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Barfussschuhe und Autismus

Barfussschuhe und Autismus

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Eine Interview-Kooperation der Podcasts "Leichtfüssig" und "Authentisch Autistisch".

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Hallo und herzlich willkommen hier zum Podcast von Authentisch Autistisch. Die heutige Folge ist deutlich länger als alle anderen, denn ich wurde zu einem Interview eingeladen vom Podcast Leichtfüßig. Was dabei rausgekommen ist, das hört ihr hier. Viel Spaß! Willkommen zu dieser Gemeinschaftsfolge von Authentisch Autistisch und Leichtfüßig. Ja, wer jetzt bei Authentisch Autistisch einschaltet, wundert sich, wer hier gerade quatscht. Ich bin der Alex von Leichtfüßig und wir haben heute die Janina da. Wir hatten sie zu uns eingeladen, weil wir uns mal ein bisschen über das Thema Barfußgehen und Autismus unterhalten wollen und weil Janina meinte, das wäre auch ganz spannend für ihre Hörer, machen wir jetzt eine kooperative Folge. Das heißt, wir werden diese Podcastfolge bei beiden Podcasts veröffentlichen und deswegen stellen wir uns jetzt alle einfach auch mal vor, damit eben die entsprechenden Hörer wissen, wer hier gerade mit euch spricht. Also wie gesagt, ich bin der Alex von dem Podcast Leichtfüßig. Wir sprechen über Barfußschuhe und Fußgesundheit und ich bin Barfußcoach, beziehungsweise ich nenne es lieber Coach für Fußgesundheit und Barfußschuhexperte. Und dann reiche ich mal weiter an meine Podcastpartnerin. Ja, hallo zusammen. Ich bin Yvonne. Ich bin auch begleitend beim Barfußpodcast Leichtfüßig. Ich bin im wahren Leben Sporttherapeutin und wie Alex halt auch Barfußcoach. Gemeinsam haben wir das Projekt auf die Beine gestellt. Barfuß im Pott, beziehungsweise jetzt leichtfüßig. Wir freuen uns total über die Kooperation heute mit Authentisch Autistisch. Sehr schön und ich bin die Dritte heute im Bunde. Ich bin die Janina von Authentisch Autistisch und ich bin Autismus Therapeutin, nenne mich aber selbst auch lieber Therapeutische Begleitung von Autisten und ihren Systemen, also den Familien, Erziehern, was da so alles drumherum immer gehört. Das fühlt sich für mich stimmiger an. Ich arbeite seit über 25 Jahren tatsächlich mit Autisten, habe da schon ganz viel erlebt, gesehen und mitgefühlt. Denn ich selber bin auch eine hochsensible Person, die Reize sehr stark wahrnimmt und bin deswegen auch im privaten Bereich begeisterter Barfußläufer und Barfußschuhträger. Von daher passt das heute ganz hervorragend zusammen und ich freue mich riesig. Ja, das wir freuen uns auch, weil es wirklich ein Thema ist, das wir für unseren Podcast schon lange lange auf dem Schirm hatten. Janina, kennst du die Barefoot Autism Challenge? Hast du davon schon mal gehört? Tatsächlich ja. Also der Tyler Leach, der das ja in den USA ins Leben gerufen hat, über den bin ich eigentlich eher so durch Zufall mal auf das Thema gestoßen und jetzt wird es nämlich ganz spannend, weil ich glaube, da wirst du uns etwas etwas schlauer machen können. Ich habe das so verstanden, dass es verschiedenste Formen oder Ausprägungen des Autismus gibt und bei einigen Formen des Autismus geht es insbesondere um das Thema Umgebungswahrnehmung und da kann das Barfuß- bzw. Barfußschuh-Gen durchaus behilflich sein. Ganz genau, das ist ein riesiges, komplexes Thema. Also wir sprechen mittlerweile auch von der Autismus-Spektrum-Störung, weil wir, also ich stoße nicht so immer am Begriff Störung, aber das war jetzt mal dahingestellt, aber das Spektrum ist jetzt gerade das Wichtige und zwar haben wir ganz leichte Ausprägungen und wir haben starke Ausprägungen, wenn man so ein bisschen an dem festmacht, wie sehr ist derjenige beeinträchtigt im Teilhaben an der in Anführungsstrichen normalen Welt und die autistische Wahrnehmung ist eben eine sehr besondere Wahrnehmung. Wir haben häufig eine Reizfilterschwäche, dass also vielleicht zu viele Reize auf einmal auf jemanden einprasseln. Es kann aber auch genauso gut sein, dass wir eine herabgesetzte Filterhöhe haben und also Wahrnehmungsgeschichten, also verstärkte Reize brauchen, um sie vernünftig wahrnehmen zu können oder auch einordnen zu können. Es gibt Mischformen aus beidem und es gibt an dieser Besonderheit, was wir sehr häufig beobachten, dass äußere Reize häufig zu viel wahrgenommen werden und innere eigene Reize oder solche Gleichgewichtsgeschichten wiederum zu wenig wahrgenommen werden oder falsch interpretiert werden. Das führt natürlich zu einer großen Verunsicherung in der gesamten Welt und Barfußschuhe machen da unglaublich viel spannende Dinge. Also wir arbeiten ganz ganz viel in der Therapie auch mit und über die Füße, mit Wahrnehmungsschulungen, mit Massagen, Barfußlaufen tatsächlich. Also die Schuhe sind das Erste, was in der Praxis tatsächlich in die Ecke fliegt bei uns. Und da haben wir schon ganz viele tolle Dinge beobachten dürfen aus beiden Extremen. Also aus, endlich jetzt macht mein Leben Sinn, ich kann, darf und soll Barfußlaufen. Juhu. Inklusive der Schwierigkeit, das manchmal den Eltern zu erklären. Ja, ich kann doch nicht. Ja, aber im Kindergarten verlangen die aber, dass die Kinder Schuhe anhaben. Doch nicht, weil. Ja, kennt ihr, genau. Bis hin zum anderen Extrem. Um Gottes Willen, was ist denn das für eine Idee? Kann ich jetzt bitte wieder meine fetten Wanderstiefel anziehen? Und da sehen sie tatsächlich beides. Ja gut, wie du auch schon sagtest, das kann ja auch so schwanken und sich auch arg vermischen. Ich habe auch ein paar Kunden gehabt, die sind hypersensibel. Die kamen auf mich zu, die haben sich das im Selbstexperiment quasi selbst ausgesucht, einfach mal zu testen, wie fühlt sich das an, jetzt mal mit Barfußschuhen zu gehen. Und die einen, die kommen total wunderbar damit klar und sagen, boah, was für ein Erlebnis. Ich brauche also diese starken Reize, um überhaupt was zu fühlen. Und andere wiederum sagen, ja für den Moment geht es, aber dann ist mir der Reiz zu stark und das bringt das ganze System durcheinander. Woran macht man das denn fest? Woran kann man denn erkennen, was für ein Typus man ist? Also ich probiere es tatsächlich von Mensch zu Mensch einfach aus. Man muss es wirklich darauf ankommen lassen und ausprobieren und man muss sich glaube ich auch Zeit geben. Weil je nachdem, wie lange man schon in sehr geschlossenem Schuhwerk mit sehr fetten Sohlen im Zweifelsfalle unterwegs ist, hat man sich natürlich da riesig dran gewöhnt. Und alles, was anders ist, wo ich mich erst mal dran gewöhnen muss, ist natürlich erst mal komisch. Und wenn man dann vielleicht sagt, so nach dem ersten zwei, drei Meter, um Gottes willen, geht ja gar nicht. Da würde ich dann sagen, okay komm, wir probieren es jetzt mal jeden Tag um die zehn Minuten oder so. Und wenn es irgendwann mal geht, 15. Dann vielleicht mal 20. Einfach mal schauen. Wenn die Ablehnung von Beginn an super stark ist, dann würde ich natürlich niemanden dazu zwingen. So gemein bin ich dann ja auch nicht. Das ist bei Autisten wie bei Nicht-Autisten ziemlich identisch. Ganz genau, das würde ich auch sagen. Ich sage sowieso, wir sind in erster Linie einfach alle Menschen. Und wenn da