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#2 Was willst du werden, wenn du groß bist? Glücklich.

#2 Was willst du werden, wenn du groß bist? Glücklich.

tschessnitzka

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00:00-27:13

In dieser Folge spreche ich darüber, warum das Schulsystem keine selbstbewussten Menschen hervorbringen kann, welche Ausbildungen ich gemacht habe, warum ich mit einem 40h Job todunglücklich wäre und welche Fragen man sich vor dem Schlafen gehen stellen sollte

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Transcription

Hallo und herzlich willkommen bei der zweiten Podcast-Folge von Schrei, Herz, Nasen nicht. Ich muss gleich einmal am Anfang vorweg sagen, dass das Podcast-Abenteuer schon sehr chaotisch begonnen hat. Was genau ich damit meine? Ja, sie war irgendwie wie meine Geburt. Also nicht wie meine Geburt, sondern die Geburt meines Sohnes. Du machst was und weißt, was passiert. Im Normalfall. Und dann passiert es auf einmal ganz anders und im Endeffekt hast du ein Ergebnis vor dir, das du so noch nie gesehen hast. Worauf ich jetzt anspiele, sind die sechs Finger meines Sohnes bei der Geburt. Worauf ich jetzt im Podcast anspiele, ist, dass ich jetzt beim Aufnehmen der zweiten Folge klarstellen muss, warum es bei der ersten Folge weder eine Begrüßung noch eine Einleitung gegeben hat und warum da einfach zehn Minuten Sprechmaterial fehlt. Um es kurz und knapp zu beantworten, ich weiß es selber nicht. Ich weiß nicht, wie das passiert ist. Natürlich ist mir das ganze Desaster erst aufgefallen, nachdem ich den Podcast fix und fertig online gestellt habe. Und ja, ich habe man auch irgendwie zwei, dreimal angehört, bevor ich ihn fertig gemacht habe und da war das nicht so. Also es ist anscheinend irgendwie wieder irgendwas passiert, was komplett unvorhersehbares, chaotisches, das ich so nicht erklären kann und das einfach jetzt so ist. Praktisch eh genau wie der Rest meines Lebens. Aber ganz nach dem Motto, was nicht ist oder wie gesagt nicht war, kann ja noch werden, möchte ich das Ganze jetzt nachholen. Bitte um Verzeihung. Schön, dass du da bist oder schön, dass ihr da seid oder euch hierher verirrt habt oder gezielt da seid, was ich, um ehrlich zu sein, noch ein bisschen surreal finde. Also erstens, dass ich jetzt wirklich nach jahrelangem Hin und Her überlegen, wirklich einen Podcast gestartet habe. Und zweitens, dass es dann jemanden gibt, der so voll und ganz ernsthaft meint, ja, das ziehe ich mir jetzt gezielt ein. Das muss man mal ein bisschen sacken lassen. Also das ist so, wie wenn man das erste Mal in der Schule oder so eine Aufführung hat, ins Publikum schaut, total nervös ist und sich denkt, okay, die sind jetzt alle wegen mir da. Alle, die zuschauen, ihr wisst, was ich meine, aber es sind schon einige, was jetzt Familie betrifft oder FreundInnen der Familie dort, weil sie dich und was auch immer du auf dieser Veranstaltung aufführst, sehen möchten. Also die sind wirklich wegen dir dort. Da geht jetzt niemand aus Langeweile hin. Also ich würde es jetzt nicht direkt machen. Da würden mir vorher noch tausend andere Sachen einfallen, die ich machen wollen würde. Aber ihr wisst jetzt, was ich meine. Und bevor ich jetzt mit dem Podcast weitermache, möchte ich mich kurz mal vorstellen, für alle, die mich nicht kennen und alle, die mich kennen trotzdem, damit ihr euch einfach mal so ein Bild machen könnt, wer hier erzählt, beziehungsweise mit euch plaudert, quasi so ein kurzes, wer ist die überhaupt. Mein Name ist Jessica. Wenn ihr über Social Media hierher gekommen seid, dann kennt ihr mich unter Jessnitzka, einem Spitznamen, der sich so irgendwie in den letzten drei, vier Jahren etabliert hat. Unter dem Namen solltet ihr mich auch auf Instagram finden, falls