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Rita muri interview

Rita muri interview

Simon

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The speaker talks about their school experience, their favorite subjects, and their love for school. They mention that girls didn't usually pursue further education or apprenticeships. They discuss the changes they have seen over the years, including the increase in material possessions and the decrease in outdoor activities. They also mention the differences in discipline between then and now. The speaker reflects on the advantages and disadvantages of the past, including healthier lifestyles and simpler living. They mention taking driving lessons and the cost of everyday items. They talk about the lower wages in the past and the types of food they had. Overall, they highlight the differences between the past and the present. Wie lange sind Sie in die Schule gegangen? Ich bin 8 Jahre in die Schule gegangen, damals 6 Jahre Primarschule und 2 Jahre Sekundarschule. Obligatorisch waren es nur 7 Jahre. Und die, die in der Sekundarschule waren, haben 8 Jahre gemacht, mit Ausnahmen 9 Jahre. Was waren Ihre Lieblingsfächer? Ja, von Rechnen, Lesen, Zeichnen, Geografie habe ich eigentlich alles sehr gerne gemacht. Sind Sie gerne in die Schule gegangen? Ja, sehr. Ich bin sehr gerne in die Schule. Warum? Anfangs habe ich ganz rein gelernt, ich war immer eine ganz gute Schülerin. Meine schlechteste Fachschnittnote, die ich je hatte, war 5,5. Oh, das ist gut. Hat es Ihnen gefallen, die Lehre? Ja, mir hat es wirklich immer gefallen in der Schule. Ich hatte auch ganz liebe Gespanen und einen schönen Schulweg. Als was haben Sie Lehre gemacht? Also, eine Lehre an und für sich habe ich da nicht gemacht. Das war früher noch nicht so üblich, dass Mädchen etwas gelernt haben. Buben haben sicher eine Lehre gemacht. Bei mir zu Hause war es sogar so, ich habe drei Brüder, die haben auch drei, die dürfen in die Kantonsschule. Und Mädchen haben einfach die Dörfer in die Ecke. Was ich später gemacht habe, ist die Bäuerinnen-Schule und die eidgenössische Prüfung. Ich bin eidgenössisch diplomierte Bäuerin und Lehrmeisterin. Spannend. Wie lange leben Sie schon in Schürz? In Schürz? Auf Schürz bin ich durch meine Heirat gekommen. Das war im Jahr 68. Also schon 55 Jahre bin ich jetzt in Schürz. Aufgewachsen bin ich in Getznau. Wo ist das eigentlich genau? Getznau. Das ist eine Nachbargemeinde von Schürz. Etwa 30 Kilometer. Was hat sich in dieser Zeit geändert? Ja, sehr vieles. Sehr vieles. Du hast mir einfach... Ich weiss, als ich von Getznau in die Schule kam, haben wir einfach zu Hause von den Eltern ein 5-Librer-Sachgeld bekommen. Und den gleichen 5-Librer hatte ich am Schluss der Schule noch im Sack. Du hast einfach... Du hast zu Hause das Wagen genommen. Im Winter hat es eine schlaue Suppe gegeben. Wenn man nicht zu Hause ist über den Mittag, dann hat es entweder eine gute Suppe gegeben oder ein Stück Brot. Oder Milch und Brot. Und mit dem war man zufrieden. Ja. Und was haben Sie dazu gemacht? Was hast du dazu gemacht mit dem Sackgeld sonst? Also, Sackgeld war hier überhaupt noch nicht möglich. Weil, es hatte hier niemand viel Geld. Und etwas Gutes zueinander zu haben, das konnte man gar nicht. Es hatte vielleicht schon einzelne Kinder, die das gemacht haben. Wir hatten einfach zu Hause genug zu essen. Wir mussten nie Hunger haben, aber wir lebten sehr