Ich bin ja mehr so der Werkstattnutzer und das Ganze ist ja ein riesiger Abenteuerspielplatz eigentlich. Du kannst machen, was du willst. Ich habe jetzt z.B. neulich erst Blechkanten gelernt, sehr einfach, das ist gut. Davor habe ich Drehen gelernt, also nicht Filmdrehen, haha, sondern Metalldrehen und das ist sehr cool und wenn man das kann, eröffnen sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten. Oder wovon ich auf jeden Fall noch sehr lange zehren werde, ist der Workshop, den der Jens, der Werkstattleiter hier gegeben hat, wie man eine große Formatkreissäge sicher und professionell handhabt und was dieses Ding alles kann.
Das ist auf jeden Fall so ein Lerneffekt, den ich da mitgenommen habe, der mir auf jeden Fall noch lange was hilft und wo ich auch merke, dass ich jetzt auch einfach einen sicheren Umgang mit Werkzeugen habe und mir das auch zutraue, das an andere Leute weiterzugeben jetzt im privaten Raum. Und es gab dann immer so gute, so schöne Vibes irgendwie, also wenn was gut gelaufen ist sowieso, aber auch wenn was schlecht war, war da irgendwie immer so ein Auffangdecken.
Also irgendwie, ich glaube, auch wenn du hier mal richtig was verkackst in den Werkstätten, dann kommt niemand und sagt, scheiße man, was bist denn du für einer? Dann hast du so, ach, naja, jetzt ist es kaputt, egal, lass mal gucken, wie wir es ganz machen und wenn nicht, naja, dann lass was anderes machen. Also einfach, man kann hier einfach, genau, abends z.B. was ganzes machen und wenn es kaputt ist, ist es nicht so schlimm. Willkommen zurück zur Werkschau, der Senderei des Konglomeratev.
Schön, euch alle an den Endgeräten wieder zu wissen. Ich hoffe, euch tun von letzter Woche nicht noch die Füße weh bei den tausend Schritten, die wir zusammen mit Anna durch Rosenberg gelaufen sind. Heute haben wir weniger Sportliches vor. Wir treffen heute unterschiedliche Gesichter, Köpfe, die hier im Konglomerat einen Ort für sich und ihr Hobby oder Interessen gefunden haben. Sie nehmen uns mit auf eine Zeitreise zurück zu ihren Anfängen im Konglomerat und lassen uns teilhaben an ihren Überlegungen und Gedanken.
Also lehnt euch zurück und hört euch an, was Marie, Jan, Viktoria, Julia, Fritzi und Max zu sagen haben. Ich darf euch heute auch wieder auf diesem Weg begleiten. Mein Name ist Anna und ich bin schon länger Mitglied und eines der vielen Gesichter des Konglomeratev. Dieser zweite Beitrag, Köpfe mit Nägeln, ist nun der mittlere Teil einer dreiteiligen Reise in das Universum des Konglomerat. In der letzten Folge hören wir einem philosophischen Quartett zu, wie es sich über die großen Themen hinter einer offenen Werkstatt austauscht.
Aber jetzt hören wir erst einmal Max zu. Das erste Mal bin ich hierher gekommen zu einer offenen Werkstatt, da war ich noch gar nicht Mitglied und da habe ich einfach zwei Kisten gebaut, glaube ich. Da habe ich mir aus dem Baumarkt einfach Holz geholt und hatte da so eine Idee, dass ich das so mit so einer Zapfenverbindung gerne machen würde und dann wurde da die offene Werkstatt geleitet und da wurde ich auch gut unterstützt. Also wenn ich gefragt hatte, war immer jemand da und sonst konnte man aber auch viel alleine ausprobieren oder sich halt einfach mit anderen Leuten an der Möglichkeit tüfteln, wie das dann am besten ginge.
Und so bin ich das erste Mal hierher gekommen. Das ist Max. Als ich ihn treffe, steht er gerade an der Werkbank in der Holzwerkstatt und ist dabei, neue Nachttische zu bauen. Natürlich gehe ich einmal kurz dazwischen und frage Max, wer ins Rosenwerk gekommen ist. Sein Weg ist gar nicht so überraschend. Viele Gesichter kommen auf der Suche nach einer Werkstatt zum Konglomerat und finden ganz fix mehr als das. Sie finden Gleichgesinnte, die bei dem einen oder anderen Projekt unterstützen können.