euch das interessieren sollt, was ich so mache. Wie genau man das schreibt, findet ihr auch in der Podcast-Beschreibung. Ich bin ein extrem chaotischer Mensch. Das ist auch mein Leben. Aber ich bin irgendwie ganz zufrieden damit, muss ich sagen. Und ich könnte es mir irgendwie auch gar nicht mehr anders vorstellen. Ich habe es eine Zeit lang echt probiert, muss ich sagen, dass ich mir das alles anders vorstelle. Ich habe versucht, dass ich mein Leben in irgendeine Richtung lenke, von der ich geglaubt habe, dass es die richtige wäre, weil es dir so vermittelt wird von der Gesellschaft, würde ich jetzt mal sagen. Also es gibt so bestimmte gesellschaftliche Strukturen oder Normen, bei denen du merkst, okay, das funktioniert eigentlich fast bei allen Leuten, so wie wenn es einen Fahrplan fürs Leben gibt, würde ich das jetzt mal bezeichnen. Also der Fahrplan, der schaut so aus, du kommst auf die Welt, dann bist du ein urdoll aufgewecktes, liebes, kleines Kind, kommst dann in den Kindergarten, dort passt natürlich auch alles, dann kommst du in die Volksschule, Volksschule ist auch super, dann kommst ins Gymnasium. In der Volksschule musst du eigentlich schon wissen, in welches Gymnasium du gehen möchtest oder in welche Hauptschule oder generell, welche weiterbildende Schule du machen möchtest. Mit 10 Jahren musst du das natürlich schon wissen. Du musst auch wissen, wo deine Stärken liegen, wo deine Schwächen liegen, weil da gibt es natürlich Schulen, die sind dann auf irgendwelche speziellen Richtungen ausgelegt. Ich zum Beispiel bin in ein Gymnasium gegangen, das sehr den Sprachen zugewandt war, da gab es dann schräg gegenüber, über zwei Gassen ein weiteres Gymnasium, das war dann für die Leute, die jetzt eher in der Mathematik besser waren. Um auf den Punkt zu kommen, ich finde es in dem Schulsystem, das wir in Österreich haben, nicht ernsthaft umsetzbar und auch überhaupt nicht zumutbar, dass man das von einem 10-jährigen Kind verlangt, zu wissen, was es machen möchte. Vor allem, da geht es jetzt nicht darum, dass ich sage, okay, ich erkenne jetzt die besonderen Talente und auch die Schwächen, oder ich bezeichne das ungenügend Schwächen eigentlich, aber ihr wisst, was ich meine, als Lehrpersonal, weil das in meinen Augen so gar nicht funktioniert ist. Dann gab es damals auch noch eine Wirtschaftshauptschule, Hauptschule ist jetzt Mittelschule, aber das bereitet dich halt alles in irgendeiner Art und Weise auf irgendeine Richtung vor, oder zieht dich in irgendeine Richtung, die du dann im besten Fall für deinen weiteren beruflichen Werdegang brauchen solltest. Und ich finde das jetzt insofern ein bisschen problematisch, weil wir einen Schlüssel haben in Schulen, also einen Betreuungsschlüssel oder einen, weiß ich nicht, wie man das nennt, einen Lehrerschlüssel, ein Lehrer auf Schüler im Endeffekt, der, was das angeht, das unmöglich macht, dass ich jetzt hergehe und sage, okay, dieses Kind ist in dem gut und in dem jetzt, vielleicht liegt ihm eher weniger, weil wenn ich jetzt von der Statistik eine Quelle hernehme, die sagt, ich habe jetzt von 2008 bis 2021 einen Lehrerschlüssel, das heißt Anzahl der Schüler je Lehrer an Grundschulen zum Beispiel in Deutschland, und das ist in Österreich nicht viel anders, dann haben wir 2008 zwar einen Schlüssel von 18,5 Kindern pro Lehrpersonal und 2021 zwar nur mehr, 15,6, aber jetzt ganz ehrlich, nichts gegen LehrerInnen, die jetzt zuhören, da könnt ihr absolut nichts dafür, aber es ist alleine, wir können in dem Land oder mit diesem Schlüssel keine Kinder zu erwachsenen Menschen begleiten, die ein Selbstbewusstsein an den Tag legen, und mit Selbstbewusstsein meine ich jetzt nicht, dass sich die trauen Dinge anzuziehen oder einfach ihre Persönlichkeit nach außen tragen, sondern