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Ronny und Mara von arche noVa setzen sich für Bildung für nachhaltige Entwicklung ein

Ronny und Mara von arche noVa setzen sich für Bildung für nachhaltige Entwicklung ein

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Bildung für nachhaltige Entwicklung und globales Lernen sind effiziente Ansätze, wie man vor der eigenen Haustür weltweit Krisen und Katastrophen entgegenwirken kann. Darüber sprachen wir mit Ronny und Mara vom Dresdner Verein arche noVa – Initiative für Menschen in Not.

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Archenova, a Dresden-based organization, not only provides aid in crisis areas but also focuses on education for sustainable development. They aim to prevent crises and disasters by promoting lifestyle changes and conscious consumer choices. They work with schools and future teachers to incorporate global learning and sustainable development into the curriculum. Initially, their efforts were unnoticed, but they have gained more attention in recent years. They have collaborated with the Ministry of Education and the State Office for Schools and Education to develop educational materials and implement sustainable development in teacher training. They have faced challenges in getting recognition and support but have made progress in integrating sustainable development into the education system. They have also initiated pilot projects to introduce sustainable development into various educational institutions. They believe that the process of incorporating sustainable development into educa Bei Krisen, Kriegen und Katastrophen sind Hilfsorganisationen wie der Dresdner Verein Archenova oft Feuerlöscher in der Not. Doch ihre Arbeit beschränkt sich nicht nur auf Krisengebiete, sondern setzt schon hier vor unsere Haustür an. Denn mit den Perspektiven der Menschen in den Ländern, in denen die HelferInnen aktiv sind, können sie uns anschaulich machen, wie wir Krisen und Katastrophen vorbeugen können, etwa durch unseren Lebensstil und unsere täglichen Kaufentscheidungen. Mara und Ronny von Archenova beschäftigen sich tagtäglich mit globalem Lernen, mit Bildungen für nachhaltige Entwicklungen. Mit ihrem Wissen gehen sie nicht nur an Schulen, sondern versuchen auch zukünftigen LehrerInnen, ihren Methoden und Erfahrungsschatz mit auf den Weg zu geben. Auf ihrem Weg haben sie schon einige Fortschritte gemacht, doch das war nicht immer so, weiß Ronny von Archenova. Also am Anfang haben wir sehr unbeachtet, im Schatten sozusagen gearbeitet, haben unsere eigenen Erfolge feiern müssen und in den letzten Jahren gibt es aber durchaus viel mehr Aufmerksamkeit für globales Lernen, für Bildung, für nachhaltige Entwicklung. Mittlerweile gibt es überhaupt gegenüber im Kultusministerium und im Landesamt für Schule und Bildung, mit denen man zusammenarbeiten kann, die gab es, wo ich begonnen habe, nicht. Und wir haben immer nur darauf hingewiesen, das ist doch wichtig, das ist doch wichtig. Jetzt ist es auch dort angekommen, dass es wirklich wichtig ist. Ich wollte natürlich von Ronny und Mara wissen, wie es Ihnen gelungen ist, mit dem Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung, einen Fuß in die Tür der Behörden bei den jeweiligen EntscheidungsträgerInnen zu bekommen. Also ganz viel darauf hinweisen, was die kleinen Vereine, die aus einer ganz großen intrinsischen Motivation heraus handeln und Bildungsangebote entwickelt haben, was die alles in Sachsen auch zu bieten haben. Wir haben zum Beispiel 2013 angefangen, das sächsische BNE-Sachsen-Portal aufzubauen, wo wir genau das zeigen wollten. Es gibt so ganz viele Vereine, die bieten tolle Sachen zum Beispiel für Schulen an. Und man kann sich das sozusagen ins Klassenzimmer holen, was andere da schon mit sehr viel Liebe auch zum Detail entwickelt haben. Und dann haben wir sieben Jahre lang Unterrichtsbeispiele entwickelt. Wie kann man das jetzt in den einzelnen Fächern auf diesem sächsischen Lehrplan zugeschnitten auch umsetzen? Was kann ich da wo davon einbringen? Und jetzt liegen 250 tatsächlich vor und sind frei und nutzbar. Man kann sie auf BNE-Sachsen runterladen. Also das sind auf jeden Fall Bausteine auf diesem Weg. Wo setzt man Bildung für nachhaltige Entwicklung an, wenn es noch gar keinen Nährboden, gar keine Grundlagen und zum Teil noch gar kein Verständnis für den Begriff Nachhaltigkeit gibt, wollte ich von Mara von ARCHENOVA wissen. Ich glaube, was wir viele in unseren Projekten versuchen, ist wirklich auszuprobieren und Pilotprojekte auch zu starten. Also ich glaube, wir haben viele Projekte in den letzten Jahren gemacht, wo es erst mal keine Nachfrage in dem Sinne gab. Wo wir einfach gesagt haben, wir machen das jetzt, weil wir denken, dass es da einen Bedarf gibt. Also ein Beispiel ist ein Projekt, wo es darum ging, Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Lehrkräfteausbildung mit einzubringen. Denn die Erfahrung war, es wurde immer sehr, sehr viel Material für SchülerInnen erstellt. Es ging immer darum, wie man diese Themen mit