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The speakers discuss their anticipation for the upcoming European Championship football tournament. They mention concerns about nationalism and racism, as well as the media's portrayal of the event. They also compare it to the 2006 World Cup and express hope for a successful and enjoyable tournament. Ist das so, ja? Und wie machst du das? Wie? Naja, du musst es ja bei Spotify dann irgendwie umbenennen. Das machen wir nur hier so. Das ist so eine super Sonderesition. Ich werde es nicht umbenennen. Da heißt es weiter Hauptstadtraden. Du willst es umbenennen? Wir nennen es nur hier so Euroraden. Guck mal, du hast auf deinem Trikot einen kleinen... Das ist das Zeichen für Vielfalt. Auch Insekten sind erlaubt. Es kann natürlich sein, dass ihr es soundmäßig mit dem ein oder anderen Rädchen ingenieur machen könnt, aber wir machen es einfach. Wollen wir einfach anfangen? Ja, das war die Startu-Bahn, wir können eigentlich beginnen. Also, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Hauptstadtrasen, dem Fußball-Podcast von GOLAZO Berlin. Dieses Mal sitzen wir, Axel, nicht in unserem kuscheligen Studio in der Friedrichsstraße, sondern... Wir sitzen auf sattem Grün, so wie es sich gehört, in Anbahnung eines etwas größeren Fußballspiels, wie es sich gehört hat. Genau, denn in den folgenden vier Wochen werden wir uns ja vor allem draußen aufhalten, in der freien Natur, im Stadtraum, in der Kneipe, auf der Fennmeile, am Strandbad und so weiter, wo ihr euch überall aufhalten könnt und werdet und wo wir uns herumtreiben werden. Darüber wollen wir heute sprechen. Es könnte sein, dass wir in den nächsten vier Wochen nicht mehr so ein ruhiges Plätzchen finden. Richtig, genau. Und wo befinden wir uns hier eigentlich ganz genau? Wir befinden uns, wie es sich gehört, unterhalb der U-Bahn-Linie, unterhalb der U2 im Gleisdreieckpark. Genau, wir sitzen hier im Park am Gleisdreieck, weil wir wollten uns eigentlich ganz woanders treffen. Wir hatten nämlich die schöne Idee, man muss dazu sagen, es ist heute Dienstag der 11. Juni, wir hatten die schöne Idee, uns einmal die Aufbauten im Regierungsviertel anzuschauen und uns dort dann niederzulassen, um wirken zu lassen, was am Brandenburger Tor und am Reichstag gerade aufgebaut wird oder wurde und dann direkt vor Ort darüber zu sprechen. Nun, wir machen das halt immer sehr klug, machen das mal einen Tag vor der Eröffnung, um dann festzustellen, dass wir wahrscheinlich den Rasen nicht betreten dürfen. Die entsprechenden Schilder gibt es in Deutschland ja zuhauf. Und zum anderen natürlich aufgrund der Wiederaufbau-Ukraine-Konferenz die gesamte Berliner Innenstadt abgesperrt ist. Das heißt, wir haben hier unser Ausweichquartier bezogen, nicht in Herzogaurach, sondern in Berlin-Gleisdreieck und hoffen einfach... Wir hätten auch die Sportschule Malente. Genau, der Geist von Malente. Aber so ist es, der Geist vom Gleisdreieck-Park ist auch sehr schön. Also wir hoffen einfach, dass es gut hörbar ist, weil wir haben ein relativ windiges Quartier abbekommen heute. The wind has changed, vielleicht, der uns durch das Turnier trägt. Also sollte sich hin und wieder etwas anhören, als würde sich eine U-Bahn über eine Metallbrücke quälen, dann ist es genau diese U-Bahn, die sich über eine Metallbrücke quält. Wir lassen uns davon aber nicht diese schöne Podcast-Folge verderben, die übrigens noch gar keinen Titel hat. Den müssen wir uns noch ausdenken, währenddessen, während die Folge läuft. Die Fußball-Flamöre, geil ein. Fußball-Rasen ist überall, die Euro 2024 in Berlin. Wart ihr noch darauf, dass wir den Ball abbekommen? Ja, also ein Parkbesucher hatte schon so einen Champions-League-artigen Fußball dabei, da macht er den Eindruck, als wolle er nicht mit uns spielen. Deswegen haben wir ihn auch dann ziehen lassen. Und jetzt haben wir natürlich durch unsere Technik so eine Art Bandkreis. Also normalerweise ist es ja so, dass eigentlich im Moment so ziemlich jedes Leitmedium, was etwas auf sich hält, seine Leserinnen und Leser fragt, freut ihr euch eigentlich, freuen sie sich auf die Europameisterschaft? Und deswegen, weil da natürlich so viele wundervolle Antworten immer zusammenkommen, frage ich dich jetzt auch, Axel, freust du dich eigentlich auf die Europameisterschaft? Ich danke dir für diese Frage. Die Frage nehme ich gerne entgegen und muss da tief in mir wühlen, glaube ich. Ich fange bei dir an, freust du dich? Weil ich muss glaube ich noch ein bisschen darüber nachdenken, wie ich das jetzt darstelle, weil es ist tatsächlich facettenreich. Freust du dich? Danach frage ich sofort. Ja, ich freue mich auf die Europameisterschaft, sehr eigentlich. Ich habe natürlich jetzt auch, man ist ein bisschen unter dem Eindruck der Europawahl passenderweise