In this podcast episode, the host discusses the idea of taking solo vacations and the societal expectations around it. She reflects on her own upbringing and how she never saw her parents or grandparents take separate vacations. The host also shares her personal experiences of traveling alone and the benefits it brings, such as being able to do activities she enjoys without compromising. She believes that taking time for oneself is important in a relationship and can lead to a healthier dynamic. The host also mentions a study that found a significant number of couples experiencing arguments and even breakups during vacations together. She suggests that taking separate vacations could potentially prevent these issues. Overall, the host encourages listeners to consider the idea of solo vacations and the benefits they can bring to both individuals and relationships.
Hallo und herzlich willkommen zur siebten Folge von Freiherz-Nasen-Nicht, in der es heute um Partnerschaft und Erziehungsmuster, die uns weit nach unserer Kindheit diesbetreffend beeinflussen können, gehen wird. Es wird wieder mal eine Folge, die vielleicht zum Nachdenken anregt oder bestenfalls seine eigenen oder doch nicht eigenen Muster, jetzt bitte ein Augentinkernder zu denken, zu reflektieren. Viel Spaß! Die Inspiration zu dieser Folge habe ich gefunden, als ich jetzt vor kurzem die Idee hatte, meinem Partner zum Geburtstag einen mehrtägigen Erholungsurlaub in der Therme zu schenken.
Komplett alleine, nur er, alleine für sich, Zeit für sich, in der er auf nichts achten muss, weder auf das Kind, das non-stop seine Aufmerksamkeit möchte, auf mich, die immer wieder mit neuen Ideen oder Forderungen um die Ecke kommt, oder die Hunde natürlich, die, seitdem er kleiner auf der Welt ist, zu 90 Prozent inkönnt, was Hunderunden betrifft, oder die Arbeit im Shop, mit der er selbstständig ist. Und um ehrlich zu sein, kam mir die Idee zu der Podcast-Folge nicht schon von Anfang an, sondern erst, als ich so für mich hinterfragt und reflektiert habe, was dieses Fernbleiben meines Partners in mir auslöst, also sein Fern- und Mein-Zuhause-Bleiben.
Was dieses Alleine-Verreisen in mir auslöst, war anfangs ein komisches Gefühl, also schon lange bevor ich ihm diesen Urlaub gebucht habe. Nicht, weil ich nicht wollte, dass er das machen kann, auch nicht, weil ich dabei sein wollte, das auf keinen Fall. Ich habe überhaupt kein Problem damit, alleine zu sein, beziehungsweise den Alltag ohne ihn zu schuppen. Ich bin jetzt die Tage auch mit beiden Hunden und dem Zauberer am Rückengassi gegangen. Es ist alles machbar, wenn man sich organisiert und seine Gewohnheiten und Tätigkeiten umstellt, sondern ich hatte eher deswegen ein komisches Gefühl, weil es in mir drin irgendwie abgespeichert war, dass man das nicht macht.
So, jetzt wird sich vielleicht jemand, der zuhört, denken, hä, wieso sollte man das nicht machen? Und ich kann klipp und klar antworten, weil ich nicht damit aufgewachsen bin, dass das normal ist. Und damit meine ich jetzt nicht nur älterliche Erziehung, sondern auch das Umfeld, also Bekannte, Verwandte etc. Ich wurde mit dem Graubensatz groß, PartnerInnen nicht getrennt auf Urlaub fahren, denn wenn man getrennt auf Urlaub fährt, dann kann ja irgendwas nicht passen in der Partnerschaft, sonst würde man ja den oder die andere dabei haben wollen.
Meine Eltern habe ich auch nie getrennt im Urlaub erlebt. Als ich ein Kind war, erst später so im Teenage-Alter, gab es zum Beispiel so einen Segelurlaub, mal unter Freunden, aber davor war mal so ein Betriebsausflug, also ein mehrtäglicher Firmenausflug im Ausland, das höchste der Gefühle. Und irgendwie ist es passiert, dass ich diese Einstellung verinnerlicht und automatisch übernommen habe, weil ich es auch einfach nicht hinterfragt habe. Das war einfach so. Ich habe auch nie meine Großeltern getrennt in den Urlaub fahren sehen.
