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Rita muri interview

Rita muri interview

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This is a conversation about the speaker's school experience and life in the past. She went to school for 8 years, enjoyed subjects like math and geography, and liked going to school. She didn't do an apprenticeship but attended a farmer's school and became a certified farmer and teacher. She has lived in Schürz for 55 years. In the past, they had simpler lives, less money, and healthier habits. They played outside more and didn't have TVs. The speaker learned to drive at 25 years old and the driving instructor could intervene. Prices and wages were much lower in the past. They ate basic vegetables like beans and tomatoes, but not broccoli or peppers. Wie lange sind Sie in die Schule gegangen? Ich bin acht Jahre in die Schule gegangen, damals sechs Jahre Primarschule und zwei Jahre Sex. Obligatorisch waren es nur sieben Jahre. Und die, die in Sex sind, haben acht Jahre gemacht, mit Ausnahmen neun. Was waren Ihre Lieblingsfächer? Ja, von Rechnen, Lesen, Zeichnen, Geografie habe ich eigentlich alles sehr gerne gemacht. Sind Sie gerne in die Schule gegangen? Ja, sehr. Ich bin sehr gerne in die Schule gegangen. Warum? Anfangs habe ich ganz reingelernt, ich war immer eine ganz gute Schülerin. Meine schlechteste Durchschnittsnote, die ich je hatte, war ein 5,5. Oh, das ist gut. Ja. Hat es Ihnen gefallen, die Lehre? Ja, mir hat es wirklich immer gefallen in der Schule. Ich hatte auch ganz liebe Gespanen und einen schönen Schulweg. Schön. Als was haben Sie Lehre gemacht? Haben Sie eine Lehre gemacht? Also, eine Lehre an und für sich habe ich da nicht gemacht. Das war früher noch nicht so übel, dass Mädchen etwas gelernt haben. Die Buben haben sicher eine Lehre gemacht. Bei mir zu Hause war es sogar so, ich habe drei Brüder, die haben auch drei, die dürfen in die Kantone schulen. Und Mädchen haben einfach die Dörfer in die Ecke. Was ich später gemacht habe, ist die Bäuerinnen-Schule und die eidgenössische Prüfung. Ich bin eidgenössisch diplomierte Bäuerin und Lehrmeisterin. Spannend. Wie lange leben Sie schon in Schürz? In Schürz? Auf Schürz bin ich durch meine Heirat gekommen und das war im Jahr 68. Also schon 55 Jahre bin ich jetzt in Schürz. Aufgewachsen bin ich in Getznau. Wo ist das eigentlich genau? In Getznau. Das ist die Nachbargemeinde von Schürz. Bei 30 Kilometern. Was hat sich in dieser Zeit geändert? Ja, sehr vieles. Ich weiss noch, als ich in der Schule war, haben wir einfach zu Hause von den Eltern ein 5-Liber-Sachs-Geld bekommen. Und diesen gleichen 5-Liber hatte ich am Schluss der Schule noch im Sachs. Du hast einfach zu Hause das Morgenessen genommen. Im Winter gab es eine Schulsuppe. Wenn man nicht nach Hause ist über den Mittag, dann gab es entweder eine gute Suppe und ein Stück Brot oder Milch und Brot. Und damit war man zufrieden. Ja. Was hast du dazu gemacht mit dem Sachs-Geld? Sachs-Geld war hier überhaupt noch nicht möglich. Es hatte hier niemand viel Geld. Etwas gut zueinander zu haben, das konnte man gar nicht. Es gab vielleicht schon einzelne Kinder, die das gemacht haben. Wir hatten einfach zu Hause genug zu essen. Wir mussten nie Hunger haben, aber wir lebten sehr einfach. Anken z.B. gab es einfach am Samstag und Sonntag. Durch die Woche hast du einfach Brot gegessen. Selber gebacken das Brot. Ja. Und was mussten Sie für das Taschengeld machen? Es war einfach selbstverständlich, dass man zu Hause geholfen hat. Das war Holz eintragen für das Feuern. Im Sommer beim Heuen kaufen. Man