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LisaJanaLishan

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The podcast discusses the important role of dogs in our lives and focuses on the relationship between humans and dogs, specifically therapy dogs. The podcast explores the impact therapy dogs have on humans, how they are trained, and the different types of interactions they have with people. The benefits of therapy dogs include reducing stress, improving emotional expression, and enhancing self-esteem and understanding. The podcast also features an interview with someone who has trained their own dog as a therapy dog and discusses their experiences in bringing joy and comfort to elderly and mentally ill individuals. Ein Hund. Ein Lawinenhund. Ein Blindenhund. Ein Hirtenhund. Ein Polizeihund. Ein Jagdhund. Ein Rettungshund. Oder ein Therapiehund. Es gibt noch so viele weitere Beispiele, die ich hier nicht aufzählen könnte. Ich glaube, uns Menschen ist manchmal zu wenig bewusst, was der Hund für eine wichtige Rolle in unserem Leben einnimmt. Der erste Gedanke, den wir für das Projekt «Natur und wir» hatten, war der Hund. Hä? Aber wieso der Hund? Weil wir uns gefragt haben, was die Natur mit uns Menschen verbindet und uns darauf geeinigt haben, dass das der Hund ist. Somit möchten wir euch ganz herzlich begrüssen zu unserem Podcast über das Thema Beziehung zwischen Mensch und Hund. Mehr als nur Haustierhaltung. Wir nehmen euch gerne mit auf unsere Reise, wo wir ganz verschiedene Aspekte der Beziehung zwischen Mensch und Hund beleuchten werden. Viel Spass! Bevor wir aber spezifisch ins Thema Therapiehund einsteigen, wollen wir mit euch unsere Fragestellungen teilen. Hat der Therapiehund eine Wirkung auf den Mensch? Wenn ja, wie sieht die überhaupt aus? Seit wann und wieso stellt sich der Mensch über den Hund? Ist die Machtstellung gerechtfertigt? Was unterscheidet den Mensch vom Hund? Gibt es auch Gemeinsamkeiten? Nimmt der Mensch den Hund als eigenes Individuum wahr? Und die letzte Frage wäre, wird der Hund vermenschlicht? Diese Fragestellungen werden wir euch im Verlauf des Podcasts versuchen zu beantworten. Wer einen Hund besitzt, kennt sicher die Entspannung, die er bekommt, wenn er mit euch im Haus kuschelt. Aber auch wenn man traurig ist, tröstet der Hund uns. Die heilende Wirkung ist aber keine Einbildung, sondern medizinisch nachweisbar. Es gibt wirklich Therapien, welche von einem sogenannten Therapiehund begleitet werden. Anstatt nur über Therapiehunde zu erzählen, haben wir gedacht, dass es nur vorteilhaft wäre, ein Interview mit jemandem durchzuführen, der ihren eigenen Hund als Therapiehund ausgebildet hat. Bevor wir aber zum Interview kommen, gibt es noch ein paar Informationen von unserer Seite über den Therapiehund, welche wir von interessanten Studien herausgenommen haben. Kommen wir jetzt zu der Theorie. Hunde können nach einer passenden Ausbildung viele positive Auswirkungen auf Menschen mit Demenz, Depressionen und weiteren psychischen Erkrankungen haben. Aber auch für psychisch gesunde Menschen nützt der Hund viel. Daraus stellt sich aber die grosse Frage, wie Therapiehunde es überhaupt schaffen, so eine Auswirkung auf den Menschen zu haben. Um das zu verstehen, muss man wissen, dass der Hund den Therapeut nur unterstützt und nicht die Arbeit übernimmt. Der Therapiehund kann die Körpernägel zulassen, ohne dass es unprofessionell aussieht. Weil der Hund die Körpernägel zulassen kann und so dann auch eine beruhigende Wirkung auf uns Menschen hat, werden jegliche Art von Stress oder Nervosität beim Patienten gelindert und es fällt dem Patienten einfacher, seine Gefühle frei zu äussern. Aber das ist nicht das Einzige, was ein Hund bei uns auslöst. Eine Hund-Mensch-Interaktion kann unser Selbstwertgefühl und unsere Selbstsicherheit stützen. Sie hilft unseren anderen Menschen besser