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Christian is on the 60th day of his Pacific Crest Trail journey. He discusses the annoyance of mosquitoes and the different types of mosquito repellents, such as DEET and Picaridin. He also mentions using Permethrin on clothing as a longer-lasting method of protection. He reflects on his challenging time in the High Sierra, with high altitudes, snow, and crossing rivers and streams. Servus, hier ist der Christian mit einer neuen Erzählung vom Pacific Crest Trail. Mittlerweile ist es der 60. Tag, den ich unterwegs bin und heute wollte ich mal das Thema Stechmücken anschneiden. Jo, mittlerweile gibt es Stechmücken. Echt nervig, aber man ist immer froh, wenn es ein paar Schneefelder gibt, weil man weiter oben ist auf 6, 7, 8, 9 oder 10.000 Fuß, also über 3.000 Metern. Da liegt mehr Schnee, da hat man die Wiester noch nicht. Aber wenn man ein bisschen bergab geht, man kommt irgendwo hin, wo mehr Flüsse sind, Bäche, Teiche, stehendes Wasser, einfach mehr Grün auf dem Boden, Gras etc., der Schnee ist geschmolzen. Ja, dann hat man echt viele nervige Stechmücken. Zum Glück, muss ich sagen, sind es nicht die Blackflies, wie sie an der Ostküste sind, die einen wesentlich schlimmeren Stich hinterlassen, sondern es sind diese ganz billigen, einfachen Stechmücken. Ja, ziemlich zerbrechlich, kriegt man schnell kaputt, die Dinger. Und die Stiche sind auch nicht so schlimm. Ich habe bestimmt schon ein paar Stiche gehabt, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich irgendwo mal jetzt intensiver hätte kratzen müssen, oder dass es gejuckt hat oder wehgetan hat. Also ich habe sicherlich ein paar Stiche. Ich habe mal im Zelt ein paar von den Stechmücken geklatscht und dann hatte ich ein bisschen Blut an den Händen, also gestochen wurde ich. Aber es hält sich echt bisher im Rahmen. Ich wollte ein bisschen was erzählen zum Mückenspray. Wer sich in Deutschland zum Beispiel die gängigen Marken holt, das wäre Autan oder Antibrum, der kriegt in diesem Spray den Wirkstoff Picardin. Meistens ist Picardin in einer 20-prozentigen Lösung in diesem Spray enthalten, das heißt 80 Prozent sind irgendwelche anderen Füllstoffe. Und wer sich zum Beispiel das Tropenspray kauft, dass er so ein bisschen stärker sein soll, der hat dann im Mückenspray das 30 Prozent Picardin enthält. So ist der Stoff, so heißt er, der die Mücken fernhält. Wer in die USA reist, der kriegt überwiegend kein Mückenspray mit Picardin, sondern mit DEET, also D-E-E-T abgekürzt, glaube ich. Ich weiß nicht für was es ausgeschrieben steht. Also hier wird nicht Picardin, sondern DEET verwendet. Und auch hier gibt es Sprühflaschen mit 15-25 Prozent DEET. Aber es gibt auch die berühmte kleine rote Sprühflasche, in der befindet sich 98 Prozent DEET und etwas weniger als zwei Prozent Zusatzstoffe. Und dieses 98 Prozent DEET, das haut natürlich richtig rein. Das ist ein richtig übles Spray, eine richtige Chemiekeule. Da sind halt kaum noch Füllstoffe drin. Das ist wirklich zu fast 100 Prozent dieser Abwehrstoff, den die Mücken und Stechtiere nicht mögen. Und wer sich dieses nahezu 100 Prozent DEET auf die Haut sprüht, der kann auch teilweise Hautrötung bekommen. Und man muss echt aufpassen, dass man es auch fernhält von irgendwelchen Kunststoffen etc., weil das schon eine ganz schöne Chemiekeule ist. Ich glaube, irgendjemand hat sich mal das Armaturenbrett am Auto damit ganz schön versaut, als da hochkonzentriertes DEET drauf kam. Und man soll es auch von diesen super teuren Zelten fernhalten. Auch die Zelte, die wir hier haben, sind ja aus ganz ganz dünnem, leichten Kunststoff, also auf irgendeiner Erdölbasis. Und auch das verhält sich nicht gut mit hochkonzentriertem DEET. Interessant ist, auch hier in den USA gibt es Sprühflaschen, ja zum Beispiel für Kinder oder Leute, die einfach dieses DEET nicht mögen. Da ist dann wiederum das Picardin drin, was wir vom Orthan oder vom Antibrom aus Deutschland kennen. Und alle diese Produkte hier in den USA, die Picardin enthalten, sind dann made in Germany. Also vielleicht ist das das Bayer Chemiewerk oder so. Auf jeden Fall alles, was Picardin hat, hat irgendwie immer so einen deutschen Ursprung. Und aktuell ist es bei mir so, ich sprühe mir morgens die Beine mit 98-prozentigem DEET ein. Das reicht für wirklich zehn Stunden. Ich merke es, wenn ich abends das Zelt aufbauen will. Dann kommen die Stechtiere langsam zurück und dann müsste ich es nochmal neu auftragen. Interessant ist, was es auch gibt, das habe ich erst letztes Jahr kennengelernt. Das ist Permethrin, glaube ich, mit viel TH. Das sprüht man sich auf die Kleidung. Das ist eine große gelbe Sprühflasche, meistens von der Firma Sawyer. Und dieses Permethrin sprüht man auf Kleidungsstücke, also das T-Shirt, Hose, Mütze, Schuhe, was man will. Und das hält sechs Wochen lang. Also entweder bis zu sechs Wochen oder sogar sechsmal Waschmaschine übersteht dieses Permethrin und hält einem die Mücken dann von der Kleidung fern. Also vermutlich vorbei die Zeit, in der man aus dem Zelt kommt und muss sich morgens oder abends noch die Regenhose und die Regenjacke anziehen, weil nur das einem vor Stichen schützt, weil die Tiere durch die erste Schicht Kleidung durch das Hemd, durch das T-Shirt durchstechen können. Mit dem Permethrin ist das wohl vorbei. Da hat man echt ein paar Wochen lang Ruhe. Ich habe meine Kleidung jetzt zum zweiten oder dritten Mal mit Permethrin eingesprüht und ja, es ist echt eine große Hilfe. Ich habe Permethrin hier gekauft, da hatte die Flasche, diese Sprühflasche, 0,5 Prozent Permethrin und 99,5 Prozent andere Füllstoffe. Also dieses Permethrin scheint ziemlich stark zu sein. Und ich war überrascht, ich hatte mir Permethrin sogar in Deutschland besorgt. Da läuft es unter dem Namen, ich glaube, No Bite. Das war eine blaue Sprühflasche und da war zwei prozentiges Permethrin drin, also viermal so hoch konzentriert wie das hier in den USA. Das hat mich ein bisschen überrascht. Ja, mit dieser Kombo aus hochprozentigem Lid für die Haut und Permethrin, was über mehrere Wochen hält für die Kleidung, hoffe ich, dass ich jetzt ganz gut hier zurechtkomme. Es ist manchmal schon was nervig mit den Stechmücken. Ich hoffe, es wird nicht noch schlimmer. Ich bin gespannt. Vielleicht habe ich auch einfach Glück und die gehen mehr auf andere Leute. Mal sehen. So, das zum Mückenspray und zur Stechmücken-Thematik. So, und dann gleich hinterhergeschoben ein Bericht der letzten Wochen. Ich habe mich ja länger nicht gemeldet. Ja, ich bin heute, 60. Tag, bei Meile 1108 eingestiegen. Das heißt, ich habe vor einigen Tagen die High Sierra hinter mir gelassen, den knapp 300 Meilen, 480, 460 Kilometer langen, hochalpinen Abschnitt, durch den der Wanderweg hier führte. Es ging hoch auf bis zu 4400 Meter, wobei dieser Punkt