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Hallo und herzlich willkommen beim Podcast Mindfulness mit Jenny und Christin. Hallo und herzlich willkommen zurück hier bei unserem Podcast Mindfulness mit Jenny und Christin. Ich freue mich ganz doll, dass ihr wieder da seid. Und ich freue mich auch sehr, sehr doll, dass ich dich wiedersehen kann, liebe Jenny. Es ist ja schon ein bisschen her, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Deswegen herzlich willkommen. Und ja, dann gebe ich dir jetzt erstmal das Wort, dass du quasi erstmal Hallo sagen kannst und uns vielleicht ein Update gibst, wie es dir gerade geht, wo du bist. Ja, einen wunderschönen guten Morgen nach Deutschland. Ich fließe hier dahin. Es sind fast 40 Grad. Ich bin wieder in Bangkok angekommen. Ich bleibe jetzt hier auch erstmal für die nächsten vier Wochen. Ich habe die letzten zweieinhalb Wochen auf den Philippinen verbracht, was eine wirklich superschöne Erfahrung war, da einfach mal das Inselleben nochmal ganz anders kennenzulernen. Aber ich brauche jetzt irgendwie ein bisschen konstanter im Leben. Und deswegen habe ich mich dazu entschlossen, vier Wochen mal in Bangkok zu bleiben. Mal eine bisschen längere Zeit an einem Ort zu bleiben, wo ich doch gemerkt habe, dass ständiger Rucksack einpacken, auspacken, sich dann immer wieder zu verändern, das kotzt einfach unwahrscheinlich viel Kraft. Und da habe ich jetzt einfach gemerkt, es ist Zeit, sich mal ein bisschen länger an einem Ort niederzulassen. Aber wie gesagt, wir haben hier fast 40 Grad und ich schmelze dahin. Wie geht es dir, liebe Chrissy? Mir geht es gut, würde ich sagen. Ich freue mich total, dass jetzt in Deutschland auch langsam der Frühling kommt. Also man hört die Vögel zwitschern, die Sonne kommt immer mal raus. Man kann so langsam den Wintermantel in den Schrank hängen und so mal andere Sachen tragen, was ich immer ganz cool finde. Und ja, mir geht es gut und ich freue mich einfach auf den Frühling. Und bin ganz gut drauf soweit, würde ich sagen. Ja, das freut mich total. Wenn du jetzt sagen müsstest, mir geht es... Nee, anders gesagt. Wenn ich dich fragen würde, wie geht es dir? Und du darfst aber das Wort gut nicht benutzen. Wie geht es dir dann? Ich bin ein bisschen neugierig auf den Frühling und auf den Sommer, weil schöne Sachen geplant sind. Also es steht ein Urlaub an. Ich habe schon ein Konzert, wo ich ein Ticket habe, wo ich mich sehr freue. Also ich habe Lust auf den Frühling und auf den Sommer. Ja, das gefällt mir schon eher, die Antwort. Ja, es ist auch komisch, dass wir auch oft in so Phrasen fallen, dass man irgendwie gefragt wird, wie geht es dir? Und man sagt, ja, mir geht es gut. Aber dass wir vielleicht auch ein bisschen verlernt haben, Gefühle richtig zu definieren oder einzuordnen oder vielleicht auch zu kommunizieren. Das fällt mir auf jeden Fall immer wieder auf, auch so durch Worte wie zum Beispiel. Ich habe auch mal eine Phase gehabt, da habe ich zu allem, was passiert ist, krass gesagt. Weil man konnte das halt für was Schlechtes nehmen, für was Gutes nehmen. Und ich habe dann aber auch so richtig gemerkt, wie ich irgendwie verlernt habe, zu sagen, ja, findest du das jetzt schön? Bist du aufgeregt? Was ist das eigentliche Gefühl, was du unterlegst? Von daher finde ich das sehr schön, dass du jetzt auch mal fragst, wenn du das Wort nicht benutzen dürftest, wie würdest du das Gefühl oder deine Stimmung gerade sonst so beschreiben? Vor allen Dingen ist es eigentlich eine ganz einfache Übung. Die Frage können wir uns jeden Tag selber stellen, weil wir tendieren ja eigentlich dazu, immer nur andere zu fragen, wie es ihnen geht, wenn wir überhaupt fragen, wie es jemandem geht. Aber sich wirklich einfach mal bewusst hinzusetzen oder sich die Zeit zu nehmen und mal zu reflektieren, wie geht es mir eigentlich heute? Und wie geht es mir denn wirklich, wenn ich mir jetzt im Kopf selber nicht sage, ja, mir geht es eigentlich ganz gut. Weil das ist ja eigentlich das, was leicht ist, was wir eigentlich nutzen, um eigentlich nur abzudenken, um tiefer zu graben. Geht es uns denn wirklich so gut oder geht es uns vielleicht sogar im besten Fall sogar noch besser, wie wir eigentlich dachten? Wie du gerade so schön gesagt hast, ja, ich bin eigentlich sehr neugierig. Und um zu gucken, was jetzt kommt in nächster Zeit, das bringt ganz schnell unsere Stimmung eigentlich hoch, weil wir uns dann sagen, ach krass, da ist eigentlich wirklich was, worauf ich mich sehr freue in der Zukunft oder dieses Jahr. Ich muss auch sagen, dass ich das auch oft im Gegenteiligen habe, dass ich das Gefühl habe, dass es mir nicht gut geht, weil ich mich erschöpft fühle, weil ich vielleicht auch traurig bin oder mich einsam fühle oder einfach merke, dass ich mich halt nicht um mich selber kümmern kann, dass diese Selbstfürsorge irgendwie fehlt. Und ich aber dann ganz schnell dazu tendiere, wenn ich mich dann mit jemandem treffe und derjenige fragt mich, wie geht es dir? Na, mir geht es gut. Und ich mich dann irgendwie, auf der einen Seite finde ich es gut, dass ich mich dann auch schnell aus diesem Gefühl irgendwie rausholen kann und sagen kann, okay, ich bin jetzt mit jemandem zusammen, mit dem ich gerne zusammen bin und dann geht es mir auch gut. Aber oft merke ich auch, dass ich dann diese negativen Gefühle auch beiseite schiebe und da eigentlich gar nicht richtig reingucke, um vielleicht auch was zu ändern. Und das dann auch oft so lange in mich hineinfresse oder ignoriere, bis ich dann halt so richtig