einfach. Anken, zum Beispiel, hat es einfach am Samstag und am Sonntag gegeben. Die Woche aus hast du einfach Brot gegeben. Selber gebacken, das Brot. Ja. Und was mussten Sie machen für das Taschengeld? Oder haben Sie es einfach so bekommen? Es war einfach selbstverständlich, dass man zu Hause geholfen hat. Das war Holz eintragen, um zu feuern. Im Sommer beim Heuen helfen. Man hat geholfen, Kaulballi zu trinken. Man hat in den Ähren vor allem geholfen. Da gab es noch keine Maitröscher. Da wurde das Korn noch zusammengebunden, zu Garben. Es war zum Teil eine ziemlich schwere Arbeit. Aber das hat man gerne gemacht. Man wusste, warum man es machte. Und das haben einfach alle gemacht. Da haben die Kinder einfach zu Hause gearbeitet. Und es gab natürlich noch viel mehr Bauernhöfe als heute. Ja. Und da sind viele Kinder von Leuten, die nicht gebauert haben, helfen gekommen. Beim Kartoffeln im Herbst. Beim Apfel auflesen. Bei den Beeren auflesen. Das war selbstverständlich. Dann haben sie dafür das Zoben bekommen. Und die waren zufrieden mit dem. Was es gegeben hat, war eine Kühlbatsche. Das hat es der Kühlbatsche gegeben. Aber du konntest für 50 Grappen noch die Kühlbatsche. Was willst du heute machen mit 50 Grappen? Es ist halt schon ein bisschen anders geworden. Sehr vieles ist anders geworden. Aber man war zufrieden. Und jetzt gerade auf die Kühlbatsche zurück. Wie hat sie früher ausgesehen? Kühlbatsche? Das hat einfach im Dorf einen Lebkuchenstand gehabt. Von der Musik. Da hat man Lebkuchen gedreht. Wisst ihr, was das ist? Drehen. Das ist ein Stand, wo sie Lebkuchen haben. Und hier die grossen Herz. Die Lebkuchenherzen. Und dann war irgendjemand an dem Stand. Wo er so ein Rad gedreht hat. Und je nachdem. Man hat vorher Nummern gekauft. Und die Nummer, die es dann angezeigt hat. Das war die Nummer. Der Gewinner von dem Lebkuchen. Das war Kühlbatsche früher. Also nicht so mit grösseren Bahnen. Eine Autobahn gab es überhaupt noch nicht. Das war das Erste. Einmal kam es. Aber da musstest du schon auf Ilisau. Oder auf eine Zerne gehen. Aber das war Kühlbatsche. Ich habe gehört, dass man früher Schläge bekam. Also auf die Hand. Und wenn man etwas falsch gemacht hat. In der Schule? Totzen? Ich habe nie Totzen bekommen. Und wenn ein Kind wirklich Totzen bekommen hat. Dann hat es Gott sei Dank etwas Dummes gemacht. Es war auch früher Gang und Gäde. Aber wir hatten immer ganz gute Lehrer. Die haben nicht gestraft, wenn es nicht nötig war. Aber da waren 50 Kinder in einem Schulzimmer. Und wenn da einer nicht gefolgt hat. Das war einfach schlimm. Man hatte fast Angst vor dem Lehrer früher. Der Lehrer war ein riesiger Respektsbefund. Noch mehr der Pfarrer. Wie gesagt, man hatte fast Angst. Aber die, die nichts Dummes gemacht haben. Die hatten nichts zu befürchten. Was waren früher Vorteile und Nachteile? Vorteile von früher. Wir lebten ganz sicher gesünder. Das ist wirklich ein grosser Vorteil. Man hatte viel weniger Süsses. Man war viel mehr an der frischen Luft. Man hatte keinen Fernseher. Man wusste nicht einmal, was das ist. Man konnte vielleicht einmal in der Schule einen Film schauen. Riesl, Riesli ist mir noch so bekannt. Aber man war viel mehr draussen. Man hat viele Male Völkerspiel gemacht draussen. Oder gehasst. Oder Spiel am Tisch. Was man an einem Abend noch gemacht hat. Einmal zusammen ein Hörspiel am Radio. Und man ist einfach früh ins Bett. Und am Morgen wieder früh auf. Es war nicht zu alt, dass