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Herzlich Willkommen zu Denkmal im Wandern. Bei unserem Podcast spazieren wir gemeinsam mit Hamburger Denkmalpflegerinnen und Denkmalpflegern durch denkmalgeschützte Parks und bauliche Ensembles. Mein Name ist Christina Sassenscheid, ich bin vom Denkmalverein Hamburg und ich stehe hier heute mit Christoph Bartsch von der Städtebaulichen Denkmalpflege des Denkmalschutzamtes. Guten Morgen Christoph. Moin, freut mich. Ich spreche heute zum ersten Mal in einem preisgekrönten Podcast, was mich total stolz macht, dich hoffentlich auch Christoph, denn du warst ja auch schon bei zwei Folgen dabei. Wir haben den Deutschen Denkmalpreis in der Kategorie Medien bekommen für den Podcast. Es ist ein sonniger Morgen und wir stehen hier vor dem Ausgang der U-Bahn Sengelmannstraße, der zugleich Eingang zur City Nord ist. Die City Nord ist eine Bürostadt aus den 60er und 70er Jahren, die die meisten Hamburgerinnen und Hamburger vermutlich nur vom Durch- oder Vorbeifahren kennen und man hat das Gefühl, als Fußgänger ist man hier eigentlich überhaupt nicht mitbedacht worden. Ob das so richtig ist, werden wir sicherlich gleich nochmal im Gespräch feststellen. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass wir uns endlich dieses gewaltige Ensemble vornehmen. Christoph, warum hast du dir das als Startpunkt ausgesucht? Also den Startpunkt habe ich mir ausgesucht, weil die U-Bahn-Haltestelle Sengelmannstraße, obwohl sie selber kein Denkmal ist, die finde ich total cool. Vielleicht, wenn man sich einmal nochmal umdreht, sieht man, dass das in diese Kreisform, zumindest hier im unteren Bereich, da wo man rauskommt, mit dem Vordach, auch mit den seitlichen Einfassungen bis in die Gestaltung der Freifläche davor sich weiterzieht. Also an sich eine, finde ich, ziemlich coole U-Bahn-Haltestelle und sie ist natürlich ganz praktisch, um überhaupt in der City Nord zu beginnen, weil wir nämlich dann im Norden stehen und einmal auf einer sich dort befindlichen Achse, Nord-Süd, direkt gut loslaufen können. Welche Tour haben wir denn heute vor uns? Mal sehen, ob wir nachher noch eine kleine Planänderung machen, aber im Prinzip habe ich mir vorgestellt, dass wir jetzt erstmal den Weg gerade aus der Station, kommt nach Süden, weiterlaufen und dann in den Park der City Nord gehen, über die sogenannte zentrale Zone mit den Läden und Restaurants, einfach durch die verschiedenen, oder zwischen den verschiedenen, muss man eigentlich sagen, Geschäftshäusern hindurchlaufen. Dann lassen wir loslaufen. Wir laufen hier über einen wahrscheinlich bauzeitigen Bodenbelag, oder? Ich finde ja schon hochinteressant, wie viel hat sich verändert, wie viel ist noch original? Tatsächlich kann man schon mal einen Blick auf den Weg richten, weil wir haben hier ja sowohl unterschiedliche Plattenformate, als auch unterschiedliche Farbigkeiten, wenn man guckt. Die größeren rechteckigen Platten haben diese weißen Zuschläge, deswegen wirken sie heller. In ihrem Grundbeton sind sie eigentlich sogar dunkler. Das ist lustig, wie viel diese Zuschläge ausmachen können. Das ist ein Thema mit diesen Wegen und Belegen, die auch mit tatsächlich geschützt sind. Die City Nord ist natürlich schon eine Planung aus einer Zeit, wo sehr autogerecht geplant wurde, und das sehen wir auch gleich, wenn wir auf der Manila-Brücke ankommen. In der Tat ist es so, dass die Fußgänger schon trotzdem eine Rolle gespielt haben in der Planung. Wir haben ja hier in der grünen Achse zum Beispiel jetzt hier einen sehr breiten Fußweg und später kommen wir auch noch in Bereiche, wo man so eine richtige Trennung zwischen den Fußgängerbereichen und dem fließenden Verkehr sehen kann. Die City Nord, vielleicht einmal ganz am Anfang noch ein paar Daten. Du hast gesagt 60er, 70er Jahre, das stimmt. Die ersten Gebäude sind kurz vor der Mitte der 60er Jahre gebaut worden. Die Planung hat ein bisschen früher angefangen. Ende der 50er Jahre hatte der damalige Oberbaudirektor Hebebrand den Plan gehabt, eine Geschäftsstadt abseits der City in Hamburg zu errichten. Er hatte sich davon inspirieren lassen, von den USA, von New York insbesondere, wo man nämlich mit ähnlichen Problemen damals schon zu kämpfen hatte, wo das in Hamburg anfing, weil die City selber, also die Innenstadt, sage ich jetzt mal, die wirkliche Innenstadt Hamburgs aus allen Nähten platzte und man merkte mit zwei so großen Verwaltungen wie Unilever, damals Margariner Union und dem Deutschen Ring, dass das irgendwie in der Innenstadt nicht mehr alles unterzubringen sei. Und da hatte er sich überlegt, das könnte man in einem separaten Bereich machen und das hat man in der City Nord in einer Art und Weise und in einer Größe tatsächlich über die Jahrzehnte umgesetzt. Die ist einmalig und deswegen ist das auch ein ganz wichtiges Denkmal aus Hamburg. Es gibt ja einige, die sagen, dass die City Nord ein bisschen die Rettung der Innenstadt war, weil die Innenstadt sonst in den 60er Jahren wahrscheinlich voll gebaut worden wäre mit Hochhäusern. Wir sind jetzt hier oben auf der, heißt die Manila-Brücke? Das ist die Manila-Brücke, genau. Ja, hier steht sogar, hier ist ein schöner Schriftzug. Da muss ich übrigens gerade daran denken, alleine die Kunst der Schriftzüge ist ja auch ein Fachgebiet. Ich denke jetzt gerade an die Kreman-Brücke, die hat ja auch einen sehr markanten Schriftzug. Und überall in der Stadt haben die Brücken ja ihre Namen. Und man geht immer so dran vorbei. Ja, gerade dieser Schriftzug ist tatsächlich sehr schön. Auf den habe ich, was die Schrift angeht, auch das erste Mal jetzt geachtet, weil ich immer nach unten gucke. Der steht doch bestimmt unter Denkmalschutz, oder? Naja gut, die Brücken stehen mit als Teil des Denkmalsamtes unter Schutz. Eben auch die ganzen Wegebelege, dazu sage ich noch was. Was man hier ganz schön sieht ist, weil du nach Fußgängern und Autofahrern usw. gefragt hast, der Überseering, das ist eine große Bügelstraße. Die ist mit sechs Fahrbahnen ziemlich autogerecht und großzügig ausgebaut. Aber auch mit breiten Grünflächen links und rechts daneben. Und die Fußgänger queren jetzt praktisch extra nicht auf dem Level unten, sondern gehen über eine Brücke über diesen Bereich hinweg. Insgesamt ist die City Nord so aufgebaut. Man hat den großen Überseering als Haupterschließungsstraße. Der hat sechs Fahrbahnen. Heute sind die zum Teil eine Fahrbahn zum Parken. Das war früher nicht so. Das wollte man sogar explizit nicht. Das sollte großzügig durchgefahren werden. Die Autos sollten hier nicht parken, sondern auf den Grundstücken der einzelnen Eigentümer. Und die anderen Bügelstraßen, die vom Überseering abgehen, das sind drei Stück. Das ist der Mexiko-Ring, der New York-Ring und der Kapstadt-Ring. Alles eben, wie der Name auch schon sagt, ringförmig, etwas kleiner. Die waren vierspurig. Also auch noch ziemlich fett ausgebaut, muss man sagen. Wir gehen jetzt hier gerade die Manila-Brücke wieder hinunter und tauchen ein ins Herz der City Nord. Das kann man so sagen, das Herz der City Nord. Was nämlich auch etwas Besonderes ist, ist eben dieser zentrale Park. Insgesamt ist die City Nord, ich hoffe, das wird man auf dem Rundgang auch