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Hier gehts diesmal um ein Hörerthema nämlich Angst welche ich habe und wie ich damit lebe
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Hier gehts diesmal um ein Hörerthema nämlich Angst welche ich habe und wie ich damit lebe
The podcast episode discusses the topic of fear and how it affects our lives. The host explores the origins of fear and its evolutionary purpose, as well as the physical and psychological reactions it triggers. The host also discusses their own fears and how they have learned to cope with them. They emphasize the importance of understanding the root causes of fear and how it relates to our basic psychological needs for attachment, control, self-worth, and pleasure. Frage dich jedes Mal, wenn du versucht bist, auf dieselbe Weise zu reagieren, ob du ein Gefangener der Vergangenheit bist oder ein Pionier der Zukunft sein möchtest. Mit diesem Zitat von Deepak Chopra wollen wir unsere heutige Folge beginnen. Und damit bis gleich. Ich freue mich. Und damit herzlich willkommen zu Das Leben findet einen Weg, der Podcast rund um das Thema Mindset, die Probleme im Leben und wie ich damit umgehe, um ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Ich bin der Dennis und damit hard up, feuerfrei. Und im heutigen Thema geht es um ein Hörerthema, das mir zugeschickt wurde, um Angst. Erstmal ein riesengroßes Dankeschön für die vielen netten Worte, die ihr mir zugegeben habt, dass dieser Podcast euch gefällt, dass die Stimme okay ist. Es gibt mir ein mega gutes Gefühl, hat mich auch dazu veranlasst, jetzt meine ultra tolle Intro zu machen oder machen zu lassen. Ja, im heutigen Thema geht es um das Thema Angst. Wie gesagt, ich werde ein bisschen Leitfaden vorstellen, wo die Angst eigentlich herkommt, was das Evolutionären mit uns gemacht hat, warum wir Ängste überhaupt empfinden, was das ein bisschen im Hirn macht bis hin zum Körper, was Ängste mit unseren psychologischen Grundbedürfnissen zu tun haben, welche Ängste ich habe, mit denen ich umgehen muss, wie ich denen begegne und wie ich damit meinen Weg gefunden habe bzw. auch meinen Weg finde, mit diesen Ängsten eben zu leben, weil so eine Angst vergeht nicht von heute auf morgen, das ist tatsächlich ein riesengroßer und langer Prozess, wo man daran arbeiten muss, mit diesen Ängsten dann, ich nenne es mal adäquat, zu leben oder aber sie in sein Leben zu lassen, sie zu akzeptieren und denen dann auch zu begegnen, wie sie es denn verdient haben. Also, was ist eigentlich eine Angst? Eine Angst ist grundsätzlich erstmal eine körperliche und eine seelische Reaktion auf irgendeine Situation. Wo kommt die her? Evolutionsgeschichtlich hat eine Angst super wichtige Funktion, weil sie die Sinne schärft, die Körperkraft aktiviert, uns mobilisiert, es wird Adrenalin ausgeschüttet und noch ganz viele anderen Botenstoffe, die im Körper dann wirklich ein wahres Feuerwerk da auslösen. Und evolutionsmäßig hat es sich herausgebildet, dass es dann zwei Reflexe gibt, entweder den Kampfreflex oder den Fluchtreflex, je nachdem, muss man sich mal vorstellen, man ist in einer damaligen steinzeitlichen Steppe-Ebene und vor einem taucht ein Fressfeind auf, der einem eine Gefahr darstellt oder der mir gegenüber eine Gefahr darstellt. Da hat das Thema Angst jetzt sein Ding. Natürlich setzt der Adrenalinkick ein, es setzt die aufmerksame Wahrnehmung der Umgebung ein, man kann ziemlich schnell ziemlich viele Einflüsse verarbeiten und sich so zu einer Entscheidung widmen, flüchte ich jetzt oder muss ich den Kampf mit dem Gegner aufnehmen. Da ist es dann wieder so, dass der Körper sehr rationell entscheidet. Eine Flucht braucht wenige 100 Kilokalorien, wobei ein Kampf mehr Energie braucht und das höhere Risiko manchmal birgt als diese Flucht. Daher spielen da so gewisse Funktionen im Körper unglaublich große Rollen. Angst, wie wir sie heute kennen, wird in vielen vielen vielen psychologischen Ratgebern so dermaßen verpflückt mit Panikattacken und Angststörungen und da gibt es so ein großes Spektrum, wo man darüber reden könnte. Aber ich beschäftige mich in diesem Podcast tatsächlich nur ein bisschen mit den Grundängsten von mir. Das heißt, dass es kein großartiger Ratgeber von wie kriege ich jetzt meine Höhenangst los oder wie konditioniere ich mich darauf, dass ich keine Sozialphobien mehr habe. Nein, dafür bin ich nicht ausgebildet. Das kann ich nicht. Ich kann nur über mich berichten, über meine Ängste und hoffen, dass ihr euch da ein bisschen was rausziehen könnt und meine Lösungsansätze nachvollziehen könnt, um da an euch besser arbeiten zu können oder einfach positiver an die Sache rangehen zu können. Meine Angst ist nicht unbedingt immer etwas Schlechtes. Es kann auch etwas Gutes sein. Es gibt tatsächlich auch Menschen, die Angstsituationen bewusst aussetzen, um diesen Kick zu haben von der Ängstlichkeit zur Entspannung, diesem Kick quasi zum Turnaround, wo man dann einfach wieder die Entspannung fühlt, weil dieses Entspannungsgefühl ist natürlich mega einsetzend und einnehmend im ganzen Körper. Angst kann bewusst als auch unbewusst wirken und das ist auch auf der Bedrohungslage absolut inadäquat. Also wir sprechen hier nicht wirklich von diese Bedrohungslage löst immer diese Angst aus oder diesen Zustand der Angst, sondern es kann völlig unterschiedlich sein. Wenn jemand vor Spinnenangst hat, dann kann der unbewusst immer so eine Grundanspannung haben, wenn er in einem Raum ist, wo er schon mal eine Spinne gesehen hat. Kann aber auch wirklich aggressiv die Angst sein, dass wenn er eine Spinne sieht, dass ein absoluter Schockstarre verfällt. Das sind dann so die körperlichen Reaktionen, die daraus gehen können. Weitere körperliche Reaktionen, wie diese völlige Unfähigkeit sich zu bewegen, ist erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Höhevermögen werden empfindlicher. Das ist so ein positiver Nebeneffekt der Angst. Ein großer Teil der weißen Haut, das Augapfel wird sichtbar, weil die Augen sich einfach komplett weiten. Erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit. Warum erhöhte Muskelanspannung bei Angst? Das ist genau dieser Kampf- oder Fluchtreflex, der dann einsetzt bei uns. Wir bereiten uns quasi auf die Bedrohungslage vor, um darauf reagieren zu können. Damit reagiert der Körper einfach mit unglaublicher Ausschüttung, was auch mega anstrengend ist für den Körper, von Botenstoffen, die uns eben dazu führen, richtig bereit zu sein. Höhere Herzfrequenz, flachere, schnellere Atmung, Energiebereitstellung in den Muskeln. Da geht wirklich ganz viel im Körper vor. Manche kennen das vielleicht, Hitze- oder Kälteschauer, wenn man dann so kalte Schweißausbrüche hat oder es total warm wird. Schwitzen, Zittern, Schwindelgefühl, Übelkeit, Atemnot. Es ist zum Beispiel die Absonderung auch von gewissen Molekülen im Schweiß, die andere Menschen dann riechen oder Hunde vor allem riechen. Darum sagt man ja, Angst kann man riechen. Das sind alles so körperliche Reaktionen und die lösen Angst aus. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Vielleicht kennt ihr das, ihr habt schon mal vor einer größeren Gruppe reden müssen, entweder in der Schule, im Referat oder in der Arbeit. In irgendeinem Meeting waren auf einmal 20 Leute da, ihr musstet da was vortragen, habt schweißige Hände bekommen, euer Sprechen hat sich begonnen zu überschlagen. Das sind alles solche körperlichen Erscheinungen. Neben den körperlichen Erscheinungen gibt es auch psychologische Erscheinungen. Da sprechen wir über Systeme, da will ich gar nicht tiefer reingehen. Das Serotonin-Spiegel spielt auf jeden Fall eine riesengroße Rolle bei so einer Angst. Was bei mir zum Beispiel in meinem Fall mit ADHS ist, man begegnet der Ängsten einfach anders. Ich kann das aus meiner Sicht, ich weiß es nicht. Tatsächlich weiß ich nicht, wie sich normale Menschen bei Ängsten fühlen. Wenn ich zum Beispiel eine Angst habe, dann wird mein Kopf relativ ruhig gespiegelt und ich komme in so einen Hyperfokus rein auf diese Angst. Was nicht immer gut ist, weil man sich dann genau auf diese Angst quasi fixiert und man dreht sich da immer so ein bisschen im Kreis, was aber auch super ist, weil man kann natürlich die Angst viel besser herausreflektieren, aussondern von den ganzen Umwelteinflüssen, weil man sich ja gerade darauf richtig konzentriert. Ja, Angst und die Herkunft der Angst. Wie kommen jetzt Ängste her? Also, der Mensch kann Ängste, oder wenn ich das von mir aus sehe, ich kann Ängste oder habe Ängste aus zwei verschiedenen Gründen oder drei verschiedenen Gründen. Einmal sehe ich Ängste tatsächlich, die bei mir einfach normal sind, die beim Menschen normal sind, wie zum Beispiel die Angst vorm Sterben, die beim einen ausgeprägter ist, beim anderen nicht ausgeprägt oder sich nicht so ausgeprägt zeigt. Das würde ich sagen, das sind reine evolutionäre Ängste, der Selbsterhaltungstrieb, die Ängste, die sind da, die sind bei jedem da. Dann gibt es auch diese Preparedness-Ängste, da gibt es eine ganz coole Theorie darüber von einem Psychologen und einem Forscher, der da sagt, die sind einfach biologisch vorbereitet. Wir haben sozusagen die Preparedness von diesen Ängsten und quasi so eine Angst vor Schlangen, eine Angst vor Spinnen, so eine Angst vor großen Menschenansammlungen, ja, die haben wir teilweise anscheinend wirklich biologisch vorprogrammiert, die sind dann in uns drin, gibt gewisse biologische Marker, die uns das quasi sagen, okay, da könnte man mehr Reiz empfinden, wenn da sowas aufquallen. Das ist auch sowas, die Preparedness drum, die Angst vor Schusswaffen oder die Angst vor einem Verkehrsunfall, die Angst vor elektrischem Schlag, ja, die gibt es bei uns auch, aber das ist eine andere Art von Angst und zwar ist das eine erlernte Angst, weil wenn wir an unsere Vergangenheit denken, an unser frühzeitliches Ich, nenne ich es jetzt einfach mal, das Ich vor 5.000, 10.000 Jahren, ja, da Angst vor Schusswaffen, ja gut, da hat jetzt wohl niemand eine Mauser oder eine Karabiner oder ein Sturmgewehr oder Sonstiges gehabt, war da nicht so vertreten oder ein Auto ist auch niemand gefahren, das heißt, diese Angst, die haben wir uns quasi in unserer neuzeitlichen Welt gelernt, dass das gefährliche Situationen sind und da sind wir auch schon dabei bei so einem großen Punkt der Angst und das ist das Antrainierte beziehungsweise die Angst durch einen Lernprozess. Angst durch einen Lernprozess ist immer die Ängste, die wir haben, weil wir auf die Konditionierung unserer Eltern reagieren oder auf die Konditionierung von gewissen Umwelteinflüssen auf uns, die der Körper dann einfach gelernt hat, okay, diese Situation muss ich vermeiden, weil da wird es für mich gefährlich und dann gibt es auch Ängste, die unterbewusst auftreten, die quasi als sekundär, ich nenne es mal Sekundärsymptom kommen aus einer Fehlprägung in der Kindheit, aus einer Fehlinterpretation in unserem Leben von gewissen Situationen, wie Bindungsängste, die uns begleiten, die Angst vor Verlusten, die unglaubliche Angst, dass ein Partner uns fremd geht, die unglaubliche Angst davor, dass ich selbst für mich nicht reiche in dieser Welt, dass ich nicht genüge den anderen. Angst vorm Alleinsein, und jetzt meine ich nicht dieses Alleinsein hier im dunklen Raum für zehn Jahre, sondern einfach nur das Nichtvorhandensein von sozialen Wesen in seinem direkten Umfeld für beschränkte Zeit. Das sind solche Ängste, da müssen wir dann zurückgehen auf, was haben wir im Leben gelernt, was haben wir erlebt, was haben wir gefühlt bei unseren Erlebnissen und wo könnte da der Ansatz sein, dass diese Ängste herkommen. Um die Herkunft unserer Ängste so ein bisschen zu verstehen, müssen wir uns mal die vier psychologischen Grundprinzipien oder die vier, dass ich es nur rausbekomme, die vier psychologischen Grundbedürfnisse nachgehen und das allererste Bedürfnis ist das Bedürfnis nach Bindung. Das Bedürfnis nach Bindung ist relativ selbstbeschreibend, ist das Bedürfnis des sozialen Umfelds, des sozialen Sicherheitsnetzwerks und auch ganz groß das Bedürfnis nach einer liebenden Partnerschaft, nach einer Liebesbeziehung. Der Mensch ist ein soziales Wesen vom Grundsatz auf, das hat uns in der Evolution so stark gemacht, weil wir uns zusammenrotten konnten und Taktiken entwickeln konnten. Dadurch in der Gruppe sind wir stärker. Alleine sind wir zwar auch Individuen, die wunderbar sind, aber wir sind eben nicht so stark wie in der Gruppe, wenn wir auftreten. Und gerade beim Bedürfnis nach Bindung sind die ersten Lebensjahre in unserem Leben wirklich sehr, sehr prägend. Wir als kleines Würmchen da im Arm unserer Mutter, wenn wir da behütet worden sind bis ins Alter von vier, fünf, sechs Jahren, dann haben wir da schon ein richtig gutes Standbein, weil wenn wir da bereits als kleines Kind schon leben mussten, hier unser Elternteil war nicht da, hat uns nicht die Liebe entgegen geben können oder das Gegenüber hat uns nicht die Liebe entgegnen können, die jedes Kind verdient hat, dann haben wir wahrscheinlich in gewisser Maßen ein Problem mit Bindung, ein Problem mit Nähe, weil wir sehr früh schon gelernt haben, mit uns selber klar zu kommen. Das geht dann quasi weiter bis in die Jugend, je nachdem wie wir unsere Bindung zu unseren Eltern, zu unseren wichtigen Personen im Leben erlebt haben, wie die Bindung davon stattenging, war sie eher sporadisch, war sie sehr liebevoll, war sie sehr kettend, war sie sehr bestimmend, sehr aggressiv, waren vielleicht traumatische Erlebnisse dabei und all das beeinflusst unser Bedürfnis nach Bindung und die daraus resultierenden Verhaltensweise, die dann auch in Ängste umschwingen können. Das zweite große Bedürfnis ist das Bedürfnis nach Kontrolle und Autonomie. Das Bedürfnis nach Kontrolle und Autonomie, das klingt immer so wie ein Gegenspruch, ist es aber gar nicht. Das Grundbedürfnis beschreibt eigentlich nur das Beschrieben, auf das eigene Verhalten und die persönlichen Umstände selbstständig einwirken zu können. Heißt im Endeffekt, anstatt fremdbestimmt zu leben und abhängig von anderen zu sein, wollen wir, also anstatt quasi komplett von außen gesteuert zu sein, haben wir immer das Streben daraus, uns selbst zu verwirklichen, nach unseren Maßstäben zu leben, was auch