jeder auf jeden zugeht und den so akzeptiert und annimmt, wie der einfach ist und neugierig bleibt, das ist ja immer so unser Spruch am Ende von sämtlichen Podcast-Folgen und Blog-Artikeln, bleibt neugierig aufeinander. Denn die Welt ist so wahnsinnig bunt und hat uns allen so wahnsinnig viel zu geben. Und es sind gerade bei diesen Wahrnehmungsgeschichten so oft Momente, wo die sogenannten neurotypischen Menschen, also die Nicht-Autisten, die Nicht-Neurodivergenten- Menschen mit ganz großen Augen sitzen und sagen, so kann man das fühlen, so kann man das empfinden. Das ist ja der helle Wahnsinn. Gut, nach 25 Jahren schockt mich so viel jetzt nicht mehr. Auch selbst mit einer nicht außergewöhnlichen Wahrnehmung gesegnet, bin ich eher der auf der anderen Seite, der genau so angeguckt wird. Von daher ist es immer ganz lustig. Aber da würde ich wirklich ausprobieren, was geht und was geht nicht. Also man beobachtet es manchmal so, dass man so eine Idee bekommt, jetzt gerade bei den Kindern, die immer so in Action sind und immer unterwegs und immer laut, das sind häufig die, die eben Reize suchen. Die Sensory Seeker, die suchen die Reize und brauchen starke Reize und ziehen die an. Und dann haben wir die Sensory Avoider, also die Reizvermeider, das sind dann die Stillen, die sich eher in die Ecke zurückziehen, sich verstecken, lieber Kopfhörer aufhaben, Sonnenbrille an, ein Poodie den ganzen Tag. Das sind die, die es vielleicht so ein bisschen vermeiden. Wobei es überhaupt nicht heißt, dass man mit denen, mit Barfußschuhen nicht super am Start sein könnte. Da wollte ich nämlich jetzt direkt gerade fragen, weil liebe Grüße gehen raus mal kurz an den Markus vom Barfußgefühl, den wir auch schon mal hier hatten. Der hat mich nämlich auch noch mal auf das Thema gestupst. Der hatte irgendwann September letzten Jahres mich kontaktiert. Der hatte einen Autismus Therapeuten bei sich im Laden, der eine nicht unerhebliche Menge an Barfußschuhen einer bestimmten Sorte eingekauft hat, weil er das tatsächlich mit seinen Kunden testen wollte oder machen wollte. Weil der nämlich, so hatte ich es dann verstanden oder Markus mir so übermittelt, die Leute durch diese sensorische Zusatzleistung der Füße aus dem Schneckenhaus rausholen wollte. Also das wären jetzt quasi die mit der Sonnenbrille, Kopfhörer in der Ecke. Jetzt hörte sich das bei dir eher so an, dass das eher nicht so die Leute sind, die man damit wirklich locken kann. Das ist eben das Spannende an der autistischen Wahrnehmung. Wie gesagt, die äußeren Reize sind häufig schnell zu viel. Es ist schnell zu laut, schnell zu hell, schnell zu hektisch. Aber die inneren Reize werden wie gesagt zu wenig wahrgenommen oder fehlinterpretiert. Und von daher kann es gerade bei denen auch eine gute Idee sein, solche Barfußschuhe und Barfußerlebnisse mal anzuregen. Allein dieses Thema Erdung. Wo ist unten? Wo sind meine Füße? Wo stehe ich? Wie kann ich fest in der Welt sein? Das Empfinden fehlt im Zweifelsfalle. Kann ich damit natürlich ganz hervorragend schulen. Das fand ich jetzt, dass Sie da jetzt nochmal direkt angreifen, eine super tolle Auslegung des Begriffs Erdung. Ich persönlich tue mich da mit dem Thema Erdung nämlich immer ein bisschen schwer, weil das meistens sehr stark belastet ist mit so ein bisschen, ja genau, Hokuspokus für Elefant. Mit Ionen, Austausch, Strahl, Blubseltrötz. Ich bin da sehr skeptisch, aber deine Interpretation von diesem Begriff kann ich super unterstützen, weil das ist meine persönliche Wahrnehmung. Also ich bin jetzt nicht Autist und wie hast du gerade gesagt, nicht psychisch divergent, wie hieß das? Neurodivergent. Neurodivergent, danke. Nicht neurodivergent. Trotz alledem merke ich, wenn ich barfuß gehe und das ist auch relativ unabhängig für mich vom Untergrund. Also auch auf Beton bin ich barfuß entspannter als mit Schuhen und das ist eine Wahrnehmung, die ich dann auch habe. Ich würde aber nie da jetzt anfangen zu behaupten, dass hier irgendwelche Ionen dafür verantwortlich sind. Deswegen fand ich deine Begriffsauslegung zur Erdung einfach wieder sich selbst ausrichten, wo es oben, wo es unten in der Welt. Das finde ich total super, das macht ein tolles Bild auf. Das brauche ich auch bei ganz vielen meiner Klienten. Also manchmal sieht das dann so ein bisschen brutal aus, wenn wir dann anfangen mit Gewichtsmanschetten an Händen und Füßen. Aber die können auf einmal am Esstisch oder in der Schule deutlich ruhiger sitzen, falls sie einfach wieder diesen Drang haben, da ist unten, hier ist mein Zuhause, hier kann ich feststehen. Das ist wirklich wichtig. Also mir selber ist es ja auch passiert. Ich hatte das im Vorgespräch ja schon mal so ein bisschen angedeutet. Ich bin erst spät in meinem Leben, ich bin jetzt schon 50, auf Barfußschuhe gestoßen. Aber für mich ging damals, und ich trage sie jetzt schon lange noch voller Überzeugung und ja, komplett exklusiv. Ich habe gar keine normalen Schuhe mehr zu Hause. Für mich tat sich wirklich eine neue Welt auf. Also ich konnte vorher im Wald nur mit Blick auf den Waldboden gehen, um zu gucken, rutsche ich gleich irgendwo aus, ist irgendwo ein Stöckchen, liegen irgendwo Blätter, Eicheln, irgendwas rum. Und erst seit Barfußschuhen habe ich jetzt mal den Blick offen für den Rest der Welt. Denn meine Füße geben mir jetzt meine Rückmeldung, wo bin ich sicher und wo nicht. Die können auch mal selber nachgreifen, in Anführungsstrichen, wenn es mal ein bisschen rutschig wird, das können die mit fetten Wandersohlen nicht. Und ich kriege dann einen ganz anderen Blick auf die Welt. Und wenn ich das dann auf mein Klientel beziehe, die bekommen dann die Chance, den Rest der Welt auch ganz anders wahrzunehmen. Also wenn die sich permanent ja noch mehr, also ich habe es eh nicht so mit meiner Wahrnehmung, was Gleichgewicht zum Beispiel angeht oder eben oben und unten, dann habe ich keine Ressourcen mehr frei, um mich währenddessen auch noch umzugucken. Also ich habe ganz viele Kinder, die zum Beispiel unglaublich spät erst den Schritt aus dem Buggy rauswagen, zu Hause. Also das Laufen an sich ist nicht das Thema. Die können freihändig, gar kein Ding, die können auch schon Treppen laufen, zu Hause. Aber draußen, wo noch ganz viele andere Reize sind, die man nicht so gewöhnt ist, vorbei. Ja, und die müssen getragen werden, müssen im Buggy mitfahren, wenn die schon riesig groß sind und viel zu schwer und dann kriegen wir die nächsten Probleme. Wahrscheinlich, weil einfach da viel zu viele Reize sind, Schuhe aber wiederum vielleicht zu viele Reize sogar klauen. Ja, jetzt nehmen wir mal vielleicht deine Hörer vor allem aus dem Bereich Autismus mal kurz mit in unsere Expertenrunde zum Thema Barfußschuhe und Barfußgehen. Weil du das gerade auch gemacht hast mit Bewegung, Fortbewegung, sich aus dem Waldboden dann auch zurecht finden über die Füße. Was vielen Menschen nicht bewusst ist, die meisten Menschen gehen davon aus, dass zum Beispiel für unser Gleichgewichtssinn vorrangig das Innenohr verantwortlich ist. Tatsächlich ist das ein relativ kleiner Prozentsatz, was das Innenohr ausmacht. Das meiste macht unsere Sensomotorik. Über 70 Prozent läuft über unsere Sensomotorik. Da ist