hat geholfen, die Kälber zu tränken. Man hat vor allem in den Ähren geholfen. Da gab es noch keine Mähdröscher. Das Korn wurde noch zusammengebunden. Sogar die Arben. Es war ziemlich schwere Arbeit. Aber das hat man gerne gemacht. Man wusste, warum man es machte. Das haben alle gemacht. Da haben die Kinder zu Hause gearbeitet. Es gab natürlich noch viel mehr Bauernhöfe als heute. Viele Kinder von Leuten, die nicht gebaut haben, kamen beim Kartoffeln im Herbst zu Hause. Beim Äpfeln und Beeren auflesen. Das war selbstverständlich. Dann bekamen sie es abends. Und die waren zufrieden mit dem. Was es jemanden gab, war eine Kälberbatze. Das gab es den Kälbern. Du konntest für 50 Rappen noch Kälbern. Was willst du heute machen mit 50 Rappen? Es wurde schon etwas anders. Es wurde sehr viel anders. Aber man war zufrieden. Wie sah Kälbern früher aus? Im Dorf gab es einen Lebkuchenstand für die Musik. Da hat man Lebkuchen gedreht. Weisst du, was das ist? Nein. Das ist ein Stand, wo sie Lebkuchen haben. Und da die grossen Lebkuchenherzen. Dann war jemand an diesem Stand, der ein Rad gedreht hat. Je nachdem. Man hat vorher Nummern gekauft. Und die Nummer, die es angezeigt hat, war die Nummer der Gewinner des Lebkuchens. Das war Kälbern früher. Also nicht mit grösseren Bahnen. Eine Autobahn gab es überhaupt noch nicht. Das war das erste. Man kam nur einmal. Aber dann musste man schon auf Ilisau, auf die Berne. Aber das war Kälbern. Ich habe gehört, dass man früher Schläge bekam. Also zur Hand. Und dann bekommt man, wenn man etwas falsch gemacht hat. In der Schule? Ja. Totzen? Ja, genau. Ich habe nie Totzen bekommen. Und wenn ein Kind wirklich Totzen bekommen hat, dann hat es Gott sei Dank etwas Dummes gemacht. Ja, das war auch früher Gang und Gäde. Aber wir hatten immer ganz gute Lehrer. Die haben also wirklich nicht gestraft, wenn es nicht nötig war. Aber da waren natürlich 50 Kinder in einem Schulzimmer. Und wenn da einer nicht gefolgt hat, das war einfach schlimm. Also man hatte schon fast Angst vor dem Lehrer. Der Lehrer war ein riesiger Respektsbefund. Noch nicht der Pfarrer. Wie gesagt, man hatte fast ein bisschen Angst. Aber die, die nichts Dummes gemacht haben, die hatten nichts zu befürchten. Gut. Was waren früher Vorteile und Nachteile? Also Vorteile von früher? Man hat ganz sicher gesünder gelebt. Also das ist wirklich ein grosser Vorteil. Man hatte viel weniger Süsses. Man war viel mehr an der frischen Luft. Man hatte keinen Fernseher. Das wusste man nicht einmal, was das ist. Man konnte vielleicht einmal in der Schule einen Film schauen. «Ries und Riesli» ist mir noch so bekannt. Aber man war wirklich viel, viel mehr draussen. Man hat viel mehr Völkerspiele gemacht draussen. Oder gejassert. Oder sonst Spiele am Tisch. Was man etwa an einem Abend noch gemacht hat, war vielleicht einmal zusammen ein Hörspiel am Radio zu hören. Und man ist einfach früh ins Bett. Und am Morgen wieder früh auf. Und es war also nicht zu halten, dass wir am Morgen vor der Schule, vor allem als wir grösser waren, nicht recht helfen mussten daheim. Man hat noch gerasen. Mit Rasse und Wagen. Und da haben wir natürlich sehr gerne, als wir schon älter waren, die Rasse geschüttet. Man hätte aber auch die Rasse nehmen dürfen, vor allem an einem Sonntag zu reiten. Das war an einem Fest. Es war einfach schöner. Und heute, ja, wie soll ich es sagen? Es hat sicher, heute auch für die Menschen gut. Es ist einfach anders. Man darf nicht verglichen. Was hätten Sie gerne gemacht, was Sie nicht durften? Also als Verbotenigkeit. Verbotene Sachen? Nein, was hätten Sie so gerne