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Lead Long and Prosper, euer Spellcast für Freude an Führung. Erfahrungen, Tipps und wertvolle Hacks für alle, die mit viel Freude führen wollen. Hallo und herzlich willkommen zu unserem heutigen Spellcast Lead Long and Prosper Freude an Führung. Wir haben auch heute wieder einen wunderbaren Gast für uns und euch eingeladen und gewonnen es hier. Gastgeberin von unserer Seite heute sind Achim Plückebaum, der mit mir das Gespräch führen wird. Hallo, willkommen Achim. Hallo. Und Sabine Schmidthodt, die heute Spellcasterin ist und im Hintergrund mithören und zum Ende eure Takeaways zusammenfassen und in den Kontext Freude an Führung stellen wird. Hallo Sabine. Hallo zusammen. Nun zu unserem Gast Michael Quast, willkommen Michael. Hallo. Michael Quast ist Schauspieler, Regisseur, Konferent und gestern haben wir uns entschieden Theaterdirektor und nicht Theaterleiter, sondern Theaterdirektor. Er hat an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart studiert, danach an Theatern in Ulm, in Frankfurt an der Oper, im Schauspiel in Stuttgart, in Hamburger Kammerspielen, am Pistoleur Comiche sowie in Film und Fernsehen. Auszeichnung hat er auch erhalten. Ich habe einfach zwei, drei rausgegriffenen hessischen Verdienstorden, Rheingau Musikpreis und den Friedrich-Stolze-Preis. Heute ist er in vielen Arbeits- und Schauspielrollen an der Volksbühne in Frankfurt am Hirschgraben unterwegs. Über Rolle und der Freude in den unterschiedlichen Rollen wollen wir gerne reden. Allein deshalb, weil man in den Business-Konzepten ja auch immer davon spricht, in welcher Rolle bist du denn gerade? Ah, ich habe jetzt eine neue Rolle. Also insoweit glauben wir, dass da ein schönes Gespräch entstehen kann und fangen an mit einer Frage. In welchen Rollen hast du denn den Vormittag schon verbracht? Ich habe den heutigen Vormittag zum großen Teil ganz unkünstlerisch verbracht in meiner Funktion als Theaterdirektor, wie das so schön altmodisch heißt. Wir hatten heute Morgen schon unseren wöchentlichen Jurafix mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die sich dann analog zusammensetzen und aktuelle Punkte durchsprechen. Das ist ein ganz wichtiger Termin in jeder Woche, mittwochs um neun. Also da bin ich als Manager gefragt. Und dann hatten wir ein Gespräch mit einer FSJ-Bewerberin. Wir beschäftigen bei uns am Haus solche jungen Leute, die eben ihr freies soziales Jahr machen und da bewerben sich immer Leute, die wir dann kennenlernen. Dann hatte ich ein Gespräch mit einer Dame, die bei uns im Theater eine Stuhlpatenschaft übernehmen will. Das kann man bei uns im Haus machen für 300 Euro. Und ihre Bedingung war, sie möchte ein persönliches Gespräch mit mir führen. Da ging es ihr dann aber auch darum, sich selbst zu präsentieren mit ihren Aktivitäten. Eine ältere Dame, die Bücher schreibt über Opernsänger und über Frauen im Zweiten Weltkrieg. Das fand ich interessant, weil sie erzählt hat, was ihr an unserem Theater gefällt und was ihr nicht gefällt. Und das ist nicht so oft, dass jemand so freimütig erzählt. Und dann hatte ich einen Termin, das war dann eher was Kreatives. Da ging es um die Idee für eine neue Produktion bei uns am Haus. Und deshalb konnte ich bei einer Tasse Kaffee bei uns um die Ecke führen, dieses Gespräch. Das war sehr angenehm und interessant und inspirierend. Der Leiter, der unsere Fix leitet, der Marketingdirektor, der für das Marketing zuständig ist und dann der Regisseur, der über eine neue Inszenierung nachdenkt. Der Künstler in dir kam sozusagen als Kunstmanager rauf. So kann man das sagen. Höchstens bei dem letzten Termin, wo es um eine neue Produktion ging, da ging es um die Ideen, wie man sowas