und dem Rechtsruck in Europa. Und das haut leider wieder so ein bisschen ins Kontor, wenn man sich eigentlich auf ein Fest der sportlichen Völkerverständigung freut und dann aber sieht, dass in Europa in vielen Ländern oder in vielen Gesellschaftsschichten eine ganz andere Stimmung herrscht. Und dann gibt es natürlich noch das Thema Sicherheit. Man hat schon die Angst, dass in dieser Zeit Anschläge passieren können, was natürlich katastrophal wäre. Aber ich freue mich eigentlich wie immer, wenn ich die Aussicht habe, dass das vier Wochen permanent Fußball läuft und ich, wenn das Wetter passt, an ganz vielen tollen Orten in Berlin Fußball schauen kann. Ich würde mal sagen, die Vorfreude überwiegt doch. Du freust dich auf den Sport? Ich freue mich auch auf den Sport. Ich finde diesen Turniermodus auch immer toll. Gleichzeitig habe ich wiederum festgestellt, dass wir zwei Wochen wiederum brauchen, um sechs Nationen nach Hause zu schicken. Das halte ich für ineffizient. Stimmt, weil ja sogar die vier besten Gruppen beritten sich noch für das Achtelfinale. So wie es früher bei der Weltmeisterschaft war. Und gleichzeitig, du hast es schon angesprochen, so ein bisschen eingetrübt ist meine Vorfreude aufgrund dieses relativ nationalistischen Wahlverhalten. Und ich habe so ein bisschen Sorge, also weniger, also Gott bewahre, ohne an ihn zu glauben, weniger, dass irgendwelche Anschläge passieren, sondern dass wir relativ viel mit alltäglichem Rassismus konfrontiert werden. Um es mal so zu sagen. Und diese Sorge halte ich natürlich irgendwie in meinem Kopf verborgen, weil ich darauf auch keine Lust habe, mir davon irgendwie die Stimmung versauen zu lassen. Aber wenn man mich so ein bisschen darauf anspricht, ob ich mich darauf freue, dann sehe ich halt relativ viele Deutschlandfahren. Ich sehe relativ viele Leute, die gegebenenfalls den Fußball einfach nur als Fläche benutzen, um sich selber toll zu fühlen und sich mit vielen Begleitthemen beschäftigen, die meistens dann doch nichts mit dem Sport zu tun haben. Und was mich so ein bisschen in der Vorfreude auch stört, ist die mediale Inszenierung mit dieser Rekonstruktion eines Sommermärchens. Ja, großes Thema. Genau. Und ich finde, dass überall diese Fallhöhe so hoch angesetzt wird. Also alles zielt auf diese Veranstaltung, als ob es irgendwie ein großes Weihnachtsfest wäre. Und wie wir alle wissen, ist Weihnachten nie so schön, wie man sich das im Vorhinein ausmalt. Und Silvester noch viel weniger. Und sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich als auch sportlich ist das Risiko, dass das Ganze ein totaler Flock wird, relativ hoch und relativ groß. Aber was soll's. Also ich freue mich auf ein sportliches Miteinander und ich hoffe, dass wir alle dabei viel Spaß haben. Ich glaube auch, dass es in der Rückschau dieses Sommermärchens, also es wird ja immer alles verklärt. Und das wird natürlich auch verklärt. Ich glaube, in vielerlei Hinsicht. Wir haben ja letztens auch schon mal darüber diskutiert, weil jetzt natürlich viele von der Weltlage und der Bedrohungsschlage sprechen. Die WM 2006 war fünf Jahre nach 9-11 und nur wenige Jahre nach furchtbaren Anschlägen auch in London und Madrid. Also da hatte man ja auch viel Angst. Gleichzeitig war vor dem Turnier, hätte die Stimmung rund um die Nationalmannschaften nicht schlechter sein können, ich sage nur 4 zu 1 Niederlage in Italien, da wäre Jürgen Klinsmann beinahe entsassen worden. Also da war ja ebenfalls eine absolute Negativerwartung. Ich kann mich noch an viele Leute erinnern, die gesagt haben, am Achtelfinale maximal, dann ist Schluss. Also dieses Negative, das liegt uns ja sowieso inne. Aber dann war es gleichzeitig aber auch so, als es dann losging, sofort eine absolute Freude an dem Fest an sich. Dann war das Wetter plötzlich gut, wie so ein Fingerschnips. Ich weiß noch, dass der Tag vorher war noch kühl. Und dann ging es irgendwie los und da war definitiv dieses medial Zerknirschte, dieses sich permanent Hinterfragende vor dem Hintergrund politischer Destabilisierung, Angst vor wirtschaftlichem Abstieg und diesen ganzen Sachen, die da reinspielen, das war definitiv damals nicht da. Das war schon anders. Und deswegen glaube ich, dass dieser Vergleich, ich finde ihn auch sehr gezwungen, das ist so krampfhaft zu sagen, wird es wieder wie beim Sommermärchen, als Milch und Honig flossen und das ganze Land... Genau so war es. Und du hast das Gefühl, dass 10 Monate später Millionen von Kindern zur Welt kamen, die nur gezeugt wurden, weil der Sommer so schön war. So war es ja auch. Das war wirklich schön. Aber letztlich, es hilft uns doch nicht weiter. Die Welt hat sich weitergerettet. Wir sind fast 20 Jahre weiter und auch Fußballturniere sind ja ganz anders geworden. Man muss sich ja fast schon freuen, dass