gerade der Nervenreiz, der zum Beispiel ganz massiv von der Fußsohle auch ausgeht und aufgenommen wird, sehr wichtig. Und wenn man den jetzt natürlich klaut, indem man eine dicke, dicke Sohle hat, dann hat man gegebenenfalls, wenn man sowieso schon ein Problem hat mit Gleichgewichtssinn oder dergleichen, noch ein viel, viel größeres Problem. Und da setzt dann die Möglichkeit des Barfußgehens an, was sogar bei einigen körperlichen Erkrankungen sogar explizit empfohlen wird. MS, wenn ich es mitbekommen habe, wird das durchaus empfohlen, wenn es da zum Beispiel zu Gleichgewichtsproblemen kommt. Oder eben halt für die Gelegenheiten, wo das Barfußgehen nicht funktioniert, gibt es dann entsprechend Barfußschuhe. Und auch da gibt es dann noch mal Abstufungen von besonders dünn bis etwas dicker gepolstert, sage ich jetzt mal in Anführungsstrichen. Also Sohlen bis einem Zentimeter sind da ja durchaus möglich, wenn sie entsprechend ausgebaut sind. Und je dünner dann diese Sohle ist, desto mehr sensormotorischen Input kriegt unser Körper und desto weniger Probleme haben wir, unser Gleichgewicht zum Beispiel zu halten oder uns über unsere Fußsohlen auch zu orientieren in der Welt. Du hast es ja auch schon so schön gesagt. Es gibt ja auch eine gewisse Sicherheit, wenn man weiß, der Fuß hat die Möglichkeit, sich irgendwo reinzukrallen. Gerade im Wald. Wenn dann eine Wurzel da ist, wo der Wanderschuh gar keine Rückmeldung geben würde, dass es überhaupt eine Wurzel war, auf einmal rutscht man weg und wundert sich warum. Und im Barfußschuh oder ganz Barfuß hat man halt wirklich die Möglichkeit, dass der Fuß sich da rumlegen kann. Dass man halt dann wirklich dadurch ein bisschen mehr Sicherheit auch bekommt. Aber du hast es auch so schön beschrieben. Ich habe halt die Chance, durch Barfußschuhe sicher zu gehen, aber trotzdem noch alles andere wahrzunehmen. Weil das hatten wir nämlich auch zum Thema mal gemacht. Der Wald ist ja auch nicht immer barfuß sicher. Es gibt ja auch spitze Gegenstände, natürliche und unnatürliche Gegenstände, die einen verletzen können. Und da sind Barfußschuhe wirklich ein Segen. Du hast dann wirklich für dich vom Kopf her einfach die Freiheit und die Sicherheit. Mir kann jetzt nichts passieren im Bereich der Verletzung. Und so kannst du auch tatsächlich dann die Natur genießen. Es nimmt auch die spitzesten Steine allein von der Empfindung, was dann wieder so eine Überstimulierung wäre, nimmt es ja auch ein bisschen weg. Und auch solche Ängste, wie du gerade sagtest, da könnte ja was Spitzes liegen. Oder, was ich ja ganz oft habe, große Ängste vor Insekten. Da könnte ja eine Biene sein im Gras und dann trete ich da drauf. Und das ist dann immer doppelt schwierig, weil A, könnte die mich pieken und B, bringe ich vielleicht ein Lebewesen um. Ganz schlimm. Gut, das ändern wahrscheinlich die Schuhe dann zwar auch nicht, aber diese Angst vor, ich könnte gestochen werden oder sowas, oder ich könnte wirklich irgendwo reintreten, die ist dann halt auch weg. Das ist wirklich so ein bisschen behütet, bekommt aber eben trotzdem alles noch mit. Ja, und das ist ja tatsächlich was, was viele Leute auch verkennen bei Barfußschuhen. Barfußschuhe heißt ja nur, dass der Fuß sich so bewegen kann, als wäre er Barfuß. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Schutzfunktion des Fußes nicht gegeben ist. Auch da gibt es sicherlich Abgrenzungen und Abstufungen. Ich sage mal, wenn wir zum Beispiel über so Skinner-Sockenschuhe sprechen, die werden mich garantiert nicht davor schützen, wenn ich in den fetten Nagel trete. Aber im Wald völlig ausreichend, solange ich jetzt auf ein natürliches Hindernis, wie ein Stein oder ein Dorn oder sowas trete. Das sind halt so diese Abstufungen, die man dann eben für sich ein bisschen abwägen muss, wo bin ich unterwegs, was brauche ich. Genau, und auch in aller Ruhe eben austesten. Deswegen, wenn dann jemand sagt, Barfußschuhe sind automatisch nur diese quasi sockenähnlichen mit minimal Schutz und sagt dann, okay, habe ich jetzt mal einen halben Tag ausprobiert, bin da hinten über den Schotterweg gelaufen, geht gar nicht. Es gibt noch anderes. Es gibt wirklich eine Chance, weil das ist unglaublich wichtig. Ja, es gibt, da nehmen wir jetzt wahrscheinlich deine Hörer auch ein bisschen mehr mit auf die Reise als unsere, die wir sprechen da in unserem Podcast ja regelmäßig drüber. Es gibt mittlerweile weit über 100 Barfußschuhhersteller weltweit und viele, viele Schuhe sind kaum noch zu unterscheiden von modernen Markenschmiedkern, meist erst auf den zweiten Blick. Die sind sich im Design teilweise so ähnlich, dass man wirklich erst dann beim genauen Blick auf die Zähnbox erkennen kann, oh, das ist gar nicht Nike, Adidas und Co. Das ist irgendwas anderes und da gibt es einfach viele, viele Varianten und Möglichkeiten. Und auf jeden Fall auch viel für jeden Geschmack ist da mittlerweile ja auch was dabei. Also da kann ich deinen Hörern mal nur empfehlen, wer sich ein bisschen informieren möchte. Wir haben ganz viele Schuhe schon getestet, deswegen kann man da mal bei uns ein bisschen reinhören. Da gibt es so einiges. Wir würden übrigens in unseren Show Notes auf jeden Fall oder in unseren Show Notes sind auch mehrere Händler verlinkt. Also wer jetzt bei dir diese Folge hört und dabei Interesse an dem Thema hat, der kann gerne mal bei uns bei leichtfüßig in die Show Notes gucken. Da findet ihr ein paar Barfußschuhhändler, wo ihr auch relativ einfach für euch Schuhe finden könnt oder für eure Kinder oder wie auch immer. Das geht relativ gut. Kommen wir aber wieder so ein bisschen, jetzt sind wir wieder viel zu dem Thema gerade abgedriftet. Ich wollte bei dem Autismus Thema noch ein bisschen bleiben, weil ich finde das total spannend. Also wir haben bei uns im Podcast schon mehrfach auch darüber gesprochen, dass Barfußgehen auch bei mentalen Erkrankungen helfen kann. Depressionen zum Beispiel wird ja auch gemacht. Deswegen fand ich es total spannend, Autismus. Jetzt habe ich bei der Vorab-Recherche zum Beispiel auch die Barefoot Autism Warriors gefunden. Auch ein Podcast, englischsprachig und da bin ich sofort zusammengezogen, als ich die Beschreibung gelesen habe, habe erst kurz drüber nachgedacht, ob ich überhaupt darüber spreche. Aber ich habe direkt nämlich eine Frage und zwar stand da in der Beschreibung direkt drin, es ist eine Mutter aus Skandinavien, die diesen Podcast macht, ich habe es geschafft übers Barfußgehen, Klammer auf, Naturheilkunde, Klammer zu, meinen Sohn vom Autismus zu heilen. Und ich sehe an deinen Beschlüssen und deiner Reaktion, dass das schon mal maximaler Bullshit war. Erklär uns vielleicht mal aus deiner Experten-Sicht heraus, warum Autismus heilen, mir war das als Laie schon klar, dass das nicht richtig sein kann, diese Ausdrucksweise. Vielleicht kannst du das nochmal genauer erklären. Tatsächlich ist das auch der Grund, warum ich so ungerne, es steht zwar im Arbeitsvertrag, Autismus Therapeutin genannt werde, weil Therapie klingt immer nach, da ist was, das kann man wegmachen, das kann man heilen. Und bei Autismus ist es tatsächlich so, das ist etwas Angeborenes, das ist da, das geht nicht weg. Deswegen ist der