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The protagonist and the kangaroo are having a conversation about building a machine that helps everyone. They discuss the idea of art as a hammer for change. Suddenly, police officers enter and inform them that they want to re-immigrate the kangaroo to a country where it can be more useful. The kangaroo is taken away, leaving the protagonist feeling lonely. The penguin also watches as the kangaroo leaves. The story ends with a hint of a sequel called "The Kangaroo Revelation." Epilog im Wohnzimmer Zitat Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei Albert Einstein Habe ich dir eigentlich schon mein neustes Gedicht vorgetragen, frage ich. Das Känguru lehnt sich gegen den Türrahmen und beginnt zu schnarchen. Krass, rufe ich, ich kann nicht mehr stehen, einschlafen. Ich räuspere mich. Wenn ich ne Maschine baue, eine riesengroße blaue, mit Gehirn und Pipapo, Touchscreen, WLAN, Gäste-Klo, die allen hilft und alles weiß, sogar Grammatik und so'n Scheiß. Und wenn die dann nicht funzt, dann ist das Kunst. Das Känguru läuft sinnend im Zimmer auf und ab. Hmhm, sagt es. Zieht eine Brille aus seinem Beutel und nimmt das Ende des Bügels nachdenklich in den Mund. Wenn, wie Marx gesagt hat, die Kunst nicht der Spiegel ist, den man der Welt vorhält, sondern der Hammer, mit dem man sie verändert, sagt es. Was für eine Art Hammer war das? Ein ziemlich großer, sage ich. Zum Aufblasen, sagt das Känguru. Bunt, sage ich. Unerquietscht. Das Känguru nimmt die Hornbrille aus seinem Mund und setzt sie auf. Sie hat keine Gläser. Mit solchen Hämmern bräuchte man sehr lange, um das Kanzleramt zu demontieren. Vielleicht, sage ich, aber schon der Versuch wäre große Kunst. Wie dem auch sei, sagt das Känguru. Ich bin dafür, dass wir jetzt erstmal den Bud Spencer-Film von gestern fertig gucken. Das klingt vernünftig, sage ich. Wir hängen beide die Füße über die Rückenlehne der Couch und lassen unsere Köpfe nach unten baumeln. Ich nehme die Fernbedienung vom Tisch und schalte Videorekorder und Fernseher an. Das Känguru zieht zwei Tassen sowie eine Thermoskanne mit Malzkakao aus seinem Beutel. Es schenkt uns über Kopf ein, was sogar fast funktioniert, und steckt Strohhalme in die Tassen. Mal gucken, ob das funktioniert, sage ich. Klaro, sagt das Känguru, nimmt einen Schluck Malzkakao, welcher sofort durch die Nase wieder heraussprudelt. Doch keine gute Idee, sagt es. Eine total beknackte Idee, sage ich. Lache neben einen Schluck und prust ihn durch die Nase wieder aus. Das Känguru muss auch lachen. Ich glaube, das war mit das Dünnste, was ich je gemacht habe, sage ich. Ich habe mal im Kaufhaus einen Wecker geklaut, sagt das Känguru. Und als ich schon an der Kasse vorbei war und möglichst unauffällig durch die Tür verschwinden wollte, fing der Wecker an, in meinem Beutel zu klingeln. Das Mysteriöse an der Geschichte ist ja, wieso um alles in der Welt wolltest du einen Wecker klauen, frage ich. Ohne Vorwarnung stürmt ein Trupp Polizisten behelmt und in voller Montur in unser Wohnzimmer. In ihre Mitte tritt ein Mann in grauem Sakko und grauem Hut, er pafft an einer Zigarre. Auf einen Schlag ist mir sehr kalt. Ihre Tür war nicht verschlossen, sagt der Mann. Wir haben uns die Freiheit genommen, uns selbst hereinzulassen. Wer weiß, warum stammel ich und putzle von der Couch. Das Känguru scheint in Schockstarre verfallen zu sein. Es hat immer noch die Hornbrille ohne Gläser auf. Gute Fragen, sagt