da meine ich das Selbstbewusstsein, das jetzt nicht so sehr im Außen beeinflusst wird, sondern aus dem Inneren kommt, und zwar, dass ich mir meiner selbstbewusst bin. Also ich bin mir bewusst, was ich kann, ich bin mir bewusst, wo ich hin möchte, und das kann meiner Meinung nach optimal unterstützt werden durch eine Person, in dem Fall dann auch Lehrpersonal, die das Kind führen können. Und wenn ich mir den Schlüssel anschaue und ich sage, okay, ich habe jetzt 16,5 Kinder auf eine Lehrperson, wie will man einer Lehrperson zumuten, dass sich das überhaupt in irgendeiner Art und Weise ausgeht, dass ich auf ein Kind näher eingehen kann. Da ist die Stunde schon vorbei. Also das geht sich nicht aus. Um das Ganze dann aber realistisch zu sehen, bräuchten wir dann so viele LehrerInnen, dass das einfach finanziell untragbar werden wird für das Land. Das heißt, das ist ein bisschen so ein Teufelskreis. Und irgendwie in irgendeiner Art und Weise dann auch ein bisschen frustrierend, also für mich frustrierend, weil sich das in den nächsten Jahren einfach nicht ändern kann und wird. Und ich rede jetzt nicht von den nächsten 5 bis 10 Jahren, sondern ich traue mich da gar nicht dran, für wie lange ich das unvorstellbar halte. Schlimm gesagt glaube ich nicht einmal, dass meine Enkelkinder das erleben werden, dass sie so optimal durchgeführt werden durch so ein System. Aber gut, das ist jetzt eh nichts Neues im Endeffekt. Aber wenn diese kleinen Persönlichkeiten dann zu größeren Persönlichkeiten werden, indem sie dann die Mittelschule, das Gymnasium, whatever abschließen, dann kommt die nächste Entscheidung mit 15, 16, 14, 15, 16, sollte man sich dann schon anfangen Gedanken zu machen, was möchte ich dann weiterhin machen. Und es wird heute immer noch, kommt mir so vor, verkauft als wäre das so die finale Entscheidung. Also du musst dich jetzt entscheiden, was du für den Rest deines Lebens machen möchtest. Und das darf weg. Das darf absolut weg, dieses Denken. Weil es machen heute noch Menschen mit 50 Jahren eine neue Ausbildung zu whatever, weil es ihnen Spaß macht und das muss man nicht in dem Alter schon festsetzen. Da sollte man total den Druck rausnehmen. Weil wenn ich darüber nachdenke, was ich in meinem Leben alles schon gemacht habe oder nicht gemacht habe, weil ich es nicht wollte, dann ja, ich wünsche mir von meinem Kind bitte, dass es genauso ist wie ich. Absolut. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich so toll bin. Ich habe meinen Eltern sehr oft Bauchschmerzen und Kopfzerbrechen bereitet. Das ist mir auch durchaus bewusst. Aber man muss auch dazu sagen, dass es auf der anderen Seite einfacher gewesen wäre, wenn man mich machen hätte lassen, weil ich bin eine Macherin. Und das war auch der Grund für mich, warum es in meiner Schulzeit sehr schwierig war, weil ich der Typ Mensch bin zum Beispiel, der machen muss. Und machen ist für mich nicht sitzen und ruhig sein und aufpassen, sondern ich muss meinen Kopf benutzen können, ich muss meinen Körper benutzen können. Und wenn ich beides gemeinsam benutzen kann, dann ist das für mich wirklich die tollste Erfüllung, die es gibt. Und ich hätte zum Beispiel sehr gerne eine Lehre gemacht. Welche ich gemacht hätte, das kann ich nicht sagen, kann ich auch bis heute nicht sagen, weil mir dazu einfach die Zeit gefehlt hat, darüber nachzudenken. Weil wenn du in einer Schule drin bist oder in einer Situation bist, die alles von dir fordert, weil es eben nicht so ist oder nicht so leicht ist, wie du es gerne hättest, dann kannst du da nicht über andere Sachen nachdenken. Ich kann jetzt nicht darüber nachdenken, was hätte ich gerne anders, wenn ich so damit beschäftigt bin, dass ich in der Situation klarkomme, zum Beispiel, die ich jetzt gerade vor mir habe. Ich