Begriff heilen da denkbar verkehrt. Diese Geschichte Autismus, das bleibt, das ist lebenslang. In Deutschland gilt es als Behinderung, also viele meiner Klienten, da würde niemand darauf kommen, dass die einen schwerbehinderten Ausweis haben, weil die komplett normal nach außen wirken, da ist überhaupt nichts, was irgendwie erkennbar wäre, selbst für Fachleute schwierig. Dennoch gilt es als Behinderung, weil es eben einfach eine lebenslange Geschichte ist, somit keine Erkrankung. Heilen ist da wirklich der falsche Ausdruck. Die Leute meinen was anderes und zwar, dass die Symptome, die durch den Autismus ausgelöst werden können, weitestmöglich im Griff sind. Also dass die Kinder, die Menschen, die Autisten selbst in der normalen Welt dann kaum noch oder gar nicht mehr auffallen. Das heißt aber nicht, dass der Autismus weg wäre, der ist immer noch da, aber die Menschen konnten lernen, mit dem Autismus und den Symptomen so gut klarzukommen, dass sie in dieser normalen Welt, die manchmal echt unfreundlich und unkooperativ sein kann, aber dann doch gut mitschwimmen können und eben selbst damit auch gut klarkommen und sich auch selbst nicht weiter Schaden zufügen. Wir haben eben auch das Problem, dass man häufig die Symptome dann eventuell lange Zeit sehr stark unterdrückt, das sogenannte Maskieren, Masking, dass man eben außen nicht auffällt und nicht dauernd alle mit dem Finger auf einen zeigen, der oder die ist ja komisch. Und das hilft zwar, um draußen gut mitzuschwimmen, führt aber dazu auf lange Sicht, dass man selber einfach Folgeprobleme bekommt, dass man sein Stress immer weniger loswird, dass man eventuell Zusatzerkrankungen bekommt, wie eben Burnout, Depression etc., BP, Angstgeschichten, Angststörungen. Die sind also ganz, ganz häufig konnektiert und liegen häufig daran, dass man einfach zu lange zu stark versucht hat, normal zu sein. Was man nicht sein kann, wenn man ein völlig anders angelegtes Nervensystem einfach hat. Normalität ist ja auch ein merkwürdiger Begriff eigentlich. Was ist normal und wer legt Normalität fest? Das ist wohl wahr und ich sage auch immer meinen Klienten, wenn wir so im Empowerment-Bereich sind, es ist völlig okay, dass du so bist, wie du bist. Du magst vielleicht nicht normal nach den normalen Standards sein, aber ganz ehrlich, schalten wir mal die Nachrichten an. Also wenn das normal ist. Pünktchen, Pünktchen, das lassen wir einfach mal stehen. Im Rahmen des Empowerments wirklich zu sagen, was ist verkehrt daran, wenn man ein bisschen feinfühliger ist? Was ist verkehrt daran, wenn man bewusst für sich selber sorgt? Wenn ich Seminare zum Beispiel mache, auch in Büros oder in Chefetagen, wo dann Neurodivergenz ja auch durchaus gerne mal ein Thema sein kann, weil neurodivergente Menschen ja auch sehr viele positive Geschichten mit einbringen ins Leben, auch ins Berufsleben. Auf einmal sind es die sogenannten Normalen, die nach diesen Fortbildungen sagen, ach wie cool, so ein bitterliches Stirnschild in der Pause hätte ich eigentlich auch ganz gerne mal. Ja, auf einmal traut man sich für seine Bedürfnisse einzustehen und das ist unglaublich wichtig. Und wenn ich Barfußschuhe tragen möchte und ich brauche die von der Marke, die eben nicht wie Adidas und Nike und wie sie alle heißen aussehen, mit hocherhobenem Haupt rumzugehen und auch seinen Kollegen zu sagen, ich stehe drauf, für mich ist es super. Und daher auch der Begriff bei dir im Logo authentisch? Exakt, finde ich super. Es ist super wichtig und ich empfehle auch gerade den Großen, den jungen Erwachsenen und Erwachsenen, denen empfehle ich auch wirklich authentisch autistisch zu sein. Also draußen so gut wie es geht, dass man sich aber selbst noch wohl fühlt, weil man will ja auch nicht immer auffallen. Aber man muss sich immer bewusst haben, welche Kosten habe ich, wenn ich versuche normal zu spielen den ganzen Tag. Und wenn ich es mache, weil ich im Büro nicht auffallen möchte, dann seid wenigstens abends, wenn ihr nach Hause kommt, eine Runde authentisch autistisch und macht alles das, was euch gut tut. Wenn keiner hinguckt, ist das völlig egal. Dann könnt ihr quietschend durch die Gegend laufen, ihr könnt tanzen, ihr könnt springen, ihr könnt mit den Armen flattern. Auch wenn ihr schon 50, 60, irgendwie was, wieviel Jahre alt seid, völlig egal. Dann macht euch was Gutes. Ja, ähnlich hatten wir das ja auch schon mal thematisiert bei uns. Da ging es nämlich auch darum, da haben wir auch dann mal Menschen befragt, die gerne barfuß laufen, im Alltag, im Beruf, überall. Und wo da tatsächlich so Schnittmengen gibt, wo Probleme entstehen können, dass man im Geschäft dann tatsächlich angesprochen wird oder draußen angesprochen wird, dass man Sprüche kriegt, dass man verurteilt wird. Und gerade dieses damit trotzdem authentisch sein, dazu zu stehen, ich möchte mich gerne barfuß bewegen und sich nicht so rechtfertigen, weil es ist einfach so. Das macht so viel aus. Und dieses Selbstwertgefühl, was man dadurch entwickelt, das passiert dann folgendes, man wird gar nicht mehr angesprochen. Wenn man wirklich erhobenen Hauptes einfach sein Ding macht, dann wird man nicht belächelt oder mit dem Finger draufgezeigt. Da hat sich wie ein roter Faden auch durch unsere Interviewreihe durchgezogen. Also das war echt erstaunlich. Man kann da, ich sag jetzt mal aus meinem primären Berufsbild, ich bin im primären Berufsleben Polizeibeamter, und da spricht man dann von dieser Opfertypushaltung. Und wer dann eben nicht diese Opfertypushaltung einnimmt, also nicht gesenkten Kopf, bitte guck mich nicht an, in sich zusammengedrückt, weil hoffentlich kriegt keiner was mit, sondern wer dann mit breiter Brust und Kopf hoch da und zu sich steht, der wird tatsächlich da auch weniger, ich sag mal, negativ angesprochen, weil das muss man auch unterscheiden. Also es ist so, dass Yvonne und ich, wir sind vorrangig barfuß lebend, in unserer Freizeit natürlich vorrangig, beziehungsweise in unserem Berufsleben, wo es gerund um das Thema Barfußleben, Barfußschuhe geht. Und da passiert es natürlich häufig, dass wir angesprochen werden. Aber es ist auch ganz klar, wenn man damit offen umgeht, dann hört man sehr schnell auch, ach, das ist aber interessant, das ist aber spannend. Diese negativen Stimmen nehmen unheimlich ab. Die kamen tatsächlich in, also wir haben das mal thematisiert, so in diesen Anfangsphasen, wenn man erstmalig barfuß in der Öffentlichkeit unterwegs ist, und dann so, hoffentlich nicht darauf angesprochen, gerade dann wird man darauf angesprochen und gerade dann auch nicht selten negativ. Positiv meinst du? Nee, wenn man so, dann wird man nicht selten angesprochen und dann immer negativ, so genau. Dann immer negativ, genau. Genau. Wenn man aber, wie gesagt, das authentisch darstellt, das bin ich, das ist meine Lebensweise, dann wird das auch viel positiver oder zumindest neutraler bewertet und aufgenommen. Das ist etwas, was wahrscheinlich egal bei allem, was von dem, sagen wir mal, auf dem Normalen abweicht, so zu sehen. Das zieht sich da wahrscheinlich komplett durch die Lande. Und jetzt kommen wir nochmal auf das Thema im Berufsleben. Wir wissen, dass es sogar in vielen Berufen möglich ist, barfuß