Oder sie erfahren, dass der Verein noch mehr ist als nur eine Werkstatt. Also ich bin sehr, sehr unbedarft hier reingekommen. Habe mir das dann erstmal angeschaut. Habe mich ehrlich gesagt im Vorhinein auch nicht so viel darüber informiert. Aber ich habe dann doch relativ schnell mitbekommen, dass hier dann doch noch deutlich mehr dahinter steckt, auch was gesellschaftliches Engagement oder Interesse an Stadtentwicklung angeht. Dass hier deutlich noch mehr passiert. Und bin dann da auch so ein bisschen weiter reingerutscht.
Aber es wurde einem auch leicht gemacht, hier reinzurutschen. Ah, Engagement für etwas Größeres. Ist da noch mehr, was ihm am Verein gefällt? Es sind einerseits natürlich die Leute. Das Holzwerken ist ein Hobby. Und es ist natürlich immer schön, wenn man ein Hobby hat, das man nicht nur alleine betreibt, sondern wenn man sich auch mit anderen Gleichgesinnten trifft und dann darüber diskutieren kann. Und dass hier dann auch einfach Platz ist, dafür das auszuleben. Das ist jetzt natürlich in der Stadt nicht so gegeben.
Und das ist natürlich ein großer Vorteil dieses Raums hier. Dass man hier einfach auch in der Innenstadt, ich nenne es mal Innenstadt von Fistel, noch zur Innenstadt hier, oder? Auf jeden Fall. Dass man hier die Möglichkeit hat, solche Werkstätten zu betreiben und sich gleichzeitig mit anderen auszutauschen oder dann auch gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Und Max, wie wurde es dir leicht gemacht, hier anzudocken? Dass man relativ schnell in monatliche Treffen, sowohl von dem ganzen Verein und Jahrestreffen und auch in die quartalsmäßigen Treffen in der Holzwerkstatt reingezogen wurde, weil das ist schon der Bereich, in dem ich mich am meisten aufhalte.
Also die Holzwerkstatt und mittlerweile nicht mehr so viel, aber früher auch ganz viel im CNC-Bereich noch. So kann es also gehen. Komm zur offenen Werkstatt, bring eine Idee mit und leg los. Irgendwo ist immer jemand, der oder die dir helfen kann. Und vielleicht bleibst du dann hängen. Das ist aber nicht die einzige Art und Weise, wie und warum du den Konglomerat, seine Werkstätten oder seine Projekte aufsuchen kannst. Der Verein spricht auch ein wichtiges Thema an, welches in den letzten Jahren für den Konglomerat ein Steckenpferd geworden ist.
Die gemeinwohlorientierte und co-produzierte Stadtentwicklung. An dieser Stelle darf ich euch Marie vorstellen. Ihre Beziehung zum Verein fing ganz anders an. Danke. Wie bin ich hier angekommen? Ich bin gar nicht erst hier angekommen. Eigentlich saß ich in Straßburg in meinem Erasmus-Semester und war ziemlich gelangweilt, weil ich da nicht zur Uni gehen musste. Und dann habe ich irgendwie mitbekommen, dass Dresden Kulturhauptstadt werden will. Und da dachte ich, das ist ja interessant. Glaube ich nicht, dass die das werden.
Will ich irgendwie mitmachen, Räume entwickeln und so. Finde ich immer gut. Und dann habe ich mitbekommen, es gibt diesen Verein, diesen Konglomerat e.V. Der mischt da mit. Der macht irgendwie eine Kampagne gegen die Kulturhauptstadt. Finde ich auch gut. Interessant. Da will ich irgendwie auch mitmachen. Und dann war ich wieder hier, hatte mitbekommen, es gab schon mal so ein Festival. Scheiße, verpasst, voll doof. Und dann habe ich gesucht und gehofft, dass es irgendwie nochmal ein Treffen gibt, wo diese Menschen sich zusammenrotten, um zu sagen, Kulturhauptstadt, ja, kann man schon machen, aber eigentlich anders.