bin damals auch durchgefallen, sitzen geblieben. Ich habe eine Schulstufe wiederholt im Gymnasium. Und das war nicht, weil ich irgendwie blöd war oder mir irgendwas nicht merken konnte, sondern weil ich einfach schlichtweg kein Interesse hatte an dem, was da gerade passiert. Das haben auch immer LehrerInnen gesagt, wenn Elternsprechtag war, dass ich nicht blöd bin, sondern dass ich nicht will. Und das zieht sich so wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben. Also wenn ich keinen Sinn in irgendeiner bestimmten Tätigkeit sehe, dann ist es auch ziemlich logisch für mich, dass ich das entweder nicht mache oder nur so halbweich, dass ich irgendwie nur durchkomme. Und dann ging es, nachdem ich mit der Schule fertig war. Fertig war, war dann in meiner Version, ich habe es dann abgebrochen. Ich bin selbstständig dann nach meinem 18. Lebensjahr ins Direktorat gegangen und habe selbst meine Abmeldung von dieser Schule damals unterschrieben, ohne dass das irgendjemand gewusst hat. Und bin dann mit dieser Hiobsbotschaft nach Hause gekommen. Bereue ich das? Nein, auf gar keinen Fall. Ich bereue es überhaupt nicht. Ich habe damals für mich die Verantwortung übernommen, die ich endlich übernehmen durfte. Und hätte ich die Schule damals weitergeführt, dann wäre ich tot und glücklich gewesen. Also das war ich schon davor, weil sonst hätte ich mich nicht abgemeldet. Aber es hätte keinen Sinn gemacht, sagen wir es so. Und ich war damals 18 Jahre alt eben. Nein, ich war nicht 18 Jahre alt, ich war ein bisschen älter. Ich glaube, ich war 20. Ich habe auf jeden Fall eine Fachklasse gemacht und danach einen Kolleg angefangen. Also die Fachklasse waren vier Jahre, da war ich 16. Ich war kurz nach meinem 20. Geburtstag, eigentlich eh überlegt, wenn man es so nimmt. Ich habe lange genug Zeit gehabt zu überlegen. Das war dann auch ein bisschen so ein Punkt, wo es dann geheißen hat, dass ich nicht so ganz zurechnungsfähig bin, weil ich das, glaube ich, drei oder vier Monate gemacht habe, bevor ich fertig gewesen wäre mit der Ausbildung. Und wenn ich fertige Ausbildung sage, dann meine ich Ingenieur, Ingenieurin in dem Fall. Aber das sieht man, dass Titel nicht glücklich machen. Und mir das herzlich wurscht ist. Für mich war es dann klar, dass ich direkt in die Gastronomie übergehe, wo ich seit meinem 18. Geburtstag war. Also ich habe mit 18 neben der Schule angefangen, in einem Nachtclub zu arbeiten. Ich habe das am Wochenende extrem gut verdient. Ich habe gearbeitet am Donnerstag, am Freitag und am Samstag. Und es war so, dass ich dann zeitgleich auch in der Schule ein Praktikum gemacht habe, in den Sommerferien. Das heißt, ich bin von Montag bis Freitag im Praktikum arbeiten gewesen, von 8 Uhr in der Früh bis um 17 Uhr. Und bin dann um 17 Uhr gleich nach Hause mit Duschen. Und um 19 Uhr habe ich einen Club angefangen, in der Diskothek damals. Und bin bis um 5 Uhr in der Früh dort gewesen. Das heißt, ich habe an manchen Tagen einfach nur so 2-3 Stunden Schlaf bekommen. Das war mir aber wurscht, weil ich den ganzen Schlaf am Sonntag nachgeholt habe. Also ich bin wirklich am Samstag in die Arbeit gegangen um 19 Uhr und bin am Sonntag um 6 Uhr in der Früh nach Hause gekommen und habe dann den ganzen Sonntag geschlafen. Also den ganzen Sonntag war ich in meinem Zimmer damals und habe geschlafen. Und ich muss das jetzt nur aufschlüsseln, weil ich gesagt habe, ich habe extrem gut verdient, dass man sich da ungefähr ein Bild machen kann. Ich habe von Donnerstag bis Samstag, und zwar vor 11 Jahren, bin ich mit Stunden und Trinkgeld auf knapp 1000 Euro gekommen. Und das halt mal 4 oder manchmal nicht mal 4, weil ich eben auch frei gehabt habe. Aber das war echt arg damals. Richtig arg. Das war so arg, dass meine Mama zu mir damals