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Making of_How not to make a podcast

Making of_How not to make a podcast

00:00-27:25

Zusammengewürfelte Gedanken von Geschlechtergerechtem Rassismus, Klassenunterschiede und Klassismus, sowie über soziale Differenziertheit, Identitätspolitik, Kollektive Willensbildung und Diversity im Kapitalismus.

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Und ist Intersektionalität in Deutschland auch ein Problem? Wenn ja, welche Fälle? Das war nicht so witzig. Das habe ich wiedergefunden, das Graffiti in Köln, wo ich mich wiedergeredet habe. In den Kölz-Werner-Straßen-Ausländern. Kann man die Kategorien hierarchisieren oder nicht? Und dann sind wir hier nicht gefragt, was ist soziale Differenz überhaupt? Und das würde wieder für Pro-Hierarchisierung eigentlich sprechen. Dass man so sagt, es gibt Unterschiede in den Kategorien. Wieso spricht soziale Differenz dafür, dass man Unterschiede in Kategorien macht? Ich habe dann hier erstmal die Definition von sozialer Differenz angeguckt. Also langfristige Veränderungen einer Gesellschaft, die mit der Neuentstehung aufgesehen haben von sozialen Positionen, Lebenslagen, Lebensstilen, die in sozialer Differenziertheit resultieren. Und dann wurde die Frage aufgenommen, ob soziale Differenz per se nicht existiert, sondern wird nur habituell konstruiert. Das wäre quasi so wieder dagegen. Und dann habe ich auch aus dem Text mit sozialer Differenz und solche Differenzen gemeint, die für die Seinsordnung in der gegenwärtigen Gesellschaft insofern relevant sind, als sie sowohl den Zugang zu Ressourcen regulieren, als auch bestimmen, als wer jemand wie leben muss, um anerkennbar zu sein. Also diese intelligenten Subjekte schafft. Und dann habe ich das Thema der intelligenten Subjekte durch Notes aus dem Seminar noch ergänzt. Wie Subjekte verurteilt werden, hängt von dem Wert ab, den sie in der Gesellschaft haben. Unterschiedliche Subjekte haben unterschiedliche Kategorien und dementsprechend unterschiedliche Werte in Anführungszeichen der Gesellschaft. Das war Audre Lorde, das war mein Vortrag, den ich gemacht habe. Das sind dann Werte durch Fremdbestimmung und Wert an sich. Das ist eine interessante Unterscheidung. Und dann gibt es diesen Ausblick, den man machen könnte mit Crenshaw, dieses Alle Menschen sind gleich vor dem Gesetz, ist irreführend in Bezug auf Intersektionalität vielleicht, dass man den Begriff umformulieren soll, aber da müssen wir jetzt nicht zu tief reingehen. Und Unterschiede ignorieren macht womöglich Probleme, denen wir gegenüberstehen, zu bekämpfen. In der Realität haben wir nicht alle denselben Anspruch, zum Beispiel Wahlrecht. Für das Einkleiden braucht man spezielle Mittel. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Das ist wieder dieses Pro und Contra von der Identitätspolitik. Und wird sich das Spannungsverhältnis von Unterschieden und dem gleichzeitigen Wunsch nach Gleichheit jemand auflösen? Und dann haben wir auch dieses mit Utopie angesprochen, wo Nikita uns gefragt hat, was ist Utopie, was heißt das übersetzt. Und das ist der Nicht-Ort. Und das ist quasi Work in Progress, dass man immer eigentlich daran arbeiten muss, dass man nicht an einem Ende überhaupt ankommen will, dass es überhaupt nicht wünschenswert ist. Und dann gab es der zweite Artikel, der noch interessant war. Integralität als Verstärkung von Intersektionalität, also dass man gar keine Abgrenzung von Kategorien zu denken möglich ist. Das wäre jetzt wieder Contra. Da stand zum Beispiel in diesem Grundverständnis nach, sind auch Behinderung, Sexualität oder Ethnizität interdependente Kategorien beziehungsweise Dominanzverhältnisse. Und vielmehr muss zum Beispiel Gendernotwendig immer durch alle anderen Kategorien sozialer Ungleichheit strukturiert gedacht werden. Interdependente Kategorien sind also immer schon zugleich rassisiert, sexualisiert, lokalisiert