wir am Morgen vor der Schule, vor allem als wir grösser waren, noch recht helfen mussten. Man hat noch gerasen mit Rass und Wagen. Und dann haben wir natürlich sehr gerne, als wir schon älter waren, die Rasse geschiert. Man hätte aber auch die Rasse nehmen dürfen, vor allem an einem Sonntag zu reiten. Das war an einem Fest. Es war einfach schöner. Und heute, wie soll ich es sagen? Heute geht es manchmal gut. Es ist einfach anders. Man darf nicht vergleichen. Was hätten Sie gerne gemacht, was Sie nicht durften? Also verbotene Sachen? Nein, was hätten Sie gerne gemacht, was Sie nicht durften? Also irgendwie vom Geld her oder generell. Soll ich es euch sagen? Ja, das lassen wir jetzt sein. Was man gerne gemacht hätte? Die Wünsche früher sind einfach anders gewesen. Ich weiss nicht, was ich hätte machen wollen. Du kannst abstehen. Was man gerne gemacht hätte und was man nicht hätte wollen? Also wir sind natürlich mit dem Fahrrad etwas weiter gefahren, als wir vielleicht hätten dürfen. Ein bisschen später nach Hause gekommen. Aber da hatten wir schon ein schlechtes Gewissen. Seit wann hast du dieses Fahrrad gehabt? Dieses Fahrrad haben wir bekommen, als wir von Gäbenau nach Ilisau in die Schule kamen. Das ist natürlich etwa 4-5 Kilometer, wenn man ein Fahrrad braucht. Aber das war noch ein Fahrrad mit Rücktritt, wenn ihr wisst, was das ist. Wenn es hinten gedreht ist, ist es am Ende das Fahrrad. Dann hatte es Hau. Also wirklich eine uralte Fahrrad. Dann hatte es auf dem Weg wieder ein Dach mit dem Fahrrad. Dann kam einer der Jungs und hat das wieder gepflegt. Aber es war wirklich schön an diesem Schulweg. Das sind gute Erinnerungen. Also es war damals noch recht harmonisch? Ich würde sagen, es gab sicher auch Sachen. Man hat natürlich auch nicht alles mitbekommen, das ist klar. Früher haben einem die Erwachsenen noch nicht so viel gesagt wie heute. Da hat es jemand noch einmal geheißen, das geht dich nicht an, du bist noch zu jung. Also was ich sagen muss, heute darf man sicher viel offener sein. Das ist ein grosser Vorteil. Heute darf man offener sein. Früher hattest du wohl die Angst, darf ich das sagen? Das sind gewaltige Unterschiede. Aber ich bin immerhin 80-jährig. Haben Sie auch Autoprüfungen gemacht? Was? Autoprüfungen. Ja, die habe ich relativ klein gemacht. Heute macht man sie noch kleiner. Als ich 25 war, habe ich Autofahren gelernt. Das ging natürlich riesig schnell. Die Entwicklung, die wir in unserem Alter mitgemacht haben, das ist unglaublich. Als ich ein Kind war, konnten wir noch auf der Strasse Vögel spielen am Sonntag. Das waren so wenige Autos. Heute? Unglaublich. Das kann man sich nicht mehr vorstellen. Wie ist die Autoprüfung damals abgelaufen? Es war die schönste Fahrlehrerin, der Lehrer Bimbach. Da ist man mit ihm nach Luzern gefahren. Er hat immer drei Lernende mitgenommen. Dann konnte man ein Stück weit fahren. Wir sind oft durch den Rostau. Kurz vor Luzern hat man gewechselt. In der Stadt konnte einer weiterfahren. Die anderen zwei konnten in der Stadt etwas besorgen. Dann kamen die anderen zwei. Danach ist man wieder nach Hause gefahren. Eine Fahrstunde kostete 23 Fr. und ich lernte zu fahren. Das war viel Geld. Hat der Fahrlehrer auch Dinge, die er eingreifen konnte? Der Fahrlehrer? Ja, logisch. Er war natürlich rechts. Er hat auch in seinem Auto eine Bremse gehabt. Das war ein Fahrlehrer. Wie es heute genau aussieht, weiss ich nicht. Die Preise? Sind sie