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Gemein­schafts­werk Zukunft oder warum Nach­haltig­keit nur zusammen geht

Gemein­schafts­werk Zukunft oder warum Nach­haltig­keit nur zusammen geht

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Berichte aus der gemein­schafts­basier­ten Praxis Šárka Atzenbeck (Leiterin Zentralbibliothek, Städtische Bibliotheken Dresden), Barbara Rische (Verbrauchergemeinschaft eG), Torsten Görg (Stadtteilverein Johannstadt e.V. & Projektleiter Stadtteilfonds), Christine Mantu (Lokale Agenda 21 für Dresden e. V.), Harald Vauk (Vorstand Gemeinwohlökonomie Mitteldeutschland e.V.)

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The speaker is introducing a panel discussion on the topic of sustainability as a collective effort. They discuss the challenges of individual action and the need for community involvement. They highlight the importance of coming together, sharing resources, and finding common ground. The panelists represent different organizations and initiatives focused on community-oriented sustainability practices. The speaker raises the question of the current state of community and collective spirit, wondering if society is becoming more self-centered or if there is still room for community-oriented action. The panelists express the importance of community and the need to overcome divisions in order to address the challenges of sustainability. They emphasize the value of shared experiences, empathy, and open dialogue in building a stronger and more sustainable society. Und ich freue mich, dass Sie und Ihr heute zu unserer Veranstaltung gefunden habt, um 14 Uhr, im Rahmen des Dear Future Festivals, unter dem Titel Gemeinschaftswerk Zukunft oder warum Nachhaltigkeit nur zusammengeht. Das ist jetzt mal so eine Kecke-Hypothese. Mal schauen, wie die sich trägt oder wie wir die stützen können vielleicht im Gespräch. Das ist so der Versuch, den wir heute vorhaben, mal so zu erkunden gemeinsam. Und dazu gehört natürlich erstmal, dass wir hier vorne ins Gespräch kommen über diese Aussage, über unsere Idee Nachhaltigkeit als Gemeinschaftswerk. Dazu gehört aber auch, dass wir natürlich auch Euch und Sie herzlich einladen, sich dann einzubringen. Das heißt, wir tauschen uns hier auf dem Podium aus. Im Anschluss freue ich mich, wenn Ihr Euch hier mit Euren Fragen, mit Euren Kommentaren genauso an uns wendet. Und ich habe erfahren, wir streamen diese Veranstaltung auch. Das ist auch im Internet zu sehen. Da gibt es auch, glaube ich, Zuschauer. Insofern begrüße ich auch die, die sich zugeschaltet haben. Und genau, ich weiß jetzt nicht genau. Steve gibt es da jetzt? Ja, okay. Dann würde ich mal beginnen. Genau, ganz kurz was zum Hintergrund vielleicht zu dieser Veranstaltung. Ich weiß nicht, ob Sie, ob Ihr jetzt schon mal auf einer Veranstaltung vom Umundu-Festival, äh, vom Umundu-Festival, so hieß es früher. Erster Fehler. So, vom Beer Future Festival war es in dieser Woche. Ich weiß nicht, vielleicht mal eine kurze Handmeldung. Das Programm, irgendwas besucht im Programm schon. Ja, also, wunderbar, wunderbar. Ja, sehr schön. Also, heute wollen wir über Gemeinschaft und über Gemeinsinn und Gemeinwohl reden. Das ist auch unser Festival-Thema. Und der Hintergrund dieses Themas, warum haben wir das ausgewählt für dieses Jahr? Wir haben uns immer schon ein bisschen mit der Frage der gemeinschaftlichen Praxis beschäftigt. Wie kommt man irgendwie ins Tun? Und, ja, ich hatte es schon erwähnt. Wir werden immer wieder damit konfrontiert, dass viele Menschen irgendwie das Bedürfnis haben, ja, wir wollen gerne uns irgendwo engagieren, wollen was tun. Aber was kann man denn schon machen allein? So, und diese Frage, die wirft uns dann immer auch wieder zurück, tatsächlich auf die Überlegung, ja, warum soll man denn allein was machen? Das ist auch ein bisschen schwierig, angesichts der großen Herausforderungen, denen wir da gegenüberstehen. Also, im Klimawandel irgendwie. Wie setzt man sich dazu als Person ins Verhältnis? Also, das ist ja so weit weg, also räumlich und zeitlich unerreichbar, nicht verknüpft mit unseren Handlungen direkt. Ich glaube, das ist also wirklich schwierig, ja, als Motivation, um irgendwas zu tun. So, und dazu kommt natürlich, dass unser Wohlstandspuffer hier irgendwie hierzulande auch noch dick genug ist, so richtig Probleme, ja. Also, ich glaube, es kommt schon mal vor, dass wir was erleben, aber das lässt sich immer noch so ein bisschen, ja, wegpuffern. Und die große Frage ist eben, ja, wie gehen wir damit um? Wie, wer übernimmt da eigentlich Verantwortung für, ja, die Frage einer nachhaltigen Entwicklung? Wer ist da angesprochen? Oft sagt man, ja, also soll sich die Politik drum kümmern. Das ist auch nett gesagt, aber auch da sehen wir ja, dass die Mühlen langsam mahlen. Wir sehen aber auch, dass Bürgergesellschaft durchaus manchmal schneller ist sogar, dass also sozusagen von unten tatsächlich Nachhaltigkeit, ja, mehr gelebt wird als vielleicht in der Politik. Dort geht es etwas langsamer zu. Und die wichtige Frage stellt sich eben auch, wie ist es eigentlich um unsere Gemeinschaftsfähigkeit bestellt? Also das heißt, was können wir eigentlich heute gemeinschaftlich tun? Und da machen wir uns eben auch so als Veranstalter so unsere Gedanken und denken, okay, es ist schwierig, eigentlich zusammenzukommen. Also im Liberalismus, in unserer Moderne ist jeder für sich erstmal selbst verantwortlich. Das erleben wir tagtäglich. Das ist, ja, die Anforderung an uns, die an uns gestellt wird. Und die Frage, wie viele Ressourcen bleiben da, um dann noch, ja, den Blick für andere, für die Gemeinschaft zu entwickeln und zusammenzufinden. Und es gibt natürlich Gemeinschaftsprojekte, Gemeinschaftsaktivitäten. Und ich könnte, ja, also wir haben versucht heute einen Querschnitt oder einen Ausschnitt aus diesem ganzen Feld zusammenzustellen. Die Liste könnte unendlich lang sein, also das vielleicht auch als positive Nachricht. Es gibt also unglaublich viel gemeinschaftliche Praxis. Und, ja, man müsste eben schauen, vielleicht auch im Gespräch, wie viel Nische ist das? Oder wo stehen wir an diesem Punkt? Das ist auch für uns nicht immer ganz klar. Und damit ich jetzt endlich schließe mit meiner Vorrede, würde ich kurz das Podium vorstellen, das hier schon gelangweilt sitzt. Und zwar freue ich mich, dass heute zu uns aufs Podium gekommen sind Charka Atzenbeck von der Zentralbibliothek, dann Thorsten Görg vom Stadtteilverein Johannstadt, Christine Mantu von der lokalen Agenda 21 für Dresden, Barbara Rische, Verbrauchergemeinschaft und Harald Fauck vom Vorstand Gemeinwohl, Ökonomie, Mitteldeutschland. Also für uns, in unseren Augen, repräsentieren sie, ihr, alle wichtige und interessante Organisationen, Initiativen, Projekte, die sich tatsächlich doch vordergründig eben auch einer Gemeinschaftsorientierung widmen. Also das ist jetzt kein privatwirtschaftliches Unterfangen, sondern hier steht ganz offensichtlich die Orientierung an der Gemeinschaft im Mittelpunkt. Genau, das war der Anlass, Sie hier einzuladen. Wir haben ein paar Fragen vorbereitet, die ich gerne an Sie stellen möchte und würde Ihnen aber ganz kurz vielleicht die Gelegenheit geben, vielleicht nochmal was zu Ihrer Organisation, Institutionen zu sagen. Und ich würde mal beginnen mit Charka Atzenbeck. Bitte schön, vielleicht kurz was zur Institution. Hallo, guten Tag, herzlich willkommen in der Zentralbibliothek. So was wie ein Heimvorteil. Ja, wir freuen uns riesig, dass diese wunderbare Veranstaltung, das Festival Dear Future, gerade bei uns in unseren Räumlichkeiten stattfinden kann. Also das ist eine ganz tolle Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen, neue Menschen in die Zentralbibliothek zu holen und für Themen zu begeistern, von denen Sie vielleicht noch nicht so viel gehört haben. Also für uns als Bibliothek ist das natürlich eine Riesenbereicherung, auch mit solchen Themen zu arbeiten und mit neuen Partnern zu arbeiten. Die Zentralbibliothek ist ein Teil der städtischen Bibliotheken. Die städtischen Bibliotheken bilden ein starkes Netz im ganzen Stadtgebiet. Es sind 20 Bibliotheken plus eine mobile Bibliothek und eine E-Bibliothek, also mit digitalen Formaten. Und die Zentralbibliothek darf seit 2017 in diesem schönen Gebäude zu Hause sein mit vielen anderen Partnern. Wir leben und arbeiten hier gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie, mit der Herkuleskeule, mit Cosmo, mit dem ZFDK und auch mit der Gastronomie in Tutti und Solo. Ich denke mal mehr zu der Bibliothek, zu den eigentlichen Aufgaben und Zielen zu unserem Angebot, das kann ich dann später im weiteren Verlauf erklären. Herzlich willkommen nochmal und einen schönen Nachmittag uns allen. Danke für die Einladung. Ich freue mich heute mit dabei sein zu können. Ich komme von dem Stadtteilverein Johannstadt. Da bin ich tätig als Projektleiter für den Stadtteilfonds und Stadtteilbeirat. Ein paar bekannte Gesichter sehe ich, die vorhin im Workshop dabei waren, die Erfahrung gemacht haben, was denn ein Stadtteilbeirat ist und was er so macht. Und ganz kurz gesagt, das Stadtteilverein sieht sich als eine Organisation, die nicht so lange warten will, bis die Stadt sagt, dort machen wir jetzt Bürgerbeteiligung und da machen wir sie auch, aber dort machen wir sie nicht, sondern wir versuchen das Ganze von unten nach oben zu befördern und die Stimmen der Bürger einzufordern oder da Gehör zu verschaffen und das eben ganz breit aufgestellt, so breit wie der Stadtteil aufgestellt ist, eben mit verschiedenen Menschen, verschiedenen Stimmen sichtbar und hörbar zu machen und Bürgerbeteiligung einzufordern. Ja, soweit erstmal von mir. Vielen Dank. Dann bedanke ich mich auch für die Einladung. Hallo von meiner Seite. Ich arbeite für die Lokale Agenda für Dresden, arbeite da derzeit in der Geschäftsführung. Das kennen nicht immer alle, die Lokale Agenda, das gibt es in jeder größeren Stadt und eine Lokale Agenda soll die jetzt gerade Agenda 2030, also die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen auf eine kommunale Ebene runterbrechen. Das sind 17 Ziele für Nachhaltigkeit auf der sozialen Ebene, auf der ökologischen Ebene und auf der ökonomischen Ebene und das machen die Lokalen Agenten in unterschiedlicher Art und Weise. Wir machen vor allem Netzwerkarbeit, also wir sind sozusagen ein Netzwerk Knoten und Träger von unterschiedlichsten Netzwerken zum Thema gemeinschaftliches Wohnen, vom Ernährungsrat auch für die kommunalen Versorger, also Stadtentwässerung, Stadtreinigung, Stadtwerke etc. Die bringen wir zum Thema Nachhaltigkeit zusammen und in einen Austausch miteinander. Dann sage ich immer ganz gerne, ich bin Nachhaltigkeitslobbyistin, also ich bin sozusagen auch in der Kommunalpolitik unterwegs und versuche Nachhaltigkeit in unterschiedliche politische Initiativen und Prozesse mit einzuweben. Wir haben unterschiedliche Projekte, zum Beispiel das Möhrchenheft, das ist immer so eins meiner Herzensprojekte, wo 3000 Klimaschutzhausaufgabenhefte oder beziehungsweise Hausaufgabenhefte mit dem Thema Klimaschutz an Kinder verteilt werden kostenlos, dass die dann auch zu Hause erstmal kindgerecht etwas zu dem Thema mitnehmen können und ihre Eltern agitieren können. Und dazu machen wir Weiterbildungen und Workshops, das mache ich auch immer gerne. Und was anderes, was wir machen, also man sieht unsere Aufgaben sind relativ breit, wir machen viel Öffentlichkeitsarbeit, also uns ist wichtig, das ist auch wichtig für Gemeinschaft, dass man informiert ist, dass wir Informationen zum Thema Nachhaltigkeit, also was für politische Prozesse gibt es gerade in der Stadt, welche Initiative hat sich gerade neu gegründet, wie ist der Stand von Dresden Zero. Und genau das versuchen wir sozusagen an die Abonnenten in unserer Newsletter oder unserer sozialen Medien zu verteilen. Und aber auch wirklich die Informationen so individuell von A nach B zu bringen. Ja, guten