zu betrachten. Das schließt ja auch richtig daran an, wie in dem Text, mit dem wir gestartet haben, ja auch Klasse durch diese anderen Kategorien beschraftet werden muss. Ich finde, sie spricht nämlich sehr, wie Klasse ist der Unterbau und muss aber durch diese Kategorien gedacht werden. Und ich finde, man sieht halt, wenn wir uns mit Geschlecht beschäftigen und dass wir Geschlecht auch durch diese ganzen Kategorien denken müssen oder halt alle anderen Kategorien auch, dass man halt je nachdem, worauf man den Fokus setzt, den Fokus halt echt auf sehr viele Sachen legen kann. Ich finde, Klasse hat eine große Bedeutung, vor allem auch dadurch, dass sie so oft abgelehnt wird. Und dadurch, dass es so unsichtbar ist, zumindest in Deutschland kommt es mir sehr unsichtbar vor, oder zumindest so, wie ich aufgewachsen bin, weiß ich halt, es gibt Menschen, die sind ärmer als ich und es gibt Menschen, die sind reicher als ich. Aber dadurch, dass es so komplex ist und so diesen komplexen Arbeitsmarkt und diese Schichten gibt und diese verschiedenen Faktoren, die halt irgendwie weiter oben und weiter unten positionieren, fand ich halt, also habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht so viel zum Thema Klasse wusste, bis ich angefangen habe, mich damit zu beschäftigen und das für mich immer sehr unsichtbar war. Und auch immer noch, glaube ich, immer leichter wird es zu entdecken, so Aspekte dazu, aber trotzdem mir viel schwerer fällt als bei anderen Kategorien. Ja, voll, beziehungsweise für mich war es immer so ein Thema von sozialer Ungleichheit, aber jetzt nicht von Intersectionality irgendwie. Also es war für mich immer so, sowas, was eh immer, also so soziale Ungleichheit, sowas, was eh immer so ein Grundproblem von der Welt ist und was deswegen irgendwie vielleicht auch so slightly disregarded wird von Leuten. Und dann kann man halt dieses Fazit sehen aus dem Artikel, dass Kategorien interdependent voneinander sind, vor allem wenn man sich diese Zitate anguckt und vielleicht bei manchen stärker als bei anderen. Das sieht man halt dann, habe ich herausgeschrieben, bei Sexuality und Gender halt voll gut, wie sich das, wie das Interdependent zusammenhängt und dass man deswegen keine Hierarchie von Unterdrückung eigentlich machen kann, weil so Objektpositionen zu komplex sind. Und genau, wenn man auch nicht will, dass die Kategorien erstarrt, sondern dynamisch bleiben. Das von Butler müssen wir jetzt vielleicht nicht mit reinnehmen. Genau, und dann könnte man halt jetzt so einen Ausblick machen auf Writing the Wrongs, wie man jetzt schon dieses Fazit sieht, von wegen, man kann keine Hierarchisierung machen, da so Objektpositionen halt zu komplex sind in dieser Machtkonstellation, in dieser Machtmatrix. Wurde im Text ja auch angesprochen, ob man vielleicht ethisches Kapital schaffen kann, aber wobei ich halt dieses ethische Kapital ist halt auch wieder an die Hierarchie geknüpft, oder nicht, wer bekommt dann wie viel und bekommst du mehr Geld, weil du... Ach, Sie meinen Kapital wirklich als Geld. Ja, ja, Sie meinten als Geld, also positives ethisches Kapital, also dass Leute, also ich habe das so im Text verstanden, dass Leute subventioniert werden sollten, weil sie in der Gesellschaft schlechter gestellt sind. Und das finde ich super schwer einzuschätzen, weil du kannst ja Teil von einer Diskriminierungsgruppe sein, oder von einer marginalisierten Gruppe an sich, du kannst zum Beispiel eine POC sein, die aber zum Beispiel super rich Eltern hat irgendwie in England und die super krasse Chancen hat. Und solche Leute dann ökonomisch zu bevorteilen, finde ich schwierig, wenn andere Leute Armut irgendwie gerade sterben, die vielleicht nicht unbedingt eine POC sind, oder eine Frau sind, oder eine Behinderung haben. Das finde ich halt super schwierig. Das ist echt super schwierig, vor allem auch, weil ganz oft ja in diesen... Es gibt doch