gut ist. Und das Bedürfnis nach Kontrolle, warum spielt es damit ein? Ja, wir kontrollieren uns da selber. Wir kontrollieren quasi unseren Lebensweg. Wenn wir selbstbestimmt leben, dann kontrollieren wir unseren Tagesablauf selbstständig. Und dieses Bedürfnis kann extremst einläutend sein für Bindungen, für Umgang mit anderen. Es ist sehr komplex, dieses Bedürfnis. Wir können das in vielen Lebensbereichen erkennen. Mein größtes Beispiel ist mein Tagesablauf in der Früh. Das gibt mir Selbstbewusstsein, das gibt mir Vertrauen, weil diesen Rhythmus habe ich mir selbst hergestellt, quasi habe die Kontrolle darüber, wie ich ihn mache. Da kann mir keiner reinfunken, da kann mir keiner was dagegen sagen. Und das ist so, dass dieses gelebte Bindbedürfnis nach Kontrolle und Autonomie einfach in der Früh auslebt. Ich habe euch in der allerersten Folge schon gesagt, ich stehe in der Früh auf, mache die Kaffeemaschine an, gehe aufs Klo, hole mir meinen Kaffee ab, gehe eine rauchen. Das gibt mir Sicherheit in meinem Tagesablauf, weil das der erste selbstbestimmte Akt quasi in der Früh ist. Und dieses Bedürfnis nach Kontrolle und Autonomie, das kann sich in so vielen Bereichen sehr extremst aushandeln. Wir kompensieren quasi auch manche Defizite mit diesem Bedürfnis nach Kontrolle. Wenn wir zum Beispiel das Gefühl haben, wir verlieren etwas, dann kontrollieren wir uns selber. Also nicht das Gefühl, sondern wenn wir etwas verloren haben, wie zum Beispiel unseren Schlüssel, dann kontrollieren wir uns erstmal selber. Hey, wo könnte ich den jetzt hingelegen? Also wir schalten unser Bedürfnis ein. Okay, das Bedürfnis von, ich habe den Schlüssel verloren, das heißt, ich habe gerade die Kontrolle verloren, darüber zu wissen, wo mein Schlüssel ist. Also schaltet unser logisches Denken ein. Okay, ich gehe ein Muster ab, ich suche jetzt meinen Schlüssel, wo habe ich den, wo war ich als Letztes und da schaffe ich mir wieder Kontrolle. Wenn ich dann den Schlüssel finde, habe ich ein Erfolgserlebnis. Ich nerv mich zwar ein bisschen wahrscheinlich über mich, weil ich Zeit verklempert habe, aber im Grundsatz habe ich mein Bedürfnis nach Kontrolle gestärkt, weil ich selber konnte selbstbestimmt und kontrolliert meinen Schlüssel wiederfinden. Das Gleiche kann auch in einer Partnerschaft sein. Wenn ich mich in einer Partnerschaft sehr einsam, sehr verlassen fühle, dann kann es zu einem Überschwang auf dieses Bedürfnis kommen, dass man quasi die Kontrolle bzw. die Selbstbestimmtheit in dieser Beziehung verliert, weil man dem Partner hinterher rennt. Gerade bei überangepassten Menschen ist das so ein Thema. Über das Thema überangepasste Menschen werden wir vielleicht noch mal reden, das ist auch ein komplexes Thema, aber wenn ich da überangepasst bin und schlechte Erfahrungen in meiner Vergangenheit gehabt habe, dann neige ich wahrscheinlich dazu, den Partner ein bisschen kontrollieren zu wollen, in gewissen Maßen zu lenken. Von innen heraus ist das so ein Schutzmechanismus, der nicht gut ist, natürlich nicht, aber das ist ein Schutzmechanismus, weil wir dann quasi die Kontrolle wieder dazu wollen, weil wir wollen ja wieder den Ursprungszustand der Beziehung erreichen, wo alles super war. Das war bei mir auch eine große Angst, da komme ich später noch darauf. Das zu erkennen und dem entgegenzutreten ist nicht einfach, es dauert echt lange, aber es war eines der zentralen Ängste, die ich da hatte und jetzt weiß ich mittlerweile auch, wo das herkommt. Da gehen wir später noch drauf ein. Das Bedürfnis nach Selbstwert. Das dritte Bedürfnis, das Bedürfnis nach Selbstwert. Und das ist ein Bedürfnis, das ist mega super und das kann man sich selber super erklären. Das ist quasi ein Bedürfnis, das von der Kindheit an steht, sich selbst als gut, kompetent und von anderen wertgeschätzt zu fühlen. Wenn du dich selber in einer Gruppe als sicher, kompetent, also du fühlst dich in dieser Gruppe nicht fehl am Platz, weil du der denkenschwächste Mensch am Tisch bist, sondern du fühlst dich sicher, du fühlst dich angekommen, du fühlst dich wohl in diesem Tisch, dann ist genau dieses Bedürfnis, was hier voll und ganz erfüllt ist, das Bedürfnis nach Selbstwert. Dir wird quasi signalisiert, hey, du bist wertgeschätzt, du bist gut, du reichst völlig aus, wunderbar, dein Gefühl nach Selbstwert. Dieses Bedürfnis kann man aber auch anders wahrnehmen. Dieses Bedürfnis ist auch gesetzt, wenn ich quasi mit mir alleine völlig den Zustand der Glücklichkeit habe, weil ich gerade für mich etwas mache, weil ich gerade mir selbst mit Kunst beschäftige. Ich male mir ein Bild, ich spiele auf einem Klavier, ich bin draußen in der Natur mit der Musik drin, ich tue mir selber was Gutes, dann ist genau dieses Bedürfnis, was da ist, dieses Bedürfnis nach Selbstwert, weil ich selber produziere, selber für mich positive Gefühle, somit kann ich mir auch sagen, hey, wow, super, ich bin mit mir zufrieden, ich habe selbst meinen Wert erkannt, alles ist super. Und das allerletzte Bedürfnis, das Bedürfnis nach Lust, das versteht man gern mal falsch, nein, das Bedürfnis nach Lust ist quasi, nehmen wir mal ein Fallbeispiel, man drückt sich mega lang, die Wohnung aufzuräumen, zum Sport zu gehen, irgendwas zu lernen oder so. Was erstmal wirkt wie Faulheit, ist eben eigentlich genau das Bedürfnis nach Lust. Unser inneres Kind, unser innerer kleiner, ich nenne ihn mal Littlefoot, will immer die schnelle Belohnung haben und daraus ergibt sich die Lust. Unser Hirn ist ja darauf getrimmt, belohnt zu werden. Es belohnt sich ja dasselbe mit Glückshormonen, mit Glücksstoffen. Und natürlich machen wir Arbeiten lieber, die schnellen Erfolg versprechen, die uns Spaß machen, weil die uns eben Glück ausschütten, die suggerieren uns ein super Gefühl und genau das ist das Resultat eines gesunden menschlichen Bedürfnisses. Solche Arbeiten wie Wohnung aufräumen sind erstens anstrengend, sind langwierig und haben kurzfristig keine Belohnung. Im Nachhinein geht es uns natürlich besser, weil die Wohnung sauber ist oder um unseren Briefkram zu erledigen, weil der Briefkram exortiert ist. Ja, wir sind stolz, aber wir machen das nicht so oft, als dass unser Hirn eine direkte positive Belohnung in Aussicht stellt, sondern es gibt viel mehr kurzfristigere Belohnungen wie Netflix schauen oder sowas. Nachdem wir jetzt ein bisschen auf die vier Grundbedürfnisse der Psychologie eingegangen sind, will ich jetzt dazu schwenken, quasi über meine Ängste ein bisschen zu reden, wie ich den Ängsten begegnet bin und wie ich mich damit identifiziere, wie ich die Ängste identifiziere, wie ich mit meinen Ängsten arbeite und wo ich da einen Ansatz für mich sehe, wie ich das bessern kann, beziehungsweise manche Ängste sind ja einfach nicht logisch nachvollziehbar, sondern die sind ein Konstrukt aus alten Erfahrungen, die sich in mein Hirn gebrannt haben und mein Gehirn versucht jetzt da quasi, mein Nervensystem, mein Denken versucht jetzt da quasi dagegen vorzugehen und dafür Meinungsmechanismen aufzubauen. Davor werde ich einen Schluck trinken, weil heute ist es sehr sehr trocken hier drin, die Lüfte ist absolut trocken. Ja, das