Tag, ich bin Barbara Rische von der Verbrauchergemeinschaft. Es gibt uns seit 1991, ich gehöre zu den Gründungsmitgliedern. Wir waren erst ein Verein und seit 2005 sind wir für den wirtschaftlichen Teil eine eingetragene Genossenschaft. Entstanden sind wir mit dem Ziel, den ökologischen Landbau in der Gegend um Dresden, also ich sage jetzt speziell oder absichtlich nicht Sachsen, ja, auf die Beine zu helfen, weil die Älteren unter euch werden es vielleicht wissen, es gab in der DDR kaum ökologischen Landbau, oder der Sachsen-Dresden-Verein, aber es gab in der DDR kaum ökologischen Landbau. Und nach der Wende gab es doch einige Höfe und Betriebe, die auf Ökolandbau umgestellt haben oder das wollten. Andererseits geht es ja aber erst richtig los, wenn die Sachen auch verkauft werden. Und wir hatten uns dann ansässig im Umweltzentrum Dresden überlegt, dass wir das gemeinschaftlich machen wollten, also jetzt keinen klassischen Landbau, sondern wir haben uns überlegt, dass wir das gemeinschaftlich machen wollten, also jetzt keinen klassischen Bioladen, da waren wir vorher noch nie drin gewesen, sondern halt als Verbrauchergemeinschaft. Da sind wir jetzt immer noch, inzwischen haben wir als Genossenschaft ca. 10.000 Mitglieder und 8 Läden und verkaufen auch nach dem Zwei-Preis-Modell, das heißt die Genossenschaftsmitglieder zahlen den Beitrag und kaufen zum Genossenschaftspreis. Das soll vielleicht dazu genügen. Nehmen Sie das? Danke. Mein Name ist Harald Fauck. Ich lebe in Füssen, zwei Wochen im Monat, und zwei Wochen im Monat arbeite ich ehrenamtlich in der Gemeinwohlökonomie Mitteldeutschland. Ich gehöre zum Vorstand, der in Leipzig alle vier Mitglieder leider hat, was es zwar einfacher ist, miteinander zu arbeiten. Das, was Christian und Christine im Stadtteil oder in der Stadt machen, das machen wir in Mitteldeutschland. Die GWÖ ist eine vor 15 Jahren entstandene Bewegung, die sich ursprünglich an Betriebe gewendet hat, um Nachhaltigkeit auf wirtschaftlicher Ebene, darum Gemeinwohlökonomie, zu betreiben. Seit zwei Jahren ist mein Wunschprojekt umgesetzt worden. Wir haben mit der Hochschule Burgenland in Österreich einen Lehrgang ausgearbeitet, um Kommunalpolitiker, um von NGOs-Mitarbeiter, Stadtteilarbeiter, aber auch interessierte Leute auszubilden für Gemeinwohlgesellschaft. Das heißt, Gemeinwohl passiert nur gemeinsam. Darum heißt es auch Gemeinwohl und nicht Eigenwohl. Dabei möchte ich es jetzt hier belassen. Vielleicht kommen wir doch später und wer sonst Fragen hat, kann gerne auf mich zukommen. Vielen Dank erstmal für die Vorstellung, die Einordnung. Wir haben ein paar Fragen vorbereitet und die würde ich euch gerne stellen. Das können etwas abstraktere Fragen sein. Wir würden das einfach gerne kontrastieren mit euren Erfahrungen und Erlebnissen. Darum geht es ja schließlich zu schauen, wie ist euer eigenes Erleben hier in den Institutionen. Ihr habt natürlich auch eine Haltung, ein Urteil vielleicht über bestimmte Entwicklungen, die ich vielleicht auch vorhin schon genannt hatte oder die für uns einfach relevant sind. Einfach die große Frage, wenn wir jetzt eine nachhaltige Entwicklung anpacken müssen und wir sprechen auch immer vom Wir, also irgendwo steckt da ein Wir drin. Was ist das für ein Wir? Die Diagnose, die ich jetzt eingänglich so formuliert hatte und für die auch einzelne Publikationen stehen in den letzten Jahren, die eben ein Ende des Gemeinwohls konstatieren oder eben eine libertäre Gesellschaft, in der wirklich Menschen sehr schwer anschlussfähig sind für staatliche Institutionen. Also all sowas beobachten wir. Ich würde an euch einfach so die allgemeine Frage erst mal richten, was denkt ihr vielleicht in eurem Alltag, in den Projekten, Konzepten oder Organisationen, aber auch so für euch persönlich. Wie ist es aktuell um Gemeinschaft und Gemeinsinn bestellt? Also eine schwierige Frage, klar. Aber werden wir eigentlich immer egoistischer, eigeninteressierter oder können wir mit dem Gedanken der Gemeinschaftsorientierung noch was anfangen? Wollt ihr dazu was sagen? Ja, sehr gerne. Wir werden immer individueller und wir merken gar nicht, wie sehr uns das schadet. Weil gemeinsam können wir ganz viel teilen. Wir merken es in, ich möchte nicht Familie sagen, aber in Fürsorgegemeinschaften oder Wohngemeinschaften. Was man da alles, wenn es funktioniert, miteinander machen kann, was man, wenn man in einem eigenen Zimmer leben würde, nicht könnte. Aber es stört auch, weil ich mich an Regeln halten muss. Was nicht jedem passt. Und da müssen wir, glaube ich, heute, und wir sind auf einem guten Weg, wieder lernen, mehr auf die Befindlichkeiten unseres Nächsten zuzugehen und uns um seine Belange nicht kümmern, aber dafür sorgen. Weil ich glaube, uns geht es dann allen besser und dann können wir auch wieder miteinander sprechen, obwohl wir unterschiedliche Positionen haben. Denn in Blasen, also in, ja, den Begriff kennt ihr alle, oder? Also in Blasen funktioniert das hervorragend. Aber wir müssen auch wieder lernen, die Blase der anderen zu verstehen und mit ihnen vorurteilsfrei zu diskutieren. Und wenn wir das schaffen, haben wir einen sehr großen Schritt geschafft, dass wir auch wieder miteinander handeln können. Und erst dann merken wir, dass wir den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen sind. Weil was wir in der Gesellschaft ändern müssen, wird sehr teuer für uns werden, wenn wir nicht lernen, miteinander die Lasten zu teilen. Ja, das ist eine abstrakte Frage. Ich habe auch gerade darüber nachgedacht, weil man auf so vielen Ebenen gerade darauf antworten könnte. Ich habe das Gefühl, gerade in diesen Zeiten, in denen sich ganz, ganz viel verändern wird und wir gar nicht so richtig wissen, wo wir in der Gesellschaft gerade hinschwimmen. Wir wissen zwar dieses große Ziel, wir haben aber alle ganz unterschiedliche Vorstellungen, wie wir da hinkommen sollen. Und wir können uns irgendwie nicht mehr so an so viel festhalten. Weil ja auch viele Gewissheiten, die wir bisher hatten, die brechen immer mehr weg. Und wenn wir uns nicht aneinander sozusagen und an einer Gemeinschaft festhalten können, dann wird es halt immer schwieriger. Dann wird das eigene Leben dann shaky. Wir hatten letzte, ich sehe auch gerade eine Person, die auch bei dem Workshop mit dabei war. Wir hatten letzten Sonntag eine Veranstaltung zum Thema gemeinschaftliches Wohnen. Und wir merken halt, dass das Thema auch immer mehr im Kommen ist. Dass Leute Lust haben, in einer Gemeinschaft zu wohnen, obwohl es sehr herausfordernd ist tatsächlich. Wir hatten auch das Thema, dass da eigene Anteile zum Vorschein kommen, wo ein eigener Brotaufstrich aufgegessen wurde, die dann auch weniger schön sind. Und trotzdem haben Leute eben Lust, nicht alleine zu sein und eben in einer Gemeinschaft zu sein. Und anknüpfend an die Bubbles würde ich tatsächlich sagen, ich glaube, innerhalb der Bubbles haben wir teilweise eine recht große Kohäsion. Oder wir haben eben schon hier vorne darüber diskutiert, dass wir uns innerhalb unserer Bubbles immer gewisser werden. Wir sind auf jeden Fall richtig. Ich meine, wenn man schaut, Pegida hat auch ein großes Gemeinschaftsgefühl. Menschen, die nicht an die Corona-Pandemie geglaubt haben, haben auch ein großes Gemeinschaftsgefühl miteinander. Und ich glaube, dass gemeinsame Ideen, auch wenn ich die persönlich nicht teile oder vielleicht sogar auch abwerte, dass die auf jeden Fall zusammenschweißen können. Ich merke aber gerade auf der politischen Ebene, weil da bin ich ja mit der lokalen Agenda unterwegs, dass wir es nicht schaffen, außerhalb unserer Bubble miteinander gut zu kommunizieren. Ich bin zum Beispiel beim Mobilitätsdialog. Eigentlich geht es darum, auszudiskutieren, wie stellen wir uns die Mobilität der Zukunft vor. Eigentlich brauchen wir das nicht mehr diskutieren. Wir wissen, wo wir hin müssen. Wir wissen, es muss nachhaltig werden. Wir brauchen mehr Fahrradwege. Die Stadt darf nicht mehr autozentriert sein. Und trotzdem sind die Leute halt in ihren Bubbles unterwegs. Wir sind Stadträte von, ich nenne es jetzt mal den konservativen Parteien, sitzen in der Pause zusammen, vergewissern sich immer wieder selbst, dass die anderen total radikal sind und eigentlich Unrecht haben und total unrealistisch sind in ihren Vorstellungen. Und dann sitzen die Menschen vom ADFC und vom VCD, manchmal ich sitze noch mit dabei und regen sich über die andere Gruppe auf und denke sich, oh Gott, ihr wisst doch ganz genau, wo wir eigentlich hin müssen. Und ich glaube, es ist wichtig auf der einen Seite, dass man den Halt aneinander hat. Aber ich glaube, und das stimmt ja wirklich, dass wir in der Gesellschaft immer weiter auseinander driften, wenn wir es nicht mehr schaffen, außerhalb der Bubbles in Austausch miteinander zu gehen. Und das ist halt genau, was unsere Initiative macht. Und das versuche ich auch mal zu schließen. Wir versuchen eigentlich eine Übersetzungsleistung hinzukriegen zwischen den unterschiedlichen Bubbles. Also ich muss in der Lage sein, mit einer CDU-Abgeordneten genauso zu sprechen wie mit jemand von Extinction Rebellion und es im besten Fall zu schaffen, die beiden irgendwie zusammenzukriegen und zu übersetzen, dort zu vermitteln, dass man einander versteht und ein Verständnis füreinander hat. Und ich glaube, da braucht es einfach viel mehr Empathie, nicht nur innerhalb der Gruppe, weil das ist schon schwer genug, aber sozusagen auch außerhalb der Gruppe dahingehend auch mal zuzuhören. Da kann ich auch auf jeden Fall noch dazu lernen, wahrscheinlich jeder, der hier im Raum ist. Es gibt ein sehr großes Angebot an verschiedenen Gemeinschaften. Ich denke mal, die Menschen sind oft orientierungslos. Also ich würde nicht sagen egoistisch, sondern orientierungslos und auf der Suche nach der richtigen Gemeinschaft für sich. Aber was ich sagen möchte, jeder Mensch ist etwas ganz Besonderes, Einzigartiges und mit all seinen Talenten, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Und die sollte man nutzen und man sollte einander mit Respekt begegnen. Also egal, in welcher Gemeinschaft man sich bewegt und jede Gemeinschaft kann natürlich von einem Individuum, das sind wir alle, Individuen, profitieren. Also dieses gegenseitige Geben und Nehmen. Also das ist sehr, sehr wichtig. Und vor allem auch, also ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben. Miteinander zu reden statt übereinander. Also das, denke ich, ist auch ein wichtiger Aspekt. Ich würde versuchen, also genau euch alle so zu adressieren. Barbara Thorsten, vielleicht einfach nochmal so nachgeworfen. Ja, für die VG auch die Frage, wie ist da die Beteiligung generell? Also ich meine, Genossenschaften oder Gemeinschaftsprojekte sind ja nun auch dann aktiv, wenn es grundsätzlich ein großes Interesse an der Teilhabe, an der Teilnahme an solchen Projekten gibt. Und wie ist da, wie entwickelt sich da die Realität in so einer Genossenschaft, die ja von ihren Mitgliedern über ihre Mitglieder auch gut funktioniert. Ja, was soll ich jetzt hier sagen? Wir haben festgestellt, es funktioniert immer gut im Alltag. Läuft so. Und es funktioniert aber auch besonders gut, wenn es praktische Sachen gibt, die umzusetzen sind. Also ich fange jetzt mal mit dem allerletzten, ganz praktischen Beispiel an. Wir haben in der Neustadt den neuen Markt eröffnet. Das wurde vor zwei Jahren beschlossen. Und dann kam die Krise und Corona und verschiedenste Sachen. Aus jetziger Sicht, ja, wir konnten einfach nicht mehr zurück. Und natürlich kostet das relativ viel Geld. Es ist ein großer Markt. Und die VG ist eine Genossenschaft. Wir haben vorhin auch schon kurz über die Genossenschaft, über die Rechtsfirmen gesprochen. Die ist eigentlich sehr gut. Man kann mit einer Genossenschaft sehr viel machen. Man darf zum Beispiel als Bank funktionieren, gegenüber den eigenen Mitgliedern. Und wir hatten dann letztes Jahr, als das so in die heiße Phase ging mit der Finanzierung für den