diesen Grundvorwurf an so linke Politik, dass nur Identitätspolitik gemacht wird und dann irgendwie die eigentlichen normalen People vergessen werden oder ausgeblendet werden. Aber das liegt halt einfach daran, dass so wie gerade Politik für marginalisierte Gruppen gemacht wird, dieser Klassenaspekt eben nicht einbezogen wird. Und ich finde, es kommt halt in der Debatte rüber, ob es so ein Widerspruch ist zwischen entweder wir beschäftigen uns mit Menschen, die halt diskriminiert werden aufgrund von so Geschlecht oder Race oder Disability, wobei Disability, finde ich, ist gar nicht so sichtbar momentan, oder wir beschäftigen uns mit dem kleinen Mann. Und kleiner Mann ist ja eigentlich schon Referenz, so wie ich es verstehe, an halt ökonomisch benachteiligte Klassen. Und ich finde es halt so wichtig, das zusammenzudenken, weil es wird halt in der Debatte aufgemacht, ob das ein Widerspruch ist und entweder oder. Dabei sieht man ja so gut, wenn man sich mit diesen Kategorien beschäftigt, dass es gar kein Widerspruch ist. Und dass es eigentlich schon so ein Problem ist in der Art, wie wir darüber denken und sprechen, dass da so dieser Widerspruch und diese Unvereinbarkeit erzeugt wird, obwohl das ja überhaupt nicht so ist. Also da wird irgendwie so in der Debatte einfach so ein Widerspruch und so ein Bild erzeugt, wo ich mir halt mittlerweile so denke, okay, ich verstehe gar nicht, warum es das eine oder das andere sein muss, aber es geht ja eigentlich miteinander einher und es ist voll wichtig, dass wir das zusammendenken und Klasse da nicht so rausdeparieren. Genau, man muss sich halt eigentlich überhaupt nicht auf dieses Blackmailing mit einlassen. Ich glaube, das, was im Text so kritisiert wurde, ist, dass diese Ungerechtigkeitssensibilität, die man versucht in der Gesellschaft jetzt einfach nur mental zu berühren und durch Mindsetting halt irgendwie nicht aufreicht und dass man deswegen dieses positive ethische Kapital braucht. Und da könnte man jetzt überlegen, dass man das vielleicht nicht macht, aber dann diese Diskriminierungsmonitore versucht, so weiter zu etablieren. Das ist halt super schwierig, alles umzusetzen. Und dann sind hier noch ein paar Notes von den Seminaren, aber ich habe gar keine gute Erinnerung mehr daran. Sie haben über kollektive Willensbildung geredet, dass sie nur passieren kann, wenn alle die Verletzbarkeit erfassen und eine mögliche Allianzbildung zusammenkommen kann. Aber wobei ich jetzt nicht mehr genau wusste, was damit gemeint ist. Womit? Dass hier mit dieser kollektiven Willensbildung und Allianzbildung was konkret damit genau gemeint sein könnte. Allianzbildung unter bestimmten Bewegungen? Ich glaube, es ging darum, dass irgendwie ein Bewusstsein für verschiedene Formen von Benachteiligung geschaffen wird und dass die verschiedenen Kämpfe gegen die Diskriminierungen zusammen gedacht werden und zusammengehen. Deswegen musst du aber auch die Verletzbarkeiten erfassen, von denen du nicht betroffen bist. Ich selbst erfahre ja Verletzbarkeiten als Frau zum Beispiel und habe die auf dem Schirm und andere nicht, wenn ich mich nicht damit auseinandersetze. Ich glaube, es geht darum, dass du dich als weiße Person zu Rassismus bildest und nicht wegschaust, nur weil du davon nicht betroffen bist. Am Ende hat man ja auch als weiße Person den Nachteil, wenn man rassistisch ist. Es hilft ja voll, sich damit auseinanderzusetzen, für beide Seiten. Ja, voll. Dann hatten wir noch diskutiert, ob Widerstand demokratischer wird, wenn der Safe Space nicht isoliert wird, sondern dass man diese reflektierten Gruppen hat. Das war wieder die Debatte, die wir im Seminar hatten, ob jetzt jede Bewegung ihre eigene Bewegung bleiben sollte oder ob man die mergen sollte, wie du das gerade meintest. Und dass sogar in diesem Safe Space auch Gewalt und Protest stattfinden kann und dass der Safe Space nicht unbedingt ein Safe Space bleiben