SchülerInnen bearbeiten kann. Aber die Gruppe der LehrerInnen, die eigentlich die MultiplikatorInnen für diese Themen dann auch sind, wurde lange Zeit ausgespart. Und wir haben ein Projekt gemacht, BNE 1x1 hieß das. Und es ging einfach darum zu schauen, wie kann es in der Referendariatszeit, in der zweiten Phase der LehrerInnenbildung, dort einen Platz finden, dass die angehenden Lehrkräfte da entsprechend geschult und sensibilisiert sind. Und es war sehr, sehr schwer, dort im Landesamt für Schule und Bildung einen Platz zu finden, das in die Seminare mit reinzubringen. Und drei Jahre später, zwei Jahre später eigentlich, ist die Prüfungsordnung geändert worden in der Lehrkräfteausbildung. Und BNE ist jetzt dort zumindest als Wahlbereich mit drin. Ja, ich würde sagen, wir haben oft Pionierarbeit geleistet in neuen Feldern oder in neuen Zielgruppen, um BNE dort zu verankern und dem dort einen Platz zu geben. Und es ist schön, wenn man dann Jahre später die Früchte ernten kann. Genau, genauso an den Universitäten, also Phase 1 der Lehrkräfteausbildung. 2014 sind wir hier auf den Lehrstuhl für Geografiedidaktik damals noch zugegangen und haben gesagt, können wir nicht ein Seminar machen zu globalem Lernen, zu BNE, wo die Studierenden schon mit den Methoden, die es gibt in Projekttagen und die zum Teil von NGOs schon seit Jahrzehnten angewendet werden, wo wir diese mal mit Lehramtsstudierenden probieren und auf ihre Eignung hin diskutieren und gegebenenfalls auch auf verschiedene Fächer in Sachsen anpassen. Ja, und die Nachfrage stieg, es kam dann die Politikdidaktik dazu, dann die allgemeine Didaktik und mittlerweile sogar eine Länderinitiative vom Kultusministerium, die probieren jetzt alle pädagogischen Hochschulen in Sachsen davon zu überzeugen, BNE muss Bestandteil aller Phasen der Lehrkräfteausbildung sein. Das sind ja schon mal beachtliche Meilensteine, aber von Mara von Archinova wollte ich natürlich auch wissen, wie globales Lernen in der Zukunft aussehen kann und soll. Ich denke, es ist weiterhin ein Prozess und ein Weg, der noch gegangen werden muss, in verschiedensten Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung zu verankern. Es ist ja nicht nur die Schule, es gibt ja sehr viele andere Bildungseinrichtungen noch, die wir aufsuchen können. Es gibt Bibliotheken als Bildungsort, es gibt Volkshochschulen, es gibt die frühkindliche Bildung, die berufliche Bildung, also es gibt noch sehr, sehr viele Bereiche, die dort bespielt werden können und ich denke, dass wir auf diesem Weg auf jeden Fall weitergehen. Und zum anderen ist unsere Vision noch mehr, die Stärke unserer Organisation zu nutzen, dass wir diesen Auslandsbezug haben, dass wir einen direkten Zugang eigentlich zu Menschen im globalen Süden haben und dort noch weitere, hoffentlich Kooperationsprojekte aufbauen können, Austausch fördern können, um die Perspektivenvielfalt einfach noch zu stärken und da auch neue Impulse zu bekommen und auch von anderen zu lernen. Mein Fazit an der Stelle war, es gibt für Hilfsorganisationen wie Archinova ganz viele Möglichkeiten, direkt und indirekt zu helfen, auch vorbeugend, etwa durch Bildungsarbeit, durch Austausch und das machen die Mitglieder von Archinova ja auch, aber ich habe natürlich an der Stelle auch gefragt, wie man Archinova hier in Dresden unterstützen kann. Also wir freuen uns natürlich immer über Anfragen für Projekttage beispielsweise, die bei uns gebucht werden können, auch für Anfragen von Schulen. Wir haben jetzt im Rahmen der Servicestellen die Möglichkeit auch Einrichtungen zu begleiten, Bildungseinrichtungen dabei zu begleiten, zu einer nachhaltigen Einrichtung zu werden, im Sinne des Whole Institution Approach, also nicht nur in Bezug auf die Angebote zu gucken, wie setzen wir das um, sondern als Institution zu schauen, wo können wir da noch Schrauben drehen und genau, da sind wir auf jeden Fall offen immer für Anfragen und freuen uns über Kooperationen und natürlich sind wir als Verein auch immer auf Unterstützung angewiesen. Unsere Projekte werden über verschiedenste Förderprogramme gefördert, aber wir haben natürlich auch immer Eigenanteile. Das heißt, wer Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen unterstützen möchte, der darf natürlich auch gerne für die Bildungsprojekte spenden oder auch für Archinova an sich. Das ist natürlich immer ein entscheidender Anteil auch, der unsere Arbeit weiter voranbringt und uns auch unabhängiger macht auf eine Art und Weise. Jede Fortbildung, die wir geben können, jede Anfrage ist eigentlich für uns eine Unterstützung, auch ein Beleg, dass diese Perspektiven nachgefragt sind, hier sozusagen ein Stück weit ins Sprachrohr von der Welt sind und diese Perspektiven hier nach Sachsen tragen können. Das macht eigentlich tatsächlich richtig Spaß. Ich hoffe, der bleibt erhalten, denn Spaß ist der beste Motor für alle Sachen, die man anpackt. Ich sprach mit Mara und Ronny von Archinova. Sie sind begeisterte VerfechterInnen von Bildung für nachhaltige Entwicklung.

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