Markt, dasselbe getan wie schon 2017 und 2010. Und haben die Mitglieder gebeten, uns Darlehen zu geben, damit wir halt keinen teuren Bankkredit brauchen. Und haben gedacht, naja, wer weiß, was das jetzt wird in dieser Zeit. Und das war so umwerfend. Also wir hatten in kürzester Zeit eine sehr große Summe zusammen. Und das hat uns auch gezeigt, dass wir offensichtlich sehr viel Vertrauen uns unseren Mitgliedern entgegenbringen. Das heißt, wir haben also überhaupt keinen größeren Bankkredit gebraucht. Und wenn man Leute fragt, na Mensch, sag mal, du gibst uns hier 20.000 Euro auf 10 Jahre. Ja, das ist mir doch lieber, wenn das bei euch ist oder bei uns ist in der Genossenschaft, als dass ich es halt irgendwie einer Bank gebe. Das hat mich schon sehr verwundert. Andererseits, wenn es mehr um Theorie geht, Generalversammlung, dann kommen von den 10.000 Leuten halt unter 100. Es sei denn, es ist ein ganz besonderes Thema. Das hatten wir auch in der Corona-Zeit. Ja, also ich glaube, die Leute mögen es schon auch, wenn sie praktisch was tun können. Und dann funktioniert das meistens auch. Nochmal kurz zu dem Thema. Verschiedene Leute in einer Gemeinschaft. Du sprachst schon von Corona-Leugnern und ähnlichen Geschichten. Ich war sehr erschrocken, welche Meinungen sich in der VG auch sammeln. Mittlerweile mit dem Nachdenken und Diskutieren drüber und Auseinandersetzen kann ich damit auch leben. Weil es ist halt so dieser kleinste gemeinsame Nenner. Es ist eine Genossenschaft, die Bioprodukte vertreibt und das Ziel hat, regionale Bioprodukte besonders zu unterstützen. Also es waren ziemlich harte Zeiten dabei. Mittlerweile hat sich alles wieder beruhigt. Aber offensichtlich braucht es sehr viel Toleranz. Und man muss auch einiges aushalten. Ja, aber das geht offensichtlich auch. Also es gibt Grenzen, das ist klar, die muss man sich selber setzen. Aber ein bisschen toleranter sind wir, glaube ich, auch alle geworden in der letzten Zeit. Also ich würde gleich mal aufgreifen. Gute Vorlage und aus meiner Praxis im Stadtteil das mal ins Verhältnis setzen. Und kann mir dort überhaupt nicht vorstellen, auf die Bevölkerung im Stadtteil zuzugehen und zu sagen, also wer die Meinung hat, der ist jetzt nicht Teil des Stadtteils. Oder wer die Meinung hat, den wollen wir auch nicht. Also wir brauchen sozusagen, es muss um die Sache gehen aus meiner Sicht. Und wenn sich eine Genossenschaft gründet, um Lebensmittelversorgung sicherzustellen, geht es um die Lebensmittel und nicht um politische Meinungen. Und man muss, glaube ich, bei der Sache bleiben und darf dann nicht die Leute aussortieren, weil dann bleiben wenige übrig. Und dann bildet man eher noch Bubbles oder Blasen. Genau, und ansonsten hatte ich im Vorfeld auch lange über die Frage nachgedacht, bewegen wir uns jetzt mehr in Richtung Egoismus in der Gesellschaft oder nimmt das Thema Gemeinschaftenfahrt auf. Und bin gar nicht zu einem richtig abschließenden, konnten mir abschließend keine Meinung darüber bilden, weil es sehr differenziert ist. Also es geht auf der einen Seite natürlich in Richtung Individualisierung und der ist Nebeneffekt, der ist nun mal, dass viele Menschen egoistischer werden. Aber auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass viele an ihre Grenzen kommen und das merken, das Leben fühlt sich irgendwie unvollständig an, wenn ich den ganzen Tag nur als Egoist rumlaufe. Und deswegen nehme ich immer mehr wahr, dass es ein Bedürfnis nach Gemeinschaft gibt. Ob das nur ist, dass Gruppen wie ein Schachverein oder ein Gemeinschaftsgarten sich gründen oder sowas, wo es eben wieder um eine spezielle Sache geht. Oder sich doch politisch zu engagieren und irgendwo einzubringen. Das ist erstmal dahingestellt, aber es gibt einen starken Drang bei vielen, sich gemeinschaftlich irgendwie zu engagieren. Und dann plötzlich kommt das Gefühl auf, Mensch, das macht Spaß und so lässt sich das Leben besser leben, sage ich mal so, als wenn man den ganzen Tag nur individualisiert rumläuft. Und was dann an Potenzial da drin steckt, sieht man an Bewegungen, wie eben die Genossenschaftsgründungen gerade seit der Krise, seit Corona massiv zunehmen. Ob das nur an dem Stau liegt, der sich während Corona gebildet hat oder es tatsächlich die Leute gemerkt haben, Mensch, es macht Sinn, solche gemeinschaftsbasierten Wirtschaftssysteme aufzubauen. Das ist erstmal dahingestellt, aber es gibt da einen großen Aufwind und die haben alle ein riesiges Potenzial, siehe Fridays for Future. Das ist auch eine Art Gemeinschaft aus meiner Sicht und da steckt ein riesen Transformationspotenzial drin, was vermutlich stärker wirken kann, wenn die Projekte gut aufgesetzt sind als der Egoismus, der sich verbreitet. Vielen Dank für die Antworten, für die Überlegungen zu diesem Sachverhalt. Es fällt recht unterschiedlich aus, die Einschätzung, weil es eben auch sehr ambivalent ist und was ich jetzt hier rausziehe, ist natürlich erstmal die Erkenntnis, dass wir offensichtlich gar nicht ohne das Gemeinschaftliche können. Also das ist da drin und das möchte auch irgendwie in Aktivität kommen und die Frage ist, wie geht das gut? Also welche Formen, welche Räume findet man dafür, dass das dann auch eine Qualität hat in der Art und Weise, wie es vielleicht auch zuträglich ist für die Fragen, die wir heute mit einer nachhaltigen Entwicklung eigentlich auch stellen müssen. Und da wir ja auch euch hier als Vertreter von Institutionen eingeladen haben, ist es natürlich für uns auch interessant, vielleicht auch mal so einen Querschnitt oder einen Einblick zu haben erstmal, was ist denn Gemeinwohl und an welcher Stelle seht ihr da eure Institution als Bereitsteller von Gemeinwohl? Ein bisschen klang es ja immer schon durch, aber vielleicht können wir nochmal so ein bisschen schauen, wie ihr das seht, weil ihr alle steht ja im Prinzip für Institutionen, die tatsächlich vor allem Gemeinschaft im Blick haben. Wo ist da, wo produziert ihr Gemeinwohl? Würde mich interessieren. Jetzt müsst ihr überlegen. Würde ich direkt nochmal einsteigen an der Stelle und denke, dass wir als Stadtteilverein, der sich für Bürgerbeteiligung einsetzt, in verschiedener Art und Weise für Gemeinwohl sorgt, indem wir, genau wie Harald das vorhin sagte, die Möglichkeit schaffen, dass jeder seine Bedürfnisse äußern kann und dass diese Bedürfnisse von anderen wahrgenommen werden. Weil Gemeinwohl ist aus meiner Sicht dann erreicht, also Gemeinwohl kann man ja adressieren mit irgendwelchen Maßnahmen und es muss aber irgendwann einen Status geben, wo man sagt, ist das jetzt Gemeinwohl oder ist es das nicht? Und ich denke, dass das erreicht ist, wenn der kleinste gemeinsame Nenner der Bedürfniserfüllung aller Stakeholder oder aller Betroffenen, wie man sie auch immer nennen will, erreicht ist. Wir werden nie erreichen, dass alle Bedürfnisse gleichzeitig in vollem Maße erfüllt sind, weil da gehören auch Luxusbedürfnisse dazu. Ich weiß nicht, was ihr alle für Luxusbedürfnisse habt, ein Rolex und eine Yacht und was weiß ich, was sich herauskristallisiert. Aber wir wissen, dass das nicht jeder Mensch auf der Welt haben kann. Deswegen glaube ich, dass es diesen kleinsten gemeinsamen Nenner braucht. Und dazu müssen wir aber erst mal wissen, was ist denn das Bedürfnis von meinen Nachbarn oder was ist denn das Bedürfnis von demjenigen, der vielleicht eine ganz andere Partei wählt, als ich das jemals machen würde oder auch eines Corona-Leugners oder was weiß ich. Also man muss erst mal zuhören und dafür Möglichkeiten schaffen, dass Stimmen gehört werden, Stimmen eingebracht werden können und das auch nicht immer direkt kommentiert wird, sondern dass jemand auch was sagen darf und es erst mal wahrgenommen wird, wertungsfrei. Ja, möchte ich gleich anschließen. Du hast das sehr gut gesagt. Ich möchte mal zur Überlegung geben. Jedes Lebewesen auf der Welt, ob es eine Pflanze ist, ob es ein Tier ist, ob es der Mensch ist, hat nur ein einziges Ziel und so einfach es klingt, so schwer es ist. Es möchte sich wohlfühlen. Ich glaube, es gibt hier einen, der sich nicht wohlfühlen will, der möge aufstehen, ich möchte ihn kennenlernen. Ja, und um sich wohlzufühlen, brauche ich drei grundlegende Sachen. Ich brauche jemanden rechts und links neben mir, zu dem ich flüchten kann, wenn ich mich unwohl fühle. Ich brauche die Anerkennung und die Reflexion, dass das, was ich mache, nicht ganz verkehrt ist, sondern dass ich meinem Nächsten dazu etwas geben kann. Und ich brauche die Sicherheit, dass, wenn ich mal schief liege, dass ich nicht verurteilt werde, sondern dass man das versteht als meine ganz persönliche Erkenntnis, ohne darauf zu bestehen, dass es die letzte Wahrheit ist der Welt, sondern einfach meine momentane Idee. Und das, was ihr bei euch im Stadtteil macht, das ist eigentlich genau das. Ihr ladet unterschiedliche Menschen ein, und das müssen wir viel mehr lernen. Menschen mit Menschen, mit denen wir eigentlich eher Probleme haben, in Austausch zu gehen. Als ich das anfing vor 20 Jahren, habe ich mich gewundert, wie viele tolle Sachen das in unserer Gesellschaft geht und wie es mich bereichert. Demokratie ist Vielfalt und nicht Einfalt. Ich habe das jetzt so in die Hand gedrückt bekommen, das Mikrofon. Danke, alles gut. Gemeinwohl fallen mir bei der VG verschiedene Sachen ein. Eine Sache ist, jetzt mal abgesehen von dem Verkauf von Bio-Lebensmitteln, dass wir ein Bildungsangebot haben für Schulen, Kindergärten. Es kommen ganz verschiedene Leute. Das Interessanteste war mal, aus der Friedrichstadt gibt es eine Unterkunft für junge Mütter, die sich nicht alleine um ihre Kinder kümmern können, sondern halt da in diesem Unterkunft sind. Und die kamen, um unser Bildungsangebot zu nutzen. Das war so interessant, weil die kleinsten Sachen oft Verbindung schaffen. Also sprich ungewaschene Möhren oder einfach eine Verschenkekiste oder sowas. Ich finde das immer ganz toll, wenn sich Bereiche überschneiden. Dass man auf einfache Weise zueinander findet und miteinander ins Gespräch kommt. Also sehe ich das als Gemeinwohl. Ansonsten größer gedacht vielleicht Unterstützung von Wirtschaftskreisläufen. Das heißt zum Beispiel eine Hofmolkerei kann entstehen, weil die VG sicher und stabil seit vielen Jahren die Produkte annimmt. Das heißt da entstehen Arbeitsplätze, es entstehen gute Beziehungen zwischen Konsumenten und Erzeugern. Man kennt sich gegenseitig, hilft sich. Sowas ist Gemeinwohl, oder? Ich hatte an sowas gedacht, tatsächlich. Eine Definition hatte ich auch tatsächlich im Kopf gehabt. Ich dachte vielleicht von der Gemeinwohlökonomie kriegen wir da nochmal eine Definition für Gemeinwohl. Der fände ich auch nochmal interessant. Ich glaube, bevor ich was zu der Frage sage, was mir so durch den Kopf gerade ging, warum ich auch immer mal wieder die Augenbrauen in unterschiedliche Richtungen bewegt habe, war, ich habe das zwar selber reingebracht, mit dem man muss auch unterschiedliche Meinungen aushalten, muss den Fuh hören können, habe aber auch gedacht, man muss aber auch einen Raum halten können, der eben keinen Raum hat für zersetzende Ideologien, weil die können halt auch einfach sehr viel Sprengpotenzial für Gemeinschaften haben. Und ich glaube, wir sind alle sehr anfällig dafür, dass uns jemand eine Idee in den Kopf setzt, die eigentlich aber nichts Positives dahinter hat und die eben eine Gesellschaft spalten kann und eben nicht zusammenführt. Deswegen war mir das auch wichtig. Ich glaube, im persönlichen Dialog mache ich das auch gerne. Im persönlichen Dialog unterhalte ich mich tatsächlich mit jedem und jeder. Aber genau, wenn es um Räume geht, die man schafft für Diskussionsforen, da gibt es, finde ich, einfach gewisse Meinungen, die andere Menschen so in dem Maße einschränken, die dann einfach da keinen Platz haben dürfen. Und ja, also trotzdem, wie gesagt, wichtig ist auf jeden Fall der Dialog. Und was wir als Lokale Agenda für Gemeinwohl bereitstellen, das ist halt auch auf so vielen