zu verstehen, wie z.B. seine Emotionen und seine Motive. Ausserdem hilft sie uns auch mit den Konsequenzen, die durch unser Handeln verursacht wurden, zurecht zu kommen. Es gibt drei verschiedene Arten der Mensch-Hund-Interaktion, welche bei einer tiergeschützten Therapie eingesetzt werden können. Die erste nennt man freie Interaktion. Hier geht es darum, dass der Patient mit dem Hund einen Kontakt aufbaut, ohne dass der Therapeut spezifische Aufgaben stellt. Bei einer gelängerten Interaktion ist alles vom Therapeuten geplant und sollte auf einen bestimmten Hintergedanken zielen. Bei dieser Art der Therapie ist der Therapeut aktiv in der Interaktion beteiligt, indem er dem Patienten Aufgaben erteilt. Als letztes gibt es noch die ritualisierte Interaktion. Wie der Name schon sagt, erfolgt bei dieser Interaktion ein bestimmtes Ritual. Der Ablauf dieser Interaktion ist allen Beteiligten bewusst. Ein Hund kann zu einem Therapiehund werden. Ja, aber ob man diesen langen Weg mit der ganzen Ausbildung machen will, ist eine andere Frage. Denn einerseits ist diese Ausbildung sehr anspruchsvoll und auch nur für geeignete Vierbeiner zu meistern. Aber fangen wir ganz von vorne an. Die Ausbildung umfasst einen theoretischen und praktischen Teil. Wichtig zu wissen ist aber, dass man diesen Weg als Team Hund um Mensch geht. Besitzer werden zuerst über das Basiswissen informiert, über geltende Gesetze, Humanpsychologie und Soziologie. Somit werden sie auch vorbereitet. Es muss ein eingespieltes Team sein und der Hund muss mindestens zweijährig sein und einen guten Gesundheitszustand aufweisen. Zu den Voraussetzungen gehören auch, dass der Vierbeiner regelmässig geimpft und entwurmt wird, weil er ja immer um Menschen herum ist und mit ihnen arbeitet. In der Praxis wird der Hund in Gehorsamkeit, Zuverlässigkeit oder im Umgang mit Geräten trainiert. Er muss an Situationen, die er nachher bei seiner zukünftigen Arbeit erwartet, gewöhnt sein und vorbereitet. Schliesslich wird alles bei einer Prüfung getestet. Wenn der Hund diese besteht, kann er als Therapiehund in verschiedenen Einrichtungen seine Arbeit verrichten. Oft sind das Praxen, Schulen, Wohngruppen oder auch Altersheimen. Aber nicht nur der Hund muss etwas lernen, auch der Mensch. Hundebesitzer oder Besitzerinnen lernen, sich klar und ruhig mit dem Hund zu verständigen. Ausserdem sollte ein Verhalten entstehen, das von gegenseitigem Respekt geprägt ist. Der Mensch lernt auch, den Hund vor Überlastung zu schützen und sollte auch wissen, wie er sich vor der besuchten Person verhalten sollte. Um die Ausbildung der Therapiehunde besser zu verstehen, aber vor allem auch die Bindung zwischen Menschen und Hunden miterleben zu können, haben wir uns mit Eva Rieselmann getroffen. Sie hat ihren Hund Tamalu zu einem Therapiehund ausgebildet und hat mit ihr sieben Jahre zusammengearbeitet. Zusammen als Team sind sie mehrmals zum Altersheim gegangen. Dort haben sie alte und einsame Personen, aber auch Personen mit psychischen Krankheiten, sonnige Augenblicken geschenkt. Jetzt sind wir aber sicher auch gespannt auf das Interview. Liebe Eva, danke vielmals, dass du hier bist und dass wir mit dir das Interview durchführen dürfen. Wie wir ja schon wissen, hast du eine ganz spezielle Beziehung zu Tieren und allgemein zu Hunden. Wie sieht diese Beziehung aus? Wie bist du zu deinen Hunden gekommen? Hallo zusammen, es freut mich. Ich habe mir eigentlich schon mein ganzes Leben einen Hund gewünscht. Wir hatten zuhause mal einen. Seit mein Mann und ich zusammen wohnen, haben wir einen Hund gewünscht. Wir sind einfach auf den Haski gekommen, das ist unsere Lieblingsrasse. Du hast uns schon mal erzählt, du hast deinen eigenen Hund zu einem Therapiehund ausbilden lassen. Was hat dich speziell dazu motiviert, das zu machen? Ich habe mal von einer Kollegin gehört, die einen Therapiehund hatte. Und