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Interview mit Anna Sauer, Beraterin für Partnerschaft und sexuelle Freiheit

Interview mit Anna Sauer, Beraterin für Partnerschaft und sexuelle Freiheit

Jenz SteinerJenz Steiner

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Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Das muss nicht so sein. Es gibt Wege, wie man akzeptieren kann, dass Partner*innen auch mehr als einen Menschen in ihr Leben lassen können. Mit der "Free Love From Fear"-Methode hilft sie Menschen beim Umsetzen von gesunden Partnerschaften und sexueller Freiheit. Mehr Infos hier: https://anna-sauer-coaching.de/

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Transcription

Anna Sauer, who is in an open relationship, helps people navigate their emotions and fears in love. She focuses on empowering individuals by incorporating bodywork and addressing the mental aspects of jealousy. Her approach involves clear communication, prioritizing personal values, and setting boundaries. Anna offers her services through Instagram and is also reaching out to local organizations for speaking engagements. Vielleicht kennst du das ja, wenn in Beziehung die Partnerin oder der Partner nicht ganz auf dem gleichen Kurs ist wie du selbst und vielleicht neben dir noch andere Leute mag, geht ganz schnell das Kopfkino an. Du malst dir vielleicht die krassesten Szenarien aus oder reagierst sogar körperlich und kochst richtig vor Eifersucht. Anna Sauer aus Radebeul kannte diese Gefühlsexplosionen nur zu gut. Heute berät sie Menschen in Sachen Liebe ohne Angst. Ich habe sie besucht und mit ihr über ihre Arbeit und ihre Ansätze, ihre Werte und Methoden gesprochen und zuerst wollte ich von ihr wissen, wie sie überhaupt auf diesen Weg gekommen ist. Ich bin mit meinem Mann seit circa sechseinhalb Jahren in einer offenen Beziehung und wir haben uns auch direkt so kennengelernt auf einem Festival damals, fanden uns super cool gegenseitig und dann so, hey, was wären so die Beziehungsformen, die du dir vorstellen könntest? Und dann so, hey, perfekt, ne, feste Partnerschaft, gleichzeitig, das passt einfach komplett zusammen so, ne, dieser feste und dieser freiheitliche Aspekt und dann hat das Ganze halt angefangen und ich habe dann halt sehr schnell gemerkt, oh, okay, das ist alles sehr viel anspruchsvoller für mich emotional, als ich das dachte, also mega Bock immer noch auf diese Beziehungsform, aber gleichzeitig auch so gemerkt, so, boah, Neid, Eifersucht, auch richtig krass körperliche Reaktionen darauf, so, Solaplexus, alles zieht sich zusammen, der Magen verkrampft sich und so, ne, immer wenn so diese ganze Thematik von Sexualität mit anderen Personen irgendwie so losgetreten wurde, weil da halt so voll viel Müll quasi in mir auf jeden Fall noch rumlag. Dieser Müll ist doch nachvollziehbar plausibel, oder? Ne, also für mich so unangenehme Gefühle einfach, ne, also so in dem Sinne Müll, dass ich das ja eigentlich gar nicht mehr haben wollte. Also ich hatte ja schon so diese Idee von dieser Liebe ohne Angst und wie die aussehen kann und mir war aber irgendwie am Anfang nicht so klar, dass das erst noch ein Weg ist, den ich zurücklegen muss, also ich dachte eigentlich sowas wie, okay, ja, so will ich das jetzt haben und dann ist es halt sofort so, aber so war es halt nicht, sondern es war dann halt erst mal ein Weg. Und da habe ich halt ziemlich lange damit gekämpft, bis ich halt irgendwie verstanden habe, wie der Umgang für mich da mit meinen Emotionen gut funktioniert. Und aus diesen Erkenntnissen heraus habe ich dann eben diesen Basiskurs Angst frei lieben entwickelt und bringe das jetzt halt anderen Menschen bei, die halt in einer ähnlichen Situation sind wie ich. Ne, also die Ausgangssituation ist, die Leute sind in ihrer offenen Beziehung und haben da schon unangenehme Erfahrungen gemacht und wollen das sozusagen so nicht mehr. Also es ist jetzt sozusagen kein Kurs unbedingt für Menschen, die sagen, so ja, ich bin grundsätzlich interessiert an einer offenen Beziehung, ich würde gerne mal wissen, wie es geht, sondern es geht um die Koordination der eigenen Emotionalität. Wie gehst du da vor? Na ja, ganz grundsätzlich ist der Fokus eben auf der Person selber, also