unterschiedlichen Ebenen. Ich würde jetzt zwei Sachen rausgreifen. Das eine ist der Wissenstransfer, glaube ich, eben in den Netzwerken, dass wir eben eine Person, die sich für regionale Ernährung interessiert, die VG ist ja auch bei uns im Ernährungsrat mit drin, dass die eben nicht eine solidarische Landwirtschaft von der Pike auf sich selbst ausdenken muss, sondern dass wir die halt sozusagen zu denjenigen hinbringen, die das schon mal gemacht haben und das auch zum gemeinwohlorientierten und gemeinschaftlichen Wohnen. Also niemand muss sich alleine ausdenken, wie funktioniert ein Miethäusersyndikat, wie schaffe ich ein Hausprojekt, wie kann ich eine Genossenschaft gründen, kann ich mich vielleicht einfach irgendwo anschließen, ist die erste Frage. Und vor allem sorgen wir dafür, dass das Rat nicht permanent neu erfunden werden muss, sondern dass man von dem Geschafften, aber auch von den Fehlern von anderen lernen kann. Das gleiche machen wir eigentlich im politischen Prozess, dass wir sagen, bestimmte politische Initiativen, bestimmte Stadtratsinitiativen haben so auf die Art und Weise gut funktioniert. Es gibt ja immer wieder den Ansatz, wir haben ein Anliegen und wir schreiben jetzt mal eine Stadtratsvorlage und dann knallt man das dem Stadtrat hin. Und dann kriegt man einfach ein Nein, weil man das nicht mit anderen zusammen gemacht hat. Und wir versuchen da halt in dem Moment zu beraten oder zu sagen, geht doch mal das Thema so an, dass ihr von Beginn an alle einladet und halt von Beginn an alle Argumente, die vielleicht auch dagegen sprechen, ausräumen könnt oder halt irgendwie das gemeinsam schafft. Ich glaube, das ist eine große Leistung, die wir bringen und das ist auch wirklich super anstrengend, weil man ja eben auch Meinungen mit am Tisch hat, die ich auch teilweise zersetzend finde. Aber genau, das muss ich dann in meiner täglichen Arbeit aushalten, weil nur so kommt man halt zum Ziel. Und das Zweite ist eben wirklich die Kommunikationsdienstleistung, würde ich sagen, die wir als Lokale Agenda in jeder Hinsicht bereitstellen, dass wir eben versuchen, ein Verständnis füreinander zu schaffen, eben dass wir zu den Fraktionen hingehen und eben sagen, die Anliegen, die gerade aus der Zivilgesellschaft zu dem Thema an euch herangetragen werden, die sind berechtigt und was braucht ihr noch tatsächlich an Informationen? Genau, wie wir im Austausch sind mit den unterschiedlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Also nochmal zum Thema gemeinschaftliches Wohnen. Wir bringen das Netzwerk Neues Wohnen in Dresden zum Beispiel zusammen. Die tauschen sich miteinander aus. Wir versuchen dann, gemeinsame Argumente zu finden und haben dann ein Gespräch mit dem Baubürgermeister und versuchen einfach ein Verständnis für die unterschiedlichen Positionen zu schaffen. Und genau so kommt man tatsächlich zum Ziel, indem man versucht, miteinander einen Weg zu gehen. Und genau da kommt man eben wieder zur Gemeinschaft zwischen den unterschiedlichen Bubbles, eben zwischen Zivilgesellschaft, kommunaler Verwaltung und kommunaler Politik, weil alle drei sprechen vollkommen unterschiedliche Sprachen. Man weiß teilweise gar nicht, was man meint. Und überhaupt erstmal ein gemeinsames Wording füreinander zu finden für die gemeinsame Idee, die meistens sogar da ist, das ist echt eine Leistung. Ich würde sagen, das machen wir in unserem Verein eigentlich ganz gut. Harald, ich wollte mal ganz kurz was anschließen. Ich soll jetzt nicht ganz schnell dazu, weil sie hat mich aufgefordert zu sagen, was ist Gemeinwohl. Sie hat es wunderbar auf den Punkt gebracht. Danke, ich würde mich zum Vorsitzenden von Deutschland wählen. Ein kurzer Kommentar dazu. Also ich fand das Beispiel auch sehr schön. Wir hatten vor zwei Tagen den Autor Ulrich Schnabel hier zu Gast und er hat das so in eine Art von Netzwerkidee beschrieben. Also wie unsere Gesellschaft eben als großes Netzwerk agiert und dass es eben tatsächlich auch viel mehr solcher Brückenakteure, so nannte er das, braucht. Also Menschen, die einfach Netzwerknoten miteinander verbinden. Und das ist keine leichte Aufgabe, da man ja verschiedene Sprachen auch sprechen muss und auch eine gewisse Toleranz gegenüber verschiedenen Weltsichten, Haltungen an den Tag legen muss. Also es ist schon eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, denke ich und eine spannende Aufgabe, aber auch gleichzeitig, wie das immer so ist. Also ich fand, das war ein sehr schönes Bildungsflecht dafür. Also Brückenakteure, ein Plädoyer dafür, mehr Brückenakteure auch selber vielleicht mal zu sein. Shaka, du wolltest gerne noch. Also meine Vorrednerinnen und Vorredner haben das alles schon sehr schön gesagt. Also Gemeinwohl bedeutet, dass die Menschen sich wohlfühlen sollten, also dass möglichst viele, also wahrscheinlich nicht alle, das wird man vermutlich nicht schaffen, aber dass möglichst viele sich wohlfühlen sollten. Also das kann man auch auf die städtischen Bibliotheken übertragen, diesen Anspruch. Eine öffentliche Bibliothek ist für alle offen. Also es darf jeder hier reinkommen, unser Angebot, unsere Dienstleistungen nutzen. Egal welches Geschlecht, egal ob arm oder reich, egal welche politische Gesinnung oder Religion man hat, welche Hautfarbe, das spielt alles keine Rolle, auch Bildungsgrad oder andere Aspekte. Die Leute kommen hierher und genießen diesen Raum, diesen geschützten Raum auch ohne Diskriminierung. Also ihnen wird mit Respekt begegnet und uns ist auch sehr wichtig, also dass die Besucherinnen und Besucher untereinander und aneinander mit Respekt begegnen. Wir schaffen Raum für Begegnungen, für Kontakt und für Netzwerken. Also sei es in dem ganz normalen Betrieb, wo wildfremde Leute aneinander begegnen, ins Gespräch kommen. Zum Beispiel stellen wir Schachbretter in den Raum auf den Tisch und entweder kennen sich die Leute, die zwei, die miteinander spielen oder einer steht relativ unentschlossen am Schachbrett und dann kommt schon der Nächste. Ja, also wollen wir miteinander spielen? Ja, dann kommen die ins Gespräch und spielen. Und das ist ganz wunderbar und auch bei den verschiedenen Veranstaltungsformaten. Also kommen Leute ins Gespräch, so wie heute zum Beispiel. Also es wird jetzt hier vorne gesprochen, aber später kommen auch Sie als Publikum ins Spiel und können Fragen stellen und wir kommen ins Gespräch. Also die Besucherinnen, Besucher sollen sich bei uns wohl fühlen, aber natürlich auch unsere Mitarbeitenden, Kolleginnen und Kollegen. Also wenn wir ein gutes Team sind, dann können wir das auch ausstrahlen. Und ja, also die Leute spüren das und kommen auch gerne zu uns. Also wir sind da auch gefragt und natürlich auch das gute Miteinander mit unseren Partnern hier im Haus und mit unseren Partnern von außerhalb. Danke. Ja, ich fand den Punkt, der eher auf die soziale Nachhaltigkeit abspielt, auch nochmal ganz wichtig. Also nochmal zu schauen, wir bemühen uns Lösungen zu finden für Nachhaltigkeitsherausforderungen. Ja, wir schauen auf E-Mobilität und auf immer noch effizientere Elektrogeräte und überlegen vielleicht nicht immer, wer kann sich das alles leisten. Und wie effizient ist das dann auch wirklich, wenn der alte Kühlschrank im Keller weiterläuft, weil er auch noch funktioniert oder der Zweitwagen ein E-Mobil ist. Also hier finde ich es sehr spannend, dass einfach die Idee des Teilens oder Tauschens auch nochmal eigentlich institutionalisiert ist. Also das ist eigentlich das Fantastische, dass wir so immer fragen, ja, wo sind denn da die Lösungen? Und ich mir oft denke, also das ist jetzt nicht die richtige Frage vielleicht, weil ich glaube, die Lösung, die haben wir alle. Und möglicherweise ist es einfach fehlendes Interesse, die auch mal anzunehmen. Und ja, also ich frage mich, wie können wir da, ja, also das ist jetzt meine Wahrnehmung. Wie können wir da noch ein bisschen die Werbeträume rühren? Wie kann man das, also was muss man tun, damit man jetzt auch signalisiert, Leute, wir haben das alles da, wir haben vieles von dem da, was wir brauchen. Wie kriegen wir das jetzt in die Kraft? Ja, schwierig zu sagen. Machen. Nicht reden, sondern einfach anfangen. Weil wir überzeugen durch nichts mehr, als dass wir etwas tun und dabei Freude ausstrahlen. Und das sehen andere. Und dann werden sie neugierig. Oder sie lehnen es erst mal ab, weil sie wissen, dass sie etwas tun. Und dann sehen sie, dass sie etwas tun. Und das sehen andere. Und dann werden sie neugierig. Oder sie lehnen es erst mal ab, weil sie sich ertappt fühlen. Das kann auch sein. Und gucken bewusst weg. Aber sich nicht beirren lassen. Weitermachen. Und irgendwann kommen Leute und dann wird es eine immer größere Gruppe. Und die teilt sich dann. Da muss man glücklich drüber sein. Nicht schimpfen. Ihr teilt euch ab. Man kann dankbar sein, dass sich eine neue Gruppe findet, die wieder wächst. Und so schaffen wir das. Weil im Teilen liegt der Reichtum einer Gesellschaft mit begrenzten Ressourcen. Und auch Geld ist eine begrenzte Ressource, wenn ich keine Inflation haben will. Einfach nur Spaßgutscheine zu bedrucken und hoffen, dass ich morgen noch das gleiche dafür bekomme wie im letzten Jahr. Das ist eine Illusion. Ich glaube, das haben wir jetzt im vergangenen Jahr gemerkt. Aber das Brot, was ich mit meinen Nachbarn aus dem selbst angebauten Getreide meines bäuerlichen Freundes backen kann, das schmeckt heute noch genauso gut wie im letzten Jahr. Ja, also habt ihr noch Ideen? Wollt ihr noch was sagen zu der Frage? Zum Teil, wie wir da in die Kraft kommen, wie wir die Lösung so ein bisschen präsentieren können. Weil es liegt ja nun auf der Hand. Und ich fand es halt so sehr eindrücklich, dass du auch gesagt hast, du zeigst, dass dieses Teil in der Bibliothek eigentlich so präsent ist seit vielen Jahren. Das will ich ergänzen. Ich habe von den Menschen gesprochen, die in die Bibliothek kommen. Aber eine Bibliothek hat das Teilen quasi in ihrer Stellenbeschreibung. Hier wird geteilt. Zum Beispiel in der Zentralbibliothek gibt es über 300.000 Medien, die wir gerne mit anderen teilen. Die können entliehen und wieder zurückgebracht werden. Wir haben die Bibliothek der Dinge, Saatgutbibliothek. Zu diesen Angeboten kommen wir wahrscheinlich noch später im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit. Aber das Teilen ist sehr, sehr wichtig. Wir teilen auch Wissen. Wir teilen auch den Zugang zu Wissen und Informationen. Hier im Haus gibt es kostenlosen Internetzugang für alle. Wir teilen auch Arbeitsplätze. Die Plätze, die hier in der Bibliothek zur Verfügung stehen, wo sehr viele Studierende auch den Raum nutzen, um sich Wissen anzueignen und dann später auch weiterzugeben. Die ganzen Medien, die hier zur Verfügung stehen, sind voller Informationen. Das geteilte Wissen ist sehr, sehr wichtig. Was man hier erwirbt, das kann man dann auch weiter in die Gesellschaft tragen. Danke. Torsten, du hast das Mikro genommen. Wolltest du noch etwas sagen? Wie wir das bewerben. Vielleicht die Blaupausen, die auch da drin stecken in euren Konzepten. Wie kriegen wir das raus? Wie kriegen wir das in die Gesellschaft rein? Oder wie kann man das multiplizieren? Wir hatten vorher einfach die Idee, dass wir irgendwo ein Stück weit Nischen haben. Das gilt vielleicht jetzt gar nicht so für die Bibliothek. Aber wie können wir das einfach so raus multiplizieren? Andere gesellschaftliche Bereiche. Das fände ich schon spannend, das auch weitreichender nutzbar zu machen. Das war meine Frage. Ich denke, das braucht vor allem drei Dinge. Oder zusammengefasst drei Dinge. Nämlich erst einmal gute Lösungen. Das hast du, Harald, schon ganz gut dargestellt. Man muss es einfach mal ausprobieren oder machen und auch die Gelegenheit bekommen, was zu tun. Dann braucht es lebendige Beziehungen. Also Räume und Orte, wo sich Menschen begegnen können. Und einfach miteinander sich austauschen können. Von ihren Ideen berichten. Da kommt ganz schnell eine neue Idee