wir in diesem Jahr einfach mal wieder ein Turnier in einem normalen, in einem demokratischen Land durchführen. Und dann gucken wir einfach mal... Frankreich 2016 zum Beispiel, kann ich mich erinnern, war jetzt auch kein rauschendes Fußballfest, das war eine solide Europameisterschaft, aber damals hat man auch gedacht, irgendwie fehlt so ein bisschen die Begeisterung rund um das Ding. Und vielleicht kommt es so. Und ich habe auch schon öfter mal gesagt, am Ende hängt die Stimmung des Turniers oder rund um die Mannschaft in Deutschland ganz oft einfach daran, kommen die weiter oder nicht. Also wenn die 2006 im Achtelfinale gegen Schweden ausgewählt wurden, dann wäre natürlich die Stimmung nicht so weit getragen worden. Aber so kann das jetzt auch sein. Kommen die weit, dann ist man gut gelaunt, gelöst und dann guckt man sich das andere viel fröhlicher an, als wenn die früher ausscheiden. Ich glaube, dass zur Mystifizierung dieses Sommermärchens aber auch beigetragen hat, dass es nur Platz 3 wurde und somit die Kategorie Meister der Herzen so stark positioniert wurde, überstrapaziert wurde, dass man sich dann weniger mit dem Sportlichen als noch mehr mit dem Gesellschaftlichen auseinandersetzen konnte. Und natürlich war das für 2006 auch die Erfindung, wenn man so möchte, zumindest im deutschen Raum, des Public Viewings, des Festivals, des Fußballs. Und ich glaube, dass das natürlich immer noch nachwirkt. Genauso wie man Woodstock nicht wiederholen kann. Und das trotzdem alle wiederholen, versuchen, zu versuchen. Hast du da nicht mal so einen furchtbar gescheiterten Versuch in den Nachrichten angegeben? Ja, da habe ich doch schon mal so eine schöne Netflix-Dokumentation gesehen. Ich glaube, wir haben auch schon mal darüber gesprochen, dass alle versuchen, sich daran festzunageln, das wirtschaftlich auszukosten. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir etwas, was wir als Idealbild in unseren Herzen und Köpfen tragen, niemals wieder erreichen können, weil wir uns gar nicht authentisch an dem Sport verlocken können. Ja, genau. Ich glaube, die Zeit ist eine andere. Es kann trotzdem total schön werden. Was ja sehr toll ist, dazu kommen wir später, es gibt in Berlin sehr zuverlässig, natürlich bei so einem Event wieder wahnsinnig viele, also schon wieder vollkommen übertrieben viele Möglichkeiten, Fußball an völlig unterschiedlichen, sehr merkwürdigen und schönen, tollen Orten zu sehen. Also jetzt nicht nur in der üblichen Fußballkneipe oder im Biergarten. Und vielleicht wird das dann auch wieder ganz nett. Grundsätzlich, was wir auf jeden Fall euch sagen können, wenn ihr euch während der Europameisterschaft auf Gulaso informieren wollt, was gibt es in Berlin, wann zu sehen, einfach reinschauen. Wir haben eine eigene Seite eingerichtet, euro2024. Da findet ihr alle Fußballkneipen, jedenfalls den Großteil, wichtige Veranstaltungen und natürlich alles Wissenswerte rund um das Turnier. Und wir werden auch die Taktung unseres Podcasts ein bisschen verdichten, aus Hauptstadtrasen machen wir kurzerhand Eurorasen und werden das Turnier natürlich dann auch so gut wie möglich vor Ort begleiten. Wenn sie es einrichten lässt, dann schrauben wir unsere Mikrofone an jeden Bartisch dieser Stadt. Wobei vor Ort natürlich hier in Berlin bedeutet. In Berlin, ja nach Frankfurt fahre ich jetzt. Dass wir in den Stadien unterwegs sind, ist bisher noch nicht im Plan. Aber wir versuchen sozusagen gute Orte in Berlin des gemeinsamen Fußballschauens und Diskutierens zu entdecken und diese zu beschreiben. Ich habe mich ja finanziell ruiniert und mir zwei Karten gekauft für ein Achtelfinale und ein Viertelfinale in Berlin und bin seitdem mittellos und lebe auf der Straße. Aber ich kann beim Turnier... So erklärt sich das, warum wir hier draußen sitzen. Wir haben kein Büro mehr und kein Studio. Das ist die einzelne Wolke über uns. In welchen Strangen hast du jetzt Karten bekommen? Tatsächlich sollte Deutschland in seiner Gruppe Zweiter werden. Dann spielen sie das Achtelfinale in Berlin und für das Spiel habe ich Karten. Also Deutschland Gruppe Zweiter. Das ist irgendwie am 28. und 29. Juni. Und dann habe ich noch das Viertelfinale am 4. Juli. Das wäre aber nicht der Sieger aus dem Spiel, sondern etwas anderes. Und ich bin schon sehr gespannt, wie ich durch die Verkehrs-Sonderzone, die sich rund ums Olympiastadion auftun wird. Das wird ja ein klares Verkehrs-Armageddon, jedenfalls für die Anwohner, die da rund ums Stadion wohnen. Da wird ja alles im Umkreis von 40 Kilometern abgesperrt und man muss durch sieben Sicherheitsringe, bis man dann irgendwann mal sein Ticket vorzeigen darf und dann irgendwann ins Stadion kommt. Ich bin sehr gespannt, wie die das machen. Zur WM 2006 hatte ich ein schönes Stadion-Erlebnis. Schweden gegen