gemacht, was Sie nicht durften? Also irgendwie vom Geld her oder generell. Soll ich euch sagen? Ja, das lassen wir jetzt sein. Was man gerne gemacht hätte? Die Wünsche früher, die waren einfach anders. Ich weiss nicht, was ich hätte machen wollen. Du, du kannst abstehen. Was man gerne gemacht hätte und was man nicht hätte wollen? Ja, also wir sind natürlich mit der Welle etwas weiter gefahren, als man vielleicht hätte dürfen. Ja, ein wenig später nach Hause gekommen. Aber da hatten wir schon ein schlechtes Gewissen. Seit wann hast du dieses Velo gehabt? Das Velo haben wir bekommen, als wir von Gäbner auf Isol in die Schule sind. Das ist natürlich etwa 4-5 Kilometer. Da haben wir ein Velo gebraucht. Aber das war noch ein Velo mit Rücktritt, wenn ihr wisst, was das ist. Also wenn die Hinterseite gerät, ist es noch mindestens 5 Meter. Das hatte es auch. Ja, also wirklich, sehr alte Velo. Da hatte jemand auf dem Weg wieder ein Pech mit dem Velo. Und dann kam einer der Jungs und hat das wieder gepflegt. Oder so ging das. Aber es war wirklich schön an diesem Schulweg. Das sind gute Erinnerungen. Also es war damals noch recht harmonisch? Ich würde sagen, es gab sicher auch Sachen. Man hat natürlich auch nicht alles mitgekriegt. Das ist klar. Früher haben einem die Erwachsenen noch nicht so viel gesagt wie heute. Da hat es jemand noch gleich einmal geheißen, das geht dich nicht an, du bist noch zu jung. Ja. Also was ich sagen muss, heute darf man sicher viel offener sein. Das ist ein grosser Vorteil. Heute darf man offener sein. Früher hattest du Angst, wenn du zu Hause von jemandem gehst, und du dachtest, das darf ich nicht sagen. Das sind gewaltige Unterschiede. Aber eben, ich bin immerhin 80-jährig. Haben Sie auch Autoprüfungen gemacht? Was für Autoprüfungen? Ja, die habe ich relativ klein gemacht. Also relativ klein. Heute macht man sie noch kleiner. Ich war etwa 25 Jahre alt, als ich Autofahren gelernt habe. Das ging natürlich riesig schnell. Die Entwicklung, die wir in unserem Alter mitgemacht haben, das ist unglaublich. Als ich ein Kind war, konnten wir noch auf der Strasse die Völkischspiele am Sonntag. Das hatten so wenige Autos. Heute, unglaublich, kann man sich das nicht mehr vorstellen. Wie ist die Autoprüfung damals abgelaufen? Da war der schönste Fahrlehrer, der Lehrer Bimbach. Dann fuhren wir mit ihm nach Luzern. Er nahm immer drei Lernende mit. Dann konnte man ein Stückchen fahren. Wir sind oft durch den Rostau. Kurz vor Luzern wechselten wir. In der Stadt konnte einer weiterfahren. Die anderen konnten in der Stadt etwas sorgen. Dann kamen wir in zwei Jahren. Nachher fuhren wir wieder nach Hause. Eine Fahrstunde kostete 23 Franken. Das war viel Geld. Konnte der Fahrlehrer auch eingreifen? Der Fahrlehrer? Ja, logisch. Er war natürlich rechts. Er hatte in seinem Auto auch eine Bremse. Das war ein Fahrlehrer. Wie es heute aussieht, weiss ich nicht. Das Desiree, dort zu fahren, das frage ich mich ständig. Und die Preise? Sind sie gestiegen? Die Preise? Das ist immer absehbar. Ein Kilo Brot hat so viel. Wie viel kostet das? Ein Kilo? Das reicht nicht. Das kostet 44,5 Franken. Das hat auch 2-3 Franken gekostet. Das hat 60 Fr. gekostet. Ein Kilo Brot. Das hat 80 Fr. gekostet. Wie waren die Löhne damals? Die waren natürlich viel niedriger. Ein Taglöhner hat vielleicht 7-8 Franken gekostet. Es ist einfach extrem anders gewesen. Was gab es zum Essen? Brokkoli? Pepperoni? Pepperoni noch gar nicht. Brokkoli auch fast nicht. Wir hatten einfach nur Weissblumen. Bohnen. Das war ein Gemüse, das wir hatten. Tomaten. Was wir am Morgen immer hatten, zum