frustriert bin und dann halt wirklich so richtig schlechte Laune habe. Und mich dann auch manchmal frage, oi, wo kommt denn das jetzt auf einmal her? Und das hat natürlich im Unterbewusstsein immer weitergearbeitet. Und vor allen Dingen, warum ist es denn immer so eine schlimme Sache, beispielsweise sich zu treffen und auch mal zu kommunizieren? Du, mir geht es schlecht. Oder ich bin heute nicht gut drauf. Oder ich fühle mich gerade, keine Ahnung, frustriert, wütend, was da auch immer in uns ist. Warum denken wir denn immer gleich, dass wir dann unangenehm vielleicht sind für unser Treffen? Oder dass dann unser Treffen weniger wert ist oder derjenige dann mit uns automatisch eine schlechte Zeit hat? Also da ist ja dann permanent wieder unser inneres Kind am Wirken, sag ich mal, um dann irgendeinen Glaubenssatz zu bestätigen, dass wir zu viel sind, unangenehm sind, was auch immer dann in uns hochkommt. Wo wir eigentlich schon beim heutigen Thema sind, wenn wir jetzt mal drüber nachdenken. Ja, die heutige Frage ist, warum wir uns denn eigentlich selbst erzählen, eine starke Frau sein zu müssen, ein starker Mensch sein zu müssen und beziehungsweise wiederum, warum das so unangenehm vielleicht auch ist. Das immer wieder zu hören, ja Mensch, du bist aber eine starke Frau, du bist ja so mutig, du gehst ja für dich los. Das wollen wir heute gerne mal unter die Lupe nehmen. Also ich kann da jetzt nur für mich sprechen, warum das für mich teilweise überhaupt kein Kompliment ist, wenn jemand zu mir sagt, ja wow, du bist aber eine starke Frau. Und deswegen können wir ja da gerne mal ins Thema einsteigen. Krissi, was bedeutet das denn für dich, eine starke Frau zu sein? Also ich weiß, dass ich durch meine Kindheit und auch durch mein Leben bis jetzt, also dass ich oft als starke und mutige Frau bezeichnet wurde. Und mich das auch ehrlich gesagt bis vor einem Jahr oder vielleicht auch zwei Jahren gar nicht so gestört hat, weil auch ich muss sagen, dass es mich in vielen Situationen stört, weil ich es bis dato halt immer als Kompliment angenommen habe. Und ich denke auch, dass die Intention von Menschen meistens die ist, dass es ein Kompliment sein soll. Also ich halt einfach so im letzten Jahr gemerkt habe, ich bin ja auch quasi nur so stark geworden, weil ich halt bestimmte Dinge in meinem Leben durchmachen musste, die mich da hingeführt haben. Also sei es, dass ich als Kind ohne Papa groß geworden bin, dass da schon so der erste Verlust da war oder das erste Fehlen. Ich hatte halt nie eine richtige Vaterfigur in meinem Leben und dadurch hatte ich immer eine bestimmte Lücke, die halt auch schwierig eine andere Person erfüllen kann. Und ich weiß, dass meine Mama ganz, ganz viel Energie und ganz viel Aufmerksamkeit und viel Liebe in die Erziehung gesteckt hat und ich mich da auf jeden Fall auch immer abgeholt gefühlt habe von ihr. Aber trotzdem konnte sie natürlich diese väterliche Seite nie erfüllen, auch wenn sie sich das wahrscheinlich selber auferlegt hat. Sei es über den Verlust meiner Oma und auch meiner Mama, was natürlich einfach enorme Niederschläge waren und die auch immer noch arbeiten. Und es ist halt einfach etwas ganz, ganz Schweres, was man halt durchleben muss. Und natürlich stärken sich solche Sachen auch. Aber natürlich hätte ich gerne diese Stärke durch etwas anderes bekommen. Also weil ich dann auch oft das Gefühl habe, wenn jemand zu mir sagt, du bist zu stark und du gehst so gut damit um, weil ich dann auch schon ein Mensch bin, der versucht irgendwie zu sagen, hey, ich bin halt froh, dass ich die Zeit mit diesen zwei Menschen hatte und dass sie mich so geprägt haben und dass ich mit diesen Menschen halt groß werden durfte. Aber trotzdem tut es weh und trotzdem ist es halt auch schwierig, dann halt mal einen schwachen Moment zu sagen und zu sagen, hey, heute geht es mir halt ganz, ganz schlecht, was das angeht. Und wenn Menschen halt immer zu dir sagen, du bist zu stark, du bist zu stark, dadurch habe ich halt auch das Gefühl, dass ich mir selber nicht den Raum gebe, um auch mal Schlechtes zu zeigen oder mal zu sagen, ich habe da gar keine Lust drauf, diese Stärke zu haben, weil ich dadurch aber auch durch diesen Verlust durchgehen musste. Deswegen bin ich immer so ein bisschen hin- und hergerissen, ob es halt für mich ein Kompliment ist oder nicht. Wie ist es so bei dir? Also hast du besondere Dinge erlebt, wo du sagst, diese Stärke hätte ich gerne durch etwas anderes irgendwie bekommen und nicht durch das Eigentliche? Also ich bin auf jeden Fall deiner Meinung, dass gerade bei den Personen, die wir als unwahrscheinlich stark beziehungsweise, das ist ja dann meistens auch immer eine Person, die sehr selbstständig ist, die vielleicht im Leben steht, losgelöst von anderen vielleicht Entscheidungen trifft und daher vielleicht ihre Stärke nimmt, dass die Personen meistens was im Leben durchgemacht haben, wo sie gar nicht anders handeln konnten. Hätten sie nicht weitergekämpft, wären sie untergegangen. Und beispielsweise, ich bin jetzt zehn Jahre auf mich alleine gestellt, sage ich mal, wohne seit zehn Jahren alleine, was eine sehr lange Zeit ist in meinem Leben, wodurch ich natürlich Stärke entwickelt habe, ob ich es wollte oder nicht. Also es ging gar nicht anders. Ich musste eigentlich weitermachen an einem Punkt, wo ich nicht mehr wollte. Und dadurch entwickelt, glaube ich, ein Mensch unwahrscheinlich viel innere Stärke, unwahrscheinlich viel Mut vielleicht, Entscheidungen zu treffen, die dich weiterkämpfen lassen. Aber es ist einfach nur