Wenn man Familie hat, dann hat man Familie. Dann ist man Familie. Keine Einzelperson, sondern eben Familie. Und so hat sich das wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen, meine ganze Jugend hindurch, über die frühen Zwanziger bis ins Jahr 2019, in dem sich sehr vieles für mich verändert hat. Ich nenne es gern liebevoll mein erstes Transformationsjahr. Auf jeden Fall habe ich dieses Jahr so begonnen, dass ich alleine, obwohl ich damals in einer Partnerschaft war, nach Kambodscha gegangen bin.
Mein erster Urlaub, beziehungsweise meine erste Reise ohne Partner. Und ich habe mir damals auch aus meinem Umfeld Fragen wie, warum fliegt ihr nicht mit? Oder warum alleine? Seid ihr jetzt getrennt? Stimmen lassen können. Und das ist ziemlich arg, oder? Also es wird immer gleich vom Schlimmsten ausgegangen. Fällt jemand anscheinend schneller ein, dass man Probleme in der Partnerschaft hat, wenn man alleine verreist, als dass man die Möglichkeit bedenkt, dass die Partner sich gegenseitig so unterstützen und alleinige Mietzahlen gönnen und ermöglichen.
Das ist verrückt, oder? Um das aufzulösen, wir hatten damals kein Problem damit, dass ich allein verreise, sonst hätte die Reise ja nicht stattgefunden. Ich habe halt einfach mit 25 Jahren lernen dürfen, dass ich sowas machen kann. Und können bedeutet ja auch, dass etwas ermöglicht wird. Egal, ob jetzt von mir selbst oder meinem Partner. Aber wenn ich jetzt argumentiere mit, na, ich könnte sowas nicht, dann heißt es im Endeffekt nur, dass ich es mir nicht ermögliche oder es mir nicht ermöglicht wird.
Ich habe zum Beispiel im Februar eine Reise nach Barcelona gebucht ohne Partner und bin gerade am Überlegen, ob ich im Juni für ein paar Tage auf ein Festival, das mich schon ein paar Jahre unter den Fingern juckt, nach Köln fliege. Lustigerweise setze ich mich jetzt auch immer noch mit dem Gedanken auseinander, ob das denn okay ist. Okay für mich, die jetzt einfach geht, und okay für den Partner, den ich ja allein lasse. Ich glaube, genau das ist so ein Punkt, an dem man enorm merkt, was da vor sich geht.
Man identifiziert sich über die Partnerschaft, so wie vorher mit der Familie. Keine Einzelperson, sondern Familie. Keine Einzelperson, sondern Partnerschaft. Nur weil ich allein in den Urlaub fliege oder beschließe, Zeit ohne Partnerin zu verbringen, heißt es nicht automatisch, dass ich nicht gern Zeit mit ihm oder ihr verbringen möchte. Sondern es heißt, dass ich gern Zeit mit mir selbst verbringen möchte. Wenn wir uns ehrlich sind, sobald man in einer Beziehung ist, lebt man anders. Man denkt nicht mehr für sich alleine, im besten Fall.
Andernfalls würde ich noch mal überdenken, weshalb ich in einer Beziehung bin. Man entscheidet nicht mehr für sich alleine. Man lebt einfach in dem Wissen, dass man jetzt zu zweit ist, oder zu dritt. Keine Ahnung, was man für Vorlieben hat. Nur weil ich gern Zeit mit mir selbst verbringe und die als angenehm und entschleunigend empfinde, bedeutet das nicht gleich, dass mich meine Beziehung stresst. Was mich aber stresst, ist, wenn ich zu wenig Zeit habe, mich mit mir selber auseinanderzusetzen.