Beispiel. Rösti. Wir hatten einfach am Morgen Rösti. Und Milch natürlich. Und Brot. Was wir auch noch viel mehr gegessen haben, war früher Schweinefleisch. Wir hatten auch immer eine Hausschlachtung. Von dieser Hausschlachtung hat man einfach alles gebraucht. Vom Kopf. Man hat sogar das Blut gebraucht. Man hat Blutwürste gemacht. Von der Leber gab es Leberwürste. Und dann hat man das Fleisch einfach schön aufgestellt. Voressen zum Beispiel hat man angebraten und in Gläser getan. Und das sterilisiert. Speck hat man eingelegt. In eine Stande. So eine Zwiebel. Da hat man gesalzen. Zwiebeln dran, Knoblauch und sonst noch Gewürze. Und wenn der Speck schön durchgesalzen war, hat man den ins König gehängt. Da hat man ja noch überall in den Bauernhäusern hat man einen Feuerherd gehabt. Und den Rauch hat man durch das König geöffnet. Und dann im ersten Stock oben hat man viele Male so eine Rauchkammer gehabt. Und da hat man den Speck hier hingehängt. Und das hat der Speck gegeben. Und die Bratwürste die hat man ins Fett eingetan. Man hat Kessali gehabt und das Fett von den Söhnen, das hat man ausgelassen, sagt man in dem. Man hat das Fett durch einen Fleischlauf durchgelassen. In die Pfanne getan. Und wenn das flüssig gewesen ist, hat man es abgeschiebt. Und in ein Kessali getan. Und die Bratwürste, die der Metzger gemacht hat, die hat man dann in das Fett getan und dann sind die oben. So hat man die Sachen konserviert. Also es ist, in der Käserei haben sie eine öffentliche Gefriere aufgebaut. Und da hat man angefangen das Fleisch zu gefrieren. Aber vorher hat man das gar nicht gekönnt, das Gefrieren. Man hat auch keinen Kühlschrank gehabt. Man hat einfach immer alles in den Keller gelegt. Und dazwischen hat man natürlich noch riesengute Keller gehabt. Dann hat man Brot gebacken für eine Woche. Das Brot ist steif abgelogen im Keller. Das war nach einer Woche noch ganz frisch. Ja. Was hast du sonst in der Freizeit gemacht? Wenn du Kerbschmerzen hattest? Also als Kind oder? Ja, generell. Oder später? Als Kind, später als Jugendlicher. Also als Kind eben, wie gesagt, wir hatten ja Rassen zu Hause. Da sind wir sehr gerne reiten gegangen. Ich habe eine Schwester, die etwas älter ist als ich. Und da hatte Mutti immer Angst, weil die begreiflich ist. Und ich wollte einfach auch los mit diesen Rassen. Das war etwas Herrliches. Und dann haben wir natürlich sehr viel gebastelt. Ich habe sehr gerne gebastelt. Habe später auch geschnitzt. Die Sachen dort habe ich alle selber geschnitzt. Und wir haben sehr viel gelismert. Wir hatten noch eine Schule. Das gibt es ja heute auch nicht mehr richtig. Heute ist das Textiles. Textiles, wie sage ich das? Nein. Wir haben noch selbst Strümpfe gelismert. Und die haben wir alle nicht so gerne angehabt. Die haben gepisst. Ja, es war einfach wirklich so alles anders. Was ich nie, nie konnte begreifen, ist, dass man früher meistens einfach einen Rock hatte. Und das im teuflischen Winter. Skikassen, das hast du nicht gekannt. Das ist der erste Rock. Dann würdest du mit dem Rock Skifahren. Was heisst Skifahren? Wir hatten fast alle. Von diesen alten Fässern hat man die Bretter genommen. Die waren so ein bisschen rund. Und dann hat uns der Vater von alten Velomenten so über das Holz einen Riemen gemacht. Dann konnte man dort mit dem Schuh reinschreifen. So sind wir angefangen Skifahren. Die ersten Jahre. Und das ist relativ schnell gegangen. In den Säcken hatte ich schon eigene Skis. Mit Kandahar-Bindung. Mit Kandahar-Bindung. Die Skischuhe gab es noch nicht. Dann stand man mit dem Schuh auf das Brett. Hinten hatte es eine Feder. Und