zu arbeiten, weil wir das entsprechend über unsere Community mitbekommen. Und wenn du jetzt oder wenn jetzt da draußen jemand bei authentisch autistisch zuhört, der sagt, ich würde eigentlich gerne barfuß arbeiten, weil ich merke, dass barfuß laufen ist besser für mich oder keine Ahnung. Manchmal ist ein klärendes Gespräch mit dem Chef oder den Arbeitskollegen dann durchaus hilfreich und förderlich. Es gibt Arbeitsbereiche, wo es nicht geht. Thema Arbeitsschutz oder sonst irgendwas. Da muss man immer ein bisschen gucken. Und es gibt aber auch Arbeitsbereiche, wo dann das Schulwerk aus anderen Gründen weiterhin als empfohlen empfunden wird oder vom Chef vorgegeben wird. Da ist dann auch manchmal auch ein Wort, okay, dann würde ich gerne den Zwischenschritt nehmen, nämlich Barfußschuhe. Und da gibt es auch, wir haben Business-Barfußschuhe getestet, wenn es zum Anzug sein muss. Es gibt ganz tolle Sachen. Auch da kann man sich mit dem, wie du sagtest, kurzen, knappen Gespräch dann ja auch autistisch, authentisch darstellen. Das gehört für mich dazu. Für mich ist das gerade wichtig. Und wenn das für euch ein guter Kompromiss ist, dann würde ich diesen Weg auch gerne gehen. Also da einfach mal tatsächlich das offene Gespräch suchen. Richtig. Das war jetzt gerade ganz, ganz spannend, weil genau das Thema Berufsorientierung und Berufsfindung waren tatsächlich Schuhe, geforderte Schuhe, nämlich mit Stahlkappe, Leider, Arbeitsschutz etc. waren tatsächlich in mehreren Fällen mittlerweile schon bei meinen Klienten ein Ausschlusskriterium für solche Berufe. Da wirklich auch ganz anders an Berufsfindung natürlich auch drangehen als andere Leute. Also wir fragen dann wirklich nach, wie ist dein Biorhythmus? Wann kannst du gut arbeiten? Bist du um neun Uhr im Büro überhaupt schon ansprechbar? Oder wäre das überhaupt nicht denkbar für dich? Bist du ab zwölf erst so bereit, am Leben teilzunehmen? Dafür von mir aus auch bis 20 Uhr, 22 Uhr, null Uhr nachts. Und da war wirklich ganz häufig das Thema Schuhe, die sind dann so vorgegeben. Da kommst du nicht drum rum, gerade in solchen Ofen. Okay, nee, dann nicht. Dann haben wir uns wirklich wegen den Schuhen umentschieden, weil das auf Dauer so viele Stunden jeden Tag wäre nicht möglich gewesen. Und noch eine schöne Anekdote, wo du gerade sagtest, wenn ich erhoben in Hauptes rausgehe barfuß und tue so, als wenn es völlig normal ist. Also für mich ist es normal. Also für euch bitte auch. Oder wer sich dran stoßen möchte, kann das gerne tun, aber das ist auch sein Problem, wenn er meint, er muss davor einen Normalo-Laternenfall rennen in dem Moment. Das ist dann eigentlich mein Ding. Mir ist das Ganze unbeabsichtigterweise passiert. Anfang meiner 20er Jahre. Ich bin ja schon immer Barfußläufer gewesen. Und da habe ich in meiner Wohnung dann alleine schon gewohnt und hatte irgendwie vergessen Milch einzukaufen. Wollte kurz noch eben Milch kaufen und renne halt los. Und habe überhaupt nicht gemerkt, dass ich barfuß losgelaufen bin. Weil ich war privat zu Hause, klar habe ich keine Schuhe an. Renne also barfuß zum Supermarkt und merke das Original erst, als ich in den Supermarkt reingehe, weil der so runter gekühlt war, dass dieser Boden glatt eiskalt, das fiel dann schon auf. Und ich habe völlig erschrocken runter geguckt und dann festgestellt, egal, da muss jetzt ja irgendwie durch. Habe dann also meine Milch gekauft, bin nach Hause und habe dann auf dem Rückweg bewusst festgestellt, die Leute waren eigentlich ausnehmend freundlich. Ich guckte nämlich auf einmal in ganz offene und grinsende, strahlende Gesichter. Kaum Stirnrunzeln. Also eher in Gesichter, die so mir bedeutet haben, ach, was ein freier Mensch. Ist das nicht schön? Und eher vielleicht sogar so ein bisschen versteckter Neid, der ja finde ich häufig eben dann ins Negative geht. Das hat aber nichts gegen mich zu tun, die ich gerade barfuß laufe, sondern in den Köpfen dieses, wieso darf die das und ich nicht? Warum traut die sich das? Ich würde das ja eigentlich auch gerne. Ist ja nur Unverschämtheit. Das nimmt man bei Kindern oft wahr, wenn man barfuß an Kindern vorbeigeht, gerade bei schöneren Temperaturen und die Kinder dann so machen, warum geht der barfuß und warum darf ich das nicht? Warum darf ich das nicht? Ganz genau. Sie sprechen jetzt einfach offensiv aus. Das ist ja erstaunlich. Also man tut, man macht. Das ist was, wo wir halt immer wieder dran stoßen. Mit unserer Denkweise, mit unserem offenen Leben, mit autistischen Wahrnehmungswelten. Wer ist Mann? Und wer legt fest, dass man das so machen muss? Und wenn man das so machen möchte, dann kann man das ja gerne tun. Ich bin nicht Mann. Ich mache es so, wie es mir gut tut. Interessant ist aber kurz in dem Zusammenhang mal, es gibt sehr geschlechterspezifisch da auch die Wahrnehmung von außen. Also es muss man ganz klar so sagen, dass eine barfüßige Frau durchaus leichter von der Gesellschaft empfangen wird, als ein barfüßiger Mann. Schönes Beispiel, das wir hier auch mal besprochen haben tatsächlich mit einem Interviewgast, ist das Thema Hochzeit. Also spätestens um Mitternacht sind 50% der Frauen barfuß auf der Tanzfläche. Ich habe jetzt auch schon ein paar Hochzeiten mitgemacht, nachdem ich mich für das Barfußleben entschieden habe. Und tatsächlich, bei denen, die mich jetzt nicht kannten, wurde ich komisch angeschaut. Obwohl, wie gesagt, ich dann einer von 25 barfuß auf der Tanzfläche war, war ich derjenige, der komisch angeguckt war, weil die anderen 24 eben Frauen waren. Also die geschlechtsspezifische Wahrnehmung ist da auch immer wieder sehr, sehr spannend. Das wird sich ja auch dann bei Autisten sicherlich nicht ändern, aber würde dann, wenn man das zugrunde legt, für autistisch veranlagte Frauen die Sache vielleicht sogar vereinfachen. Das ist jetzt aber eine ganz kurze Frage, die ich sowieso mal kurz habe. Ich habe viele Berichte jetzt noch mal, wie gesagt, vorab geschaut und ich habe relativ wenige autistische Frauen gefunden. Ist das ein Bild, das sich jetzt durch Zufall ergab oder ist das tatsächlich so, dass das häufiger beim männlichen Geschlecht vorkommt? Also wenn man den ganzen Statistiken traut, wobei traut keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, dann gibt es also einen deutlich höheren Prozentsatz an Jungs und Männern mit autistischer Diagnostik. Allerdings ist es so, dass sich diese Zahlen gerade jetzt in ganz jüngster Vergangenheit drastisch annähern, weil einfach Mädchen anders sozialisiert sind, ob man es will oder nicht und häufig nicht oder erst sehr viel später aufprallen. Also Jungs werden viel früher diagnostiziert, weil die häufig eher in diese Schiene gehen. Die sind dann halt laut, die sind vermeintlich unkooperativ, die sind schwierig, die fallen auf in der Schule, die stören, die machen komische Dinge. Da hat man viel eher den Blick drauf und schickt dann mal zu einer Diagnostik, häufig über das Thema ADHS und am Ende kommt Autismus raus oder auch beides. Es gibt also auch die Combi-Diagnostik sehr häufig und Mädchen sind eher die, die zurückgezogener sind. Also wenn ein Junge in der Ecke sitzt und will von nichts was wissen, das fällt voll auf. Der ist anders als