gesagt hat, ich muss ihr jetzt 400 Euro geben jedes Monat, weil sie das für mich auf die Seite legt. Weil das ist viel. Das habe ich natürlich einen Monat gemacht und dann habe ich es nicht mehr gemacht. Ich war fast ein Jahr dort und habe 400 Euro gespart gehabt. Den Rest habe ich wirklich am Schädel gehauen. Und ich weiß heute nicht mehr, was ich gemacht habe. Also ich weiß schon, was ich gemacht habe. Ich kann teilweise nicht jeden Tag essen oder was trinken, oder ich war im Kino oder ich war shoppen oder sonstige Sachen. Ich habe das Geld wirklich am Schädel gehauen. Und es hat danach oft Situationen gegeben, wo ich mir gewünscht hätte, dass ich mehr Geld gespart hätte als diese 400 Euro. Weil die waren wirklich in dem Zusammenhang, was ich verdient habe, lächerlich. Aber ja, ist so wie es ist. Ich bin dann auf jeden Fall in der Gastro geblieben. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Und ich glaube auch für das muss der Typ Mensch sein. Ich habe letztens erst mit einem Bekannten gesprochen, der selber ein Kaffeehaus führt und der zu mir gesagt hat, ob du Gastronomie kannst oder nicht kannst, sagt nicht eine Lehrabschlussprüfung, sondern deine Persönlichkeit aus. Und ich unterschreibe das zu 1000%. Und ich arbeite immer noch gerne in dem Bereich, wo ich einfach gerne mit Leuten aktiv zu tun habe, ohne dass ich jetzt in irgendeinem Job tätig bin, der nicht wie sozial ist oder ich irgendjemanden angreifen muss dafür, wie in der Pflege zum Beispiel. Wobei ich an dieser Stelle sagen muss, dass ich auch in dem Bereich ein Praktikum hinter mir habe und echt froh bin, dass das hinter mir liegt. An der Stelle muss ich meinen größten Respekt an alle Menschen aussprechen, die in diesem Bereich tätig sind. Ohne euch würde gar nichts funktionieren. Aber ich habe einfach gemerkt, dass mir das nicht liegt, dass ich nicht der Typ dafür bin. Ich habe zwischendurch in einer Firma noch Filme geschnitten, also so Negativfilme, auch aufgehängt in Trockenkammern und so, wie man das aus den Filmen kennt. Dann habe ich in einer Baufirma gearbeitet und bin mit auf Baustellen gefahren. Dann habe ich bei einem Maler gearbeitet, also da waren zwischendurch immer so Praktika dabei. Dann habe ich eine Ausbildung gemacht zum Diplomierten Make-up Artist, die ich Gott sei Dank nicht weitergemacht habe, weil das einfach nicht meine Welt ist, muss ich ganz ehrlich sagen. Also damals habe ich schon geglaubt, dass das ist, aber in Wirklichkeit ist das überhaupt nicht, weil es sehr oberflächlich ist und Oberflächlichkeit mir nicht gibt genug ist. Auf jeden Fall habe ich mich dann mit 2019 selbstständig gemacht mit einer Werbeagentur und mich spezialisiert auf Social Media Marketing. Das heißt, ich kümmere mich um den Auftritt von KlientInnen auf Instagram und Facebook und fühle mich dabei eigentlich relativ wohl. Das heißt, ich habe meine eigene Content-Produktion, ich mache das selber, schreibe Content-Pläne, mache die Texte dazu und arbeite jetzt mit einer Assistentin auch zusammen, über deren Existenz ich nicht glücklicher sein könnte, weil es einfach der Hammer ist und die Dinge mit einem Kind einfach nicht mehr so einfach sind, wie sie mal waren. Ist so. Und wenn ich da jetzt rückblickend drüber nachdenke, was da alles passiert ist in dem kurzen Abschnitt, der nicht einmal die Hälfte meines Lebens ist, hoffentlich, dann muss ich ganz ehrlich sagen, dass das verdammt viel ist und dass da extrem viel passiert ist. Und es gibt vielleicht Menschen, die damit total zufrieden sind, wenn sie jetzt ihre Ausbildung machen und dann vielleicht jetzt Hausnummer eine Handelsschule machen oder Bürokauffrau, Bürokaufmann lernen und dann ihr restliches Leben bis zur Pension im selben Betrieb arbeiten, dann ist das zu 1000% okay für