unwahrscheinlich anstrengend, immer diese starke Frau zu sein. Ich versuche momentan, das ein bisschen von mir wegzulenken oder nicht ganz hinzuhören, wenn das Menschen zu mir sagen, wenn das Sinn macht, weil das natürlich, was wir uns am allermeisten selber sagen, aber das auch, was wir am allermeisten von anderen hören, das pflanzen wir wie kleine Samen in unseren Kopf hinein. Und wenn unser Umfeld uns beispielsweise erzählen würde, du bist eine ganz schwache Persönlichkeit und du brauchst Hilfe und das wird dir jeden Tag erzählt, dann glaubst du das auch irgendwann. Und genauso wiederum ist es natürlich, wenn dein Umfeld und gerade die Menschen, wo du ganz, ganz viel auf deren Meinung legst, sei es deine Freunde, deine Familie, dein Partner, wenn dein Partner dir jeden frühen guten Morgen du starke Frau sagst, dann glaubst du das, dann denkst du, du bist es wirklich. Und da wiederum dich dann auch einfach mal verletzlich zu zeigen oder dich fallen zu lassen, das ist unwahrscheinlich schwer. Und ich habe das jetzt kürzlich wieder gemerkt, beispielsweise an meinem Geburtstag musste ich in einer Bar anfangen zu weinen. Und sofort kam mein innerer Glaubensersuch oder mein inneres Kind bei mir, als Kind beispielsweise immer gesagt wurde, du kannst weinen, natürlich, das ist überhaupt keine Schwäche, aber zu Hause, nicht in der Öffentlichkeit, nicht da, wo es andere sehen. Und ich dachte sofort, oh mein Gott, jetzt weine ich hier und ganz, ganz viele Menschen sehen das, wie schwach ich bin, wie verletzlich ich bin. Und ich war so froh, an dem Punkt zwei Menschen um mich herum zu haben, die gesagt haben, es ist doch scheißegal, es ist doch scheißegal, sei doch froh, dass es endlich mal rauskommt, lass es doch mal zu. Die mich einfach aufgefangen haben mit dem, was ich da gerade zeigen wollte. Und das war so schön, einfach mal zu sehen, dass mir nichts passiert in dem Moment, dass auch am nächsten Tag darüber gar nicht gesprochen wird, dass das jetzt nicht zum Riesenthema gemacht wurde, dass ich da in der Öffentlichkeit Gefühle und Emotionen gezeigt habe. Und das fand ich eigentlich sehr, sehr schön, einfach mal diese Schwäche auch da sein zu lassen. Ich finde auch, das geht mir auch oft so, dass ich immer denke, na ja, ich bin halt die Starke, ich bin reflektiert, ich versuche auch oft den Raum für Leute zu halten, denen es vielleicht auch nicht so gut geht und versuche für die Person da zu sein, nehme mir aber selber den Raum für mich gar nicht ein. Und ich weiß, dass ich Menschen habe, wo ich das könnte und wo ich das auch ab und an mache, aber wahrscheinlich gar nicht in dem Ausmaß, wie ich das vielleicht manchmal auch brauche. Aber das ist an sich kein Thema, was von meinen Freunden oder von meiner Familie ist, sondern das ist mein Thema. Und ich dann halt auch oft so zum Beispiel an meine Kindheit denken muss, wo ich halt auch mich oft anpassen musste, wo ich oft, wie ich gedacht habe, oder meine Familie war zum Beispiel immer super ordentlich und ich war halt immer so ein kleiner Chaosmensch. Also bei mir war es immer unordentlich, ich war halt immer irgendwie kreativ und habe auch immer ganz viele Tagträume gehabt und ich war halt immer die Träumerin. Das wurde aber immer so ein bisschen auch so dargestellt, dass ich halt naiv bin und dass ich vielleicht auch manchmal ein bisschen faul bin, weil ich halt vielleicht, die haben ja gar nicht gesehen, dass in meinem Kopf die Gedanken gekreist sind oder die Ideen gekreist sind und ich natürlich dann vielleicht mein Zimmer nicht aufgeräumt habe. Und dann war ich halt faul. Ich bin halt die Träumerin. Ich lebe halt so in meiner eigenen Welt und habe da eigentlich schon relativ früh ganz viele verschiedene Labels aufgedrückt bekommen und hatte aber auch immer das Gefühl, dass ich mich halt irgendwie auch in einer gewissen Art und Weise anpassen muss, damit ich mit dazugehöre, damit ich in die Familie mit reingehöre, damit ich einen guten Eindruck hinterlasse. Und das halt auch gerade mit meinem Papa hatte, als ich dann halt mehr Kontakt mit ihm hatte, dass ich immer das Gefühl hatte, ich muss mich irgendwie anpassen, damit ich da halt gut reinpasse und dann immer irgendwie versucht habe, den anderen Leuten den Raum zu geben und für andere Leute stark zu sein, aber mich immer mehr dabei verloren habe oder auch vergessen habe. Und das ist, glaube ich, auch ein Grund, warum es für mich schwer ist, ja, stark genannt zu werden oder weil das für mich auch immer so ein bisschen was mit Anpassen zu tun hat und für jemand anderen da zu sein, aber für mich selber halt leider nicht so da zu sein. Und es ist auch schwierig, wenn man älter wird und wenn man sich auch so ein bisschen mit seiner Kindheit beschäftigt oder auch so mit sich selber, warum man in bestimmten Situationen vielleicht reagiert, wie man reagiert oder was man so für Menschen auch in sein Leben zieht, ist es für mich auch wahnsinnig schwierig, auch so gewisse Rollen oder gewisse Glaubenssätze auch loszulassen, weil ich dann Angst habe, ich verliere so meine Identität, so als ob ich so ins Wasser tauche und auf einmal löse ich mich so in ganz viele Teile auf und ich weiß überhaupt nicht mehr, was übrig bleibt oder wer ich überhaupt bin, weil ich mit diesen Labels oder mit diesen Glaubenssätzen teilweise auch so zu tun habe. Also zum Beispiel auch ein Beispiel noch, dass ich sprunghaft bin. Meine Familie hat immer gesagt, ich bin so sprunghaft und heute will ich das, morgen will ich das. Und es ist aber einfach so wie du. Ich habe dich