nicht offiziell Teil des Pacific Crest Trail ist, sondern das war ein Berg, der neben dran liegt. Aber fast 95 Prozent der Wanderer, so sagt man, lassen die Chance nicht liegen und machen noch einen Abstecher auf diesen besagten 4400 Meter hohen Mount Whitney. Ja, die Sierra habe ich hinter mir gelassen in knapp drei Wochen. Es war ein sehr, sehr anspruchsvoller Teil. Ich fand es wesentlich härter als die Wüste. Grund war eben die Höhe, also regelmäßig über 3000 Meter, teilweise 4000 Meter. Dort oben körperliche Anstrengungen, bergauf, bergab gehen, das ist echt nicht ohne bei wenig Sauerstoff. Auch dort oben schlafen hat die erste Woche nicht so doll geklappt. In manchen Nächten, selbst die Ruhezeit war manchmal zwölf, dreizehn Stunden. Ich war nicht erholt danach. Ich habe keinen Tiefschlaf gefunden, mir fehlte der Sauerstoff. Ja, es war echt eine anstrengende Zeit da oben. Jeden Tag ein bis zwei Pässe, hochklettern, also irgendwie so den tiefsten Punkt in der Bergkette, sich hocharbeiten, meist frühmorgens, weil dann die Schneeschmelze noch nicht eingesetzt hat und der Schnee hart gefroren und einen trägt. Wenn man das Ganze am Nachmittag oder gegen Abend macht, dann sackt man im Schnee ein, kriegt nasse Füße, die Trittsicherheit ist nicht mehr gegeben. Also da waren viele Teile dabei, viele Abschnitte, die es nicht einfach gemacht haben. Also frühes Aufstehen, damit man der Schneeschmelze ein bisschen zuvorkommt. Viele Meilen auf geschlossener Schneedecke wandern, immer mit der Gefahr, dass man ausrutscht. Also sehr viel mit den Wanderstöcken arbeiten. Teilweise die Eisachs zum Einsatz bringen. Eisachs ist so ein halb so hoher Wanderstock wie gewöhnlich. Das heißt, man geht so ein bisschen krumm, wie so ein alter Mann, hat nur in einer Hand diese Eisachs. Sieht ein bisschen komisch aus und tatsächlich könnte man sich auch genauso gut stabilisieren mit den Wanderstöcken. Aber die Eisachs in ihrer Form als Axt hat dann halt den Vorteil, sollte man tatsächlich an der Steilkante, an einem Hang abrutschen und auf geschlossener Schneereisdecke den Hang runterrutschen, könnte man sich mit Wanderstöcken kaum sichern. Also diesen Absturz abfangen, bremsen. Und die Eisachs mit ihrer Funktion als Axt kann man halt irgendwie, während man den Hang runterrutscht, wenn man es mal geübt hat, in den Schnee reinrammen und sich damit stabilisieren. Also selbst sichern und aus dieser Sicherung dann versuchen den Berg wieder hochzukommen. Und deswegen hat man diese Eisachs dabei. Ja, dazu kamen die Aspekte mit jede Menge Flüsse und Bäche kreuzenden, wo viel Schnee schmilzt. Da fließt auch viel Wasser die Zähler runter. Und das war, ja, glaube ich, somit der nervigste Teil oder Aspekt dieser High Sierra. Wenn man mal so einen hohen Pass überquert hat, dann geht es auf der anderen Seite wieder runter. Im Tal liegen unter fünf, sechs Meilen mehrere Stunden. Und von links und rechts kam überall weiteres Wasser dazu. Und entweder neben einem, ja meistens neben einem, floss dann so ein Bach talwärts und immer größer, lauter, breiter, tiefer. Und irgendwann war man so aus einer Sohle angekommen. Und dann muss man durch diese Bäche durch. Und ja, wenn man in der Höhle sich noch gefreut hat, wenn man irgendwo so ein bisschen so ein Bachrauschen gehört hat, hat man hier einfach zu viel Wasser. Bestimmt den ein oder anderen der Albträume hat von diesem rauschenden Wassergeräusch, weil man genau weiß, oh oh, da müssen wir gleich rüber. Hoffentlich gibt es da eine Brücke. Und wenn nicht, hoffentlich liegt irgendwo ein Baum quer, über den man balancieren kann. Und wenn nicht, dann vielleicht liegen hier irgendwo Steine, über die man drüber hüpfen kann. Und wenn nicht, vielleicht kann man hier irgendwie so mit seinen Badelatschen durchs Wasser gehen, weil keine Strömung da ist. Und wenn das auch nicht, dann muss man wohl mit Schuhen und Socken ja, durchs Wasser latschen. Und vielleicht bis zur Gürtellinie nass werden, mit viel, viel Strömung dabei. Ich hatte bisher zwei solche, ja, Flussquerungen, die wirklich anspruchsvoll waren. Wo ich wirklich den Rucksack, die Gurte an den beiden Schultern so eng wie möglich gemacht habe, dass der Rucksack so hoch wie möglich sitzt. Hab die Taschen leer gemacht und wurde wirklich bis zum Bauchnabel wassen. Das war jetzt bis zum Bauchnabel nass. Und das war nun wirklich kein ruhiges Gewässer. Da war richtig Strömung drauf. Ich habe ja die Technik angewendet, die man mir gesagt hat. Also Strom aufwärts gucken. Das heißt, die Strömung kommt gegen den Bauch. Dadurch gibt man an den Beinen dem Wasser wenig Aufprallfläche. Und man könnte auch sehen, wenn irgendwas angeschwemmt kommt. Und dann bewegt man sich so von links nach rechts langsam seitwärts. Und da war teilweise so viel Strömung drauf. Meine Wanderstöcke, die ja nur aus Karbon sind, also wirklich Leichtgewichte, die haben echt angefangen zu zittern und zu vibrieren bei der Strömung. Das war, ja, das war schon Actiongebot. Man kann den Boden nicht sehen. Man bewegt sich so langsam seitwärts. Man guckt, dass man auf irgendwas Flaches auftritt, auf irgendeinen Stein. Ja, und das war eiskaltes Wasser. Und es gab mehr als nur einen Tag, wo man ja fast den ganzen Tag über nasse Füße hatte. Und gerade wenn man meinte, man hat seine Schuhe jetzt nach zwei, drei Stunden wieder trocken gelaufen, dann stand man vor dem nächsten tosenden Bach. Und wieder musste man da durch, weil es keinen ungefallenen Baum oder ähnliches gab. Und ich muss sagen, ich war ziemlich kreativ. Ich habe wirklich versucht Strom aufwärts, Strom abwärts. Ich bin 100, 200 Meter in beide Richtungen immer gegangen. Habe irgendwo gesucht, ob nicht doch irgendwo ein Baum querliegt, ob irgendwo Steine sind, wo man rüberspringen kann. Also ich habe wirklich Zeit investiert. Dachte mir, lieber suche ich hier zehn Minuten nach einer guten Überquerungsmöglichkeit, bevor ich mit den Schuhen durch das Wasser gehe. Und zum Ende hin hat es immer besser geklappt. Da hatte ich wirklich viele, viele schöne Erfolgserlebnisse und habe mich irgendwann auch daran gewöhnt, auf so runden Baumstämmen zu balancieren. Manchmal in zwei, drei Metern Höhe, wenn unten richtig Wasser vorbeirauscht, muss man sich auch erstmal trauen. Aber habe ich mich ganz gut daran gewöhnt. Ich hatte es, glaube ich, mal in einer vorherigen Folge erwähnt, dass viele Wanderer es vorziehen, die High Sierra in der Gruppe zu wandern. Einfach, weil es viele Unweckbarkeiten gibt, mit den Flussquerungen, mit dem Wandern auf Eis und Schnee, gerade an Steilhängen, wie setzt man die Eisachse ein, etc. Und so bin auch ich in der Gruppe losgelaufen, in Kennedy Meadows Süd, und habe aber so in der zweiten Woche gemerkt, irgendwas taugt mir nicht. Irgendwie habe ich mich gestresst gefühlt und ich habe dann in der zweiten Woche die Gruppe