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Sexological Bodywork: Patricia Macamo wählte einen Beruf mit politischer Tragweite

Sexological Bodywork: Patricia Macamo wählte einen Beruf mit politischer Tragweite

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Die Dresdnerin Patricia Macamo hat ein spannendes Berufsfeld gewählt. Hier stoßen ganz persönliche und höchst intime Probleme auf gesellschaftliche und politische Lebensaspekte. Sexological Bodywork oder somatische Sexualpädagogik ist Patrias Tätigkeitsfeld. Sie hilft Menschen dabei, mit mehr Achtsamkeit in Beziehungen zu gehen, Grenzen zu setzen und ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper zu gewinnen. Jenz Steiner sprach mit Patricia über den gesellschaftlichen Impact ihrer Arbeit.

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Sexuality is still a taboo topic and there are many prejudices and stereotypes surrounding it. Patricia Macamo, a somatic sexual educator, works in the field of sexological bodywork to help people explore their authentic and fulfilling sexuality. Her clients come to her with various concerns and issues, such as not knowing what they like or want, difficulties in communication and setting boundaries, and struggles with self-acceptance and pleasure. Patricia's approach involves creating a safe and non-judgmental space for her clients, where they can explore and learn about their own bodies and desires. She helps them develop mindfulness and a loving relationship with themselves. Trust is built through her own personal experiences and understanding of discrimination and exclusion. Sessions are tailored to each individual's intentions and goals, with flexibility to adapt as needed. Sexological bodywork is a process-oriented approach that focuses on the body and sensations rather than just Sexualität ist noch immer ein schambehaftetes Thema, das die Köpfe rot werden lässt, sobald man es nur anschneidet. Vorurteile und Klischees, wie Sexualität gelebt, gezeigt, vermieden oder versteckt werden sollte, gibt es en masse. Therapie- und Hilfsangebote auch. Doch wenige führen uns hin zu einer authentischen, selbstbestimmten und erfüllten Sexualität. Bei mir zu Gast ist heute Patricia Macamo aus Dresden. Sie arbeitet in der somatischen Sexualpädagogik. Sexological Bodywork ist der englischsprachige Fachbegriff für dieses neue und hierzulande noch sehr übersichtliche Berufsfeld. Patricia setzt mit ihrer Arbeit da an, wo konventionelle Therapien oder Beratungen an ihre Grenzen kommen. Wer mit ihr arbeitet, begibt sich auch ein Stück weit auf eine Forschungsreise. Was die Abenteuer auf dieser Reise sein können, wie verändert man von so einer Reise zurückkehren kann und welchen Einfluss das haben kann auf die eigene Kommunikation mit PartnerInnen, auf Selbstakzeptanz, auf Genuss, Lust und Leidenschaft, darüber spreche ich heute mit Patricia. Ich bin Jens Steiner, schön, dass du da bist. Hi, danke. Schönes Intro. Es trifft es perfekt. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus, wie kann ich mir das vorstellen? Du stehst morgens auf, gehst zur Arbeit, klappst den Laden auf und die KlientInnen kommen oder wie läuft das ab? Es wäre schön, wenn sie angestimmt kommen würden. Das passiert leider noch nicht. Dafür ist der Beruf tatsächlich, du hast es schon gesagt, sehr übersichtlich, hast du glaube ich verwendet als Begriff. Meistens ist es so, ich habe so einen Tag, wo ich Vorgespräche mache, der ist meistens nur für meine Büroarbeit und eben dafür, mich mal mit den Menschen, die mit mir arbeiten möchten, zu treffen. Wir treffen uns meistens online, Zoom-Call, einfach, dass man sich auch mal sehen kann, mal irgendwie reinspielen kann, passt das irgendwie mit der Person, weil es natürlich auch für mich wichtig ist, dass ich mich mit meinen KlientInnen wohlfühle und nicht nur die Menschen sich mit mir wohlfühlen. Und die Vorgespräche sind meistens so eine Dreiviertelstunde, manchmal eine Stunde. Es ist so, weißt du, wenn man einmal irgendwie den Raum gibt zum Sprechen, dann erzählen die Leute auf einmal ganz, ganz viel und dann ist ganz viel da, was sie loswerden wollen und die sind auch super dankbar dafür. Wir schauen dann einfach, passt das, ist das was, worum ich mich irgendwie kümmern kann, womit wir arbeiten können und dann schauen wir nach Terminen, schauen vielleicht schon so, welche Methoden passen könnten, weil das manchmal auch so, ja, manchen Menschen gibt es eine Sicherheit, wenn ich sage, guck mal, wir könnten das und das machen und das ist jetzt so ein sinnvoller Ablauf von Themen, von Methoden und dann habe ich drei Tage, an denen ich dann tatsächlich mit Menschen arbeite. Die Sessions sind auch ziemlich lang, also die meisten Sessions sind um die drei Stunden und das bedeutet, dass ich mich eigentlich nicht um mehr als zwei Menschen am Tag kümmern kann, weil dann bin ich auch K.O. und genau, ja. Wenn ich zur Bäckerei gehe, steht da draußen dran, Brötchen, Brot, Kuchen. Mit welchen Problemen, Defiziten, Sorgen kommen deine Klientinnen zu dir? Ganz viele unterschiedliche Dinge, obwohl ich feststelle, dass die meisten schon auch mit sehr ähnlichen Dingen kommen. Also ich glaube, so grundlegend kommen Menschen mit der Frage, ja, ich habe eigentlich überhaupt gar keine Ahnung, was mir gefällt, was ich möchte, ich habe keine Ahnung, was es eigentlich alles gibt, wie ich mich selbst berühren kann, welche andere Menschen berühren kann, das Thema Grenzen setzen, wie kann ich Räume gestalten, in denen ich mich wohlfühle, in denen wir uns gemeinsam wohlfühlen, mit wie vielen Menschen das am Ende dann auch ist. Das ganze Thema Kommunikation, also auch einfach, es ist sehr schön, dass du weißt, was du möchtest oder dass wir das rausfinden, aber wie kannst du das auch kommunizieren, wie kannst du klar kommunizieren, ohne wieder irgendwie in so ein typisches Aushalten zu gehen oder Dinge wegzudrücken und irgendwas zu machen, um anderen Menschen zu gefallen. Das kommt ganz, ganz viel und auch dieses Thema, viele Menschen sagen mir, ja, wenn ich irgendwie mit meinen PartnerInnen Sex habe, Intimität erlebe, dann funktioniert das nicht so richtig. Also mit nicht funktionieren ist dann meistens irgendwie der Orgasmus gemeint. Mit mir selbst klappt das aber und dann frage ich, okay, das ist gut, das klingt schon mal schön, dass es irgendwie ja doch funktioniert, aber wie ist das denn dann? Also wie schenkst du dir Berührung? Hast du das Gefühl, dass du sehr liebevoll mit dir umgehst, sehr achtsam mit dir umgehst oder ist das eher so ein schnell, zack, zack, irgendwie, ich verwende gern das Wort rumgeschrubbelt, ich habe das Gefühl, du hast das ziemlich gut beschreit. Und ist es dann eher sehr mechanisch und technisch, wie du dich berührst und meistens ist es dann doch eher das und dann geht da auch wieder so eine riesengroße Baustelle auf an, okay, wie kann ich mich selbst berühren in so eine Achtsamkeit gehen, wie kann ich wegkommen von den, also meistens ist es halt leider so, dass wir uns irgendwie immer was aus dem Außen ziehen, mit Fantasien oder mit Pornografie oder irgendwas und wir sind das überhaupt nicht, wir haben das nie gelernt, irgendwie Lust und Genuss aus unseren eigenen Körpern heraus entstehen zu lassen. Und das ist dann so eine riesengroße Baustelle, die aufgeht, so ein riesengroßes Lernen und du hast vorhin schon gesagt, so eine Forschungsreise und das ist es tatsächlich, ob das nun mit mir ist in Sessions oder ob das jetzt ist, dass ich Menschen mal beibringe, okay, wie kannst du das eigentlich machen, achtsam dich mit dir selbst auseinanderzusetzen, weil damit fängt es eigentlich an, so den eigenen Körper kennenzulernen und so eine achtsame, wertschätzende Beziehung vielleicht auch mit sich selbst entstehen zu lassen. Beim Zahnarzt kann ich sagen, da oben drückt es, dann guckt die Zahnärztin oder der Zahnarzt irgendwie nach, ah ja, da ist ein Loch oder da ist das Zahnfleisch entzündet, aber das ist ja so ein bisschen brisanter. Wie schaffst du Vertrauen? Ja, wie schaffe ich Vertrauen? Ich glaube, deshalb ist es auch ganz wichtig, dass ich jetzt zum Beispiel hier sitzen kann, wenn wir vielleicht später auch so ein bisschen auf meine eigene Geschichte kommen, mein Warum, wie bin ich dazu gekommen. Natürlich teile ich auch Online-Sachen oder mache irgendwie Info-Calls, weil das ist es. Natürlich ist es toll, dass ein Mensch irgendwie einen Haufen Zertifikate hat oder irgendwas, aber ich glaube, was dann eigentlich anziehend ist, ist so eine eigene Geschichte. Okay, die Person ist da vielleicht selbst durchgegangen und die versteht mich. Ich glaube, dass bei mir ganz viel Vertrauen oder dieses Räume