gestiegen? Die Preise? Das ist immer absehbar. Ein Kilo Brot hat eine Zone. Wie viel kostet das? Ein Kilo? Das reicht nicht. Das kostet 44,5 Fr. Das hat auch 2-3 Fr. gekostet. Das hat 60 Fr. gekostet. Ein Kilo Brot. Das ist auf 80 Fr. und immer etwas höher. Wie waren die Löhne damals? Die waren natürlich viel niedriger. Ein Taglöhner hatte vielleicht in einer Hute 7-8 Fr. Es war einfach so extrem anders. Generell zum Essen? Was gab es in der Dose? Brokkoli, Peperoni? Pepperoni noch gar nicht. Brokkoli auch fast. Wir hatten einfach nur Weissblumen. Bohnen. Das war ein Gemüse, das wir hatten. Tomaten. Am Morgen Rösti. Es gab einfach am Morgen Rösti. Und Milch natürlich und Brot. Was wir auch noch viel mehr gegessen hatten, war Schweinefleisch. Wir hatten auch immer eine Hausschlachtung. Von dieser Sohle hat man einfach alles gebraucht. Vom Kopf. Man hat sogar das Blut gebraucht. Man hat Blutwürste gemacht. Von der Leber gab es Leberwürste. Dann hat man das Fleisch einfach schön aufgeteilt. Voressen z.B. hat man angebraten und in Gläser gelegt und das sterilisiert. Speck hat man eingelegt und in eine Zwiebel gestanden. Die hat man gesalzen. Zwiebeln, Knoblauch und sonst noch Gewürze. Wenn der Speck schön durchgesalzen war, hat man ihn ins König gehängt. Da hat man ja noch überall in den Bauernhäusern ein Feuerherd gehabt. Der Rauch hatte das König auf. Im ersten Stock hat man oft so eine Rauchkammer gehabt. Dann hat man den Speck hier hingehängt. Das hat der Speck gegeben. Die Bratwürste hat man ins Fett eingetan. Man hatte die Kessel und das Fett von den Söhnen ausgelassen. Man hat das Fett durch einen Fleischlauf durchgelassen. In die Pfanne getan. Wenn das flüssig war, hat man es abgeschüttet und in ein Kessel eingetan. Die Bratwürste, die der Metzger gemacht hat, hat man in das Fett eingetan. So hat man die Sachen konserviert. In der Käserei hat man eine öffentliche Gefriere aufgebaut. Da hat man angefangen, das Fleisch zu gefrieren. Vorher konnte man das gar nicht. Man hatte auch keinen Kühlschrank. Man hat einfach immer alles in den Keller gelegt. Damals hatte man natürlich noch riesige, gute Keller. Dann hat man Brot gebacken für eine Woche. Das Brot ist steif im Keller geblieben. Das war nach einer Woche noch ganz frisch. Was hast du sonst in der Freizeit gemacht? Als Kind oder später? Als Kind später. Als Kind hatten wir Rösschen zu Hause. Wir gingen sehr gerne reiten. Ich habe eine Schwester, die etwas älter ist. Die Mutter hatte immer Angst, weil sie begreiflich ist. Sie wollte einfach los mit den Rösschen. Das war etwas Herrliches. Dann haben wir natürlich sehr viel gebastelt. Sehr gerne gebastelt. Später auch geschnitzt. Die Sachen dort habe ich alle selber geschnitzt. Man hat sehr viel gelismert. Man hatte noch eine Schule. Die gibt es heute auch nicht mehr richtig. Heute ist es Textiles. Da hat man Arbeit zu mir. Wir haben auch noch Strümpfe gelismert. Die hatten wir alle nicht so gerne an. Die haben gepisst. Es war wirklich alles anders. Was ich nie begreifen konnte, war, dass man früher einfach einen Rucksack hatte. Und das im 12. Winter. Die Skikasse hast du nicht gekauft. Das ist der erste Nudis nachgekommen. Da würdest du mit dem Rucksack Skifahren. Was heisst Skifahren? Wir hatten fast alle Nudis. Von diesen alten Fässern haben wir die Bretter genommen. Die waren so klein und rund. Dann hat uns der Vater von alten Velomenten über das Holz einen Riemen gemacht. Dann konnte