nochmal zusätzlich wahrnehmen, sehr grün. Und das war auch ein bisschen der Clou des Ganzen, dass man eben nördlich des Stadtparks eigentlich mit einem zentralen grünen Park, dem City Nord Park, ein grünes Zentrum geschaffen hat und rundherum gruppiert praktisch dann die einzelnen Zentralen hat. Und das ist viel, viel grüner, alleine hier schon, als man das von außerhalb so wahrnimmt, weil man ja auch immer nur über die breiten Verkehrsachsen durch die City Nord fährt. Jetzt kommt hier gleich, wir kommen an der Kita City Nord von den Elbkindern. Ja, die ist aber nicht aus den 60er Jahren. Die ist nicht aus den 60er Jahren und jetzt kommt so ein richtig blöder Denkmalpflegerspruch. Obwohl die Kita total sinnvoll natürlich in der City Nord ist, ist das natürlich ein neues Gebäude, hat viel natürlich auch mit den gewandelten Zeiten zu tun, dass die Leute hier arbeiten können und gleichzeitig ihre Kinder vielleicht auch hier in der Kita haben. In der Tat steht diese Kita eigentlich aus unserer Sicht hier ziemlich blöd, weil sie irgendwie so in diesem Grünraum steht, wie das eigentlich nicht so richtig gedacht war. Aber das ist auch total schwer, einen solchen Ort in der City Nord zu finden. Das ist jetzt keine Kritik an den Planenden, die das hier eingerichtet haben. Eigentlich ist es so ein bisschen gegen das Konzept, das so hinter der Brücke hinzustellen. Wir laufen jetzt rechts an der Kita vorbei, also tatsächlich in den City Nord Park. Dieser City Nord Park, der ist entworfen worden von Günter Schulze. Dieser Günter Schulze hat übrigens nicht nur den Park, sondern auch tatsächlich die Planung der Wege und der Plattenbelege und so weiter gemacht. Man könnte fast sagen, als Generalplaner, das ist natürlich ein privater Gartenarchitekt gewesen, hat er sehr viel in der City Nord gemacht. Der Wettbewerb dafür hat 1965 stattgefunden. Erst zehn Jahre später, 1975, ist der wirklich gebaut worden. Also die Gebäude wurden erst fertiggestellt und dann erst der City Nord Park. Okay, wir sind jetzt hier angekommen an so einem wunderbaren Unort. Wir sehen hier vor uns so ein, na, was ist das für eine Farbe? Das ist eigentlich Orange ursprünglich, glaube ich. Das verblichende Orange, gelb, irgendwie aufragend. Daneben so eine ganz aufregende Betonkonstruktion, Rampe, die wahrscheinlich auch nur für die Fußgängerinnen und Fußgänger gedacht ist. Das ist so, ja. Sieht alles so aus, als hätte man sehr viel Platz, sehr viel Platz in Anspruch nehmen wollen und können. Aber wir umrunden diese aufwendige Betonkonstruktion mal rechts rum. Das Gebäude ist tatsächlich eins der wenigen, die zwar im Denkmalsraum bestehen, aber selber kein Denkmal sind. Ach? Ja, das ist eins der Gebäude, das hat nicht ganz die Qualität von anderen Gebäuden hier. Aber es drückt hier gerade mit dieser großen Rampenkonstruktion, dieser Betonrampe, natürlich auch genau das aus, was auch ein Teil der City Nord ist. Das muss man mögen. Ich finde das mittlerweile großartig mit diesen Strukturen. Aber na ja, ist schon eine Ansage auf jeden Fall. Wir müssen heute ganz viele Ortsangaben machen, weil ich glaube, sonst gehen die Leute hier heillos verloren. Wir gucken jetzt Richtung Süden weiter. Eigentlich gehen wir grob immer weiter in Richtung Süden, auch wenn wir so zweimal nach rechts abgebogen sind. Jetzt gehen wir wieder ein kleines Stück rechts, aber haben vor uns in Richtung Süden guckend die lange Achse des City Nord Parks, wobei wir jetzt als erstes mal, wenn wir nach links schauen, einen kleinen Wall haben. Ja, ein kleiner Wall und rechts davon eine Allee von Bäumen und dahinter ragt nochmal so ein braunes Hochhaus auf. Für alle, die gerade was ganz anderes sehen, bitte positionieren sich neu. Aber eigentlich kann man sich hier nicht verlaufen. Wir laufen grundsätzlich immer in eine Richtung nach Süden. Ja, zum City Nord Park vielleicht nochmal. Also der Günther Schulze, das war ein ziemlich wichtiger Gartenarchitekt und der hat sich hier was überlegt mit dieser Parkanlage. Die ist ja extrem stringent. Man hat die Alleepflanzung der Platanen, gerade wenn wir jetzt hier Richtung Süden gucken, rechts, von der du ja eben schon sprachst. Anders als auf den privaten Grundstücken ist es so, dass in den öffentlichen Räumen alles eine Baumart nur gepflanzt wurde, nämlich nur die Platanen. Und diese Stringenz ist auch ein bisschen Teil des Ganzen, gerade was den Park angeht. Diese Konsequenz und dieses Raster, was der Günther Schulze extra diesen kräftigen Gebäuden entgegensetzen wollte, das war da in den 60er Jahren am Anfang erst ziemlich kontrovers diskutiert. Wir gehen jetzt tatsächlich nach links in diese Allee auch rein. Ja, er hat ein ganz strenges Raster diesen Gebäuden entgegengesetzt. Und das Ganze, wie gesagt, es ist ja erst zehn Jahre später wirklich umgesetzt worden nach seinem Wettbewerb. Da haben sich einzelne kleine Elemente verändert. Da, wo wir jetzt diese Hügel sehen, er hat diese Bodenmodellierung gemacht. Da waren ursprünglich im ersten Plan war da tatsächlich noch ein Wasser vorgesehen, also ein Kanal. Das ist ein bisschen abgewandelt worden. Aber die Grundidee dieser Stringenz und dieser Achsen und dieser Baumraster mit dem Wegeraster und das Baumraster, das entspricht sich auch nicht immer so konsequent wie hier, sondern die überlagern sich ein Stück weit. Das ist was ganz Kennzeichnendes und ist nach Aussage meines lieben Kollegen Jens Beck, der ja nun eine Vielzahl von Podcasts mit dir schon gemacht hat, ist es eigentlich die wichtigste Parkanlage in Hamburg aus den 60er Jahren. Also gerade hier zum Beispiel kann man wunderbar zu Fuß gehen. Und das ist eine Parkanlage ganz anders als der Stadtpark, der nun direkt anschließt südlich. Ja, ich will nicht sagen, es ist nicht menschenleer, aber man hat hier viel mehr Ruhe. Man kann hier viel mehr Sachen machen und man hat hier mehr Platz. Hier sind auch Leute mit ihren Hunden und ihren Hundeerziehungsgruppen. Dinge, die man woanders nicht machen kann. Das sage ich, weil ich selber mit meinem Hund in einer Hundeerziehungsgruppe hier gewesen bin. Auch solche Grünflächen sind wichtig, sage ich. Nicht nur die Pittoresken oder die von A bis Z durchgeplanten, wo jeder Bereich definiert ist. Eigentlich hat man ja hier eben diese zentrale Grünfläche, die eigentlich bis auf diese Modellierung leer ist. Ja, und vielleicht gelingt es uns ja mit dieser Podcast-Folge auch nochmal... ...mehr Leute herzukriegen. Ja, eine ganz neue Bewegung auf die Beine zu stellen. Denn ich habe das in der Corona-Zeit einfach gemerkt. Die ganzen Parkanlagen waren ja so heillos überlaufen. Und die Leute waren ja teilweise auch dann mal verzweifelt auf der Suche nach etwas mehr Ruhe... ...und sind dann weiter raus aus der Stadt. Aber dass man hier letztlich mitten in der Stadt eine so entspannte und großzügige Grünanlage hat... ...ist, glaube ich, vielen gar nicht so bewusst, weil es halt immer als Bürostadt im Kopf verankert ist. Richtig. Und wie gesagt, die war einmal strukturell natürlich gedacht. Auch eben in einer anderen Fortsetzung des Stadtparks. Aber sollte natürlich auch dazu dienen, dass die hier arbeitenden Menschen auch einen Park direkt vor der Tür haben. Am Ende ist