Genau. Und dann war irgendwie im Zentralwerk so eine andere Konferenz. Und dann dachte ich, dann gehe ich halt da hin. Keine Ahnung, ich kenne ja gerade hier eh niemanden, der irgendwie in diesem Verein rumhängt. Egal. Und dann gab es da so einen Typen, Frido. Und der hat einfach losgelegt. Der hat einfach irgendwie geredet und geredet und gesagt, irgendwie von Räume und Zivilgesellschaft und wichtig und Subkultur retten und das macht die Stadt so nicht. Ja, klingt gut.
Bin ich dabei. Sehe ich auch so. Und zack, war Marie dabei. Für sie gab es ein Thema und den Wunsch, einfach mitgestalten zu wollen. Veränderung. Wir wissen, so etwas ist immer einfacher und anziehender in der Gemeinschaft und mit Menschen zusammen. Jetzt hatte Marie aber nur den einen Zeitpunkt verpasst. Das Fest, von dem sie sprach, war das Constructivell in 2018. Ein paar Hirne hatten jedoch den Gedanken, aufgrund des etwas fragwürdigen Kulturhauptstadtprozesses etwas Größeres in Dresden aufzuziehen. Eine Konferenz der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung.
Ja, Kulturhauptstadt, mhm. Lass mal selber was machen. Wir haben da schon mal was gemacht. Lass das einfach nochmal machen. In Größer, bundesweit, hat jemand Zeit und Bock. Da saßen 30 Leute und ich war so, ja. Genau. Und so fing meine Geschichte an, dass ich mit Frido in Rosenberg gegangen bin, um eine einwöchige bundesweite Konferenz zu planen. Genau, die Raumkonferenz. Und seitdem ist das so. Marie ist eine von den wenigen Personen, die eigentlich viel Projektarbeit und Denkarbeit in diesen Vereinen gibt.
Die Werkstätten interessieren sie gar nicht so richtig. Sie berichtet auch, dass es ein Jahr gedauert hat, bis sie herausgefunden hat, dass es so etwas wie eine Holzwerkstatt gibt. Das ist die andere Seite vom Verein. Stadtpolitische Arbeit, Städtebau, aber ohne Kelle und Mörtel. Dann hieß es zwischendrin, ja, wir haben da draußen so einen Plotter und machen mal so und so für Werbung und irgendwas. Dann haben wir da irgendwelche Dinge gemacht, bis ich wirklich gecheckt habe, dass es hier Werkbereiche gibt, dass es eine Holzwerkstatt gibt, dass in diesem Keller auch noch irgendwas ist.
Eigenartige Ankunft, glaube ich, in einer offenen Werkstatt. Aber du bist ja geblieben. Ja. Warum bist du geblieben? Weil mich das Thema übelst angefixt hat. Die Konferenz lief sehr gut und ich habe neue Leute kennengelernt und die mochte ich alle so sehr. Dann hieß es irgendwie hier, du, Marie, das, was du machst, hier ist voll wichtig für den Verein. Es gab eine ganz große Wertschätzung. Das hat dann so gut gepasst. Ich war fertig mit dem Studium. Dann hieß es hier, wir haben hier so eine Förderung und willst du nicht das noch fertig machen von der Konferenz, was übrig geblieben ist? Es ging so um eine Mustersprache entwickeln für gemeinsame Stadtentwicklung und so.
Ich dachte, ja geil, nehme ich, will ich. Auf jeden Fall unbedingt. Ich bin einfach hier geblieben, weil es mir auch angeboten wurde und weil es so schön gepasst hat alles in dem Moment. Und wir sehen, Vereinsarbeit muss nicht immer nur Engagement sein. Es kann auch zu etwas wie einer Anstellung führen. Marie hat, wie gesagt, die Nachbereitung der Raumcon federführend durchgeführt und dadurch der Community in ganz Deutschland Material, Workshop-Konzepte und Ideen zum Thema gemeinwohlorientierte und co-produzierte Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt.