war gut. Wasser ist immer gut. Hydrisierung. Ja, welche Ängste habe ich jetzt? Ich habe zum Beispiel große Verlustängste. Ich habe riesengroße Angst, hintergangen, angelogen, betrogen zu werden. Ich habe Angst davor, dass ich für mich nicht reiche, dass ich anderen Personen nicht reiche, dass ich fehl am Platz bin irgendwo, dass ich nicht wahrgenommen werde oder aber, ja, dass ich in eine Gruppe reinkomme und sich die Gruppe quasi denkt, hey, schau dir den an, den brauchst du nicht. Ich habe auch Angst vorm Alleinsein oder beziehungsweise das Fehlen von sozialen Bindungen. Natürlich. Wie bin ich jetzt meinen Ängsten begegnet? Wie habe ich diese Ängste überhaupt rausgefunden, dass ich diese Ängste habe? Bei einer Verlustangst war es bei mir tatsächlich relativ einfach. Wie äußert sich meine Verlustangst? Wie äußert sich eine Verlustangst? Natürlich, man hat einen netten Menschen in seinem Leben, irgendeine Person, mit der man engen sozialen Kontakt hat, eine soziale Beziehung aufgebaut hat, eine enge Bindung aufgebaut hat, sei es der Partner, sei es der beste Freund, sei es irgendjemand. Man hat jetzt Angst, diesen Menschen zu verlieren. Diese Angst hat grundsätzlich erstmal jeder. Beim einen ist es mehr ausgeprägt, beim anderen ist es weniger ausgeprägt. Das hat auch viel mit Selbstwertgefühl zu tun. Selbstbewusstsein, wie empfinde ich mich selbst. Aber im Grundsatz hat es jeder. Bei mir ist es sehr stark ausgeprägt, weil ich ein bisschen zu knabbern gehabt habe mit meinem Selbstwertgefühl und mit alten Erfahrungen, die ich in meinem Leben hatte. Wie kam es jetzt bei mir zu der Verlustangst? Bei mir gibt es verschiedene Triggerpunkte in meinem Leben, die ich so herauskristallisiert habe in verschiedenen Lebensphasen meines Lebens und auch in der ein oder anderen Therapie. Was ich bei dieser Verlustangst extremst gelernt habe, ist, dass meine Vergangenheit eine große Rolle spielt. Ich bin ein Scheidungskind, was jetzt kein Grund für diese Verlustangst ist, aber was durchaus mit den Auslösern war. Das heißt, meine Elternteile haben sich getrennt. Natürlich haben sie sich einvernehmlich getrennt, aber das, was danach kam, kam nicht einvernehmlich. Und dann war dieser Rosenkrieg eben da. Ich war dann ganz kleiner Junge, habe das gar nicht so mitbekommen. Also wenn ich mich heute daran erinnere, habe ich es nicht so mitbekommen, was sie alles denken, aber ich kann mich noch genau an die Gefühle erinnern. Dieses Gefühl, dass erstens, dass ich schuld bin daran, dass die sich jetzt trennen, weil ich was falsch gemacht habe und zweitens diese Angst, der geht jetzt und dann ist er weg. Und an das kann ich mich nur ganz gut erinnern, das war bis bis ich 14, 15 war, war das immer noch so da. Meine Brüder, wenn die immer aus der Tür rausgegangen sind und wieder heimgegangen sind, meine Älteren, da hatte ich immer die Angst, der kommt nie mehr wieder. Dieses er geht jetzt war für mich ganz schlimm. Ich wollte immer alle meine lieben Menschen um mich haben, weil ich immer Angst hatte, okay der geht jetzt und kommt nicht mehr. Woher kommt es? Da gehen wir jetzt zurück auf meinen leiblichen Erzeuger, der damals gegangen ist und der dann einfach nicht mehr gekommen ist. Somit habe ich suggeriert, okay wenn da einer geht und sagt, er geht jetzt, dann ist er weg. Unabhängig davon, was ich tue, er ist weg. Also habe ich eine Verlustangst entwickelt und bin dieser Verlustangst damit begegnet, dass ich in meinen emotionalen beziehungsweise in meinen sozialen Beziehungen, in meinen Kontakten sehr geklammert habe. Ich habe mich überkompensiert. Ich habe mich über angepasst diesen Menschen entgegen. Ich wollte diesen Menschen allen Mitteln gefallen, um ihn quasi an mich zu binden. Hat sich in vielen Weisen ausgewirkt. Nicht das schönste, was man damit sich selber macht, weil man setzt sich selbst im Wert so dermaßen unter Druck, dass es eigentlich gar nicht mehr zu einer reflektierten Darstellung der eigenen Sicht kommt, beziehungsweise der Umstände, die um einen rum sind, sondern man verfährt da schnell in so ein Fahrwasser und man geht auch ganz schnell dazu über, wenn man dann so einen Menschen klammert, weil man unglaubliche Angst hat, ihn zu verlieren, dass man diesen Menschen einfach zentral in sein Leben rückt und dann irgendwann kommt man aber auch so in die Einsicht, was heißt in die Einsicht, in dieses Fahrwasser rein. Ja, ich tue ja alles. Ich tue ja alles für diese Beziehung. Ich tue ja alles für diese Freundschaft und von ihm kommt ja gar nichts. Da muss man jetzt sehen, da ist unser Grundbedürfnis nach Bindung natürlich extrem angegriffen, wenn ich so eine Verlustangst habe, weil wir haben das Bedürfnis nach Bindung und beim anderen gegenüber ist das Bedürfnis der Kontrolle und der Autonomie absolut angegriffen. Wenn ich diesen Menschen klammer und klammer und klammer und klammer und ihn damit einenge, was automatisch einhergeht damit, wenn ich so klammer, dann enge ich ihn ein. Dann versuche ich gewisse Entscheidungen von ihm so hinzulenken, dass es zu meinen Gunsten ausfällt. Dann versuche ich ihn mich aufzuzwängen, ihn aufzudrängen und dann trete ich eben bei ihm in das Bedürfnis der Autonomie mit rein. Das heißt, es ist so ein Teufelskreis. Je mehr ich Verlustangst entwickle, desto mehr wird mein Bedürfnis nach Bindung quasi angegriffen und desto mehr wird sein Bedürfnis von gegenüber, das Bedürfnis nach Autonomie auch angegriffen. Das heißt, egal was ich mache, je näher ich den Menschen komme, desto weiter entfernt er sich von mir und das triggert genau diese Verlustangst bei mir. Das herauszufinden, das hat bei mir eine sehr interessante beziehungsweise sehr aufreibende Erfahrung in meinem Vergangenes, in meinem Nettelfort wieder gebraucht, wo ich einfach mal zurückgegangen bin und mich in die Gefühle meines früheren Ichs einfach mal, meines kindlichen Ichs einfach reingegangen bin und dort einfach mal nachgeforscht habe. Ja, was habe ich denn gefühlt in meiner Kindheit? Und da ist es ganz interessant, wenn man so eine Reise in die Kindheit macht, dann wird einem auffallen, dass es viel mehr negative Gefühle gibt, die einem da in Erinnerung bleiben als positive. Das hat grundsätzlich damit zu tun, weil diese negativen Gefühle speichert unser Hirn ja ab. Daraus entstehen ja unsere Ängste, weil dieses negative Gefühl, dieses unglaublich zerreißende negative Gefühl, das will unser Hirn ja vermeiden. Und genau dazu kommt es dann zu diesen Ängsten und diesen Vermeidungsstrategien. Diese Strategien, die wir dadurch entwickeln, quasi diese Ängste zu kompensieren, diese Ängste zu leben oder aber den Auslöser dieser Angst wegzunehmen. Und das war bei der Verlustangst, war das bei mir so, dass es dann wirklich gebraucht hat, dass ich nochmal ein bisschen zurück bin in mich, in mich reingehört habe. Ja, was fühle ich denn eigentlich für eine Angst? Was ist Verlustangst für mich? Ich habe jetzt Angst, diese Person zu verlieren. Was löst das in mir aus? Jetzt muss man das ein bisschen differenziert sehen. Einmal habe ich natürlich die Angst, die Person zu verlieren. Es löst in mir aus Trauer, Schmerz. Es löst in mir