umsetzen kann. Aber auch um Finanzierungsmöglichkeiten. Das ist immer das Grundmotiv unter allen Treffen. Wann hast du zurückblickend auf dein Großwerden, du bist in Heidelberg groß geworden, habe ich jetzt gesehen. Wann hast du gemerkt, dass du dich selbst führen willst, als Schauspieler werden möchtest und selbst in deine eigene Führung in unterschiedliche Rollen reingehen willst? Wie hast du gemerkt, dass du Leute inspirieren kannst, bewegen kannst, führen kannst? Erstmal dich selbst führen und dann andere. Ich habe das natürlich damals als Jugendlicher nicht so empfunden, dass ich mich selbst führen würde, sondern ich folgte einem Bauchgefühl und mit einem gewissen Trotz habe ich es dann durchgesetzt. Im Nachhinein kann man sagen, ich hätte mich in diese Theaterszene geführt. Kann man vielleicht im Nachhinein sagen. Aber das ist eine Geschichte, die man nicht so rational erklären kann, wenn es jetzt um einen kreativen Beruf geht. Man spürt als Jugendlicher oder vielleicht auch schon als Kind, dass man eine gewisse Wirkung auf andere Menschen hat, dass man Leute zum Lachen bringen kann, dass man keine Scheu hat, in einer gewissen Öffentlichkeit sich zu produzieren. Eines meiner ersten Theatererlebnisse, bei denen ich selbst beteiligt war, ist, als Volksschüler, ich stellte eine Kröte dar und sprang mitten auf die Bühne, mitten unter die anderen spielenden Kinder. Das hatte eine große Wirkung. Das ist eine frühe Erfahrung. Ich spielte das Lago von Händel auf der Geige und erregte Heiterkeit, weil ich das ganz schlecht gespielt habe. Ich fand das auch eine gewisse Art von Erfolgserlebnis, dass es komisch war. Ich schämte mich nicht dafür, dass es komisch war, sondern ich war eigentlich zufrieden damit, dass die Leute das lustig fanden. Das sind so Erfahrungen, die einen dann in Richtung Theater führen. Dann war ich ein schlechter Schüler, der aber beim Theaterspielen Erfolgserlebnisse hatte. Das war ein Thema, was mich mit Haut und Haar sozusagen ergriffen hat. Also nicht nur eine reine Kopfsache, sondern wirklich auch mit Haut und Haar. Es geht um körperlichen Einsatz, um emotionalen Einsatz. Diesen Weg habe ich dann eingeschlagen. In Richtung Theater führen hast du gesagt, aber dann ein Theater führen ist ja nochmal eine andere Sache. Wie und wann hast du gemerkt, dass Kreative in dir zwar eine Seite ist, aber die andere Seite auch noch ist, andere Kreative zu führen? Als Schauspieler war ich irgendwann unzufrieden mit denen, die mich geführt haben, also mit Regisseuren. Ich hatte eigene Ideen und die konnte ich nur umsetzen, wenn ich in eine Führungsposition komme. Zunächst einmal habe ich aber solistisch gearbeitet, weil ich da machen konnte, was ich wollte. Das hat sich dann so weiterentwickelt, dass ich dann eben auch mit Kollegen gearbeitet habe und andere angeführt habe. Also der Weg war, dass man sich selber führt beziehungsweise selbst sein besser Interpret ist. So glaubt man jedenfalls. Und daraus ergeben sich dann Arbeitszusammenhänge, wo man in eine Führungsrolle reinkommt. Das muss man natürlich dann auch wollen, da hatte ich aber großen Spaß dran. Und ich machte auch die Erfahrung, dass es funktioniert. Also wenn wir aus dem Business kommen, haben wir ja auch Rollenwechsler. Dann sagt man, du musst dich auf die neue Rolle vorbereiten. Wie ist es für dich, in eine Rolle reinzugehen? Also das ist der eine Teil der Frage. Zweite ist, wie ist es, wenn du aus dem Schauspieler dann zum Regisseur wirst? Das sind fließende Übergänge. Das mischt sich alles. Das ist nicht so klar zu trennen. Wenn ich als Schauspieler auf der Bühne bin, läuft parallel die Ebene des Regisseurs oder desjenigen, der mit einer gewissen Distanz das Ganze sieht und beurteilt. Das