man mit dem Schuh dort reinschweifen. So sind wir angefangen Skifahren. Die ersten Jahre. Das ging relativ schnell. In den 6 Jahren hatte ich schon eigene Skis. Mit Kantenhaarbindung. Skischuhe gab es noch nicht. Dann stand man mit dem Schuh auf dem Brett. Hinten hatte es eine Feder und vorne eine Schnalle. Das war der Schuh. Riesig gut. Auf dem Rucksack mit dem Skifahren. Gibt es Regeln für das Anziehen? Oder für generell auszusehen? Generell auszusehen? Du hattest ja niemanden. Riesig viele Kleider. Man hat auch viel selber genäht. Man hat von alten Mänteln noch etwas gemacht. Es gab noch eine Schneiderin im Dorf. Die ging von Haus zu Haus. Sie hat ihr Geld verdient. Sie hatte vielleicht im Tag 15 Franken. Mehr nicht. Das war Geld. Aber generell Man hatte einfach eine Rockhaar im Winter. Wenn es gut ging, eine Mantel. Händchen hat man selber geliefert. Es war einfach alles viel mehr wert. Du hattest Sorge zum Zeug. Und du hattest wirklich weniger Geld. Hatte man Schuluniformen? Oder hat jeder selber Schuluniformen? Nein, nein. Es gab gar nichts. Nein. Und das ist mir noch geprobt. Schon als ich auf Ilisau in der Sekte war. Jede Mädchen hatte eine Scheibe an. Und da ist eine Scheibe von Gärtnern, die auf Ilisau ohne Scheibe in die Schule kamen. Der Lehrer hat das nach Hause geschickt. Ja. Es hat einfach dazugehört. Wissen Sie vielleicht, warum er eine Scheibe angelegt hat? Um die Kleider zu schützen. Es ging um das. Ja. Wie war es generell früher? Eben. Es war einfach alles anders. Wirklich alles anders. Und wenn ich denke ... Sicher war der Schulweg viel, viel schöner. Man musste nicht so Angst haben wegen dem Auto. Man hat auf dem Schulweg manchmal etwas verdampft und ein bisschen Spiele gemacht. Wenn man vielleicht schon länger zu Hause sein sollte, um noch etwas zu helfen. Aber nein, wir hatten es sehr, sehr schön in unserer Schulzeit. Man hatte einfach viele Kinder, Nachbarkinder. Und dann konntest du immer etwas Spiele machen. Wir hatten auch früher noch Christenlehrer. Das ist ein Lehrregionsunterricht. Am Sonntag nachmittags um eins. Und wir gingen immer sehr gerne. Wissen Sie warum? Weil wir alle Spanier waren. Und dann hat das einfach einen lustigen Sonntag gegeben. Aber wenn du kein Fernsehen hast von einem Handy, dann weisst du, was ein Handy ist. Das hast du gar nicht gekannt. Der grösste Luxus war einfach ein Radio. Und dann, das kann ich noch erzählen, ich hätte immer gerne ein Klavier gehabt. Weil in der Nachbarschaft war ein Lehrer und die hatten ein Klavier. Und ich hätte so gerne Klavier gespielt. Und dann hat der Vater gesagt, das ist einfach nicht die Frage. Und dann habe ich angefangen, für einen Handorgel. Und dann hat der Vater gesagt, du hast ja Hase. Du kannst Hase verkaufen. Bislang nicht für einen Handorgel. Das habe ich gemacht. Und da hatte ich 60 Franken Hase-Geld. Und dann bin ich einmal nach der Schule in Willisau ins Musikhaus Bühler. Und da stand ich auch wegen so ein bisschen schüchtern. Und da kam der Otto Bühler. Das war einer von diesen Chefs. Und da sagte er, was hättest du gerne? Und dann habe ich gesagt, ein Handorgel. Und dann hat er gesagt, was darf die kosten? Und dann hat er gesagt, ich habe 60 Franken. Und dann hat er gesagt, ich sehe ihn heute noch. Oh, du gutes Kind. Weisst du was, kommst du in einem Monat wieder. In einem Monat bin ich wieder gegangen, die 60 Franken im Sack. Dann hatte ich mir einen Handorgel-Tag gemacht. Ich habe die