verlassen und habe dann auch noch ein, zwei Tage gebraucht, um wirklich herauszufinden, was hat mich eigentlich gestresst. Und ja, es waren so einige Gruppendynamiken, die mir nicht so gefallen haben und derer ich mir aber erst ein bisschen später so bewusst wurde. Da war zum Beispiel dieses frühe Aufstehen mit Termindruck. Also früh aufstehen kann ich, aber dann wirklich, dass man alle so um 5 Uhr abmarschbereit ist und wenn ich um 4.45 Uhr noch irgendwie mit meinem Zelt zugange war, dann hat mich das irgendwie gestresst, dass ich noch nicht fertig war. Und dann habe ich gehetzt, das war nicht so toll. Und es gab auch so ein paar Dynamiken in der Gruppe, die mir nicht so gefallen haben. Zum Beispiel diese Wasserquerung. Da hatte ich gedacht, wenn man sich so als Gruppe zusammentut, jeder kann seinen Tempo gehen. Aber wenn man an so einen rauschenden Bach kommt und ja, da ist es ein bisschen knifflig darüber zu gehen. Da habe ich eigentlich erwartet, dass derjenige, der als erstes da ist, wartet. Und man so lange wartet, bis die ganze Gruppe, vier oder fünf Leute, eben komplett ist. Und dann geht man da gemeinsam rüber, einer nach dem anderen. Und wenn alle drüben sind, dann kann man weitergehen. Jeder wieder an seinem Tempo. Und man sieht sich in der nächsten Flussquerung wieder. Und irgendwie war das leider keine Selbstverständlichkeit. Es waren immer ein, zwei Leute bei mir voraus. Und wenn ich an eine heftige Flusskreuzung kam, war keiner mehr da. Und ich habe mich da auch gut behauptet bei den Flusskreuzungen. Ich habe da keine Probleme gehabt. Aber ich fand es ein bisschen schade, dass da jeder so sein Ding gemacht hat. Und ich finde, bei manchen Flusskreuzungen, da hätte man echt was bauen können. Also zu dritt, zu viert, hätte man da echt irgendwie so ein paar Baumstämme ranschleppen können, ein paar Steine holen können. Und da hätte man da echt eine gute Flussquerung fabrizieren können, indem man da irgendwie ein paar Bäume hinlegt, sodass man selber trocken rüberkommt und die Leute hinter einem auch. Und dass man den Trail in einem etwas besseren Zustand lässt. Aber da hat irgendwie keiner so richtig Interesse gehabt. Jeder guckt, dass er irgendwie rüberkommt und ist zack, sofort weiter marschiert. Und da habe ich noch eine Erinnerung an letztes Jahr auf dem Appalachian Trail nach so einem heftigen Regentag. Da standen wir auch im Wald vor mehreren reißenden Bächen. Und im Nu waren da helfende Leute. Jeder hat irgendwas aus dem Wald rausgezogen, irgendwelche Äste, irgendwelche Steine geholt. Und binnen weniger Minuten haben wir da so einen Knüppeldamm gebastelt, dass jeder trockenen Fuß über diese Bäche kommt. Und ja, das hatte ich hier irgendwie ein bisschen vermisst. Das wäre so schick gewesen, so einfach gewesen, hier irgendwas zu basteln, wo jeder einen Vorteil hat. Aber hat irgendwie keinen so richtig interessiert. Dazu kam, dass die Gruppe einen relativ ambitionierten Plan hatte. Wir sind über den Kershok Pass aus den Bergen raus. Dazu muss man verstehen, der PCT liegt so weit weg, isoliert, abseits, tief in den Bergen drin, dass man doch mindestens ein, zwei, dreimal den Wanderweg, die Berge verlassen muss, um in die Stadt zu kommen, um Lehmhütlein zu kaufen. Und das ist teilweise echt eine größere Operation. Es gibt drei, vier Pässe, über die man den Wanderweg verlassen kann. Und auf diesen Pässen raus aus den Bergen, bis man dann mal einen Parkplatz erreicht, ist man bis zu 20 Kilometer unterwegs. Also man muss wirklich vom Wanderweg, den man wandert, abbiegen, auf einen seitwärts gehenden Wanderweg und ist 20 Kilometer, also gute fünf, sechs Stunden beschäftigt, irgendwie mal aus den Bergen rauszukommen, um erstmal einen Parkplatz überhaupt zu erreichen. Dann fährt man von dort per Anhalt in die Stadt, gleicher Tag oder nächster Tag wieder zurück. Und dann wandert man wieder 20 Kilometer zurück zum Wanderweg. Den gleichen Weg, den man vorher rausgewandert ist, wandert man wieder zurück. Alles, was man vorher runtergegangen ist, geht man wieder rauf. Aber natürlich mit voll beladenem Rucksack und Essen für mehrere Tage. Und diese Zeit muss man einfach einplanen. Man ist wirklich, ja, 40 Kilometer, im schlimmsten Fall, wandert man nur, um Essen ranzuholen. Und diese 40 Kilometer bringen einen nicht näher nach Kanada, die ist man echt nur mit einer Nebenbeschäftigung, Essen ranholen, beschäftigt. Und das muss wirklich logistisch gut geplant sein. Und ich weiß, als wir als Gruppe auf dem Kershaw Pass vom Wanderweg weg sind und sind in Richtung der nächsten Straße, kamen uns einige Wanderer entgegen. Die hatten natürlich ordentlich schwere Rucksäcke dabei, hatten entsprechend Lebensmittel für die nächsten Tage dabei. Und da haben wir uns erkundigt, wie weit sie gehen, wie viel Essen sie dabei haben, für wie viele Tage. Und die meisten sagten, sie haben für acht Tage Essen dabei, um bis nach Mammoth Lakes zu kommen. Und acht Tage Essen, boah, da schlottert man schon mit den Ohren, weil wir haben ja hier in den Bergen nicht nur diesen Bärenkanister zu tragen, fast ein Kilo, die Eis-Axt, vielleicht auch 750 Gramm, die Grödel bzw. Steigeisen, auch nochmal vielleicht ein halbes Kilo. Also man hat schon Zusatzausrüstung dabei, nur für die Berge. Und dann nochmal Essen für acht Tage. Ich wüsste gar nicht, wie ich das Große in meinem Rucksack überhaupt unterbringe. Wir haben dann die ganzen Höhenmeter dazu etc. Also auf jeden Fall, unsere Gruppe hatte den Plan, dass wir diesen Abschnitt bis nach Mammoth Lakes in sechs Tagen gehen, während andere das in acht Tagen machen. Und das war schon sehr, sehr sportlich. Also es sah dann schon vor, dass wir die sechs Tage fast jeden Tag 25 Meilen gehen. Und ich muss sagen, der Plan, der tägliche Plan, wie weit wir gehen, die ganzen Tagesetappen, waren schon perfekt ausgearbeitet. Das hatte wirklich Hand und Fuß. Das machte wirklich Sinn, dass wir morgens vier Uhr aufstehen, fünf Uhr losgehen, gehen noch vor Sonnenaufgang über den ersten Pass drüber. Alles ist super-tutti-gefroren, man rutscht nicht auf dem Eis, man hat guten Halt. Dann ging es irgendwie tief, tief in den Tal herunter. Viele, viele Flusskreuzungen, viel oft nasse Füße. Und dann ging es meistens zum Nachmittag nochmal auf den Pass hoch, jetzt mit matschigem Schnee. Man ist viel eingesackt, hat natürlich sofort nasse Schuhe, nasse Socken gehabt, wenn die nicht schon nass waren durch irgendwelche Flusskreuzungen. Dann ist man den zweiten Pass hoch und dann vielleicht danach noch so nah wie möglich an den nächsten Pass und dann wiederum am nächsten Morgen erreicht. Und ich muss sagen, die Planung war schon tipptopp, aber 25 Meilen am Tag, also knapp 40 Kilometer mit den Höhenmetern dazu, mit dem langsamen Tempo, was man teilweise auch im Schnee hat. Ich war echt platt in der zweiten