Ein weiteres Ergebnis unseres Engagements nach der Raumcon ist das neue Volkshaus Cotter, ein sogenanntes Kultur- und Nachbarschaftszentrum im Herzen des Dresdner Westens. Viktoria ist eine Pionierin, die hier ihr Atelier aufgeschlagen hat. Ich erinnere mich noch, ich bin seit 2015 in Dresden, dass innerhalb von dieser vier, fünf Jahren in Dresden die Stadtveranstaltungen in der Stadtveranstaltung innerhalb von dieser zukunftgestalten Kulturhauptstadtbewerbung des Konglomerats sehr präsent war und viele tolle Ideen hatte, eben auch was Nachbarschaften angeht und ja auch irgendwie die Dresdner Infrastruktur des Selbermachens zu stärken auch außerhalb der Neustadt.
Das hat mir gefallen und ja genau, also ich bin während des Studiums an der Hochschule für Bildende Künste auf die großartige Materialvermittlung gestoßen einfach über Kommilitoninnen, die mir davon erzählt haben und ich mag einfach den Nachhaltigkeitsgedanke. Ich war dann auch oft im hofeigenen Container zu finden bevor ich wusste, dass es dafür auch einen Ort mit Dach über dem Kopf gibt und war auch damals im Stura und wir hatten uns dann auch mit dem Rektorat zusammen bemüht, dass da Gelder für unsere Studis für diese Materialvermittlung, für diese Sache zustande kommen und das wird total gut angenommen.
Damit habe ich quasi das erste Mal das Gelände betreten und du hast mir erzählt, was es noch alles gibt und ich muss sagen, dann hatte ich irgendwie nicht mehr ganz so viel Schiss wegen der Zeit nach dem Studium, weil ich wusste ich darf in Dresden bleiben weil es ein Konzept von offenen Werkstätten gibt und hatte so ein neues Steckenpferd, was ich danach machen kann. Viktoria verbindet in ihrer Profession und in ihrem Engagement ganz unbeabsichtigt zwei große Themen des Vereins.
Die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung, aber auch die Verwendung und Weiternutzung unserer Ressourcen. Was den Bogen zu Julia schlägt. Ich studiere in der Kunsthochschule und wir hatten da so einen Workshop in der Kunststoffschmiede und dann habe ich gemerkt, dass das Rosenberg eigentlich gleich um die Ecke ist. Also ich wohne hier gleich in der Nähe da will ich irgendwie gern mitmachen und dann hatte ich so gefragt wo ich mitmachen kann oder ich hatte eigentlich eher in die Kunststoffschmiede gedacht aber da waren gerade genug Leute und dann wurde ich so in die Materialvermittlung gelenkt und dann war das aber eigentlich noch besser weil ich in meinem Studiengang auch oft Materialien brauche oder mich inspirieren lasse davon und das total schön ist im Ort zu sein und da ja irgendwie auch so Nachhaltigkeit und ein zirkuläres Bauen.
Julia hatte irgendwie genau den gleichen Zugang wie Marie zum Rosenberg und dem Konglomerat gehabt. Das Studium oder die Ausbildung ist ein guter Weg um die Werkstätten aufzuwirken. Und jetzt ist sie da und ein wichtiger Teil der Materialvermittlung. Meistens am Mittwoch wenn wir offenes Lager haben und berate falls irgendwie Fragen sind oder erkläre was wir da machen und biege die Materialien für die KundInnen oder räume Materialien ein weil wir haben immer ganz viele Materialien die vorbeigebracht werden und die stapeln sich dann im Eingangsbereich und müssen einsortiert werden und dann gibt es außerhalb der Öffnungszeiten auch manchmal noch so Treffen mit den Leuten die sich da engagieren und wieder was gelernt.
Eigenes Projekt oder die Suche nach einer sinnhaften Beschäftigung ein Vorteil für die eigene Ausbildung. All das findet man hier. Von Julia ist es kein thematischer weiter Sprung zu einem nächsten erfolgreichen Werkbereich der sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt. Das Recyceln von Wertstoffen. Unsere nächste Konglo-Biographie ist die von Fritzi. Hört mal rein. Befindet mich meistens in den Containern Ecke Jagdweg und Rosenstraße in der Kunststoffspiele. Also der Plastik Direct Recycling Werkstatt des Rosenwerks. Plastik Direct Recycling. Okay. Und wann bist du zum Rosenwerk gekommen? Das war Ende 2016 Anfang 2017 sind wir mit dieser Idee der Recycling Werkstatt gekommen und brauchten Räume.