Wir erleben jeden Tag Neues, werden vom Leben immer wieder vor die unterschiedlichsten Herausforderungen gestellt und legen uns für die verschiedensten Szenarien, Pläne und Ziele zurecht. Um über diese Dinge nachdenken zu können, brauche ich Zeit. Zeit, in der ich mich bestenfalls eben nur mit mir auseinandersetze. Ich kann mir jetzt verschiedene Wege suchen, um das zu tun, zum Beispiel Sport, Meditation oder ich kann Tagebuch führen oder, wie man heute sagt, ein Journal schreiben. Das alles sind Möglichkeiten, die meiner Meinung nach kurzfristig Abhilfe schaffen, beziehungsweise Stück für Stück Leichtigkeit ermöglichen können.
Wenn ich jetzt aber hergehe und mir eine Auszeit nehme und mit Auszeit meine ich Auszeit von allen, dann kann ich mir sicher sein, dass ich vielleicht nicht unbedingt schneller vorankomme, aber dafür effizienter, weil ich einfach nicht so sehr im Außen beschäftigt bin. Und um ehrlich zu sein, so ein Urlaub vom Alltag, der bietet doch die optimale Möglichkeit für einen Reset oder einen Light-Reset, kommt darauf an, wie sehr man das jetzt intensivieren möchte. Und was auch zu beachten ist, Urlaub vom Partner oder von der Partnerin ist oft nicht schlecht.
Ich möchte damit jetzt nicht auftragen, dass eine Beziehung Urlaub benötigt, ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei mir schon oft der Fall war, dass im gemeinsamen Urlaub dann gestritten wird, beziehungsweise die Fetzen fliegen. Warum? Man ist einfach nicht mehr in dem Alltag drinnen, in dem man keine Zeit oder mentale Kapazität hat für Diskussionen, weil man schon so versucht, alles unter einen Hut irgendwie zu bringen. Und im Urlaub, wenn dann die Anspannung fällt, fällt dann auch irgendwie die vermeintliche Harmonie.
Dazu habe ich übrigens aus dem Jahr 2018 eine Studie von einer Partner-Vermittlungsagentur gefunden, bei der 27 Prozent im Urlaub einen größeren Streit erlebt haben und bei 9 Prozent kam es noch in den Ferien oder kurz danach sogar zur Trennung. Jetzt frage ich mich, inwiefern sich die Prozentanzahl anders verhalten hätte, hätten die TeilnehmerInnen dieser Studie auch mal zwischendurch einen Urlaub für sich selbst, also ganz allein gehabt. Denn noch so ein Punkt für mich, weshalb ich gerne allein verreise, ist, dass ich mir extrem gern neue Dinge anschaue, Sehenswürdigkeiten, Museen, Ausstellungen, Nationalparks oder bestimmte Restaurants generell, Kulinarik ausprobieren.
Und da waren schon oft Sachen dabei, die ich dann in einem Urlaub mit Partnern nicht gesehen habe, obwohl es mich interessiert hätten, weil mein Partner daran nicht interessiert war und ich einen Kompromiss machen musste. Ich bin zwar an und für sich gern kompromissbereit, aber trotzdem führe ich dann gerade im Urlaub schon einen inneren Kampf mit mir selbst, weil ich mir denke, ich habe genau jetzt Urlaub, genau jetzt Zeit, um mir das anzusehen, was mich interessiert und kann es dann nicht machen, weil mir wer anderer diesbezüglich mit seinem Desinteresse reinpfuscht.
Jetzt ganz grob gesagt. Aber man versteht schon, was ich damit ausdrücken möchte. Wenn ich den Urlaub jetzt allein mache, dann kann ich mal anschauen oder ausprobieren, was ich möchte. Ich muss keine Abstriche machen oder mich auf Kompromisse einigen, die ich tätige, weil ich nicht möchte, dass der Haussegen schief hängt, aber in Wirklichkeit ärgere ich mich. Manche Menschen haben bestimmte Vorstellungen oder Träume für ihr Leben und die muss man nicht aufgeben, nur weil der oder die Partnerin sie nicht mit einem zahlt.