vorne eine Schnalle. Da hast du die Schnalle vor. Das war der Schuh riesig gut. Und gerade bei Rock mit dem Skifahren, hat es da auch Regeln für das Anlegen gegeben oder generell auszusehen? Generell auszusehen? Du hast ja wirklich niemals riesig viel Kleider gehabt. Man hat auch sehr viel selber genäht. Man hat von alten Mänteln vielleicht noch etwas gemacht. Es gab noch eine Schneiderin im Dorf. Die ist von Haus zu Haus gegangen. Sie hat so ihr Geld verdient. Sie hat vielleicht am Tag 15 Franken gehabt. Mehr nicht. Und das war Geld. Ja. Aber generell Du, es ist einfach... Man hatte einfach einen Rock und im Winter, wenn es gut ging, hatte man die Mäntel und Händchen hast du selber geliefert. Also es war einfach alles viel mehr wert. Du hattest Sorgen zum Zeug. Und du hattest wirklich weniger Geld. Ja. Und hat man Schuluniformen gehabt? Oder hat jeder selber Schuluniformen? Nein, nein. Es gab gar nichts so etwas. Und das ist mir noch gelungen, schon als ich auf Ilisau in die Sekte war, hat jedes Mädchen eine Scheibe angehabt. Und da ist eines von Gäbnen auf Ilisau ohne Scheibe in die Schule gekommen. Und er hat das nach Hause geschickt, eine Scheibe anzulegen. Ja. Es hat einfach dazugehört. Wissen Sie vielleicht, warum er eine Scheibe angelegt hat? Um seine Kleider zu schützen. Es ging um das. Ja. Wie war es generell früher? Eben, wie gesagt, es war einfach alles anders. Wirklich alles anders. Und wenn ich denke, also sicher war der Schulweg viel, viel schöner. Du musstest nicht so Angst haben wegen dem Auto. Du hast ja auf dem Schulweg manchmal ein bisschen verdampft und ein bisschen Späne gemacht. Und wenn man vielleicht schon länger zu Hause sein sollte, um noch etwas zu helfen. Aber nein, wir hatten es sehr, sehr schön in unserer Schulzeit. Und da hattest du einfach viele Kinder, Nachbarkinder. Und da konntest du immer etwas Späne machen. Wir hatten auch früher noch Christenlehre, das gab es hier noch. Das ist ein Lehrregionsunterricht. Am Sonntag Nachmittag um eins. Und wir gingen immer sehr gerne zusammen. Wisst ihr, warum? Weil wir alle Späne miteinander hatten. Und dann ist es einfach. Dann hat das eine lustige Besonderheit gegeben. Aber wenn du kein Fernsehen hast von einem Handy, dann hat nicht einmal jemand gewusst, was ein Handy ist. Das hast du gar nicht gekannt. Der grösste Luxus war einfach ein Handy. Und dann kann ich noch erzählen, ich hätte immer gerne ein Klavier gehabt. Weil in der Nachbarschaft war ein Lehrer und die hatten ein Klavier. Und ich hätte so gerne Klavier gespielt. Und da hat der Vater gesagt, das kommt einfach nicht in Frage. Und da habe ich angefangen zu handorgeln. Und da hat der Vater gesagt, du kannst ja Hase Hase verkaufen. Es reicht für ein Handorgeln. Das habe ich gemacht. Und da hatte ich 60 Franken Hasengeld. Das war für mich ein Vermögen. Und so bin ich einmal nach der Schule in Willisau ins Musikhaus Bühler und bin dann ein bisschen schüchtern gestanden. Und da kam Otto Bühler. Das war einer von diesen Chefs. Und da sagte er, was hättest du gerne? Und da habe ich gesagt, ein Handorgeln. Und da hat er gesagt, ja was darf die kosten? Und da habe ich gesagt, 60 Franken. Und da hat er gesagt, ich sehe ihn heute noch. Oh du gutes Kind. Weisst du was, kommst du in einem Monat wieder. In einem Monat bin ich wieder gegangen. Die 60 Franken im Sack. Und da hatte ich mir ein Handorgeln von gemacht. Ich habe die übrigens jetzt noch. Ja. Und da sagt er, und wie sieht es aus mit Stunden? Musst du dir denken, ob es Stunden gibt? Du hattest noch keine Musikschule, oder? Und ich sagte, ja, weiss so nicht. Und da sagt