die anderen. Warum spielt er nicht mit Fußball? Oder warum prügelt er sich wenn sofort? Warum hat auch der nicht dieses Mittelmaß? Und wenn Mädchen haben, was halt still in der Ecke sitzt, super gerne puzzelt, Lieder singt und zu denen vielleicht hin und her wiegt, dann mag das eine viel längere Zeit noch total normal wirken. Das Mädchen ist halt schüchtern, die ist halt ein bisschen introvertiert, aber ist ja ganz niedlich so. Das lügt man auch gerne ein bisschen mehr, da kümmert man sich, da lässt man auch mal die Ruhe. Bei Jungs sieht es anders aus, die wirken schneller auffällig. Und wir haben tatsächlich, wenn wir die Zahlen betrachten, bei Kindern sind deutlich mehr Jungs als Mädchen diagnostiziert, wobei sich das eben rasant angleicht. Und im Erwachsenenalter ist es auch noch mal super spannend, weil da die Frauen auf einmal nachziehen ab einem gewissen Alter, weil die kommen erst häufig sehr viel später in die Diagnostik und leider Gottes meistens über einen anderen Weg. Meistens über den Weg von Burnout und Depressionen. Das kann tatsächlich in der Klinik landen, weil das Masking auf die Spitze getrieben wurde. Die waren nicht diagnostiziert, die haben nie in der Schule Nachteilsausgleich bekommen, da hat sich nie mal jemand für interessiert. Es wurden nicht die richtigen Fragen gestellt, es wurden Hilfen angeboten, die für Autisten genau nicht hilfreich sind. Und irgendwann kippt das Ganze, platzt die Bombe und dann haben wir Burnout, Depressionen, kommen vielleicht in die Klinik und dann kommt als Zufallsdiagnostik raus, da haben wir ja eine Asthageautistin, ja sowas aber auch. Und die Diagnostik ist anders, schwieriger, deutlich schwieriger. Also wenn wir Mädchen diagnostizieren lassen wollen und erst recht erwachsene Frauen, die schon ein Leben lang gelernt haben, wie man seinen Autismus versteckt, dann ist es natürlich wahnsinnig schwierig, da eine vernünftige Diagnostik zu machen. Wir brauchen einen Diagnostiker, der sehr erfahren ist, der hinter diese Masken gucken kann und zwar schnell, weil wir haben bei einer Diagnostik keine wochenlange Kennenlernphase. Das ist also sehr, sehr schwierig. Wir erleben da auch sehr viele Odysseen über mannigfaltige Fehldiagnosen, die vorher gestellt werden, von Borderline über Essstörungen, Angststörungen. Das sind alles Dinge, die können konnektiert sein, aber häufig ist es so, dass wir den Autismus erst sehr spät feststellen, dass der am Ende die Ursache für all das war. Und man auch hätte viel besser und schneller helfen können, weil die Therapieformen und Herangehensweisen ganz andere gewesen wären. Also dieses Bild ist aber korrekt, dass man also im normalen Leben viel mehr vermeintlicherweise Jungs und Männer mit Autismus begegnet und sieht, als eben Frauen. Und ich glaube, in Echt ist es glaube ich fast Pari-Pari, könnte ich sagen. Okay. Wir haben ja jetzt ein paar Podcastfolgen von uns so anklingen lassen. Jetzt würde mich interessieren, ich habe ehrlich gesagt über deinen Podcast nur mal ganz grob drüber fliegen können in der Vorbereitung, weil so viel Vorbereitungszeit war jetzt nicht, dass ich hätte alle Folgen bei dir nachhören können. Es sind auch schon ganz schön viele, von daher seist ihr nachgesehen. Ich wollte gerade sagen, es sind schon ein paar mehr. Sag mal bitte, wo seid ihr jetzt aktuell? Ich habe es tatsächlich schon wieder vergessen. Auf 109 oder so. Ja, also ihr seid schon deutlich weiter in den Folgen als wir. Wir sind jetzt irgendwo bei Mitte 80, glaube ich gerade. Und gibt es denn eine Podcast- oder mehrere Podcastfolgen, wo diese Möglichkeiten der Frühdiagnostik oder überhaupt der Diagnostik mal aufgegriffen werden? Gibt es da was bei euch, dass man sich das mal anhören kann, wenn man jetzt bei uns gerade im Podcast zuhört und denkt, ist mein Kind vielleicht autistisch oder bin ich es selbst oder mein Nachbar? Und wo man dann, ich sage jetzt mal so, wie so einen kleinen Selbsttest vornehmen könnte. Ganz, ganz spannend. Also einen Selbsttest haben wir da nicht. Da bin ich halt auch immer ganz vorsichtig, weil es halt dann ja auch nie eine Diagnostik sein kann. Aber es klingen überall immer mal wieder so Selbsttests in Anführungsstrichen im Internet an. Also den IQ-Test, den IQ, den Autismusquotienten tatsächlich. Dann gibt es das sogenannte Aspie-Quiz. Das sind also so Dinge, die kann man im Internet machen. Das sind so informelle Fragegeschichten, wo man zumindest mal so eine Einschätzung bekommt, wo stehe ich so ungefähr? Also wir dürfen wirklich nicht vergessen, Selbstdiagnostiker sind häufig einfach nicht gut und viele Diagnosen sind wirklich erst mal falsch. Und da empfinde ich auch immer wieder, wenn ihr euch nicht gut abgeholt gefühlt habt und trotzdem das Gefühl habt, nee, da ist doch irgendwas. Das kann doch nicht sein. Geht nochmal woanders hin. Du hast aber vollkommen recht, das Thema Diagnostik sollte ich wirklich mal zu einem Einzelthema machen. Es kommt überall und immer wieder vor. Viele Leute werden auch immer aufmerksam, weil es dann ja ganz, ganz häufig um den Bereich Wahrnehmung geht. Was ist normal? Was ist angeblich nicht normal? Was mache ich denn, wenn? Also jetzt gerade in dieser Woche geht es zum Beispiel um das Thema Smalltalk und einfache Fragen. Also so eine Frage wie, wie geht es dir? Eine Frage, Katastrophe. Da klappen sich bei Autisten und neurodivergenten Menschen, weitere Fragenkataloge von 20 bis 25 weiteren Fragen auf. Warum fragt er das? Vor welchem Hintergrund? In Bezug auf was? Also allgemeiner Ernährungszustand, mental, psychisch, körperlich, muskulär, Knochen. Was genau meinst du jetzt? Wird aus den vier Seiten einer Nachricht plötzlich 400 Seiten einer Nachricht. Es ist riesig und da geht es halt immer um solche Themen. Aber ich glaube, das Thema Diagnostik sollten wir wirklich nochmal einzeln aufnehmen und gerade was das wirklich ausmacht und wie verschoben wahrscheinlich die Zahlen in echt sind. Da haben wir die ist auch riesig groß. Also wir gehen jetzt von einem Prozent auf ungefähr was Autismus hätte in der Gesamtbevölkerung. Ich wäre vorsichtig. Also ich finde es total spannend, weil ich würde jetzt überhaupt nicht erkennen können, ist er jetzt introvertiert oder ist er Autist. Also bei einem Kind zum Beispiel würde ich das nicht mal im Ansatz irgendwie einschätzen können und da vielleicht so ein bisschen Leitfaden hochgestochen, aber zumindest so Anhaltspunkte an die Hand gegeben zu bekommen. Schön, dass ich dich auf diese Idee bringen durfte. Würde mich tatsächlich darüber freuen. Wäre tatsächlich eine Folge, die ich mir sehr sehr gespannt auch anhören würde. Das wäre wirklich interessant. Also das wäre jetzt wieder bei uns bei leichtfüßig zuhört. Bleibt bei authentisch autistisch drin, wenn euch das gefällt. Da kommt offensichtlich was. Ich habe die Janina gerade schon kritzeln sehen. Sie hat sich von einem Notiz. Aber auch, dass es echt nicht so einfach ist. Gerade im Bereich Diagnostik denke ich, hängt es auch davon ab, an welchen Therapeuten gerätst du und was hat der für ein Fachgebiet. Weil wenn du einen tiefen Psychologen, Verhaltenstherapeuten oder im Bereich ADHS, was du gerade eben auch angeschnitten hast, jeder hat ja seinen