weil mein Hund eigentlich ein Buddha war, so freigeliebt mit Hunden, mit Menschen, mit Kindern, fand ich, er ist einfach gemacht für das. Und das war er wirklich. Er war super. Wo hast du mit deinem Therapiehund deinen Einsatzort geleistet? Wo bist du mit deinem Hund hingegangen? Zu welchen Menschen? Ich habe zuerst eine Ausbildung gemacht bei einem Therapiehund in der Schweiz. Und dann hatten sie eine Liste von Leuten, die Therapiehunde suchen. Und dann bin ich in die Hochweide, in Ebiken. Und ich muss sagen, sie hatten einfach sehr Freude, wenn der Hund kam. Sie war sehr kommunikativ, sie hat manchmal geheult, sie will ja nicht bellen. Sie hat geheult, weil sie Freude hatte. Und ich habe das sieben Jahre lang gemacht. Man hat einfach gesehen, wie sie sich freuen, wenn der Hund kommt. Allgemein zu der Therapieausbildung von diesen Hunden, wie hat die allgemein ausgesehen? Du als Person hast ja auch immer bei dieser Ausbildung dabei sein müssen. Was hätte der Hund genau bei dieser Ausbildung machen müssen oder lernen müssen? Man macht diese Ausbildung eigentlich als Team. Das kann nicht jemand anderem mit dem gehen. Das macht man als Team und es ist ja vor allem wichtig, dass man schaut, ist der Hund geeignet mit alten Leuten oder auch mit Kindern oder mit Behinderten zusammen zu sein. Er darf ja nicht beissen, er darf keine Angst haben. Er ist ja so wirklich getestet worden. Und sie hat das einfach sehr souverän gemacht. Sie hat einfach keine Angst. Auch wenn jemand etwas herumgepackt hat, das haben sie extra getestet. Sie hat einfach alles mitgemacht. Es war wirklich cool. Ja, das freut uns natürlich sehr zu hören. Bei welchen Patienten hat denn die Therapie mit deinem Hund so genutzt? Was für Auswirkungen hatte denn die Therapie mit deinem Hund? Freude. Einfach Freude. Sie hatten wirklich Freude und sie wollten auch immer Gutscheine. Sie hatte sehr Freude. Es war eine ganz spezielle Beziehung zwischen diesen Leuten und dem Therapiehund. Ja, wie du eben gesagt hast, dass du und mein Hund zusammen als Team gearbeitet habt. Ist so eine gute Beziehung zwischen dir und dem Therapiehund wichtig? Das ist sehr wichtig. Das prüfen sie in der Aufnahmeprüfung. Also wenn du keine gute Bindung zu deinem Hund hast, geht das nicht. Von diesen 10, die geprüft wurden, sind 5 gar nicht durchgekommen. Das war natürlich super mit Husky. Sie hatte wirklich eine sehr gute Beziehung. Das war wirklich schön. Ja, schön. Jetzt haben sie sehr viel Positives über so eine Art Therapie gesagt. Aber wir wollten noch fragen, wie gibt es auch zu negativen Seiten so Sachen, wo es vielleicht nicht gut ist, dass ein Hund dabei ist? Kenne ich jetzt nicht. Ich glaube, mit Tamalu war das immer gut. Man muss einfach auch vorsichtig sein. Zum Teil ist sie auch aufs Bett zum Patienten, wenn sie gar nicht mehr aufgesessen sind. Da muss man natürlich sehr vorsichtig sein, weil sie hat Krallen. Aber sie ist schon sehr vorsichtig. Aber es gibt sicher Hunde, die sich nicht eignen, weil sie müssen schon ruhig sein und einfach sicher und nicht Angst haben. Das heisst ja eigentlich, jeder Hund hat auch eine eigene Identität, so wie ein Mensch. Jeder Hund zeigt sich anders vom Charakter her. Darum kann auch nicht jeder Hund diese Ausbildung machen. Stimmt das so? Das ist sicher so, ja. Wir haben schon 6 Hunde Huskys. Und sie war sicher die Einzige, die sich geeignet hat. Weil die anderen sind zum Teil recht wild und haben es gar nicht so gerne gehabt, wenn man sie gekuschelt hat. Und jeder Hund ist ein Individuum. Es ist spannend. Ja, das ist eigentlich das Ende unseres Interviews. Hast du noch etwas zu sagen, das wir nicht gefragt haben? Ja, es ist auch bei uns, meinem Mann und mir, wir können uns das Leben ohne Hunde eigentlich nicht mehr vorstellen. Die geben uns so viel. Viele Leute sagen immer, sie geben sicher Arbeit. Aber die Freude überwiegt. Es hängt