Woche. Ich habe da wirklich gesagt, nee Leute, ich muss raus und bin entsprechend nicht über den Mammoth Pass, Lakes, da rausgegangen, sondern bin über den Bishop Pass Trail vom BCT weg und habe mich so von der Gruppe verabschiedet und habe gemerkt, dass mir das dann irgendwie gut getan hat. Irgendwie war zu viel Stress drin, das frühe Aufstehen, die nassen Füße. Ich weiß, den einen Tag, ich glaube, wir haben zweimal 20 Minuten Pause gehabt, zwischen 5 Uhr und knapp 18 Uhr, 30, 19 Uhr. Und das war schon ein heftiger Tag. Und dazu kam noch, natürlich auf den letzten 200 Metern vor der Campsite, wo wir abends zelten wollten, ging es nochmal durch einen kalten, nassen Bach durch, ohne dass da Steine oder ungefallene Bäume lagen. Das heißt, es gab nochmal richtig schön nasse Schuhe, nasse Socken und die Garantie, dass man das Ganze morgens am nächsten Tag auch nochmal nass anzieht. Und wirklich, wer den ganzen Tag da nasse, kalte Füße hat, durch diese Schneeschmelze, das war echt eine unangenehme Zeit. Aber ein Engel kam schnell des Weges und als ich den Bishop Pass Trail gewandert bin, dieser führt einen 12 Meilen vom BCT weg, also knapp 18, 19 Kilometer Wegstrecke. Da geht man seitwärts aus den Bergen raus, bis man einen Parkplatz erreicht. Und dort habe ich Kelsey getroffen. Kelsey war mit ihrem Hund unterwegs, war ein bisschen am Joggen gewesen da im Bergen-Gelände, war dann wieder auf dem Rückweg, hatte ein etwas leichtes Tempo durch. Wir haben uns da fast eine Stunde unterhalten auf dem Weg runter zum Parkplatz. Ich hatte mich bei ihr nur erkundigt, ob man unten am Parkplatz irgendwo zelten kann, weil ich, ja, es wird Abend und ich wollte erst am nächsten Tag in die Stadt. Und jetzt am gleichen Tag in die Stadt hieß es, ich muss da irgendwie eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Und so wollte ich einfach nur abends da am Parkplatz zelten und am nächsten Tag irgendwie gucken, dass ich in die Stadt reinkomme. Und sie bot mir an, dass sie mich auch mitnehmen können in die Stadt noch am Abend, worauf ich ihr natürlich erklärte, dass ich aber keine Unterkunft hätte. Und dann, ja, bot sie mir relativ schnell an, ich könnte auch bei ihnen im Gästezimmer in der WG schlafen. Ja, und das habe ich ihr gerne angenommen. Und dann sind wir da um, ich glaube, 19 Uhr am Parkplatz angekommen und dann in die Stadt gefahren. Das war nochmal bestimmt 20, 25 Minuten Fahrzeit. Es ging ordentlich runter. Ich habe nicht gedacht, wie heiß das da unten ist. Es war so schön kühl oben in den Bergen. Und dann unten in Bischof, wow, war das heiß. Da war ich dann sogar ein bisschen froh, dass das Haus in den Kerzen unten eine Klimaanlage hat. Ja, und total überrascht war ich, als die ganzen WG-Mitglieder, die da wohnen, ich glaube, die sind alle so 19 oder 20, die mich spontan reingeladen haben, mit abends in die Sauna zu gehen. Denn die Fünfe, die da wohnen, die teilen sich so ein großes Haus, haben einen großen Garten mit Ziegen, Hühnern und haben auch so eine riesen Fass-Sauna. Da steht also so ein rundes Gebilde drin mit einer Sauna, einem Ofen. Ja, und nachdem ich am Tag vorher den ganzen Tag so kalte Füße hatte, dass sie auf einmal einen Tag später abends in der Sauna. Und das war richtig, richtig toll. Den nächsten Tag hatte ich dann geplant, gegen 14 Uhr wieder zum Bischofpass zurückzugehen, wieder mit einkäufen. Und habe dann noch Kontakt gehabt zu Marco aus Potsdam. Marco war letztes Jahr auf dem Pacific Crest Trail gestartet, hat aber kurz vor Meile 700 verletzungsbedingt aufgehört. Ja, und ist dieses Jahr wieder am Start. Ich dachte, ich laufe in ihn rein, kurz vor Kennedy Meadows, aber es gab wieder verletzungsbedingt einen Aussetzer. Diesmal aber nicht von ihm, sondern von seinem Bruder, der ihn begleitet hatte. Und so waren die beiden runter vom Wanderweg in irgendeiner Stadt, weswegen ich sie überholt hatte, ohne ihn zu sehen. Und ja, er schrieb mir, dass er in Bischof ist, im Bus gerade dorthin unterwegs ist. Und dann habe ich ihn noch kurz getroffen. Und dann hat er mich überredet, an dem Tag nicht mehr zum Wanderweg zu gehen, sondern einen Ruhetag einzulegen. Ich habe nochmal mit Kelsey gesprochen, ich durfte eine zweite Nacht im Gästezimmer bleiben. Ja, und dann war ich am Abend noch mit ihm essen und habe in Bischof einen verdienten Ruhetag gemacht, der mir dann richtig, richtig gut tat. Ja, noch ein Thema wollte ich erzählen, zu einer Umleitung. Tief, tief in den Bergen, in der High Sierra, wo der PCT verläuft, hat der Fluss letztes Jahr eine Brücke weggespült. Die Brücke wurde stark beschädigt, der Wanderweg ist nicht mehr passierbar. Nun gibt es immer Leute, die sagen, ja, ich war da, das ist nicht so schlimm, da kann man rüber gehen. Aber die offizielle Verwaltung des Wanderweges sagt, zu gefährlich, wir müssen leider den Abschnitt sperren. Und wenn man mal sieht, wie tief in den Bergen dieser Wanderweg liegt, da kann man dann wirklich auch nachvollziehen, dass das mal nicht eben in ein paar Wochen, Monaten gemacht ist, eine neue Brücke zu bauen. Denn die Baumaterialien, Werkzeug, Gerätschaften, Leute, die das machen, vielleicht Generatoren etc., die müssen echt irgendwie, wahrscheinlich sogar zu Pferd, dort in die Gegend reingebracht werden, wenn es nicht irgendwie mit einer Schraube abgeseilt wird. Und auch die Leute, die dorthin unterwegs sind, um eine Brücke zu bauen, die haben auch ein, zwei Tage Anreise zu Fuß oder zu Pferd. Das heißt, das ist echt eine größere Operation, da eine neue Brücke zu bauen. Und deswegen ist nach der Beschädigung im letzten Jahr, auch dieses Jahr, die Brücke weiterhin defekt. Und so existiert eine Umleitung. Und da es dort nicht viele Wanderwege gibt, auf die man umleiten könnte, ist die offizielle Umleitung entsprechend etwas größer ausgefallen. Und so wird man bereits knapp 20 Kilometer vor der defekten Brücke auf einen anderen Wanderweg verwiesen. Dieser ist zwölf Meilen lang, also fast unter 20 Kilometer wandert man auf Umleitungsabschnitt 1, kommt auf diesen dann einen Pass hoch, geht wieder runter, kommt so ein bisschen an den Rand der Berge, erreicht einen Parkplatz. Hier beginnt Umleitungsabschnitt 2 auf der Straße, die sehr kurvig ist, sehr steil bergab geht, sehr eng ist, also fast eine richtige Rennstrecke, zu einer Straßenkreuzung, dann auf eine andere Straße ausweichen, die führt wieder hoch in die Berge, wieder sehr eng, kurvenreich, wie eine Rennstrecke. Die Straße endet an einem Parkplatz, von dort muss man wieder einen 11 Kilometer langen Wanderweg in die Berge reinwandern, um wieder den Pacific Crest Trail zu erreichen. Das heißt, die Umleitung ist knapp 40 Kilometer lang und man verpasst dadurch knapp 30 Kilometer des Pacific Crest Trail. Zwei Knackpunkte hieran. Es gibt einen Wanderweg vom P.C.T. weg und es gibt einen vom Wanderweg, also