mich. Und da habe ich mein vollstes Verständnis dafür. Aber was mich dann teilweise stört auf der anderen Seite ist, dass es für die Personengruppe jetzt, zu der ich mich dazu zähle, nämlich denen das nicht genug ist oder die das nicht möchten für ihr Leben, denen wird halt weniger Verständnis entgegengebracht aus meiner Sicht. Weil da bist du dann schnell in die sparte Mensch eingeordnet, die anscheinend nicht wissen, was sie möchten im Leben und die sich nicht auf irgendeine bestimmte Sache festlegen können. Und ja, das mögen vielleicht manche Leute so sehen, aber ich habe da komplett andere Sichtweise drauf. Es geht nicht darum, dass ich mich nicht entscheiden kann, sondern dass ich mich nicht entscheiden will, weil ich davon überzeugt bin, dass das Leben mehr bereithält als das. Allein die Erfahrungen, die ich in den verschiedensten beruflichen Bereichen gemacht habe, kann mir keiner mehr wegnehmen. Das heißt, es sind Erfahrungen, die jetzt vielleicht nicht nur auf beruflicher, sondern auch auf persönlicher Ebene wirken und die so enorm zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beitragen, dass, wenn ich sie nicht gemacht hätte, mir ein extremes Stück an Weiterentwicklung fehlen würde. Das kann man vielleicht ungefähr so vergleichen wie mit einem Menschen, der sein ganzes Leben lang nur in dem Dorf bleibt, in dem er zur Welt gekommen ist. Wenn man dann nicht über den Tellerrand ein bisschen drüber schaut, dann wird man nicht wissen, was es für andere Möglichkeiten geben kann. Es ist jetzt nur mal so ein Gedanke, wenn du jetzt dein ganzes Leben vor dir siehst und du weißt ganz genau, du hast jetzt in dem Moment 50% deines Lebens aufgebracht. Wenn du das jetzt so mit einer Tabelle siehst, zum Beispiel, sehr bildlich gesprochen. Du weißt jetzt, 50% sind vorbei, die Hälfte ist weg. Würdest du die restliche Hälfte genauso verbringen, wie du die erste Hälfte verbracht hast? Oder würdest du denken, hey Moment, ich habe nur mehr 50% und ich hole jetzt das Maximum an allen raus. Da muss man dann auch unterteilen. Dann gibt es auch verschiedene Menschen. Dann wird es die Leute geben, die denken, okay, ja, ich bin mit den 50% so zufrieden und es kann nichts Besseres passieren, als das, was ich jetzt habe. Und dann gibt es Leute, die sagen, hey Moment, nein, ich habe nur mehr 50% und ich muss da jetzt auf Biegen und Brechen noch alles rausholen. Und dann gibt es Leute wie mich, die sich denken, okay, ich habe jetzt nur 30% oder sagen wir 40%, ich bin jetzt bei 40% und bei den 40% kriege ich jetzt schon einen Rappel und denke mir, das kann ja nicht alles gewesen sein. Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass das, was ich jetzt mache, auch nicht das sein wird, was ich für den Rest meines Lebens machen werde, weil es mir einfach nicht genug ist. Und um das Ganze jetzt irgendwie abschließen zu können, weil ich könnte jetzt noch 10.000 Stunden weiter darüber philosophieren, okay, vielleicht nicht so viel, aber um es abzuschließen jetzt, um das Ganze rund zu machen, die Gesellschaft unterteilt das Leben gerne in verschiedene Bereiche. Es wird unterteilt in deine Kindheit, deinen schulischen Werdegang, deinen beruflichen Werdegang, deinen familiären Werdegang. Dann bist irgendwo so, okay, du hast jetzt Familie, aber du musst jetzt weiterhakeln bis zur Pension. Dann hast du eine Pension und in der musst du dann viel machen, am besten mit dem Geld, was du die ganze Zeit währenddessen auf die Seite gelegt hast, in der Hoffnung, dass du nach deinem Pensionsantrieb mit dem Geld alle Sachen machen kannst, die du gerne gemacht hättest und aber zeitbedingt noch nicht machen konntest. Aber in Wirklichkeit sagt dir keiner, ob du dieses Datum erleben wirst oder ob du, wenn du es erlebst, noch überhaupt in der Lage