der Park, glaube ich, nicht in dem Maße genutzt worden, wie genau. Wir sind angekommen an einer Kreuzung. Der Weg, das übrigens auch ein Kennzeichen dieser Parkanlage ist, geht nicht einfach weiter immer geradeaus. Sondern er knickt jetzt nach links ab. Und da gehen wir jetzt auch längs. Okay, also wir gehen nach links. Wir lassen rechts so ein Hochhaus mit so Elementen in Rot und Blau und Grau. Das ist Edeka, genau. Das Edeka-Hochhaus lassen wir liegen und biegen links ab. Und sind jetzt praktisch aus der Allee raus und stehen mitten auf der Rasenfläche. Also was vielleicht auch nochmal wichtig ist. Also ich habe jetzt einiges über den Park erzählt. Und Günter Schulze, der diesen Park, aber auch die Flächen des öffentlichen Raumes entlang der Straßen... ...mit eben den besonderen Pflasterungen geplant hat. Auch hier sieht man gerade, man hat Betonplatten, helle und dunkle. Und dann hat man immer an den Kreuzungsbereichen dieses Kleinflaster, das Naturstein-Kleinflaster. Das ist, wenn man mal anfängt darauf zu gucken, sehr durchgeplant. Und immer an diesen Kreuzungsbereichen und Sitzbereichen, das ist jetzt hier keiner, an dem wir landen, dieser Dreieck hier. Haben wir diese Kleinflasterflächen. Was ich aber eigentlich sagen wollte ist, dass natürlich nicht nur der öffentliche Park grün ist. Sondern dass eine Idee ja auch war, dass die Gebäude selber auf einem Grundstück so kompakt stehen, dass auch dort noch viel grün ist. Also der ursprüngliche Plan war, dass nur 50 Prozent der Grundstücke bebaut sein sollten. Und der Rest letztendlich für die Außenanlagen und zum Teil auch für Parkgaragen zur Verfügung stand. Also das war ein ganz wichtiges Kennzeichen, sodass wir nicht nur diese zentralen grünen Bereiche haben, sondern auch auf den Privatgrundstücken auch noch viel Gartengestaltung. Wir sind jetzt hier eben den Weg links lang gegangen und gehen jetzt wieder links. Also das heißt, wir sind jetzt nur einen kleinen Bogen gegangen, einen eckigen Bogen, einfach um den Hügel herum und bewegen uns jetzt wieder. Jetzt gehen wir Richtung Maniederbrücke, aber gleich wieder rechts. Also eigentlich muss man den Weg nur folgen. Wir biegen jetzt wieder rechts ab und laufen praktisch bei den Häusern durch in Richtung des Mexikoringes. Vor uns erhebt sich jetzt ein Gebäude, das wirklich wie so ein Klischee von City North wirkt, mit Waschbeton und mit, wie nennt man das, eloxiertem Aluminium, mit so braunen Metallplatten an der Fassade. Und dann ist hier eine fette Lüftungsanlage, die darauf hindeutet, dass man hier einfach auch viel künstlich belüftet. Ist das immer noch so? Ja, zumindest bei den Gebäuden der 60er, 70er Jahre ist es so, dass die natürlich wahnsinnige Klimaanlagen und Kühlungen brauchen. Wir sind übrigens ganz am Anfang, als wir den Maniederweg von der U-Bahn gelaufen sind, ist auf der rechten Seite das Fernkältewerk gewesen, auch ein Denkmal. Das Fernkältewerk ist das erste, was in der Bundesrepublik Deutschland überhaupt gebaut worden ist. Und das ist gebaut worden, weil der Bedarf dieser Gebäude halt dafür vorhanden ist. Und das wird bis heute genutzt. Ach was, ein Fernkältewerk, das ist so richtig lustig, überhaupt nicht. Wir sehen jetzt hier, zu unserer Linken geht es so runter in so ein bisschen, wenn man das unterführt, das ist so ein bisschen Souterrain-Niveau, würde ich sagen. Ein klassischer Angstraum, der mir aber heute im Sonnenlicht überhaupt keine Angst macht. Und wir gehen aber die Treppe hier rechts, das darf jetzt keiner verpassen, das ist wichtig. Wir begeben uns jetzt zum ersten Mal auf die Etage Messe Spule. Plus 1, ich nenne es immer Plus 1 Ebene, also die leicht erhöhte Ebene, die ist 5 Meter über dem normalen Niveau. Genau, diese Treppe, die geht so im Zickzack letztendlich hoch in die sogenannte zentrale Zone. Also wir begeben uns jetzt definitiv weg aus dem Park und gehen in diesen zentralen Bereich der City Nord, die sogenannte zentrale Zone und sehen für uns das Möbelhaus der Wäscherei, was vor einigen Jahren hierher gezogen ist aus der Jahresstadt. Ui, diese Treppe war schon so ein Traum aus Waschbeton und Beton. Und jetzt stehen wir hier mitten in einer Betonwelt der 60er Jahre. Oder 60er? Ja, die zentrale Zone ist erst später gebaut worden und man muss dazu sagen, die hat immer ein bisschen Probleme gehabt und in den letzten Jahren erst rechts und ist auch von der Qualität, der architektonischen, nicht so gut wie andere Bereiche. Wir gehen also auf die Wäscherei zu und biegen jetzt rechts ab, laufen jetzt wieder Richtung Süden. Ja, was man halt hier sehen kann, hier ist mit dem Möbelhaus eine Nutzung reingekommen, die neu ist und die scheinbar auch ganz gut funktioniert. Aber hier wird man sehen, dass relativ viele Bereiche in der zentralen Zone leer stehen und hier ist auch echter Handlungsbedarf. Da ist das Bezirksamt und auch die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sehr hinterher, sodass wir hier etwas andere Bereiche schaffen. Und man hört aber tatsächlich trotzdem vor uns Kinder, wie schön. Ja, genau. Hier liegt so eine kleine Kita-Gruppe. Wirkt so ein bisschen fast desortiert oder wie so ein sehr, sehr starker Kontrast zu dieser Betonwelt. Das stimmt. Wir gehen also einfach hier immer noch weiter. Das Möbelhaus ist immer noch links und rechts von uns und laufen auf einen Schild zu Überseering 5 bis 15. Wir gehen aber diese Treppe daneben rechts einfach geradeaus weiter, ein paar Stufen abwärts. Ich finde es eigentlich total geil hier, muss ich echt mal sagen. Ist es auch. Deswegen finde ich das ja so cool. Du hast richtig schöne Bereiche, wie mit dem Park. Du hast richtig coole Gebäude und du hast auch echt richtige Utopie gebaut. Echt wahr, genau. Man kriegt sofort so Kopfkino von irgendwie, dass man hier auch mal abends mit einer Soundbox hin kann und dann irgendwie einfach nur so sein Ding machen und sich diesen Stadtraum auch aneignen, weil er halt so aus der Zeit gefallen wirkt. Das ist ja auch eine Qualität für sich, auch wenn die Architektur schon echt bitter ist. Naja, okay. Aber das ist ja die zentrale Zone. Aber ich finde alleine schon als ein dystopischer Ort hat er seine Selbstberechtigung, oder? Das finde ich auf jeden Fall auch. Also wie gesagt, der wird jetzt transformiert werden in den nächsten Jahren, weil hier auch einzelne Gebäude neu entstehen werden. Wenn wir hier jetzt an dem Schild über Seeringen 5 bis 15 vorbeilaufen, weiter geradeaus, unter dem Hochhaus durch, was eine Wärmedammung gekriegt hat, dann sieht man links, wenn man guckt, in dem Freiraum ja auch gerade eine, ich sag mal, kleine Sandwüste. Da ist ein eigentlich sehr schönes Gebäude von Spengelin von der Post abgebrochen worden. Dieser Bereich, der ja auch schon Teil dieser zentralen Zone ist oder an die andockt zumindest, wird zum Beispiel demnächst bebaut werden. Und so ist das für einzelne Bereiche in der zentralen Zone auch angedacht, weil sie eben in den letzten Jahren nicht mehr so wirklich gut funktioniert hat und unterschiedliche, eher nicht so große architektonische Qualitäten besitzt. Aber zum Thema, was du eben erwähnt hast, das Spengelin-Gebäude, das war das sogenannte Postamt 60. Das ist auf unserer Homepage in der