Paraguay. Die Schweden kannten das Pfandbecher-System noch nicht und haben ihre Pfandbecher zu Hunderten einfach hingestellt. Ich bin als reicher Mann quasi wieder nach Hause gegangen. Aber ich wollte auch das Spiel sehen, deswegen habe ich irgendwann aufgehört, Pfandbecher zu sammeln. Ich habe den präeminenten 1-0-Sieg der Schweden gegen Paraguay gespielt. Genau. Lukas Budolski erinnere ich mich noch. Lukas Budolski? Nichts mehr. Hat nicht noch Larsson einen Elfmeter verschossen? Rübergeschossen? Ich habe gerade gesagt, ich erinnere mich an nichts. Aber ich hatte ja gerade schon mal angekündigt, dass wir, und das könnt ihr auch nachlesen, wir haben auch heute den aktuellen Artikel veröffentlicht, elf kreative Orte, an denen ihr die Euro 2024 in Berlin schauen könnt. Da sind so richtig coole Sachen dabei. Zum Beispiel wird es einen Hangar im ehemaligen Flughafen Tempelhof geben, wo sie ein Public Viewing aufbauen mit Holztribünen für bis zu 1000 Leute. Und man kann dann auch rausgehen aufs Feld, was natürlich gut ist, wenn man irgendwie so Kinder dabei hat, die Bewegungsdrang haben. Andererseits sind Kinder dann natürlich auch schnell mal weg, wenn man im Hangar sitzt und Fußball schaut und nach zwei Stunden denkt, wo ist mein vierjähriger Sohn. Dann natürlich auch hier am Gleisdreieck gibt es auch eine wunderschöne Brauerei. Tatsächlich, wie spricht man das eigentlich aus? Brüvo. Brüvo? Ich würde ja mal sagen Brüllo, aber Brüvo. Das L ist durchgestrichen und wird deswegen wie ein Wortspaß sozusagen verschluckt. Der Fachmann. Gut. Also hier wird natürlich auch Fußball gezeigt. Dann gibt es das sogenannte Revier Südost in Niederschöneweide. Das ist die ehemalige Bärenquellbrauerei. Da gibt es ja sowieso viele Clubs und ganz viele Kulturangebote. Und da kann man auch im Innenhof im verklinkerten Altbau Fußball schauen. Und ein Angebot, was ich besonders spannend finde, ist Fußball in der Stasi-Gedenkstätte. Da gibt es dann Freitag direkt noch eine Diskussionsrunde, wo, glaube ich, auch der BFC Dynamo und seine Verbindung in die DDR-Regierungsorgane thematisiert wird. Dann kann man zum Hochseilgarten, in die Jungfernheide gehen oder auch ins Strandbad Wendenschloss, wo man dann tatsächlich am Wasser Public Viewing betreiben kann. Also ganz, ganz interessante Orte. Es gibt noch einige mehr. Es gibt natürlich gefühlt hunderte. Wir werden da auch immer wieder das Thema aktualisieren. Die ersten elf haben wir heute veröffentlicht. Schaut gern rein. Hast du auch das Fanprojekt sozusagen am Brandenburger Tor mit erwähnt? Nein, das habe ich nicht mit erwähnt. Aber ich möchte dir diese Bühne gerne bereiten. Da gibt es ja verschiedene Sachen. Zum einen, also eigentlich von Himmel zu Hölle ist alles dabei. Und Hölle ist dann, wenn die Fanmeile geöffnet hat für dich, oder was? Man könnte umkehren, dass es so wäre. Nein, ich habe nur gelesen, dass morgen am 12. Juni dort das Fanfest eröffnet wird. Auch unter Beteiligung des EM-Songs. Also hier Leonie und Konsorten sind dabei. Wir haben gerade im Vorgespräch, wir führen natürlich immer ein Vorgespräch, kurz darüber gesprochen. Und wir haben festgestellt, dass du dieses Video davon noch nicht gesehen hast. Flüchtig darüber gelesen, aber tatsächlich noch nicht gesehen. Wahrscheinlich besser so. Ja, weil ich war schockiert aufgrund des kommerzialisierten Werbeaspektes. Und mir ist schon bewusst, dass der Fußball eine wirtschaftliche Relevanz hat für gewisse Unternehmen. Aber dass man jetzt nicht mehr versucht, das Product Placement defensiv zu gestalten, sondern so offensiv ein Musikvideo dreht, was dann der offizielle EM-Song sein soll, für eine Supermarktkette, wo eine Papiertüte im Hintergrund steht, sehr lange. Wo ein Mann sich mit einem Deodorant einsprayt, sehr lange. Und auch sehr lange an einer Pulle einer braunen Limonade gesüffelt wird. Ich dachte auch, das vergeht mir langsam. Ungewöhnlich lang. Wo man fragen möchte, ist hier irgendwo eine Kamera? Ja, richtig. Und vor allem wurde es mit einer musikalischen Untermalung drapiert, dass man denkt, es tut mir nicht nur in den Augen, sondern auch in den Ohren weh. Das heißt, morgen werde ich höchstwahrscheinlich nicht beim Fanfest sein, weil ich mir das nicht ansehen und nicht anhören möchte. Was ich aber nutzen wollen würde, wären zum Beispiel diese Fußballkino-Erlebnisse am Brandenburger Tor, wo auf der Leinwand an den Tagen, wo kein Fußball stattfindet, es soll ja wenige geben, aber es gibt welche, ein paar Klassiker des szeniastischen Fußballs dargeboten werden. Mit dem, meiner Meinung nach, wahrscheinlichen Highlight, dem Film Fever Pitch am 20. Juni. Ich habe gelesen, da spielt Drew Barrymore mit, die mich immer an den Film Scream erinnert. Drew Barrymore spielt in Fever Pitch mit? Ja. Ich habe nur das Buch gelesen. Okay. Das