In einer gesunden Beziehung sollte man selber auf nichts verzichten müssen, gleichzeitig aber den anderen nicht zu etwas zwingen, das er oder sie nicht möchte. Und da kann ein getrennter Urlaub durchaus der erste oder besser gesagt ein Schritt in die richtige Richtung sein. Jetzt ist bei uns zum Beispiel so, dass ich jetzt nicht gern reise und mein Partner lieber Urlaub macht. Das heißt, ich brauche die Action, habe am Tag mein Programm, das ich durchziehen möchte, aber bitte nur um das klarzustellen, fernab vor 7 Uhr Tagwache und 7.30 Uhr beim Frühstück, dann gleich zur ersten Sehenswürdigkeit, nein, alles easy, aber trotzdem halt Programm.
Er ist das komplette Gegenteil und will so wenig wie möglich machen und fühlt sich in einer All-Inclusive-Bude am wohlsten. Den Kompromiss, den wir vorher gesehen im Sommer dann gemacht haben, war, dass wir in einem All-Inclusive-Hotel sind und er mit dem Urlaub bezahlt hat. Ja, ist so, gebe ich offen und ehrlich zu, habe ich kein Problem damit. Alternative wäre gewesen, wir fahren in kein All-Inclusive-Hotel und er ist angefressen oder wir fahren dorthin und ich bin angefressen, weil ich möchte zum Beispiel nicht so viel Geld für sowas ausgeben, wo ich dann im Endeffekt dort eingesperrt bin unter Anführungszeichen und nichts machen kann.
Also in meiner Logik passt das nicht zusammen. Wenn ich einen Haufen Geld in die Hand nehme, dann möchte ich was dafür haben und jetzt nicht nur das haben, dass egal um welche Uhrzeit ich auf einen Knopf drücke und ein Service-Mitarbeiter oder eine Service-Mitarbeiterin kommt und mir einen Cocktail oder was auch immer hinstellt, sondern ich möchte um Geld was erleben, was sehen, was machen, eben reisen. Ja, und reisen unterscheidet sich für mich zum Urlaub in dem, dass ich eben nicht wohl liege und mir die Sonne am Bauch scheinen lasse, blöd sagt, sondern dass ich halt reise, umherreise und mir alles anschaue.
Wir haben dann eh einen Ausflug auch gemacht, einen Tag lang, in die, beziehungsweise einen halben Tag, in die nächstgelegene größere Stadt, aber für nächstes Jahr, wir werden nächstes Jahr dort wieder hinfliegen und den Urlaubsort verbringen, für nächstes Jahr möchte ich mir da schon ein bisschen einen Plan zurechtlegen, nächstes Jahr für dieses Jahr. Und dann ein paar Punkte vielleicht auf meine Liste drauf schreiben und wenn er da nicht mit möchte oder so, kann er gerne drinnen bleiben in der Anlage und ich werde einfach raus, weil wir haben uns jetzt eben auch voriges Jahr ein Mietauto genommen und dieses Jahr werde ich das sicher wieder machen.
Und das ist dann auch so ein Kompromiss irgendwie, also man macht etwas, wo man dann sagt, man macht es gemeinsam, es macht auf beiden Spaß, weil ich muss auch ganz ehrlich sagen, das Essen war dort ein Traum, es war wirklich wahnsinnig gut und ich habe enorme Bedenken gehabt, weil ich ursprünglich die Person bin, die sich gerne zum Frühstück immer irgendwo was anderes holt, aber es war halt jetzt eben auch der erste Urlaub oder die erste Flugreise mit längerem Aufenthalt mit Kleinkind und es ist schon um einiges stressfreier, wenn man dann in der Anlage direkt das Frühstück bekommt, als wenn man das Kind in der Früh zusammenpacken muss ohne Frühstück und sich dann mal auf die Suche macht nach einem Restaurant oder nach einem Frühstückslokal, das einem dann auch wirklich passt.