muss. Und dass man da diese Dialektik hat zwischen Abgrenzung und Miteinbeziehung. Eigentlich will man ja, dass alle dieser Bewegung zustimmen, aber gleichzeitig sollen nicht alle Leute für diese Bewegung sprechen. Und da muss man halt einfach vorsichtig sein, dass man nur solchen Leuten die Plattform gibt, aber auch solchen Leuten den Zugang ermöglichen, das zu unterstützen und das zu empowern. Ich glaube, das ist generell so ein Problem, dass oft, wenn eine Person aus einer marginalisierten Gruppe spricht, dass ihr immer direkt übergestülpt wird, für die gesamte Gruppe zu sprechen. Oder manche Personen das auch machen, um eine höhere Macht oder eine höhere Wertung zu haben. Oder um mehr gehört zu werden, weil sie sich diese Relevanz verschaffen, für diese Person zu sprechen. Ich finde, es ist genauso relevant, wenn du es als Individuum wahrnimmst. Und ich finde, es ist auch ganz schön krass, dass man als Person von einer marginalisierten Gruppe überhaupt sagen muss, hey, ich spreche gerade natürlich nicht für alle, sondern das ist meine Position. Oder eine Position, die ich oft von Menschen mitbekomme, mit denen ich irgendwie zu tun habe. Das ist halt crazy. Hatten wir das vorhin schon diskutiert, mit der Instrumentalisierung von Diversity und wie das vom Kapitalismus aufgenutzt wird? Hatten wir darüber geredet? Ich glaube, noch nicht so richtig. Ich suche gerade noch so einen. Ich kenne auch noch so einen TikTok, der richtig geil passen würde. Und ich suche gerade und ich kenne es nicht. Das fand ich nämlich auch interessant, diesen Punkt, dass wir im Seminar meinten, also es wurde halt kritisiert, dass wir Unternehmendiversity und Gerechtigkeit nutzen, um ihre Kapitalerträge damit zu verbessern. Weil das halt dieses Gender-Mainstreaming gerade ist, zum Beispiel in der Gesellschaft, wenn man das jetzt an Gender festmachen will. Aber gleichzeitig sind die Leute, die davon profitieren, eigentlich auch nur so meistens dann so weiße und im schlimmsten Fall irgendwelche Cis-Typs. Und es damit halt eigentlich so komplett aufgeräuchert wird, das, was man eigentlich damit erreichen will. Und das meinte aber auch, das hat dann auch Nikita, glaube ich, die Frage gestellt von wegen, aber will man nicht, dass diese Leute so sind und ihre Firmenpolitik danach ausrichten? Will man nicht, dass sie das trotzdem benutzen? Also man will halt, dass sie eigentlich, dass sie wirklichen Effekte erzielt werden und nicht so oberflächlich darüber geredet wird und dann jetzt einfach als Mainstreaming-Wort da irgendwie pauschal reingehauen wird. Deswegen kann man denen das eigentlich auch nicht verbieten. Man will, dass es gemacht wird, aber man will halt, dass es richtig gemacht wird. Und das ist wieder so... Geht das überhaupt im Kampf? Ja, aber das ist halt so das Ding, weil ja auch viele Menschen, die sich so mit Kategorien beschäftigen, aber gleichzeitig überzeugt sind von so neoliberalen politischen Positionen, halt der Meinung sind, wir können halt die Gesellschaft verbessern und diese Diskriminierungsform abschwächen oder abschaffen innerhalb des Kapitalismus. Und ich glaube, da fehlt meistens auch der Blick noch mit auf ökonomische Diskriminierung und ich finde auch, der Begriff ökonomische Diskriminierung ist nicht so verbreitet, wie er sein sollte. Und ich glaube halt schon, dass es Menschen gibt, die überzeugt davon sind, dass das geht. Oh Gott, jetzt werde ich angerufen. Wait a second. Clara? Das kommt mir wichtig vor. Why are you calling me? Unterschiedliche Vorstellungen von Arm und Reife. Ich habe zum Beispiel auch mit seinen Eltern diskutiert. Das fand ich halt cool. Seine Eltern im Sommer im Garten. Das fand ich so ein bisschen. Wir haben so ein Grill und geiles Essen gemacht. Wir saßen im Garten mit Cocktails und hatten so richtige erwachsene Gespräche. Und vor allem mit Eltern ist das so spannend, weil Eltern sozialisieren einen ja nicht nur in