ist ja direkt ein Grund, das zu schauen. Richtig. Ja, aber deswegen. Es gibt, glaube ich, sehr, sehr schöne Sachen. Ich befürchte ja, dass am 20. Juni nichts von diesem Rollrasen übrig ist. Das heißt, es lohnt sich wahrscheinlich dann doch, sich einen Sitzsack mitzubringen, wobei man keine Kissen und keine Decken mit reinigt. Das habe ich übrigens auch schon gelesen, dass sich viele schon beschwert haben, dass sie ja natürlich nett, dass man den Rasen noch verschenken möchte, aber wie sieht denn dieser Rasen nach vier Wochen aus? Die Organisatoren haben dann aber versichert, dass er währenddessen und danach gereinigt wird. Er soll wohl vollständig recycelbar sein, habe ich heute gelesen. Das würde mich ja positiv überraschen, wenn er beides ist. Also vollständig, recycelbar, gereinigt und dann aber noch in dem Zustand, dass er tatsächlich noch weiterverwertet werden kann. Das wäre für mich dann wahrscheinlich die große, die große, sympathische Erfolgsgeschichte dieser Europameisterschaft. Aber wo du gerade das Filmfestival am Brandenburger Tor ansprichst, da laufen ja noch andere Filme außer Feverpitch. Hast du schon mal den Film Flucht oder Sieg mit Sylvester Stallone gesehen? Hat der ein Kriegsgefangenen im Lager ein Torwartspiel? Nein. Und weißt du, wer da ein Gastauftritt hat? Pili. Das ist einer der trashigsten Fußballfilme, die ich jemals gesehen habe. Haben wir den jemals gesehen? Den Elf Millimeter Filmfestival? Nein, nein, nein. Der ist auch schon ziemlich alt, 1981. Ich habe gerade nochmal nachgegoogelt. Ich habe den mal gesehen, er ist wirklich selten affig, aber natürlich deswegen auch schon wieder gut. Und da geht es dann am Ende darum, dass sie ein Spiel, also eine Kriegsgefangenenauswahl, ein Spiel gegen eine deutsche Auswahl, spielt in Paris in einem Stadion. Und sie planen die Flucht in der Halbzeit. In der Halbzeit steht es 2 zu 2. Und sie können fliehen, aber sie entscheiden sich dafür, sie wollen das Spiel zu Ende führen. Gewinnen am Ende 3 zu 2. Und dann ist es so, dass die anwesenden Zuschauer, allerseits Franzosen, die Tore des Stadions sprengen und irgendwie können sie dann fliehen und entkommen. Man sieht eben, da der Film in den 80ern produziert wurde, dass die Komparsen alle Jeans und T-Shirts anhaben. Also gar nicht so angezogen sind wie die Menschen in den 40er Jahren, aber da muss man drüber hinwegsehen. Ein sehr amüsanter Film. Apropos amüsante Fußballfilme. Ich möchte absolut meinen Geheimtipp abgeben. Mein absoluter Lieblingsfilm des Fußballs ist Kung Fu Song. Ich wusste das, was jetzt kommt. Es ist auf das Minimum genauso unterhaltsam. Das geht gar nicht. Kung Fu Soccer ist unerreichbar für alle. Da unterschätzt du nicht Silvester Stallone. Ja, natürlich. Aber wenn ich die Wahl hätte zwischen dem Wunder von Bern und Kung Fu Soccer, ich empfehle euch allen Kung Fu Soccer. Wer es nicht kennt und gegebenenfalls mit Captain Tsubasa und Konsorten sozialisiert wurde, es ist die filmische Entsprechung. Mit echten Tricks. Mit echten Tricks. Nichts gefaked. Nichts gefaked. Gut, nun haben wir also auch nochmal das Kulturprogramm. Es gibt noch sehr viel mehr Kulturprogramme. Es soll ja auch ein Stadion der Träume unweit des Potsdamer Platzes entstehen, wo Kulturprogramm geboten werden soll. Das ist nicht das gleiche Stadion, was jetzt aktuell vom Reichstag in Holzbauweise errichtet wurde, sondern das soll nochmal was anderes sein. Das ist das Zelt neben diesem Stadion? Nein, nein, nein. Das befindet sich am Martin-Gropius-Bau, wenn ich mich recht entsinne. Und dieses Stadion am Reichstag ist ja wirklich ein Riesenkonstrukt. Das ist wirklich erstaunlich. Und da ist eine Eventfläche, also neben der Fanzone nochmal eine zusätzliche Eventfläche geschaffen worden für bis zu 10.000 Menschen, wo alle Spiele gezeigt werden, wo man sich auch hinsetzen kann. Nicht nur im Stadion, sondern daneben gibt es auch so eine Art Freifläche, wo eben auch nochmal so ein Video-Würfel steht, wo man auch nochmal Spiele sehen kann. Also es ist natürlich dann immer schon so, dass es im Vorfeld immer heißt, man sieht noch gar nichts im Stadtbild, gar keine Plakate. Wenn ich jetzt aber sehe, welchen logistischen Aufwand sie jetzt hier, ich weiß nicht, man müsste sich nochmal ein bisschen damit beschäftigen, was die anderen Städte machen, aber was in Berlin jetzt hier gerade schon wieder offensichtlich abgebrannt werden soll, dann finde ich das schon wieder durchaus beeindruckend. Mal gucken, wie es dann wird. Wie es auch besucht ist, ob die Leute Angst haben, das zu besuchen. Muss man mal gucken, ob sie Sicherheitsbedenken haben. Apropos Sicherheitsbedenken, ich weiß nicht, ob du es gelesen hast, in München soll ja die Eröffnungsfeier stattfinden und die UEFA plant eine große Pyro-Show. Und die Münchner Behörden