davon ab, was für eine Beziehung man zu einem Hund hat. Aber bei uns ist es einfach so, sie machen einem einfach Freude. Und man sagt ja nicht nur sonst. Das sei erwiesen, dass Leute, die Hunde haben, schneller gesund werden, als diejenigen, die keine Hunde haben. In diesem Fall ist die Beziehung zwischen dir und deinen Hunden eigentlich so, dass du sagst, unsere Hunde sind mehr als ein Haustier. Sie gehören zu uns. Als ob sie unsere besten Freunde wären. Genau. Sie sind Familienmitglieder. Sie gehören zu uns. Und ich könnte mir nicht vorstellen, einen Hund wegzugeben. Das wäre der schlimmste Fall. Dann danken wir dir sehr, liebe Eva, dass du uns alle Fragen sehr ausführlich beantwortet hast. Und es interessiert uns natürlich sehr, weil wir alle Haustiere haben und wir wissen, wie das ist, mit so einem Tier zusammen zu leben. Und das macht uns alle sehr freudig. Danke vielmals. Danke, liebe Eva, dass du da warst. Sehr gerne. Es freut mich, dass ihr so etwas macht. Alles Gute euch. Danke. Es hat uns sehr Spass gemacht, mit Eva über das Thema zu sprechen, zu diskutieren und natürlich Antworten aus ihrer Sicht zu bekommen. Sie hat bei unserem Treffen mehrmals erwähnt, wie speziell und besonders so ein Verhältnis zu einem Hund, vor allem natürlich zu einem Therapiehund, sein kann. Aber wie ist es eigentlich allgemein, zu so einer Beziehung zwischen Mensch und Hund zu kommen? Und wegen dieser Frage machen wir jetzt einen kleinen Sprung in die Vergangenheit und schauen uns die Entstehung dieser Beziehung etwas genauer an. Gott sprach zu ihnen, Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde und macht sie euch untertan, und herrscht über alle Tiere, die sich aus der Erde regen. Das ist ein Zitat aus der Bibel. Schon damals wurde so aufgefasst, dass man Tiere und Erde als untertan machen sollte und über sie herrschen. Hat der Mensch das vielleicht zu ernst genommen? Wir sind am Anfang des 18. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurde das Halten von Haustieren vertönt. Das heisst, sie wurden nicht oder wenig akzeptiert und wurden schlecht gehalten. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert hat sich die Haltung des Menschen zu Haustieren geändert und vor allem Hunde wurden mehr verkauft. Kulturell wurde die Haltung akzeptabel, aber es ist immer noch nicht zu vergleichen mit dem heutigen Gespür, was ein Haustier ist und auch sollte sein. Schriftsteller und Künstler haben den Haustieren einen neuen moralischen Wert zugeschrieben. Die Gründe dafür waren sicher, dass die Haltung von Haustieren, vor allem von Hunden, für Kinder als sehr vorteilhaft angesehen wurde. Denn sie haben den Kindern beigebracht, wie man verantwortungsbewusst und fürsorglich wird. Plötzlich haben die Haustiere den sozialen Zweck und das Ansehen verbessert. Was sehr viele nicht wissen oder auch nicht wussten, ist, dass es die Viktonianer waren, die für die veränderte Einstellung gegenüber den Haustieren verantwortlich waren. Sie waren z.B. sehr am häuslichen Leben interessiert und die Erziehung von ihren Kindern sahen sie sehr wichtig an. So konnten sie die richtige Art der Moral in der Gesellschaft schaffen. Die Mittelschichtfamilien haben eher teurere Haustiere, wie z.B. Rassenhunde, gekauft, um ihren höheren Wohlstand und Status zu signalisieren. Das finden wir einen fragwürdigen Punkt. Denn jetzt ist die Frage, inwiefern werden Tiere als wirkliches Haustier, das man liebt und zu dem man schaut, angesehen oder doch eher als Statussymbol benutzt? Wie schon gesagt, haben die Leute den Hund damals als Hilfe zur Moralbildung oder Verantwortung beschrieben oder gesehen. Aber wir denken, es war immer ein kleiner Hintergedanke dabei, z.B. ein gutes Ansehen oder soziale Zwecke. Dieses Denken hat heute aber mehrheitlich abgenommen und es ist eine andere Einstellung und Haltung, die wir gegenüber Hund und Haustieren allgemein