speziellen Blickwinkel. Und jeder möchte ja auch, ich sage jetzt nicht den Patienten für sich gewinnen, aber der hakt ja für sich ab. Passt der hier bei mir rein oder nicht? Ich denke, dass so auch viele Fehldiagnosen zustande kommen. Gehe ich da richtig? Absolut, absolut. Wo ich meinen Schwerpunkt hinsetze und wo ich hingucke. Ich arbeite jetzt seit 25 Jahren mit Autisten und Neurodivergenten Menschen. Bin eben selbst ein hochsensibler Mensch. Das heißt, ich fühle da auch viele Dinge anders und hinterfrage ganz anders von Beginn an. Das heißt, ich selber, ja ich bin da manchmal ein bisschen wie so ein Trüffelschwein. Also ich habe vorher 20 Jahre lang in der Sprachtherapie gearbeitet, selbstständig in einer großen Praxis und hatte auch eigentlich fast ausschließlich autistisches Klientel im Nachhinein. Und da war es immer lustig, wenn ich in der Ferienvertretung Kinder bekam von Kollegen, wo es hieß, das können wir keinem anderen geben. Geben wir mal lieber der Janina. Ah, ist die sowieso hier Chef? Da muss die irgendwie mit klarkommen. Gucken wir mal. So, dann hatte ich die in den Ferien als Vertretungskind und habe die zurückgegeben und habe geschwärmt, wie süß die sind und wie gut das geklappt hat. Und dann war so, okay, wir schicken die Eltern besser zu einer Diagnostik. Völlig andere Wahrnehmung der Menschen und ein anderes Aufeinander zugehen. Deswegen waren die bei mir völlig okay, unauffällig, spannend. Weil du die anders abholen kannst, ne? Weil ich die anders abgeholt habe, weil ich das immer so mache, genau, weil das halt normal für mich ist, so an Menschen ranzugehen. Und das war immer der Punkt, wo wir ganz viele tatsächlich in Diagnostik geschickt haben und es war eigentlich eine 100% Trefferquote. Und ich bin kein Psychologe, ich habe kein diagnostisches Material. Es war wirklich immer diese Diskrepanz zu anderen, in Anführungsstrichen, normalen Kindern. Und wie kommt man damit klar oder eben auch nicht? Unglaublich spannendes Thema. Ja, absolut. Ich habe da noch eine Frage. Du hast vorhin am Anfang mal erwähnt, dass du auch viel mit Massagen arbeitest über die Füße. Hast du eine spezielle Technik? Weil da gibt es ja mittlerweile von Biss. Von Biss, genau. Ja und vor allem ganz kurz, welchen Hintergrund hat das? Hat das einen speziellen Hintergrund, warum dann gerade eine Massage auch im Bereich der Füße oder hätte eine Rückenmassage in dem Moment die gleiche Wirkung? Also ganz viele Herangehensweiten. Also an den Füßen fange ich gerne an, weil das von den Kindern häufig erstaunlich gut toleriert wird. Also manche sind so ultimativ kitzelig, man darf natürlich gar nicht dran. Manche sind auch so körperreizempfindlich insgesamt, die darf man gar nicht anfassen. Das gibt es auch. Aber da, wo man es darf, sind eigentlich die Füße fast das, was man mir als erstes sogar auch anbietet. Die sind nämlich so am weitesten entfernt. Die sind so ganz da unten, da habe ich nichts mit zu tun. Und wenn die daran rumfriemeln, ist auch die Tante ganz weit weg von mir. Ich kann ja ganz strecke Beine machen, ganz weit weg. Wir haben so eine wunderbare Textilschaukel, in der die Kinder dann meistens liegen. Dann hängen die Füße sowieso vorne unter und dann kann man die immer mal so nehmen. Und dann geht es manchmal über Wochen, dass man sich so diesen Kontakt erarbeitet. Okay, an die Füße darf ich schon mal dran, spitzenmäßig. Also in diesem häufig kommt Körperkontakt bei vielen der erste Zugang. Ich habe auch Riesenkuschler, die sitzen sofort vollumfänglich auf dem Schoß und lassen gar nicht mehr los. Die gibt es auch. Es gibt immer beide Enden. Wenig Normales dazwischen, so wenig Mittel, mehr rechts und links. Und dann kann man sich ja sogar die Füße, den Kontakt häufig am besten erstmal überhaupt erarbeiten, einen gegenseitigen Körperkontakt. Und dann ist immer süß zu sehen, wie die Kinder darauf reagieren. Also die gucken genau hin, was macht die da? Die beobachten ganz genau. Und dann auch zu sehen, was im ganzen Körper passiert. Also wenn man das wirklich mit den Händen massiert und man kommt an gewisse Druckpunkte, dann sieht man so richtig, wie so ein Schauer durch die Wirbelsäule bei den Kindern manchmal läuft. Auf einmal sitzen die gerade da. Aber so positiv elektrisiert möchte ich jetzt mal meinen. Die sind nachher wirklich wacher, die sind aufnahmefähiger. Also das kann ein schönes Ritual sein, zum Beginn einer therapeutischen Einheit, um die Kinder wach zu machen, um wieder klar zu machen, hier unten, wenn du das fühlst, dann bist du geerdet. Da stehst du auf deinen Füßen, da ist unten. Es kann sein, dass wir damit sensorische Reize so ein bisschen abbauen wollen, beziehungsweise lernen, damit umzugehen. Ja, wenn da mal Reize kommen, dass man nicht sofort schreiend den Fuß wegziehen muss, dass das geht. Dass man also überhaupt mal irgendwann barfuß laufen kann. Es kann sein, dass wir darüber zum Beispiel auch Ableitungssachen trainieren, also solche Ventile. Wenn du mal eine Überreizung hast, wie kannst du die auch loswerden? Auch das kann toll über die Füße funktionieren. Da sind auch Käsereize immer gern genommen. Ja, Kühlakkustellen zum Beispiel, das ist dann häufig etwas, was Reize wirklich auch ableiten kann, dass man mit anderen wieder besser klarkommt. Also wir nutzen von Händen über Igelball alles mögliche, was da ist. Wir müssen auch wirklich immer wieder von Typ zu Typ gucken, was wird einfach toleriert. Manchmal suchen sich die Kinder auch selber aus, dass sie wirklich selber zugreifen, es mir in die Hand geben. So das traue ich mir heute zu. Es kann auch heute was anderes sein als nächste Woche. Es kann auch am Anfang was anderes sein als am Ende. Manchmal bauen wir auch solche Barfußpfade auf, über Korken zu laufen und über glatten Boden, über Betonplatten und Kinnsteine und nicht alles. Ich finde das auch ganz spannend. Ich kenne auch tatsächlich Bereiche in Spannungstechniken, ganz oft, dass das auch über die Füße abgeleitet wird. Also dass dann ganz gezielt auch gebeten wird, jetzt Schuhe auszustellen und über Atemtechniken und spürt in euren Füßen, merkt ihr was und wie sie schwer werden, wie sie warm werden und dies und das und jenes. Ja, auf jeden Fall eine spannende Geschichte, was das so angeht. Kennst du eigentlich schon diesen Barfußpfad-Teppich? Das ist der erste Begriff. Ja. Wir haben tatsächlich, den man so selber zusammenstecken kann, wo man aussuchen kann. Nein, das ist im Prinzip wie eine Teppichmatte. Du guckst um die Ecke. Ja, ich gucke gerade. Ja, ich gucke auch gerade, aber ich bin zu weit weg. Ich bin bei meinem Kiefern unten. Dann hast du da Holzelemente und die sind halt mit Kletz und dann kannst du im Prinzip die Holzelemente selbst auf diesen Teppich draufkletten, sodass du die dann selbst gestalten kannst. Das ist eigentlich schnell, ne? Ja. Braucht man ja nicht mit Kisten und Füllen und so. Genau. Kann man zusammenrollen. Ist dann ungefähr so groß wie so eine Yogamattenrolle hinterher. Super. Ja. Barewood heißt der Spaß. Ist auch bei uns in den Shownotes über GoFreeConcerts, unserem Podcast-Partner, nämlich erhältlich. Sehr gut. Da bekommt man den. Ist ganz lustig, weswegen ich gerade meine Kinder haben den