bist, das alles zu tun, weil du gesundheitlich vielleicht gar nicht mehr am Dampfer bist. Jetzt hast du 40 Stunden pro Woche dein ganzes Leben gearbeitet, ein Geld auf der Seite und kannst im Endeffekt nichts damit anfangen. Hast aber das gemacht mit deinem Leben, was die Gesellschaft von dir erwartet, warst immer sicher, unter Anführungszeichen. Und dann gibt es auf der anderen Seite die Leute, die so wie ich, da zähle ich mich offen und ehrlich dazu, nicht wissen, wo sie nächstes Jahr stehen, vielleicht ein bisschen niedrigere Ansprüche ans Leben haben, was jetzt das Finanzielle angeht. Das heißt nicht, dass ich jetzt gerne wenig verdiene zum Beispiel, sondern dass ich einfach nicht so viel Geld ausgebe oder nicht so viel Geld für teure Sachen ausgebe, wie andere Leute zum Beispiel. Was jetzt bitte kein Verurteilen ist, jeder soll das machen, was er möchte. Aber die ihr Leben halt irgendwie anders leben. Ich gehe keine 40 Stunden arbeiten in der Woche, ich gehe nicht einmal 30 Stunden in der Woche arbeiten, ich kann es mir trotzdem leisten, dass ich gut lebe. Ich kann es mir leisten, dass ich ein Kind großziehe und das kostet auch viel Geld. Ich kann es mir leisten, dass ich mein Kind versichere, dass ich mich versichere. Und auf der anderen Seite mache ich aber währenddessen, ich jetzt jung bin, und ja, mit 30 ist man noch sehr jung in meinen Augen, genau das, was ich vielleicht in der Pension gerne machen wollen würde, wenn ich die überhaupt noch erlebe. Und jetzt nicht im Sinne von ich kann vorsterben, sondern ob es dann dieses Modell überhaupt noch gibt, wenn man nicht privat vorsorgt. Ich kann mich am Abend vorm Schlafen gehen in den Spiegel schauen und weiß ganz genau, dass ich das Beste aus meinem Tag rausgeholt habe. Dass ich nicht müde bin vom Arbeiten, dass ich nicht fünf Tage in der Woche arbeiten gehe und dann meine Freizeit auf zwei Tage. Am Ende des Tages ist es einfach nur wichtig, dass sich jeder und jede in den Spiegel schauen kann und sagen kann, okay, ich bin glücklich mit dem, was ich habe. Ich bin glücklich mit dem, wie ich lebe. Und ich bin glücklich mit dem, wie ich mich fühle. Dann hast du es geschafft. Und glaubt es mir, das ist oft so, dass ich mich am Abend in den Spiegel schaue und dass ich eine von den drei Fragen mit Nein beantworte. Vielleicht sogar öfter, als sich jemand von euch denkt. Momentan ist es so, dass ich nicht glücklich damit bin, wie ich mich fühle. Dass ich mich zurzeit wirklich nicht gut fühle, dass ich oft traurig bin und so weiter. Aber auch das ist eine Phase und die geht vorbei. An der Stelle ist es vielleicht nicht schlecht anzumerken, dass alle Gefühle gerne gefühlt werden möchten und dass es keine Schande ist, wenn man sich dazu bekennt, dass es einem nicht gut geht. Aber du musst mit deinem Leben glücklich sein. Und du musst immer das machen, was für dich das Beste ist. Weil nur wenn es dir gut geht, kann es allen anderen um dich herum auch gut gehen. Und du kannst nur Energie geben, wenn du selbst Energie hast. In diesem Sinne beende ich die heutige Podcast-Folge. Das war, finde ich, ein ziemlich schönes Abschlusswort. Ich freue mich, dass ihr zugehört habt wieder. Vielleicht ist wieder der neue dazukommen. Vielleicht denkt ihr jetzt, ja, aber okay, gut, zweite Folge reingehört, ist nicht meines. Dann soll das so sein. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag, einen schönen Abend. Was auch immer ihr gerade macht. Bis zum nächsten Mal. Habt es sein... Ah ja, was mir noch einfällt. Ich freue mich übrigens über jede Bewertung meines Podcasts, über Feedback dazu oder Fragen. Könnt ihr mir gerne auf Instagram in einer Privatnachricht oder unter dem neuesten Podcast Bild schreiben. Tschüssi.

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