er, kommst du einfach und wir zeigen es dir. Ja. Da bin ich etwa 3-4 Mal zu diesem Bühlerort. Und der hat mir ein wenig gezeigt, wie man das so macht. Ich habe dann ein wenig gespielt. Und den Schneewalzer konnte ich. Und da bin ich zur Schule rausgekommen. Und da bin ich in die Weltschule gekommen. Und war natürlich wieder fertig mit Handorgeln spielen. Und im Weltschuh oben hatte ich ganz super Platz. Ich habe mit diesen Leuten heute noch Kontakt. Die hatten dort Kinder, die gleich älter sind wie ich etwa. Und wir haben also tatsächlich immer noch Kontakt. Und jemand wieder das Telefon, dann kommen sie vorbei. Also wirklich ein super, super Platz. Ja. Und nachher bist du halt wieder zu Hause gekommen. Und dann hat man zu Hause geholfen zu arbeiten. Und im Winter bist du etwa hier und dort. Also was ich noch gemacht habe, ähm, habe ich gestellt gehabt, selber beim Dr. Kähling, das ist ein Arzt. Und dort habe ich sehr viel gelernt. Dort bin ich viel in der Praxis gesehen. Äh, man hat da noch jede Spritze, die man gebraucht hat, ausgekocht, sterilisiert. Man hat jede Plastikhändchen, die der Arzt gebraucht hat, gewaschen, getrocknet, mit dem Föhn ausgetrocknet. Man hat jede Rechnung von Hand geschrieben. Man hat Tabletten von den grossen Behältern in Briefchen abgefüllt und angeschrieben. Und wenn auch der Doktor etwas angeschrieben hat, sind alle Leute mich gefragt, ob ich das lesen kann. Und der Doktor hat das so schön geschrieben. Ja. Und da ist man nachgeguckt. Da sind sie mit einem Mann gekommen, von der Stocke oben runter. Und der Mann war in der Söschir. Und da ist der Eber, da wüsste ich, was ein Eber ist. Das ist eine männliche Sau. Aha, ja. Und die Eber, die haben so runde Zähne. So. Wie eine Wildsau. Und der Eber war nicht ein Böser, aber er kam zu dem Mann und hat mit dem Kopf so am Bein gegriffen. Mhm. Und da hat er mit so einem Zahn eingehängt. Am Bein. Und das Bein war durch alles offen. Und das Bild ist mir so geblieben. Und das habe ich in dem Doktor gelaufen. Es ist einfach etwas von vielem, was mir festgeblieben ist. Da habe ich sehr viel gelernt. Und eben, als ich 24 war, war ich in der Schule. Und da war noch das Internat in der Schule. Sehr streng. Am Abend mussten 10 da drin sein. Als 24-Jährige. Es kam die Frau Direktor und dann hat es getönt. Mhm. Es war sehr streng, aber es war schön. Und das hat auch unter den Schülerinnen einen Zusammenhalt gegeben. Und drei von diesen Kursen haben sich entschlossen, die Eidgenössische Prüfung zu machen. Und das war kaputt. Aber es ging gut. Wir haben das Diplom gemacht. In der ganzen Innenschweiz waren wir 18, 15 haben es geschafft. Ja. Und dann habe ich gehört, okay, dann bin ich eben auf das Schöne runtergekommen. Ja. Und da haben wir aber am Dorfhunder gewandt. Ja. Neben dem Spierzoo im Dorfhunder, da haben wir das Haus gesehen. Ja. Dort sind wir aufgewachsen. Und das Haus war ein schönes Haus, aber ganz schlecht gebaut. Wenn der Beiswink gekommen ist, hat man in der Stube gesehen, dass die Vorhänge gebrochen sind. Und im Winter, unsere Kinder haben alle drüber geschlafen. Im Winter waren die Fenster zugefroren. Du konntest den ganzen Winter nicht lüften. Und am Abend haben sie einfach zum Ofen raus Steinküsse genommen und gestogen auf dem Dorfhunder. Und ich sage dir, die Kinder hatten nie einen Schnupper und einen Husten. Sie waren alle abgehärtet? Ja. Also man hat wirklich viel, viel gesünder gelebt. Ja. Wann habt ihr als Familie den ersten Fernseher bekommen? Ähm... Ich bin sicher 2023 gewesen, als meine Eltern ihren Fernseher gekauft haben. Und das war ein riesiger Kasten. Und