gerade in diesen Beziehungskonstellationen sind wir häufig viel beim Anderen und sind irgendwie so, ja und der ist so und dann macht der das und das macht dann das mit mir. Ich gehe so vor, dass der Hauptfokus halt auf die Person selber geht. Also das, was wir machen, ist, dass wir die Selbstermächtigung von der Person, mit der ich zusammen arbeite, halt ganz, ganz, ganz groß machen. Da machen wir ganz viel Körperarbeit, also wirklich nur Zusammenarbeit mit dem Körper, weil der reagiert ja dann auch in diesen Situationen so krass drauf, indem er sich so zusammenzieht oder das, was ich vorhin beschrieben habe mit dem Solaplexus, dass sich das so zusammenkrampft, wenn da Eifersucht kommt oder Angst kommt oder Verlustangst oder so, dann reagiert da der Körper so drauf und deswegen ist der Weg auch über den Körper und in der Zusammenarbeit mit dem Körper. Über Körperarbeit kann man sein Problem mit Eifersucht heilen? Ja, wenn man noch die Komponente mit dazu nimmt, dass du sozusagen den Teil in dir, der sozusagen das Geistige gewesen ist, auch noch mit einbindest, dann würde ich die Aussage so unterstreichen, ja. Also der Körper ist sozusagen das eine Element und das andere Element ist natürlich deine geistige Kreationskraft, also was erschaffst du dir mit deinen Gedanken zum Beispiel auch an Eifersucht-Szenarien? Genau, also letztendlich, das, worunter man in solchen Situationen am meisten leidet, ist ja das eigene Kopfkino und mit dieser Free Love From Fear Methode habe ich eine Methodik im Endeffekt entwickelt, wo man selber mehr und mehr in die Position kommt, dieses Kopfkino halt wirklich aktiv beherrschen zu können, also dem auch nicht mehr so ausgeliefert zu sein. Also wenn das irgendwie losgeht, dass man das einfach sehr schnell erkennt und dann für sich wieder neu wählen kann, so okay, wie möchte ich es haben, so und so und dann eben auch schaut in der Kommunikation mit dem Partner, dass man sich das dann so gestaltet, wie man es haben möchte, weil meistens ist es ja gar nicht so, dass man grundsätzlich seinem Partner auch nicht andere Erfahrungen oder so weiter gönnt, sondern dass man sich schon so verwickelt hat mit irgendwelchen Kopfkino-Themen, die man angefangen hat, dass man da selber irgendwie so den Ausweg nicht mehr findet, so wie es mir selber ja auch übelst lange gegangen ist. Ich dachte dann zum Beispiel auch so, okay, ja ich muss dann da jetzt irgendwie noch mega krass drin rumbohren oder ich muss jetzt noch rausfinden, wo kommt jetzt diese Verlustangst genau her, ist das irgendwie ein Thema aus meiner Kindheit oder meiner Ahnenreihe oder was weiß ich, was ich mir jetzt alles angeschaut habe, um dann halt am Ende zu verstehen, so nee, diese Sachen kann man eben mit bestimmten Herangehensweisen einfach abwählen, da muss man nicht ewig lange irgendwo noch drin rumstochern und es noch größer und größer und größer machen, sondern man kann halt sagen, so und so will ich, dass es aussieht und was braucht es dafür, was braucht es von mir, was braucht es von dem anderen, wie kann ich da mit meinem Körper auch zusammenarbeiten, dass der sich auch safe fühlt, dass der da Bock drauf hat, also eher so diese Perspektive, was kann ich jetzt anders machen oder neu wählen. Hat ja auch viel mit eigenen Grundwerten zu tun, was sind denn deine? Ehrlichkeit und Transparenz, also dass man transparent über die Gefühle ist, die man hat, über die Prioritäten, die man gesetzt hat, dass auch klar kommunizieren kann, ne, so eine kleine Beispielsituation für sowas ist, ich date gerade einen Menschen, mit dem ich auch genau diese Unterhaltung hatte, weil er sich eine Zeit lang dann nicht bei mir gemeldet hat und ich war dann so, okay, dann lasst ihn jetzt erstmal und wart mal ab und dann hat er sich dann irgendwann wieder gemeldet und meinte halt so, ja, es hält ihm halt irgendwie leid und er wollte sich eigentlich auch bei mir melden und er hätte auch an mich gedacht, aber es waren noch so viele andere Sachen und dann war ich so, hä, das ist ja Prioritätensetzung und dann kannst du doch genau das sagen, sowas wie, hallo, ich denke gerade an dich, ich würde mich voll freuen, dich mal wieder zu sehen, habe aber gerade noch ganz viele andere Prioritäten, ist es okay für dich, wenn