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Nothing to say, yet
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The speaker expresses gratitude for the inspiration and the opportunity to witness the power of the civil society in bringing about change. They highlight the importance of not succumbing to resignation and the need to recognize the achievements of the movement. They discuss the significance of individuals realizing they have a choice and can make a difference, and emphasize the importance of offering alternatives and solutions. The speaker encourages people to take action and believes that the actions of individuals can inspire others to do the same. They conclude by expressing hope and calling for continued activism for democracy, climate justice, and social justice. Ja, hi! Vielen, vielen Dank für das alles. Ich bin ganz inspiriert und höre die ganze Zeit mal ganz beeindruckt zu und freue mich da zu sein und bin sehr dankbar über diese Geschichte und diese Erzählung, die wir gerade so ganz live mitverfolgen können. Genau, ich glaube, jetzt wurden schon so viele richtige Punkte gemacht und vielleicht um einmal ganz kurz einen kleinen Bogen da rumzuspannen. Einmal ganz schnell der Blick zurück. Ich glaube, was wir nach fünf Jahren Falling for Future, aber auch vor allem nach fünf Jahren von ganz, ganz viel Bewegung auf der Straße sehen können, ist erstmal so niedlich reinzuhängen und wir sind dem politischen Verhältnis nicht ausgesetzt. Und das ist tatsächlich eine vielleicht für mich der wichtigsten Botschaften aus den letzten Jahren, auf das, was wir zurückblicken können als Zivilgesellschaft. Dass wir es geschafft haben, dieser Resignation, die in der Politik, in der Gesellschaft, in der Welt so furchtbar und im Zweifel auch tödlich sein kann, was entgegenzustellen. Und ich komme gerade von einem Treffen mit US- amerikanischen Klimakampagnern und die haben uns gefragt, wie wir es geschafft haben, das Dilemma auf die Straßen zu bringen. Und die sagen, hätten wir die Bilder nicht gesehen, wir hätten nicht geglaubt, dass das geht. Dass man so viele Menschen in der Klimafrage, in der Klimagerechtigkeitsfrage, auch in der Frage von sozialer Gerechtigkeit mobilisieren kann. Und ich war so ganz schützig, weil ich dachte, ja klar, wir machen das, wir bringen die Leute zusammen, wir organisieren uns, wir kommen von der sozialen Seite, wir kommen von der ökologischen Seite, wir bringen die Sachen zusammen. Und hätten die das nicht gesagt, hätte ich, glaube ich, hätte ich fast vergessen, wie einzigartig das ist, was eine Zivilgesellschaft geschafft hat. Wie wichtig es ist, dass wir millionenfach in diesem Land gemeinsam in den letzten Jahren Gespräche initiiert haben, Diskussionen, auch Streit, auch Konfrontationen, eine Öffentlichkeit, eine Sichtbarkeit. Und vielleicht, damit würde ich vielleicht einmal anfangen, mit diesem großen Appell, Mut daraus zu schaffen, aus dem, was geschaffen wurde. Ob man jetzt selbst daran beteiligt war oder nicht, aber wir haben bewiesen, dass es geht. Und das ist eigentlich der hoffnungsvollste Staat, den man sich überhaupt vorstellen kann. Und ich finde es auch schwierig manchmal, also offensichtlich wir alle verzweifeln wahrscheinlich an den Verhältnissen und an den Ungerechtigkeiten. Und gleichzeitig denke ich auch sehr viel daran, dass es Stimmen gibt in diesem Land, die wollen so dringend unsere Resignation sehen und unseren Zynismus. Und die haben richtig großen Spaß daran, klein zu werden, was geschaffen wurde. Und runterzureden, was Bewegungen ermöglicht haben in den letzten Jahren. Und gerade dann, wenn die Verzweiflung kickt, glaube ich, lohnt es sich, nicht zuletzt auch als Akt des Widerstandes radikale Supersicht zu praktizieren. Das ist das Erste. Dann gibt es einen zweiten Punkt. Und das ist, was wir, glaube ich, gerade jetzt vor allem nochmal sehr klar auf den Straßen erleben. Was macht den Unterschied? Wann macht es Klick? Wann entwickelt sich ein Momentum? Wann sind große Veränderungen auf einmal wieder möglich? Und einer der Dinge, die das ganz massiv möglich machen, ist der Moment, an dem Menschen verstehen, ich habe eine andere Wahl. Es ist so leicht, sich gerade dieses Land anzugucken und der Politik zuzuhören und der Polemik und dem Populismus, um zu denken, naja, die Verhältnisse lassen sich nicht mehr richtig verändern und überhaupt sehr wenig schon. Und in gewisser Weise haben wir das auch in Sachen Demokratie in den letzten Monaten und ich würde sagen Jahren erlebt. Jetzt sehen wir ganz viele Menschen, wir ja auch ganz viel, die gegen die AfD auf die Straße gehen, aber die AfD ist ja keine neue Gefahr. Warum gehen gerade so viele Menschen auf die Straße? Nicht, weil das jetzt the breaking news ist, oh mein Gott, wir haben ein Problem mit Rechtsextremen in diesem Land. Nein, Menschen sind unter anderem da, weil es das erste Mal eine Option zum Weggucken gibt, eine echte Option, eine