erschaffen, Menschen nicht verurteilen, sondern so annehmen, wie sie sind. Ich glaube, dass das einfach, oder nicht ich glaube, sondern ich weiß, dass es durch meine eigene Geschichte kommt als schwarze Frau, die irgendwo in Sachsen aufgewachsen ist. Ich habe einfach ganz, ganz oft erlebt, wie das ist, wenn du nicht willkommen bist, wie das ist, wenn du diskriminiert wirst, wie das ist, wenn du nicht willkommen bist. Und ich habe ganz gut gelernt, was es braucht, um solche Räume zu eröffnen. Und nicht nur das, sondern ich habe das ja auch gemerkt bei GynäkologInnen, wie da irgendwie der Umgang ist. Es ist einfach, wie soll ich das beschreiben, sehr wenig, also die Menschen haben keine Zeit, die Menschen, es geht alles irgendwie schnell, man wird nicht ernst genommen, dir hört eigentlich niemand so richtig zu. Oder man wird in der dritten Person angesprochen. Oder man wird in der dritten Person angesprochen. Ich habe auf vielen verschiedenen Ebenen, in vielen verschiedenen Räumen gemerkt, wie es nicht funktioniert und weiß deshalb ganz gut, wie es funktioniert. Und ich glaube, es ist einfach auch meine aufgeschlossene Art und auch Humor, den ich mit reinbringe, aber nicht, dass ich irgendwie mir jetzt einrede, ich muss jetzt irgendwie lustig sein, sondern ich bin einfach sehr offen und sehr herzlich. Und das merken Menschen und dann fällt es leichter zu sprechen. Oder ich motiviere natürlich auch oder stelle gezielt Fragen. Oftmals ist es auch einfach, im Sexological Bodywork ist es anders als in einer Gesprächstherapie. Viele Menschen gehen irgendwie zu SexualberaterInnen oder zu einer Sexualtherapie, wo viel aus dem Kopf heraus gesprochen wird. Aber was wir machen, ist wirklich so aus dem Körper heraus sprechen. Also ich frage immer, und das, was du mir sagst, wo fühlst du das in deinem Körper? Wie fühlt sich das an, dass Menschen auch lernen, den eigenen Körper zu verstehen? Und dann könnten wir uns irgendwie Schritt für Schritt da lang angeln und es herausfinden. Schraubst du dann zusammen mit deinen KlientInnen so eine Art Fahrplan? Da sind wir jetzt, da wollen wir hin. Und guckt ihr dann, wie ihr schon auf der Reise näher Richtung Ziel gerückt seid? Es ist schön, dass du das Wort Ziel verwendest, weil Ziele gibt es bei uns überhaupt nicht. Weil Ziel ist so festgesteckt und dann klappt das nicht und dann ist das sehr enttäuschend. Wir arbeiten mit Intentionen. Also es gibt so eine übergeordnete Intention. Wo willst du eigentlich hin? Warum bist du hier? Wo möchtest du irgendwann sein? Und dann mit jeder einzelnen Session gucken wir wieder, okay, was ist die Intention für heute? In welche Richtung darf es heute gehen? Und ich hatte ja vorhin schon mal gesagt, manchen Menschen hilft das, so einen groben Fahrplan zu haben. Und ich sage aber auch immer wieder, das ist nichts, was irgendwie in Stein gemeißelt ist. Weil wenn wir dann wirklich mal anfangen, mit dem Körper zu arbeiten, dann kommt vielleicht noch dies auf und jenes auf. Und dann geht es vielleicht in eine ganz andere Richtung. Oder wir wiederholen Methoden oder vieles entsteht auch einfach in dem Prozess. Also Sex, Logic, Bodywork ist Prozessarbeit. In eine Begleitung kommen Menschen zu mir. Es ist selten, dass jemand nur wegen einer einzelnen Session kommt, sondern da sind irgendwie viele Themen, die bearbeitet werden wollen. Und natürlich schauen wir immer in einer sinnvollen Reihenfolge anzufangen. Also wir brauchen nicht irgendwo, keine Ahnung bei was für Special Sessions anfangen, wenn wir vielleicht erstmal mit dem Thema Konsens und Grenzen setzen und ja, nein und kommunizieren anfangen und dann uns irgendwie so vorantasten. Ich kann mir vorstellen, dass das mitunter auch schmerzhafte Themen sind, die da angerissen werden. Ich habe heute die Lust in Berufsvergleiche die ganze Zeit. In allen möglichen Berufen gibt es Arbeitsschutz. Also die Schutzbrille tragen im Labor oder die dicken Handschuhe beim Schweißen. Wie grenzt du dich selber ab? Wie schützt du dich davor, die Lasten auf den Schultern deiner KlientInnen nicht zu sehr mit nach Hause mitzunehmen und in deinen Alltag zu integrieren, dass du noch selbst ruhig schlafen kannst? Erstens gibt es in dem Beruf Sexological Bodywork, wir haben so ethische Richtlinien, nach denen wir arbeiten. Da gibt es vier Stück. Das erste ist erstmal, dass ich Handschuhe trage bei genitaler, analer Berührung. Also jedes Mal, wenn ich irgendwie mit Schleimhäuten arbeite, dann ziehe ich mir Handschuhe an, was ja schon mal an sich irgendwie wie so eine Barriere darstellt, was irgendwie ein Abgrenzen ist. Das wäre was ganz anderes, wenn ich irgendwie einfach so mit meinen Fingern Menschen berühren würde. Das passiert nicht. Das zweite ist, dass ich immer entsprechend, ansprechend, nee nicht ansprechend, entsprechend und vollständig bekleidet bin. Das ist auch ganz wichtig. Es wird niemals irgendwie eine sexuelle, romantische, intime Interaktion mit meinen KlientInnen geben. Und das gibt nur eine einseitige Berührung. Das heißt, ich berühre meine KlientInnen, es berührt mich niemand, obwohl es so eine kleine Ausnahme gibt, wenn wir mit dem Thema Konsens arbeiten, mit wie kann ich Berührung schenken, Empfang, dann sage ich, okay, ich gebe dir jetzt so meinen Arm bis zum Ellbogen oder bis hoch zur Schulter und du kannst da irgendwie mich berühren, aber mehr passiert nicht. Und das sind schon mal vier Sachen, die auf jeden Fall ja irgendwo abgrenzen, was einfach wirklich sehr, sehr wichtig ist. Und zum anderen, ich muss sagen, ich bin ein Mensch, der auch sehr viel energetisch aufnimmt, was für mich am Anfang so wirklich ein Lernen war, wie kann ich mich da abgrenzen, also wie schaffe ich das, wie du sagst, dass ich so diese Sachen nicht irgendwie mit mir schleppe. Oder gerade wenn ich Themen, die da irgendwie bei KlientInnen aufkommen, da passiert ja auch bei einem selbst immer ganz viel. Wie kann ich mich irgendwie davon abgrenzen? Und ich habe zusätzlich zum Sexological Bodywork auch eine Breathwork-Ausbildung gemacht, weil ich so für mich gemerkt habe, einfach aufgrund meiner eigenen Geschichte, dass ich mehr noch über das Thema Traumata lernen möchte, mehr noch über das Thema Emotionen und so weiter und so fort lernen möchte. Und da habe ich eben noch gelernt zusätzlich, oder so ein Spruch, den mein Ausbilder gesagt hat, care but not caring. Also du kannst dich um die Menschen kümmern, aber nicht dieses Caring. Du packst dir das auf den Buckel und schleppst es dann mit dir rum. Und das ist irgendwie bei mir gut hängen geblieben. Und ich glaube, worauf es ankommt, ist einfach einen Raum zu kreieren, in dem sich Menschen erstmal zeigen können, in dem auch alles da sein darf. Also wo darf das denn schon sein? Wo es bei weiblich gelesenen Menschen noch einfacher ist, irgendwie mit Emotionen in Verbindung zu sein, was irgendwie natürlicher ist. Aber für manche Menschen ist es einfach eine Herausforderung, dass da auch Tränen fließen dürfen oder dass da Wut da sein darf und wir in Kissen schreien oder keine Ahnung, was da alles hochkommt. Und für mich geht es darum, da einfach gut mitzugehen, ohne das irgendwann mit mir selbst rumzuschleppen und dann zu Hause zu sitzen und mich zu fragen, warum ich jetzt traurig bin oder irgendwas. Und ich glaube, das ist einfach ein Lernen. Das passiert so auf dem Weg, würde ich behaupten. So war es zumindest bei mir. Wo ist ein Punkt erreicht, wo du sagst, hier lege ich jetzt selbst Hand an, jetzt ziehe ich meine Handschuhe an und mache irgendwas. Was ist das? Unterschiedliche Methoden. Eine Methode, die wir sehr, sehr oft verwenden, eben ich habe vorhin von dieser Frage gesprochen, mit denen Menschen kommen, so dieses, ich weiß eigentlich überhaupt nicht, was ich will. Ich weiß nicht, wie ich mich selbst berühren kann, wie ich andere Menschen berühren kann. Das sind so Sachen, wo ich dann tatsächlich Handschuhe anlege, wie du das so schön sagst. Oder wenn es irgendwie genitale, anahme Berührung gibt, das kann auch sein, dass wir irgendwie an den Beinen arbeiten, am Rücken, im Brustbereich. Da brauche ich keine Handschuhe anziehen, außer meine Klientinnen möchten das. Und das sind so Methoden wie Exploration. Also Explorieren sagt der Name schon ganz gut. Wir gehen da so los wie zwei ForscherInnen und schauen einfach mal, okay, was fühlt sich denn jetzt gut an? Also man kann mit verschiedenen Themen explorieren, zum Beispiel Lust und Genuss, was natürlich für die meisten, ich will wissen, ich möchte herausfinden, was sich irgendwie gut anfühlt. Aber es kann auch sein, dass Menschen kommen und sagen, hey, ich würde gerne zum Thema Schmerz oder Taubheit explorieren. Und dann schauen wir einfach. Also