Rubrik Verluste auch noch ausführlich dokumentiert. Das war echt ein Traum des Betonbrutalismus, so wie er auch in London oder sonst wo hätte stehen können. Das war echt ein Wahnsinns-Teil. Das haben sie echt schön durchgestaltet. Aber wie gesagt, das war leider... Nicht auf der Liste. Na gut. Schwamm drüber. Wir gehen jetzt nach links, wenn wir unter dem Hochhaus durch sind und folgen tatsächlich weiter der Kindergruppe, die jetzt etwas vor uns läuft. Wir gehen an der indischen Küche, die rechts ist vorbei, und weiter in Richtung Überseering. Aber ganz kurz, der Bodenbelag hier ist mit einmal ganz hell und sieht nicht so aus, als ob er original wäre. Nee, das ist, glaube ich, zum Teil neuer hier. Also wie gesagt, die zentrale Zone ist auch einer der Bereiche, der eben nicht explizit unter Schutz steht. Der ist eben in dem Denkmalensemble drin, aber hier haben wir keine Denkmäler. Hier sitzen ein paar Leute tatsächlich beim Essen. Also ein paar der Geschäfte funktionieren noch. Genau, da ist richtig was los. Vieles andere ist leer oder hat irgendwie Nutzung, die jetzt nicht große Öffentlichkeit nach sich zieht. Wir gehen jetzt hier unter einem Schild durch, wo auf dem steht Überseering 9. Wir gehen an so einem überdachten Gang entlang und dann biegen wir diese Geschäfte vorbei. An den City-Bug-Shop vorbei, genau. Der ist rechts, der City-Bug-Shop. Und wir gehen tatsächlich auch weiter diese zentrale Zone nach rechts weiter. Da kommt der Lotto-Laden. Das ist so ein bisschen so eine kleine Passage, wo man ich jetzt weniger zu den Gebäuden sagen will, als vielleicht zur City Nord selber nochmal. Also ein paar Fakten. Wir haben noch gar nichts zur Größe, glaube ich, gesagt. Die City Nord ist 117 Hektar groß. Davon sind 14 Hektar alleine irgendwie Parkanlage. Das ist der City Nord Park mit 8 Hektar dabei, aber eben auch viel Grünflächen an den Straßen und rundherum. Und jetzt stehen wir hier in so einem großen Karree bei dem Lotto-Laden und gehen tatsächlich nach links auf die Brücke wieder, die über den Überseering führt. Hier wollte ich nämlich gerne einmal was zu den Belegen sagen, weil wir das gleich an dem Platz, den wir erreichen, wenn wir die Brücke überquert haben, ganz gut erläutern können. Also, was hatte ich gesagt? 117 Hektar groß, ziemlich viel Parkfläche dabei. Wir hatten das Thema Grün schon bei den Privatgrundstücken erwähnt. Man hatte seitens der Stadt doch ziemlich genaue Vorgaben gemacht, um auch diese Qualität der City Nord, was die einzelnen Bürogebäude angeht, jetzt vielleicht nicht gerade die zentrale Zone, zu erhalten. Man hat gesagt, eigentlich will man grundsätzlich Grundstücke nicht unter 8000 Quadratmetern verkaufen, um eben eine gewisse Größe und Großzügigkeit zu erhalten. Das hat man am Anfang nicht ganz so konsequent durchgehalten, aber im Grundsatz ist das so erhalten. Und man hat dort auch noch weitere Vorgaben gemacht, eben dass nur 50 Prozent der Grundstücke bebaut werden durften und hat einen Grünanteil festgelegt von 35 Prozent. So, wir sind jetzt tatsächlich angekommen. Die Brücke haben wir überquert und wir können nicht mehr weiterlaufen, sondern nehmen die Treppe nach unten. Sind das die Originalfarben? Ja, oder? Bei den Farben sind wir auch bei den Handläufen gerade dabei, dem nachzugehen. Da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher. Also die Betonkonstruktion an sich war, glaube ich, eher betonsichtig. Wenn wir die Treppe runtergehen, links sieht man ja einen Blau und einen Grün. Könnte auch übergestrichen worden sein, später mal, weiß ich nicht genau. Wir kommen runter und stehen jetzt auf einer Platzfläche vor einem Neubau der Signal Iduna, was ein Gebäude ist, was die Parameter der City Nord ganz gut trotzdem auch als Neubau widerspiegelt, indem es nämlich Grünfläche rundherum hat, kompakt ist und eigentlich von der Fassade her sich einfügt. Also das ist eine Sache, die wir auch mit begleiten. Tatsächlich, da wo die Gebäude nicht selber Denkmal sind, begleiten wir auch seitens des Denkmalschutzamtes diese Verfahren. So, aber ich wollte was zum Platz sagen. Wir haben ja rote Klinkerstreifen, die hier durchlaufen und wir haben helle und dunkle Platten. Das liegt an den unterschiedlichen Zuschlägen, die diesen platten. Also Zuschläge, das sind also die kleinen Steinchen, zugegeben werden. Und wenn man anfängt darauf zu achten, auf den Wegen der City Nord, dann sind die ziemlich durchgeplant. Ich habe den Günter Schulze für den Park schon erwähnt und das hat er eben auch in diesen Bereichen gemacht. Teilweise ist das jetzt kaputt durch Baumwurzeln, weil die Platanen die Wurzeln das ein bisschen angehoben haben. Aber im Grundsatz ist es so, dass diese roten Klinkerstreifen andeuten, wo Zugänge sich befinden für die Privatgebäude. Da wird das Raster nämlich enger. Also hier ist sozusagen das Ganze wahrscheinlich eher als zentraler Bereich gekennzeichnet. Wenn man den Dakarweg jetzt weiter in Richtung Osten laufen würde, was wir jetzt nicht tun, würde man irgendwann sehen, dass da auch Klinkerstreifen quer sind, die auch markieren sozusagen die Zugangsbereiche zu den zentralen. Jetzt habe ich gerade gesagt, dieses Gebäude ist ein Neubau der Signal Iduna. Das heißt, da hinten wird ein Bereich mit diesen Klinkerstreifen gekennzeichnet, wo der ursprüngliche Zugang zu dem Gebäude gewesen ist, was abgebrochen wurde. Das ist jetzt nicht mehr ganz so gut erkennbar wie natürlich im ursprünglichen Konzept. Diese Platten sind nicht so ganz einfach, weil man sieht, wir gehen jetzt wieder zurück zur Brücke, über die wir gekommen sind. Die sind ja zum Teil kaputt, einmal durch Baumwurzeln und dann durch Überfahrungen. Und hier sieht man gerade, wenn wir wieder Richtung Brücke laufen und unter dem Straßenschild Dakarweg stehen, an der Ecke zum Signal Iduna, sieht man auch neue Betonplatten dazwischen. Und da sieht man, wie wichtig eigentlich diese Originalplatten sind, weil nämlich die ganze Stringenz und eigentlich dieses Grundmuster, was gedacht ist, verloren geht natürlich, wenn wir mit normalen Betonplatten austauschen. Und mein Kollege, der Restaurator Eberhard Zauber, hat zusammen mit dem LSBG Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewerkschaften, weil sie die nicht regelmäßig mit Behördenabkürzungen zu tun haben. Stimmt. Wir haben mit denen zusammen versucht, diese Platten von Betonwerken nachbauen zu lassen mit unterschiedlichen Zuschlägen. Und wir haben auch zwei Muster mittlerweile hinbekommen, ein helles und ein dunkles. Und wir versuchen jetzt mit dem Bezirksamt Nord und dem LSBG, da wo es dran ist, auch wirklich diese Platten nachbauen zu lassen, wenn die eigentlich nicht mehr benutzt werden können. Weil sonst nicht diese Gestaltungsabsicht, die eben auch den öffentlichen Raum wie die Gehwege usw. betroffen hat, die löst sich sonst komplett auf. Das ist uns wichtig. Da gucken uns ganz viele natürlich ganz komisch an, auch in den Behörden, weil das natürlich mehr kostet. Und dann hat man dann nur so komische Platten, die aussehen wie aus den 60ern. Genau. Wobei ich glaube, die Platten selber finden die meisten Leute schön. Aber es ist klar, das ist kein Standard. Und insofern, wir gehen die Treppe jetzt wieder