zeigen. Aber auch heute werden sehr viele Hunde zu vielen Zwecken genutzt. Nicht nur wie damals zur Moralbildung oder als Statussymbol, sondern als Blindenhund, Rettungshund und eben Therapiehund. Manchmal ist es aber nicht so, dass wir Menschen nur einen Hund zulegen, um ihm einfach ein schönes Leben zu bereiten, sondern oft suchen wir unsere eigenen Nutzen, die wir aus unserer Symbiose oder Interaktion mit dem Hund ziehen können. Es ist nicht überall so, aber es gibt leider immer noch solche Fälle. Jetzt wissen wir, dass das Halten von Haustieren und vor allem von Hunden schon vor etlichen Jahren eingesetzt wurde. Auch wenn sich natürlich vieles über die ganze Zeit verändert hat und es auch eine andere Beziehung war als heute, können wir schlussfolgend sagen, dass wir sicher nicht die ersten sind, die mit diesen Vierbeinern ein Leben teilen. Jetzt gibt es natürlich auch fragwürdige oder diskutierbare Punkte bei einer solchen Beziehung und ein Beispiel davon ist die Machtstellung zwischen Mensch und Hund. Als wir noch klein waren, haben wir drei auch unseren ersten Hund kennengelernt. Für uns drei war es immer komplett normal, jemanden zu haben, der sich freudig begrüsst, wenn du von der Schule nach Hause kommst oder dir das Gefühl von Geborgenheit schenkt, wenn es dir nicht so gut geht. Der Hund war wie ein zusätzlicher Kollege, der mit dir spielt, dich aber auch vor anderen Hunden oder anderen Sachen beschützt. Aber die Beziehung zwischen dem Hund und dem Halter hat uns vor allem jetzt etwas sehr Spezielles gelehrt. Etwas, das uns als kleine Kinder gar nicht aufgefallen ist. Da habt ihr euch eigentlich auch schon gefragt, wer der Hund eigentlich an der Leine führt und wer an der Leine angekettet ist. Bösgesagt kann man eigentlich sagen, wir sind die Chefs und der Hund ist unser Knecht. Mit diesem Beispiel erkennt man ja die Machtstellung recht gut, oder? Korrekt. Die Machtstellung ist ein Thema, bei dem man sich wirklich sehr viele Gedanken machen kann und auch sehr komplex ist. Wieso sind wir Menschen eigentlich über den Hund gestuft und so mächtig? Damit wir diese Frage eigentlich beantworten können und sie auch eine eigene Meinung bilden können, haben wir sehr lange darüber diskutiert, was den Menschen vom Hund unterscheidet und was sie aber auch für Gemeinsamkeiten haben. Eine Fähigkeit, die den Menschen von allen Tieren abgrenzt, die Moralfähigkeit. Sie basiert eigentlich darauf, dass der Mensch für sich selber entscheiden kann, was er als Mensch machen soll, was er machen will. Er kann sein gesamtes Handeln rechtfertigen und frei zwischen Alternativen wählen. Wir haben herausgefunden, dass nach der neuen Auffassung der Soziobiologie die Moralfähigkeit eigentlich gar keine Zeigung ist, die den Menschen kategorial von den Hunden und auch von anderen gewissen Tieren unterscheidet. Verhaltensforscher unterscheiden zwischen genetisch festgelegten Verhaltensprogrammen auch von möglichen Ansätzen von Moralempfinden. Das sind die zwei Unterschiede. Solche Ansätze von Moralempfinden werden auch sehr oft bei höher entwickelten Tieren mit flexiblen Verhaltensmöglichkeiten oder bei Tieren mit einer eher höheren sozialen IQ untersucht. Beispielsweise bei Hunden. Hunde reagieren sehr negativ auf unfaire Situationen. Vielleicht ist es euch auch schon mal aufgefallen, wenn z.B. ein anderer Hund in einem Experiment für die gleiche Tat besser belohnt wird. Bei uns Menschen zeigt sich solche Verhaltensweisen durch vorausgesetzte moralische, relevante Konzepte wie z.B. Fairness oder Empathie. Aber trotzdem fragt man sich eigentlich immer noch, ob sich auf diesem Niveau der menschlichen Sprache eine Moralfähigkeit im Sinne der traditionellen Philosophie auch bei Hunden feststellen lässt. Denn der entscheidende Punkt ist, dass die Moralfähigkeit nicht allein auf einer empirisch beobachtenden moralischen Handlungsweise