Aber um das eigentliche Thema wieder aufzugreifen und zwar dieses ohne Partner, ohne Partnerin in den Urlaub fahren, falls jemand nicht weiß, wie er sich in der Situation verhalten soll, wenn sein Partner oder seine Partnerin alleine in den Urlaub fährt, kann ich da beruhigen jetzt an der Stelle, es gibt eine Seite im Internet, die ich da während meiner Recherche gerade entdeckt gefunden habe, die so lächerlich, dass sie in Wirklichkeit schon echt nicht mehr lustig ist. Es gibt einen Beziehungsmasterkurs intensiv, in dem man lernt, wie man sich verhalten soll, wenn der Partner ohne dich verreist, um mehr Sicherheit und Vertrauen in deiner Beziehung zu gewinnen.
Da erfährt man, wie man mit Kommunikation und emotionaler Intelligenz eine tiefere Bindung zum Partner aufbaut und er sich so verhalten wird, wie du es möchtest. Also man kann ja wirklich mit allem Geld machen, das ist unglaublich. Und dieser Kurs baut genau auf der Problematik auf, die ich ganz am Anfang schon genannt habe, und zwar, dass Menschen davon ausgehen, wenn ihre Partner alleine in den Urlaub fahren oder ihre Partnerinnen alleine in den Urlaub fahren, dass irgendwas nicht stimmt.
Das heißt, man geht im Prinzip davon aus, dass es irgendeinen Fehler geben muss, wenn ich keine Zeit mit mir alleine verbringe. Und dass du einen Fehler haben musst, dass dein Partner oder deine Partnerin gerne ohne dich in den Urlaub fährt. Absoluter Schwachsinn natürlich, aber wie man sieht, lässt sich aus allem Geld machen und aus der Unsicherheit der Menschen am meisten. Aber, was ich jetzt sagen möchte, abschließend, ich möchte ein paar Gründe aufzählen, die ich für mich so entdeckt habe, warum das Reisen alleine echt wichtig ist für jemanden, um sich selber vor allem auch besser kennenzulernen und dann im Endeffekt eine bessere Beziehung zu sich selber zu haben oder eine bessere Partnerschaft, ja, muss jetzt nicht vorrangig sein, in erster Linie, glaube ich, muss man am ehesten mit sich selber auskommen und dann läuft eigentlich fast alles wie von alleine.
Also, wenn man alleine verreist, ist man prinzipiell offener und damit meine ich jetzt nicht die Offenheit, die man vielleicht gegenüber anderer Personen an den Tag legt, also Freundlichkeit und so weiter, sondern offener im Umgang mit sich selbst, weil man eben genau das anschaut und das macht, was man selber gerne sehen möchte und man da keine Rücksicht nehmen muss auf einen Partner oder eine zweite Person, kann jetzt auch die Mama sein oder die Schwester oder der Cousin, egal mit wem man dann verreist, man muss einfach keine Kompromisse eingehen und für eine gewisse Zeit kompromisslos zu leben, ist auf jeden Fall eine Bereicherung, weil Kompromisslosigkeit heißt, dass ich zu 100 Prozent ja zu mir selber sage und 100 Prozent zu sich selbst ja zu sagen, ist das Schönste, was einem passieren kann.
Ein weiterer Grund, um alleine zu verreisen, ist, dass man persönliche Ängste überwindet, bei mir war es zum Beispiel so, dass ich Angst hatte immer vorm alleine verreisen, weil ich mir wahrscheinlich durch dieses Abhängigkeitsverhältnis, dass ich mir das selber aufgebaut habe, beziehungsweise, dass man in den Schoß gelegt wurde mit man verreist nicht alleine, die Illusion aufgebaut habe, dass ich es alleine gar nicht schaffen würde und das war auch ein riesengroßer Lärmprozess für mich, durch dieses alleine reisen, dass ich mir, da hat sich jetzt der Hund gebeutelt, ich nehme das jetzt nicht noch mal auf, dass ich mir eben selbst, jetzt kratzt er sich, so, hast du sie? Super, dass ich mir das selbst eben eingeredet habe, dass ich Sachen nicht schaffe, die ich dann im Endeffekt geschafft habe.