hoch. Da, wo wir die Brücke gekommen sind, gehen wir sie jetzt auch wieder zurück zur zentralen Zone. Aber wie gesagt, man kann auch nochmal von oben jetzt nach rechts schauen auf diesen Platz, auf dem wir eben kurz unten standen. Da sieht man das eigentlich ganz schön. Und dafür wollte ich nochmal sensibilisieren, weil das ein Thema ist, mit dem wir sehr viel zu tun haben. Ja. Ich mag auch verfallene Moderne. Und die finde ich wird hier besonders greifbar. Da sind hier überall diese Mose und Flechten auf diesem Beton. Da sind diese verwitternden Farben. Ich würde die einfach nur von meiner Seherfahrung tatsächlich als bauzeitlich einordnen. Ja, ich weiß es wie gesagt nicht. Wir haben wieder so einen bezaubernden Schriftzug hier, an dem wir vorbeilaufen. Dakar-Brücke. Genau. Und man sieht jetzt auch, dass das eine Schrift war, die auch für alle Brücken gleich benutzt wurde. Genau der gleiche Schriftzug wie auf der Manila-Brücke. Wie gesagt, wir queren die Dakar-Brücke, gehen jetzt wieder zurück, sehen vor uns den Lotto-Laden und gehen jetzt natürlich nicht wieder nach rechts, wo wir gekommen sind, sondern in Richtung Golden Lounge nach links. Jetzt passiert der Vorführeffekt. Wir kommen hier nicht weiter, oder? Jetzt müssen wir hier runter. Jetzt müssen wir eine Etage runter gehen. Also wir gehen jetzt diese Treppe auf dem zentralen Bereich runter, weil man auf der direkt gleichen Ebene gar nicht weiterkommt. Vorbei an Melodies Event-Location. Wir gehen an der Qualitäts-Textilpflege vorbei und gucken, ob wir hier jemals wieder Leben draus finden. Jetzt sind wir wieder unten angekommen. Links ist das Fitnessstudio. Wir sind jetzt auf dem Übersee-Ring wieder angekommen. De facto laufen wir jetzt unter der Brücke durch, die wir gerade überquert haben, sind jetzt ganz normal am Übersee-Ring und laufen wieder Richtung Süden, Richtung Stadtpark. Alles klar. Eine Podcast-Folge der Kontraste zwischen beschaulichen Grünanlagen und dystopischen Geschäftswelten der 60er Jahre. Zu unserer linken, ziemlich sechsspurige Straße wieder. Wir haben jetzt noch ein bisschen Strecke vor uns, oder? Gar nicht mehr so viel, aber ein kleines Stück schon noch. Wie gesagt, wir laufen an der Spielhalle rechts vorbei und kommen jetzt an ein Parkhaus. Dieses Parkhaus gehörte zu dem BP-Gebäude. Das BP-Gebäude, wir laufen jetzt Richtung Süden, wir schauen nach halb links, da ist mittlerweile die Telekom. Auf dem Areal stand das BP-Haus. Ganz ehrlich, das war mein Lieblingsgebäude seit Typ B Nord. Und das ist ein richtiges Drama, dass dieses Gebäude nicht mehr steht. Und wie gesagt, zu dem BP-Haus gehörte diese Garage. Und das BP-Haus, vielleicht nochmal zwei Worte zu dem, obwohl es gar nicht mehr da ist, war das erste, für das überhaupt ein Wettbewerb gemacht wurde in der City Nord. Das war auch was ganz Neues, dazu muss ich tatsächlich, wir bleiben kurz hier an der Ecke, an der Kreuzung stehen, am Überseering Echo in Mexico Ring, genau an der Stadtratstation. Diese Wettbewerbe, damit wollte die Stadt die Qualität sichern. Also wie ich hatte schon gesagt, man hatte bestimmte Grundstücksgrößen, damit man eine Großzügigkeit hat. Und man hat die Grundstücke nur verkauft unter der Bedingung, dass ein Architekturwettbewerb stattfinden muss. Dadurch sind natürlich besonders herausragende Architekturen für diese Bürogebäude in dieser Zeit entstanden. Und das BP-Haus war der erste Wettbewerb, der stattgefunden hat, aber das Gebäude steht leider nicht mehr. Das ist auch nochmal dokumentiert auf unserer Rubrik Verluste auf der Homepage. Mit wunderschönen Fotos von Fotografie Dörfen oder Kiel, das ist wirklich ein Jammer. Und warum? Das stand doch sogar auf der Denkmalliste, oder? Das stand auf der Denkmalliste drauf. Es ist ein Problem und das ist insofern gut, dass wir darüber reden, weil auf der einen Seite haben wir diesen Denkmalschutz und diese besonderen Architekturen, aber die Gebäude haben natürlich auch in der heutigen Zeit teilweise ihre Tücken, weil sie häufig, gerade wie das BP-Haus, für Großraumbüros geplant waren, somit auch zum Teil dunkle Bereiche haben. Und wie gesagt, auch das Konzept der Büros im Großraum für einen Großkonzern mit so und so viel 100 Mitarbeitern ist nicht unbedingt das, was heute genauso noch gewünscht wird. Sodass, wenn diese Konzerne umziehen oder was Neues wollen, dann sind die Gebäude häufig zu groß oder man hat Schwierigkeiten mit den neuen Anforderungen an Büros. Und das war bei BP so. Die sind umgezogen. Und dann hat man keine Lösung für dieses Gebäude gefunden, wie es umzunutzen ist. Dafür steht hier noch das schöne Parkhaus, an dem wir jetzt gerade so ein bisschen links vorbeigegangen sind. Da müssen wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer noch ein bisschen an die Hand nehmen. Wir sind nach rechts praktisch in den Mexiko-Ring jetzt abgebogen an der Kreuzung und laufen Richtung, links ist das Leonardo-Hotel, wir laufen den Mexiko-Ring weiter bis zur Kurve, laufen jetzt nicht nach rechts wieder unter dem Parkhaus durch, sondern gehen links die Treppe wieder hoch. Über uns sind nämlich Wohngebäude, man kann die ganz gut erkennen an den orangenen Kästen. Wohngebäude? In einer Großstadt? Genau. Übrigens, ganz kurz hier, das ist ja auch eine tolle Durchfahrt. Hier sieht man das Parkhaus mal von unten. Das ist doch original einigermaßen von der Kathedrale. Ja, ich glaube, das ist mal irgendwann auch angestrichen worden, aber im Prinzip ist es sonst noch so, wie es war. Ich fände es ziemlich cool. Also, da würde mich auch mal interessieren, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, schreibt uns doch mal, wie ihr es hier fandet. Ob ihr den Weg fandet, ob ihr die Sillinois gut fandet, das ist einfach ein hochspannendes Diskussionsobjekt. Wir gehen jetzt gerade diese Treppe hoch, von der ich gerade sprach, und laufen damit sozusagen gerade wieder auf die zentrale Zone, auf diese Plus-1-Ebene und gehen so halbschräg rechts zu dem Schild Pension Stadtpark und laufen unter diesen Wohngebäuden durch. Und du hast eben schon gefragt, wie Wohngebäude in einer Büro- und Geschäftsstadt, das ist in der Tat was Besonderes. Das gibt es auch hier nur in der zentralen Zone, nur an diesem Ort, und ganz im Westen der City Nord. Und da ist vielleicht ganz gut, wenn ich noch was dazu sage. Wir laufen links an dem Büro Pension Stadtpark vorbei und vor uns sehen wir dann eine Rampe, die runterführt wieder in den City Nord Park. Und jetzt kann man die Wohngebäude ganz schön sehen. Wir gehen auf diese Rampe rauf und können uns dann gleich einmal nach rechts und nach hinten nochmal umsehen. Also die Wohngebäude sind eine Besonderheit. In der Tat ist es nämlich neben der verkehrsgünstigen Lage der City Nord, das war ja ein Grund, warum man sie hier angelegt hat. Sechs Kilometer bis zur Innenstadt, drei Kilometer bis zum Flughafen, man hat die S-Bahn Rübenkamp oft. Im Osten man hat die U-Bahn Alsterdorf im Westen gehabt und irgendwann später, in der Mitte der Siebzigerjahre, auch noch die U-Bahn Sengelmannstraße gebaut, über die wir jetzt gekommen sind und wo wir gestartet sind. Es gab auch noch einen anderen Grund, warum man hier neben der Nähe zum Stadtpark diese Geschäftsstadt