ruht, sondern die vorausgehenden intellektuellen Reflexionsprozesse eines Menschen bestimmt. Das sind nämlich die vernunftgeleiteten Überlegungen, die sich auf verschiedenen Gründen berufen können. Ein weiterer Unterschied zwischen Mensch und Hund ist, dass der Mensch ein Kulturwesen ist. Das heisst, er erzeugt und schafft verschiedene Sachen und er hat Fähigkeiten und Gewohnheiten. Und das nennt man alles Kultur. Speziell ist aber, dass die Natur nicht zu dieser Kultur gehört. Das Einzige, was der Mensch nicht geschaffen hat, ist die Natur. Es ist auch ein grosser Unterschied zu der Natur, weil die Natur einen eigenen moralischen Status hat, nach unserer Meinung. Und die Natur dient eigentlich nicht als Untertan oder als etwas, das man nach Belieben verändern kann oder das auch gebraucht werden kann. Zusammenfassend bedeutet das, dass der Hund bzw. das Tier eine Kultur besitzt und auch ein Lernverhalten hat, es aber in keiner Weise mit der Kulturfähigkeit des Menschen verglichen werden kann. Nachdem wir euch die zwei sehr markanten Unterschiede zwischen Mensch und Hund, natürlich in gewisser Weise auch zwischen Mensch und Tier, aufgezählt haben, fragt ihr euch sicher, es sind nicht die einzigen zwei Unterschiede, die es gibt. Nein, natürlich nicht. Es gibt auch weitere Unterschiede zwischen Mensch und Hund. Sie unterscheiden sich in Anatomie, in der Sinn, in der kognitiven Fähigkeit. Die Menschen haben ein grösseres Gehirn, sie gehen aufrecht und sie sehen Farben. Sie nutzen die komplexe Sprache. Hunde sind vierbeinig, sie haben zwar einen besseren Geruchssinn und ein Gehör und sie kommunizieren aber durch eine andere Sprache, nämlich zum Beispiel durch Geräusche oder durch die Körpersprache. Jetzt möchten wir natürlich auch nach diesen Unterschieden noch ganz kurz Gemeinsamkeiten auflisten, um diese Machtstellung noch etwas genauer ins Visier zu nehmen. Das Bewusstsein, das ist eine grosse Gemeinsamkeit, die man jetzt vielleicht nicht so erwartet, aber sowohl Menschen als auch Hunde haben ein zentrales Nervensystem und erleben die Welt bewusst. Ausserdem verbinden sie das Sozialleben. Die Reinlichkeit, also den Wert auf Sauberkeit und Pflege, die Gefühle, gewisse Krankheiten, die Gesichtserkennung und den Lebenswillen. Hunde können auch als Spiegel von ihrem Besitzer fungieren, aufgrund der sogenannten Spiegelneuron im Gehirn. Diese werden durch Beobachtungen aktiv und führen dazu, dass Menschen wie auch Hunde Stimmungen übernehmen und nachempfinden können. Das ist eine sehr spannende Gemeinsamkeit. Die DNA-Ähnlichkeit zwischen Mensch und Hund ist ebenfalls eine Gemeinsamkeit. Denn biologisch gesehen sind wir Menschen, die eigentlich wie Tiere aufbauen, obwohl wir es eigentlich gar nicht immer wollen, so zu haben. Auch nach all diesen Erklärungen, Gemeinsamkeiten, Unterschieden und Überlegungen lautet immer noch die grosse Frage, wieso steht der Mensch über dem Hund? Wir denken, niemand kann diese Frage mit einem Satz beantworten und niemand kann genau erklären und begründen, wieso die Machtstellung vorhanden ist. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es gibt viele Überlegungen zu diesem Thema und wir finden aber auch, dass jede Person selbst entscheiden darf, wie er oder sie diese Thematik einstuft oder wie man dazu steht. Wir haben einfach versucht, die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzulisten, aber trotzdem ist die Frage nicht rechtlos geklärt. Und jeder darf sich dazu eine eigene Meinung bilden. Wichtig für uns ist einfach, dass es dem Hund in der Beziehung mit dem Mensch gut geht und er ein ausgewogenes und schönes Leben führen kann. In unserer Projektarbeit kam irgendwann auch die Frage auf, ob der Mensch den Hund eigentlich als eigenes Individuum wahrnimmt. Heutzutage ist es ja gewöhnlich, dass die Menschen ihren Hund als Familienmitglied ansehen und ihm sogar einen Namen