kennengelernt, du hast gesagt, ich bin MG. Das ist halt, so sind wir halt. Wir haben halt ganz, ganz viele Ideen. Wir können uns nicht nur auf eine Sache konzentrieren. Wir brauchen irgendwie diese, vielleicht auch diese Stimulierung, dass wir halt aus verschiedenen Bereichen uns irgendwie, also dass in verschiedenen Bereichen das Interesse einfach da ist oder wir auch für gewisse Dinge losgehen. Und je mehr ich versuche, mich selber zu verstehen, desto mehr habe ich aber auch Angst, mich zu verlieren, weil ich dann auch manchmal gar nicht weiß, wer bist du denn eigentlich? Was macht dich denn eigentlich aus? Natürlich, weil diese Stärke, sich selbst zuzuschreiben, machen wir uns nichts vor. Das ist eine Schutzrüstung, nicht mehr und nicht weniger. Es schützt uns eigentlich davor, verletzlich zu sein und uns eigentlich mit unseren Wunden zu zeigen. Und wenn wir das evolutionär betrachtet und mal anschauen, das höchste Streben des Menschen ist es, bedeutsam zu sein, dazu zu gehören. Wir sind soziale Wesen. Wir wollen anerkannt werden. Wir wollen in unserem Tribe, in unserem Brudel einfach durchs Leben gehen. Und wenn wir dann aber sagen, okay, bisher war ich nur mal diejenige, die immer für meinen Partner da war. Ich war immer diejenige als Freundin, die organisiert hat, gemacht hat, geguckt hat, dass es allen gut geht. Wenn ich das von heute auf morgen nicht mehr bin, dann habe ich natürlich auch Angst, dass ich dann automatisch auch meine Freundschaft verliere, die Partnerschaft verliere, meine Eltern mich nicht mehr anerkennen. Und deswegen denke ich mir, okay, dann erhalte ich das lieber. Dann bleibe ich lieber in dieser Rolle, wo mich andere Menschen ja scheinbar gut finden. Wo die sagen, wow, cool, du bist ja so eine starke, mutige Frau. Du machst das. Du hast es ja sonst immer alles unter Kontrolle. Und wenn wir uns das eigentlich angucken, wenn wir auf die Welt kommen als unversehrtes Wesen, als Baby, wir sind alle vollkommen. Wir haben eigentlich alle, wie man es auch immer nennen mag, einen Seelenplan, eine Lebensaufgabe, die wir hier zu erfüllen haben. Und eigentlich all das schon in uns, was wir brauchen, um dieses Leben zu bestreiten. Und schauen aber gleichzeitig so zu unseren Eltern auf, weil ohne unsere Eltern denken wir als Kinder nicht überleben zu können. Das ist nun mal von der Natur so vorgesehen. Und deswegen versuchen wir, uns anzupassen. Wir versuchen, das liebe, nette, artige Mädchen zu sein. Wir versuchen ja nicht zu laut zu sein. Wir versuchen nicht zu wild zu sein. Und wenn wir dann aber gleichzeitig vielleicht ein Elternteil haben, was nicht in seiner vollen Kraft, in seiner vollen Stärke emotional vor allen Dingen auch verfügbar ist für uns als Kind, versuchen wir das auszugleichen. Und Kinder sind sowas von Feinfühle gewesen. Die haben sofort ein Radar dafür, zu sagen, okay, da ist gerade was. Da liegt gerade was in der Luft. Das muss ich ausgleichen. Und sofort treten wir als ganz, ganz kleine Wesen, die eigentlich nur dafür da sind, die Welt zu erkunden, uns zu erforschen, in eine Erwachsenenrolle hinein, viel zu früh, und versuchen, unsere Eltern zu heilen. Versuchen, für unsere Eltern da zu sein, stark zu sein. Und an diesem Punkt gerät dieses ganze Konstrukt schon durcheinander. Und von daher ist es ganz, ganz wichtig, vor allen Dingen auch, dass wir darauf aufpassen, unsere Kinder Kind sein zu lassen und nicht schon die jungen Erwachsenen zu behandeln. Weil dieses Verhalten werden sie sich in Partnerschaften beibehalten und übers Leben hinweg auch, sag ich mal so, ihre Eltern behandeln. Immer wieder die starke Schulter für die eigenen Eltern sein zu wollen. Ich glaube auch, dass es als Eltern besonders schwierig ist, oder das ist die größte Aufgabe, die ich auch für mich selber als Elternteil sehe, mein Kind so zu sehen, wie es ist, und es nicht ändern zu wollen. Und ich weiß zum Beispiel auch, dass meine Eltern zu dem damaligen Zeitpunkt mit bestem Wissen und Gewissen das so gehandelt haben, dass es mir gut geht. Und es ist ja auch immer so eine schwierige Sache, weil man bringt ja immer auch aus seiner eigenen Erziehung gewisse Dinge mit. Und wenn man die natürlich nicht verarbeitet oder nicht hinterfragt, dann wird es natürlich wie so ein Wand immer weitergegeben. Und ich finde es halt auch einfach schön, dass so in den letzten zehn Jahren, würde ich sagen, dass da auch so ein Bewusstsein geschaffen wird, dass man das durchbrechen kann, dass wir bestimmte Glaubenssätze auch einfach mal ablegen dürfen und wir quasi auch mal sagen können zu unseren Eltern, hey, ich weiß, du hast es aus Liebe getan und du hast es getan, weil es für dich keinen anderen Weg gab, aber eigentlich war das scheiße. Also eigentlich ist es doch kacke, sich anpassen zu müssen die ganze Zeit. Und ich meine, wir haben ja auch alle, wie du schon so schön gesagt hast, wir haben ja auch alle eine Seelenaufgabe und auch eine Intuition, was für uns richtig ist. Und da kann mir keiner auf der Welt reinreden, außer ich, weil kein Mensch das denkt oder in seiner Haut steckt und es verstehen kann, was ich durchmache oder was ich denke. Und ja, ich finde es auf jeden Fall schön, dass da jetzt das Bewusstsein auf jeden Fall geschaffen wird, dass vielleicht auch nachfolgende Generationen einfach ein bisschen freier und ein bisschen bewusster auch aufwachsen. Aber ja, diese Sätze zu durchbrechen, ist auf jeden Fall ein Prozess. Also ich habe ja auch, wahrscheinlich wie viele andere, das Kind in dir muss Heimat finden, zweimal angefangen. Ich habe es