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Podcast_Gabriel_Belend_Ledion

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Belend

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In this podcast episode, the hosts discuss Stefan Zweig's book "Schachnovelle" and its exploration of the boundaries between a harmless pastime and a destructive obsession. They delve into the story's main characters, Mirko Djentovic and Dr. B., and their relationship with chess. They analyze the language and structure of the novel, highlighting the intense descriptions and the use of flashbacks to build suspense. They also discuss the effect of the story on the reader, emphasizing the reader's connection to Dr. B.'s struggles. The hosts draw parallels between Dr. B.'s obsession with chess and modern-day examples of hobbies turning into addictions, such as excessive gaming or social media use. They conclude that the book serves as a warning about the dangers of obsession and the potential harm it can cause. Willkommen zu unserem heutigen Podcast. Ich bin Edion und zusammen mit meinem geschätzten Teamkollegen Benen und Gabriel beschäftigen wir uns in dieser Folge mit einem literarischen Klassiker, der auch heute noch viel über uns und unsere Gesellschaft aussagt. Stefan Zweigs Schachnovelle. Ein Werk, das auf eindrucksvolle Weise die Grenzen zwischen einem harmlosen Zeitvertreib und einer zerstörerischen Obsession aufzeigt. Wir fragen uns, wie kann etwas, das so viel Freude bereitet, zu einer Sucht werden, die unser Leben beherrscht? Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die Tiefen der menschlichen Psyche. Angetrieben von dem Edelspiel der Könige, dem Schach. Gabriel wird Ihnen nun erzählen, um was es im Buch überhaupt geht. Die Schachnovelle spielt auf einem Passagierdampfer, der von New York nach Buenos Aires fährt. An Bord befindet sich der Schachweltmeister Mirko Djentovic, ein umgebildeter Mann, dessen außergewöhnliches Talent im Schachspiel ihn weltberühmt gemacht hat. Plötzlich tritt ein weiterer Passagier in Erscheinung, Dr. B., und schlägt Djentovic in einem improvisierten Match. Am Ende des Buches kommt es zu einem spannenden Duell zwischen Dr. B. und Djentovic, bei dem Dr. B. jedoch seine emotionale Stabilität verliert und das Spiel abbricht und nicht erneut den Wahnsinn zu verfallen. Aber Gabriel, was hat das mit Mirko Djentovic auf sich? Man sagt ja, dass er anasabitisch ist. Also, er ist extrem talentiert im Schach, aber sozial und intellektuell ist er unterdurchschnittlich. Er stammt aus einfachen Verhältnissen und wird als wenig gebildet, aber außergewöhnlich talentiert im Schach beschrieben. Man entdeckte sein Talent in jungen Jahren, als er mit einem Priester seine erste Schachpartie gespielt hatte und auch so das erste Mal mit Schach in Berührung kam. Er gewann von da an mehrere Partien und Turniere. Gabriel, wer ist eigentlich Dr. B.? Dr. B. ist ein österreichischer Anwalt, der während der Nazizeit von der Gestapo verhaftet und in Einzelhaft gehalten wurde. Also während seiner Isolation hat er fast einen psychischen Zusammenbruch. Bis er durch Zufall ein Schachbuch entdeckt hat und begann Schachpartien in seinem Kopf nachzuspielen. Gut, Legion, kannst du uns eine kurze formale Analyse zur Schachnovelle geben? Ja, klar. Also die Sprache in der Schachnovelle ist präzise und intensiv. Zweig verwendet viele Metaphern und detaillierte Beschreibungen, um die emotionale und psychologische Tiefe der Figuren darzustellen. Diese sprachliche Genauigkeit versteckt die Beklemmung und das Gefühl der Isolation, das Dr. B. erlebt. Die Geschichte wird größtenteils aus