aus kompletter Kontrollverlust. Wenn diese Person nicht mehr da ist, bestätigt sich ja wieder meine Andame, dass ich es nicht wert bin, dass diese Person da bleibt, dass ich wieder Schuld bin, dass die Person eben raus ist, dass sie weg ist und davor habe ich Angst einfach. Dieses Gefühl, nicht unbedingt das Alleingelassenwerden, sondern dieses Gefühl quasi die Schuld wieder auf mich zu nehmen, dieses Neudurchleben dieser Situation. Ja, jetzt ist es weg. Jetzt kommt es nicht mehr. Jetzt ist der beste Kumpel, die beste Freundin, die Freundin, der Freund ist weg und der kommt nicht mehr und ich habe schon wieder, bin schon wieder allein da und so wie immer in meinem Leben werde ich immer allein da stehen. Ja, genau das ist es, was es triggert. Zusätzlich dazu noch, wenn ihr so eine ADHS oder ADS Störung habt, könnte es sein, dass euer Hypofokus dann darauf rückt. So ist es bei mir zum Beispiel. Dann rückt dann dieses zentrale Thema in meinen Hypofokus und ich denke den ganzen Tag an nichts mehr anderes und da muss die Person noch nicht mal weg sein. Aber man geht da so oft in so einen Fokus rein auf dieses Thema, weil diese Angst so prägend war bei mir oder so prägend ist, dass man alles drumherum ausblendet und damit endet auch jede Grenze der Objektivität. Und allein diese Grenze der Objektivität, des Eigenbetrachtens, da raus zum, also da nicht mehr zum haben, dann ist es quasi fast schon zu spät. Dann muss man sich irgendwelche Strategien überlegen, dann muss man merken, okay, ich denke jetzt irgendwie nur noch daran, ich habe nur noch dieses zentrale Thema in meinem Kopf, dann muss ich mir selber Gedanken machen, okay, was kann ich jetzt dagegen tun? Was kann ich dagegen tun? Was habe ich dagegen getan? Wie gesagt, ich habe eine Verbindung zu meinem früheren Ich hergestellt, zu meinem kleinen Littlefoot, habe dem mal nachgefragt, hey, wie geht es dir denn eigentlich? Vor was hast du denn Angst? Was triggert dich? Und dann bin ich einfach mal so gewisse Situationen, die kommen automatisch, dann bin ich einfach so gewisse Situationen in meinem frühkindlichen Ich und habe diese Gefühle einfach nochmal gefühlt. Das war geführt damals. Finde ich wichtig, dass man das geführt macht unter professioneller Aufsicht, weil sonst verkapselt man sich da oder verzettelt man sich da bestimmt in so einer Sackgasse. Und ich habe da ein Spektrum an Gefühlen gehabt, dass ich sehr traumatisch, dass mich tatsächlich wirklich schockiert hat. Ja, wie bin ich der Angst dann begegnet? Wie gesagt, ich habe mich zurückerinnert. Wo kam das her? Was hat es in meinem jetzigen Leben getriggert? Was triggert es jetzt in meinem Leben? Was sind die Punkte, wo ich aufpassen muss, dass ich nicht da in diese krankhafte, in diese übermäßige Verlustangst reinrutsche? Die habe ich dann ausgemacht. Die habe ich ausgemacht, indem ich nicht nur immer daneben gestanden bin, sondern einfach mal die Gefühle, die Ängste auch leben. Wir neigen dazu, wenn wir eine Angst haben, dass wir dann neben dran stehen und analysierend drüber gucken wollen und gucken, okay, ich habe hier Angst, an was liegt das? Und dann spiegeln wir aber nicht. Wenn wir die Angst aber erst mal zulassen, dieses Gefühl zulassen, dann können wir viel reflektierter von uns innen heraus sehen, okay, woran liegt das jetzt? Und erst wenn ich reflektiert daraus habe, was fühle ich jetzt, warum fühle ich es, kann ich von außen treten und sagen, okay, hier sind die Auslöser. Da muss ich aufpassen, dass ich nicht in dieses Bild reinfalle, in dieses Schema. So viel zu meinem Verlustangst. Meine Angst, hintergangen zu werden. Diese Angst, dass mir fremdgegangen wird. Diese Angst davor, dass meine Freunde hinter meinem Rücken über mich reden. Es ist alles so. So Ängste, ja, woher kommen denn die? Und das ist tatsächlich, da wird bei uns extrem das Bedürfnis nach Selbstwert und das Bedürfnis nach Kontrolle angegriffen, wenn wir diese Ängste haben. Bei mir war es wieder so, die Angst davor, hintergangen zu werden, hat sich aus alten Beziehungen abgeleitet mitunter. Ich wurde in Beziehungen betrogen. Ich hatte schon falsche Freunde, so wie jeder wahrscheinlich von euch, die hinter dem Rücken geredet haben. Das sind alles so Erfahrungen, die man im Leben sammelt. Gerade fremdgehen, das ist ein riesen Kontrollverlust, ein riesen Vertrauensverlust dem Gegenüber. Das greift direkt unseren Selbstwert an. Das hat so viele Facetten. Das ist ein Schmerz, den wir da fühlen, den wollen wir nicht mehr fühlen. Und um diesen Gefühl quasi zu umgehen, weil man Angst hat davor, auch wenn es gar keinen Grund gibt, man kann die loyalste Person gegenüber haben, aber wenn man davor Angst hat, dann werden früher oder später diese Ängste getriggert. Weil jede Beziehung, egal ob romantische oder menschliche, freundschaftliche Natur, hat gewisse Stadien. Und irgendwann kommt man in so ein Stadien der völligen Öffnung. Man hat das erste Kennenlernen hinter sich, man hat sich gerochen, man kommt gut aufeinander klar. Die soziale Wellenlänge ist auf einer Ebene. Man hat die gleichen Interessen eventuell, die gleichen Dinge. Es entwickelt sich daraus eine engere Beziehung, eine engere Freundschaft. Und dann geht es weiter. Es geht dann in den Alltag. Man definiert sich selber, okay, das funktioniert für mich im Alltag, das funktioniert nicht im Alltag. Und irgendwann hat sich das dann so eingespielt. Es hat sich eingespielt bei einer Freundschaft oder einer Beziehung, dass man jetzt auf dem Punkt ist, wo man sagt, okay, unseren Alltag haben wir so weit aufeinander angepasst, dass es funktioniert für uns beide. In einer Freundschaft ist das ganz das Gleiche. Wir haben unsere Treffen quasi, unser soziales Interagieren haben wir so auf eine Reihe gebracht, dass wir uns super verstehen können. Wir schreiben uns jeden Tag oder jeden dritten Tag oder vielleicht auch nur einmal in der Woche, aber hey, das ist und bleibt mein bester Freund und keine Ahnung was. Und jetzt kommt irgendein Reiz von außen, der das triggert. Der beste Freund geht auf einmal mit der Ex-Freundin umher oder mit irgendeiner anderen Person, die man eben nicht so mag, der man nicht vertraut. Und dann hat man Angst davor, dass der beste Freund darüber redet oder der Partner. Er geht auf einmal wieder auf Partys und macht so, weil dieses erste Gefühl der Verliebtsein weg ist und man denkt sich, okay, ich reiche ihm jetzt nicht mehr. Was macht er da? Was tut er da? Und genau da tritt bei mir diese Angst ein, hintergangen zu werden, beziehungsweise die Angst, dass mir fremdgegangen wird. Woher kommt die? Bei mir kam sie davon, dass ich, wie gesagt, mir wurde fremdgegangen in anderen Beziehungen und ich habe das auf mich bezogen, dass ich der Auslöser war, dass die andere Person fremdgegangen ist. Und natürlich habe ich nach außen kommuniziert, ja, sie ist fremdgegangen, weil sie einfach blöd ist, aber innen drin, in mir drin, weil ich relativ ungespiegelt habe, nicht mit dem Gefühl gearbeitet, was ich da habe, habe es nicht verarbeitet, nicht aufgearbeitet, sondern hat es einfach abgekapselt in den Schuhkarton und weggesteckt. Ja, gut, dann ist sie weg und