es ist überhaupt nichts, es gibt auch die Methode Massage zum Beispiel, die kann ich danach erklären, wo dann von mir schon relativ viel vorgegeben ist. Und Explorieren ist wirklich so ganz frei und wir schauen, was sich irgendwie gut anfühlt. Und da kann es eben auch sein, dass ich Klientinnen habe, die sagen, wow, Patricia, meine Knie fühlen sich total lustvoll an oder das fühlt sich lustvoll an. Und dann können wir einfach schauen mit verschiedenen Geschwindigkeiten in der Berührung, Druck, alles Mögliche. Und das ist so ein Spielen. Und das ist wirklich so dieses, wozu ich immer ermutige, so dieses Kindliche mit reinzunehmen, dieses Neugierigsein und dann gemeinsam schauen. Und wie können wir was verbessern? Also es kommt von mir immer so diese Frage. Und wie ist das jetzt für dich? Und wie fühlt sich das an? Oder was nimmst du wahr an deinem Körper? Und dann erzählen die mir das. Und dann sage ich, okay, was bedeutet das denn für dich, dass sich das so und so anfühlt? Oder wenn ich dir jetzt eine Skala gebe von 1 bis 10, wo die 1 total langweilig ist und die 10, das ist die tollste Berührung, die ich je erfahren habe. Wo bist du gerade? Ja, du bist bei einer 4. Okay, dann lass uns schauen, was brauchst du, damit wir zu einer 5 kommen. Also es geht wirklich darum, so dieses ganz Individuelle, dieses Authentische. Was fühlt sich für mich gut an, an meinem Körper? Und nicht, was mir irgendjemand von außen mal vorgegeben hat. Weil ich das und das Geschlecht habe, muss ich das mögen oder so klingen und mich so bewegen. Sondern was ist es denn für dich? Und das können wir so mit Explorieren herausfinden. Und wir können Ganzkörper explorieren, wir können Genital, wir können Anal explorieren. Massagen ist eine weitere Methode, wo es wirklich darum geht, also das Thema Genitalmassage, Analmassage wirklich zu lernen. Okay, was gibt es denn für Striche? Was gibt es denn für Möglichkeiten, wie ich mich berühren kann? Weil manche Menschen haben vielleicht so ein, zwei Dinge, ein, zwei Bewegungen, die sie machen. Aber es gibt ja einfach noch viel, viel, viel mehr. Und das ist zum Beispiel auch eine Methodik, wo es nicht immer so ist, dass ich berühren muss. Das ist so eine Sache. Also meistens arbeite ich eins zu eins mit Menschen. Aber es gibt so ein paar Methoden, wo ich sage, da könnt ihr auch als PartnerInnen kommen. Und vielleicht, das weiß ich, ich stehe dann so im Außen und leite von außen an. Und die Menschen, angenommen ein Pärchen, die können das dann gegenseitig an sich lernen. Was natürlich auch schön ist, wenn man das so direkt an der Person lernen kann oder an der eigenen Partnerin, am eigenen Partner lernen kann. Oder auch als Workshop, habe ich auch schon gemacht, auf Festivals, wo ich dann eben Genital- oder Analmassage-Workshops mache, wo ich das dann so einer Gruppe an Menschen beibringe, die dann auch gegenseitig an sich massieren. Eine weitere Methode, wo ich in Berührung gehe, ist die Meditation. Und das ist so eine Methode, die verwenden wir ganz oft bei Menschen, die ihr Spüren vergrößern wollen, bei Menschen, die irgendwie auch Probleme haben, so Genuss zu halten oder Lust zu halten. Also wo es so irgendwie so, ja mal bin ich erregt und dann nicht. Oder es kommt und geht oder da ist überhaupt keine Erregung da. Dann ist das so ein, und ich verwende es größtenteils wirklich für dieses, okay, du möchtest mehr spüren und dein Spüren vertiefen. Weil in dem Moment, in dem wir irgendwie achtsamer werden und langsamer werden, können wir natürlich viel, viel mehr wahrnehmen. Und in einer Meditation ist es so, dass wir so den perfekten Strich finden. Also es kann zum Beispiel sein, wir setzen irgendwo am Genital an den Oberschenkeln an, gehen nach oben über die Brust und dann nach unten über die Taille zur Hüfte. Also wir suchen irgendwie so einen Strich. Und diesen Strich wiederhole ich dann ganz, ganz lang. Also bis zu einer Stunde, dass ich nichts anderes mache als diesen Strich. Und die Personen können dann einfach, ja, also auch sehr langsam wiederholen, die ganze Zeit, die ganze Zeit, die ganze Zeit. Und die Leute, ich würde behaupten oder wie es sich für mich anfühlt, ist wirklich, dass ich so immer tiefer sinke und viel, viel mehr wahrnehmen kann in dieser Langsamkeit und in diesem Wiederholen. Ich kann es nur immer wieder wiederholen. Es ist ganz, ganz viel. Immer wieder, immer wieder, immer wieder, immer wieder. Und dadurch passiert sehr, sehr viel im Körper. Was ist noch eine Methode, in der ich berühre? Ich würde sagen, das sind so die Hauptmethoden. Jede Session ist auch sehr, sehr individuell. Und manchmal, ich kann das meistens, oder das heißt meistens, natürlich kann ich meistens sagen, das und das kann passieren, aber es muss auch überhaupt nichts passieren. Vielleicht ist es der Person viel zu viel, dass eine Berührung von außen kommt. Und ich sage, okay, du kannst dir auch jederzeit selbst Berührungen schenken und ich lade dich ein und frage dich, wie das ist. Genau, aber das sind so die Hauptmethoden, genau, in der Berührung stattfindet. Und du bleibst dann immer total ernst? Ich bleibe, was heißt total ernst? Wie definierst du total ernst? Was du beschreibst, ist ja nicht nur sexological bodywork, es ist ja emotional bodywork. Da stelle ich mir relativ schwer vor, wenn man mit ein oder zwei Leuten da gleichzeitig arbeitet, da selbst mal so super seriös zu bleiben. Und sich von den Gefühlen der Klientinnen nicht anstecken zu lassen, wenn die losprusten oder lachen und kichern oder so. Ja, also in dem Fall bleibe ich nicht ernst. Und ich glaube, dass es, also ich finde für mich, vielleicht gibt es auch Menschen, die in dem Beruf arbeiten und total ernst sind, aber ich habe das Gefühl, dass da, also mir wäre das tatsächlich unangenehm, wenn da eine Person wäre, die so, keine Ahnung, die keine Regung zeigt und keine Emotionen zeigt. Also ich lache viel mit meinen Klientinnen und versuche, also wie ich auch sage, oder was heißt versuchen, es ist so automatisch, dass ich auch irgendwie was Lustiges sage. Oder bei mir, ich habe auch, there is no bullshitting, you know, ich sage die Sachen einfach so, wie ich das denke und spreche die Dinge einfach so aus und ich habe das Gefühl, dass das sehr viel Leichtigkeit reinbringt. Ist das für die Klientinnen auch manchmal kompliziert, so eine Situation? Also ich kann mir vorstellen, dass viele aus ihrem Elternhaus und sowas vielleicht gar nicht so kennen, einen offenen Umgang überhaupt mit diesen ganzen Themen komplex zu haben. Und auf einmal hat man jemanden gegenüber mit so einer Leichtigkeit oder Unbedarftheit. Es kommt drauf an. Also wenn ich merke, dass das Menschen sind, die Menschen, wie du es gerade beschrieben hast, dann ich haue da nicht irgendwie auf die Pauke und überfordere die Menschen. Also ich kann mich da schon gut anpassen. Und wenn da irgendwie die Leute eher schüchtern sind oder zurückhaltend sind, natürlich passe ich mich dann an und versuche irgendwie auf eine sehr liebevolle Art und Weise und ja, irgendwie da was rauszukitzeln. Aber ich würde nie sagen, dass ich da irgendwie total am Freitreten bin die ganze Zeit und irgendwie übertreibe oder irgendwas. Also es ist schon wichtig, da irgendwo mitzugehen mit den Klientinnen. Und trotzdem merke ich, dass diese Leichtigkeit dann auch, also ich spiegle das natürlich auch zurück und das lädt die Menschen dann auch ein, vielleicht sich eher zu trauen, zu kommunizieren. Also du machst keine sexological Comedy? Ich mache keinen Comedy. Dieses Berufsfeld oder dieser Beruf, gibt es da einen Dachverband oder irgendeine übergeordnete Organisation, wo Menschen wie du sich treffen, finden, austauschen, versammeln, ihre eigene Lobby vertreten? Ja, also es gibt einen europäischen Verband und einen amerikanischen Verband. Der amerikanische Verband wäre auch, glaube ich, der, in den ich gerne mit eintreten würde. Da bin ich gerade am Kontakt aufbauen. Und an sich, ja, es ist halt noch am Entstehen. Also ich glaube, wo ich die größten oder die meisten Menschen habe, mit denen ich irgendwie in Kontakt gehen kann, ist tatsächlich da, wo ich meine Ausbildung gemacht habe oder die Menschen, die ich kenne durch meine Ausbildung. Das ist das ISB in Berlin, das Institut für somatische Bildung, Sexualität und Körperarbeit. Da habe ich gelernt. Und genau alles andere ist, glaube ich, am Entstehen. Und das geht da ganz viel um Netzwerken, Netzwerk, Netzwerken und Dinge irgendwie. Ja, ich glaube, es wäre auch schön, wenn es vielleicht irgendwann einen deutschen Verband geben würde. Aber dafür ist der Beruf einfach noch sehr, sehr, sehr, sehr jung. Das ist ja auch total spannend. Also du leistest ja so ein bisschen