der Ich-Perspektive von Dr. B. erzählt. Diese Perspektive ermöglicht es dem Leser, direkt in die Gedankenwelt und Gefühle von Dr. B. einzutauchen. Dadurch wird die Erzählung besonders authentisch und eindringlich, weil man die Isolationen und den inneren Kampf des Protagonisten hautnah miterlebt. Gabriel, hast du noch etwas zu ergänzen? Ja, zum Spannensaufbau. Die Spannung wird durch die schrittweise Entfüllung von Dr. B.'s Erlebnissen im Exil aufgebaut. Die Erzählung beginnt ruhig, steigert sich aber durch die zunehmende psychische Belastung und die detaillierten Beschreibungen seiner Isolation. Zudem trägt die Struktur der Rückblenden dazu bei, dass der Leser Stück für Stück mehr über die Hintergründe erzählt, was die Spannung kontinuierlich erhöht. Die Wirkung auf den Leser. Die präzise Sprache und die Erstperspektive lassen den Leser die Qualen und die psychische Vermögung von Dr. B. sehr intensiv miterleben. Der langsame Spannensaufbau sorgt dafür, dass man immer tiefer in die Geschichte hineingezogen wird und die dramatischen Höhepunkte umso eindringlicher sind. Auch mir unscheinbarem Mann wurde diese Auszeichnung erwiesen. Ein eigenes Zimmer in einem Hotel. Nicht wahr, das klingt an sich äusserst human, aber Sie dürfen mir glauben, dass man uns keineswegs eine humanere, sondern nur ein raffiniertes Methode zudachte. Wenn man uns Prominente nicht zu zwanzig in eine eiskalte Baracke stopfte, sondern in einem lediglich geheizten und separaten Hotelzimmer behauste. Denn die Pression, mit der man uns das benötigte Material abzwingen wollte, sollte auf subtiler Weise funktionieren, als durch rohe Prügel oder körperliche Folter. Durch die denkbar raffinierteste Isolierung. Man tat uns nichts, man stellt uns nur in das vollkommene Nichts. Denn bekanntlich erzeugte kein Ding auf Eben einen solchen Druck auf die menschliche Selle als das Nichts. Indem man uns jeden Einzelnen in ein völliges Vakuum sperrte, in ein Zimmer, das hermetisch von der Aussenwelt abgeschlossen war, sollte statt von aussen durch Prügel und Kälte jener Druck von innen erzeugt werden, der uns schliesslich die Lippen aufsprangte. Auf den ersten Blick sah das mir zugewiesene Zimmer durchaus nicht unbehaglich aus. Es hatte eine Tür, einen Tisch, ein Bett, einen Sessel, eine Waschschüssel, ein vergiftetes Fenster. Aber die Tür blieb Tag und Nacht verschlossen. Auf dem Tisch durfte kein Buch, keine Zeitung, kein Blatt Papier, kein Bleistift liegen. Das Fenster starrte eine Feuermauer an. Dings um mein Ich und selbst an meinem eigenen Körper war das vollkommene Nichts konstruiert. Billen, hast du noch eine inhaltliche Analyse zu deiner Textstelle? Ja, klar. Also Dr. B. erzählt, wie er von der Gestapo in einem Hotelzimmer im Hotel Metropole eingesperrt wurde. Während dieser Zeit hatte er keinen Kontakt zu anderen Menschen und keine geistige Beschäftigung. Diese Installation sollte seinen Geist brechen. Dr. B. verwendet oft Bilder, um seine Installation zu beschreiben. Er vergleicht sein Zimmer zum Beispiel mit einem Grab oder aus dem vollkommenen Nichts, um zu zeigen, wie es sich befangen fühlt. Die wiederholte Beschreibung der Einkönigkeit seines Alltags verstärkt das Gefühl der Langeweile und des psychischen Drucks. Diese geben tief Einblick in seine Gedanken und zeigen, wie langsam er verrückt wird. Dr. B. beschreibt Momente der Hoffnungslosigkeit, die von kurzen Erinnerungen an bessere Zeiten unterbrochen werden. Diese Unterschiede verstärken die emotionale Wirkung seiner Erzählung. Durch die detaillierte und emotionale Beschreibung der Installation kann der Leser die Qualen von Dr. B. nachfühlen. Die Ich-Perspektive