vorgesehen hat, weil nämlich das Areal der Stadt gehörte. Hier gab es Kleingärten und Behelfsheime, hier haben aber auch noch über 4.000 Menschen gelebt zu der Zeit. Und ungewöhnlich für die Zeit, aber das gab da, als diese Pläne waren, schon auch einen Protest und es wurde dann mit Vertreterinnen und Vertretern dort ausgehandelt, dass zum Teil die Leute in das neu entstehende Steilzob gekommen sind, aber auch andere Leute tatsächlich, nämlich im Westen. Dieser Wohnbau ist erst später gebaut, aber im Westen der City Nord, an der Hindenburgstraße, sind auch Wohngebäude entstanden, nämlich unter anderem für diese Leute. Und das war eigentlich ein Bruch mit dem Konzept und da waren einige Planer auch gar nicht glücklich drüber. Also ganz so konsequent nur arbeiten ist es dann doch nicht, ein bisschen Wohnen ist dabei. So, jetzt gucken wir uns nochmal kurz um zu diesen Gebäuden, weil die sind nämlich ganz besonders und vor allen Dingen fallen sie ja auf die orangene Farbe der Geschäftsbereiche in der zentralen Zone. Die gehören nämlich dazu, zu diesem Bauabschnitt, aber vor allen Dingen den kleinen Abstellbereichen auf den Balkonen. Und die sind Teil des Gesamtentwurfs für diesen Komplex. Die sind nicht mehr original, aber eins zu eins nachgebaut worden. Das war eine der Forderungen unsererseits, weil die dieses Gebäude total prägen. Und sie waren tatsächlich auch als Ort für Garten- oder Balkonmöbel usw. gleich von Anfang an mit designt worden. Und dieser Bereich, das ist der einzige dieser Wohnbauen mit den dazugehörigen Geschäftsbereichen in der zentralen Zone, der wirklich explizit auch als Denkmal mit Unterschutz steht. Weil das eine doch besondere Qualität hat. Die Wohnungen da drin, die sind auch nach Modulen aufgebaut. Das heißt, ein Großteil der Wohnungen ist klein, aber es gibt auch bis zu, ich glaube, vier Zimmer. Jetzt weiß ich es nicht mehr genau, aber es gibt tatsächlich kleine und größere Wohnungen, die hier drin verwirklicht sind. Also diese Art von Architektur und auch gerade diese komischen Abstellkammern bringen einen so ein bisschen an den Rand der denkmalpflegerischen Beurteile. Einerseits sind die irgendwie ganz cool. Also diese Farbe ist super prägen. Die Form ist auch cool. Und die Form ist auch cool. Dieses Auftrag über die Brüstung. Ja, genau, aber gleichzeitig sind die auch knallhässlich, finde ich. Also wenn man als Kind der N70er sozusagen, dann denkt man so, oah, alter, das wird was. Ja, raster, raster. Aber wie gesagt, eigentlich auch praktisch. Also gut gedacht. Also natürlich eben auch als Abstellraum, weil die Wohnungen vielleicht auch nicht so groß waren. Wie gesagt, wir gehen die Rampe jetzt runter und wir sind wieder im City Nordpark und laufen letztendlich schräg rechts mehr oder weniger geradeaus, aber weiter. Man sieht jetzt links einen dieser öffentlichen Platzbereiche, der leider einen ziemlich traurigen Eindruck macht. Der nämlich natürlich gestalterisch total wichtig ist. Der immer so an diesen Eckpunkten, ich habe vorhin davon schon gesprochen, von Günter Schulze vorgesehen wurde, auch mit noch Originalausstattung, was die Bänke und die Betonteile angeht, da diese Einfassung aber in der Tat in keinem guten Zustand. Und das ist wirklich richtig schade, weil dadurch natürlich die Gestaltungsqualität irgendwie gar nicht mehr so richtig wahrnehmbar ist. Auch weil die Kleinflasterflächen von Rasen überwachsen sind. Der ist mir auch noch nie aufgefallen. Du hast vorhin kurz erwähnt, dass irgendwo auch ein Teich geplant war. Von Jens Beck haben wir mal gelernt, in einer anderen Podcast-Folge, dass Wasser ja immer die Seele eines Gartens ist oder einer Parkanlage. Gibt es hier überhaupt noch ein Teich? Nein, gibt es nicht. Wenn wir jetzt hier nach rechts gucken, dieser an der zentralen Zone entlang laufende Hügel sozusagen, das ist der Bereich, wo diese Wassersache in linealer Form vorgesehen war. Ich glaube, es war sogar ein kleiner Wasserfall, der mitgeplant war. Wir sind jetzt wieder, nachdem wir diesen leider etwas überbucherten Ort mit den Bänken passiert haben, sind wir wieder mitten auf der Rasenfläche und sehen schräg rechts das blau-rot-graue Edeka-Gebäude. Und dahinter, das braune Gebäude, das ist das ehemalige Shell-Gebäude. Mittlerweile gehört das der Ergo, meine ich auch. Beides Einzeldenkmäler. Wir queren den Park und laufen praktisch links am Edeka-Gebäude die Rampe wieder hoch. Vielleicht zu dem Gebäude von Shell. Das ist von einem Architektürberuf, was heute auch noch sehr aktuell ist, nämlich von GMP. Und das Edeka-Gebäude ist etwas eher 1972 bis 1974 von den Architekten Wolske und Erler aus Hamburg gebaut worden. Ich habe noch nichts dazu gesagt, dass wir auch unterschiedliche Phasen in der City Nord haben. Und das ist aber jetzt vielleicht ein ganz guter Moment, wenn wir hier so schräg, also nicht schräg, sondern wir gehen gerade die Rampe hoch zwischen dem Edeka-Haus und auf der linken Seite ist die Ergo-Versicherung, ehemals Hamburg-Mannheimer. Und zwar ist es nämlich so, dass der Bereich, wo wir eben an der Dakar-Brücke waren und über das BP-Haus geredet haben, dieser östliche, das war der erste Bereich der City Nord, der gebaut wurde, dann kam dieser westliche Bereich, in den wir jetzt gerade laufen und der nördliche Bereich, also im Bereich Sengelmannstraße, der U-Bahn, das war der letzte Bereich. Und du hattest vorhin gesagt, der 60er- und 70er-Jahre in der Tat, wir gehen die Rampe tatsächlich jetzt auch richtig hoch, ist noch bis in die 90er-Jahre gebaut worden in der City Nord. Also wir haben auch Gebäude aus den 90er-Jahren noch. Die aber nicht Teil des Denkmals sind wahrscheinlich, oder? Doch. Und zwar haben wir den sogenannten Silberling, jetzt muss ich mal gucken, genau, 91 bis 95 von Schweger und Partner gebaut, den sehen wir gleich noch. Also wir haben auch ein 90er-Jahre-Denkmal in der City Nord mit unterschutzt. Eigentlich ist ja dieses Konzept der City Nord über die Jahrzehnte trotzdem gleich geblieben und wie gesagt, man hatte unterschiedliche Bauabschnitte und so haben wir in den ersten Bereich, vor allem die mit BP und Claudius Peters, dem Hochhaus und so weiter und auch Arne Jakobsen. Arne Jakobsen, an dem sind wir vorhin vorbeigelaufen, ohne ein Wort dazu zu sagen. Ein Frevel. Aber alle Architekturkenner hätten ihn super von der Manila-Brücke aus sehen können. Genau, das sind die Gebäude der ersten Stunde. Jetzt sind wir hier in den 70er-Jahren. Wir sind jetzt tatsächlich angekommen oben auf dem Plateau direkt vor der Ergo. Da steht auch links am Eingang das Schild. Und wie gesagt, bis in die 90er-Jahre im Norden weitergebaut. Hier sieht man ganz schön oben, wenn man bei der Ergo ist, auch hier die Gestaltung nicht nur der öffentlichen Bereiche, sondern auch auf den privaten Grundstücke, die es immer durchentworfen. Wir haben jetzt hier diese dreieckigen Betonplatten, auf denen wir laufen und das ist eigentlich bei allen Grundstücken so. Man hat, wie gesagt, die Wettbewerbe habe ich schon angesprochen, man hat sowohl für die Architektur einen Wettbewerb gehabt, aber das war eigentlich immer in Kombination mit der Gestaltung, die da ja für die City Nord wichtigen, grün oder auch Parkflächen