ist natürlich auch problematisch, wenn man jetzt in einem Team arbeitet, wo es einen Regisseur gibt und ich bin Schauspieler. Da muss ich mich disziplinieren, damit ich nicht ständig dazwischen funke, weil ich habe eine Meinung dazu und das führt zu Konflikten. Ich bin beides gleichzeitig. Wenn ich inszeniere und wir machen eine Pause, renne ich von der Probebühne ins Büro und erledige Theaterdirektorenaufgaben. Das ist eine Form von Beweglichkeit, die ich eigentlich schätze. Das ist so, wie wenn man sagt, ich gehe mal raus an die frische Luft, eine rauchen und so gehe ich an den Schreibtisch und dann zurück auf die Bühne. Das ist ein Effekt, der nicht unbedingt stressig sein muss, sondern der auch eine willkommene Abwechslung mal darstellen kann. Das ist nicht immer so, aber das kann es auch sein. Insofern ist dieser Rollenwechsel, geht eins ins andere über. Und wenn ich am Schreibtisch bin, ist nicht ausgeschlossen, dass ich auch über die Schauspielerarbeit parallel nachdenke. Oder da vielleicht auch eine Inspiration kommt, weil du sozusagen einen geistigen Sprung machst. Also ich finde diese Beweglichkeit, dieses Springen von einer Ebene in die andere, finde ich gut, weil es alles in Bewegung hält. Wenn sich irgendwas festfährt, hilft so ein Sprung in eine andere Tätigkeit oder in eine andere Rolle. Das Hin- und Herspringen zwischen den Rollen kann zu einer gewissen Entkrampfung führen, die sich vielleicht einstellt, wenn man immer nur in einer Rolle ist. Oder auch vielleicht Stabilisierung. Also der Stuhl auf drei Beinen steht fest, der wackelt nicht. Also im besten Falle. Es gibt natürlich Situationen, wo das alles einfach zu viel ist und man keines richtig macht. Wahrscheinlich im Business-Kontext würde man das Agilität nennen, was du beschreibst. Dass man zwischen verschiedenen Rollen hin und her springen kann und muss, aber auch eben um diese mentale Agilität beizubehalten bzw. immer wieder auch diese Kreativität herauszufordern. Ist das, was du beschreibst und ist das etwas, was du auch jüngeren Kolleginnen und Kollegen mitgibst? Ich würde das empfehlen. Wobei ich da sofort wieder auch Einschränkungen sehe oder problematische Dimensionen sehe. Es steht ja dann der Vorwurf im Raum, du machst nichts richtig. Du hängst da überall drin, du verzettelst dich, steig doch mal richtig ein. Bei diesen Rollenwechseln muss man natürlich auch Kompromisse machen. Gerade im Sinne von, kannst du wirklich hundertprozentig einsteigen in die eine Sache, leide nicht die andere Sache dann darunter und so weiter. Nichtsdestotrotz finde ich das hilfreich, wenn man jetzt in so einem kreativen Beruf arbeitet, wie das bei mir der Fall ist, dass man diese Beweglichkeit hat. Es geht ja auch um Freude. Was ist die Freude in den drei Rollen als Schauspieler? Wo ist es dann wirklich die gelungene Premiere? Oder gibt es noch mehr Freude? Wie ist es dann, wenn du Regie führst, wo kommt dann die Freude? Ist die anders? Unterscheidet sie sich? In gewissem Sinne empfinde ich meine Position als eine privilegierte Position, weil ich das machen kann, was ich habe. Meine private Leidenschaft ist mein Beruf geworden. Ich kann auf allen Gebieten Freude erleben und Energie zurückbekommen. Als Schauspieler natürlich im Kontakt mit dem Publikum. Das ist die größte und wichtigste Energiequelle und auch der größte Quell eines Erlebnisses von Freude. Wenn eine Aufführung gelingt, in der man als Schauspieler auf der Bühne steht, ist es, warum man den Job macht, wo es zu einer Erfüllung kommt und zu Glücksmomenten, wenn der Austausch zwischen Bühne und Publikum stattfindet. Als Regisseur erlebt man das in der konkreten Arbeit mit den Kollegen. Das ist eine atmosphärische Sache, wenn man das Gefühl