schafft eine enge Verbindung zwischen Leser und Hauptfigur, wodurch die psychische Folter sehr real wirkt. Die Kombination aus verschiedenen Stilmitteln und der strukturellen Darstellung machen die Verzweiflung und den inneren Kampf von Dr. B. deutlich. Die Stelle, in der Dr. B. seine Zeit im Exil beschreibt, zeigt Stefan Zweigs Fähigkeit, tiefgehende Gefühle und psychische Überraschung zu vermitteln. Legion, kannst du mir zunächst erklären, wie Schach für Dr. B. während seiner Gefangenschaft wie zu einer Rettung wurde? Ja klar, also Dr. B. war in totaler Isolation und hatte nichts, womit er sich beschäftigen konnte. Und als er das Schachbuch fand, wurde es halt sozusagen zu seiner Rettung. Weil es halt im Jahr gegen seine Einsamkeit und gegen seine Langeweile ging. Ja, das hört sich so an, als hätte das Schachspielen wirklich geholfen. Ja, also ich schließe mich hängend Legion an. Schach gab eigentlich Dr. B. eine mentale Herausforderung. Eigentlich war es eine Gelegenheit, sich mal abzulenken und sich nicht voller Langeweile zu töten. Es war eigentlich eine Flucht vor seiner Realität. Genau. Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt. Wie wurde dann das Schachspiel von einer Ablenkung zur Besessenheit? Legion? Also natürlich, anfangs war das Schach eine vollkommene Ablenkung. Aber je mehr Dr. B. spielte, desto mehr wurde er besessener davon. Weil wenn du ein Spiel 24 Stunden den ganzen Tag lang spielst, dann übernimmt es dich langsam. Ja, und Delim, was sagst du dazu? Also ich stimme wieder Legion zu, Dr. B. hatte keine Kontrolle mehr über das Spiel. Also was ganz am Anfang eigentlich nur eine Rettung war, wurde eigentlich zu einer Falle für eine Besessenheit. Seine Gedanken wurden eigentlich dominiert in dem Schachspiel. Also alles im Ganzen sehen wir, dass Schach mit Dr. B. zuerst eine Flucht aus der Realität war, aber dann zu einer Besessenheit wurde, die ihn fast zerstört hat. Ja, absolut, also es zeigt ja wie etwas Gutes wie das Schachspielen, wenn es aus der Kontrolle gerät, für einen schädlich sein kann. Genau, es ist sozusagen eigentlich eine Warnung vor den Gefahren von einer Besessenheit. Genau, also wir beobachteten dieses Phänomen im Buch bei Dr. B. Zuerst war es ja sein Hobby, aber dann wurde es schließlich versucht. Legion, kannst du mir erklären, wie der Übergang von Spaß zur Sucht im Allgemeinen passiert? Ja sicher, also es beginnt ja meistens damit, dass man ein Hobby hat, welches einem ja auch Spaß macht. Aber mit der Zeit wird es einem halt wichtiger, dieses Hobby. Und man verbringt immer mehr Zeit damit und schließlich wird es so eine Routine. Und irgendwann kann man einfach nicht mehr ohne das Hobby und das ist, wie zu sagen, ein Teil von deinem Leben. Genau, also es fängt halblos an und dann kann es immer wie mehr Raum einnehmen. Belen, hast du Beispiele für solche Entwicklungen? Ja, schon in der heutigen Generation sieht man ja jetzt zum Beispiel die Gamesoft oder Handsoft bei den Jugendlichen. Also viele Menschen spielen gerne Videospiele oder nutzen ihr Handy, um mit Freunden zu chatten oder halt ihre Social Media zu checken. Aber bei manchen Leuten wird es eine Sucht, eine Besessenheit, sie können nicht mehr ohne Social Media und ohne ihr Handy. Sie verbringen Stunden damit, sinnlos rumzuscrollen und auf Social Media zu hängen und vernachlässigen andere Bereiche ihres Lebens, wie zum Beispiel die Familie oder ihre Gesundheit. Ja, das ist ein sehr guter Punkt, Belen. Gabriel, wie siehst du das eigentlich im Vergleich zu Dr. B. und seinem Schachspiel? Ja, also bei Dr. B. ist es ähnlich. Schach war für ihn anfangs eine Ablehnung, aber dann