das war ein riesiger Luxus. Ja. Also ich habe gehört, dass dann auch vielfach nur jemand im Quartier einen gekauft hat. Ja. Das hat es gegeben. Ja. Wenn jemand in einen Fussballmatch gekommen ist, der ist sicher in der Pinte, das war so ein Restaurant. Ja. Sie hatten sicher den Fernseher. Als junge Burschen sind sie dort Fussball gespielt. Ja. Und dann, weisst du, warst du auch beieinander. Also vom Sozialen her war es früher viel, viel kostbarer als heute. Viel, viel kostbarer. Und auch in der Familie weisst du, da ist nicht jeder ins warme Zimmer verschwunden. Wir hatten in der Stube warm. Und da warst du beieinander. Und heute verschwindet jeder ins warme Zimmer. Es ist wohl schön, wenn man ein warmes Zimmer hat, aber es ist einfach anders. Ja, definitiv. Es ist so viel anders. Und das kann ich noch sagen, als ich in der ersten Klasse war, da hast du nichts anderes gewusst. Jedes Kind hatte ein paar Halsschuhe und ein paar Schinken. Das war es. Und das hat immer getrabbelt in diesem Schulzimmer. Wenn 50 mit den Halsschuhen gekommen sind, also, und du warst ein alter Schuhmacher in Göttingen. Das war etwa in der dritten, vierten Klasse. Du hast dann angefangen für 2 Franken eine Gummihalle auf die Halsschuhe zu legen. Und das war dann schon recht komfortabel. Und bald dann ist dann das Turnen gekommen. Das war auch erst in der oberen Klasse. Dann hast du früher nicht gehört, eine Turnstunde in der Schule. Das gab es nicht. Du hast einfach in der Schule gelernt rechnen, lesen. Also das Einmaleins, das konntest du im FF. Du konntest einfach besser als heute. Heute ist es anders gut. Ist auch interessant. Also auf Fremdsprachen? Erst in der 6. hatte man Französisch. Und Englisch hat auch noch niemand etwas geredet. Und Italienisch? Italienisch, wenn du, gut, du hast dir einfach selber mit Büchlen, hast du dir selber gekauft, wenn du Interesse hattest. Und Englisch? Da hat es nicht so Sprachschulen gegeben? Wie gesagt, in der 6. hatte man Französisch. Und die, die nicht in der 6. waren, von dem hast du einfach nichts gewusst. Hast es auch nicht so gebraucht, auch noch nicht gewusst. Und auch der Englisch, das ist etwas... Nein, da hat niemand von Englisch etwas geredet. Da warst du ziemlich gut, wenn du Französisch hast gewusst. Und aufwärts gehen, mit den Ferien, das hat es früher nicht gegeben. Jetzt meine Eltern, die sind nie, aber nie in den Ferien gewesen. Das hat es einfach... Du hast erstens das Geld nicht gehabt dazu, du hast Zeit nicht gehabt dazu. Wenn du gebauert hast, bist du 365 Tage im Jahr einfach da gewesen. Das ist ein riesen, riesen Hitz gewesen, wenn einmal die Bauern eine Reise gemacht haben. Oder nur einen Tag. Das ist etwas weltbewegend Das hast du gesehen fast. Dem hast du langsam geredet. Und die Milchzahlung, das ist auch noch so etwas gesehen früher. Heute geht ja alles wie an die Bank. Du hast Milch in den Käse gebracht und jeden Monat einmal war die Milchzahlung. Und das in einer Wirtschaft. Dort sind die Bauern zusammengekommen, einer war Kassier und hat in jedem, was er Milch gebraucht hat, das ausgesucht. Und das gibt es heute auch nicht mehr. Vom Sozialen her geht es so viel verloren. Das ist leider so. Und Ausgang? Hat es früher das gegeben? Wie Ausgang gehen? Ausgang? Ich bin damals im Kirchenchor gewesen. Als ich noch ledig war. Und wenn wir vom Kirchenchor nach Hause sind, sind die Männer eingekehrt. Die Frauen sind nach Hause. Das hat sich gar nicht gehört, als Frau in einer Wirtschaft. Also auch keine Partys? Nein. Und dann hat es einmal im Sommer ein Gartenfest gehabt. An einem Sonntagnachmittag. Als