so sozialen Sachen, sondern du hast ja auch eine finanzielle Relation mit den eigenen Eltern. Und das, was du lernst als Kind von deinen Eltern, wie man mit Geld umgeht und wie viel drüber geredet wird oder nicht drüber geredet wird, das prägt einen richtig auf. Wenn man das nicht reflektiert, auch als Erwachsener mit seinem Verhalten, dann wird sich auch Geld so spannend. Und das Geile war auch, ich konnte richtig locker mit denen reden und es war alles so fein und witzig. Und das haben die Gesellschaft hier behauptet? Genau, wir haben diskutiert über die Reichensteuer, Erbschaftsteuer, wie das voll oft als Unternehmenssteuer quasi getarnt wird, um quasi seinen Kindern alles so zu vererben und dadurch keine soziale Mobilität in Deutschland entstehen kann, weil die reichsten Firmen immer alles so weiter vererben und dadurch das schwierig gemacht wird. Zum Beispiel habe ich gesehen, dass letztens ein Faktwerk gedroppt wurde im Bundestag, dass ich den nachgeguckt habe und da war es wirklich so, die fünf reichsten Familien aus dem 90. Jahrhundert heute immer noch die fünf reichsten Familien sind. Das ist crazy. Und dass das halt einfach dafür spricht, dass Reiche immer reich bleiben werden und sich das so weiter vererben wird und keine soziale Mobilität einfach stattfinden wird, dass es so fucked up ist. Ich habe mir die Freibeträge angeguckt und ich habe mir die auch damals aufgeschrieben, weil ich wirklich schockt war. Und das ist irgendwie auch, ist es davon abhängig, ob du Kinder hast und Familie und so weiter. Also ich habe dann zu denen gesagt... Nur Kinder haben lohnt sich auch einfach für Freibeträge. Ja, ja, voll. Du darfst 1,3 Millionen steuerfrei, wenn Erbe vorhanden ist und wenn du eine Frau und zwei Kinder hast. Und ich glaube, das war das mit der Schenkungssteuer und so. Und dann... Genau, wir haben über die 1,3 Millionen geredet. Und das fand ich halt eigentlich richtig heftig, dass du 1,3 Millionen einfach steuerfrei vererben konntest. Und dann gab es dann nochmal extra Freibeträge oben drauf, zum Beispiel pro Kind hast du dann nochmal 200.000 und für die Frau auch nochmal irgendwie 250.000 oder so. Das kommt nochmal oben drauf. Und das fand ich irgendwie richtig verstaubt, wie viel das einfach ist. Und natürlich ist es im Verhältnis... Also es haben sich die Leute, das irgendwo erarbeitet und es ist für die vielleicht nicht viel, weil die eigentlich noch viel mehr wissen oder was auch immer. Aber wenn du dann dir einmal ganz, ganz kurz andere Alltagsrealitäten anschaust, wo Leute die Hälfte ihres Geheimnis opfern müssen, um ihre Eltern im Pflegeheim irgendwie durchzubringen. Und die andere Hälfte für die Miete und gucken müssen, wie sie überhaupt mitkaufen können. Das ist einfach viel zu viel Geld, was da irgendwie so unverdient einfach wieder so über Generationen hinweg verteilt wird und Ungerechtigkeiten schafft. Das sind auch so Summen, die man sich nicht vorstellen kann. Die Leute wissen, dass sie diese Summe haben, aber so wenn sie wüssten, dass es eine andere Summe wäre, die halb so groß wäre, würde es sich wahrscheinlich gleich anfühlen. Das ist ja auch so ein Aspekt von so Menschen, dass wenn man was hat, hat man Verlustangst. Und je mehr man hat, desto mehr Verlustangst hat man. Und so richtig genießen können, das kann man auch nicht, wenn man viel Geld hat. Also es gibt doch also ich weiß nicht so... Ich glaube auch. Also man will ja auch die Sachen earn, man will ja auch arbeiten und so passionate über seinen Beruf sein und sich mal sowas gönnen können. Man kann ja die ganze Zeit nur Sachen gönnen, woher ich das freu. Und ich glaube halt auch tatsächlich, dass man sich oft selbst dann hinterfragt, was für Menschen sich mit allem umgeben und warum. Also ich glaube, ich hätte das schon so als Gedankengänge. Und dann wiederum finde ich es aber richtig spannend und auch sehr makaber, dass es so diese ganzen Serien und