haben darum gebeten, mit einer Signalwirkung auf diese Pyro-Show zu verzichten, weil wir haben ja in der Bundesliga die Diskussion um Pyro-Technik und die UEFA hat aber gesagt, wir machen aber unsere Pyro-Show. Immer gut, solche Diskussionen zwei Wochen vorher zu führen. Drei Tage vorher zu führen. Es soll eine sehr spektakuläre Pyro-Show werden. Ich bin also sehr gespannt, was uns da am Freitag erwartet. Das ist unser diskrepantes Verhältnis zum Feuerwerk, was sich daran widerspiegelt. Mal schauen, was uns da in den nächsten Wochen erwartet. Und ich weiß gar nicht warum, weil ich glaube, in der Allianz Arena waren die Fans von Hansa Rostock in letzter Zeit gar nicht zugegen. Die können nicht so schlechte Erfahrungen gemacht haben in letzter Zeit. So haben wir jetzt eigentlich jedes Nebenthema. Wir wollten ja bewusst eine Taktik-Diskussion um das deutsche Team vermeiden. Ich wollte nur noch mal auf eine Sache eingehen, die du am Anfang gesagt hast. Natürlich wird es wieder so sein, dass A. sich Politiker versuchen, im Glanze dieses Turniers und von möglichen Erfolgen zu sonnen. Also da gibt es ja fantastische Aufnahmen aus der Vergangenheit. Helmut Kohl in der Kabine 1990 mit dem Cola-Becher in der Hand, wie er in die Kamera von Sepp Maier grinst und Lothar Matthäus sich den Goldpokal vor den Allerwertesten hält. Dann gibt es natürlich Angela Merkel, wie sie beim Titelgewinn 2006, aber auch 2014. Es gibt ja verschiedenste Turniere, wo sie ihre merkwürdige, verkrampfte Jubelpose einnimmt. Und dann wird es natürlich leider trauriger. Von Riegel-Deutsch, ehrlich gesagt. Und Gauck, glaube ich, neben ihr in Rio. Und dann wird es natürlich genauso sein, dass wir widerliche, rassistische Spitzen von der AfD und von anderen Parteien kriegen werden oder auch von Gruppierungen aus den neuen Bundesländern. Aber wer weiß, vielleicht auch von überall anders aus der Republik, die sich dann darüber echauffieren, dass das Team zu dunkel sei oder die Nationalhymne nicht mitsingt. Solche Diskussionen werden wir wieder führen. Und vor allem wird diese Diskussion dann wieder rausgekramt, wenn das Team unentschieden spielt. Ja, genau. Das reicht ja dann schon. Also dazu gibt es auch eine sehr empfehlenswerte Reportage in der ARD-Mediathek, über die in den letzten Wochen auch häufiger schon gesprochen wurde. Diese Vielfalt, Einigkeit und... Ja? Ein dritter Begriff. Ist immer gut, wenn man eine Reportage empfiehlt. Also ihr müsst googeln. Vielfalt, Einigkeit. Und wo es letztendlich genau um diese Fragen geht, nach dem Motto, wenn du erfolgreich bist für Deutschland, dann gehörst du sozusagen mit zu unserer deutschen Fußballkultur. Ehrlich? Wenn du aber einen Fehler machst, dann gehörst du nicht dazu. Und da sprechen Jonathan Tah, Ilkay Gündogan, einfach über ihre Erfahrungen in der deutschen Fußballkultur und Mehrheitsgesellschaft. Und es ist alles wenig überraschend, was da positioniert wird, weil man ja schon wahrnimmt, wie diese Diskussionen hier öffentlich verlaufen. Aber das ist genau das, was mir meine Sorge vor diesen Turnieren so ein bisschen ausmacht, weil ich keine Lust habe auf genau diese Ebene, die dann rausgeholt wird. Aber letztendlich, das hat auch weniger was mit Rassismus zu tun, sondern auch ist, glaube ich, ein kulturelles Problem, dass eine Mannschaft dann immer zwar gemeinsam gewinnt, aber irgendwer dann herausgehoben wird, der heilige Toni Kroos. Und wenn eine Mannschaft verliert, wird trotzdem wieder irgendein Stinkstiefel gesucht, der Zweifel habt für Manuel Neuer. Oder wer auch immer. Diese Fallhöhe wird immer wieder bedient und das macht alles. Aber ich glaube, dass dieses Thema vom Fußball nicht gelöst werden kann. Also zum Beispiel, schauen wir nach England. Die hatten dieses tolle Finale gegen Italien und dann haben eben da drei sehr, sehr junge, farbige Spieler die letzten Elfmeter verschossen. Und was da an Rassismus über diese Jungs reingebrochen ist, das ist ja beispiellos. Ich meine, England hatte, weiß ich nicht, vorher 400 Jahre kein Finale erreicht. Und klar ist es bitter, natürlich ist es bitter. Aber es ist völlig egal, wer dann letztlich, weiß ich nicht, Philipp Lahm wurde auch nicht verfolgt, weil er im Halbfinale in Madrid in der Champions League damals einen Elfmeter gegen ein Kassier verschossen hat. Was er aber getan hat. Oder Schweinsteiger wurde auch nicht rassistisch beschimpft, weil er im Finale Dahoam den letzten Elfmeter verschossen hat. Aber natürlich entstehen dann immer diese Reflexe bei einigen Leuten und das wird wahrscheinlich der Fußball nicht lösen können. Aber ich hoffe nicht, dass wir da so viel von erleben werden, aber man sollte sich natürlich darauf einstellen, dass es passieren kann. Das ist leider so. Nein, es ist einfach eine Eigendynamik. Und das Problem, dem