dazu. Und dann multipliziert sich das. Und die dritte Säule ist aus meiner Sicht, dass es wirkungsvolle Akteure braucht. Du sprachst vorhin von diesen Knotenpunkten oder Schlüssel... Brückenakteure. Brückenakteure, genau. Ich würde es auch als Schlüsselakteure bezeichnen. Das sind sozusagen starke, gut vernetzte Organisationen oder Initiativen. Das muss nicht mal irgendeine Rechtsform haben. Und dann braucht es gute Strukturen, die dafür geeignet sind, dass Gemeinschaft stattfinden kann. Und Methoden braucht es dazu. Dass man vielleicht aus der Psychologie und der Pädagogik und so weiter lernt, wie kommunizieren die Menschen gut miteinander. Wie kann das gelingen, dass auch Dinge, die da nicht reingehören, außen vor bleiben. Also dass es sozusagen einen Rahmen gibt. Und dann kann man das ganze Thema ganz gut befördern. Und um das zu bewerben, weil du das ansprachst, könnte man tatsächlich ja mal, das ist einfach nur so eine Idee, mal in der Wirtschaft gucken. Dort, wo der Egoismus produziert wird. Wie verbreitet man denn ein gutes Produkt? Oder wieso kaufen denn jetzt alle plötzlich das oder das? Und vielleicht kann man davon sogar was lernen, was man dann in die gemeinschaftsgetragenen Strukturen übernehmen kann. Und was ich ganz wichtig finde, ist, dass es gesellschaftlich muss dafür gesorgt werden, also insbesondere politisch, dass diese Strukturen aufgebaut werden. Also ich habe im Vorfeld der Veranstaltung mal recherchiert bezüglich Genossenschaftsgründungen. Wie hat sich denn das Thema so entwickelt? Gibt es da eine Statistik dazu? Und bin auf den Fakt gestoßen, dass die EU ein Gesetz erlassen hat vor neun Jahren, dass die Länder die Gründungen von gemeinschaftsgetragenen Wirtschaftsformen bitteschön erleichtern sollen, damit so etwas entstehen kann. Deutschland hat es bis heute nicht hingekriegt, das umzusetzen. Und deswegen sind wir in Europa fast das Schlusslicht, was die Anzahl der Genossenschaften im Vergleich zu anderen Wirtschaftsformen im Land angeht. Und da ist einfach die Politik gefragt, den Weg zu ebnen, dass sich Gemeinschaften gründen können und das nie so schwer haben wie... Also ich begleite gerade eine Genossenschaft, die vor November die Gründungsversammlung hatte und jetzt immer noch nicht geschafft hat, zu einer Eintragung zu kommen. Also das ist sau schwer. Und sowas muss einfacher werden. Ganz kurz ein Beispiel dazu. Die Gemeinwohlökonomie ist in Österreich gegründet worden und in Südamerika ist es fast flächendeckend, weil Genossenschaften in Südamerika sind üblich. Also wenn sie mal GWÖ International googeln, werden sie sich wundern, ganz Südamerika ist rot mit Fahnen. Deutschland im Süden ein bisschen und dann wird es immer weniger. Das heißt also, und vor allen Dingen, nach außen gehen. Nicht in der Wappel nach innen. Also nicht im Kreis sich umarmen und sich gegenseitig bestärken, sondern ruhig mal umdrehen, sich an der Hand halten und mit dem Gesicht nach außen und mit der Stimme nach außen. Auch wenn man sich da nicht ganz so wohl fühlt wie im eigenen Raum. Daran würde ich genau anschließen. Das meiste wurde tatsächlich schon gesagt. Ich glaube, genau darum geht es eigentlich, mit seinen Einstellungen auch nach außen zu gehen. Ich kenne das von ganz vielen Veranstaltungen und deswegen finde ich es eigentlich auch cool, so viele Gesichter zu sehen, die ich noch nicht kenne. Ich hatte auch schon vor vier Jahren, habe ich bei der Ukraine Agenda angefangen, eine Veranstaltung zu Lastenrädern gemacht. Letztendlich waren das alle Leute, die ich kannte, die Lastenräder toll finden und ich, die auch Lastenräder toll finde. Das hat relativ wenig gebracht, außer dass wir uns nochmal mit einem Experten zusammen vergewissert haben, dass das wirklich toll ist und keine neue Idee ist, weil Posträder gab es schon immer. Genau deswegen ist es wichtig, Vorbild zu sein und nicht nur nach innen, sondern auch nach außen zu tragen und das Ganze mit einem Strahlen. Ich weiß, wie schwer das manchmal ist. Ich kannte das selber früher, dass ich das ganze Unheil der Welt auf meine Schulter mitgetragen habe und dann gemerkt habe, dass ich in Diskussionen auch einfach so eine Wut mit dabei hatte. So eine Art, warum verstehst du das nicht? Wir wissen doch eigentlich genau, wo wir hin müssen. Ich habe aber gemerkt, das führt beim Gegenüber dazu, eigentlich mehr in eine Trotzhaltung zu gehen und eigentlich noch weniger von dem zu machen, was ich eigentlich demjenigen vermitteln möchte. Ein Beispiel von mir selber. Man findet es ja immer wieder, eigentlich auch im Persönlichen. Wir waren irgendwo mal campen und wir hatten eine Person dabei, die mich den ganzen Tag gebasht hatte, dass ich eine Avocado mit dabei hatte und dann wie viel Wasser das braucht und wie der CO2-Fußabdruck von der Avocado ist. Das hat mich nicht dazu gefühlt, dass ich keine Avocado mehr gekauft habe, sondern dass ich Wut auf die Person hatte und das nächste Mal dachte, jetzt kaufe ich erst recht eine. Ich glaube, das funktioniert im Kleinen bei uns Menschen genau wie im Großen. Wenn ich einer Person sage, du musst das so und so machen und dann auch noch immer wieder mit dem Finger drauf zeige, dass du das ja mal früher anders gemacht hast und anders gesehen hast, ich glaube, dann wird die Person niemals vorankommen. Das ist ja auch was, was wir immer wieder gerne machen, dass wir sagen, jetzt sagt der Politiker, die Politikerin das und das, aber in der letzten Legislaturperiode hat die noch so und so abgestimmt. Und das ist super, dass sie ihre Meinung geändert hat. Und dann ist mir eigentlich auch die Intention nicht wichtig, weil wenn man auf die Sache guckt, dann ist es einfach gut, dass die Person ihre Meinung geändert hat, auch wenn das durch einen Fraktionszwang letztendlich gewesen sind oder weil sich einfach Mehrheiten in dem Moment geändert haben. Da finde ich das erstmal gut, dass wir uns alle auch zugestehen, dass wir uns verändern können und dass wir uns eigentlich auch verändern wollen. Und jetzt gerade ist es einfach nur zu den jetzigen Gegebenheiten. Konkurrenzprinzipien hatten wir gerade eben, die einfach in unserem ganzen System überall drinstecken. Schon in der Schule vergleichen wir uns miteinander, also durch Noten. Im Sportunterricht müssen wir gegeneinander rennen und sagen nicht, okay, wie können wir gemeinsam jetzt gerade dieses Spiel gewinnen, sondern auch da hast du halt eine Mannschaft gegen dich. Und es setzt sich halt fort in der Politik. Das ist auf Konkurrenzprinzipien Fördermittel. Selbst bei Zivilgesellschaft hat man Konkurrenzprinzipien drin. Und es setzt sich halt fort. Und ich denke, das müssen wir einfach wissen und nicht gegenseitig dafür verurteilen. Und dann, was es halt natürlich auch braucht, ist ein langer Atem und tatsächlich ein relativ stabiles Gemüt. Das ist auch etwas, was ich mir aneignen musste, was ich nicht immer ganz gut schaffe, aber wo ich denke, anders kommen wir tatsächlich nicht voran. Genau, dass wir immer wieder bei uns selber schauen, dass man sich in dem Moment mit seinen Emotionen reguliert und die bei sich in dem Moment belasten weiß, okay, das ist meine Wut gerade in dem Moment, die jetzt gerade mit der anderen Person gar nicht so viel zu tun hat. Ich möchte mal zurück zu dem Thema Teilen oder Anteilen. Gemeinsam Dinge tun. Ich finde, es ist wichtig, dass wir diese großen Zeiträume, die wir auf Arbeit verbringen, das ist ja immerhin ganz schön viel bei Großeltern, dass man diese Zeit nutzt, um gemeinsam zu arbeiten. Das ist natürlich toll, wenn es Initiativen gibt und man trifft sich extra und es gibt Stammtische und Austausch und so, aber dieser Großteil an Zeit, den wir gemeinsam arbeiten, finde ich, ist ganz wichtig, dass wir da gut miteinander auskommen. Und ich sehe jetzt auch die Herausforderung, dass so viele geflüchtete Menschen bei uns sind, auch viele junge Menschen, und dass man versucht, sie möglichst zu integrieren in diesen normalen Arbeitsalltag, durch Ausbildung zum Beispiel. Wir haben in der VG, ich weiß jetzt nie, wie viele Leute aus verschiedensten Ländern inzwischen, die natürlich alles gemeinsam haben. Sie sprechen miteinander Deutsch, aber haben natürlich andere Sprachen. Und es ist anstrengend, Leute auszubilden, die oft die Vorkenntnisse nicht allzu groß sind oder aus einem anderen Kulturkreis kommen, die andere Feiertage haben, die oft auch junge Männer zu jungen Frauen ein anderes Verhältnis haben oder aufbauen wollen, als wir es gewohnt sind. Das ist wirklich anstrengend, aber es ist auch unglaublich bereichernd letztendlich. Das ist keine Phrase. Und man muss natürlich beide Seiten sehen. Das heißt, man muss auch die Leute sehen, die deutscher Abstammung sind, deutscher Muttersprache, und die das ja jeden Tag mitmachen müssen. Die müssen zusammenarbeiten, und die Arbeitsleistung muss am Ende stimmen. Also wir können es ja uns auch als Genossenschaft oder als Markt nicht leisten, jetzt irgendwie den Leuten mit durchzuziehen, sag ich jetzt mal so ganz blöd. Also diese Herausforderung ist groß. Wir haben uns da jetzt gestellt. Und mein nächstes Ziel ist eigentlich, dass man auch an die Mitarbeitenden, also dass man denen Mittel in die Hand gibt, wie sie gut mit der Situation klarkommen. Zum Beispiel einfache Sprache zu lernen oder wie verständige ich mich am Anfang, wenn das Deutsch bei dem anderen noch nicht so gut ist. Oder hält man es halt auch aus, dass zwei Leute Arabisch miteinander sprechen und ich verstehe nie, was die eigentlich reden. Ja, reden die jetzt über mich? Also diese ganzen Sachen. Also dass man da in den nächsten Jahren sich darauf einstellt, dass ich was verändern muss. Wenn Leute bei uns bleiben sollen, wollen, und die halt unseren Arbeitsalltag auch miteinander teilen wollen. Und das gut. Was hast du gesagt? Uns dabei wohlfühlen wollen. Danke, Barbara. Also ich nehme auch mit, dass auf jeden Fall eine hohe Integrationsleistung natürlich auch in gemeinschaftsbasierten Projekten steckt. Und das ist, glaube ich, auch ein wichtiger Beitrag, den Sie eben auch leisten. Dass es sozusagen, ich habe es ja auch gesagt, eine viel größere Breite an verschiedenen Perspektiven auch beinhalten soll. Sodass man vielleicht auch als eine Qualität solcher Projekte einfach immer wieder mitgeben muss. Dass Gemeinschaften, dass Gemeinschaft eben so vielfältig ist und auch nicht immer das Gute. Wir hatten es auch am Freitag, dass man auch sagte, in Deutschland der Gemeinschaftsbegriff ist eben auch verbrannt aufgrund der Geschichte. Und hier muss man neue Definitionen finden, neue Perspektiven eröffnen, was denn für eine neue Qualität Gemeinschaft haben kann. Und die sehe ich, also du beschreibst das so, tatsächlich auch in der Öffnung von Perspektiven, in der Vielfalt, die zu einem Kriterium von Gemeinschaft gemacht wird. Damit wir mit der Gemeinschaft auch was ordentliches anfangen können. Da drinnen müssen ja, ich sage mal, Zwecke und Ziele definiert sein. Ich glaube, das ist etwas, was auch fehlt. Wenn man im Individualismus vielleicht auch sagt, ich bin ja niemandem rechenschaftspflichtig. Ich habe das irgendwann mal so als wie so eine moralfreie Zeit empfunden. Was muss ich denn machen? In der Gemeinschaft muss ich schon sagen, was ich mache. Und dann kriege ich Feedback. Und dann sagt jemand, nee, das geht aber nicht hier. Das kannst du so nicht machen. Da kann ich tun und lassen, was ich will. Und das äußere ich dann auch, wenn ich eingeschränkt werden soll. Dementsprechend, also ich glaube, da kann man eine ganze Menge lernen über sich auch selbst. In der Gemeinschaft. Vielleicht lernt man sich da erstmal richtig kennen. Und ja, und das ist der große Wert daran. Ich hätte noch eine Frage vielleicht an Barbara, weil wir ja sozusagen auch bei dem Thema Multiplikation oder Verbreitung waren. Also ich habe es speziell bei der VG oft beobachtet oder gelesen. In der Zeit war ein Artikel über euch, die Schrott und Korn, eigentlich nahezu regelmäßig informiert über die VG