unter anderem wieder zurück zum P.C.T. und dazwischen ist eben dieser besagte zweite Abschnitt mit der Straße. Die Organisationen des Wanderweges können oder dürfen nicht offiziell mehreren tausend Wanderern sagen, Jo, Umleitung, ihr geht jetzt hier bitte auf der Straße. Einfach weil es viel zu gefährlich ist. Man kann nicht offiziell den Wanderweg auf die Straße verlegen und dann hoffen, dass alles gut geht, wenn da mehrere tausend Leute dieses Jahr auf der Straße gehen. Und so lautet die Wegbeschreibung, finde deinen eigenen Weg. Also wandere den ersten Wanderweg zum Parkplatz, finde deinen eigenen Weg zum anderen Parkplatz und dann gehe auf den zweiten Wanderweg wieder zurück zu seinem ursprünglichen Wanderweg. Sie dürfen eben nicht offiziell sagen, geh auf der Straße. Die offizielle Beschreibung sagt, es gibt keinen Bus, Autos sind gefährlich, guck wie du klarkommst. Und so werden die meisten wahrscheinlich per Anhalter fahren. Und für viele Wanderer ist das ein Problem, weil sie die Ambition haben, das Ziel haben, von Mexiko bis nach Kanada komplett zu Fuß zu gehen, also eine ununterbrochene Spur an Fußabdrücken zu hinterlassen. Und wenn man auf diesem Abschnitt, auf der besagten Straße eben per Anhalter fährt, dann ist diese Fußspur, die man versucht zu hinterlassen, unterbrochen durch eine Autofahrt. Und für viele ist das sehr sehr ärgerlich. Die legen unheimlich Wert darauf, diesen ununterbrochenen Fußweg hinzulegen und nichts unterwegs mit dem Auto abzukürzen. Und jetzt steht man eben bei dieser offiziellen Abkürzung, bei dieser offiziellen Umleitung und soll dann doch irgendwie aufs Auto ausweichen, was viele irgendwie ärgert. Und so gibt es seit ein paar Monaten eine inoffizielle Umleitung, bei der man in den gesperrten Abschnitt reingeht und dann ein bisschen mit GPS navigiert. Das ist die Over-the-Tops-Abkürzung, so heißt die offiziell. Und dann geht man ein bisschen querfeldein, einen Berg hoch, geht irgendwo auf der Bergkette entlang und geht dann irgendwo wieder runter und hat dann mit einer relativ kurzen Umleitung die besagte kaputte Brücke umgangen. Und ich glaube, die Mehrzahl der Wanderer hat diese inoffizielle Wanderung gemacht, weil man eben dadurch kaum etwas vom Pacific Crest Trail verpasst. Ich habe mich dagegen entschieden, ich habe die offizielle Umleitung gemacht und ja, ich bin auch dann den Straßenabschnitt, den man sich hier offen gelassen hat, per Anhalter gefahren, weil ich gesehen habe, was für eine Straße das ist und ich wollte da partout nicht zu Fuß wandern. Und ja, meine Fußabdrücke von Mexiko nach Kanada haben nun eine Unterbrechung durch diese Autofahrt auf der Straße, aber das ist eben die offizielle Umleitung und ja, aus Sicherheitsgründen eben dort... Ja, ihr habt es gemerkt, das Ganze wurde jetzt ein bisschen windig. Also, kurz und bündig, ich bin die offizielle Umleitung gegangen, ich bin zwischendrin den Straßenabschnitt per Anhalter gefahren. Meine Fußabdrücke zwischen Mexiko und Kanada haben nun eine Unterbrechung, aber es ist nun mal der offiziell angeratene Weg, um diese Brücke zu umgehen. Kann man nichts machen. Ich argumentiere noch, dass die Regeln des Wandervereins außerdem besagen, dass man nicht querfeldeinläuft, was man tut, wenn man diese inoffizielle Umleitung geht. Und somit halte ich mich ganz, ganz strikt an die Regeln, habe aber leider halt dann eine Autofahrt zwischen Mexiko und Kanada von knapp, ich glaube, 10 Kilometern, ja, auf meinem Ticket, ließ sich leider nicht vermeiden. Insgesamt könnte ich jetzt noch ein Fazit ziehen über die High Sierra, also diesen hochalpinen Abschnitt auf dem PCT und ich muss ganz klar sagen, die Wüste hat mir besser gefallen. In der Wüste gab es weniger Bäume, man hatte eine bessere Aussicht, der Wanderweg war einfacher zu gehen, es war immer ein bisschen staubig, sandiger Pfad, man konnte richtig Marschtempo gehen, man konnte an den kahlen Berghängen gegenüber, ja, teilweise andere Wanderer erkennen, wo man genau wusste, ach, guck mal, in einer halben Stunde bin ich auch da drüben, der ist ja nur 100 Meter höher als ich, ist ja relativ entspannt, was die Höhenmeter anliegen. Ja, und so war es dann leider vorbei in der High Sierra, es ging steiler bergauf, man war auf wesentlich höheren Höhenmetern, man hatte ganz schön mit dem wenigen Sauerstoff zu kämpfen, nasse Füße, Flussquerungen, auf Schnee ausrutschen, manchmal bis zum Knie einsacken im Schnee, morgens was anziehen etc., also, ja, High Sierra war ganz schön tough und ich bin ein bisschen hochalpines gewöhnt, also, nein, ich gehe nicht in den Alpen wandern, aber ich weiß halt, wie Berge aussehen und deswegen war ich jetzt nicht so geflasht, hier diese hohen Berge zu sehen, ja, es war alles Naturwald etc., ich habe mich da schon wohl gefühlt, was die Aussichten und die Umgebung anging, aber es war einfach anstrengender als Wüste und, ja, also mein Favorit bisher bleibt die Wüste, High Sierra ist an zweiter Stelle. Ja, die High Sierra war offiziell zu Ende, als man bei Kennedy Meadows Nord ankommt, begonnen hat es ja bei Kennedy Meadows Süd, Kennedy Meadows Nord, ich war dann die letzten Tage dorthin alleine unterwegs, ich hatte zwischenzeitlich sogar die Gruppe, von der ich mich abgesetzt hatte, überholt, weil die ein bisschen länger in Mammoth Lakes geblieben sind und ich bin was früher zum Wanderweg zurück, hatte am Beginn des Wanderweges am Parkplatz übernachtet, um mir das Geld für eine Unterkunft in der Stadt zu sparen und so hatte ich einen etwas früheren Start als die Leute meiner ehemaligen Gruppe und dann war ich denen etwas voraus. Ja, Kennedy Meadows Nord ist ein großer Campingplatz, man fährt per Anhalter von den Bergen dorthin runter und es war ganz schön teuer, wow, also die wissen schon, wie sie ihr Geld machen und natürlich ist das wieder so ein Platz, wo keine Stromleitung hinführt, das heißt irgendwo hinter dem kleinen Snackladen des Campingplatzes, in irgendeinem Schuppen drinnen, die Dieselmotoren laufen da 24 Stunden am Tag und direkt daneben war auch der Platz, wie die Wanderer, da hat man zwei Bänke bereitgestellt, ein kleines Zelt, dass man im Schatten sitzen konnte und das war dann unser Aufenthaltsbereich, damit wir nicht vor dem Geschäft rumlungern, mussten wir uns mal auf die Rückseite ziehen und hatten den ganzen Lärm von den Dieselmotoren, das war nicht so toll. Ja, aber ich kann sagen, es war der erste Einkauf in dem Laden, bei dem ich so hungrig war und so viel Hunger hatte, dass ich gekauft habe, auf was ich Lust hatte und ich habe nicht auf das Preisschild geguckt. Die Quittung habe ich dann natürlich bekommen, ich habe dort auch eine Verpflegung eingekauft für die folgenden drei Tage. Ja, was soll ich sagen, ich habe 101 Dollar bezahlt, bin dann noch ein zweites, noch ein drittes Mal rein, habe noch ein bisschen