werden wir glaube ich nicht her, vor allem nicht im kollektiven Rausch. Und da lässt sich immer nur hoffen, dass die Leute sozusagen sachlich bleiben und den Sport in dem Sinne erlassen, wie er ist. Nämlich als Moment der Gegenwart und des sportlichen Wettkampfs. Ich finde ja zum Beispiel echt immer tragisch, dass man ständig alles so auseinanderklamülern muss, warum irgendetwas schief gegangen ist. Da kommen wir auch wieder in diese Schiedsrichter- und Videobeweis-Diskussion hinein. Weil du dadurch alles skandalisierst und genauso, wenn du eben mit dieser Vorfreude und dieser inszenierten, konstruierten Sommermärchen-Diskussion in die Funktioniere reingehst, ist es nur zum Scheitern verurteilt. Und dann kannst du natürlich diese ganzen geweckten Emotionen auch nur bedingt wieder einfangen. 2006 war er deswegen auch so gut, weil die Leute nichts erwartet haben. Es war eine junge Mannschaft. Jürgen Klinsmann auf seiner Pressekonferenz, wegen der, wie er sagte, stellt ihr doch die Mannschaft auf. Das würde ja Julian Nagelsmann niemals sagen. Das würde nur Klaus Augenthaler nochmal sagen, glaube ich. Und ich glaube, dass es einfach immer sehr gesund ist zu sagen, genauso wie wenn ich morgens selber auf den Fußballturnier gehe, natürlich habe ich Bock zu gewinnen. Aber man weiß halt nicht, wie es ausgeht. Und ich glaube, wenn wir mit dieser Einstellung reingehen, dann wird es für alle ein fröhliches Fußballfest. Das denke ich auch. Und das sage ich auch immer meiner Tochter. Sie soll nicht so aufgeregt sein, wenn sie auf den Turnier spielt. Kann man aber nicht immer ausschalten. Aber was ich zum Beispiel sehr schön finde, apropos meiner Tochter, die hat sich dann, wir hatten so ein Sonderheft zu Europameisterschaften, die hat sich dann selber, ich habe es dann erst später gesehen, so ein Poster von der Nationalmannschaft angehangen, wo sie eben dieses lila-pinke Trikot anhaben. Und mir ist halt wirklich schon aufgefallen, dass gerade bei den Kids dieses Trikot viel beliebter ist als das eigentliche. Was ich übrigens nachvollziehen kann, weil ich dieses weiße Trikot so unfassbar langweilig Design finde. Ich habe schon gehört, das sieht aus, als hätten wir das irgendwo in Antalya in so einem billig, falsch, so einem Replikatladen gekauft, weil es einfach wirklich total langweilig ist. Und dann finde ich wirklich, das farbige Trikot, was ja auch schon wieder so viele negative Emotionen hervorgerufen hat, weil es ja nun mal pink ist, finde ich schon wieder witzig, dass einfach so die Sprache des Volkes und insbesondere der Jugend sagt, niff ich aber geil, ich will lieber das haben. Das ist zwar nicht schwarz-rot-grün, aber mir gefällt das einfach. Und vielleicht, manchmal gibt es ja Dynamiken, die man im Vorfeld noch gar nicht auf dem Schirm hat. Und ich hoffe, also das ist so ein bisschen meine Hoffnung, dass das Turnier zu etwas wird, was man noch so, also wenn es so ganz normal abläuft, okay, wir haben hier so unsere Fan-Feste und dann jubeln sie und du siehst im Stadion die üblichen Bilder, wo die Fans sich dann auf der Leinwand entdecken und egal, ihre Mannschaft verliert gerade im Elfmeterschießen, aber die winken noch mal ganz fröhlich in die Kamera, weil sie so berührt sind. Die Entkopplung des Eigentums. Genau. Und dann läuft das Turnier so gut organisiert durch und dann wird irgendjemand Weltmeister und Europameister, Deutschland scheitert im Viertelfinale aus, aber es ist halt solide und so und es passiert nichts Überraschendes. Das fände ich schade. Aber wenn das Turnier eine Dynamik an einem oder irgendetwas hervorbringt, was ja manchmal so passiert, was es bis dato nicht gegeben hat, was sich dann in andere Turniere wieder so weiterführt, wie zum Beispiel die Buvo Sela, die sich nach so zwei Turnieren angehalten hat, nach 2010, fände ich das eigentlich ganz schön. Mal gucken. Man konnte ja auch den Plastik-Kram nicht seitdem wegschmeißen. War ja einmal gekauft. Die Fans haben das eben mit nach Hause genommen. Richtig. Aber ich habe mir was gekauft. Ich habe heute sozusagen meine Vorfreude auf das Turnier gestärkt und mich gleichzeitig wieder mehr verankert in der Berliner Fußballkultur, weil, wie ich vorhin schon erwähnt habe, ein bisschen abgedriftet war aufgrund der zunehmenden Kommerzialisierung und Nationalisierung des Fußballs. Und da dachte ich mir, ich tue mal was, sozusagen Support-Dialog geklappt und habe mir ein Trikot erworben. Man könnte sagen, ich bin Erfolgsfan. Ich habe mir das Trikot gekauft, das Staffel Ersten der Bezirksliga, Staffel Zwei, vom FSV Hansa 07, Freie Sportvereinigung Hansa 07. Ein Berliner Traditionsverein, muss man sagen. 