Pionierarbeit gerade auch. Ja, voll. Also generell mit dem Beruf, aber natürlich auch in Dresden. Ich bin die erste Person, die einzige Person, die diesen Beruf hier macht in einer halben Millionenstadt. Total Pionier in Arbeit, das stimmt. Das ist eine Aufgabe. Und in Sachsen? Wie sieht es da aus generell? In Sachsen, also ich weiß, es gibt eine Person in Chemnitz. Das ist die nächste Person, die ich kenne. Ich glaube aber, dass die tatsächlich überhaupt keinen sexlogical Bodywork mehr macht. Allerdings hatte ich eine Person jetzt in dem zweiten Ausbildungsdurchgang, die auch aus Chemnitz kommt. Vielleicht wird da was entstehen und ansonsten keine Ahnung. Ich glaube, es gibt da einfach niemand weiter. Also in Berlin sind dann relativ viele, aber in Sachsen, ich glaube, nicht so. Hast du eine Praxis oder gehst du zu den Leuten hin? Ich habe einen Raum, wo ich die Arbeit anbiete. Da gibt es eine Couch, auf der die Vorgespräche stattfinden. Und dann habe ich eine Liege, auf der die Arbeit stattfindet. Eine sehr gemütliche Liege, wie ich gehört habe. Schön. Interessant ist natürlich auch die Vorgeschichte. Wie schlittert jemand wie du in dieses sehr spezielle Berufsfeld? Ich kann mich entsinnen, so in der vierten Klasse oder so hat unsere Klassenlehrerin das erste Mal gefragt, was könnt ihr euch denn vorstellen, mal beruflich zu machen? Und da gingen die Finger hoch und dann kam Feuerwehr und Friseurin und alles Mögliche. Aber irgendwas, was in die Richtung geht, definitiv nicht. Also wie ist der Wunsch, sich beruflich in diese Richtung zu bewegen, entstanden? Und zwar ist mein Hintergrund so tatsächlich meine eigenen gesundheitlichen Probleme, die ich hatte. Und ich will jetzt eigentlich nicht so ewig weit ausreden. Ich könnte irgendwie total viel über das Thema sprechen. Aber ich habe vor vielen Jahren, 2018, eine Endometriose-Diagnose bekommen. Drei Jahre davor fing das eigentlich schon an, dass ich super Schmerzen hatte. Also meine Periode war einfach unnormal. Ich hatte irgendwann Schmerzen, während ich Sex hatte. Ich hatte irgendwann, egal an welchem Punkt ich in meinem Zyklus war, ich hatte einfach nur Schmerzen. Habe dann natürlich auch mit meinem Gynäkologen darüber gesprochen. Der hat mir ganz oft gesagt, ich sehe nichts, da ist nichts und vielleicht hast du nur irgendwie Probleme im Kopf. Und wurde dann nicht ernst genommen drei Jahre, was ganz typisch ist für das Thema Endometriose. Also die Diagnosestellung dauert irgendwas zwischen sechs und zehn Jahren, was einfach viel zu viel ist, eine viel zu lange Zeit. Und Endometriose, um das kurz anzusprechen, ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Man sagt, es ist eine gutartige Krankheit. Ich finde solche Begriffe immer ganz komisch. Und was da passiert, ist quasi, dass Schleimhaut, die der in der Gebärmutter und dem Uterus sehr ähnlich ist, sich außerhalb dessen befindet. Und mit dem Zyklus, mit der Periode auch mitblutet. Das verursacht Schmerzen, Verklebungen. Und ja, es ist einfach sehr, sehr, sehr unangenehm. Und irgendwann wurde ich ernst genommen. Irgendwann habe ich dann die OP bekommen, habe die Diagnose bekommen. Und dann war es so, dass mein Gynäkologe, den ich damals hatte, dass er mir gesagt hat, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass ich jetzt unbedingt Kinder kriegen muss. Ja, also dein Körper, der funktioniert nicht so richtig und am besten du kriegst jetzt sofort Kinder, weil irgendwann geht das vielleicht nicht mehr. Und ich war irgendwie so Mitte 20 und irgendwo ist so eine Person, so ein Arzt, ja auch Autoritätsperson, also wenn der mir das jetzt sagt, dass ich das machen muss, dann habe ich das auch irgendwo geglaubt. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt eigentlich noch keine Kinder haben wollte, ja, habe ich mich dann mit meinem Ex-Freund damals eben doch auf die Reise begeben, weil ich auch Angst hatte. Also ich habe mich super unter Drucksatz gefühlt. Ich hatte super Angst von wegen, okay, mein Körper funktioniert nicht mehr, ich muss das jetzt unbedingt machen. Und damit muss ich sagen, habe ich, also das ist glaube ich für mich so das größte Trauma, was ich aus diesem Ganzen da mitgenommen habe. Nicht irgendwie das Ärztinnen dich nicht wirklich ernst nehmen oder diese ganzen Schmerzen, sondern einfach der Umgang und dann auch dieses Probieren und ich muss das jetzt machen und ich muss das jetzt machen. Das war furchtbar, weil ich einfach gemerkt habe, dass ich permanent über meinen Körper gehe. Mein Körper war wieder unter Schmerz. Ich habe geweint, geschluchzt, während ich Sex hatte, danach. Also es war so, es hat einfach nicht hingehauen. Und ich habe meinen Körper auch nicht ernst genommen, weil natürlich ganz laut war, du musst jetzt schwanger werden. Und auf der anderen Seite hat mein Körper gesagt, so ja, aber girl merkst du nicht, wie gesund ich bin. Ich zeig dir das mit Schmerzen, dass du eigentlich gerade überhaupt nicht bereit bist für irgendwas und vielleicht einfach mal Ruhe brauchst. Und da habe ich gemerkt, so natürlich kann ich nicht irgendwie und das ist ein sehr, sehr großes Wort, das Wort Vergewaltigung zu verwenden. Aber wenn wir uns die Energie dahinter anschauen, dass einfach, dass ich permanent Sex hatte, obwohl mein Körper eigentlich nicht wollte und dass ich permanent über meinen Schmerz gegangen bin und über meine eigenen Grenzen gegangen bin. Das war glaube ich so das Schlimmste. Und irgendwann habe ich dann festgestellt, okay, es gibt jetzt hier gerade nur noch, also es hat nicht funktioniert. Wir sind dann irgendwann auseinander gegangen und nach einer gewissen Zeit, ich weiß jetzt nicht mehr genau, wann das war, wann ich gemerkt habe, okay, es ist jetzt hier gerade nur noch Schmerz oder Taubheit und das, also was soll das. Das ging für mich überhaupt nicht und ich wusste, ich muss irgendwie einen Weg finden, es muss irgendwas geben, dass sich alles wieder normal anfühlt und dass ich da irgendwie wieder Spaß dran habe oder dass mal diese Taubheit weg ist, dass dieser Schmerz weg geht. Und da habe ich mich dann auch wieder auf eine Forschungsreise begeben und habe geguckt, okay, was gibt es denn, was kann ich machen, was kann mir helfen. Und bin dann über allerhand Sachen gestolpert wie Sexualcoach und dachte irgendwie so, nee, das ist es nicht und irgendwas mit Tantra und ich habe auch gemerkt, das ist es nicht. Und gleichzeitig habe ich auch realisiert, dass ich damit nicht alleine bin. Also das, was ich gerade hier mache oder das, was ich erlebe, so geht es nicht nur mir, sondern so geht es ganz, ganz vielen anderen Menschen. Und ich war schon immer so und vielleicht kennst du die Personen, wo so alle hingehen und mit ihren schweren Themen hingehen können und die irgendwie willkommen sind und das bin so ich. Und ich habe schon immer gern Menschen geholfen und mag irgendwie meinen Teil zur Veränderung in welche Richtung auch immer beitragen. Und dachte so, ja, vielleicht ist es auch was, was ich tatsächlich beruflich machen kann und wo ich jetzt nicht nur für mich schaue, dass ich wieder irgendwie gesund werde und dass es mir wieder gut geht. Und habe dann geforscht und habe irgendwann den Begriff Sexological Bodywork gefunden und habe mir dann den Infoflyer durchgelesen von dem Institut, wo ich dann gelernt habe und habe gemerkt, okay, krass, ja, das ist es, das möchte ich gern machen. Und ich habe mir dann selbst eingeredet, weil ich einen sehr impulsiven Charakter habe. Schlaf mal eine Nacht drüber, guck erst mal, ob es das wirklich ist. Aber ich wusste, dass es das ist und dann habe ich mich angemeldet und habe zwei Ausbildungen. Ich bin jetzt gerade in der zweiten Ausbildung, habe quasi noch verlängert. Und ja, das ist so mein Weg, wenn ich so über gesundheitliche Probleme spreche. Und natürlich habe ich als schwarze Person auch sehr viel Hypersexualisierung, überhaupt als Frau Sexualisierung erlebt, Fetischisierung erlebt. Also einfach, wie ist das, wenn du als Objekt behandelt wirst, wenn Menschen irgendwie mit dir sexuell, intim interagieren wollen, weil du irgendeinen Fetisch ansprichst mit deiner dunklen Haut etc. pp. Also ich habe da aus sehr vielen Richtungen sehr viel Scheiß erlebt und bin gerade dabei, es zu wandeln und irgendwie anderen Leuten da auch einen Mehrwert zu geben. Du nimmst andere mit auf die Reise, die du selber angetreten hast für ein Stück und lässt sie teilhaben. Ja, voll. So eine Berufsausbildung oder überhaupt so Ausbildungen, die in körperliche und psychische Richtungen gehen, die machen ja was mit einem. Also kannst du kurz zusammenfassen, wie sich vielleicht auch deine Persönlichkeit, dein Wertesystem verändert haben durch diese Ausbildung? Wertesystem ist, glaube ich, bei mir schon ganz lange steht das so, wie es ist und ein großer Wert für mich ist tatsächlich zum einen Vertrauen, zum anderen Gesundheit. Das ist natürlich auch durch meine eigene Geschichte entstanden, wenn du ständig krank bist und irgendwelche Problemchen hast, dann für mich ist es einfach wichtig, für mich ist es normal, dass ich irgendwie versuche so zu leben oder mich auch immer informiere, dass ich gesund sein kann. Natürlich ist durch die Ausbildung aber trotzdem sehr viel passiert. Ich finde, jedes Mal, wenn wir uns mit dem Thema Sexualität beschäftigen, mit der eigenen Sexualität beschäftigen, für mich ist das Persönlichkeitswachstum. Also da passiert ganz, ganz viel. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit irgendwelchen Glaubenssätzen, die wir uns von der Kindheit an anhören, von Scham oder schon wie wir irgendwie genital bezeichnen. Ja, jedes Mal, wenn da irgendwie das Wort Scham drin ist, dann kriege ich die Krise, wenn wir das heute noch so bezeichnen. Ja, was ist es noch? Ja, ich glaube, dass es ganz viel die Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen ist, die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit Nacktheit, mit Emotionen, die da hochkommen ganz automatisch, mit all den Themen. Also ich habe schon das Gefühl, dass ich mich viel verändert habe, dass ich viel offener kommunizieren kann, weil natürlich ich habe mich früher auch irgendwie geschämt oder konnte nicht so offen darüber sprechen oder irgendjemand hat nur das Thema Anal irgendwie angesprochen. Das war so eklig und heute gebe ich irgendwie Workshops und zeige Menschen, wie man Analmassagen machen kann. Also es ist schon viel passiert und ich glaube, es wird einfach auch nach wie vor viel passieren, weil es ist einfach ein Prozess. Also dass ich irgendwie Sexological Bodyworkerin bin, heißt das nicht, dass ich irgendwie die krass aufgeschlossenste Person bin oder die, wie soll ich das sagen? Ja, also auch ich habe immer noch meine Themen, an denen ich arbeite und ich glaube, das darf auch so sein und ich finde, das ist eine sehr spannende Reise und eine Reise, die sich mit unterschiedlichen Menschen verändert. Also mit welchen Menschen verkehrst du, mit welchen Menschen bist du intim? Das hat auch viel zu tun mit dem Alter, also im Alter verändert sich Sexualität, mit den Hormonen verändert sich Sexualität. Also ich habe das Gefühl, dass das so ein Forschen ist, was man machen kann, bis man irgendwann im Grabe liegt. Ich finde, wenn man mit Klientinnen arbeitet, ist es ja immer ein Geben und Nehmen. Was sind Sachen oder Werte oder Infos, die du mitgenommen hast von deinen Klientinnen bei deiner Arbeit, die auch dich als Menschen, als Persönlichkeit bereichert haben? Ich müsste es mir tatsächlich aufschreiben. Ich habe das schon manchmal gedacht, dass irgendwie Klientinnen so Dinge sagen und ich merke so, wow, ja, finde ich jetzt richtig cool, wie du das beschrieben hast. Das resoniert total mit mir, das spricht mich total an. Ich kann dir jetzt keinen bestimmten Satz sagen, aber es gibt immer wieder Sachen und das ist es auch, wenn man in so einer intimen, sehr nahen Arbeit irgendwie ist, dass da immer Sachen hängen bleiben oder eine Person was ausspricht und ich merke, da geht bei mir irgendwas an. Da wird ein Thema angesprochen, was ich vielleicht noch irgendwie noch nicht so rausgekramt habe oder eine Person gibt da irgendwie einen anderen Blickwinkel drauf. Da passiert ganz, ganz viel und ich glaube, ich kann mir da schon viel mitnehmen in dem, was die Leute erzählen, was sie erleben, was sie beschreiben, wie sie ihren Körper beschreiben. Da bleibt schon einiges hängen. In deiner Arbeit geht es ja um Berühren. Können sich die Menschen selbst berühren? Wie kannst du die Menschen schon allein mit deinen Worten berühren? Wie hat das Einfluss auf deinen Alltag auch? Also diese Bilder, kann ich mir vorstellen, die schleppst du ja auch so mit dir rum. Würde ich nicht mal so sagen, tatsächlich. Ich habe das Gefühl, dass ich das gut für mich und das zählt in dieses, wie kann ich gut Grenzen setzen, dass das in dem Raum passiert und dann ist das wieder gut. Also ich denke da nicht lange darüber nach, wie ein Körper aussieht oder wie ich jetzt irgendjemanden berührt habe oder so. Ich glaube, was ich eher mitnehme oder was mir dann so im Alltag auffällt, sind so Sachen, die irgendwie falsch laufen und dann merke ich auch, dass da in mir auch eine große Wut ist. Also wenn irgendwie meine Cousine ankommt, ich weiß nicht, wie alt sie damals war, vielleicht zehn, neun oder zehn und dann sagt so, ja Patricia, wir haben uns hier das erste Mal in der Schule irgendwie was über Körper gelernt und wir haben hier Genitalien beschriftet oder irgendwas. Und dann reden wir eben immer noch von Scham. Also es ist nicht nur, dass wir komische Begriffe beibringen, sondern auch einfach falsche Dinge. Also wenn wir irgendwie 2023 immer noch nicht wissen, was eine Vulva und was eine Vagina ist und dass irgendwie Biologielehrerin oder ich glaube, das wurde da nicht mal im Bio-Unterricht, den gab es da noch gar nicht, Grundschule. Sondern, oh Gott, ich weiß gar nicht, in welchem Fach das dann durchgenommen wird, aber ich habe das Gefühl, dass selbst die LehrerInnen sich einfach überhaupt nicht damit beschäftigen. Also wie kann das sein, dass ich heutzutage noch so einen Quatsch beibringe? Also das sind dann so Sachen, wo ich merke, boah, da könnte ich durchdrehen. Also mir fällt sehr, sehr viel auf, was irgendwie falsch läuft tatsächlich. Und ich bin immer vorsichtig mit den Begriffen richtig und falsch. Aber bei manchen Sachen weiß ich nicht, es ist glaube ich doch das Wort falsch, das richtige Wort. Aber ich habe trotzdem den Eindruck, dass sich in der Richtung schon einiges getan hat. Es passiert viel, ja. Und dass auch an Schulen mittlerweile Personal vorhanden ist mit so einem Blick dafür. Also wenn ich mich jetzt zum Beispiel zurück erinnere an das Jahr 1987, als ich in der 5. Klasse war und wir einen Zettel mit nach Hause bekommen haben, wo die Eltern unterschreiben durften, dass wir am Sexualkundeunterricht teilnehmen dürfen. Und die christliche Schülerin ein Verbot von ihren Eltern erteilt bekommen hat und die anderen haben einen Vortrag erhalten von einer älteren Dame. Sehr seriös gekleidet, sehr ernst und die hat dann einen Lichtbildvortrag gehalten mit Schaubildern, alles sehr abstrakt gehalten. Also der Bauch der schwangeren Frau als Linie gezeichnet, Genitalien angedeutet, alles so Strichmännchen-Format in einer wissenschaftlichen Sprache, die einem 5. Klässler oder einer 5. Klässlerin nicht entsprechen. Und wir alle saßen nur mit roten Köpfen nach unten blickend da und dachten, oh Gott, hat das bald ein Ende? Und wie ich aus meinem älteren Umfeld irgendwie so mitbekommen habe, hat sich da in der Hinsicht schon eines getan. Und es gibt mittlerweile auch Bücher oder andere Medien, die junge Menschen an das Thema heranführen. Daraus ergibt sich gleich meine nächste Frage. Was muss gesellschaftlich geschehen, damit die Problemfelder, die du mit deinen Klientinnen bearbeitest, weniger werden? Ja, ich glaube, dass es immer noch so das große Thema Scham ist tatsächlich. Also viele Menschen genieren sich einfach immer noch darüber zu sprechen, einfach offen zu sprechen. Ich glaube, das ist es, was es braucht. Einfach Menschen, die offen Dinge aussprechen. Also ich hatte gestern erst das Thema, ich war bei meiner Familie und habe gesagt, wenn wir irgendwie über das Gesicht sprechen und Nase, Mund, warum müssen wir irgendwie, wenn es dann weiter nach unten geht, schon mit anderen Begriffen irgendwie anfangen? Also lass uns doch die Dinge einfach so aussprechen, wie sie sind und lass uns irgendwie anerkennen, dass es eben nicht nur Mann und Frau gibt oder dass es Menschen gibt, die nicht nur heterosexuell leben, sondern homosexuelle Menschen gibt und dass das alles, was da ist, was auch schon immer da war. Ja, das ganze Thema Körper, das ist so riesengroß. Also solange wir immer noch irgendwie Werbungen haben und auch da, es hat sich viel verändert. Wir sehen ganz, ganz viele Körper, aber es gibt halt immer noch viele, viele Werbungen, viele, viele Plakate, alles mögliche, was man so sieht, wo eben immer noch nur dieser eine Körper ist. Ja, ich glaube, dass das Thema Aussehen so ein riesengroßes Thema ist. So dieses, ja, wenn du irgendwie mehr Gewicht hast, wenn dein Körperumfang größer ist oder wenn du so und so aussiehst oder behindert bist oder was auch immer, dann wird dir Sexualität ja teilweise auch abgesprochen. Oder du bist nix wert, wenn du so aussiehst und du musst so aussehen