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Freiheit und Unfreiheit - Meinungsfreiheit oder Selbstzensur

Freiheit und Unfreiheit - Meinungsfreiheit oder Selbstzensur

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In dieser ersten Podcast-Episode geht es um das stets präsente Thema "Freiheit und Freiheit". Es werden Beispiele aus der Kunst, Lifestyle u.Ä. genannt. Wie sieht es mit der Selbstzensur aus? #cancelculture

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The podcast discusses the concept of freedom and unfreedom. It explores how individuals have their own interpretations of freedom and how it can intersect with the unfreedom of others. Examples such as the Charlie Hebdo cartoon controversy and the rights of street photographers are used to illustrate the complexities of freedom. The idea that true freedom is achieved when one is free from fear is also discussed. The podcast concludes by inviting listeners to share their thoughts on freedom and suggesting that true freedom lies in being able to express oneself without fear. Herzlich Willkommen im ersten Teil unseres Podcasts mit dem Thema Philosophische Suppe. Das Thema, über das ich heute sprechen möchte, ist Freiheit und Unfreiheit und zwar was bedeutet eigentlich Freiheit? Zu diesem Thema mag jeder so seine eigenen persönlichen Vorstellungen haben, was Freiheit ist und was nicht. Da wo die Freiheit eines Menschen beginnt, beginnt vielleicht eventuell auch die Unfreiheit eines anderen. So verhält es sich häufig auch in demokratischen Staaten oder in Rechtsstaaten, wo bestimmte Gruppierungen von Menschen Freiheiten in Anspruch nehmen. Nehmen wir mal das Beispiel Meinungsfreiheit. Da können sich sicher einige Menschen daran erinnern, dass es einen Karikaturstreit gab. Und zwar hat sich eine Gruppe von, ich meine, französischen Karikaturisten der Zeitschrift Charlie Hebdo dazu entschieden, den Propheten Mohammed zu karikatisieren. Ich hoffe, ich habe das Wort richtig ausgesprochen. Und dann gab es ja einen offenkundigen Erklart in der muslimischen Welt, aber auch nicht nur außerhalb des Landes, sondern auch innerhalb von Frankreich, auch innerhalb von Europa. Und das waren zum größten Teil auch Menschen, die in einem europäischen Land sozialisiert sind, quasi hier zur Schule gegangen sind, aber sich dennoch angegriffen gefühlt haben. Die Frage ist halt, ob das so als Freiheit in diesem Fall vielleicht künstlerische Freiheit ist, weil man dort etwas zeichnet, auch als solches akzeptiert werden kann. Prinzipiell würde man sagen, ja, man darf jegliche Art von Zeichnung veröffentlichen in einer demokratischen Rechtsstaatordnung. Aber, jetzt kommt das große Aber, wenn die Sicherheit eines Landes dadurch gefährdet wird, weil der Frieden dadurch gefährdet wird innerhalb eines Landes, weil halt Menschen sich beleidigt fühlen oder angegriffen fühlen, dann ist die Situation eine andere natürlich. Genauso verhält es sich, denke ich mal, wenn man einen Menschen als sogenannter Straßenfotograf auf der Straße fotografiert und in einer unpassenden Situation quasi erwischt. Nehmen wir mal an, die Person hat gerade in der Nase gebohrt und in dem Moment hat der Fotograf den Auslöser gedrückt und das wird jetzt, dieser Snapshot wird quasi für ein Werbeplakat benutzt für, keine Ahnung, für einen Zigarettenfilm oder so, also komplett aus dem Kontext gerissen. Hauptsache, das ist ein Blick von so einem Eyecatcher. Die Person, die dort abgelichtet wird, hätte sie quasi Recht, sich dagegen zu beschweren oder ihr Recht oder sein Recht einzuklagen, weil sie denkt, dass sie dadurch ja beleidigt wird oder schlecht dargestellt wird. Ich meine, es gab sogar ähnliche Situationen, Fälle in Amerika, wo es zu einem Rechtsstreit kam und die betroffene Person Recht behalten hat. Unser Thema, um darauf nochmal zurückzukommen, ist Freiheit oder Unfreiheit. Hat der Fotograf oder der Künstler jetzt die absolute Freiheit oder ist er doch nicht frei in seiner Ausübung, seiner Kunst? Das ist quasi ein zweischneidiges Messer, würde ich sagen. Es gibt natürlich noch ganz viele andere Beispiele und um sich jetzt vom Thema Fotografie so auch ein bisschen zu lösen, was ja auch einer meiner Leidenschaften ist, in der Freizeit zu fotografieren, aber das sollte jetzt das Thema nicht dominieren. Freiheit und Unfreiheit. Jemand hat mal gesagt, dass ein Mensch, also da ein Mensch wirklich dann frei ist, wenn er keine Angst hat. Was bedeutet das? Er hat keine Angst, also ist er frei. Also kann man eigentlich jede Art von Möglichkeit auf dieser Welt haben, Dinge zu kaufen, Sachen zu unternehmen, jeden Ort zu besuchen, zu reisen, alles mögliche zu tun, was man eigentlich will. Das ist ja eigentlich eine Form von Freiheit. Aber dennoch kann dieser