Filme gibt, aus der Perspektive von reichen, übelst gesellten Leuten, wo es so um die Firmenkonflikte geht und irgendwie man so richtig Mitleid hat mit denen, wenn die so eine Million verlieren. Und die haben halt aber einfach so viel Geld und man wird aber auch über die Medien so sozialisiert, dass man so mitfühlt mit reichen Menschen, wenn die einen Bruchteil ihres Geldes wegen irgendeiner Skandale an irgendwas verlieren oder so. Es gibt so richtig viele auch so römische Dramaserien oder so, wo natürlich jeder in einem eigenen Haus wohnt. Wann wohnen die denn in der Wohnung? Nie. Die wohnen alle in ihrem Vorstadthäuschen, bekommen zum 15. ein Auto geschenkt und die Familie, die im Mittelpunkt steht, ist vielleicht slightly ärmer als der Rest und das ist halt ein hässliches Auto. Es ist halt so diese Dimension einfach, die wir als normal empfinden, was so Konsum und Besitz angeht und wie man sich durch die Welt bewegt und wie krass wir uns eigentlich einschränken müssten, wenn wir jetzt mal alles Geld und allen Besitz gleichmäßig verteilen würden. Einfach nur dieses Gedankenexperiment. Ich meine, nicht alle Menschen können mit jedem Besitz was anfangen und haben unterschiedliche Bedürfnisse und so weiter. Aber, also ich glaube, auch, dass ich mein Leben weiter einschränken müsste, wenn man fair verteilen würde. Boah, ich weiß nicht. Endlich behalten, dass wirklich so 50% der Weltbeschwerdung und 50% des Geldes der gesamten Gesellschaft haben. Also auf der ganzen Welt. Und das ist echt arschig jetzt. Und ich glaube nicht, dass wir uns einschränken müssen. Vielleicht würden wir sogar noch eher davon profitieren, wenn es wirklich diese fucking 50% endlich mal irgendwie aufbricht oder da auf Anfänge zu fucking schweigen. Und wenn es komplett gleich verteilt, sowieso. Ich kenne halt vor allem Arbeitszahl. 10% haben 90%. Ja, finde ich auch richtig. Das ist so heftig. Nee, was ich sagen wollte, dann habe ich dir das gesagt. Und ja, ich sehe, dass 1,3 Millionen, das ist nicht so viel. Plus die Freibeträge. Sagen wir ja, wir runden es auf auf 2 Millionen mit den Freibeträgen für eine Frau und zwei Kinder. Es ist nicht so viel wie 200 Millionen, natürlich. Aber es ist für mich einfach arsch viel Geld und dass da gar keine Steuern drauf ist, finde ich übelst krass. Und dass du dann auch noch, wenn du ein Unternehmen hast, das an dein Kind weitergeben kannst und komplett als Unternehmenssteuer quasi fahren kannst, ist ja auch abgefuckt. Und dann haben die halt so gesagt, die Eltern, die in deren Haus gegraben saßen, weil die haben ein eigenes Haus und so, waren dann so wie Ja, aber das ist ja nicht viel Geld. Also finde ich okay, dass das nicht gesteuert wird. Das ist ja gar nichts. Und ich war so das ist in dieser Generation komplett wieder dieses, die würde niemals Arbeitslosengeld irgendwie jetzt beantragen, was auch überhaupt nicht schlimm ist. Ich glaube, Lea hat auch eine Zeitung gemacht und das ist halt Ja, es ist so das Normalste der Welt und ich finde, es sollte auch nicht nur so sein, wenn du gezwungen bist. Ich finde, es sollte auch so voll und normal sein, wenn du gerade nicht deinen Job machen kannst, über den du passionate bist. Oder wenn du halt einfach so Jobübergänge hast. Genau. Aber ich glaube, das ist schon noch leichter aus der Studieperspektive darüber zu reden, weil wir halt auch so Mini-Jobs mit so Kack-Arbeitsbedingungen haben. Aber wenn ich jetzt so 40, 50 bin und meine Friends um mich herum sind halt voll die Karriereleiter geklettert oder sind zumindest schon seit Jahren in ihrem selben Job oder sind wenn dann nur so flüssig umgeschult und du niemanden kennst, der hat es dir bezieht oder niemanden, von dem du es zumindest weißt. Ja. Oder du kennst eine Person, die du aber nicht so hoch schätzt oder die einfach so ein bisschen hängen geblieben ist und so Dauer bezieht oder so, dass du halt einfach so ein Bild hast von, boah, ich