und dies und das und jenes. Also einfach so, was für Bilder, was vermitteln wir mit unserer Sprache, mit unseren Bildern, was wir hören. Also alles das, was ich irgendwie aufnehmen kann, womit sich ein Mensch quasi nähren kann. So eine Unterhaltung, wie wir jetzt führen, was kann ich irgendwo lesen, was kann ich mir anschauen. Ich glaube, dass das wichtig ist, dass da ganz viel passiert und dass es so, ja, einfach immer mehr, und das passiert ja auch, dass es mehr in die Öffentlichkeit rutscht, dass man irgendwie, keine Ahnung, durch die Stadt läuft und dann sieht man irgendwie so, heute der und der Workshop oder heute hier das und das. Und wenn das einfach normal wird, dann wissen Menschen auch, dass es überhaupt was anderes gibt. So, weil viele tragen immer noch so diese Glaubenssätze mit sich rum oder dieses, ja, keine Ahnung, was wir da irgendwann alle gelernt haben. Ja, also einfach, es muss alles noch ein bisschen offener werden. Und ich glaube, dass es einfach einen frischen Wind braucht und vielleicht andere Menschen in entscheidenden Positionen braucht, die da Veränderung reinbringen können. Wir haben zu Hause zwei Kinder rumzurennen. Eins ist sieben, das andere mittlerweile 14 Jahre alt. Was kann ich denen mit auf den Weg geben, damit die sich selbst, ihren Körper, ihr Wesen lieb gewinnen können, unabhängig von allem, was um sie rum an Einflüssen passiert, an Welt- und Wertbildern anderer Menschen oder der Gesellschaft? Ja, dass du das zu Hause anders machst, dass du ein Vorbild bist und halt wirklich offen sprichst und mit deiner eigenen Scham arbeitest, wenn es da Scham gibt. Klar. Und auch vorzeigst, dass es ganz normal ist, dass man sich damit auseinandersetzt. Also vor allem irgendwie als weiblich gelesene Person, als Mädchen weiß ich, dass wir früher gelernt haben, so, nee, da fasst man sich nicht an, das macht man nicht, das ist schmutzig und eklig. Und da irgendwie wegzulenken von, also ich merke es einfach, wie ich mit den Kindern in meiner Familie spreche, so, natürlich kannst du dich berühren. Und ich frage, hey, das fühlt sich gut an, oder? Wenn du dich da unten anfasst, so, ja, das fühlt sich schon gut an. Und dann einfach so weg von, okay, das muss jetzt nicht am Abend pro Tisch, also wir kennen irgendwie alle Kinder, die dann in jeder Situation anfangen, an sich rumzufummeln, sondern dass du denen beibringst, so, dann geh in deinen Raum und dort kannst du das machen. Und vielleicht auch weg von das Thema Pornografie oder Mainstream-Pornografie. Ich will nicht sagen, dass Pornografie nur schlecht ist. Es gibt ja mittlerweile auch Pornografie, ethische Pornografie, wo wir alles möglich sehen, wo wir alle möglichen Körper sehen, wo wir einfach alles sehen, was es so gibt. Das ist natürlich was ganz anderes, ja, wo es irgendwie realistisch ist und nicht nur Pornos gemacht von Männern für Männer. Was kannst du noch machen? Schauen, dass du, wenn es Aufklärungsbücher braucht, dass es wirklich gute Aufklärungsbücher sind. Ich habe auch schon den Fehler gemacht, dass ich gedacht habe, ich habe ein total tolles Buch geschenkt und am Ende hing ich da mit meiner Cousine und wir haben dann das Buch korrigiert und waren irgendwie total wütend, weil dann wieder nur Quatsch drin stand. Also auch da aufpassen, was es für Literatur ist. Ich glaube, Kinder gucken sich einfach ganz viel ab von zu Hause. Wie sprechen meine Eltern? Ist das normal? Kann ich mich dann als Kind vielleicht auch meinen Eltern anvertrauen, wenn ich irgendwelche Themen habe, wenn ich Fragen habe? Das ist das, was mir so reinfällt. Vorleben. Vorleben. Ja, das ist wirklich so. Wir lernen ja ganz viel durch das Vorleben, ob das jetzt von zu Hause ist, von der Gesellschaft und wenn da draußen nichts passiert oder zu wenig passiert oder jetzt auch nicht viel für Kinder passiert, es passiert viel für Erwachsene in dem Gebiet Sexualität, was jetzt irgendwie so in einem öffentlichen Raum ist, dann kannst du schon zu Hause, glaube ich, viel machen. Oder fängt es auch so an mit dem Thema Nacktheit oder irgendwas. Manche Kinder haben nie ihre Eltern irgendwie nackig gesehen. Man sollte ja auch den Kindern zugestehen, wenn sie nicht nackt sein wollen, auch nicht nackt zu sein. Voll. Also das ist eh auch ganz wichtig. Ich habe vorhin gesagt, mit was für Themen kommen Menschen dieses Ja sagen, Nein sagen, Grenzen setzen. Das sollten wir eigentlich alle schon als Kinder lernen. So nein, das ist mein Körper. Möchte ich das? Möchte ich das nicht? Definitiv deine Kinder dazu animieren. Was möchte ich eigentlich und wie kann ich das kommunizieren und wie kann ich klar sagen, nein, das möchte ich jetzt nicht. Und das sollte jeder junge Mensch, der dann irgendwann in Sexualität geht, wissen. Und schon viel eher. Das fängt schon an mit, ja, aber jetzt gib doch mal deiner Oma ein Küsschen. So nein, ich möchte nicht. Da bin ich jetzt aber böse, wenn ihr mir kein Küsschen gebt. Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht. Und das fängt in solchen Sachen an. Wir fangen schon an, Kindern beizubringen, ständig über ihre Grenzen zu gehen und nehmen die eigentlich nicht ernst, weil wir als Erwachsene immer denken, dass wir alles besser wissen. Und ich finde das toll, wenn meine kleine Nichte vor mir steht und ich frage, hey, kriege ich einen Kuss? Nein. Ich sage, okay, danke. Ja, das ist wichtig. Und das ist was, was ich in meiner Arbeit, wenn wir mit diesem Ja und Nein arbeiten, wirklich dieses Danke sagen, dich zu bedanken, wenn jemand Nein sagt. Weil du kannst sicher sein, wenn auch dein Kind sich erlaubt, vielleicht ist es in so einem Eltern-Kind-Verhältnis noch was anderes, ich weiß es nicht, aber wenn ein Kind, ein Mensch sich traut, Nein zu sagen, dann bedeutet das irgendwo, dass die Person sich sicher fühlt. Weil es gibt ganz viele Menschen, die eben, weil sie denken, okay, wenn ich jetzt Nein sage, dann passiert mir irgendwas. Dann wäre ich angeschrien oder dann erfahre ich vielleicht physische Gewalt oder irgendwas. Das ist so ein wichtiger Punkt. Das hat viel mit Sicherheit zu tun, dass ein Mensch sich überhaupt trauen kann, Ja oder Nein zu sagen. Und wenn dann ein Mensch Nein sagt, dann sag Danke. Hey, danke, dass du das nicht möchtest und dass du mir das sagst, weil ich ja eigentlich auch nur gut mit dir umgehen möchte und möchte, dass nur das passiert, was du möchtest. Ich habe den Eindruck, dass viele Kinder heutzutage auch schon ein anderes Selbstbewusstsein mitbringen. Also wenn ich wieder so den Schritt in meine eigene Kindheit zurückgehe, Besuche beim Schularzt. Ich konnte es damals nicht benennen, aber aus heutiger Perspektive würde ich sagen, waren die mehr als übergriffig. Also dieses in der Schlange irgendwo stehen und dann kommt man ran und dann zieht einem die Schulärztin die Hose runter und kontrolliert irgendwie die Vorhaut oder so. Ohne Ankündigung oder ohne, dass man irgendwie als Kind fassen kann, was passiert hier gerade. Ich denke, dass das heute so in der Form in den meisten Fällen nicht mehr läuft. Vielleicht ist es noch so, aber ich habe es jetzt nicht so berichtet bekommen. Das kann ich auch nicht sagen, aber ich glaube, vielleicht befinden wir uns irgendwo in der Mitte. Es ist definitiv schon viel passiert und trotzdem glaube ich, dass gerade so beim Thema Arzt, es ist ja auch genauso in der Gynäkologie so, das passiert einfach und jetzt wird es irgendwie kurz kalt und dann experimentiert er da rum mit seinen Instrumenten. Ich glaube, wenn ÄrztInnen auch einfach mehr Zeit hätten, dann wäre das was ganz anderes, aber es ist ja meistens nur eine Abfertigung und das muss jetzt passieren und zack, zack, zack, zack. Ich glaube, dass das auch ein ganz großer Punkt ist, weil wenn ich mehr Zeit habe, dann kann ich meine den Menschen, der irgendwie vor mir sitzt, auch anders darauf vorbereiten oder kann irgendwie Wege finden, damit sich das jetzt nicht so unangenehm anfühlt oder man jedes Mal denkt oder an aushalten geht oder irgendwas. Der Fluch der KassenpatientInnen. Schnell abgefertigt. Nächste bitte. Wenn jemand zu dir kommt, worauf sollte sich diese Person einstellen? Ich weiß gar nicht, ob ich die Frage so genau beantworten kann, weil es ja eben immer so total individuell ist. Worauf man sich aber auf jeden Fall einstellen kann, ist, dass ich glaube so Schatten hochkommen können. Also es ist einfach, es ist ein Prozess und in dem Prozess werden Dinge aufgewühlt und da passiert einfach was und da kommen Themen hoch, da kommen Erinnerungen hoch, da kommen Gefühle hoch. Ich glaube, dass das was ist, worauf man sich einstellen sollte, dass da halt wirklich was passiert und dass das irgendwo jetzt nicht nur die Arbeit in diesem