noch nicht geschafft, es durchzuarbeiten, weil ich immer wieder bei den Schattenkindern stehen bleibe. Also weil ich irgendwie, glaube ich, immer noch diese Schattenkinder noch nicht so richtig verarbeiten konnte. Und da zählt bei mir auf jeden Fall dieses Fehlen von der vaterlichen Seite, dann das Anpassen, das Funktionieren, eigentlich immer so ein bisschen auch das gegen die eigene Natur gehen. Also was ist denn daran schlimm, wenn man träumt, wenn man irgendwie kreativ ist? Und ja, es ist spannend. Also ich habe auch noch nicht so richtig das Universalrezept gefunden, wie ich das irgendwie alles immer gut handeln kann. Aber ich denke, wenn ich jetzt zum Beispiel schon verstanden habe, dass stark sein auch Schwäche zeigen heißt oder auch mal, wie du es sagst, mal nicht anpassen, mal laut sein, mal unangenehm sein, dass das halt auch wichtig ist. Weil wir können nicht immer gut drauf sein und wir können auch nicht immer stark sein für die andere Person. Aber mir fällt das total schwer, weil immer wenn ich das Gefühl habe, okay, ich sehe das anders oder ich muss da jetzt einfach mal unangenehm sein und mal dagegen stimmen, habe ich immer das Gefühl, ich bin sofort alleine und alle wenden sich von mir ab. Ja, das kenne ich nur zu gut. Das Eigenartige ist ja an dieser Sache, wir sind die Einzigen, die uns das selber immer einreden, stark sein zu müssen. Weil die höchste Freiheit im Leben können wir nur erlangen und meines Erachtens ist es nun mal so, wenn es uns nicht mehr juckt, was andere Menschen sagen, was andere Menschen über uns denken, selbst wenn beispielsweise uns unser Vater wieder gesagt hat, Mensch, du bist aber die starke Frau und wir uns das aber selber nicht mehr einreden oder selber nicht mehr annehmen, dann sind wir wirklich emotional frei. Und dann haben wir, finde ich, die höchste Freiheit überhaupt erlangt, die man erlangen kann. Aber für mich ist es beispielsweise auch so, ich bin auch gerne die starke Frau. Ich bin auch gerne diejenige, die für sich losgehen kann, die einfach gerade jetzt auch hier im Ausland alleine zurechtkommt, die sich zu helfen weiß. Aber beispielsweise habe ich für mich auch nochmal neu definiert oder für mich nochmal neu festgelegt, dass wenn ich in eine neue Partnerschaft hineingehe oder mich darauf einlasse, dass ich an der Tür aber auch diese Stärke quasi draußen lassen möchte und dann auch mal die schwache und verletzliche Frau sein möchte, diejenige, die sich fallen lassen kann, wo dann auch der Mann zu Hause da ist und sagt, du darfst jetzt auch einfach nur mal Mädchen sein, du darfst auch einfach nur mal verletzlich sein. Ich sehe das oder ich erkenne das an, dass du draußen deine Frau stehen kannst und ich finde das auch ganz bewundernswert, aber du musst es hier nicht sein. Und das ist das, was ich einfach mir für mich selber wünsche, worauf ich selber ganz, ganz viel Wert lege. Beispielsweise dieses wirkliche Gesehenwerden in einer Partnerschaft mit dem, was ich bin. Für mich war es beispielsweise auch schwer, zu meinen Eltern zu sagen, ich weiß, dass ihr mich als starke Frau wahrnehmt und ihr das auch gerne seht in mir, aber ich bin es nicht. Ich bin es jedenfalls nicht zu 100%. Ich bin auch diejenige, die verzweifelt ist, die Angst hat, die nicht weiß, wie es weitergeht, auch wenn das für euch vielleicht unangenehm ist, zu wissen, dass ich teilweise sehr, sehr viel struggle im Leben oder nicht gerade weiß, was ich mache. Es ist nun mal so, wie es ist und für mich ist es der authentischste Weg, einfach das auszusprechen, meine Wahrheit zu sprechen und einfach zu sagen, ich bin aber auch schwach und verletzlich und das darf auch so sein. Ich darf auch meine Gefühle in der Öffentlichkeit zeigen, weil Gefühle was Wunderschönes sind. Für mich ist das einfach der Weg, einfach offen zu kommunizieren, wie es in mir aussieht oder warum ich Entscheidungen treffe, wie ich sie treffe. Und deswegen ist das für mich eigentlich die eigentliche Stärke, das zu kommunizieren. Ja, da gebe ich dir auf jeden Fall zu 100% recht. Ich habe auch immer das Gefühl, wenn ich stark bin, bin ich eher rational und wenn ich doch einen schwächeren Moment habe, ich finde immer, schwachen Moment oder schwächeren Moment ist immer so blöd gesagt, aber wenn ich einen verletzlichen Moment habe, dann bin ich mehr in meinem Gefühl drin. Ich finde, das ist auch wahnsinnig wichtig. Klar müssen wir auch oft Entscheidungen treffen, die rational sind und wo wir auch funktionieren müssen, keine Frage. Gerade vielleicht auch in Situationen, wo wir bedroht sind oder wo Angst da ist oder wo wir reagieren müssen einfach schnell. Aber ich finde es genauso wichtig, wie du es gerade gesagt hast, dass diese Gefühle auch hochkommen dürfen, dass man Gefühle zeigen darf. Ich meine, wir sind Menschen, wir sind keine Roboter. Und ich muss auch sagen, dass ich es auch liebe, eine starke Frau zu sein. Ich finde auch, dass ich mutige Entscheidungen in meinem Leben getroffen habe, aber ich möchte genauso als sanft und sensibel und einfühlsam und empathisch empfunden werden. Und das zeigt sich oft oder eigentlich nur auch durch eine Verletzlichkeit, dass es so nah miteinander verknüpft oder auch wenn man Künstler oder Künstlerinnen, die tragen ihr Herz quasi mit ihrer Kunst und da gehört auch immer eine Verletzlichkeit dazu. Und das finde ich halt ganz, ganz wichtig, dass es Raum haben darf. Und beispielsweise, wenn man sich halt anschaut, in einer Partnerschaft kann man ja trotzdem auch die starke Person mal sein, wenn die andere Person quasi mal