fertig und dann damit ist das Problem aus der Welt. Nein. Ich habe mir da eingeredet, okay, dieses Gefühl, mir fremd, oder ich habe dieses Gefühl des fremdgegangen werdens, habe ich so aufgesogen, dass das so schmerzhaft für mich ist, dass ich das nicht mehr haben wollte. Und dann habe ich mir innerlich so einen Kompass gemacht. Ja, wie kann ich denn sicherstellen, dass diese Person mir nicht fremdgeht? Ja, eigentlich ist dann das Ding Vertrauen. Nur weil die eine Person einen Fehler gemacht hat, muss es die andere Person nicht wieder machen. Es sind völlig verschiedene Menschen mit völlig verschiedenen Werteverstellungen, mit völlig verschiedenen Glaubensgrundsätzen, mit völlig verschiedenen sozialen Hintergründen. Alles ist anders an dieser Person. Das Einzige, was eventuell an diesem Person gleich sein kann, ist entweder die Schuhgröße, die Hosengröße, die T-Shirtgröße, keine Ahnung, irgendwas. Aber das hat nichts mit der Person an sich zu tun. Und dessen muss man sich klar werden. Und dessen war ich mir eben immer nicht so klar. Da muss ich mich immer selber ertappen. Okay, da ist nichts. Komplett andere Person, komplett anderes Ding. Und dazu kam bei mir dann tatsächlich noch wieder, das klingt ein bisschen ausgewaschen, so das Verhältnis zu meinem leiblichen Vater, der mich damals sehr oft hintergangen hat, der mich oft angelogen hat und ich somit das Grundvertrauen in die Menschen einen erheblichen Knacks bekommen hatte, einen erheblichen Schaden. Weil mein leiblicher Vater und meine Mutter, das sind ja die Bezugspersonen, die man im Leben hat. Und gerade mein Vater, der hat so Spielchen mit mir abgezogen. Ja, am Samstag hole ich dich ab, um ein Uhr. Und es war Samstag, es war zwölf Uhr. Ich rufe meinen Papa an. Hey Papa, du holst mich heute um eins? Ja, ja, ich hole dich um eins. Und dann war es ein Uhr. Und der kleine Dennis stand da und hat gewartet. Es war zehn nach eins. Der kleine Dennis greift zum Telefon. Hallo Papa, kommst du noch? Ja, ja, ich verspäte mich ein bisschen. Alles klar. Okay, es wurde halb zwei. Es wurde zwei. Der kleine Dennis ruft den Papa an und sagt, Papa, wo bist du denn? Ja, deine Mama hat gesagt, ich war vorhin da und deine Mama hat gesagt, du hast jetzt keine Zeit. Boom. Ja, okay Papa, ich habe schon Zeit. Ja, jetzt habe ich schon was anderes vor. Ich habe mich direkt umorientiert. Alles gut. Funktioniert jetzt heute leider nicht mehr. Sorry, du musst mit deiner Mutter reden. Boom, aufgelegt. Der kleine Dennis stand dran. Okay, Papa hat jetzt gesagt, meine Mama hat gesagt, ich habe keine Zeit. Also ich zu meiner Mutter hin. Mama, wieso sagst du dem Papa, wieso habe ich keine Zeit, dass ich keine Zeit habe? Ja, nee, habe ich gar nicht. Boom. Zwei verschiedene Weltansichten. Wem vertraue ich jetzt? Und als Kind ist es da gar nicht so einfach, da die Wahrheit rauszufinden, sondern man projiziert es dann so. Ja, die hat mich angelogen. Er hat mich angelogen. Man heroisiert da Menschen. Und zum Schluss sucht man dann die Schuld dann quasi bei sich selber. Ja, eigentlich haben sie beide wahrscheinlich das abgekartet und ich habe einfach nur, die wollten einfach nicht, dass ich hier was mache, weil eigentlich habe ich es eh nicht verdient, weil ich war schlecht in der Schule oder keine Ahnung. Man bezieht es dann so ein bisschen auf sich und verliert das komplette Vertrauen zu den Gegenübern, weil man natürlich nicht nachvollziehen kann, wie das sein kann. Ich habe da einen erheblichen Knacks wegbekommen im Vertrauen gegenüber Menschen. Und genau das verfolgt mich heutzutage immer noch. Und das zu erkennen ist für mich mittlerweile relativ einfach. Ich habe es in meiner letzten Beziehung extrem gemerkt, dass ich diese Angst hatte, wusste nicht, wie ich damit umgehe. Und da habe ich einen ganz guten Ansatz mit meiner Therapeutin gefunden, wie ich dieser Angst begegne, wie ich auch mit dieser Angst arbeiten kann. Wie begegnet man der Angst? Ich habe mich dann erstmal informiert in verschiedenen Podcasts im Internet, in verschiedenen Foren im Internet. Habe mich auch mit dem Thema ADHS und Vertrauen und dem ganzen Denken da vertraut gemacht. Da hat jetzt ADHS Gott sei Dank nicht viel, wirklich nicht viel zu sagen. Da funktioniert das schon wunderbar bei mir. Alle super. Aber ich habe da wirklich alle Erheblichkeiten, Eventualitäten habe ich damit einspielen lassen. Wie komme ich dazu und wie komme ich raus aus diesem Kreislauf? Ja, wie kommt man raus aus diesem Kreislauf? Erstmal muss man anerkennen, dass die Fehler der anderen nicht die Fehler von mir waren. Nicht die Fehler von mir waren. Das war kein Angriff auf meine Persönlichkeit. Das war überhaupt kein Angriff auf mich. Das hatten die anderen zu verschulden. Und dann muss man sich herauskristallisieren, okay, die Fehler, die die Eltern gemacht haben, weil sie es nicht besser wussten, weil sie überfordert waren oder sowas, das hat nichts mit meinem heutigen Leben zu tun. Das sind alte Glaubenssätze, die ich in mir drin habe, die aber gar nicht mehr der neuen Wertvorstellung meines Lebens beziehungsweise meines neuen Lebens ersprechen. Die Situation hat sich komplett verändert und das muss man sich vor Augen werfen, dass die Situation sich komplett verändert hat. Und das funktioniert bei mir tatsächlich ganz gut. Wenn da so ein Gedanken kommt, hey, der oder die könnte mich gerade hintergehen oder die könnte mir was vorlügen, dann hinterfrage ich das erstmal. Okay, wie kommst du darauf eigentlich? Was fühlst du jetzt da in dem Moment? Und dann komme ich ziemlich schnell auf den Schluss, ja, in dem Moment fühle ich einfach die Angst davor, die soziale Bindung zu diesen Menschen zu verlieren oder die Angst davor, wieder angelogen zu werden und wieder dieses Gefühl zu haben, dass ich eben keinen Einfluss hatte drauf. Und dann denke ich mir, ja gut, aber die Person, die du da vor dir hast, die hat dir noch nie einen Grund gegeben, dir zu misstrauen. Noch nie. Warum misstraust du ihr? Und dann setzt mein rationales Denken ein, das dann sagt, okay Dennis, es ist alles gut, es ist alles gut. Dann dauert das ein bisschen, dann dauert das vielleicht eine halbe Stunde, aber dann ist dieses Gefühl weg. Und wenn die Situation dann nochmal auftritt, dann ist es nur noch halb so schlimm. Und wenn sie nochmal auftritt, dann ist es wieder nur noch halb so schlimm. Man muss sich dessen bewusst werden, dass das alte Glaubenssätze sind. Das ist ein veralteter Glaubenssatz, den wir da mitbringen. Unser Werkzeugkasten für dieses Gefühl, was wir da mitbringen, ist veraltet. Es gibt neue Werkzeuge, Spezialwerkzeuge dafür. Super, schmeißt das alte Werkzeug weg und gibt dir neues Handwerkszeug an die Hand. Und dann kannst du diese Spirale auch durchbrechen. Okay, die nächste Angst, die ich da so habe in mir, ist die Angst davor, dass ich dem anderen nicht reiche. Das ist so eine typische Angst. Das ist eine Angst, wenn man oft im Leben korrigiert wurde, einem harte Maßstäbe gesetzt wurde und dann immer gesagt hat, das schaffst du eh nicht, das kriegst du nicht hin. Da bist du zu dumm dafür, das kannst du eh nicht und das musst du erreichen und