Und das sind Erfolgserlebnisse, die man auch super gerne in sein Leben einbaut und auf die man dann später sehr gerne zurückblickt, weil man genau weiß, in dem Moment, dass alles, was davor, die Gedanken, die man sich davor gemacht hat, die waren absolut unbegründet und es ist so, wie wenn man sich einfach selber ein riesengroßes Hindernis aus dem Weg geräumt hat und in dem Moment weiß man dann einfach, dass man das kann, man kann alleine reisen, das ist kein Kunststück, das kann jeder, das kann jede Person, die das gerne möchte, die kann das tun, es sei denn, sie ist nicht dazu bereit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, weil das muss man an der Stelle auch anmerken, alleine zu reisen verändert alles.
Du hast eine Sicht auf dich selbst, du hast eine Sicht auf alles rundherum, weil eben nichts von äußerlichen Einflüssen dargestaltet wird, außer von dem, wie es wirklich ist. Du hast eine vollkommen klare Sicht und erkennst Dinge, die dir vorher unmöglich waren zu erkennen, weil du jetzt einfach nicht durch dein Rundherum, durch dein gewohntes Umfeld abgelenkt bist. Und das musst du halt wollen, weil das kracht dann teilweise schon ein bisschen über dich hinein, ganz unschön formuliert jetzt, und das musst du wollen.
Und wenn du es nicht möchtest, dann solltest du bitte nicht alleine reisen, weil das wird zu 100 Prozent passieren. Und der letzte Punkt, den ich jetzt noch erwähnen möchte, also es gibt 17.000 Gründe mehr, alleine zu reisen, aber der letzte, den ich jetzt heute aufzählen möchte und den ich persönlich auch fast ja, am wichtigsten finde, ist, dass sich das Reisen insofern verändert, dass du komplett anders zurückkommst. Du kommst selbstbewusster zurück, weil du dir eben auf Reisen deiner selbst bewusst wirst und kommst dadurch stärker zurück, weil es für die Persönlichkeitsentwicklung natürlich ein totaler Schub ist.
Ich hoffe, ich habe irgendjemanden neugierig darauf gemacht, der das vielleicht noch nicht ausprobiert hat und der sich jetzt mal vielleicht denkt, okay, vielleicht ist das was für mich, vielleicht sollte ich mal einen Solo-Trip starten, vielleicht sollte ich alleine verreisen. Oder vielleicht hört eine zu, die sich denkt, okay, ich muss wieder buchen, ich muss mal wieder irgendeinen Plan zurechtlegen, weil es ist schon wieder viel zu lange her, dass ich alleine unterwegs war, weil es macht auch süchtig zu einem gewissen Punkt.
Auch dann freue ich mich, dass ich da einen kleinen Anstups zu tätigen durfte, wie dem auch sei. Ich freue mich, dass ihr heute wieder dabei wart, dass ihr eingeschaltet habt, dass ihr euch das jetzt bis zum Schluss angehört habt, vielleicht ein paar neue Blickwinkel ergattern konntet. Ich freue mich auf eine Privatnachricht auf Instagram, ich freue mich enorm über Kommentare direkt am Podcast hier, ich freue mich über eine Bewertung, falls die noch nicht stattgefunden haben sollte. Da freue ich mich wirklich sehr drüber.
Und ich wünsche euch noch einen schönen, angenehmen Abend oder einen guten Start in den Tag oder was auch immer ihr gerade macht. Habt es fein, wir hören uns. Baba.