als ein sehr erfolgreiches Projekt, eine Genossenschaft, die wirklich eine Blaupause sein kann. Kennt ihr andere Kreise, andere Organisationen, die sich sagen, Leute, wie macht ihr das? Wir würden das gerne so ähnlich machen oder könnt ihr uns da beraten? Weil ich habe jetzt so lange Erfahrungen damit. Ihr habt gesehen, wie euer Lieferantenkreis im Wechselverhältnis mit euch als Vertrieb gewachsen konnte, sich stabilisieren konnte. Gibt es da Interesse, aus anderen Regionen so etwas ähnliches zu machen? Das gibt es auf alle Fälle. Wir bekommen öfters Anfragen, also zur Beratung. Wenn es direkt um Genossenschaften geht, dann empfehlen wir sehr gerne, auch in Hamburg den Verein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens. Die beraten auch kostenlos. Wir kriegen eher jetzt so Anfragen aus dem Umland von Priesten. Könnt ihr bitte bei uns einen Laden machen? Das können wir nicht. Aber wir beraten sehr gerne natürlich. Wenn es eine Gruppe gibt, die das vorhat, dann ist das überhaupt kein Problem. War das die Frage? Okay. Jetzt haben wir lange genug gesprochen. Ich würde jetzt einfach mal öffnen für euch. Wenn ihr Fragen stellen möchtet, wenn ihr Kommentare habt, dann seid ihr jetzt herzlich eingeladen, mit uns ins Gespräch zu kommen. Erstmal vielen Dank an euch, alle hier auf dem Podium, für die vielen Antworten und Ideen und Kommentare. Wenn da für euch Fragen aufgekommen sind, dann freue ich mich, wenn ihr euch an uns wendet und wir ins Gespräch zusammenkommen. Vielen Dank euch erstmal. Ich habe zwei Fragen. Wir sind eine Gruppe hier. Ich würde mal sagen, wenn ich sage, wir haben Global Warming, Klimawandelproblem, CO2, also wir verstehen uns hier. Ich würde mal sagen. Aber in der Realität ist das nicht so. Wir haben die ganze Woche Festival. Das finde ich gut, aber wir sind unser Bubble. Und auch ich nicht, aber wir sind alle Deutsche, sprechen Deutsch und kein Ausländer hier. Meine Frage ist, zwei zusammen, wie kann ich, wie können wir besser das Wort Brückenbauern Also ich hatte nur den Begriff mal eingeworfen, Brückenakteur, also jemand der unterschiedliche Wie kann ich besser, also auf einer Seite wenn ich mit Leuten, die sagen einfach, nein, ich glaube Klimawandel gar nicht. Wie kann ich besser kommunizieren? Nicht so wütend und alles. Und auch, das ist wir müssen das zusammen schaffen. Das schaffen wir nicht alleine, nur in Dresden. Und wie können wir zusammen, also dann außerdem Deutschland und EU und alles. Wie kann ich besser machen? Ja, ich glaube, wenn wir das gelöst haben, dann hätten wir ganz viel gelöst. Ich glaube, es gibt so viele Menschen, die gerade genau daran tüfteln und eben an Kommunikationstechniken auch tüfteln, um eben diese Zielgruppen auch zu erreichen. Ich glaube, da brauchen wir, müssen wir zwei unterschiedliche Zielgruppen angucken. Das eine sind sozusagen diejenigen, die zwar der Wissenschaft glauben und wissen, dass wir gerade einen menschengemachten Klimawandel vor uns haben, den wir schaffen müssen und sich nicht darüber einig sind, wie wir dieses Ziel erreichen und eine gewisse Bequemlichkeit vielleicht mit dabei haben, es vielleicht nicht so ernst nehmen. Ich glaube, mit denjenigen kann man sprechen und diejenigen kann man auch erreichen. Wir machen das von der lokalen Agenda so, dass wir halt versuchen möglichst breit einzuladen. Wenn wir zum Beispiel eben eine Stadtratsvorlage oder sowas vorbereiten, dass wir auch Fraktionen mit dabei haben, wo wir wissen, dass die auf jeden Fall bei der Art der Umsetzung, wie wir sie zum Beispiel in dem Moment vorschlagen, nicht unbedingt super amused sind. Aber trotzdem ist es wichtig, miteinander in Kontakt zu gehen und dann eben zu überzeugen, nicht nur durch Sachargumente, sondern auch einfach zu zeigen, das ist einfach eine gute Lösung, auch für eure Wählerinnen und Wähler. Nicht einfach, weil ihr falsch gelegen habt, sondern letztendlich, weil das eigentlich genau das ist, was ihr auch wollt. Thema Verkehr. Sobald du über deine eigene Straße sprichst, möchtest du nicht mehr 50 überall parken und keinen Baum, sondern du möchtest plötzlich ruhig, schattig und irgendwie ein bisschen grün vor der Tür, ist eigentlich auch ganz schön. Ich glaube, so kann man Menschen erreichen, wenn man mit ihnen immer wieder auf die persönliche Ebene geht und sie von ihrer Gruppe entkoppelt. Ich glaube, da kann man tatsächlich relativ viel erreichen. Und hier jetzt die Future Festival, ich fand's schon super, dass ihr überhaupt so breite Werbung gemacht habt. Und wie gesagt, ich, bestimmt ist es eine Bubble und wir ticken irgendwie ähnlich. Es ist ein Nachhaltigkeitsfestival, wir sind in Dresden, es ist eine sehr gespaltene Gesellschaft. Aber trotzdem erstmal super. Das sah vor fünf Jahren anders aus, da habe ich alle gekannt im Raum. Und dann die andere Zielgruppe sind tatsächlich diejenigen, bei denen ich denke, die können wir gerade einfach nicht gut erreichen, weil die nicht das gleiche Kommunikationsziel haben wie wir. Weil wir wollen, glaube ich, über Realitäten sprechen und wir möchten irgendwie zu einem Ziel kommen und andere möchten dir eigentlich alles madig machen. Wir haben immer mal wieder Menschen, die einfach für gar keine Argumente mehr wirklich zugänglich sind. Und das ist wirklich schwierig. Man braucht, glaube ich, den ganz persönlichen Dialog und muss dann immer tiefer graben nach gemeinsamen Werten. Dann geht man irgendwann hin, selbst wenn du daran nicht glaubst. Selbst wenn du irgendwo eine Studie gefunden hast, die sagt, nee, aber Klimawandel hat es schon immer gegeben und eigentlich ist das Artensterben, das gibt es gar nicht. Musst du immer tiefer graben nach wo ist eigentlich unser gemeinsamer Wert. Und irgendwann kommst du dahin, so gut, selbst wenn es das alles gar nicht gibt, saubere Luft ist doch ganz okay, hast du doch erstmal kein Problem damit. Plastik auf dem Boden ist doch okay, hast du doch wahrscheinlich auch kein Problem damit. Oder dass deine Straße relativ ruhig ist und gegen Bäume wirst du vielleicht auch nichts haben. Kinderarbeit findet auch keiner schön, auch wenn du nicht an den Klimawandel glaubst. Das ist doch etwas, was du vielleicht nicht schön findest. Es gibt auch die Menschen, die sagen, nach mir die Sintflut. Da gab es ja jetzt dieses wunderschöne Instagram-Video, was jetzt hoch und runter geht. Schwierig, die Menschen zu erreichen. Ich glaube, das ist dann wirklich Individualismus an der Spitze, sozusagen. Da mühst du dich ab. Ich glaube, jeder Mensch hat begrenzte Ressourcen und das musste ich wirklich auch erst lernen. Du hast begrenzte Ressourcen und die muss man in dem Moment gut einsetzen, anstatt versuchen mit allen in Kontakt zu treten. Sondern auch das ist super, dass wir uns gegenseitig immer wieder stärken und vergewissern und sagen, ja, es gibt auch andere Menschen, die ticken wie ich. Und auch da kann ich mir vielleicht noch das eine oder andere Argument abholen. Ja, noch ganz nill dazu. Wir können das so unterschiedlich, wie wir manchmal denken und so unterschiedlich, wie wir unsere Welt wahrnehmen. Wenn wir aber nach den Gemeinsamkeiten suchen und wir finden sie. Sich darauf konzentrieren und im Augenblick ich habe aufgehört, über das 1,5 Grad Ziel zu reden. Ich habe aufgehört, über den Klimawandel zu reden. Aber ich sage, war dir nicht letzten Sommer auch zu heiß? Und schau mal, die Bauern, deren Ernten sind total kaputt gegangen. In den letzten drei Jahren ist das ja, ja, das gibt es immer. Naja, das bringe ich noch nicht. Aber eben da, wo sie ich will sie ja nicht zu säufern machen. Denen blicken sie ja gar nichts mehr. Aber so diese Sachen, die wir in unserem Alltag wahrnehmen, einfach darüber sprechen und dann haben sie immer noch Ausreden. Aber sie fangen dann an zu überlegen und ich suche diese Leute regelrecht und versuche mal so zwei, drei zusammen zu finden. Weil die gehen zu zweit, zu dritt, zu viert dann wieder spazieren und einer von denen ist doch ein bisschen offener. Und dann vertrauen die sich und die knacken mir dann die Gruppe. Und wenn ich sie denn, ja, ihr lacht da drüber, ich bin Direktkandidat im Leipziger Landkreis gewesen und Grimma, ich weiß nicht, ob ihr euch erinnert, der Fackelmarsch. Diese Leute habe ich aufgesucht. Und da hat sich in deren Denken doch einiges geändert. Und sie haben mir erzählt, warum sie so sind. Weil sie sich unwohl fühlen. Weil sie einfach gestresst sind. Sie haben das Gefühl, sie verlieren den Zweiten Weltkrieg ein drittes Mal. Einmal, als die Russen einmarschiert sind, das zweite Mal bei der Wende und jetzt bei der Klimawende. Und da muss ich sie versuchen abzuholen und sagen, aber hier müsst ihr versuchen, euch gegenseitig zu stützen und euch nicht abzugrenzen und auf alles einzuschlagen. Weil dadurch fühlt ihr euch nicht wohler, sondern sucht nach Lösungen. Nicht nach den Problemen suchen, sondern nach den Chancen. Und wer von mir eine E-Mail gekriegt hat, der weiß, da steht unten, Krisen wahrnehmen, Chancen nutzen, Zukunft gestalten. Und jede Krise ist eine Chance, um die Zukunft positiv gestalten zu können. Ein ganz kleines Kommentar kann ich mich an der Stelle auch nicht verkneifen, weil ich finde diese Frage total wichtig, die du gestellt hast. Und auch super passend eure Antworten dazu, aber wir als Zukunftsgestalten, also als Verein, der hinter dem Festival steht und auch noch andere Projekte machen, zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung, stellen uns natürlich auch sehr oft diese Frage, wie können wir noch andere Leute erreichen, als die, wie du es jetzt eingangs beschrieben hast. Wir wissen ja alle Bescheid und haben im Prinzip die gleiche Meinung. Und ein guter Weg, den wir dort gefunden haben und den auch die meisten von euch auf der Bühne machen, ist Bildungsarbeit im Kinder- und Jugendbereich. Wir sind viel auch an Grundschulen unterwegs zum Klimawandel, tauschen uns mit den Kindern aus, bringen das als positive Botschaft, das ist natürlich nochmal eine besondere Challenge, aber das ist etwas, wo ich direkt auch merke und auch weiß, ich höre das dann von den LehrerInnen im Nachgang, das ist dann abends zu Hause am Brotstisch Gespräch. Also die tauschen sich aus mit ihren Eltern darüber, was sie dort in der Klasse gehört haben, nehmen das ganz begeistert mit, die kommen nach der Einheit dann zu mir, oh, wann kommst du wieder? Also die sind voll dabei, total offen fürs Thema und mit dem Elternhaus erreiche ich komplett den Querschnitt der Bevölkerung und das finde ich ganz wichtig. Und genau, da sitzt ihr alle hier, macht das. Ganz kurz was ergänzen, weil das ist genau das, was ich vorhin meinte aus der Wirtschaft abgucken, also ich habe irgendwann in meinem letzten Leben eine Autowerkstatt betrieben in München und ich habe für McDonalds Deutschland gearbeitet und die Fahrzeugflotte gepflegt und dann habe ich dort öfter mal aus dem Mähkästchen geplaudert, gehört, wie die Strategien, die Geschäftsstrategien von den McDonalds Vorständen so sind und das ist genau die Strategie, weswegen gibt es denn diese Kindergeburtstage kostenlos bei McDonalds, weil ich über die Kinder an die Eltern rankomme und das, woran die eigentlich an so einem Kindergeburtstag verdienen, sind die drei Hamburger, die die Eltern während sie dort sitzen ein Däumchen drehen oder nicht Däumchen drehen, sondern sich die Burger reinschieben und das ist eine erfolgreiche Strategie bei McDonalds also abgucken, gucken Nicht nur bei McDonalds auch bei den städtischen Bibliotheken Wir haben hier ganz viele Kita-Gruppen, Schulklassen also die wegen verschiedener Themen zu uns kommen, also auch unter anderem zum Thema Nachhaltigkeit und wir können nicht die ganze Welt retten, wir können es aber zumindest versuchen also im Kleinen, also dass wir konkrete Maßnahmen umsetzen also bei uns im Haus, in unserer Institution, dass wir zum Beispiel Ökostrom beziehen, auf LED umstellen Diejenigen, die die Führung mitgemacht haben, haben diese wunderbaren Trinkwasserautomaten