1907 gegründet, nicht viel gewonnen, immer noch dabei. Und trotzdem noch da. Trotzdem noch da und sehr aktiv in Berlin-Kreuzberg als soziales, politisches Projekt. Wir sollten uns mehr mit der Bezirksliga auseinandersetzen. Auf jeden Fall. Aber das Entscheidende ist nämlich, weil ich habe in den letzten Tagen verhäuft, gehäuft in der S-Bahn Jugendgruppen gesehen, die ein gefälschtes Deutschlandtrikot hatten, gesponsert von einem Internetvergleichsportal, welches man sehr häufig vor Länderspielen der Deutschen Nationen hat. Ich habe mich daran erinnert, dass es vor 10, 12 Jahren so eine ähnliche Aktion von Schlecker gab, als es noch Schlecker gab, also der DM- und Roßmann-Konkurrent. Und dort gab es auch ein von Jogi Löw, glaube ich, mit Unterschrift versehenes Deutschlandtrikot. Hört man hier auch von Nivea. Und ich fand das so faszinierend, dass die Leute sich dann dazu hergeben, als Werbefläche zu funktionieren. Und gleichzeitig, wenn ich in meinen Schrank schaue und meine Fußballtrikots ansehe, dann sehe ich da auch relativ viel Sponsoring. Und das Spezielle, und das ist sozusagen die Begründung, warum ich mir dieses FSV Hansa-Trikot gekauft habe, ist, dass dort auf der Brust Catenaccio gegen Rassismus steht. Und das schon seit einigen Jahren. Und das bedient einfach sehr viel, was ich schätze. Weil ich finde allein schon den Begriff Catenaccio als italienische Abwehrkunst, als Eulwerk... Nicht das Eulwerk, sondern wie der Eier der Italienflut. Richtig. Und die deutsche Fußballkultur, die immer so gelitten hat aufgrund des italienischen Catenaccios, weil die deutschen Spieler aufgrund ihrer begrenzten technischen Fähigkeiten nicht dazu in der Lage waren, dieses Eulwerk aufzulösen. Catenaccio zu brechen. Aber genau dieses Eulwerk gegen den Rassismus im Fußball, ich versuche das in der Bezirksliga zu finden. Du kannst das ja während der Europameisterschaft tragen als Statement. Ich glaube, das ist auf jeden Fall überall gern gesehen. Ich freue mich auf wissende und anfeindende Diskussionen. Kommt alle her! Wir sind jeden Dienstag ab 17 Uhr auf der Wiese am Gleisdreieckpark und freuen uns auf die Regenbogendiskussionen mit euch über den Catenaccio und Rassismus. Catenaccio gegen Rassismus? Richtig. Und ich finde, das wäre auch ein guter Titel für diese Folge. Da hast du recht. Das können wir machen. Das können wir doch mal machen. Der Euro-Catenaccio gegen Rassismus. Übrigens, eine Sache fällt mir jetzt doch noch ein, bevor wir die Folge jetzt hier abbinden, weil wir das ja auch in der Vergangenheit verfolgt haben, der Vollständigkeit halber. Gratulation noch mal einerseits in den Lausitz, weil NRG Cottbus ja den Aufstieg tatsächlich am Ende noch dramatisch in die dritte Liga geschafft hat, zurück im Profifußball. Und ganz kurzfristig, es wurde nämlich immer noch Fußball gespielt, auch wenn alle schon im Euro-Fieber sind. Gratulation an Hertha 03 Zehlendorf, die am Sonntag in Rathenow durch ein sehr dramatisches 4-2 den Aufstieg in die Regionalliga geschafft haben, lichten mit 47, gewann zu Hause gegen Neustrelitz, konnte sich dann aber dadurch nicht durchsetzen. Ein einziger Punkt war es am Ende bis zum Schluss, also wirklich bis zur 87. Minute war alles offen, als dann Hertha erst das 4-2 gemacht hat. Die haben dann auch gefeiert am Ernst-Reuter-Stadion. Also da noch mal Glückwunsch. Und jetzt können sich auch alle auf die Europameisterschaft hoffentlich freuen. Dann ist die Zeit zwischen den Jahren, zwischen Saison und Turnier beendet. Und wir schauen mal, was es zu uns bringt. Richtig, genau. In diesem Sinne, wir hören und wir sehen uns und wir hoffen, ihr bleibt uns treu. Wir werden Euro-Rasen jetzt regelmäßig zu euch bringen und ihr werdet sehr viel über die Europameisterschaft in Berlin hier bei uns erfahren. Ich habe mir den Veranstaltungskalender auch ausgedruckt. Ausgedruckt. Du kannst sagen, einfach bei mir bleiben. Abgespielt. Wir bleiben jetzt einfach hier. Wir gehen jetzt rüber, holen uns ein Bierchen und werden noch mal den Kalender durchforsten. Gut. Dabei bleiben wir. Und das Trikot können wir auch mal Probe anziehen. Was steht da hinten drauf? Stay human, play different. Ach, großartig. Wenn wir jetzt die Bewerbung machen dürfen, wie teuer das war. Natürlich eine Flagge mit einem H drauf. So ein bisschen wie die Härter. Für die Härternerinnen und Härterner unter uns. Schwarz-Gelb für die Dortmunder. Auch noch? Auch noch. Das ist für alle, die schon mit dem pink-lilanen Trikot der deutschen Nationalmannschaft ein Problem haben. Der Kragen ist in Regenbogenfarbe. Wunderbar, wunderbar. So stelle ich mir das vor. Gut. Also ein Trikot, was trieft vor politischen Botschaften. Ich bin bereit für alle Internetportal-Jünger. Sehr gut. Wir erwarten euch. Hier. Gut. Macht's gut. Au revoir. Bye bye. Und Adios. Gut. Tschüss. Jetzt nicht den falschen Knopf drücken. Davon habe ich ja eigentlich auch schon gehört. Von dem Re-Enactment des WM-Fußball-Länderspiels.