nachgekauft, aber es war verdammt teuer. Ich kann jetzt gar keine Preise so groß sagen, ich glaube eine Dose Pringles, diese Chips kosten 5 Dollar und so ein kleines Tütchen mit Haferflocken, ich glaube das sind immer so um die 40 Gramm. Da ist dann ein bisschen Milchpulver mit drin etc., dann kann man das mit Wasser aufrühren, das berühmte Haferflocken-mit-Wasser-Frühstück und dieses kleine 40 Gramm-Tütchen kostete 75 Cent. Manchmal bekommt man im Supermarkt 10 Tüten für 2 Dollar, hier eben ein Tütchen für 75 Cent. Mit anderen Worten, für die folgenden drei Tage habe ich 20 Dollar für Haferflocken ausgegeben. Also man kann sich überlegen, wie viel Haferflocken man in Deutschland bekommt für 20 Euro. Ja, hier war es eben nicht sehr viel, also war ein sehr, sehr teurer Resupply für nur drei Tage. Und ich habe mir so ein kleines Fladenbrot gekauft und so ein paar Käsescheiben. Als ich danach Kennedy Meadows Nord am zweiten Tag wie so ein paar Scheiben Käse in die Tortillas einrolle und die Mampfe, merke ich, hm, schmeckt zwar nach Käse, aber das Brot schmeckt irgendwie komisch. Dann habe ich mal aus Neugierde auf das Verfallsdatum geguckt und dieses Fladenbrot, diese Tortillas, die waren letztes Jahr im Oktober abgelaufen. Also das Verfallsdatum war Oktober 2023. Die Verpackung war noch versiegelt und frisch, das Brot war weich, es war nix schimmelig, etc. Aber es schmeckte irgendwie nicht, wie es sein sollte. Ich habe dann die restlichen Teile des Brotes irgendwo echt im Wald vergraben, wollte mir nicht nur irgendwie eine Magenverstümmel zuziehen. Ärgerlich. Also Kennedy Meadows Nord, interessanter Abschnitt. Ich bin mehrfach dort per Anhalter gefahren, erst auf die andere Seite der Berge, um dort zu gucken, was da die Tankstelle für Preise hat. War auch jenseits von Gut und Böse. Der kleine General Store dort hat geschlossen in Renovierung. Waren mehrere Per-Anhalter-Fahrten, waren alle ganz interessant. Ich bin bei einem amerikanischen Pärchen mitgefahren, er hatte in Holzkirchen gearbeitet bei Specialized, einer Fahrradmarke, und sprach auch ein bisschen Deutsch. War eine sehr interessante Fahrt. Ich bin bei einem anderen deutschen Pärchen mitgefahren, die waren in ihren Flitterwochen hier, die haben mich auch per Anhalter mitgenommen. Da gab es echt einen Tagestopp, da bin ich fünfmal, sechsmal per Anhalter gefahren. Kennedy Meadows Nord funktioniert weiterhin sehr, sehr gut. Und wie mir letztens ein Amerikaner sagte, hätten wir Europäer oder generell ausländische Chancen, weil Amerikaner einfach ausländische, europäische Patizente lieben. Da hat man als Europäer, wenn man jemanden anspricht, ob man mitgenommen werden kann, eigentlich eine sehr gute Chance. Also Kennedy Meadows Nord, ich bin raus aus der Sierra, es folgt noch ein bisschen nördliches Kalifornien und vielleicht in den nächsten acht Tagen werde ich den Mittelpunkt des Wanderweges erreicht haben. Ab dann kann ich runterzählen und wenn es klappt, dann bleibt es dabei, dass ich irgendwann früh im September vielleicht fertig werde, wenn mir nicht irgendwie ein Waldbrand noch einen Strich durch die Rechnung macht. Am Tag 58 bin ich im South Lake Tahoe angekommen. Der Lake, also der See mit dem Namen Tahoe, ist weit bekannt, ist ein sehr, sehr beliebtes Urlaubsgebiet hier. Sehr viele reiche Leute haben hier Zweitwohnungen, Ferienwohnungen, Zweitwohnsitze. Hier ist richtig was los am Wochenende. Es war gerappelt voll, auch auf den Wanderwegen. Man merkt das immer, wenn man auf dem Pacific Crest Trail wandert und man ist weit weg von Bereichen, die irgendwelche Tageswanderer überhaupt erreichen können, dann gibt es einfach keine Brücken. Hier sind eh nur die PCT-Hiker und die kommen irgendwie klar, aber wenn man irgendwie näher an eine Stadt rankommt, näher an einen Parkplatz und es gibt irgendwie so ein paar Spaziergänger, Wanderer, Familien, die vielleicht mal wandern gehen, dann merkt man sofort, dann ist der Wanderweg in einem besseren Zustand. Dann werden Brücken gebaut, dann werden Steine beiseite geräumt, dann werden Wurzeln weggemacht. Dann ist alles etwas leicht ergebbar für die Leute, die nicht so viel Training drin haben. Und ja, merkt man sofort, wenn der Weg besser wird, kommen einem irgendwann auch die Tageswanderer, die Ausflügler entgegen. Man sagt immer ein bisschen abschätzig, die Weekend-Warriors, die Wochenendkrieger, die sich dann hier ein, zwei Tage am Samstag und Sonntag austoben. Und ja, wir schütteln immer so ein bisschen den Kopf, wenn wir die Ausrüstung sehen, was die alles mitschleppen. Solarpanels und all sowas. Genau. Ja, South Lake Tahoe. Genau, sehr touristisch, aber per Anhalter fahren hat alles wieder super geklappt. Und auch hier kam wieder so ein besonderer Abschnitt, der so ein bisschen ins Grübeln bringt. Ich habe ja seit dem Beginn der High Sierra diesen Bärenkanister dabei, diesen großen Kanister mit dem Schraubdeckel, wo man sein Essen nachts bärensicher aufbewahrt. Man tut alles da rein, was riecht, stellt das 50 Meter vom Zelt weg und dann soll der Bär ruhig probieren, wie er da rankommt. Der Bär kommt, kriegt da nicht auf und ich kann in Ruhe schlafen. Und wenn es klappt, habe ich irgendwann auch mal hoffentlich ein paar Kratzer von der Bärentatze an meinem Kanister so als Souvenir. Ja, aber dieses Ding ist nervig, es wiegt ein Kilo. Und jetzt gibt es hier nur noch einen Abschnitt, wo man dieses Ding wirklich verpflichtend tragen muss. Wer in diesem Abschnitt übernachtet und tut sein Essen nicht in so einem harten Kanister wegsperren über Nacht, der muss 5000 Dollar Strafe zahlen, wenn man erwischt wird. Also man darf durch dieses Gebiet durchwandern, Tagesausflüge machen etc. Man muss den Kanister nicht haben, aber wenn man in diesem Gebiet übernachtet, muss man diesen Kanister haben. Und dieser Abschnitt, der hinter South Lake Tahoe beginnt, wo dieser Kanister noch Pflicht ist, ist 26 Meilen lang. Viele Wanderer überlegen, den Kanister wegzuschicken und schlafen genau an der Grenze, wo diese Pflicht für den Kanister nochmal beginnt und wollen an einem Tag durch die 26 Meilen durchlaufen und abends auf der anderen Seite der Grenze wieder zelten, damit alles legal ist. 26 Meilen in einem Tag wandern ist schon anspruchsvoll, viele machen das noch nicht, für viele ist das zu viel. Und man muss es natürlich auch genau timen, dass man wirklich am Tag vorher die letzte Campsite, den letzten guten Campspot genau vor der Grenze erreicht und am nächsten Tag dann früh zu starten, um die 26 Meilen zu schaffen. Denn ohne Kanister übernachten darf man in diesem Abschnitt nicht. Ja, und auch ich hatte das Vorgab, diesen Kanister loszuwerden. Allerdings kam ich am Sonntag in South Lake Tahoe an und die Post hat zu. Also ist die Option, ich bringe den am Montag zur Post. Post macht 8.30 Uhr auf. Danach fahre