gesehen also neben denen keine Plastikböcher stehen die Besucherinnen und Besucher wissen schon, also dass sie ihr eigenes Geschirr sozusagen mitbringen müssen Demnächst bekommen wir ein Lastenrad Die blaue Garage steht schon hinterm Kulturpalast Lastenrad über Friedrich und Frieda und ja, also wir versuchen auch natürlich unsere Mitarbeitenden für dieses Thema zu sensibilisieren dass sie mit dem Rad oder mit der Straßenbahn zur Arbeit kommen und ja, also zum Thema Nachhaltigkeit passiert hier wirklich sehr viel also abgesehen von den ganzen Veranstaltungen die wir machen und Medien die wir hier zur Verfügung stellen wir haben hier Bienen auf dem Balkon es gibt die Bibliothek der Dinge, das ist unser Beitrag zum Thema Ökonomie des Teilens, also dort gibt es verschiedene Gegenstände die man nicht zu Hause haben muss, sondern hier ausleihen kann, es gibt auch Musikinstrumente, also man kann sie hier ausprobieren und dann also mit nach Hause nehmen und ja, also ich könnte diese Aufzählung noch endlos fortsetzen, ich wollte damit nur sagen, also dass man nicht verzweifeln sollte, also dass eben dieses Problem so riesig ist, natürlich ist das ein großes Problem, also wir haben hier, also wir sind kurz vor einer Klimakatastrophe aber jeder von uns und jede Institution kann seinen und ihren Beitrag dazu leisten Ich habe hier die nächste Frage, nur ganz kurz, ein kleiner Hinweis an die Gäste, die online zugeschaltet sind, ihr seht dort auf der Folie hinter unseren Podiumsgästen den Slido-Code also entweder schafft ihr das, das über den Bildschirm zu scannen, dann könnt ihr direkt eure Fragen hier reingeben oder ihr geht einfach auf die Veranstaltung jetzt gerade auf der Webseite www.dearfuturedresden.de und habt dort den Zugang, aber jetzt die Frage Das war eher noch ein weiterer Impuls zu der Frage, wie wir die fabelübergreifend oder blasenübergreifend das Thema weiter platzieren können oder das Thema halt Gemeinwohl und Nachhaltigkeit weiter platzieren können und da finde ich die Gewissheit oder die Vorstellung total wichtig dass unser Weltbild zum geringsten Teil aus einer logischen Schlussfolgerung resultiert. Also auf der Peergroup, was ich erlebe ahme ich nach, da wachse ich rein, da entsteht meine Normalität, meine Gewohnheit und das reproduziere ich. Das Wenigste verändert sich von meinem Weltbild durch logische Schlussfolgerung. Also wenn wir uns verbreitern wollen mit der Idee von Gemeinwohl, dann geht es nicht darum andere Leute zu überzeugen, argumentativ aber ich habe doch mehr Recht als du sondern es geht darum, unabhängig von dem Thema zu erleben wie man zusammenwirkt, Kooperationserfahrung also mit kooperationswilligen Zusammenwirkungen erleben und dann denkt die Person mich auch mit wenn es darum geht, gemeinsame Räume zu gestalten wenn es darum geht, einen gemeinsamen Brunch zu machen dann ist auch die Person, die sonst nur Fleisch konsumiert auch bereit, einen veganen Fleischsalat mit auf den Tisch zu bringen und selbst zu erleben ach krass, das kann man ja auch einkaufen, schmeckt ja gar nicht so viel anders und dann entsteht eine andere Normalität, eine andere Gewohnheit, aufgrund der weil ich dann zu dieser Peergroup dazugehöre wenn wir mehr, wir haben alle irgendwelche anderen Beziehungsräume, wo wir ob es für Kickelvereine ist, ob es auf Arbeit ist wir sind ganz viel, auch alle an anderen Bubblen drinnen, an anderen Blasen drinnen und wenn wir überall dort mehr den Fokus aufmachen uns nicht über das Thema abzugrenzen sondern einfach darin zu investieren dass wir zusammenwirken, dass wir uns gegenseitig darin wohlwollend erleben, wie schön es ist gemeinsam etwas auf die Straße zu bringen zu einem komplett anderen Thema von mir aus aber sich daran auch auszuhalten zuzulassen, mit unterschiedlichen Standpunkten Fokus auf, wie die kooperieren wollen die können etwas anpacken, egal was das restliche Thema ist, dann wird sich das von ganz alleine verbreitern Wenn ich darf, weil ich fand die Frage nicht so toll mir ist tatsächlich auch gerade noch so viel dazu eingefallen ich versuche es trotzdem kurz zu halten ich glaube, was das Wichtigste ist, ist Niedrigschwelligkeit eigentlich ich merke das auch ich finde es ziemlich gut, dass das Symposium jetzt Konferenz heißt, dass wir wirklich bei gemeinsamer Sprache schauen, dass wir die möglichst leicht gestalten, weil ich kenne das auch wenn ich mit einer Nachhaltigkeits Bubble rumsitze dass man auch einfach gemeinsames Wording hat und dass man dann andere auch einfach gar nicht mehr mitnimmt und dann zum Beispiel beim Gendern zu Leuten total hart ist und sagt, du hast das aber nicht und dann mit dem Zeigefinger kommt deswegen ist es glaube ich wichtig, dass man Leuten, die noch gar nicht wirklich mit dabei sind, nicht erstmal konfrontiert mit dem oh, du machst aber das nicht und das nicht und das nicht sondern wirklich erstmal so, schön, dass du mit dabei bist und schön, dass du dieses und jenes machst, was hältst du eigentlich noch von der letzten Idee so wie kommen über Vegetarismus zum Beispiel irgendwie rein dass sie sich überhaupt mit Ernährung beschäftigen und dass man dann halt eben nicht sagt du, keine Ahnung du ernährst dich jetzt vegetarisch oder hast sogar mal den veganen Fleischsalat probiert und jetzt musst du eigentlich schon die extra Meile auch noch mitgehen ich glaube, dass man Menschen in ihren Anfängen unterstützen muss und deswegen, genau, also Niedrigschwelligkeit wäre auf jeden Fall auch wichtig und vielleicht nur noch eine kurze Sache, ich denke wir sind gerade und deswegen erleben wir so viele Widerstände an einem gesellschaftlichen Tipping Point das war auch was ums Frauenwahlrecht gegen um Sklaverei, da hatten wir einfach super viele Widerstände man konnte sich gar nicht vorstellen, wie soll das denn danach aussehen, unsere Gesellschaft funktioniert nun mal so, das haben wir schon immer so gemacht und irgendwann ist man an dieser Schwelle wo man auch durch die Multiplikation eben von Ideen und nichts verbreitet sich so schnell wie Ideen, insbesondere wenn die Zeit von der Idee gekommen ist, wo man irgendwann über die Schwelle drüber geht und sich dann fragt warum haben wir das eigentlich jemals anders gemacht und ich glaube, da sind wir gerade und das ist eigentlich schon ziemlich positiv gerade Ich würde mal ganz kurz weil ich was auch hier zu dem Kommentar, den ich sehr spannend fand zum Thema rational erschließen, Weltbild und so weiter, wir hatten ja gestern hier unsere Science Slam, das war super besucht und ich habe aber neulich auch wirklich gelesen, dass es nicht die Fakten sind dass es wirklich selten die Fakten sind die uns dann irgendwie überzeugen und das ist natürlich auch spannend, also wir leben in einem Zeitalter, in dem wir wahrscheinlich mehr Fakten über unsere Welt zusammengetragen haben als jemals zuvor und wir sind uns uneiniger als jemals zuvor, welche dieser Fakten jetzt überhaupt handlungsanleitend sind und ich denke, wir sollten uns vergegenwärtigen, dass der Zustand der Welt uns nichts darüber aussagt, was wir zu tun haben also das Sein und das Sollen fallen ein bisschen auseinander und ich glaube, das können wir auch mehr wieder lernen wenn wir einfach in Beziehungen treten mit anderen, also dort fängt auch Moral wieder an, denn Fakten enthalten ja jetzt auch nicht unbedingt Moral sondern die entsteht als Kompass im Umgang mit anderen und ich glaube, das ist in der Beziehungsarbeit darüber wie unsere Zukunft aussehen soll, einfach viel handlungsanleitender, das heißt jetzt nicht, dass wir uns von der Wissenschaft fernhalten sollten, aber vielleicht sollten wir schauen welchen Stellenwert die in diesem ganzen Prozess einnimmt, also das ist so die Überlegung, dass man sagt, okay die Dialoge sind halt entscheidend und die können einfach sehr lebensnah sein, das hatten wir ja vorhin schon Projekten gesehen Ja, vielleicht so aus meiner Erfahrung mit Gemeinschaften ich war jetzt in verschiedenen Vereinen und Gemeinschaften und ich glaube, wichtig ist auszuhalten, dass eine Gemeinschaft nicht so groß werden kann, weil das oft gar nicht funktioniert also dass es meistens bestimmte Begrenzungen gibt wahrscheinlich, weil wir einfach Menschen sind, die nur begrenzt auch kommunikationsfähig oder gemeinschaftsfähig sind und dann auch auszuhalten, dass in einer Gemeinschaft ein kleiner Teil aktiv ist dass man doch immer den harten Kern hat der die Arbeit leistet, da auch nicht sauer zu werden, also zu sagen, okay die kommen mal dazu, die gehen mal wieder weg und da muss ich mich einfach freuen und sagen, ich mach nicht alles alleine dann aber auch was ich auch vielleicht vermisst hab, was es bestimmt gibt und ich weiß auch, dass es das gibt, dass zu spät oft sich Hilfe gesucht wird in diesen Gemeinschaften, also wenn was schief geht dann bricht es manchmal auseinander aus ganz blöden Gründen, weil man nicht miteinander reden kann irgendwie oder weil das Thema so groß ist, dass man es nicht bewältigt da sich wirklich von außen Hilfe zu suchen und zu sagen, da gibt es Strategien Supervisoren, die da helfen können und ich glaub, dass ja diese kleinen Gemeinschaften zusammen doch was Großes bewältigen können also das ist nicht unbedingt diese Riesen wir sind alle eins und wir sind alle einer Meinung sondern aus verschiedenen Ecken was Großes entstehen kann, wie die vielleicht auch dann Ich wollte die Dame ergänzen mit einem Spruch das schönste Bild besteht aus vielen zigtausend kleinen Punkten Weitere Fragen, Kommentare? Ja, zum Thema andere mit ins Boot holen, fand ich sehr gut was er so gesagt hat die Blasen, die man so hat wirklich zu nutzen und vielleicht auch mal darüber nachzudenken, wie ist man vielleicht selber so dahin gekommen, wo man jetzt heute ist, bei seinen Gedanken und Überlegungen. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich dass es viel dem Umstand geschuldet war, dass meine Eltern wenig Geld hatten damals und ich dadurch eine gewisse finanzielle Sparsamkeit in die Wiege gelegt bekommen habe, die mich später dann, naja, dabei unterstützt hat, das Ganze in den ökologischen Kontext aufzusetzen das war so die Grundlage, die ich hatte und worüber ich dann, sag ich mal mich weiter vertieft habe und ich denke das sind halt so Punkte, da kann man die Leute dann abholen, wenn man sieht, da ist eine gemeinsame Schnittmenge und da kann man dann auch anknüpfen oder, was ich auch mal sehr gut fand, ich habe mal einen Film gesehen von, ja, das war so ein mittelmäßiger Actionfilm der irgendwie im Fernsehen lief also, ja, nicht so wirklich dolle, aber die haben wirklich gegen Ende, es ging um ja, die Welt geht um und da war ein Bösewicht gewesen gab es dann eine Stelle, die hat mich überrascht tatsächlich, weil ich es in dem Film einfach nicht erwartet hatte, da ist übrigens wenn ich mich richtig erinnere A World Beyond und da wurde sozusagen dann typisches Gespräch gegen Ende da standen die Helden quasi dem Bösewicht gegenüber und der hat dann seine Motive dargelegt und da ging es zusammengefasst einfach darum, ja dass er halt den Menschen das Ende vor Augen halten wollte und damit sie die Wahrheit sozusagen erkennt, dass sie etwas tun, dass sie handeln müssen und das Ganze war auch sehr gut ja, da in 2-3 Minuten sag ich mal zusammengefasst ein paar Worte, die wirklich recht inspirierend waren und die ich so in diesem Film nie erwartet hätte und auch das ist wieder so ein Punkt, da kann man vielleicht Leute, die einfach nur mal einen Actionfilm schauen wollten vielleicht abholen und inspirieren Applaus Man muss dafür keinen Actionfilm gucken man kann auch sich den Faust anschauen und sich einen Gedanken machen über die Stelle, ich bin der Teil von jener Kraft, die Böses will und Gutes schafft Ja weitere Fragen, Anmerkungen aus dem Publikum Bin ich da? Ich würde mich nochmal mehr auf diesen Weg, den ihr gegangen seid, fokussieren weil ich glaube, du hattest auch gemeint, dass es immer ein gewisses Durchhaltevermögen braucht, deswegen