übrigens jetzt noch. Ja, da sagt er, und wie sieht es aus mit Stunden? Musst du dir denken, ob es Stunden gibt? Du hattest noch keine Musik in der Schule, oder? Und ich sagte, ja, weiss so nicht. Und dann sagt er, kommst du einfach einmal in den Sommer. Lass es dir dann ein bisschen zeigen. Ja, da bin ich etwa 3-4 Mal zu dem Bühler-Otto. Und der hat mir ein bisschen gezeigt, wie man das so macht. Ich habe dann ein bisschen gespielt, und dann bin ich zur Schule rausgekommen. Dann bin ich in die Weltschule gegangen. Dann war ich natürlich wieder fertig mit Handorgeln spielen. Und im Weltschon-Ort hatte ich einen ganz tollen Platz. Ich habe mit diesen Leuten heute noch Kontakt. Die hatten dort Kinder, die gleich gross waren wie ich. Und wir haben also tatsächlich immer noch Kontakt. Und jemand wieder ein Telefon, und dann kommen sie vorbei. Also wirklich ein super, super Platz gehabt. Ja, und nachher bist du halt wieder zu Hause gekommen. Dann hast du wieder im Sommer zu Hause geholfen zu arbeiten. Und im Winter bist du etwa hier und dort. Also, was ich noch gemacht habe, habe ich gestellt gehabt, selber bei Dr. Kähling, das ist ein Arzt. Und dort habe ich sehr viel gelernt. Dort habe ich viel in der Praxis gesehen. Man hat hier noch jede Spritze, die man gebraucht hat, ausgekocht, sterilisiert. Man hat jede Plastikhändchen, die der Arzt gebraucht hat, gewaschen, getrocknet, mit dem Föhn ausgetrocknet. Man hat jede Rettung, Man hat jede Rechnung von Hand geschrieben. Man hat Tabletten von den grossen Behältern in Briefe abgefüllt und angeschrieben. Und wenn auch der Doktor etwas angeschrieben hat, sind auch die Leute mich gefragt, ob ich das lesen kann. Und der Doktor hat das auch schön geschrieben. Ja. Und dann ist man noch geblieben. Dann sind sie mit einem Mann von der Stocke runtergekommen. Der Mann war in der Söschir. Und da ist der Eber. Ihr wisst ja, was ein Eber ist. Das ist eine männliche Sau. Und die Eber haben so runde Zähne. Wie eine Wildsau. Und der Eber war nicht ein Böser, aber er kam zu diesem Mann und hat mit dem Kopf am Bein gegriffen. Und er hat ihn mit einem Zahn eingehängt. Am Bein. Und das Bein war durch alles offen. Und das Bild blieb mir so. Und das kann ich in dem Doktor gelaufen neigen. Es ist einfach etwas von vielem, was mir festgeblieben ist. Da habe ich sehr viel gelernt. Und als ich 24 war, bin ich in der Schule. Da war noch das Internat. Sehr streng. Am Abend musstest du 10 sein. Als 24-Jährige kam die Frau Direktor. Dann hat es getönt. Es war sehr streng. Aber es war schön. Und das gab auch unter den Schülerinnen einen ganz riesigen Zusammenhalt. Und drei von diesen Kurzen haben sich entschlossen, eine eigenössische Prüfung zu machen. Aber es ging gut. Wir haben das Diplom gemacht. In der ganzen Schweiz sind wir 18 gewesen, 15 haben es geschafft. Ja. Und dann bin ich auch auf das Schulz runtergekommen. Ja. Und da haben wir am Dorf untergewandert. Wir haben neben dem Spierzuh im Dorf ein altes Haus gesehen. Dort sind wir aufgewachsen. Es war ein schönes Haus, aber ganz schlecht gebaut. Wenn der Bieswein gekommen ist, hat man in der Stube gesehen, wie die Vorhänge gewachsen sind. Und im Winter haben unsere Kinder die Fenster zugefroren. Man konnte den ganzen Winter nicht lüften. Und am Abend haben sie einfach zum Ofen raus eine Steinküsse genommen. Dort steigen sie auf. Und ich sage dir, die Kinder hatten nie einen Schnapper und eine Wurst. Sie waren alle