ich per Anhalter zum Wanderweg und weil alles ein bisschen dauern kann, kann es sein, dass ich ja erst 10, 11 Uhr mit der Wanderung beginne, was dann zu spät ist, um noch 26 Meilen zu gehen. Das heißt, durch den späten Start würde ich die 26 Meilen nicht schaffen und müsste irgendwo schlafen, wo ich den Kanister brauche, den ich aber morgens zur Post gebracht habe. Option B ist, ich gehe nicht zur Post, ich nehme den Kanister mit und weil ich eben früher starten kann, komme ich mit Kanister dahin, wo ich den Kanister nicht brauche. Jetzt werde ich mich eines kleinen Tricks verholfen, weil ich ja hier 10, 12 Stunden am Tag beim Wandern nachdenken kann und kann überlegen, wie kann ich das irgendwie verbessern. Wo ist die, wo ist der Trick? So bin ich von diesen 26 Meilen, wo diese Kanisterpflicht besteht, bin ich am Sonntag bereits die Hälfte gelaufen und bin dann auf den anderen Wanderweg abgebogen und bin runter zur Straße, knapp 7 Kilometer. Hatte also schon die Hälfte von diesem Tragepflichtgebiet hinter mir, habe unten in South Lake Tahoe am Campingplatz übernachtet, habe am Montag, wie geplant, den Wernkanister 8.30 Uhr zur Post gebracht, bin per Anhalter wieder zu dem Punkt zurück, wo ich am Sonntag ausgestiegen bin, 7 Kilometer zurück zum PCT gewandert. Dann hatte ich dann von diesem Tragepflichtgebiet nur noch die zweite Hälfte übrig und die spaziere ich jetzt gerade bequem, weil es sind ja nur knapp 13 Meilen und mit einem Start ab 11 Uhr ist das kein Problem und ich habe ja den Kanister nicht dabei. Dann ist das jetzt bei der Post. Ja und zu den Postpaketen, die ich ja heute Morgen da abgeholt habe bei der Post, da habe ich fast ein schlechtes Gewissen. Es ist ja hier möglich, Gegenstände per Post zu verschicken und dann lagern die irgendwo bei einer anderen Postferiade bis zu vier Wochen, bis ich dann da vorbeikomme und das Paket in Empfang nehme oder nochmals kostenlos wieder einen Abschnitt weiterschicke. Mittlerweile habe ich mehrere Gegenstände, die ich vorausschicke. Ich habe eine kleine Tabelle auf dem Handy eingerichtet, was in welchem Karton drin ist, bei welcher Postferiade das Ganze gerade wartet, Trackingnummer etc. Und ja, als ich heute Morgen zur Post bin, es waren neun Pakete. Ich habe neun Pakete mit Gegenständen, die hier ständig irgendwie mit der Post vorausgeschickt werden, irgendwo auf mich warten und das ist ganz schön viel. Und ich muss mir echt ganz schön anstrengen, die Übersicht zu behalten. Was ist in diesen anonymen Paketen drin? Wo ist es gerade? Wie ist die Nummer? Und ich habe die Pakete jetzt ein bisschen reduziert. Ich habe ja diesen Bärenkanister vorausgeschickt. Der ist natürlich leer gewesen, da ist ja kein Essen drin. Und so habe ich zwei, drei andere Pakete aufgelöst und habe den Inhalt aus den Paketen in den Kanister reingetan, sodass jetzt die Flut der Pakete ein bisschen reduziert ist. Ja, was gibt es für Pakete? Ich hatte ein Paket mit meinem Regenschirm. Ich hatte ein Paket, da war die Eisachs drin. Ich habe ein Paket, da ist ein Ersatzpaar Schuhe drin. Ich hatte ein Paket, da war die sehr, sehr helle Stirnlampe drin. Habe ich gemerkt, brauche ich nicht, schicke ich also voraus. Dann habe ich ein Paket mit, ja, das Ramsch-Paket mit Ersatzteilen, Heringe, Kabel, Taschentücher, irgendwie Kleinkram, Sonnencreme, Ersatzteile. Die finden sich in diesem Paket. Und für den kommenden Abschnitt die Marion, die hier vielleicht nicht wahrscheinlich zuhört, kennt das und hat mir auch Tipps gegeben. Auf den folgenden mehreren hundert Meilen ist Einkaufen nicht sehr einfach am Pacific Crest Trail. Man kommt nur durch kleine Ortschaften durch, kleine Campingplätze im besten Fall, Ferienresorts, die sich an wohlbetuchte Leute richten. Und ja, die Geschäfte dort sind alle entsprechend teuer. Gerade wenn man für mehrere Tage Essen einkaufen will, geht das dort richtig ins Geld. Vorteil ist, diese ganzen kleinen Orte, also manchmal haben sie eine Postferiale, manchmal ist es ein privates Geschäft, akzeptieren Pakete. Und so kann ich rechtzeitig vorher dort, wo es noch einen günstigen Supermarkt gibt, Essen einkaufen, packe das in ein Paket und schicke das eben voraus zu einer anderen Postferiale, zu einem Supermarkt, zu einem Campingplatz. Und wenn ich dann dort ankomme, kann ich das Paket in Empfang nehmen, mache es auf und habe günstige Lebensmittel. Und oftmals ist es echt so, das Ganze beim Walmart oder im Supermarkt kaufen ist immer noch günstiger, selbst wenn man teilweise 18 Euro Porto zahlt, also 18 Dollar Porto pro Paket. Und so habe ich jetzt auch noch zwei bis drei Pakete mit Lebensmitteln, die irgendwo postlagernd auf mich warten. Und auch das ist viel Logistik, weil ich muss mir echt vorher Gedanken machen, was packe ich in jedes Paket, was ist wo drin, was muss ich dann noch kaufen. Das ist ganz schön viel Stress. Also man muss sich wirklich manchmal, wenn man so einen Abschnitt vor sich hat, wirklich mal eine Stunde ruhig hinsetzen mit dem Stift, das Papier, dem Handy, Internet und muss das Ganze wirklich mal durchplanen. Wo kann ich das Paket hinschicken? Wie weit ist es dorthin? Wie viele Tage brauche ich bis dorthin? Wie sind die Öffnungszeiten? Akzeptiert der Supermarkt oder der kleine Laden, wo ich das hinschicke, nur Pakete von der Post oder von FedEx oder von UPS? Gibt ja drei verschiedene Firmen. Nicht jeder Laden akzeptiert jedes Paket jeder Firma. Man muss echt gucken, mit welcher Spedition verschickt man das. Man muss sich die Öffnungszeiten anschauen. Man muss sich sehr genau die Adresse anschauen, dass das Paket auch wirklich an der richtigen Stelle liegt. Und das ist ganz schön viel Arbeit. Und gestern habe ich wirklich eine Stunde nur grob mit der Planung verbracht, wo ich Pakete hinschicke und was drin sein soll und was brauche ich wo, wann, wieder. Man denkt, es ist nur wandern, aber es ist echt viel Logistik dabei. Und ich bin gespannt, ob das alles gut geht die nächsten Wochen. Oh, und hier noch ein Nachtrag. Ich habe mich verletzt. Es gibt ja hier viele Möglichkeiten zu Tode zu kommen oder sich zu verletzen. Irgendwo runterfallen, irgendwo stolpern, böse Tiere, wilde Tiere, Autos, Bordsteinkanten, etc. Aber ich bin gegen den Baum gelaufen. Ich bin gestern, als es beginnend steil bergauf ging, in etwas krummer, gebückter Körperhaltung mit meinen Stöcken, langsam in die Steigung rein, Kopf ein bisschen gesenkt, immer nur auf den Boden gucken, Anstrengung. Und da hing so ein Baum quer über den Wanderweg, so auf einer Höhe von 1,70 Meter. Und ich bin voll mit dem Kopf dagegen. Da war mir echt eine Minute schwindelig. Und mit dem Kopf gegen einen Baum, das geht ja noch, aber der hat ja auch hier Äste, wie man die nennt. Die waren zwar alle so abgebrochen, die waren nur noch 10 Zentimeter lang, aber so ein abgebrochener Aststamm von