der Mann und zieht an seiner Zigarre. Allesamt gute Fragen. Ich arbeite in der Abteilung für Re-Immigration im Ministerium für Produktivität. Wir haben von der Registrierungsstelle eine Liste mit unproduktiven Ausländern bekommen und wir möchten Ihnen dabei helfen, ein Land zu finden, in dem Sie sich nützlicher machen können als bei uns. Verzeihen Sie unser plötzliches Erscheinen. Wir hätten gerne Bescheid gesagt, aber dann wäre ja keiner mehr da gewesen zum Hallo sagen. Sie wollen das Känguru abschieben, frage ich aufgebracht. Das Känguru schließt die Augen und drückt sich ein Kissen aufs Gesicht. Oh nein, sagt der Mann und ascht auf den Boden. Abschieben, so ein hartes Wort, wir möchten es re-immigrieren. Ich springe hoch und will auf den Mann zugehen. Ein Polizist hält mich zurück. Es ist nichts Persönliches, sagt der Mann und drückt seine Zigarre auf dem Panzer eines Polizisten aus. Die Sachlage zwingt uns, ich möchte, dass Sie das verstehen. Aber das geht doch nicht, rufe ich empört, das dürfen Sie nicht, das Känguru hat doch gar nichts getan. Genau das ist ja das Problem, sagt der Mann, lächelt und zündet sich eine neue Zigarre an. Ich werde nie wieder gar nichts tun, sagt das Känguru traurig. Nie wieder, frage ich. Kein bisschen, sagt das Känguru, Sie lassen einen nicht. Der graue Herr gibt den Polizisten ein Zeichen zum Abmarsch und sie zerren das Känguru von der Couch. Widerstandslos lässt es sich mitnehmen. Ungläubig schüttle ich meinen Kopf. Was steht an erster Stelle auf deiner Not-to-do-Liste, rufe ich. Das Känguru bickt hoch. Aufgeben, sagt es. Kommen Sie, sagt der Mann, Sie müssen gehen. Das ist noch nicht das Ende der Geschichte, ruft das Känguru und wirft die Hornbrille weg. Es klammert sich an seinen von der Decke hängenden Boxsack. Das ist vielleicht das Ende von Das Ministerium schlägt zurück, aber es folgt noch die Rückkehr des asozialen Netzwerkes und irgendwann später folgen dann noch drei wesentlich schlechtere Teile über meine Jugend. Drei Polizisten zerren an dem Känguru herum. Es wendet sich zu mir. Verbreite die frohe Botschaft, wer auch immer Teil des asozialen Netzwerkes sein möchte, ist es bereits. Der Haken reißt von der Decke und die Polizisten schleifen das Känguru samt Boxsack aus meiner Wohnung. Ich werde dich vermissen, rufe ich. Ich weiß, ruft das Känguru. Plötzlich fühle ich mich sehr einsam. Da steckt das Känguru nochmal seinen Kopf zur Tür rein und ruft Und wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Dann ist es weg. Ich trete ins Treppenhaus und blicke ihm hinterher. Hinter Stacheldraht und Gitter steht der Pinguin im Eingangsbereich seiner Wohnung und blickt ebenfalls dem Känguru hinterher. Er wirft mir einen Seitenblick zu, dreht sich um und schließt wortlos seine Tür. Ich trete auf den vor unserer Tür zurückgebliebenen Boxsack ein. Dann lehne ich mich, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, gegen den Türrahmen und schließe die Augen. Ein letzter Polizist kommt aus meiner Wohnung. Ich blicke ihn grimmig an. Da fällt mir ein Gleichnis ein, sagt er und öffnet sein Visier. Ein Engländer, ein Franzose und ein Österreicher. Quatsch, keine Opern, rufe ich auf, ihr regt hinterher. Der Messias zwinkert mir zu und rennt seinen Kollegen hinterher. Ich werfe einen letzten Blick auf die Gittertüre des Pinguins. Irgendwas ist verdammt fischig an diesem falschen Vogel. Das Känguru kehrt zurück. Im fulminanten Finale der Känguru Trilogie. Die Känguru Offenbarung.