schwach ist. Und das kann auch der Mann sein. Auch ein Mann darf mal für eine ganze Zeit lang schwach sein oder was weiß ich, nicht mehr weiter wissen, vor Herausforderungen stehen, wo er vielleicht dann gerade mal seine Partnerin braucht, die quasi dann die starke Schuld ist, die einfach dann mal das Hut an die Hand nimmt. Und für mich ist dann beispielsweise an so einer Stelle wahre Stärke oder das schreibe ich mir beispielsweise als meine eigene Stärke zu, dass ich Herausforderungen nicht als diese wahrnehme, sondern Herausforderungen sind für mich einfach nur da, um sie zu lösen. Also ich bin dazu da, um eine Lösung zu finden. Es gibt für mich keine Probleme. Und das ist für mich eigentlich die wahre Stärke, zu sagen, ich stecke den Kopf jetzt nicht in den Sand, sondern mein Partner darf jetzt gerade der Schwache und Verletzliche sein. Ich übernehme das gerade. Ich finde für uns eine Lösung. Ich bin jetzt gerade mal das Oberhaupt, was versucht, einfach positiv zu bleiben, eine Lösung zu finden. Und ja, keine Ahnung. Das ist für mich eine wahre Stärke beispielsweise in einer Partnerschaft. Einfach auch mal über Perioden hinweg 80 Prozent zu geben, wenn der andere nur 20 geben kann. Ja, gebe ich dir zu 100 Prozent recht. In einer Freundschaft beispielsweise ist es ja ganz genau so, dass man auch da Perioden hat, wo man sagt, ich kann dir jetzt gerade nicht das geben als Freundin, was du vielleicht von mir gewöhnt bist. Weil da ist es ja auch oft so, dass man dann sagt, na ja, Jenny beispielsweise, die macht das ja, weil die hat das immer gemacht und organisiert und getan. Aber auch da dürfen wir uns das Recht rausnehmen, zu sagen, das stimmt. Das war bisher so, aber das hat mir auch enorm viel Energie gekostet, das aufrechtzuerhalten. Und ich kann es nicht mehr. Ich möchte es nicht mehr. Und auch ich darf jetzt mal sagen, ich brauche jetzt mal eure Hilfe. Gibt es für dich, also wir zwei sind ja jetzt gerade an so einem Punkt, wo wir halt eine bestimmte Version von uns sind. Gibt es für dich so in der Zukunft, so in naher Zukunft, was, wo du sagst, das möchtest du gerne ändern oder da möchtest du dich weiterentwickeln, sodass du mehr Verletzlichkeit mit Stärke auch kombinieren kannst? Also gibt es da irgendwie Themen oder so eine Weiterentwicklung, die du dir wünschst oder an der du gerade arbeitest, dass das vielleicht ein bisschen besser miteinander verkuppelt ist und nicht mehr so getrennt voneinander? Auf jeden Fall. Also ich möchte beispielsweise mich in Freundschaften noch mehr öffnen und dadurch auch fallen lassen, weil mir ist es einfach bewusst geworden, gerade in den letzten Wochen und Monaten, dass es nichts Gutes an mir, sage ich mal, und daran soll man sich auch auf gar keinen Fall ein Beispiel nehmen. Aber für mich ist Alkohol eine Möglichkeit, ganz viel zu flüchten und dadurch auch ganz viele Emotionen zu lösen. Und ich versuche über Wochen hinweg, ganz viel immer mit mir selber auszumachen, um beispielsweise anderen ein gutes Gefühl zu geben, anderen einfach das Gefühl zu geben, dass alles okay ist, und nutze dann den Alkohol, um einfach weinen zu können. Und das möchte ich auf jeden Fall in Zukunft ändern, zu sagen, das brauche ich nicht, um überhaupt ins Gefühl hineinzufinden, aber dann auch an dem Punkt Menschen für mich da sein zu lassen. Mir fällt es unwahrscheinlich schwer, mich einfach in die Arme einer Freundin fallen zu lassen, weil ich immer das Gefühl habe, die jetzt mit meinen Gefühlen und Emotionen und Themen zu belasten. Da möchte ich auf jeden Fall noch sehr, sehr an mir arbeiten, das einfach zuzulassen und anzunehmen, dass es da Menschen gibt, die das gerne für mich machen und für die ich einfach auch keine Belastung bin in dem Moment. Und vor allen Dingen habe ich gerade nochmal in dem Thema Partnerschaft für mich neu definiert, zu sagen, ich bin nun mal die Person, die ich bin. Und das ist auch gut so, weil ich natürlich auch mit einer Freundin darüber gesprochen habe. Aktuell lerne ich alle Menschen neu kennen und darf eigentlich jedes Mal wieder eine neue Version sein von mir. Niemand kennt mich und eigentlich bin ich jedes Mal ein unbeschriebenes Blatt und darf schauen, wer ich eigentlich sein möchte. Und dachte mir dann letztens wieder so, naja, vielleicht ist es aber nicht so cool, wenn ich gleich am Anfang kommuniziere, dass ich nun mal beispielsweise Autos gerne mag, dass ich gerne Kart fahren gehe, dass ich gerne eigentlich diejenige bin, die viele Dinge tut, die Männer gerne machen in ihrer Freizeit. Und dachte mir, ich muss vielleicht mehr in diese Mädchenrolle reinsteppen, was totaler Käse ist. Was ich auch gerne bin. Ich bin gerne diejenige, die stundenlang vorm Spiegel steht und sich schminkt. Aber ich bin auch gerne die Frau, die nun mal Dinge tut, die auch gerne Männer tun. Und da einfach sich herauszunehmen und zu sagen, ja, ich möchte aber als die Frau auch wahrgenommen werden, weil tief im Inneren bin das nun mal ich, das ist meine authentische Art und Weise, mich zu zeigen. Das möchte ich noch mehr in nächster Zeit leben, dass ich als starke Frau wahrgenommen werden kann, aber ja, alles miteinander vereinen darf. Ja, sehr schön. Was hast denn du da bei dir? Also bei mir ist es tatsächlich so, dass ich denke, dass ich zum Beispiel meine Selbstfürsorge oder auch die Selbstgespräche, die ich so den ganzen Tag mit mir führe, auf jeden Fall optimieren möchte. Also dass ich das auch mal selber für mich feiere, wenn ich zum Beispiel sage, hey, ich möchte gerne mal mit dem Künstler zusammenarbeiten. Und