für die Autos. Insofern, das wurde eigentlich zusammen betrachtet. Und da hat man auch, wie gesagt, keine Vorgaben gemacht, da hat man auch keine Baumart vorgegeben. Wie gesagt, im öffentlichen Bereich ist sonst alles platan. Da war extra diese Freiheit. Und das wurde richtig ernst genommen und wird bis heute ernst genommen und zeigt dann eben auch ein bisschen eine Kritik, sogar damals schon gewesen, eine Art Architekturausstellung. Neben der Grundstruktur, die vorgegeben ist, gibt es keine Vorgabe zur Farbe oder Materialität, sondern es geht um das Konzept eines großen Baukörpers auf einer Fläche, die noch vom Grün umgeben ist und sozusagen in einem großen Park steht. Jetzt dieses Gebäude von der Argo, das weiß ich, wenn wir da auch mal ein paar Kinoabende machen durften. Auf jeder Etage sind Bilder von Werner Nöfer, also so Wandpaneele, unglaublich aufwendig und sicherlich auch wertvoll hier, die gesamte Ausstattung. Es gibt unten drin eine Bowlingbahn, es gibt ein Schwimmbad und alles Mögliche. Das lassen wir jetzt aber trotzdem mal hier links liegen und gehen über die... Gehen leicht rechts. Auf die nächste Brücke, ne? Auf die nächste. Wir sind letztendlich jetzt auf dieser Plus-1-Ebene. Links ist jetzt so ein leicht erhöhter, dreieckiger Bereich mit auch noch mal einer Platanpflanzung als Rand. Und wir laufen jetzt gerade tatsächlich zu, auf einmal ein paar Berliner Bären oder was. Die gehören nicht zur ursprünglichen Ausstattung und gucken direkt auf den Silberling, von dem ich eben sprach. Das ist der sogenannte Silberling aus den 90er Jahren, der auch Denkmal ist. Und auch Denkmal ist links das Gebäude, ehemals Texaco, der mit den orangenen Sonnenschutzpanelen. Das ist ein Gebäude, was jetzt gerade tatsächlich zur Umnutzung ansteht. Das ist noch nicht so lange unter Schutz auch. Und da sind wir gerade mit verschiedenen Beteiligten und dem Eigentümer zusammen dabei zu gucken, wie kriegen wir das in eine neue Zeit und erhalten aber es auch da, wo es Qualitäten hat. Ja, mit dem Gebäude verbinde ich auch persönliche Erinnerungen. Zum einen, weil ich die Architektin kenne, Anna Zwillig, die damals Gebäude mitgeplant hat. Das war eines ihrer ersten großen Bauprojekte. Und sie hat damals von der DEA, ich glaube, 2.000 Mark bekommen, extra als Prämie, weil sie die Architektur so toll fanden. Und dann habe ich in meinem Betriebspraktikum in der 10. Klasse in ihrem Büro mitverfolgt, wie damals dieser runde Konferenzraum, den man hier so um die Ecke sieht, oben auf dem Dach schon noch mal draufgebaut wurde. Und jetzt steht die Umnutzung an. Das ist spannend. Und vor allem steht es auf der Liste. An der Stelle würde ich ganz gerne noch mal fragen, wir stehen hier wunderbar mit einem so wunderbaren... Auf der Orsaker Brücke stehen wir. Auch da wieder der Schriftzug. Da bleiben wir jetzt auch gerade kurz stehen. Genau, weil wir hier einen super Überblick haben. Und an der Stelle würde ich gerne noch mal so eine Verständnisfrage stellen. Und zwar hast du mehrfach gesagt, das hier steht unter Schutz, hier steht die Planung unter Schutz. Ich glaube, für alle, die sich nicht regelmäßig mit dem Unterschied zwischen Ensembleschutz und Einzeldenkmalschutz beschäftigen, wäre es vielleicht auch mal hilfreich, einmal zu erklären, was ist denn hier genau unter Schutz? Nicht jedes Gebäude ist ja hier ein Denkmal. Und wie geht man dann damit um? Es ist sicherlich keine einfache Frage, aber wenn Sie eine beantworten können, dann du. Naja, ich versuche es. Also es ist tatsächlich so, gekennzeichnet als Denkmalensemble und sozusagen Denkmalbereich, bei dem wir mitreden, ist die gesamte City Nord Indien Grenzen. Und ich habe viel zu dem öffentlichen Raum, mit den Platten, auch letztendlich mit der Breite der Straßen usw. Das ist alles geschützt. Das heißt nicht zum Beispiel, wenn wir jetzt mehr für Fahrräder tun wollen, dass man nicht eine Fahrbahn auch mal komplett für Fahrräder widmen kann, sondern die Grundstruktur, die ist aus unserer Sicht wichtig, weil sie eben genau diese Zeit abbildet. Wir haben hier Gebäude drin, die sind selber dann auch Einzeldenkmale, zum Beispiel der Silberling, von dem wir gerade gesprochen haben, auch das ehemalige Texaco-Gebäude oder auch die Ergo, ehemals Hamburg-Mannheimer. Also gerade hier, wo wir stehen, ist eigentlich voll von auch denkmalgeschützten Gebäuden. Wir haben aber auch, deswegen habe ich ja vorhin auch diesen Neubau erwähnt, an dem wir standen, die Signal Iduna. Wir haben aber auch Bereiche, da standen Gebäude, die Teil dieses Ensembles waren, aber selber kein Denkmal. Und das ist aus unserer Sicht eigentlich ein ganz schwieriges Thema, weil natürlich sie in ihrem Äußeren auch mit die City Nord prägen und Kind ihrer Zeit waren. In der Tat ist es aber so, dass wir dort den Weg mitgehen, dass man im Sinne der City Nord, wie sie ursprünglich mit den Wettbewerben und dieser, man nennt es immer so, Elefanten im Park, weil die eben so großmaßstäblich sind, wenn man in diesem Sinne weiter plant, dann ist das aus unserer Sicht auch okay. Das heißt, wir sehen jetzt hier auch einzelne Neubauten, gerade wenn wir jetzt eben über die Brücke weitergehen, in Richtung Norden jetzt wieder, parallel zum Überseering, dann sieht man hinter dem Silberling zwei Neubauten gerade entstehen und dort auch mit einer Abkehr von dem ursprünglichen Konzept, dieses mit der weißen Fassade, ist ein großes Wohngebäude. Wir biegen jetzt aber in diesem Bereich mal rechts ab wieder, gehen nicht weiter geradeaus entlang des Überseerings, sondern gehen an diesem kleineren Erweiterungsbau der Ergo-Versicherung nach rechts diese etwas großen, dunklen Stufen wieder herunter. Die sind ja auch ungewöhnlich. Ja, das ist sicherlich aus dieser Zeit. Und auch hier haben wir wieder die Dreiecke, hier jetzt eben mit einem dunklen Zuschlag wieder. Oben bei dem Hauptgebäude waren die heller. Ich wollte noch etwas sagen zu der Plus-1-Ebene, die ja schon mehrfach vorgekommen ist. Während in dem ersten Bauabschnitt, also im Osten, wo wir vorhin waren, es zwar einzelne Brücken gibt, wie die Manila-Brücke, über die wir gegangen sind, oder auch die Dakar-Brücke, ist im zweiten Bauabschnitt, also in dem wir jetzt hier sind, im Westen, sehr, sehr viel konsequenter diese Plus-1-Ebene auch wirklich eingesetzt worden. Man geht als Fußgänger wirklich hier zwischen den Gebäuden komplett über diese Bereiche und kann immer axial auch den Überseering überqueren. Das ist eine Besonderheit. Und die Gebäude haben deshalb, bei der Ergo ist das zum Beispiel so, auch ihre Haupteingangstone dann gar nicht im Erdgeschoss, sondern im ersten Obergeschoss. Das ist eine der Sachen, wo wir jetzt bei Neubauten auch darauf achten, dass die wieder an diese Plus-1-Ebene zumindest mit anschließen. Sie müssen vielleicht nicht ihren Haupteingang da haben, aber damit die ihren Sinn behält, ist das natürlich wichtig. Lustig. Wir gehen jetzt hier um diesen kleinen Erweiterungsbau. Zu unserer Rechten sehen wir eine Plus-2-Ebene sogar, wenn man den Erweiterungsbau rüber zu dem Hauptraumschiff rüberlaufen kann. Wir gehen hier drunter durch. Hier bei Sonnenschein sieht es alles total spannend und auch photogen aus. Wahrscheinlich