das musst du tun. Diese strukturierten, diese harten Strukturen, wenn man die mitbekommen hat, dann hat man meistens echt oft Angst, dass man sich selbst nicht reicht. Und genau das ist es, wo man dann ansetzen muss. Man muss sich dann wirklich auf seine Ziele konzentrieren, auf seine Möglichkeiten, was man schon im Leben hatte. In meinem Fall war das dann einfach, ich bin dann zu mir gegangen und habe geguckt, okay, was habe ich denn eigentlich schon im Leben geschafft. Und wenn wir alle ehrlich sind, haben wir alle wirklich viel im Leben geschafft. Und da geht es jetzt hier nicht um den Doktor in was weiß ich was für ein Thema, sondern es geht einfach um die Lebenssituation. Wir haben unser Leben so weit gebracht, dass wir heute hier stehen und du dir zum Beispiel den Podcast anhörst, dass ich den Podcast gerade aufnehme. So weit haben wir es gebracht. Und das ist schon ein ganzes Stück Arbeit dahinter uns. Egal in welcher Lebenssituation wir gerade sind, ob die gut ist, ob das schlecht ist, ob wir das Gefühl haben, dass alles gerade bergab geht, aber bis hierhin haben wir es zumindest geschafft. Und wir haben verdammt viel gut gemacht. Wir haben wirklich viel gut gemacht. Und da muss ich einfach von diesen alten Glaubenssätzen wirklich Abstand nehmen und mir bewusst werden, hey, das sind nicht meine Werte, die ich da mitbekommen habe. Ich für meinen Teil, in meinem Bedürfnis der Autonomie, habe diese folgenden Werte für mein Leben und die erfülle ich mir. Super. Und dann musst du dieses Loslassen, dieses alte Loslassen, du musst es identifizieren, dass du ständig gesagt bekommen hast, du musst das machen und das musst du noch erreichen und hier musst du noch erreichen und das kannst du eh nicht und das wirst du nicht können und da bist du zu doof und da bist du viel zu toll dafür. Einfach loslassen. Es gibt keinen mehr von außen, der uns das bestimmt. Die einzigen Grenzen setzen wir uns. Und wenn wir an einem Vorhaben scheitern, dann liegt es einfach an uns. Und es hat keiner von vorher gesehen oder vorher bestimmt. Und dann muss ich mich halt neu ausrichten. Ganz einfach. Mehr ist das nicht. Wirklich. Mehr ist das nicht. Ich setze mir doch selber meine Ziele und meine Vorgehensweisen. Das nächste bei mir ist die Angst vom Alleinsein bzw. das Fehlen der sozialen Bindung. Ja, wie gesagt, Scheidungskind hat ein bisschen was mit eingespielt, was da gegangen ist, aber was auch ganz viel bei mir eingespielt hat, ist, ich habe früher als Jugendlicher sehr häufig meinen Freundeskreis gewechselt. Ich habe mich nie richtig angekommen gefühlt, weil viele Freundeskreise mit meinem sehr quirligen, sehr aktiven Art, mit meinem sehr kreativ verzweigten Ich gar nicht klarkommen sind. Ich bin ein Mensch, wenn man mich kennenlernt, dann wirke ich nicht wie der Standard Mensch, sondern ich bin ein sehr extrovertierter, wissbegieriger, neugieriger Mensch, der gern Menschen aber auch zuhört, der auch gern redet, der in sozialen Kontakt tritt, sich über komplexeste Themen unterhalten will, der immer wieder neues Wissen mitbringt in der Unterhaltung. Ja, es ist positiv, es ist absolut positiv, aber in manchen Kreisen kann das auch einfach zur Abstoßung führen, weil man dann ziemlich schnell als ziemlich rechthaberisch, siebengscheit oder sonstiges kommen kann. Da habe ich einfach für mich lernen müssen, okay, ich muss meine Masken absetzen. Ich muss nicht immer überall jedem gefallen, sondern ich muss einfach wirklich selber ich sein. Ich muss dieses Masken-Denken, dass ich in jeder menschlichen Beziehung ein anderes Ich von mir da sein muss, das muss man sich einfach ablegen. Man muss in dem Fall authentisch sein lernen. Und dieses authentisch sein lernen, das ist so immens groß, dass es eigentlich eine eigene Folge bedarf. Machen wir bestimmt auch, weil authentisch sein ist echt super. Aber genau dieses Angst vom Alleinsein, das Fehlen der sozialen Bindung kam eben auch daraus, dass ich mir immer eingeredet habe, hey, ich bin ja eh nicht lang willkommen, weil mein Gegenüber irgendwann langweilig dehn, überfordere ihn, gehe ihm auf die Nerven oder lüge ihn an. Und da ist es genau dieses Masken-Denken bei mir. Ich habe dann Masken aufgesetzt, habe mich selbst als Person verstellt und irgendwann ist es anstrengend etwas anderes darzustellen, was man selbst nicht ist. Und dann fühlt man sich auch nicht mehr wohl in dieser sozialen Bindung. Und dann geht man aus der sozialen Bindung raus. Und genau das hat mein Hirn eben falsch assoziiert. Das hat es dann auf mich gemacht, dass ich quasi nicht ausweiche, dass ich diesen Menschen nicht aufrechterhalten konnte, den ich ja da darstellen wollte. Nein, das ist falsch. Ich für mich bin doch ein eigener Mensch. Und wenn ich ich für mich in einer sozialen Umgebung mich nicht wohl fühle, dann ist das einfach nicht meine. Und dann gibt es eine neue. Es gibt an jeder Ecke so tolle Menschen, die man kennenlernen kann. Und das habe ich erst wieder die letzten vier Wochen gelernt. An jeder Ecke gibt es so tolle Menschen, die man kennenlernen kann, mit denen man so interessante Gespräche haben kann. Diese Angst vor sozialer Vereinsamung oder das Alleinsein, die ist nicht berechtigt. Da muss man wirklich in sich hören und sich denken, okay, wo kommt die her? Dieses überangepasste Maskendenken muss man dann einfach absetzen. Okay, aber wie bin ich jetzt den Ängsten, dem kompletten Angstsammelsurium oder dem kleinen Ausschnitt meiner Ängste, die ich so habe, bin ich denn entgegnet? Zuallererst war wieder die Reflexionsphase, die Bewusstwerden-Phase. Ich musste mir meiner Angst überhaupt bewusst werden. Wie habe ich das gemacht? In Situationen, wo ich mich unwohl gefühlt habe, habe ich da aufgeschrieben. Ich fühle mich unwohl. Und dann bin ich dahinter gestiegen. In dieser Situation fühle ich mich unwohl. Es ist das, es ist das, es ist das um mich herum und irgendwie fühle ich mich gerade nicht bei mir nicht gut. Und dann habe ich aufgeschrieben, was fühle ich dann dabei? Dann habe ich aufgeschrieben, wann tritt es auf? Bei welchen Personen tritt es auf? In welchen Situationen tritt es auf? Ich habe es aufgeschrieben und das kann ich nur jedem empfehlen. Schreibt euch Dinge auf. Schreibt es euch auf. Was ihr mit der Hand schreibt, bleibt. Und das könnt ihr nachlesen und dann könnt ihr darüber nachdenken. Ihr könnt es nur zu eurem Therapeuten nehmen oder egal, wo ihr es hinnehmen wollt, ihr könnt darüber reden. Wenn ihr es aufschreibt, vergisst ihr es nicht. Das ist das Erste. Und außerdem, wenn ihr es aufschreibt, verarbeitet ihr schon viel. Erster Tipp, aufschreiben. Zweiter Tipp, die Angst und das Gefühl, was dahinter steht, identifizieren. Ja, vor was habe ich denn jetzt Angst? Wenn ich einfach nur da sitze mit schwitzigen Händen und irgendwie mich unwohl fühle, dann habe ich ja irgendein körperliches Symptom. Erstmal muss ich identifizieren, ja, vor was, was ist jetzt gerade da los? Und dann intensiviere ich auch, was fühle ich denn gerade? Fühle ich gerade wirklich Angst? Und wenn ich Angst habe, warum habe ich Angst? Was fühle ich noch? Ist es dieses Leere in mir? Ist es dieses Gefühl