altgeheiratet. Ja. Und wir haben viel gesünder gelebt. Ja. Wann habt ihr als Familie den ersten Fernseher bekommen? Ähm. Ich war sicher 2023, als meine Eltern an den Fernseher gekauft haben. Und das war ein riesiger Kästchen. Ich habe gehört, dass nur jemand im Quartier einen gekauft hat. Ja. Das hat es gegeben. Wenn ein Fussballmatch gekommen ist, dann war es sicher in der Pinte. Das war ein Restaurant. Dann haben die Kinder sicher den Fernseher gehabt. Als junge Burschen sind sie dort Fussball gespielt. Ja. Von sozialer Sicht her war es früher viel, viel kostbarer als heute. Viel, viel kostbarer. Und auch in der Familie ist nicht jedes warme Zimmer verschwunden. Wir hatten in der Stube warm. Und da warst du beieinander. Und heute verschwindet jedes warme Zimmer. Es ist wohl schön, wenn man ein warmes Zimmer hat. Aber es ist einfach anders. Ja, definitiv. Es ist so viel anders. Und das kann ich noch sagen, als ich in der ersten Klasse war, da wusstest du nichts anderes. Jedes Kind hatte ein paar Haltschuhe und ein paar Schinken. Das war es. Und das hat immer getrabbelt in diesem Schulzimmer. Als du mit den Haltschuhen kamst, und du warst ein alter Schuhmacher, das war in der dritten, vierten Klasse, du hast dann angefangen für zwei Franken eine Gummihalle auf die Haltschuhe zu legen. Das war schon recht komfortabel. Und bald dann kam das Turnen. Das war auch erst in der oberen Klasse. Und dann hast du früher nicht gehört eine Turnstunde in der Schule. Das gab es nicht. Du hast einfach in der Schule gelernt zu rechnen, zu lesen. Also das Einmaleins, das konntest du im FF machen. Besser können, als heute. Heute ist es anders gut. Es ist auch interessant. Also Fremdsprachen? Erst in der Sechs hatte man Französisch. Eigentlich hat hier noch niemand etwas gesprochen. Und Italienisch? Italienisch, wenn du gut Du hast dir einfach selber mit Büchlein hast du dir selber geholfen, wenn du Interesse hattest. Und dann gab es dann nicht Sprachschulen? Wie gesagt, in der Sechs hatte man Französisch. Und die, die nicht in der Sechs waren, von denen hast du einfach nichts gewusst. Du hast es auch nicht so gebraucht, auch noch nicht gewusst. Und auch der Englisch, das ist etwas... Nein, da hat niemand von Englisch etwas gesprochen. Da bist du ziemlich gut gesehen, wenn du Französisch hast gelernt. Und die Ferien? Das ist auch so etwas, das gab es früher nicht. Meine Eltern waren nie, aber nie in den Ferien. Das war nicht einfach. Du hattest erstens das Geld nicht dazu, du hattest Zeit nicht dazu. Wenn du geboren hast, bist du 365 Tage im Jahr einfach da gewesen. Das war ein riesiger Hit, wenn die Bauern einmal eine Reise gemacht haben. Oder nur einen Tag. Das war etwas weltbewegend. Von dem hast du lange lange gesprochen. Und die Milchzahlung, das war auch noch so etwas früher. Heute geht ja alles wie an die Bank. Du hast Milch in die Käse gebracht und jeden Monat einmal war die Milchzahlung. Und das in einer Wirtschaft. Jetzt sind die Bauern zusammengekommen, einer war Kassier und hat in jedem, was er Milch gebraucht hat, das ausgezahlt. Das gibt es heute auch nicht mehr. Vom Sozialen geht so viel verloren. Das ist leider so. Und Ausgang? Hat es früher das gegeben? Wie Ausgang gehen? Ausgang? Ich war im Kirchenchor, als ich noch ledig war. Und wenn wir heim sind vom Kirchenchor, da sind die Männer eingekehrt, die Frauen sind heim. Das hat sich hier gar nicht gehört, als Frau in der Wirtschaft. Also auch