die Musik gespielt wurde. Und da hat man getanzt. Aber ein ganzer Samstagabend ist es sowieso. Der Sonntag war doch noch hochheilig. Und am Samstagabend, Sonntag, das hat sich nicht gehört. Es war einfach so viel anders. Was hattest du für Schulzeiten? Schulzeiten? Heutzutage sehen wir ja am Montag vom 8. weg. Nein, es ist einfach am Morgen um 8 Uhr bist du in der Schule. Um halb zwölf bist du zu Hause. Und um 1 Uhr bist du wieder da. Um 4 Uhr. Und dann war immer der Donnerstag frei. Du hast Montag, Dienstag, Mittwoch. Freitag und Samstag. Am Samstag war immer Schulzeit. Also den ganzen Tag? Ja. Und am Donnerstag war der Sommer Religionslehrer. Aber sonst war der Donnerstag frei. Und am Mittwoch ist am Nachmittag auch frei? Ja. Das hast du auch gekannt. Montag, Dienstag, Mittwoch. Freitag, Samstag. Das ist einfach so gewesen. Ja. Und dann wie gesagt, in jedem Schulzimmer haben wir 50 Kinder. Wie sahen die Schulzimmer damals aus? Wir hatten so ein Pult. Immer zwei und zwei. Also die Ränge drehen. Immer zwei und zwei haben wir einen Pult gesehen. Und der Boden war natürlich Holzriemen. Also ich hätte niemanden anrufen sollen, die Sommer zu laufen. Und viele Male. Viele Male. Das mussten wir nicht mehr. Das mussten wir in den Schulzimmern selber führen. Also so eine Art wie ein Dämmchen, das warm geblieben ist. Ja. Wir hatten warm im Schulzimmer. Es sind ja recht große Zimmer gewesen. Aber es sind 50 Kinder drin. Wir waren recht aufeinander oben. Zwischendurch in der Pultreihe war so ein Gängchen, wo wir anfangen konnten. Und wie war es damals? Hat der Lehrer Bandtafeln gehabt, wo er Sachen draufgeschrieben hat? Es gab einfach Bandtafeln. Mit Kleidung wurde geschrieben. Und wir hatten in der ersten Klasse noch eine Schifftafel. So. Noch eine hier. Das hast du auf der Schifftafel gespielt. Aha. So eine Art wie ein Ja. Auf einer Seite hatten wir alle. Da hast du gerechnet. Und auf dieser Seite hast du geschrieben. Das sind die letztjährigen Vierklässler. Ich habe sie in der Schule einmal mitgenommen. Du hattest kein Heft. Also du hattest schon ein Heft für das Schönste. Aber du hattest vor allem keinen Abfall. Das gab es nicht. Versette Tafeln gab es. Hat man dann für solche Sachen auch bezahlen müssen? Das musste man selber bezahlen. Aber das Zeug war nicht teuer. Und dann hatte man noch eine Schultheke. Sagt euch das etwas? Ja, wir haben heutzutage auch noch eine Schultheke. Die meisten haben jetzt eher einen Rucksack mit Kleiderschluss dran. Finde ich sehr supergut. Angenehmer zum Tragen, weil es halt nicht so fest ist. Und später in der oberen Klasse hatte man dann eine Mappe. Die stellen wir jetzt ja nicht. Ja. Die Mappe tragen. Ja, aber das war einfach so. Und dann hatte man einfach eine Refu. Und dann wenn jemand so eine Farbschachtel... Das war auch ein grosses Weihnachtsgeschenk. So eine Farbschachtel mit Farbstift. Ja, und dann nach Weihnachten ist jemand mit einer neuen Farbschachtel in die Schule gekommen. Da haben wir dann geschaut. Ja, hat Freude gehabt. Ja. Ja, und dann hat einmal der Lehrer gefragt, was wir bekommen haben. Und dann hat der Zilmer hier gesagt, ich habe auch Verleihen bekommen. Auch Verleihen. Und dann hat der Lehrer gesagt, ein Zahnlochschlüssel und ein Paar Socken. Das hast du mir getroffen. Ja. Ja. Ja, da hast du wirklich eben ein grosses Geschenk. Das hättest du nie gehabt. Du bist einfach zufrieden mit dem, was du hast. Ja, ja. Also, sind Sie zufrieden? Ja, danke für das Interview. Darf ich die Tafel noch fotografieren? Von der unbeschriebenen Seite. Natürlich.

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