der Überforderung? Ist es, was ist es? Woher kommt das? Und das auch wieder zusammenpacken und identifizieren. Der dritte Schritt, was ich dann mache, ist nachvollziehen, woher die Angst kommt. In Verbindung mit meinem alten Ich, mit meinen Erfahrungen, mit meiner Kindheit. Nicht alles kann man auf die Kindheit schieben. Nicht alles kann man auf die Eltern schieben. Man muss sich auch mal fragen, ja, wo kommen denn meine Gedankensätze her? Bei mir war das dann zum Beispiel so, gerade das mit dem Fremdgehen. Diese Gedankensätze kamen einfach aus anderen Beziehungen. Man wurde dahinter gegangen. Ja, dann muss man sich im Klaren werden, okay, diese Person, die das mit mir gemacht hat, die ist nicht mehr in meinem Leben. Somit ist diese Situation auch aus meinem Leben. Und es wird, man kann es nicht wissen, ob es nochmal kommt, aber ich kann der anderen Person erstmal vertrauen, weil die wird das nicht machen. Welchen Grund hätte sie denn, das zu machen? Und das ist zum Beispiel nachvollziehen, woher kommt die Angst? In Verbindung mit dem alten Ich, da in Verbindung treten und wirklich mal in sich reinzuhören, woher kommt denn das alles? Alles in allem muss ich mir meiner Ängste bewusst werden, um ihnen begegnen zu können. Und dann geht es erst um die Auslöser, um diese zu identifizieren. Ich für meinen Teil trete dann wieder in den Spalt quasi zwischen dem Gefühl und der Reaktion. Also ich empfinde eine Angst und will jetzt was dagegen machen gegen die Angst und da trete ich kurz dazwischen und sage dann okay, stopp, erstmal rausnehmen aus der Situation. Ich habe jetzt diese Angst, Skillliste wieder, habe ich schon mal angesprochen. Gehe ich drauf auf die Skillliste, okay Situation raus, erstmal an was anderes denken, hier komplett mal die Angst rausnehmen. Und dann bewusst werden, okay, warum ist diese Angst jetzt gekommen und was wollte ich gerade machen? Gar nicht so einfach, weil ich sehr impulsiv bin eben, aber wenn ich diesen Prozess mache, dann kann es mein Denken und mein Verhalten mega positiv beeinflussen. Es wirkt bei mir Wunder tatsächlich. Einfach mal mich aus dem Gefühl, es zu erleben, es zu spüren, dann zwischen dem Gefühl und der Reaktion reinzutreten und mich komplett rauszunehmen. Und dann linke ich mich mal ganz kurz ab. Und dann gehe ich wieder auf diese Angst zurück und sage, okay, was hat diese Angst jetzt ausgelöst und ist es gerechtfertigt? Und wenn ich das dann gemacht habe, dann kann ich wirklich sagen, okay, und jetzt bin ich der Angst irgendwie bewusst und jetzt kann man daran gehen, der Angst Herr zu werden. Und das ist ein langer Prozess, da muss ich auch noch ganz viel lernen darüber. Ich berichte euch gern nochmal in einem halben Jahr, in einem Jahr darüber, wie es da mit mir steht und mit meinen Ängsten und wie ich damit umgehe und wie ich jetzt oder wie ich in einem halben Jahr damit umgehe. Ich glaube da an eine sehr positive Zukunft, weil ich wurde mir dessen bewusst, ich habe sie zum Großteil identifiziert. Es ist immer ein Prozess und er hört nie auf. Ich habe sie identifiziert, aber jetzt mittlerweile bin ich auf so einem Punkt, wo ich sagen kann, okay, ich habe sie identifiziert, ich fühle mich ganz sicher mit denen, ich weiß, woher die kommen und vor allem kann ich auch ziemlich gut identifizieren, okay, jetzt habe ich dieses Gefühl der Angst. Okay, stopp, halt, ich kann jetzt gerade nicht reflektieren, also muss ich mich mal der Situation kurz entziehen. Und da ist es wieder, sich selber ehrlich zu sein, da muss man halt dem Gegenüber sagen oder in der Arbeit oder so, hey, stopp, ich brauche jetzt mal kurz fünf Minuten oder hey, ich muss aufs Klo, ich muss mir die Hände waschen, ich gehe mal kurz aufs Klo, kaltes Wasser, Schwein ins Gesicht, einfach einen Reiz schaffen, der einen rausgeht, kurz rausgehen, spazieren gehen, keine Ahnung, was es halt zulässt. Irgendeinen Reiz schaffen, der mich kurz aus dem Ganzen rausholt, aus dem Gedankenkarussell rausholt, damit ich erstmal wieder Kraft sammeln kann und dann nochmal darüber nachgehen kann, okay, wie kam es jetzt darüber. Diese Angst einfach auszuhalten, das kann ich machen, wenn ich wirklich Zeit habe, aber wenn ich keine Zeit habe, dieser Angst jetzt zu begegnen, dann muss ich mich dieser Angst rausnehmen. Und da geht es hier nicht um Vermeidungssituationen. Nicht, wenn ich die Situation erkannt habe, okay, in dieser Situation, wenn ich in die S-Bahn einsteige, kriege ich Angst. Dann bringt diese Vermeidungssituation, geht immer dahin zu einer Angst vor der Angst. Und wenn man die Angst vor der Angst entwickelt, dann ist man bereits in einer richtigen Angststörung drin. Da muss man sich dann sofort wirklich daran ranmachen, professionelle Hilfe auszusuchen, weil dann wird das Leben nur noch komplizierter. Daher, keine Vermeidungsstrategien aufbauen, sondern wenn diese Situation kommt mit Angst, dann nehme ich mich aus der Situation raus. Wenn ich in der S-Bahn bin und es wird mir gerade zu viel Kopfhörer rein, Ohren zu halten, kurz die Augen zu machen, tief durchatmen, auf die Atmung konzentrieren, irgendwas innen drin in sich machen und da muss man einfach finden. Wie gesagt, Skilllisten, schaut die euch mal durch. Ich kann sie nur empfehlen. Klingt alles mega dämlich, wenn man das das erste Mal liest, aber es hilft wirklich. Und damit sind wir dann auch schon am Ende dieser Folge. Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen weiterhelfen. Mir hat es wieder mal geholfen darüber zu reden. Ich danke euch vielmals fürs Zuhören. Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Abend, Morgen, Tag. Je nachdem, zu welcher Uhrzeit und Tageszeit ihr mich gerade hört. Ich bedanke mich vielmals nochmal für die vielen positiven Rezessionen, die ich bekommen habe. Das hat mich jetzt dazu gebracht, diesen Podcast jetzt bald auch auf Spotify zu veröffentlichen. Da werde ich heute mal mich ein bisschen dran setzen. Das heißt, ihr hört mich auch bald auf eurem Lieblings-Musik-Sender, Musik-Stream. Je nachdem, wo ihr dann seid, könnt ihr mich jederzeit dann hören und müsst nicht immer über den Browser in fünf verschiedene Podcast-Apps oder Podcast-Seiten gehen. Spotify ist das Einfachste. Ich meine, Audible hat auch nicht jeder, habe ich gemeint. Ja, ihr könnt mich dann auf jeden Fall auf Spotify bald finden. Ich würde mich freuen, wenn ich wieder Rezessionen kriege, von euch Wünsche bekomme, dass ich einfach so ein paar Dinge habe, wo ich mich dran langhangeln kann, was euch interessiert, was mir auf dem Herzen liegt, worüber ich reden will. Und dann hören wir uns das nächste Mal. Vielen Dank nochmal fürs Einschalten und ich wünsche euch noch einen wunderschönen Resttag. Das war das Leben findet einen Weg mit Miriam Dennis. Ich würde mich tierisch darüber freuen, wenn du bei der nächsten Folge wieder einschaltest. Wenn du irgendwelche Wünsche oder Anregungen hast, schreib mir einfach. Schreib einen Kommentar darunter, sollte es bei deinem Podcast-Dienst gerade eine Kommentarfunktion geben. Jede Anregung ist mir lieb. Ansonsten hören wir uns einfach beim nächsten Mal wieder. Ich freue mich auf dich. Bis dahin. Ciao.