hat, dass etwas gelingt, dass etwas zustande kommt, was man sich vorgestellt hat oder dass man überrascht wird. Und als Theaterdirektor freut man sich, wenn man einen Geldgeber gefunden hat, wenn jemand sagt, ich gebe Ihnen was für die und die Produktion oder das finde ich toll, das unterstütze ich. Ach wie schön, also da sind Glücksmomente. Aber auch da, der Kontakt mit dem Publikum kann auch schrecklich sein, aber auch sehr schön sein. Also mir kommt der Begriff Resonanz. Einmal ich und das Team oder ich und das Stück, ich und das Publikum, ich und die Organisation. Also Resonanzphänomen auf den unterschiedlichen Ebenen. Ja, auch im Büro. So ein kleiner Betrieb wie die Volksbühne im Großen Hirschgraben ist ja extrem angewiesen auf das Zusammenwirken von den Mitarbeitern im Büro, von dem Team, was dieses ganze Theater in Gang bringt. Das ist teilweise der problematischste Teil des Theaters, weil wenn man auf so wenig Leute angewiesen ist, dann muss es stimmen. Wenn es da nicht stimmt, dann ist wirklich Krise. Und dieses Zusammenspiel in so einem kleinen Team ist extrem wichtig und wenn es gelingt, ist es natürlich auch sehr schön. Michael, wenn ich da nochmal anknüpfen darf, erstmal bei Resonanz, vielleicht nochmal einen Schritt weiter, Feedback, das wir wieder aus der Businesswelt häufig bekommen. Wie ist das bei dir mit Feedback? Jetzt haben wir schon über die Zuschauer gesprochen. Das ist mit Sicherheit eine wichtige Feedbackquelle. Den gibt es bei euch ja noch die Kritiker. Die haben auch eine bestimmte Meinung und die Meinung kann ja sehr polarisierend sein und sehr interpretierbar. Wie gehst du mit Feedback um und wo holst du dir gesundes Feedback ein, sodass es dir auch die richtige Energie schenkt? Das muss ich oft einfordern, weil es nicht auf direkten Wege kommt, sondern um ein paar Ecken manchmal. Oder weil von Mitarbeitern eine Form von Rücksichtnahme stattfindet. Ach Gott, der hat doch schon so viel an der Backe. Da muss ich das aktiv einfordern. Was ich auch mache im Team, ihr müsst es sagen, ihr müsst es auf den Tisch bringen. Ich habe so viel im Kopf, da kann es passieren, dass ich manche Sachen nicht beachte, weil sie nicht klar auf dem Tisch liegen. Was die öffentliche Kritik betrifft, leidet das Theater unter einem Schwund an kompetenten Kritikern. Das ist leider so und das ist sehr schade, dass man keine sachkundige Kritik oder nur noch selten eine richtig sachkundige Kritik von Spezialisten bekommt, weil es den Berufsstand eines Theaterkritikers nicht mehr so richtig gibt. Alle müssen irgendwie alles machen und dann kommt eine Nacherzählung dabei raus oder da äußert selten jemand eine Meinung. Also man holt sich die Kritik im Kollegenkreis oder aus dem Publikum, wenn jemand so freimütig ist, um sie zu äußern. Auch das ist was, was man oft einfordern muss. Michael, gibt es eine Rolle, die du gerne spielen würdest, neben den dreien, die du jetzt schon hast? Naja, als Schauspieler wird mir das oft gefragt, was Theater betrifft. In dem Sinne hatte ich nie so eine Traumrolle, sondern die Sachen sind auf mich zugekommen und dann hat sich mit der Zeit was angesammelt an tollen Rollen, die ich gespielt habe. Das Thema Film und Fernsehen ist ein problematisches Thema für jemand, der intensiv Theater spielt, weil das organisatorisch schlecht zusammenpasst. Bei mir ist es so, dass ich früher mehr gedreht habe, auch interessante größere Produktionen, mit Oliver Storz zum Beispiel, der Willy Brandt-Zweiteiler seiner Zeit. Das war eine tolle Produktion, sorgfältig gemacht, auf hohem Niveau und da hatte ich das Glück, dass ich mit spielen konnte, den BKA-Chef. Das sind Ausnahmen, wenn sowas zustande kommt. Ansonsten war ich eine Karteileiche bei diversen