ich mich in ein paar Wochen wieder melde, wenn die anderen Sachen abgearbeitet sind oder ist es für dich gerade nicht cool, dann lassen wir das erstmal bleiben, weißt du, wie ich meine? Also, dass man da sozusagen noch transparenter darüber kommuniziert, wie es einem im Moment tatsächlich geht, ohne Angst zu haben, den anderen zu verletzen, weil das ist auch voll oft so ein Ding, was wir haben, dass wir halt uns nicht trauen, wahrheitsgemäß zu kommunizieren oder auch von irgendwie schönen Erlebnissen mit anderen Menschen, seien sie jetzt sexuell an der Tode oder nicht, weil wir irgendwie dann Angst haben, dass wir dann den anderen damit irgendwie verletzen, ne, also so dieses Ding von so, ah, okay, er konnte dann nicht mit dabei sein oder mit ihm ist es nicht so schön oder so und das halt so nach und nach aus unserer Kommunikation so rauszufischen, das ist halt so voll mein Anliegen. Klingt erstmal ganz leicht, aber ist vielleicht auch ganz schön viel verlangt für viele Leute, oder? Ja, ich verlange das ja auch von jemanden, also das ist ja meine Herangehensweise und das, was ich für mich gewählt habe und das ist das Angebot, was ich machen kann, dass ich sage, okay, wenn du das für dich wählst, dass dein Leben so und so aussehen will, dann kann ich dir zeigen, wie es für mich und für die Menschen, mit denen ich schon zusammenarbeite, halt gut funktioniert hat, da auch hinzukommen, ne, also sich auch zu trauen, groß zu wählen, ne, auch in wie sich das Leben für einen anfühlen soll und wenn dann jemand sagt, okay, hey, ich geh dafür los, dann bin ich auf jeden Fall die beste Absprechperson, weil ich das einfach geil finde, Leute dabei zu unterstützen. Also ich hatte zum Beispiel gestern auch, habe ich mit einem Menschen ein Kennenlerngespräch gehabt und der war sich gar nicht darüber im Klaren, wo es für ihn hingehen soll und was sozusagen das Bild ist, für das er aufstehen und losgehen möchte und dann muss ich halt auch sagen, tut mir leid, so, wir können nicht zusammenarbeiten, weil wenn du nicht weißt, wie das Bild aussehen soll, wo du hin willst, kann ich dir kein Wind sein. Wie finden die Leute zu dir? Im Moment hauptsächlich über Instagram, also ich habe im November meinen Instagram-Account gestartet mit diesem Business, tatsächlich auch meine erste Erfahrung in der Welt der sozialen Medien, das ist auf jeden Fall auch funny, genau, also über Instagram in erster Linie und jetzt habe ich aber auch so ein bisschen in Dresden ein paar Aushänge gemacht, ich habe so ein paar Vereine, ein paar Institutionen mal geschrieben, um mal zu schauen, okay, vielleicht kann ich irgendwo auch mal Vorträge halten und so, weil es sich irgendwie gerade gut angefühlt hat, also vor allen Dingen auch, weil es immer so gesagt wird, so ja, offline ist tot und so und ich dachte mir jetzt so, ja, so generelle pauschale Aussagen finde ich eh unangenehm, dann mache ich jetzt lieber mal irgendwas, was man eigentlich gerade nicht macht, weiß nicht, weil das auch meine eigenen Grenzen in meinem eigenen Kopf irgendwie sprengt, das dann halt einfach mal zu machen, ja. Wie lange hat es gedauert, ehe du zu diesem Weg gefunden hast? Das ist eine gute Frage, also ich habe mir schon relativ lange gedacht, dass generell der Coaching-Bereich was für mich sein könnte, weil ich es schon immer total abgefeiert habe, auch so bei Freunden und Bekannten so Transformationen mitzubekommen und die Leute dann dafür auch zu anerkennen und zu feiern, dass sie so große Schritte für sich machen und da mich schon immer stundenlang so drüber unterhalten konnte, so, so geil, es ist für dich losgegangen, so yeah. Das war aber immer irgendwie so ein bisschen so nebenbei präsent, genau, also dann habe ich mich erst mal so generell selbstständig gemacht, auch in einem ähnlichen Bereich, so Dozentur an einer privaten Universität, so Produktion von E-Learnings, auch für Potenzialentfaltung, Selbstcoaching, Achtsamkeit, also auch alles so verwandte Themengebiete, genau, und dann habe ich mir im November, nee, im Oktober so ein Business-Coaching gebucht, also okay, fuck it, ich habe zwar keine richtige Ahnung, was jetzt hier irgendwie losgehen soll, aber irgendwas soll jetzt hier losgehen, genau, und dann war innerhalb von so vier