geben. Die Beziehung zwischen dem Mensch, also dem Besitzer und dem Hund, kann also so innig sein, dass sie fast einer menschlichen Freundschaft sehr nahe kommt und in gewissen Fällen sogar übersteigt. Es ist also nicht nur ein Nebeneinander von Mensch und Hund, sondern ein Miteinander möglich. Und die Fähigkeit und das Bewusstsein, jemanden als Individuum wahrzunehmen und zu respektieren, beschreibt den Begriff Du-Evidenz. Man geht davon aus, dass der Mensch den Hund als Du-Individuum wahrnimmt, wenn er in Interaktion mit ihm geht, er sich in seine Lebens- und Gefühlslage setzen kann und ihn auch respektiert. Dieses Phänomen spielt sich eigentlich auf Erleben und Emotionen ab und es erfordert also keine Bildung. Deswegen war es auch möglich, dass wir als kleine Kinder eine Beziehung zwischen unserem Hund entwickeln konnten und ihn als Individuum wahrnehmen konnten. Deshalb ist auch der gegenwärtige Augenblick und die erste Begegnung mit einem Hund sehr entscheidend. Im Gegenteil zum Mensch kennt der Hund den Mensch wie das fehlbare Wesen mit entsprechender Vergangenheit. Wir denken, dass durch den Faktor der Du-Evidenz die Verbindung zur Natur und zu den tierischen Lebewesen wie zum Beispiel zum Hund viel respektvoller wird. Wie beispielsweise durch die Namensgebung des Hundes, er wird individualisiert und ragt aus der Masse der Artgenossen heraus. Er wird als etwas Besonderes angesehen und es entsteht eine familiäre Verbindung, in der auch der Hund als gleichgestellter Partner angesehen werden kann. Jetzt denkt ihr euch vielleicht, der Hund als gleichgestellter Partner, wir haben gerade die Machtstellung angeschaut, das kann ja nicht so ganz aufgehen. Ja, es ist sehr komplex, weil der Hund unter keinen Umständen in seiner Ganzheitlichkeit angesehen und wahrgenommen werden kann. Im alltäglichen Umgang mit Hunden passiert sehr oft, dass die Verhaltensweise eines Hundes mit einem menschlich vertrauten Gefühl beschrieben wird, das zum jeweiligen Verhalten des Hundes passt. Ein typisches Beispiel dafür ist der aggressive Hund, der einen anderen Menschen verletzt hat. Das Verhalten des Hundes danach zu gehen, ist meistens viel zu aufwendig, weshalb man dem Hund einfach Eigenschaften vorwirft, die der Mensch sich ausgeklügelt hat. An dieser Stelle lässt sich die menschliche Sprache als sehr zentrales Merkmal des Anthropomorphismus erkennen. Was ist Anthropomorphismus? Ja, ein sehr komplexes Wort, aber Anthropomorphismus beschreibt das Projizieren des menschlichen Gefühls auf Tiere. In unserem Beispiel auf einen Hund. Die Menschen umgönnen dabei sehr oft die Wirklichkeit der Tiere. Ein anderes Beispiel ist der Hund, der abends das Essen von uns stibitzt. Er wird von uns als ein Typ beschrieben, oder nicht? Doch wer sagt, dass der Hund das Essen stibitzen wollte? Vielleicht ist das nur sein Jagdinstinkt, der einen dazu antreibt. Diese Erkenntnis zeigt uns, dass der Mensch den Hund zwar als gleichgestellter Partner ansehen kann, aber die Wirklichkeit des Tieres gar nicht richtig sieht. Eine Ich-Du-Beziehung kann man zu ihm aufbauen. Jedoch wird der Hund vom Mensch immer in einem anderen, veränderten Kontext wahrgenommen. Die Gleichstellung, die Diana gerade erwähnt hat, ersetzt aber nicht die Machtstellung, denn die Gleichstellung ist auf der Basis der Wahrnehmung gemeint. Jetzt möchte ich aber noch ein anderes, sehr grosses Thema in der Beziehung zwischen Mensch und Hund anschneiden. Vielleicht habt ihr auch schon etwas von der Vermenschlichung des Hundes gehört. Das wollen wir jetzt etwas genauer analysieren. Wie vorher schon erwähnt, werden auf Hunde sehr oft die menschlichen Gefühle projiziert. Daneben dienen die Hunde auch sehr oft das Status-Symbol, wie Lisa euch schon vorher erklärt hat. Sie werden deswegen auch nach Belieben gezüchtet, gekleidet oder sogar auch beliebt. Und das passiert leider heutzutage sehr