so einem großen Baum, der ist halt richtig spitz. Und ich kann echt froh sein, dass ich meine Mütze anhatte. Wäre ich mit der normalen Gehgeschwindigkeit an der Stirn voll in diese spitze abgebrochene Astgabel da reingelaufen, ich hätte bestimmt ein Loch im Kopf gehabt. Oh, die war bestimmt eine Minute schwindelig. Ich habe mir mehrfach an den Kopf gefasst und geguckt, ob es blutet. Es ist nur ein großer Bluterguss geworden. Ich habe nochmal Glück gehabt. Ich habe dann vom nächsten Baum jede Menge Äste abgerissen und habe die da reingehängt, sodass das besser sichtbar ist. Der Nächste, der auch so ein bisschen nur zu Boden guckt, dass der das auch rechtzeitig sieht. Und gestern im Spiegel, Saustrechter Hof, Campingplatz, im Waschraum, da habe ich mal geschaut, wie schlimm das aussieht. Und ja, also hat mich die Mütze hier echt vor Schlimmeren bewahrt. Die Mütze hat ein paar Kratzer abbekommen, aber hätte ich die nicht angehabt, das wäre schlimmer ausgegangen. Und jetzt, sobald hier irgendwie mal so ein bisschen so ein Ast oder so ein Baum irgendwas schräg hängt, so ein bisschen in jedes Wanderweg es kommt, ich bin richtig schreckhaft geworden, habe ich gemerkt. Ja, was kann ich sonst noch erzählen? Der Campingplatz in Southlake Tahoe nimmt PCT-Wanderer kostenlos auf, ist ein riesiger Campingplatz, gibt ganz viele Stellplatznummern. Und für PCT-Wanderer sind zwei Stellplätze reserviert. Die Nummern sind 400 irgendwas, weiß ich nicht mehr. Und ja, jeder Stellplatz hier in den USA ist natürlich riesig. Das sind nicht diese kleinen Schuhkartons wie auf dem Münchner Campingplatz in Thalkirchen, wo man noch einen handbreiten Platz hat bis zum nächsten Wohnmobil. Hier heißt ein Stellplatz oder ein Pitch, da können auch 20 Zelte stehen. Und entsprechend sind die zwei Stellplätze hier auf dem Campingplatz groß und da passen auch vier Zelte hin. Man kann kostenlos zelten, kostenlos die warme Dusche nutzen, kostenlos sein Handy etc. aufladen. Also wirklich ein toller Platz. Leider war ich am Wochenende da und es war richtig Remmidemmi dort, es war richtig was los. Ja, viel Lärm, viele Kinder und nicht jeder hat, glaube ich, irgendwie da Geld bezahlt für den Strom. Und so hatten manche Familien da echt ihren Stromgenerator mitgebracht, haben da den Dieselmotor angeschmissen, um dann da Strom zu haben. War richtig viel Lärm. Und Camping bzw. Wohnmobile, Wohnwagen in den USA ist richtig exzessiv. Also die kennen da irgendwie keine Grenzen. Das sind mehr solche Zirkuswagen, die man kennt, die man noch so in der Breite, wie so ein Psi Harmonica, auffahren kann, dass der Raum da drin noch größer wird. Und manche dieser Kolosse, da hat das Wohnmobil, nein, ein Wohnwagen, da hat der Wohnwagen hinten eine Garage. Also wie bei Knight Rider, wo Michael Knight mit seinem schwarzen Auto hinten in den Truck reinfährt, so ist das bei manchen Wohnwagen auch. Da ist wirklich hinten eine Garage integriert mit einer großen Rampe, die kann man runterklappen und dann kann man den Smart oder was auch immer aus der Garage holen und muss am Zielort nicht mit dem Wohnwagen bzw. Wohnmobile rumcruisen, sondern hat sein Auto auch noch dabei. Und diese Dinger, wenn es dann ein Wohnwagen ist, werden natürlich immer von so einem großen Pickup Truck gezogen. Ja, alles etwas exzessiv. Kopfschütteln. Schmunzeln und weitergehen. Ansonsten war alles schick in South Lake Tahoe. Ich habe da gut eingekauft. Ich bin mit dem Bus, der hier kostenlos ist, manche reichen Städte haben irgendwie so einen kostenlosen Nahverkehr, nicht so vergleichbar mit Deutschland, sind immer so ein bisschen komische Busse. Der Takt ist ein bisschen komisch, aber es war kostenlos. Ich bin noch ein bisschen rausgefahren zum Dollar Tree, das ist so ein Euroshop, würde man sagen. Fast alle Artikel für 1,25$ und das ist ein sehr guter Platz, bevor man seinen Resupply macht, also bevor man einkauft für die nächsten Tage, immer erstmal zu Dollar Tree gehen. Zum Beispiel die ganzen Schokoriegel kosten auf alle Fixpreis 1,25$. Und auch zum Beispiel Waschmittel für Wäsche waschen kostet 1,25$. Ist Waschmittel drin für fünfmal waschen, kostet in jedem Waschsalon immer 1$, kriegt man nur einmal Seife für einmal waschen. Da kriegt man eben für 1,25$ gleich fünffaches Waschmittel, kann man dann mit anderen Leuten wiederum teilen etc. Und auch kleine andere Artikel, Zahnpasta, Zipptüten etc. Alles für 1,25$, immer wesentlich günstiger als bei den großen Supermärkten. Manchmal muss man aufpassen, sind viele Schummelpackungen dabei, da hat man irgendwie nur eine Handvoll M&M's oder einen winzigen Schokoriegel. Wenn immer drauf steht, Share Size oder Fun Size, dann ist da mehr Verpackungsmüll und Luft dabei als eigentliches Produkt. Überrascht hat mich, als ich da im Dollar Tree war und nebenan dann noch im Supermarkt. Ich bin ja über die Staatsgrenze gefahren, ich war in Nevada. Und Nevada, anderer Bundesstaat, andere Regeln. Hinterm Supermarkt, also wenn man die Kasse verlässt, waren ja 5-6 Kassen, wie man das so kennt. Meistens sind dann irgendwelche Kaugummiautomaten da oder noch ein paar Geschäfte oder Geldautomaten. Und in Nevada stehen im Supermarkt, direkt hinter der Kasse, Glücksspielautomaten. Da kann man also sein Geld verdaddeln. Wird nicht irgendwie geheim gehalten, Plus 18 Eintritt etc., nö. Glücksspielautomaten stehen ganz offen im Supermarkt. Sehr gute Lobbyarbeit, wer immer das eingefädelt hat. Ja ansonsten, das V6 Tahoe war sehr, sehr easy, vielbefahrende Straße. Aber ich bin auch 1, 2, 3, 4, 7, 8 Mal per Anhalter gefahren. Hat immer super geklappt, wird immer sehr schnell mitgenommen, nette Kontakte gehabt. Ein Typ heute Morgen war ziemlich durch. Also der war, wow, der war Banane im Kopf. Der hatte Grütze im Kopf. Der hat mir irgendwie erzählt, er sei eine Eule und jetzt hätte ich die Eule. Und er wäre irgendjemand, der was sät und jetzt wäre ich das Larkgut. Und gestern war ein scheiß Tag, heute wird ein besserer Tag. Und man hat ziemlich voll gequatscht. Als er mich bei der Tankstelle abgesetzt hat. Ich weiß nicht, was manche Leute hier geraucht hatten. Apropos Rauchen, ja Marihuana rauchen ist ja hier legal. Und gestern Abend auf dem Campingplatz, boah, schrecklich. Aus jeder Ecke kam so ein Luftzug, wo Leute irgendwie so ein Dübel geraucht haben. Das ging bis nach Mitternacht. Wahnsinn, jeder hat da irgendwie gekifft. Und dann weißt du immer, das ist legal in öffentlichen Plätzen. Ich weiß gar nicht, ob es für den Campingplatz auch gilt, wenn Unbeteiligte den Scheiß auch noch einatmen müssen. Naja. Ja und heute früh, pünktlich um 6 Uhr ging es direkt los. Jeder, der aufgewacht ist, hat auch erst mal einen Kaffee. Und jeder, der aufgewacht ist, hat auch erst mal wieder einen Joint geraucht. Wahnsinn. Wie die überhaupt noch wandern können dabei. Ja, Sachen gibt es.