ich traue mich einfach, da mal eine E-Mail hinzuschicken und zu sagen, hey, komm, habt ihr vielleicht Lust, mit mir zusammenzuarbeiten. Und dass ich dann auch stolz auf mich bin und sage, hey, du hast die E-Mail geschrieben, das ist alles cool. Und nicht dann gleich wieder in dieses, naja, ich habe halt die E-Mail geschrieben, ja, mal gucken, was da jetzt drauf wird. Und ich merke dann immer selber, wie ich durch dieses Abtun, durch dieses wieder stark sein und das so ein bisschen gleichgültig behandeln, dass ich dann halt auch merke, was da eigentlich für eine Angst drunter liegt, dass ich vielleicht keine Antwort kriege, weil ich mir das total wünschen würde, mit der Person zusammenarbeiten zu können. Und dass ich mir das auch eingestehe und dann halt auch einfach die Verletzlichkeit zulasse und einfach sage, hey, ich habe schon auch Schiss, dass das halt nicht klappt, aber ich hätte halt wirklich richtig Bock drauf. Und das würde mich auch traurig machen, wenn das nicht klappt. Und das auch zuzulassen. Also erstmal dieses, dass man sich auch selber mal für Dinge feiert, die man halt gemacht hat oder für die man irgendwie losgegangen ist. Weil das hatten wir ja jetzt auch, bevor wir den Podcast jetzt angefangen haben, hatten wir ja auch schon eine schöne Unterhaltung, wo ich ja auch schon zu dir gesagt habe, wir kommen ja auch alle mit bestimmten Gedanken oder Wünschen oder Vorstellungen auf die Welt oder tragen die in uns, wie wir uns unser Leben vorstellen. Und warum nicht das akzeptieren und was dafür machen? Und aber auch trotzdem stolz sein, wenn man vielleicht auch mal eine Absage bekommt, aber sagt, hey, ich habe es probiert, ich kann wenigstens sagen, ich habe es probiert, dass ich da einfach anfange, positiver mit mir selber zu sein und auch meine Gefühle ehrlicher zu definieren. Also was liegt wirklich für ein Gefühl darunter oder warum mache ich bestimmte Sachen nicht oder warum mache ich bestimmte Sachen, um mich selber zu reflektieren, selber mal ein bisschen zu lieb zu haben sozusagen. Weil ich denke nämlich auch, wenn wir das mit uns selber machen und wenn wir selber eine gute Beziehung mit uns haben, sind wir auch mit anderen Menschen ganz anders. Dann kann ich eine bessere Mama sein, dann kann ich eine bessere Partnerin sein, dann bin ich eine bessere Freundin, dann habe ich eine ganz andere Liebe oder ein ganz anderes Verständnis auch für die Welt. Hast du vielleicht so drei Punkte, wo du dich selber als starke Persönlichkeit wahrnimmst, also woran du das selber festmachen kannst oder wo du es ganz besonders fühlen kannst in den Momenten? Also ich denke, dass ich ein Mensch bin, der nicht die Frage stellt, warum, sondern warum nicht. Also ich bin schon eher jemand, der auch immer ermutigen möchte, dass ich selber oder auch dass meine Menschen, mit denen ich zu tun habe, dass die für ihre Ziele losgehen oder für ihre Träume losgehen. Ich denke, dass ich auch sehr resilient bin, also dass ich eigentlich auch mit vielen Situationen gut umgehen kann. Also ich muss sagen, ich bin nicht gut im Stress. Also Stress macht mich immer sehr flatterig und sehr unsicher, auch wenn ich vielleicht in dem Moment nicht so wirke und trotzdem gewisse Dinge abarbeite. Das, denke ich, ist meine Resilienz, obwohl ich innerlich ziemlich zerstreuternd bin. Aber ich denke, dass ich sehr resilient bin und das irgendwie mich vielleicht auch stark macht. Und ich weiß gar nicht, ein dritter Punkt fällt mir, glaube ich, gerade so spontan gar nicht ein. Also vielleicht könnte das mein Umfeld sagen, aber mir persönlich wird es gar nicht, wird mir jetzt kein dritter Punkt einfallen so schnell. Vielleicht, wenn du deine drei Punkte erzählst, vielleicht habe ich da noch einen kleinen Aha-Moment. Aber was ist es denn bei dir? Also ich glaube, ich bin sehr gut im Vertrauen. Also Vertrauen in mich selber, in andere Leute, aber auch ins Leben. Ich sage immer, trust the process. Für mich passieren immer Dinge aus einem bestimmten Grund und das hat für mich sehr viel mit innerer Stärke zu tun, einfach dem Leben zu vertrauen und mir selber zu vertrauen. Dann würde ich sagen, ich habe keine Angst davor, loszulassen. Ich habe keine Angst davor, Menschen loszulassen. Ich habe keine Angst davor, Umstände loszulassen, Umgebungen loszulassen. Das ist für mich selber eine Riesenstärke, die ich mir zuschreibe, weil das mit eines der schwierigsten Dinge ist, im Leben loszulassen. Und dann würde ich sagen, ich tue Dinge für mich und nicht mehr für andere. Das ist etwas, was ich in letzter Zeit sehr gefühlt habe. Vor allen Dingen auch in Deutschland habe ich mich zurechtgemacht, fertig gemacht für mein Umfeld, für das, was andere über mich denken, sobald ich die Haustür verlasse, wie ich auf andere wirke. Und hier mache ich es, wenn ich darauf Lust habe. Wenn ich denke, ach cool, heute lege ich mal ein bisschen Make-up auf, um mich irgendwie besonders feminin fühlen zu wollen, dann tue ich das für mich, weiß aber auch gleichzeitig, sobald ich hier mein Gebäude verlasse, interessiert sich eh niemand dafür. Und das ist irgendwie eine ganz, ganz schöne Art und Weise zu fühlen, dass das aus der puren Selbstliebe geschieht und nicht mehr dahingehend irgendwie sich eine Bestätigung vom Außen abholen zu wollen. Ich habe noch eine Stärke für dich. Los, hau es aus. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Ich finde, einer deiner größten Stärken ist dein Optimismus. Und ich glaube, das ist auch das, was ich habe. Ich bin, glaube ich, der ewige Optimist. Also bei mir muss schon wirklich ganz, ganz viel schief gehen, dass ich anfange, wirklich negativ zu denken. Und ich glaube, das ist auch eine große Stärke von dir, dass wir immer denken, wie du es schon gesagt hast, du siehst keine Probleme, sondern du siehst es als Herausforderung, vielleicht zu wachsen, Dinge loszulassen, Menschen loszulassen, dich nochmal umformen zu dürfen. Und ich glaube, dass ich es auch in mir trage, dass ich an sich eine absolut positive Grundstimmung immer habe, egal wie beschissen das Leben manchmal auch sein ist. Also sein wird's oder war. Das stimmt, wir sind zwei sehr optimistische Personen und das müssen wir uns auf jeden Fall auch beibehalten. Woran ich allerdings noch arbeiten möchte, das ist mir nämlich auch noch eingefallen zum Thema Stärker, ist es, meine Grenzen zu setzen und die auch zu wahren. Und die auch nicht zu verschieben, nur weil das vielleicht bei anderen dann wieder angenehmer sein könnte. Weil das ist, finde ich, auch eine ganz, ganz große Stärke, zu wissen, wer man ist. Und das vor allen Dingen dadurch, dass man sagt, ich habe hier eine Grenze und die ist erreicht. Und wenn du die quasi nicht mit mir auf Augenhöhe wahren kannst, dann müssen wir uns bei uns leider loslassen. Dann gehst du den Weg rechts rum und ich gehe links rum. Und dass man sich da nicht wieder versucht anzupassen, wenn man irgendeinen alten Glaubenssatz bestätigen möchte. Ja, das finde ich gut. Ich muss auch gerade dran denken, vielleicht ist das auch noch mal eine schöne Aufgabe, die wir an unsere ZuhörerInnen weitergeben können. Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Workshop mitgemacht, da ging es halt auch so um das eigene Business aufbauen. Und da war so der erste Step, ich weiß nicht, vielleicht habt ihr das im Coaching auch gemacht, dass man sich selber erst mal kennenlernt. Ich musste 50 Sachen über uns selber aufschreiben. Aber da ging es nicht ums Optische. Da ging es wirklich um die Dinge, die wir charakterlich haben, also was für einen Charakter wir haben, welche Dinge wir gerne machen, welche Dinge wir nicht gerne machen, welche Dinge triggern uns. Also ich fand es wirklich wahnsinnig anstrengend, 50 Sachen über mich selber aufzuschreiben. Aber als ich das geschafft habe, hatte ich das Gefühl, dass ich mich ganz, ganz doll gerne habe und dass ich mich richtig gut kenne. Und vielleicht ist es auch eine Sache, die man auch immer wieder alle paar Jahre mal machen muss, weil natürlich entwickelt man sich weiter. Und man lernt vielleicht neue Skills oder lernt neue Leute kennen, die auch bestimmte Seiten von uns hervorrufen. Weil ich auch immer denke, dass jeder Freund oder jedes Familienmitglied hat ja auch einen gewissen Teil von dir, den du vielleicht mit einem anderen Freund zum Beispiel nicht so hast. Aber das fand ich zum Beispiel eine superschöne Übung, dass man sich wirklich mal mit sich selber auseinandersetzt und auch einfach mal vielleicht dann 20 oder 25 Sachen hat, die einem auch richtig gut an einem gefallen. Und dann kriegt man ja auch gleichzeitig eine ganz andere Ausstrahlung und auch ein ganz anderes Gefühl mit sich selber. Und vor allen Dingen auch, man kann super gerne in den Austausch gerade mit den engsten Freunden gehen. Ich empfehle immer nicht mit den Eltern, weil die sind meistens zu eng mit uns emotional verstrickt. Aber dann einfach mal die beste Freundin zu fragen, was magst du eigentlich an mir? Oder was inspiriert dich an mir? Was fällt dir besonders auf oder wo gebe ich dir vielleicht immer mal einen neuen Blickwinkel, einen neuen Impuls? Dass man sich das einfach auch mal kommunikativ von jemandem abholt. Weil nichts ist schöner, als wenn man einfach mal ehrliche Worte von dem Gegenüber gespiegelt bekommt, mit dem man natürlich auch eine emotionale Bindung hat. Ja, auf jeden Fall. Ja, dann würde ich sagen, haben wir eigentlich ganz, ganz ausführlich diese Woche über das Thema Stärke oder was es bedeutet, immer die starke Frau sein zu müssen, zu wollen, zu dürfen, haben darüber gesprochen. Deswegen hier nochmal ein Reminder an euch. Das ist nicht immer für alle ein Kompliment, wenn man sagt, Mensch, du bist aber eine starke Frau. Sondern dass man da vielleicht einfach mal in Zukunft darüber nachdenkt, ob man vielleicht mal andere Worte wählen kann oder wie oft man das vielleicht in letzter Zeit zu der Person gesagt hat. Ja, das einfach nur als kleiner Impuls nochmal für euch, dass es nicht für alle immer angenehm ist, sondern eigentlich mehr oder weniger ein Triggerpunkt ist, der einen Glaubenssatz bestätigt aus unserer Kindheit heraus, warum wir so agieren, wie wir agieren. Und ja, ich würde sagen, wir haben es geschafft für diese Woche. Ich freue mich schon sehr, sehr auf nächste Woche. Ich befinde mich dann immer noch hier im superheißen Bangkok. Ich muss sagen, ich bin schweißgebadet. Ich muss jetzt erstmal in den Pool hüpfen und mich abkühlen. Das kannst du ja noch nicht sagen aus Deutschland heraus. Aber die Temperaturen, die kommen auch auf euch drauf zu. Also auf jeden Fall das schönere Wetter. Ja, ich freue mich auf jeden Fall. Und ich bin sehr optimistisch gestimmt. Ja, das hat mir wieder ganz viel Spaß gemacht, liebe Jenny. Ich freue mich schon, wenn wir uns nächste Woche wiedersehen. Und ja, euch wünsche ich auf jeden Fall ein schönes Wochenende. Kommt ja Freitag immer raus, unsere Folge. Und ja, bis zum nächsten Mal. Und vielen Dank fürs Zuhören. Macht's gut. Tschüss. Wir danken euch fürs Zuhören und bis nächste Woche. Macht's gut. Untertitel der Amara.org-Community