Brauchten auch Know-how von Menschen, die sich Müll-Metall-Bau beispielsweise auskennen. Und da meinte jemand aus unserer Gruppe da gibt es doch das Rosenwerk, da finden wir all das. Und dann haben wir mal angefragt ob es die Möglichkeit gibt und haben so eine kleine Ecke erst mal zugewiesen bekommen. Und durften dann ein bisschen bergeln. Genau, das Rosen-Spritz-Team der Kunststoffschmiede waren am Anfang vier Leute, also drei Freunde von mir. Fritzi und der kleine Kasi gehören eben, wie gesagt, zur KUF der Kunststoffschmiede.
Mit der Idee des Plastik Recycling tauchten 2017 diese vier Köpfe im Konglomerat auf. Mit der Sicherheit, dass hier ihre Idee bestimmt Umsetzung finden kann. Aber warum waren sie sich so sicher? Natürlich gab es hier Raum was uns wichtig war, viel wichtiger aber Raum hätten wir wahrscheinlich auch woanders gefunden. Aber hier gab es einfach auch schon Leute die sich mit in unserem Fall war es ja erst mal mit Bauen auskannten. Also mit Metallbau, mit Schweißen und genau da wussten wir hier finden wir Leute, die uns helfen können, auch die Maschinen, die wir nutzen können, Einweisungen dass das Ganze auch sicher vonstatten geht und wir nicht nur irgendwo uns ein altes Schweißgerät holen und dann mal drauf losprobieren.
Und das war für uns natürlich auch wichtig dass wir dann hier auch noch auf Gleichgewinnte getroffen sind die oder gestoßen sind, die ja das gleiche wollten wie wir nur noch einen größeren Rahmen. Wir dadurch sogar große Projektgelder auch mobilisieren konnten, Fördergelder. Das war natürlich fantastisch, also war eigentlich das Beste was uns passieren konnte Jackpot Ding Ding Ding Ding Ding Gleichgewinnte, Werkzeuge, Raum und dann auch noch die Möglichkeit, die Idee, die man hat in eine Förderung zu bekommen, sodass nicht alles so umsonst und im Ehrenamt geschieht.
Und die Gruppe wuchs. Plastik ging weg wie heiße Brötchen. Die Geschichte der Kuss ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass auch schon Ideen eigentlich schon fertige Projekte sein können und der Verein Konglomerat als Projektträger agieren kann. Schließen wir den Kreis der Gesichter nun mit einer letzten Person. Jan, der viel im Darkroom unterwegs ist. Jans Anfang im Konglomerat war eher holprig. Er hatte mit geschlossenen Türen zu kämpfen. Ein dummes Versehen. Aber beim zweiten Mal hat es dann geklappt.
Das war so ein klassischer Club-Türsteher-Erlebnis eigentlich. Beim nächsten Mal musste ich ausholen. Da war ich bei den Schmalfilmtagen. Und bei den Schmalfilmtagen war Sabine. Und Sabine hat gesagt, dass es hier keinen Darkroom gibt. Also keine Dunkelkammer. Aber dass sie da was machen wollen und zwei Räume haben, die im Keller sind und irgendwie alte Duschen sind. Und dann hat sie mich gefragt, ob ich da zukommen will. Und dann bin ich dazu gekommen. Und das war glaube ich mit Betty und sehr viele uns.
Dann haben wir gesprochen. Da ging es dann halt darum, diese Dunkelkammer aufzubauen. Dann habe ich gesagt, finde ich gut, mache ich mit. Und dann haben wir die Dunkelkammer aufgebaut. Das war praktisch. Ich bin hergekommen, kennengelernt, gefragt, willst du es machen? Habe ich gesagt, ja. Dazwischen lag vielleicht eine Woche. Und dann war der Darkroom irgendwann fertig. Und eine Tonne Estrich lag da drin. Und wir haben Estrich gegossen. Das war alles sehr spannend. Und für mich das erste Mal einen Fußboden zu legen.