Alternative zum Normalisieren dieser Rechtsextremen, der Nazis, der Ausgrenzenden, der Faschisten. Das heißt, was ich meine, und ich hoffe, das ist nicht so kryptisch, was ich meine, ist, dass eine Ungerechtigkeiten anzuerkennen, aber Ungerechtigkeiten alleine und Diskriminierung alleine und Systemfehler alleine, die mobilisieren nicht, die vernächtigen nicht. Im Zweifelsfall erdrücken sie einfach und sorgen dafür, dass Leute werden, es ist lustig, nach Hause gehen und gleich bei der Wahl auch zu Hause bleiben. Der Moment, wo es kippt, ist der Moment, wo wir feststellen, wo Leute es feststellen für sich, ich kann da doch was tun. Ich bin nur ich und ich hab nur mich und ich bin trotzdem irgendwie gebraucht und ich kann einen Unterschied machen. Das ist im Zweifel die Magie der Stunde, diese Türen zu öffnen. Und in Sachen Demokratie haben wir das geschafft, haben ganz, ganz viele Menschen in diesem Land auf allen Ecken und Enden an der letzten Milchtanne das geschafft zu zeigen, hey, hier ist ein Ort, da kannst du dich umentscheiden, da musst du nicht weggucken. Und in Sachen Klimagerechtigkeit haben wir das immer wieder gemacht in den letzten fünf Jahren und ich bin so froh, dass wir das mit, wir waren zusammen, auch überall sehen, in Sachen Klima-Soziale Gerechtigkeit, dass es sichtbar gemacht werden kann, hey, du musst nicht nur über die Systeme schimpfen und über die Ungerechtigkeiten, du bist dem nicht nur einfach ausgesetzt, sondern du kannst was tun. Und das Beeindruckende ist ja, in dem Augenblick, in dem es eine echte Option gibt, sich einzubringen und ein Teil von was guten zu werden. Da wird es auch viel leichter, das Problem anzuerkennen. Weil ganz oft, und ich habe das, ich kenne ganz viele Menschen, ich erlebe das auch, Menschen im Umfeld, man sitzt da an Weihnachten zusammen und ich denke so, Leute, checkt ihr es nicht, die Welt brennt, was geht bei euch? Und nach dem Gespräch fällt mir auf, naja, kein Mensch hat Lust, sich in Krisen reinzuschleichen, wenn man das Gefühl hat, es gibt keinen Ausweg. Dann lieber verleugnet man das dann und verherrlicht es dann und sagt, naja, ist doch auch nicht so schlimm und überhaupt und die anderen sind schuld und was können wir schon machen. Wir merken, und das kann ich sehr empfehlen im Alltag, in dem Augenblick, in dem man von den Lösungen anfängt und von dem tatsächlichen Handeln und von dem Tun, was gemacht werden kann, werden die Analysen überall klüger, tiefer, ehrlicher, im Zweifel auch optimistischer, vielleicht auch mal brutal realistischer. Aber wir sind freier, über die Probleme nachzudenken, wenn wir wissen, es gibt Lösungen und nicht nur die Beklemmung als Ausweg. Und in dem Sinne, vielleicht sollten wir dazu als dritten Gedanken dazu natürlich, genau wie wir es mit der Demokratie machen, machen wir es mit der Klimagerechtigkeit und mit der sozialen Gerechtigkeit, wir machen die Angebote und machen die Türen auf. Und ich bin tief inspiriert von den unglaublichen Mühlen, hinter denen wir fahren zusammen und hinter dem, was in diesem Land gerade passiert. Und es ist so fantastisch zu sehen, dass es jetzt wirklich auch losgeht in Sachen Streik, dass wir da sind. Ich freue mich selbst, wir planen gerade in Berlin zum Betriebshof zu fahren am Freitag oder an den kommenden Wochen, weil auch immer das losgeht. Und ich sehe, wie überall so kleine Lichter losleuchten und sich Türen öffnen und Köpfe öffnen und Hände ausgestreckt werden. Weil wir sehen, es gibt was, was man machen kann. Und es gibt eine echte Option, sich einzubringen und mitzumachen. Und eins noch. Vielleicht sind hier viele Menschen, die sich gerade fragen, ja das ist alles ganz gut, aber was mache ich denn jetzt? Wieso ich jetzt? Ich habe so viel und so. Wir kennen das ja alle. Und ich finde eine Sache, die ich ganz neu gelernt habe, die ich euch noch zu guter Letzt mit auf den Weg geben, es gibt nie genaue Studien, die zeigen, was ganz Fantastisches. Das wichtigste Vorbild für Menschen sind Menschen in ihrem Umfeld. Das ist keine Breaking News, aber was wir machen, hat einen unglaublichen Effekt auf unsere Freundes, unsere Familie, auf die Leute, mit denen wir was machen. Und man sieht es überall, dass wenn Menschen um sich herum andere erleben, die sich einsetzen, die was tun, steigert sich die Wahrscheinlichkeit so sehr, dass sie auch was tun. Und das ist, ich finde, eine radikale Hoffnungsfrohe Botschaft. Was wir tun, machen wir nicht aus gutem Sinn und aus Überzeugung, sondern wir machen es auch, weil wir sehen, dass es der Schneeball-Effekt im allerbesten Sinne, wie er funktioniert, in dem Sinne. Ich hoffe, ganz, ganz viele von euch auf Betriebshöfen, auf Streiks wieder zu sehen, auf der Straße für die Demokratie und gegen den Faschismus und für die gerechten Möglichkeiten. Und es ist gerade so viel und es ist so toll, weil wir haben wahnsinnig viele Probleme und Gott sei Dank haben wir unfassbar viele Lösungen dafür.