Mensch, so lange oder sofern er begleitet wird von Ängsten bei der Ausübung dieser ganzen Tätigkeiten, dennoch kann dieser Mensch nicht frei sein, weil diese Angst ihn ständig permanent begleitet. Also ist er doch unfrei. Also wie wird die Freiheit hier dann eigentlich definiert? Es gibt die finanzielle Freiheit, es gibt die Meinungsfreiheit, es gibt die Redefreiheit, es gibt so viele Freiheiten. Aber ich denke, im Hinblick auch auf die Cancel Culture, die wir jetzt momentan haben, könnte man noch sagen, dass all diese Freiheiten quasi auf Null gesetzt werden, wenn man sie nicht in Anspruch nimmt, weil man Angst hat, quasi in die Ecke gestellt zu werden. Und deshalb sollte man vielleicht die Freiheit, frei von Ängsten zu sein, an oberste Stelle setzen. Weil ich denke, das ist meine persönliche Meinung, wenn man diese Angst überwunden hat, dann hat man absolute Freiheit, also weltlich gesehen. Das ist ja quasi, man ist im Gefängnis seiner Gedanken gefangen und traut sich da nicht herauszukommen. Aber wenn man dieses Gefängnis verlässt oder diese Ketten bricht, diese Fesseln, diese Fußfesseln oder diese Handschellen, dann ist man quasi die Handschellen oder Fesseln der Angst quasi durchbricht, dann hat man definitiv Freiheit. Mich würde natürlich interessieren, was die Zuschauer, Entschuldigung, in dem Punkt natürlich hier als Podcast, Audio-Podcast, die Zuhörer, die Zuhörerschaft darüber denkt, was ist eure Meinung, was haltet ihr von dem Thema Freiheit und Freiheit? Wie definiert ihr das? Und im Hinblick auf Social Media, Instagram, dass man dort seine Meinung veröffentlicht, natürlich nicht mit einem Pseudonym, sondern mit dem echten, tatsächlichen Namen, Vorname, Nachname und einem Profilbild und dann quasi die Meinung veröffentlicht. Das ist natürlich eine ganz andere Form, anstatt anonym zu bleiben. Im Schutze der Anonymität kann man ja seine Meinung überall kundtun, aber nein, hier geht es wirklich darum, dass man auch mit den Konsequenzen rechnet. Quasi, dass man vielleicht auf der Arbeit darauf angesprochen wird und dass Menschen sagen, du Mensch, ich habe letztens deinen Post gesehen und du hast dich zu dem Thema Katar ganz anders geäußert, das verstehe ich nicht, das ist ja eine komische Sichtweise, die du hast. Durch die Social Media-Formen, diese verschiedenen Formen, erreichen wir natürlich Menschen und viele Menschen fühlen sich natürlich auch in den Punkt angegriffen, wenn jemand so überzeugt von seiner Meinung ist und das veröffentlicht. Seid ihr dann auch bereit, die Antwort zu liefern, die ihr auch gerne liefern würdet, oder würde man dann eher den Schwanz anziehen, einen Rückzieher machen und sagen, so war das eigentlich nicht gemeint und das ist ja alles so relativ und da ist wirklich die tatsächliche Freiheit da. Und auch, was für mich auch sehr prägnant ist, ist halt, dass man die Redefreiheit, Meinungsfreiheit auch immer dann gerne nutzt, wenn man dem Mainstream entspricht, wenn man dieser Hashtag-Kultur, wenn man die Hashtag-Kultur bedient, zum Beispiel Hashtag MeToo oder Hashtag was weiß ich, dann ist es natürlich einfach, so eine Meinung zu vertreten, aber nicht jeder ist sicherlich konform mit diesen Hashtag-Meinungen oder Ideen, weil die ja letztendlich auch ein bisschen gesteuert werden, wenn wir mal ganz ehrlich sind. Das ist quasi so, dass da irgendwo irgendjemand auf den Knopf drückt und dann heißt es Hashtag blablabla, Hashtag dies und das und Hashtag schlag mich tot. Und wenn man das quasi kopiert und immer wieder weiterverwendet, dann ist man Mainstream, dann ist man in der gesellschaftlichen Mitte angekommen. Danke sehr, ist mir gerade eingefallen, das Wort. Ja, aber was ist eure Mitte? Was ist nicht die gesellschaftliche, sondern eure persönliche, eure individuelle Mitte, euer Zentrum und wie findet ihr, dass ihr diese Freiheit tatsächlich nutzen könnt oder nicht? So und in diesem Sinne möchte ich auch dieses Gespräch hier, quasi diesen Vortrag oder die erste Episode beenden und hoffe, dass ihr wieder mal reinhört und vielleicht auch ein paar Ideen mir mitteilt über Themen, die wir demnächst sprechen könnten. Und wie gesagt, das ist ein philosophischer Podcast, der sich primär an Leute wendet, die jetzt nicht unbedingt eine philosophische, akademische Ausbildung haben, sondern tatsächlich, wie sagen wir das, so eine Küchenphilosophie gibt es, ich weiß nicht, dass es Küchenpsychologie gibt, aber wir machen vielleicht daraus eine Küchenphilosophie und deswegen nehmen wir das auch jetzt, oder haben es schon damals genannt, philosophische Suppe. Ja, dann wünsche ich euch noch einen schönen Tag und hoffe, dass ihr bald wieder mal reinhört und in diesem Sinne, macht's gut und bis bald. Tschüss.

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