bis sechs Wochen, war dann auch die Idee schon ziemlich konkret entstanden, also offene Beziehungen ohne Angst und Drama, halt irgendwie auch einfach mein Lieblingsthema der letzten sechseinhalb Jahre, so das halt wirklich zu nehmen, weil dafür mein Interesse halt auch über die Zeit nicht abgenommen hat, das finde ich einfach cool, weil das auch so mehrdimensional ist, ne, am Ende geht es ja um Liebe ohne Angst und das bezieht sich ja nicht nur auf Romantik, also bezieht sich für mich nicht nur auf romantische Liebesbeziehungen, Liebe ohne Angst ist ja zum Beispiel auch im Bereich der Erziehung für mich voll wichtig, ne, oder auch generell im Familienbereich und dann natürlich auch, also in irgendeiner Art und Weise im politischen Sinne oder in einem globalen Verständnis. Und wenn dich jemand fragt, was du beruflich machst, was antwortest du da? Ich hatte es gerade letztens, ich habe Beziehungscoaching gesagt, aber ich sage es dann eigentlich auch meistens relativ direkt, es fühlt sich noch ein bisschen komisch an, aber dadurch, dass es jetzt halt einfach so ist, okay, du machst ein Online-Coaching, naja, naja, gut, okay, ich habe auch heute zum Beispiel gedacht so, wie nennt sich das Ding, so ein Ringlicht, wo man sein Handy dran machen kann, um dann halt so Content zu produzieren, habe ich so mit nach draußen genommen und wollte dann halt so ein bisschen Videomaterial sammeln für meinen Instagram-Account und da habe ich so gemerkt, okay, da ist echt noch so ein bisschen Restscham auf, so das zu machen und dann dachte ich so, hey, andere Leute so wie mein Mann oder die ganzen Leute, die hier arbeiten, schämen sich auch nicht, am helllichten Tag rauszugehen und zu arbeiten, also brauchst du dich jetzt auch nicht schämen, kannst du jetzt hier auch dein Video kurz aufnehmen, weil was soll das? Das wäre auch wieder so ein Moment der Angst, wo du auch merkst, okay, der Körper knallt sich so kurz zusammen und dann bist du halt so, okay, lass mir von der Angst jetzt hier irgendwie mein Leben diktieren und mach es jetzt dann halt nicht oder sage ich halt so, ja, zack jetzt, so ich gehe jetzt halt raus, stelle das hier auf die Wiese, dann mache ich hier meine, keine Ahnung, Minute Video und dann sollen die Leute halt denken, was sie wollen, ist mir doch egal. Die Leute, die zu dir kommen, sind das für dich Klientinnen, Kundinnen, Patientinnen, wie nennst du die? Also ich nenne sie Kundinnen, wahrscheinlich einfach nur aus dem Hintergrund von dem Business-Programm, was ich gemacht habe, aber am liebsten sage ich eigentlich Menschis, also ich finde Menschis ist eigentlich ein schönes Wort. Drei Sachen, die du deinen Menschis mit auf den Weg geben willst? Dass sie erkennen, dass sie das Größte in ihrem Universum sind und dass sie die Regeln für dieses ihres Universum selber bestimmen und dass ich sie einfach dafür anerkenne und ermutige, also sich wirklich zu trauen, große Wahlen für sich zu treffen und den Weg dann auch zu gehen, weil sich hinter der Wahl immer die Möglichkeiten zeigen. Ja, dass es halt total möglich ist, seine Liebe und auch seine offene Partnerschaft ohne Angst und Drama zu leben, also es muss sozusagen nicht sein, dass es einem damit über Monate und Jahre hinweg schlecht geht und man es aber trotzdem irgendwie will und es aber immer nicht schafft, sondern es ist möglich und so wie mein Programm läuft, sind es acht Wochen, ich hatte auch schon Leute, die es in vier Wochen gepackt haben. Diese Angst und dieses Drama aus der Partnerschaft, aus der Liebe wirklich einfach zu entfernen, also wir reden jetzt hier nicht von, ich reduziere meinen Trigger zehn von zehn auf ein Vier von zehn, sondern ich drehe wirklich dieses komplette Feld für mich und mache es einfach neu und das ist halt auch so revolutionär, weil ich war halt am Anfang auch immer so, ja und wie gesagt, hatte ich ja schon ein bisschen angesprochen, man muss das prozessieren und prozessieren und dies und das und nee, du kannst es halt auch einfach ändern. Wenn du jetzt denkst, leichter gesagt als getan, dann hör dir das ganze Gespräch mit Anna Sauer doch einfach nochmal an, zum Beispiel auf unserer Webseite www.coloradio.org oder auf freie-radios.net.

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