wurde es zu einer Sucht. Er konnte nicht mehr aufhören zu spielen und das denn nur noch daran. Das ist das gleiche Muster, das wir bei modernen Süchten sehen, wie bei Gaming-Süchten oder Handy-Süchten. Das stimmt, also es beginnt ja immer mit irgendeiner halblosen Vergnügung und es endet immer mit einer Sucht, welche dich dein ganzes Leben lang verfolgt. Ja, also ich denke, es ist wichtig zu erkennen, dass diese Entwicklung schleichend ist. Man merkt einfach gar nicht, wie viel Zeit man verbringt, wenn man am Handy ist. Und wie viel Zeit man dafür investiert, bis es einfach mal zu spät ist. Und das gilt auch genau gleich bei Dr. B. Genauso für die Videospiele und die Hände, die wir heutzutage nutzen. Also, Legion und Gabriel, wie hat eigentlich Schachmodelle auf euch gewirkt? Also ja, ich muss sagen, die Schachmodelle hat mich wirklich beeindruckt. Also die Art und Weise, wie Stefan Zweig die Isolation von Dr. B. beschreibt, ist halt so intensiv und hat mich halt so beklemmt. Und es hat mir auch wirklich gezeigt, wie stark der menschliche Geist sein kann und auch das unter extremen Bedingungen. Ja, absolut. Ich fand vor allem den Einsatz von Schach als Metapher für den geistigen Überlebensgang sehr faszinierend. Das Beispiel wird zu Dr. B. treffen, obwohl es ihn gleichzeitig in den Wahnsinn gebunden hat. Zweig hat es wirklich geschafft, die Spannung aufrechtzuerhalten, obwohl die Handlung größtenteils in einem einzigen Raum spielt, also auf dem Schiff. Mir ging es eigentlich ähnlich. Die psychologische Tiefe der Welle hat mich sehr angesprochen. Aber, was ich eher weniger gut fand, waren die zu genauen Beschreibungen, was das Boot ein bisschen monoton und ein bisschen in die Länge gezogen hat. Es war viel zu detailliert, was den Laserfluss etwas bremst. Wie seht ihr das? Ja, also ich verstehe, was du meinst, Valent. Die detaillierten Beschreibungen haben mich auch ein wenig aufgehalten und fand es auch monoton. Aber gleichzeitig fand ich es auch, dass sie notwendig waren, um die Monotonie und die Qual der Isolation wirklich zu zeigen, wie echt das ist. Und diese Langsamkeit hat die Atmosphäre für mich noch intensiver gemacht. Genau. Ich glaube, das ist Teil der Wirkung. Durch die Wiederholungen und die langsamen Beschreibungen wird die Einzäunigkeit und die Verzweiflung, die Dr. B. erlebt, für uns als Laser spürbar. Aber ich kann auch sehen, dass das nicht jedem gefällt. Mich hat es jedoch in die Geschichte hineingezogen. Ja, das stimmt. Die Atmosphäre war definitiv eindringlich. Aber was mir eigentlich aufgefallen hat, war die Erzählperspektive. Die Perspektive von Dr. B. hat es ermöglicht, wirklich in seine Gedankenwelt einzutauchen. Man konnte seine Angst, seine Verzweiflung, hautnah miterleben. Ja, das fand ich auch so. Man hat sich so gefühlt, als wäre man selbst mit ihm in diesem Zimmer eingesperrt. Diese Nähe zum Protagonisten hat die ganze Geschichte für mich noch intensiver gemacht. Und Bernd, Gabriel, würdest du dir die Novelle eigentlich weiterempfehlen? Ja, auf jeden Fall. Ich würde sie jedem empfehlen, der an psychologischen Dramen interessiert ist. Auch für Leute, die sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessieren, ist sie sehr spannend. Vor allem, weil sie einen Einblick in die Methoden der Gestapo und die psychischen Folgen der Isolation gibt. Ich schließe mich Gabriel an. Das war's für die Episode von Schachnovelle. Mit dem Unterthema, wie es von Spaß zur Sucht kommt. Heute haben wir tief in die psychologischen und symbolischen Ebenen von Stefan Zweigs Meisterwerks eingetaucht und untersucht.

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