würde mich interessieren, was ihr persönlich als eine der größten Stolpersteine Richtung Gemeinschaftswerk Zukunft erlebt habt und wie ihr die überwunden habt, falls ihr erzählen wollt So viele Also ich glaube der erste Stolperstein ist, dass man irgendwann checken muss, okay ich kann eben nicht die ganze Welt retten und ich muss mich trotzdem mit der Welt und der Realität, wie ich sie vorfinde, jetzt noch arrangieren und meine Kapazitäten als Mensch sind begrenzt. Ich glaube, das ist auf jeden Fall total wichtig und eben gerade es ging ja auch noch darum, wie hat man sich überhaupt auf den Weg gemacht, einfach zu sehen jeder Mensch macht sich aus einer ganz unterschiedlichen Motivation auf den Weg also zum Beispiel habe ich angefangen, mich vegetarisch zu ernähren weil ich mein Kaninchen total süß fand und das total geliebt habe und einfach dachte, oh Gott irgendwie haben die ja was miteinander zu tun, die einen, die ich esse und das andere, dass ich halt die ganze Zeit streiche und das ist bei jedem halt einfach ganz individuell, warum man sich wegen irgendetwas entscheidet und es sind nicht die Argumente, es sind meistens schon tatsächlich emotionale Anteile die da in dem Moment greifen genau die, die einen wirklich auf den Weg bringen. Dass ich mich angefangen habe zu engagieren war zum Beispiel eigentlich gerade als die Krise losging, als so viele geflüchtete Menschen auch nach Dresden kamen, da bin ich nämlich gerade selber auch nach Dresden gezogen und wollte einfach etwas machen. Mich hat das einfach tief berührt. Ich hatte eine Patenschaft für Roma-Zwillinge und habe eine Initiative gemeinsam mit anderen gegründet und ein Projekt für Mitgeflüchteten organisiert und gemerkt überhaupt erstmal Selbstwirksamkeit erfahren, so ach, das geht, das kann man machen, man kann einfach irgendwas gründen, so aha, was sind Rechtsformen, was ist ein Verein aha, das machen wir nicht, wir docken es irgendwie an die TU an. Überhaupt erstmal zu sehen das geht irgendwie und dass man da eine Gruppe dafür braucht, mit denen man sich versteht und dann irgendwie einen Träger für irgendetwas braucht und dann letztendlich kann man einfach auch Dinge selber umsetzen habe dann in anderen Strukturen gearbeitet, habe wirklich unterschiedlichste Strukturen kennengelernt aber überhaupt mal irgendwo anzufangen und dann auch Scheitern zu akzeptieren und nicht zu sehen, oh Gott, mein ganzes Leben hat jetzt hier gerade an der Stelle einen Cut bekommen, sondern nein das ist ein Learning und an der Stelle kann ich weitermachen und eben halt sich auch immer wieder Hilfe holen über die Dinge sprechen ist glaube ich sehr wichtig, das ist was, was mir total hilft, weil ich bin, wie gesagt früher hatte ich irgendwie das Gefühl, so das ganze Leid der Welt irgendwie auf meinen Schultern zu tragen, gerade wenn man mit Geflüchteten arbeitet, so was man dafür Videos und Bilder sieht, nicht aus dem Fernsehen, sondern was die selber auf den Handys haben, was die selber erlebt haben, das nimmt man mit nach Hause und da kann sich glaube ich die Beste einfach nicht emotional abgrenzen, auch die Frage, wie sinnvoll ist es sich da tatsächlich emotional abzugrenzen, aber ich habe das halt heute auch immer mal wieder, ich komme vom Mobildialog und habe immer wieder gehört, so von bestimmten Personen, die halt sagen, oh da bin ich aber Realist, dass das hier nicht funktionieren wird, dass wir den Verkehr in der Stadt irgendwie umbauen, da gehe ich halt auch mit so einer Krawatte nach Hause und bin halt froh, dass es da Leute gibt, die sich das anhören, dann in dem Moment und genau, ich glaube das sind halt letztendlich so die Bausteine, eben scheitern zu akzeptieren, immer wieder in den emotionalen Austausch zu gehen, ohne halt zu sehen ich bin ein kleines Rad im Getriebe, ich habe eine gewisse Rolle und genau dort hören meine Kapazitäten auf und da nehme ich mir auch mal eine Ruhepause. Ich würde vielleicht noch ergänzen, was ich wichtig finde, ist nicht in die Falle zu tappen, alle überzeugen zu wollen, also ab dem ersten Tag so rumzulaufen und ich habe da jetzt was und dann muss ich es alle überzeugen, weil das wird nicht funktionieren, das macht total frustriert, wenn man das ja merkt, dass man nicht alle überzeugen kann und sich die Diskussion vielleicht lieber für später aufzuheben, wenn man auch fest im Sattel sitzt und die andere Falle finde ich, die nicht zu verachten ist, es sich selber zu bewerten ständig. Also es ist okay, wenn ich mal einen Schnitzel esse, weil ich in einer gemütlichen Runde bin und dort vielleicht aber durch das Schnitzel, was dann etwas Verbindendes ist, ins Gespräch komme, über Schnitzel an sich und also genau, das ist nicht schlimm, wenn man nicht perfekt ist, weil ansonsten ist es das Nächste, was einen total frustrieren kann und also das finde ich so, sind zwei Bausteine und der dritte Stolperstein, denke ich, ist zu oberflächlich zu bleiben und ich habe mal so eine Weiterbildung als Permakulturdesigner gemacht und da sprechen wir immer von Qualitäten statt Produkte und dieses Produktdenken würde jetzt bedeuten, ich bin jetzt nachhaltig, ich brauche jetzt ein Lastenrad, ich muss mein Auto verkaufen, ich muss das, also so fertige Ideen schon vor Augen zu haben, sondern eher situativ und interaktiv zu beobachten und zu gucken, was ist denn in dem Moment jetzt genau das, was es braucht, da gibt es ja schon ein Lastenrad, das kann ich ja mit nutzen oder also um jetzt bei dem Beispiel zu bleiben und immer eher auf dieser Bedürfnisebene zu sein anstatt auf dieser Produktebene und lieber zu gucken, gibt es noch andere Ideen, die ich entwickeln kann, um das gleiche Ergebnis oder die gleiche Wirksamkeit zu erreichen. Genau, und dann nicht scheuen, irgendwelche Weiterbildungen zu machen, kann ich nur empfehlen und anderen über die Schulter zu gucken, andere anzusprechen, hey, du hast doch schon mal sowas gegründet, wie ich vielleicht vorhabe und wie hast du das gemacht, um nicht Fehler zu wiederholen, weil das ist ja gerade der riesen Vorteil an Netzung und Gemeinschaft und Kooperation so voneinander lernen zu können und nicht jedes Mal das Rad neu zu erfinden, was übrigens auch einen Haufen Ressourcen braucht. Ich habe das jetzt so ein bisschen unter Gemeinschaftswerk Schnitzel abgespeichert hier vom Thorsten. Also, danke. Und ich wollte einfach nur noch mal anknüpfen an den Gedanken, also für uns als Festivalteam war es auch so ein Schritt, zu erkennen, dass wir natürlich irgendwie uns sehr nah mit dem Thema beschäftigen, vielleicht gucken, wie viel Dimension hat das, das ist dann auch eben oft abstrakt, aber wir haben auch gesehen, und das kennt man ja aus der Präventionsarbeit im Rechtsextremismus oder in der Demokratiearbeit, da geht man zur Fußballmannschaft, es gibt ja Gemeinschaften, die da auch existieren, zur freiwilligen Feuerwehr etc., vielleicht sind das auch Ansätze in andere Netzwerke zu gehen und zu sagen, okay, vielleicht finden wir da auch jemanden, der unsere Idee ganz spannend findet und ich glaube, das sind dann viel bessere Multiplikatoren, als wir das sind, weil die sind in der Gruppe etabliert, die sind auch einfach alle erkannt, und ich glaube, dieses Potenzial sollte man auch nutzen, wir haben ja auch in unserem Team einfach eine Lehrerin und wir, also Schulen müssen sich ja zum Beispiel auch so erstmal absichern, was sind denn da für Leute, die da kommen, was erzählen die da, ist das überhaupt so konform mit dem, was wir da auch vermitteln wollen, sonst kommen natürlich vielleicht die Eltern und sagen, ihr macht hier Ideologiearbeit, schön, das geht eben nicht, und deswegen ist es gut, okay, wir haben Kontakt mit den LehrerInnen, wir haben Kontakt vielleicht mit einem Trainer oder wem auch immer, und wir gehen in diese Bereiche rein, die eine gesellschaftliche Etablierung schon auch hinter sich gebracht haben, und ich glaube, das kann einfach vielleicht auch so eine Empfehlung sein, generell solche Orte zu suchen, solche Wege zu gehen, um da ein Stück weiter zu kommen. Hat noch von euch jemand Anmerkungen und Fragen? Möchtet ihr noch vielleicht ein Schlussplädoyer loswerden? Ja, welches Abschlussplädoyer möchtet ihr gerne loswerden? Also, was bilanzieren wir Gemeinschaftswerk Zukunft, genau, was geben wir mit? Wir haben schon so viele spannende Sachen gehört, und ich glaube, es ist so ein schöner Ertrag gewesen. Genau, was würdet ihr gerne noch bestärken oder mitgeben? Also, ich möchte noch was loswerden, und zwar, dass ich Stillstand ganz gefährlich finde, Stillstand und sich auf dem auszuruhen, was man hat, dass man sagt, so haben wir es immer gemacht, und hier gab es Fragen, also, was sind eure Stolpersteine gewesen, wie habt ihr eure Initiative gegründet? Also, zu den Anfängen der städtischen Bibliotheken in Dresden kann ich aus eigener Erfahrung nicht viel berichten, also, weil die erste Bibliothek schon Ende des 19. Jahrhunderts in Dresden gegründet wurde, aber es ist ein stetiger Wandel, eine Entwicklung, also, die man jetzt auch merkt, also, wo unsere Direktion auch wirklich sehr, sehr fleißig und hartnäckig dran ist, also, gerade diese aktuellen Dinge, die in der Gesellschaft passieren und die Gedanken, oder die Themen, die in der Gesellschaft besprochen werden, einfach auch mit Leben zu füllen. Also, die städtischen Bibliotheken haben zum Beispiel auch die CARTA, Culture for Future, als einer der ersten Institutionen, Kulturinstitutionen in Dresden unterzeichnet und, ja, also, hier bewegt sich was, also, wir versuchen, mit der Zeit zu gehen und die Augen nicht, also, vor den Themen und Problemen der Gegenwart zu verschließen. Ja, also, wenn ihr keine weiteren Anmerkungen habt und ihr keine Fragen, dann würde ich mich bedanken bei euch. Dann das Mikrofon ist deins. Also, zu meiner Zeit, als ich noch jung war und unsere Oma uns freitags mit der Tomatensuppe quälte, weil Fleisch nicht gegessen werden durfte, habe ich mich mit der Zeit dran gewöhnt. Aber was ihr jetzt hier macht mit der Tomatensuppe, vegan, und dann schmeckt die auch noch, das ist ein Angriff auf mein Wohlgefühlen. Wie soll meine Oma jetzt dazu bringen, eine vegane Tomatensuppe zu kochen? Ja. Wahrscheinlich an die Gastronomie des Kulturpalastes. Wir geben das so weiter. Vielen Dank. Das würde mich daran anknüpfen, was ich finde, was einfach ein ganz, ganz wichtiger Baustein ist, ist ein Humor auf jeden Fall mitzubringen und bei sich selber immer mal wieder mit dem Augenswinkern dabei zu sein. Und ich glaube, das hilft ganz, weil wir auch bei Brückenbauen waren, ich glaube, das kann echt helfen, Brücken zu bauen zwischen Menschen, wenn man einfach miteinander gewisse Leichtigkeit hat. Und vielleicht noch was man unbedingt verhindern sollte, ist Zynismus. Was ich auch echt nicht abkann, ist diese ganze, die Welt geht eh unter und man kann jetzt nichts mehr machen und dann eigentlich alles Kacke finden und jedem die ganze Bigotterie immer wieder um den Latz knallen. Ich glaube, das ist etwas, wo wir überhaupt nicht vorankommen. Ich glaube, wir wissen alle, wir kommen aus dem gleichen System. Das hat gewisse Mechanismen in uns und in unseren Strukturen einfach geschaffen und deswegen sollten wir einfach versuchen, miteinander irgendwie in einem netten wohlwollenden Austausch zu gehen. Und genau, das Ganze, wenn das lustig ist, dann umso besser. Dann fühle ich mich zum Beispiel auch am wohlsten. Ja, das würde ich jetzt so stehen lassen. Genau und bedanke mich ganz herzlich, dass ihr hier Rede und Antwort gestanden habt und eure Ideen und Erfahrungen mit uns geteilt habt und genau, für eure Fragen, für euer Zuhören und ja, damit schließe ich das jetzt und wünsche euch noch einen schönen Tag und hoffe doch, dass ihr uns vielleicht in den Folgeveranstaltungen noch besuchen werdet. Es gibt noch zwei, drei Veranstaltungen, die wir hier im Programm haben. Würden uns sehr freuen. Genau, einen schönen Tag euch.

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