keine Partys und so? Nein. Und dann hat es einmal im Sommer von der Musik ein Gartenfest gehabt, an einem Sonntagnachmittag, als die Musik gespielt hat, und als der Tanz gesehen ist. Am Samstagabend ist es sowieso, am Sonntag hast du noch Hochheilung gesehen, und am Samstagabend die Sonntagfesten. Das hat sich nicht gehört. Es war einfach so viel anders. Was hattest du denn für Schulzeiten? Schulzeiten? Heutzutage haben wir ja am Montag von 8 Uhr weg. Nein, es ist einfach am Morgen um 8 Uhr bist du in der Schule, um 12 Uhr bist du heim, und um 13 Uhr bist du wieder da, bis um 16 Uhr. Und dann war immer der Donnerstag frei. Dann hast du Montag, Dienstag, Mittwoch. Freitag, Samstag, Samstag war immer Schulzeit. Also den ganzen Tag? Ja, und am Donnerstag war der Sommer Religionslehrer, aber sonst war der Donnerstag frei. Und am Mittwoch ist am Nachmittag auch frei? Nein, das hast du nicht gehört. Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag voll Schule. Und wie gesagt, in jedem Schulzimmer hatten wir 50 Kinder. Wie sah das Schulzimmer damals aus? Wir hatten so ein Pult, Zimmer 2 und 2, also eine kleine Reihe. Zimmer 2 und 2 hatten wir einen Pult, und der Boden war natürlich Holz. Also es hätte niemand anraten müssen, Barfüße rumzulaufen. Und viele Male, das mussten wir nicht mehr. Das mussten wir in den Schulzimmern selber führen. Also so eine Art wie ein Dämmchen, das warm geblieben ist. Also wir hatten warm im Schulzimmer. Es waren recht grosse Zimmer. Aber es waren 50 Kinder. Also wir waren recht aufeinander oben. Zwischendurch in der Pultreihe war so ein Gängchen, wo wir anfangen konnten. Und wie war es damals? Hatte der Lehrer Bandtafeln, mit Kleidung geschrieben. Und wir hatten in der ersten Klasse noch eine Schiefertafel. Da ist noch eine hier. Da hast du auf der Schiefertafel deine Wände. Aha. Auf der anderen Seite hattest du Häuschen. Da hast du gerechnet. Und auf dieser Seite hast du geschrieben. Das waren die letztjährigen Vierklässler. Die, die hier drauf geschrieben haben. Ich habe die einmal mitgenommen in die Schule. Du hattest kein Heft. Also du hattest Schuhe und Heft. Fürs Schönste. Aber du hattest von allen keinen Abfall. Das gab es nicht. Was hatte die Tafel? Musste man für solche Sachen zahlen? Das musste man selber zahlen. Aber das war nicht teuer. Und dann hatte man noch eine Schiefertafel. Sagt euch das etwas? Die meisten haben jetzt eher einen Rucksack mit Kreisverschluss. Das finde ich sehr gut. Das ist angenehmer zum Tragen, weil es nicht so fest ist. Später in der oberen Klasse hatte man eine Mappe. Aber das war einfach so. Und dann hatte man einfach eine Triffel. Und dann eine Farbschachtel. Das war noch ein grosses Weihnachtsgeschenk. Eine Farbschachtel mit Farbstoffen. Ja, und dann nach der Weihnachtsfeier ist jemand mit einer neuen Farbschachtel in die Schule gekommen. Da haben wir nachgeschaut. Es hat Freude gehabt. Ja. Und dann hat einmal der Lehrer gefragt, was wir bekommen haben. Und dann hat der Junge gesagt, ich habe ein Auferleihen bekommen. Ein Auferleihen. Und dann hat der Lehrer gesagt, ein Zahnlochschlüssel und ein paar Socken. Das hast du mir getroffen. Ja. Ja, da hast du wirklich ein grosses Geschenk. Du bist einfach zufrieden mit dem, was du hast. Also, du bist zufrieden. Ja, danke für das Interview. Darf ich die Tafel von der unbeschriebenen Seite noch fotografieren? Natürlich.

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