Casting-Büros, weil ich immer abgesagt habe. Man kriegt relativ kurzfristig Anfragen für Film- oder Fernsehproduktionen und im Theater plant man längerfristig und irgendwann fliegt man dann halt raus, weil man nie Zeit hat. Insofern ist es eine faszinierende Arbeit mit der Kamera. Das habe ich eigentlich gerne gemacht. Es ist schwer, mit dem Theater das unter einen Hut zu bekommen. Wir haben in diesem Jahr eine Frage, die wir jedem fragen. Welchen Einfluss wird künstliche Intelligenz auf die Führung haben, aus deiner Sicht? Also beim Theater ist es so, oder bei der Form von Theater, die ich mache, wir sind rettungslos analog. Welche Auswirkungen hat KI? Möglicherweise löst KI die Sehnsucht nach dem echten Erlebnis aus oder beflügelt die Sehnsucht nach dem echten Erlebnis, wo jemand auf der Bühne vor mir steht, der schwitzt und spuckt und im Moment mich erreicht und ergreift als Zuschauer. Dieses Erlebnis erlebt vielleicht durch den vermehrten Einsatz von KI eine gewisse Renaissance. Dass ich selbst KI nutze, ist nicht der Fall im Moment. Ob das mal eine Rolle spielt, kann ich schwer sagen. Für meine Arbeit als Schauspieler erstmal nicht. Achim, hast du noch eine Frage oder rufen wir Sabine in unseren Kreis? Sabine, kommst du hinzu? Ich habe euch gerne zugehört. Ich muss immer wieder schwunzeln, wenn ich unseren Titel dieser Folge mir durchlese, nämlich Führung und Theater und da kommt mir natürlich sofort in den Kopf, Führung, was ein Theater, das Theater in der Führung und dank Michael haben wir uns heute damit ein bisschen beschäftigen dürfen und was nehme ich mit und was könnte interessant sein auf der Führungseite zu lernen. Zunächst mal fand ich es nahezu erleichternd zu hören, dass es auch im kreativen Bereich Management in der Führung gibt. Das heißt, der Theaterdirektor, der schon Fixe macht. Ich finde das für alle, die zuhören und sich fragen, ist das eine Erfindung von Großinstitutionen, wirklich erleichternd zu hören. Nein, es macht Sinn, egal wie groß eine Gruppe ist, die etwas zusammen unternehmen will, die müssen sich treffen. Sie müssen so Fixe haben, das heißt, alle verlassen sich auf diesen Mittwoch um neun und ich kann nur empfehlen, seid verlässlich in der Führung, schaut, dass das etwas ist, was in diesem Fall analog, also spürbar real ist und somit Zusammenschmiede zusammenhält und dann auch schwierige Situationen meistern kann. Ich glaube, das ist für mich erstmal das Überraschendste, was ich gehört habe, dass es selbst in der Theaterwelt so gut organisiert ist. Was ich auch schön finde, ist diese, in dem Management reinzugehen und dann auch mit der Dame zu sprechen, die sagt, ja, ich mache das nur, wenn ich mit dem Direktor spreche und dann auch selber reinzugehen. Sich in einem Werk, in einer großen Industrie, dort, wo das Geschäft passiert, dort, wo die Wertschöpfung entsteht, die Nase reinzustecken und immer wieder ein Gefühl dafür zu kriegen, was macht es aus, dass unsere Dienstleistung, das, was wir verantwortlich sind, einen Markt hat und dazu gehört es eben, tief reinzugehen, da zu sein, zuzuhören, Gespräche zu führen. Großartig. Und letztlich das finanzielle Grundmotiv, für mich als ehemalige Bankerin natürlich auch irgendwo wichtig, Führung dient einem Zweck, in diesem Fall in der Rolle des Direktors natürlich auch, dem Überleben einer Theaterinstitution und dass das ein Leitmotiv ist und wir somit auch ökonomisch getrieben sind in der Führung, ist hier auch eine schöne Bestätigung. Was wir toll gelernt haben, ist wieder die Frage von, wo bin ich richtig, wo bin ich zu Hause? Ist Führung das, was mich leidenschaftlich begeistert? Und wir haben von Michael gehört, es war sehr, sehr früh, es war das Kind, ich kriege das Bild gar