sind das hier tendenziell auch eher Angsträume abends. Ich weiß nicht. Hier oben finde ich das nicht so. In der zentralen Zone sind da manchmal Brücken und Bereiche da unten. Gerade wenn da keine Geschäfte sind, wo ich das eher sagen würde. Also hier diese Plus-1-Ebene, weil sie so luftig ist und man immer nur kurz bei den Gebäuden ist und da ja auch eigentlich immer mal jemand aufpasst, wäre jetzt für mich nicht ein Angstraum. Aber das Bewerten ist vielleicht unterschiedlich. Wir folgen jetzt immer dieser Plus-1-Ebene, laufen jetzt über die New York-Brücke direkt auf das Edeka-Gebäude zu. An der Stelle nochmal kurz die Frage. Das sind alles so aufregende Namen. New York-Brücke, Osaka und so weiter. Wonach hat man die ausgewählt? Die hat man letztendlich irgendwie nach der Internationalität ausgewählt. Das waren die großen Konzerne, die weltweite Verknüpfung hatten und Hamburg als Stadt, als Handelsstadt natürlich ohnehin mit Hafen und so weiter. Danach ist das, glaube ich, gewählt worden. Wir gehen jetzt natürlich nicht ins Edeka-Haus direkt geradeaus rein, sondern biegen links ab und laufen einfach Richtung Norden wieder weiter und sehen vor uns dann gleich, wenn wir unter dem Edeka-Gebäude, diesem kleinen Bereich durch sind, gucken wir nochmal auf das ehemalige Shell-Gebäude, was ich eben schon erwähnt hatte. Das ist der Kernmark und Partner, der braune. Der Traum in Braun. Der Traum in Braun, ja. Was ganz interessant ist, wenn man auf die Architektur guckt, auch wenn das unterschiedliche Materialien sind, Edeka hat auch dieses Motiv, der vor den Fenstern liegenden Balkone, da eben in Beton. Und der Kernmark und Partner hat das auch, da aber etwas filigraner, aber letztendlich auch diese Ebene vor der eigentlichen abschließenden Fassade. Das sieht man auf unterschiedliche Art und Weise relativ häufig in Asseltinort. Das große Vorbild war doch angeblich der Bau der Komatsbank von Göppel und Nissen, oder? Dass die Fassade dadurch gestaltet wird, dass davor noch so Gänge verlaufen. Genau, dass man auf jeden Fall diese Gänge davor hat. Letztendlich zum Teil auch aus Fluchtgründen, aber eben nicht nur. Es hat auch gestalterische Gründe. Aber dass man das jetzt richtig genutzt hat als Außenraum, ist eben eigentlich auch nicht so gewesen, weil dann doch die Gebäude ein Mikrokosmos oder Makrokosmos, muss man eigentlich sagen, für sich waren. Und ja, eigentlich, wir haben über die Klimasache, die Kühlung usw. schon geredet, bis hin zu, dass sie ja, du hast es erwähnt, die hatten Sporthallen, die hatten Kantinen, die hatten alle möglichen Sachen, die eigentlich am Ende dazu führen konnten, dass man morgens hierher kam mit dem Auto oder vielleicht auch mit der Bahn, mit dem Fahrrad und nicht so viel vermutlich, da drin gearbeitet hat und erst abends wieder raus, weil man auch dort drin gegessen hat usw. Also das ist schon irgendwie spannend. Und jetzt, wenn wir bei dem ehemaligen Shell-Gebäude sind, da sieht man jetzt eben auch, was in der zweiten Phase der City Nord mehr gemacht wurde, dass man solche Parkdecks gebaut hat, die auch Teil zwar der Gestaltung waren, aber nicht unbedingt unterirdische Tiefgaragen oder sowas gebaut hat. Wir laufen weiter halblinks da zum Haupteingang der Shell und wenn man ein bisschen weiter nach vorne guckt, sieht man auch an einer Betonstähle noch, dass die Muschel als Logo, was unverkennbar nochmal zeigt, dass das hier ursprünglich das Shell-Gebäude war. Wir sind am Shell-Gebäude angekommen und laufen jetzt links an ihm vorbei und dann wieder in Richtung Hauptzufahrt zum Überseering. Man sieht da eben, wie gesagt, dass die Betonstähle und auch noch ein Kunstwerk einmitteilen ist und da würde ich sagen, können wir uns dann auch den Rundgang für heute beenden. Ich glaube, wir haben ja schon eine Menge gesagt, obwohl ich natürlich bei Weitem nicht alles gesagt habe, was ich sagen wollte. Das machen wir dann in Folge 2 der CityNord. Zur CityNord gibt es auch übrigens eine tolle Publikation von der Silvia Soca, die für die Grundeigentümer-Entreffensgemeinschaft hier, die GIG, eine Monografie geschrieben hat über die CityNord. Ein ganz tolles Ding mit tollen Fotos auch. Also das, was ich alles nicht gesagt habe, liest man da nach oder guckt sich die Denkmalgutachten an. Jetzt gehen wir hier direkt auf das Kunstwerk zu. Da wir jetzt auch schon ganz schön lange unterwegs sind, möchte ich, glaube ich, schon mal meine Abschlussfrage an dich stellen. Nämlich, was wünschst du dir für die CityNord? Worum machst du dir vielleicht ein bisschen Sorgen oder worauf würdest du jetzt auch besonders Wert legen in den nächsten Jahren, wie du dieses Ensemble betreust? Ich habe ja schon verstanden, es geht hier ganz, ganz viel auch um so Details wie Wege, Pflasterung, aber auch um diese legendäre Ebene 1. Also was ist das, worauf du besonders Augenmerk legen wirst? Das muss ich ein bisschen splitten. Also ich persönlich habe natürlich ein Auge auf genau die Sachen, die du gesagt hast, weil ich eben auch aus diesem städtebaulichen Kontext komme. Das heißt, ich habe viel mit dem Raum rundherum zu tun, mit dieser Grundstruktur, mit Neubauten. Und also was ich mir wünschen würde, ist tatsächlich, dass die CityNord weiter gut funktioniert und wieder gut funktioniert bei den Gebäuden, die im Augenblick gerade in der Entwicklung oder in der Konversion sind. Und ja, dass die CityNord immer mehr, ich habe aber eh den Eindruck, dass das passiert, immer mehr Leute auch schätzen, was diesen architektonischen Ausdruck angeht, die Qualität sehen, sowohl was die Gebäude angeht, als auch diesen öffentlichen Raum. Und gerade ich glaube, das ist, wenn ich darüber nachdenke, doch mein Hauptfokus, dass wir diese Qualitäten, die eigentlich der Park, aber auch eben diese Gehwege mit diesen Platten und so weiter haben, dass wir die versuchen, gemeinsam mit allen Beteiligten wieder ein bisschen mehr rauszukitzeln und dass die nicht schleichend verloren gehen. Das wäre mir ein ganz wichtiges Anliegen. Mal sehen, ob das gelingt. Ich drücke dir auf jeden Fall fest die Daumen. Ich finde, es waren heute ganz viele sehr besondere Momente dabei. Und ich finde, manchmal ist ein Denkmal auch deswegen so wichtig, weil es einzigartig ist und weil man eine bestimmte Atmosphäre oder ein bestimmtes Gefühl oder so wirklich nur genau mit diesem Denkmal verbinden kann oder in einer Denkmallandschaft. Und da ist die City Nord, finde ich, so ähnlich wie Planten und Blumen, in so einer Zeitblase. Man geht hier rein und man hat so ein Gefühl von einer wirklich anderen Epoche. Und ich hoffe, dass ihr das noch ganz lange bewahren könnt. Und vielleicht haben wir ja heute auch mit dem Rundgang nochmal den ein oder anderen darauf aufmerksam machen können. Vielleicht finden wir ja in Zukunft noch viel mehr Kunstaktionen statt oder es gibt Veranstaltungen und die Leute eignen sich den Stadtraum einfach an. In diesem Sinne, viel Erfolg weiterhin dabei und ganz herzlichen Dank für die vielen Einblicke. Sehr gerne. Hat mir Spaß gemacht und passend zum Abschluss startet neben uns das Auto. Wir könnten wieder ein passender Ende. Genau, ab in die Zukunft. Ja, wahrscheinlich mit dem E-Mobil. Untertitel der Amara.org-Community