Jan wurde quasi in seinem Netzwerk gescoutet. Sabine, der Headhunter. Was als erstes wie ein kannst du uns mal mit deinem Wissen beim Aufbauen unterstützen zumutet, stellt sich am Ende dann aber auch doch als eine glückliche Fügung für Jan heraus. Denn der Konglomerat bot mehr als nur das erste Mal Estrich verlegen. Das Besondere, hier einen Aufbau zu finden. Na, hier gab es nichts davor. Das stimmt. Und da wo ich vorher war, das war ein auch sehr schönes Foto-Ding.
Aber das war eigentlich nur für Studierende gedacht. Ich war dann fertig mit der Uni beim Berufsleben. Und hier war das halt nicht nur für Studierende gedacht. Und da dachte ich mir, das ist doch die Möglichkeit, genau das, was ich gesucht habe, um ein Labor aufzubauen, wo man Workshops anbieten kann, konnte man im alten nicht. Wo man komplett neu anfangen kann und zum Beispiel, das wusste ich damals noch nicht, aber Farbe machen kann. Das ging bei einem dann auch nicht.
Also praktisch von null an konnte man hier anfangen. Von null anfangen. Ohne bestimmte Vorgaben. Wie geil und wie selten ist das bitte? Auf eine Art und Weise eint dies auch alle Geschichten, die wir heute gehört haben. Anfangen bei einem Projekt, beim Engagement, bei einer Werkstatt. Mit der Hilfe von anderen Menschen. Und es war es auch wieder. Der Blick in die Köpfe mit Nägeln. Wir haben erfahren, warum einzelne Personen oder Gruppen den Konglomerat aufsuchen. Weil sie für sich etwas schaffen wollen.
Die Umwelt, ihre Umwelt gestalten wollen. Die sich für etwas Sinnhaftes engagieren wollen. Und das alles nicht alleine, sondern in der Gemeinschaft, die sich Raum, Ressourcen und Wissen teilen wollen. Und wir haben gesehen, dass der Verein mehr ist als nur Werkstätten. Sondern wir setzen uns hier auch aktiv mit aktuellen Themen auseinander und versuchen Lösungswege auf der lokalen Ebene zu finden. Ich und ihr habt nun persönliche Einblicke von Menschen bekommen. Eigentlich gibt es keine Ausrede mehr. Denn irgendwie, so zeigen die Konglo-Biografien, kann man hier immer etwas machen.
Lernen, weitergeben und von neuem anfangen. Also kommt gerne zu den offenen Werkstätten vorbei. Macht ein Intro mit, jeden letzten Mittwoch im Monat um 19.15 oder schreibt uns eine Mail. Euch bleibt aber auch noch die Möglichkeit weiter per Radio den Machenschaften des Konglomerats zu lauschen. Schaltet nächste Woche ein, wenn ich mit drei weiteren Gesichtern am Tisch sitze und wir über das Konglomerat, offene Werkstätten und die Welt philosophieren. Ich verabschiede mich jetzt mit den letzten Worten, die meines Erachtens das rüberbringen, was die Essenz des Konglomerates ist.
Genau und es gab dann immer so gute so schöne Vibes irgendwie. Also wenn was gut gelaufen ist sowieso, aber auch wenn was schlecht war, war da irgendwie immer so ein Auffangbecken. Ich glaube, auch wenn du hier mal richtig verkackst in den Werkstätten, dann kommt niemand und sagt Scheiße man, was bist denn du für einer? Dann ist so, ach, naja, jetzt ist es kaputt. Egal, lass mal gucken, wie wir es ganz machen und wenn nicht, naja, dann lass was anderes machen.
Man kann hier einfach genau abends z.B. was ganzes machen und wenn es kaputt ist, ist es nicht so schlimm. Genau und das hat mir so voll die Hemmung genommen, Dinge auszuprobieren. Aber das stimmt, also ein wesentlicher Punkt ist auch, dass hier einfach die Leute mal sowas sagen wie Danke. Klingt vielleicht komisch, aber wenn ich das vergleiche mit dem professionellen Leben, dann ist es mehr so, vielleicht soll ich jetzt mal Danke sagen und hier wird es nicht vorausgesetzt und die Leute machen es einfach.