nicht aus dem Kopf, die Kröte, die in diese Kindergruppe reinspringt, die Freude damals zu empfinden und heute so reflektiert zu sein, zu sagen, ja, da hat es angefangen. Also horcht in euch rein, was ist das, was eure Leidenschaft auslöst? Was macht euch Spaß? Wo fühlt ihr euch sicher und stabil und mutig? Lauft dahin, also folgt eurem Bauchgefühl und führt euch in eure Rollen, dort werdet ihr erfolgreich sein. Der Rollenwechsel spielte natürlich eine große Rolle in den letzten Minuten und die Beweglichkeit, die ein Rollenwechsel auslöst und da habe ich darüber nachgedacht. Ich finde es sehr, sehr spannend, weil wir in der Führungsarbeit und in der heutigen Projektwelt, in der agilen Welt, das hatte Achim ja auch angesprochen, ganz, ganz oft in der Situation sind, am Vormittag die eine Rolle, den einen Hut aufzuhaben, am Nachmittag den anderen. Es gibt die privaten Hüte, über die heute gar nicht gesprochen wurden, die aber meistens ja dann abends, nachts, am frühen Morgen auch noch eine Rolle spielen und was ich heute wieder sehr stark gespürt habe, ist, wie wichtig es ist, sich diese unterschiedlichen Rollen bewusst zu machen, die Hüte zu definieren und sie bewusst aufzusetzen. Immer wieder eine Intervention zuzulassen, wenn man das Gefühl hat, ich komme mit dem einen Hut nicht weiter, sich zu entspannen, vielleicht in einer anderen Rolle, aber vielleicht auch einfach in diesem Moment draußen Luft zu holen und bevor man in die neue Bewegung reinspringt, sich bewusst zu machen, was fordert diese Rolle von mir ab. Und diese Beweglichkeit, 360-Grad-Perspektiven auf Aufgaben oder End-to-End zu denken, das ist das, was von uns heutzutage vielfach gefordert wird. Das muss man üben, denke ich, denn auch Michael hat gesagt, Achtung an der Bahnsteigkante, das ist nicht ohne Preis zu haben, denn wenn man auf vielen Hochzeiten unterwegs ist, kann es auch manchmal sein, dass man nicht im Hier und Jetzt so stark ist. Also meine Empfehlung daraus ist, Rollenklarheit, sich der Rollen bewusst zu sein, die Rollen vorher sehr, sehr gut professionalisiert zu haben, weil dann ist die Gefahr vermutlich kleiner, dass in dem Rollenwechsel etwas verloren geht. Und der letzte Punkt, den ich wichtig finde, der mir Spaß gemacht hat zu hören ist, organisiert euch Glücksmomente. Wir haben von Michael gehört aus den unterschiedlichen Rollen, der Schauspieler, der den Glücksmoment mit dem Publikum hat, der Regisseur, der von seinen Mitarbeitenden überrascht wird und der Direktor, der erleichtert ist, wenn finanzielle Probleme gelöst sind. Ohne Glücksmomente in diesem taffen Alltag wird es wahnsinnig schwer. Also definiert euch, was ist für euch der Glücksmoment und nehmt euch die Zeit, den Glücksmoment wahrzunehmen und zu genießen. Dann gibt es, glaube ich, eine ganze Menge Energie für das Alltagsgeschäft. Danke Sabine für die Klamotten, das Zusammendenken, Zusammenschreiben. Michael, wie schon angekündigt, hat der Gast immer das letzte Wort und das ist das letzte Wort, was du jetzt hast. Ja, was mir auch Glücksmomente verschafft, das ist die Möglichkeit, etwas zu gestalten. Man wird sich ja manchmal erst bewusst, wenn man in einer gewissen Position ist, Mensch, was kann ich da eigentlich bewirken? Und da gibt es immer wieder neue Felder zu entdecken, wo man in so einer Führungsposition etwas bewirken kann. Und das ist eine tolle Chance, die einem Glücksmomente bescheren kann, wenn man merkt, ich kann meine Umwelt oder da kann ich selbst gestaltend eingreifen. Das ist eine schöne Entdeckung, wenn man in so eine Position reinwächst. Das war der Spellcast, Lead Long & Prosper mit Sabine Schmidtroth, Achim Brückebaum und Hans-Joachim Speng. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.