oft. Das ist ja eigentlich die Vermenschlichung, oder? Ja, auf eine Weise ist es eine Vermenschlichung. Aber da müssen wir jetzt in dieser Beziehung einen anderen Aspekt einbringen. Betrachtet man den Lebensverlauf des Hundes, so fällt uns auf, dass dieser Hund in unser Leben integriert wurde. Unsere Welt ist geprägt von Kultur, Moralvorstellungen und Ethik. Deshalb ist es auch sehr schwer vorstellbar, dass der Hund unser Leben sofort verstehen kann. Man sollte sich ja mal vorstellen, dass man aus seiner eigenen Familie herausgezogen wird und in ein anderes Land kommt, wo eine völlig andere Sprache gilt. Dann wäre es einem ja auch am liebsten, wenn man einfach jemanden fragen könnte, was das so eigentlich ist. So passiert es auch mit dem Hund, nachdem er einige Wochen bei seiner Mutter und seinen Geschwistern in eine völlig andere Welt gebracht wird. Deshalb ist es auch wichtig, zu verstehen, dass der Hund in seiner Welt lebt, nach seinen Regeln, seinen Bedürfnissen und seinen Erfahrungen. Also heisst das, dass es in diesem Fall zwei unterschiedliche Aspekte gibt, also die Integration und die Vermenschlichung, die man unterscheiden muss. Genau, die Integration ist dazu da, dass der Hund unsere Welt verstehen kann. Die Vermenschlichung könnte eigentlich auch ausgeschlossen werden. Unsere Meinung ist, sobald der Hund mit Liebe und viel Verständnis in unser Leben integriert worden ist, kann starke Vermenschlichung ausgeschlossen werden. Aber diese Vermenschlichung nehmen wir ja manchmal gar nicht wahr, oder? Ja, das wollte ich gerade sagen. Klar ist es ein paar Personen bewusst, wenn sie ihren Hund vermenschlich haben, aber ich denke, im grössten Teil ist das gar nicht richtig bewusst. Und schlussendlich können wir eigentlich sagen, dass eine Integration eines Hundes in unsere Welt immer besteht, aber die Vermenschlichung kann eigentlich angepasst werden. Ungewollt oder gewollt. In der interdisziplinären Erkenntnis wollen wir jetzt den Teil der Psychologie, wo wir den Therapiehund als Fokus hatten, und den Teil der Philosophie, wo wir die Machtstellung, aber auch die Ich-Du-Beziehung und die Vermenschlichung angeschaut haben, zusammenführen. Wir finden, dass eine bestimmte Erziehung und damit auch eine Machtstellung vorhanden sein muss, damit der Hund und der Mensch miteinander auskommen können. Uns ist klar, dass nicht jede Person ihren Hund zum Lawinenhund, Therapiehund ausbilden will, aber ein gutes Verhältnis, das auf der Ich-Du-Beziehung, aber auch auf der Machtstellung besteht, braucht es überall. Machtstellung und Bindung zwischen Mensch und Vierbeiner führt aber auch dazu, dass man den Hunden, insbesondere den Therapiehunden, menschliche Eigenschaften zuschreibt. Das macht die Interaktion einfach emotional erfüllender. Deswegen ist die Vermenschlichung bei den Therapiehunden sowie bei allen anderen Hunden nicht ausschliessbar und gehört tatsächlich zum alltäglichen Verhalten eines Menschen, der mit einem Hund in Kontakt steht. Lisa, kurz und knackig, was heisst das jetzt schlussfolgernd? Damit der Mensch und der Therapiehund gemeinsam ihre Ziele erreichen können und ein schönes, ausgewogenes Leben führen können, ist es wichtig, dass eine Machtstellung vorhanden ist. Bei dieser Machtstellung ist der Mensch aufgrund seiner vorhandenen Fähigkeiten und der jahrhundertlangen Tradition der Führung die dominante Rolle. Das Wichtigste dabei ist aber die Ich-Du-Beziehung. Bei dieser Beziehung geben sich der Hund und der Mensch unendlich viel Liebe, Kraft, Weisheit, Nähe und Vertrauen. Das ist ein sehr schönes zusammenfassendes Fazit. Somit sind wir am Ende unseres Podcasts angelangt. Wir möchten uns verabschieden mit einem schönen Zitat. Ein Hund ist das einzige Wesen, das dich mehr liebt als dich selbst. Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft!

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