kenne gar niemanden. Ich hab dieses, ich hab da gar keinen Vorreiterin oder sowas in meinem Umfeld, die das halt auch machen und es ist halt gar nicht normalisiert. So, ich kenne ein paar Studis, die das viel beziehen und das ist voll normalisiert und irgendwie können wir aus dieser Position, in der wir sind, weil wir auch wissen, das ist so temporär und wir sind eh in unserer Bildung drin und danach kommen wir schon in irgendeinen Job. Aber wenn du halt älter bist und schon Aufbildungen gemacht hast und es trotzdem nicht funktioniert und du nicht weißt, wo du landen willst und dann halt Hartz IV beziehen musst und sich das irgendwie eher wie das Ende anfühlt, das ist ja nochmal was anderes. Aber was ich vorhin noch sagen wollte, der Gedankengang, den ich verloren hatte, hab ich auf jeden Fall wieder gefunden. Ich glaube, es hört sich jetzt erst mal sehr sinnvoll an, aber ich glaube, das mit dem Besitz ist halt voll der Fallstrick im Kapitalismus, auch für reiche Menschen. Weil, wenn du nicht so viel Geld hast und zur Miete wohnst und auf einmal mehr Geld hättest, würdest du vielleicht auch eine größere, schönere Wohnung ziehen, aber dann hast du halt wieder mehr Besitz, um den du dich wieder mehr kümmern musst, schaffst dir vielleicht noch irgendwelche Geräte an, die dann aber auch kaputt gehen müssen, können. Und das ist halt so ein Ding, was ich so über Beschäftigung und Minimalismus auch krass gelernt hab, dass so jeder Gegenstand, den du besitzt, der ist nicht nur da, sondern der muss auch über die Zeit, die du ihn hast, konstant irgendwie gepflegt werden. Also, sei es Staub wischen, sei es halt reparieren, sei es was auch immer. Und wenn ich jetzt so wie ich gerade wohne, fühle ich mich sehr wohl. Und wenn ich jetzt mehr Geld hätte, würde ich ja am Ende vielleicht trotzdem nicht so wohnen bleiben, wie ich mich sehr wohl fühle und einfach meine normalen Ausgaben, die bisher haben, und vielleicht mal ein paar teure Drinks bestellen und das war's und einfach so weiterleben. Sondern ich würde ja dadurch, dass ich mehr Geld zur Verfügung habe, auch mehr daraus machen und dann fühlt es sich gar nicht mehr an, als ob ich mehr Geld zur Verfügung habe, weil ich mehr damit mache. Oder halt auch so wie Menschen, die sich dann ein Auto holen oder ein Motorrad holen oder sowas, das ist ja auch voll die Investition und dann ist das Geld halt verkörpert. Du bist halt zu einem Produkt geworden, was du besitzt, anstatt dass du das einfach weiter benutzt, um weiter zu leben. Und dadurch ändert sich halt dein Lebensstil, aber es kommt dir nicht vor, als ob du mehr Geld hast, weil du halt immer mehr Gegenstände hast, um die du dich kümmern musst. Und auch so, wenn du ein Auto hast, musst du regelmäßig tanken gehen und dafür Geld bezahlen, aber wenn du kein Auto hast, hast du das halt alles nicht. Also durch mehr Geld kommt irgendwie mehr Besitz und dann auch wieder mehr Kosten. Und das ist halt dann einfach in einer anderen Höhe und einer anderen Relation und es gibt bestimmt auch dann Kosten, die man nicht braucht, aber die hat man dann und die fühlen sich dann auch relevant an, weil man die halt hat. Und man ist es dann gar nicht mehr gewohnt, einen anderen Lebensstil zu haben. Also ich merke das auch voll, wenn ich so Monate hatte, wo ich so, wirklich so, hatte ich ja schon so 50 Euro für die restliche Woche, bis der nächste Fahrzeugdienst kommt. Und da, also an so einem Punkt, beziehungsweise, wenn du freshly flat bist mit Geld, da merkt man halt so voll, okay, wenn du gerade weniger Geld hast, ist diese Grenze zwischen was brauche ich, da bin ich sehr hart und je mehr du Geld, du eigentlich hast bestimmt diese Grenze, immer mehr habe ich das Gefühl. Und du hast das Gefühl, dass du alles brauchst. Ja. Also du versuchst dir das so zu rechtfertigen, aber ich habe ja noch nicht sowas. Oh mein Gott.

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