Drei-Stunden-Raum ist oder vielleicht ein Zwei-Stunden-Raum ist, sondern dass das eigentlich nur was aufmacht und dann passiert im Nachgang irgendwie ganz, ganz viel. Das ist auf jeden Fall was, worauf man sich einstellen sollte, aber ich denke, dass die Menschen das ja auch wissen. Also wenn ich irgendwie an dem Thema arbeiten möchte, wenn ich was verändern will, Veränderung ist halt meistens nicht unbedingt angenehm oder so irgendwie. Und es muss auch nicht unangenehm sein, aber es passiert halt was und es wühlt irgendwie was auf und dann muss ich mich halt Dingen stellen, damit ich irgendwie, also bevor sich was verändern kann, ist halt meistens irgendwie Chaos da. Das ist auf jeden Fall was und ansonsten. Aber du arbeitest nicht in Form von manipulativen Fragetechniken darauf hin, dass Leute sich von ihren finstersten Seiten öffnen. Das ist nicht dein Ziel, sondern du findest eine ungeordnete Landschaft vor und versuchst zusammen mit der Person da Ordnung und Struktur reinzubringen? Die meisten Menschen kommen ja irgendwie mit Problemen an und ich finde das Wort Problem ist irgendwie auch so ein sehr schweres Wort und nichts irgendwie, worauf wir uns fokussieren. Beziehungsweise ist ein Problem halt meistens gleichzeitig ein Wunsch. Kann man eigentlich ziemlich gut in die andere Richtung so. Zack. Was ich mache, ist ganz viel mit Ressourcen zu arbeiten. Also nicht nur, boah, du hast jetzt irgendwie, was funktioniert denn nicht und was ist irgendwie alles doof, sondern womit kommst du denn schon an? Was funktioniert denn alles oder was sind irgendwie Ressourcen auch zu verstehen mit, was kann dir helfen irgendwie Dinge zu verändern? Was sind Dinge, die dich irgendwie unterstützen? Was kann dich auch in der Session unterstützen? Also für viele ist irgendwie so, Natur ist was, was mir ganz viel bringt. Das unterstützt mich total und dann können wir auch schauen, okay, wie können wir das denn hier in diesen Raum bringen? Also ich hatte schon eine Klientin, mit der habe ich dann so Naturgeräusche und Vogelgezwitscher angemacht, weil das irgendwie so eine große Ressource ist, wo der Körper sich irgendwie entspannen kann und wo dann irgendwie so, wo man offener arbeiten kann. Und ansonsten ist es nicht manipulativ, nein, sondern wirklich irgendwie, also was soll ich von außen auch manipulieren? Es geht darum, was der Körper sagt. Es geht mehr darum, den Körper zu verstehen und das ist eher was, was wir versuchen herauszufinden. Okay, was bedeutet jetzt das, wenn du sagst so, ich merke, ich bin aufgeregt. Wo spürst du denn die Aufregung gerade in deinem Körper? Ah, in der Brust oder in meinem Bauch. Ja, wie ist das für dich, das wahrzunehmen? Also dass Menschen sich auch einfach darüber hinaus irgendwie verstehen können, so ah, wenn das passiert, dann fühle ich mich jetzt vielleicht so und so. Und ja, ansonsten ist es wirklich so, diese Körperlandschaft entdecken und gucken, was da ist und was da passieren kann. Genau, auf eine sehr liebevolle und wertschätzende Art und Weise. Also letzten Endes entscheide ich selbst als Klient, welche Tür ich öffnen möchte und was jetzt gerade dran ist und nicht du? Ja, definitiv. Also das ist auch, deshalb ist dieses Thema Konsens, Ja-Nein-Sagen und so weiter, das ist nicht nur was, was ich Klientinnen jetzt für ihre Sexualität mitgebe oder für ihr Leben, sondern auch für uns in dem Raum, weil die Sessions sind Klientinnen bestimmt und orientiert. Da ist nichts, was ich sage, du musst jetzt das machen oder du musst dich aussehen, du musst überhaupt nichts machen. Ich muss dich nicht mal anschauen. Also es gibt auch Sessions, zum Beispiel, wenn Menschen so mit dem Thema Scham kommen, Nacktheit, das ist eine Sache, die wir machen können, das nennt sich Ausziehritual, wo es darum geht, dass die Person sich wirklich mal Stück für Stück entkleidet und mir dann erzählt, was passiert denn da, was kommt denn da hoch an Glaubenssätzen, was ist da irgendwie, was passiert, wenn du das jetzt machst? Und ich muss aber dafür niemanden angucken. Also wenn meine Klientinnen mir sagen, und das lade ich natürlich von Anfang an ein, so, wenn du möchtest, dass ich mich umdrehe oder mir meine Augen zuhalte und du beschreibst mir einfach nur, was du siehst, dann ist das für mich auch okay. Oder wenn du sagst, so, ne, Berührungen von außen sind mir viel zu viel, ich möchte das gern selber machen, ja bitte, dann mach das selbst. Also es gibt keinen Muss für irgendetwas. Alles ist möglich, aber nichts muss. Wenn ich auf dein Berufsfeld so gucke, sehe ich da auch eine große politische Dimension. Es geht nicht nur um die Individuen, sondern alleine, dass es dein Berufsfeld gibt, ist ja schon ein Statement. Voll. Und ich glaube, mehr kann man auch wahrscheinlich nicht sagen zum Thema sexological bodywork ist politische Arbeit. Punkt. Weil ich Dinge anders mache oder Menschen helfe, wirklich authentisch zu sein, zu sich selbst zu kommen und eben nicht so, wie wir das von der Gesellschaft lernen. Wie du schon sagst, das ist an sich ein Statement und das ist gut so, dass es das Statement gibt und dass wir das setzen dürfen. Ja, was ist der Impact? Versuch es mal so zusammenzufassen von sexological bodywork auf einzelne Gesellschaftsbereiche. Wir sitzen die ganze Zeit in unserem Kopf und schieben eher irgendwie alles weg. Jetzt kannst du auch das Thema Krankheiten nehmen. Ja, eine Krankheit, die ist nicht von einem auf den anderen Tag da, sondern die zeigt sich eigentlich so Stück für Stück und wir schieben das immer weg und ja, ich muss jetzt funktionieren und dies und das und jenes. Und hin zu, okay, was will denn mein Körper eigentlich, was kann der, was gefällt dem? Ich glaube, dass dieses Wort wirklich authentisch sein und dieses ganz Individuelle, ich glaube, das ist so der größte Einfluss, den die Arbeit nimmt, dass wir wegkommen von so einem Einheitsbrei, wie irgendetwas aussehen muss und hin zu, wir sind alle individuellen und es ist wirklich egal, was ich da unten für ein Geschlecht habe, sondern was möchte ich? Das ist so die große Frage. Und ich habe das Gefühl, dass es ganz viel, also es geht ganz viel um Selbstermächtigung, ganz viel um Selbstbestimmung, auch um Selbstwirksamkeit. Also bei mir können Menschen lernen, selbstwirksam zu werden, so Dinge selbst bestimmen zu können. Es gibt so eine riesengroße Power, so eine riesengroße Kraft, die uns auch allen fehlt. Und diese Sexualenergie, das ist Lebensenergie, das ist die größte und stärkste Energie, die es gibt. Und wenn du mal schaust, die meisten Menschen, die laufen rum und wir sind irgendwie alle müde und verängstigt und haben kaum Antrieb und kaum Energie. Und wenn wir mal, ich sage immer gerne, diese Energie aus dem Dornröschenschlaf wecken, weil die ist ja da, das ist ja nichts, was wir irgendwie erfinden, ohne diese Energie würden wir alle überhaupt nicht existieren, dann kann da viel passieren. Und es hat auch viel mit Gesundheit zu tun, mit sexueller Gesundheit. Und ich glaube, das ist so der größte Impact und ein ganz wichtiger Impact. Also Sexualität ist einfach sehr, sehr, sehr wichtig. Zum Schluss möchte ich dich nochmal auf so eine utopische Reise in die Zukunft nehmen und mal gucken, wie du dir diese Zukunft vorstellst. Wir drehen die Uhr einfach mal 50 Jahre vorwärts. Da bin ich 80. Ich glaube, dass Menschen sich nicht mehr schämen. Ich glaube, dass wir weniger Menschen verurteilen aufgrund ihres Aussehens. Ich glaube, dass einfach jeder so existieren darf, wie er existiert. Ob das jetzt Aussehen ist, ob das jetzt ein Geschlecht ist, was eine Person hat, wie eine Person sich kleidet und so weiter und so fort. Es ist so, da guckt einfach niemand mehr hin. Das ist normal. Es ist normal, Themen einfach anzusprechen, ganz normal Dinge auszusprechen, sich zu unterhalten. Und in meiner Babel passiert das. Ich sitze irgendwie mit meinen FreundInnen da und mittlerweile auch teilweise mit meiner Familie und kann über solche Themen irgendwie am Abendbrottisch sprechen. Aber dass das irgendwie normal ist, dass da auch ein viel größerer Austausch da ist und dass Menschen tatsächlich einfach weniger, ich glaube, wesentlich weniger gestresst durch die Gegend laufen, mit wesentlich mehr Energie durch die Welt laufen, mit weniger Angst. Mit mehr Hey, das bin ich und das werde ich mit so einer Selbstbestimmtheit und Stärke und mit so einer Power irgendwie durch die Gegend gehen. Und dass das Thema sexuelle Gesundheit irgendwie so in alle Bereiche, also mit dem Begriff sexuelle Gesundheit sprechen wir so viele Bereiche an. Also nicht nur das Fehlen von Krankheit, dass wir da irgendwie, dass es auch einfach mehr Forschung gibt, dass da mehr, ja, dass da einfach viel passiert und gleichzeitig mehr passiert oder mehr passiert ist. Dass wirklich jeder so existieren kann, wie er eben da ist, dass das alles normal ist und was noch? Wie läuft so ein Schwimmbadbesuch zum Beispiel ab? Das ist doch was ganz Banales. Ja, ich sage mal so, ich glaube, was wichtig ist wirklich so dieses Thema Selbstbestimmung und dass alles da sein darf, aber nichts sein muss. Also jetzt wie in Berlin irgendwie, es ist erlaubt jetzt in Freibädern als Frau irgendwie, dass die Brust gezeigt werden darf. Aber ich muss das natürlich nicht machen, aber schön wäre es, wenn es einfach willkommen ist. Also dass ich so existieren darf, wie ich existieren möchte. Ich glaube, dass das ganz, ganz wichtig ist und dass wir aufhören. Auch so dieses Thema, oh ja, Hypersexualisierung. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass wir da viel daran gearbeitet haben oder überhaupt Sexualisierung, dass wir einen Körper vielleicht einfach nur als Körper sehen und in einem Kontext, in dem dann irgendwie, also nur in Kontexten, in denen er sexuell gesehen werden möchte, auch so gesehen wird. Und ansonsten ist eine Brust eine Brust und ein Po ein Po und ich glaube, dass da sehr viel passiert ist. Was noch? Werbung, wie sieht die in 50 Jahren aus? Werbung. Ja, man sieht einfach alles und jeden. Man sieht alles und jeden und das fängt ja schon an, wenn du dir zum Beispiel mal Werbung anguckst für Hygiene, Hygiene-Antikel ist so ein blödes Begriff, Menstruationsprodukte, wo wir irgendwie blaue Flüssigkeit nehmen, sondern dass wir dann vielleicht tatsächlich irgendwie rote Flüssigkeit oder tatsächlich Blut nehmen und mal zeigen so, wie sich das verhält, das wäre zum Beispiel was. Was gibt es noch für Werbung? Ja, vielleicht alles mögliche rund um Sexualität, oder? Spielzeuge, Kondom-Werbung gibt es schon. Ich glaube aber auch, dass da mehr passieren darf, so sexuelle Gesundheit. Fällt dir noch was ein? Klamotten einkaufen im Kaufhaus, Umkleidekabinen, wie sehen die aus? Ja, vielleicht gibt es Kabinen und vielleicht gibt es aber auch Orte ohne Kabinen. Also vielleicht gibt es beides für die Menschen, die sich hinter Kabinen umziehen möchten und für Menschen, die das nicht möchten. So, dann kurbeln wir die Zeit wieder zurück ins Jahr 2023. Stopp! Nicht zu weit zurückkurbeln, das wäre schade. Bitte nicht, oh mein Gott. Wie fühlst du dich jetzt im Jahr 2023 hier in Dresden in deinem Beruf? Ich fühle mich ganz gut und ich merke trotzdem, es ist einfach eine große Aufgabe, gerade für mich, da irgendwie auf mich aufmerksam zu machen, gerade wenn du die erste Person bist, die irgendwas macht. Natürlich ist es auch cool, wenn man die einzige Person ist, aber es ist trotzdem noch ein Thema, wo man so, wo kann ich das auslegen, was kann ich auslegen, ich beschäftige mich viel damit, okay, wie kann ich denn jetzt meine Werbung gestalten, dass irgendwie klar ist, was das ist, aber ohne, dass ich irgendwie Menschen total damit überfordere, was ich da mache. Also es ist ein Herausfinden gerade an vielen Ecken und trotzdem merke ich das, was passiert, trotzdem merke ich, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, dass es eigentlich kaum eine Person gibt, die die Arbeit nicht bräuchte, wenn ich das so sage, weil jeder schleppt irgendwelche Themen mit sich rum. Ja, du hast der Welt viel zu geben und da stellt sich mir die Frage über deine Therapiearbeit in deiner Praxis hinaus, wann halte ich endlich dein erstes Buch in der Hand? Also erstmal ist es keine Therapiearbeit, ich therapiere keine Menschen, sondern ich begleite Menschen. Mein erstes Buch, ja weiß ich auch nicht, ich gebe dir Bescheid, wenn es soweit ist. Du bist schon mal in Betracht gezogen? Ich muss ehrlich sagen, ich beteilige mich schon als sehr kreative Person und ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass ich irgendwann ein Buch schreiben werde, aber ob das jetzt zum Thema Sexualität passiert, ich habe so viele Interessen. Ich glaube, dass es irgendwann, es wird bestimmt Bücher geben oder wir sagen es jetzt einfach, es wird irgendwann Bücher geben, zu welchen Themen, weiß ich nicht, gucken wir mal. Wie teilst du sonst dein Wissen außerhalb deiner Räume? Social Media, obwohl ich sagen muss, dass es tatsächlich sehr, sehr schwierig ist, einfach weil es so viele Richtlinien gibt. Also gerade jetzt gab es so eine große Welle, so eine große Löschaktion bei Instagram, bei Meta, wo einfach Menschen, die so eine Arbeit machen, die andere Menschen aufklären, die einfach wichtige Bildungsarbeit machen im Bereich Sexualität, die einfach gelöscht wurden. Wenn ich dann Beiträge teile, dass ich irgendwie immer so Sternchen reinsetze und versuche das Wort irgendwie, ja, dass da eben nicht Sex steht oder nicht Penis oder irgendwas, sondern dass ich da Ausrufezeichen und Sternchen reinbaue, aber es ist halt einfach schwierig. Das ist auch blöd, oder? Es ist so blöd, also das ist wirklich sehr, sehr anstrengend, wenn du aufpassen musst, was du teilst. Also ich meine, viele Leute, die bauen damit einfach ihre Arbeit auf und wenn das weg wäre, und ich merke schon manchmal, wenn ich runterreguliert werde, wenn ich sehe so, okay, jetzt sehen nur noch ein Viertel oder ein Drittel der Leute meine Storys, wenn Instagram da irgendwie anfängt zu regulieren, es ist halt einfach total nervig, also total bescheuert. Aber noch existiere ich und man findet mich da auch unter meinem Namen, Patricia Macamo, und auch bei Facebook, aber das ist alles irgendwie schwierig. Und deshalb möchte ich schon lange meinen eigenen Podcast machen. Und es gibt auch schon eine Folge, was eigentlich gar keine Podcast-Folge sein sollte, sondern wo ich mal so meinen Wut und meine Meinung eben über diese Löschaktionen aufgeschrieben habe und dann aber eingesprochen habe. Und ich glaube, dass das für mich ein Medium ist, also ich habe da einfach Bock drauf. Ich weiß, dass ich sprechen kann, ich weiß, dass ich was zu erzählen habe. Und da kann ich auch Dinge einfach so aussprechen, wie ich möchte, ohne Angst zu haben, dass mich da irgendjemand reguliert. Sind da noch andere Sachen, die dir auf dem Herzen liegen, gerade die dir wichtig sind, die dich im Alltag berühren? Ja, vielleicht die mich im Alltag berühren. Boah, das sind sehr viele Themen. Ich glaube, dass es das Gespräch sprengen würde. Aber ich habe vorhin so Werte angesprochen, von Gesundheit gesprochen, von Vertrauen. Nachhaltigkeit ist für mich ein großer Wert. Also ich beschäftige mich viel mit, wie können wir irgendwie gut mit unserem Planeten umgehen, mit uns selbst umgehen, was ja auch am Ende eigentlich dasselbe ist. Und ja, das ist irgendwie ganz groß. Und was mich sonst beschäftigt, so viel. Also mein Gehirn ist irgendwie, da ist ganz schön viel los. Jetzt merke ich gerade, jetzt ist die Pilzsaison. Ich liebe Pilze. Ich bin da so, ich glaube, dass da auch irgendwann eine Mykologieausbildung kommen wird. Das ist so ein Thema, was mich total heiß macht. Ja, und keine Ahnung, da ist irgendwie viel da. Ich muss auch sagen, ich bin ein ADS-Kopf. Und da ist irgendwie so der Hyperfokus mal hier und mal da. Und dann ist das Thema interessant und das interessant. Und ja, ich gehe einfach mit dem, was mich anspricht und interessiert oder aufregt oder wie auch immer. Also ist die Sexological Bodywork noch lange nicht das Ende der Bahnsteine? Nein, definitiv nicht. Sondern eher eine Etappe? Es ist eine Etappe. Es ist eine wichtige Etappe. Und ich merke aber, dass ich glaube ich nicht auf lange Zeit dafür da bin, mich eins zu eins die ganze Zeit mit Menschen auseinanderzusetzen, weil das auch sehr viel Energie kostet. Und andere Menschen können das, aber ich merke irgendwie, für mich ist so wirklich so dieses Sprechen, Räume eröffnen, vielleicht auch mehr in Richtung Retreats oder Workshops, dass ich irgendwie auf einmal mehr Menschen erreichen kann. Und irgendwie all das, was mich interessiert, ich glaube irgendwann wird es schon Sinn ergeben, was ich mache. Und dann werde ich all die Dinge irgendwie zusammenbringen und zu irgendwas Schönem verwandeln. Radio ist ein perfektes Medium dafür. Ja, voll. Wie du dein Sexualleben authentisch, selbstbestimmt und erfüllt gestalten kannst und wo du Hilfe auf dem Weg dahin findest, darüber sprach ich mit Patricia Malcamo, Patricia Malcamo, Sexological Bodywork, also somatische Sexualpädagogik ist ihr Arbeitsfeld. Und ihre Webseite ist www.patriciamalcamo.com Und wir verlinken sie auch auf unserer Webseite. Ich danke dir für das intensive, umfangreiche und erkenntnisreiche Gespräch. Ja, vielen Dank, auch an dich. Ich bin Jens Steiner und sage Tschüss.

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