unten. Mein Sohn hat da gestern Autoteppich mitgespielt. Der hat sich da schön Parkplätze mitgebaut. Und meine Tochter nimmt den und baut sich da dann ihre Zoo-Geschichten oder die Tiergehege aus diesem Holzklötzchen. Also der wird wirklich sehr multifunktional genutzt. Also von daher kann ich das sehr empfehlen. Sehr schön. Super. Vielen Dank. Da gucke ich direkt rein. Ja, sehr gerne. Mach das mal. Aber ich habe schon gehört, weil du jetzt gerade sagst, das ist irgendwie so ein Zusammenstecken. Also ihr habt sowas in der Richtung oder baut ihr euch was selbst? Da haben wir tatsächlich so einen Teppich, aber das ist eher dann alles weichere Dinge. Zwar verschiedene Haptiken, aber eher Weicheres. Also das wird zum Drüberlaufen bei vielen. Allerdings eben auch so zum Fühlen. Da ist dann sowas ganz Plüschiges dabei und eben auch was Nockiges und was Katziges. Aber keine großen Höhenunterschiede zum Beispiel. Wie es für eine Barfußmatte dann wahrscheinlich sinnvoll wäre und wünschenswert wäre. Was natürlich super ist bei so einer zusammensteckbaren Matte, dass die ungefähr ein gleiches Niveau hat. Das ist was, was ich immer bei diesem Nutzen von Wannen total schwierig finde. Die Kinder müssen erstmal einen großen Schritt drüber und dann wieder runter. Und dann habe ich einen völlig anderen Druck, als wenn ich auf dem gleichen Niveau laufen kann. Das macht ja auch was mit dem Kopf. Ich habe wieder eine Unterbrechung im Bewegungsablauf. Ich muss den Fuß so hochheben, um nicht zu stolpern. Und ich finde auch, dass beim Drüberlaufen, wenn man es in Wannen drin hat, das eh ein völlig falsches Fußgefühl gibt. Für mich selber empfinde ich das so. Weil das Material drückt sich zu den Seiten und wird da aber wiederum gebremst und gestaucht. Und das gibt auch ein völlig falsches Fußgefühl. Ob ich jetzt über eine Korkfläche laufe oder über Korken, die frei liegen. Ich bin eng gepresst, ich sinke ein, es drückt vom Rand. Das gibt auch wieder ein völlig falsches Empfinden. Ja, richtig. Das Problem hatte ich auch bei meinen Anfängen. Da wollte ich nämlich auch irgendwie so einen Barfußpfad haben, den ich mitnehmen kann, was transportables. Und hatte dann auch erst mit so Wannen gearbeitet, wo ich das Material dann halt einfach reinlege. Aber da hast du recht, dass das verdrängt und das ist nicht richtig. Und irgendwann gibt es auch diese Plastikschuhabtreter. Oder wo du einfach dann Schuhe draufstellen kannst. Oder diese Blumenuntersetzer, die wirklich maximal nur so 2 cm Rand haben. Und die habe ich mir dann befüllt mit so einem Abdichtungskleber. Damit das Zeug halt auch nicht wieder raus geht. Mit Steinen, mit Murmeln, mit Lego, mit Tennisbällen. Also wirklich mit einem Schnippschnapp. Und das kam wirklich gut an. Weil da hast du recht. Erstmal die Höhe ist entscheidend, aber auch, dass das Material nicht irgendwie flöten geht. Eigendynamik entwickelt, die man da ja gerade überhaupt nicht kriegt. Man kann aber auch schöne Bastelarbeiten tatsächlich draus machen. Ich habe das mal hier bei der Schule unserer Kinder gemacht, zum Herbstfest. Da haben wir einen herbstlichen Barfußpfad indoor selber gebaut. Da haben wir einfach Schuhkartons genommen, haben die in der Hälfte so ein bisschen von der Höhe geklappt. Dann durften die Kinder Material sammeln, was dann da reingeschmissen wurde. Von Reisig über Blätter, über Kiesel, Erde, Sand. Was sie da alles angeschlört haben, was sie interessant und spannend fanden. Das ist vielleicht eine nette Bastelidee für jemanden zu Hause, der dann noch irgendwie was überlegt, wie man das mit seinen Kindern machen könnte oder umsetzen könnte. Geht auch immer ganz gut. Warum ist das eigentlich aus unserem Blickwinkel wichtig? Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Wir als Barfußcoaches wollen natürlich auch ganz gerne mal den Fuß wieder beibringen, die Muskeln und die Gelenke und alles hier natürlich zu benutzen. Deswegen machen wir es auch ganz gerne mit unseren Kunden, dass wir denen wieder beibringen, was der Fuß überhaupt kann ohne Schuh. Dass der von sich aus stabil ist, egal auf was zu untergründen. Dazu braucht man halt auch verschiedene Materialien. Auf jeden Fall braucht man wahrscheinlich auch einen langen Atem. Was man ja kennt, wenn jemand sehr lange in sehr geschlossenem Schuhwerk unterwegs ist und plötzlich auf Barfußschuhe umsteigt, der bekommt vielleicht am Anfang sogar zusätzliche Probleme, die er vorher nicht hatte. Verspannungen und zerrungsähnliche Geschichten und Ermüdungen und Schmerzen in Baden, im Rücken etc. Weil sich vielleicht erst mal wieder was überhaupt neu bilden muss. Weil man Schmerzen an Stellen hat, da wusste man vorher nicht, dass man Stellen hat. Sprechen wir tatsächlich in diversen Folgen immer wieder an, weil wir auch immer wieder wahrnehmen müssen, wie viele Personen sich Barfußschuhe kaufen und sie sehr schnell wieder abstoßen. Weil sie bemerken, sie kommen damit nicht zurecht. Im Regelfall ist es tatsächlich so, dass diese Menschen sich nicht vernünftig mit dem Barfußschuh beschäftigen und dem, was da hinten dranhängt. Oder teilweise sogar auch fehlberaten werden von den ein oder anderen Herstellern. Thema Ballengang. Das rollen wir auch regelmäßig auf. Es gibt einfach immer noch Hersteller, die das vorausposaunen mit das muss gemacht werden und blablabla. Was da ziemlicher Kappes ist. Aber tatsächlich, es ist ein langer Atem, den man braucht, wenn man spät einsteigt damit. Aber, und jetzt kommen wir wieder zu der Schnittmenge unserer Hörerschaft. Du hast ja auch viele eher so im Kindesalter. Je eher man anfängt mit Barfußschuhen. Mein Sohn hat, glaube ich, nur die ersten zwei Paar Schuhe nicht Barfußschuhe gehabt. Und meine Tochter hat von Anfang an in ihrem Leben nie was anderes kennengelernt. Und die sind es nicht nur maximal gewöhnt, sondern die verteufeln auch durchaus normales Schuhwerk mittlerweile. Also mein Sohn beschwert sich regelmäßig über seine Fußballschuhe. Im Moment gibt es aber für Kinder noch nicht so viele andere Möglichkeiten. Das kommt hoffentlich bald, wir arbeiten dran. Aber im Moment ist es halt so, da muss er noch in die Standardhersteller rein. Und da beschwert er sich schon immer regelmäßig, die sind mir schon eng. Da kann man Barfußschuhe schon mal sehr schön auch zur körperlichen Prävention hernehmen. Da geht es dann ja auch um Fußfehlstellungen, wie Knick, Senk, Spreizfuß, Zehendeformationen jeglicher Art, die man über Barfußschuhe schon mal verhindern kann, dass sie sich überhaupt erst entwickeln. Und wenn man im fortgeschrittenen Alter, also Jugendlicher, Erwachsener oder sowas, jetzt damit tatsächlich schon Probleme hat, dann kann es ein Hilfe-Tool sein, diese Fehlstellungen wieder zu regenerieren. Also wieder zu einer natürlichen Fußstellung zurückzukehren. Und diese Fehlstellungen wieder herauszubekommen. Da können Barfußschuhe eine Menge machen, aber auch da, Obacht, Obacht, die richtigen Barfußschuhe müssen es dann für einen sein, weil wenn man dann nämlich Barfußschuhe kauft, die zu schmal sind, was leider auch häufig gemacht wird, oder zu kurz, was auch nicht selten gemacht wird, weil auch da der eine oder andere Hersteller falsch berät, dann kann ich auch weiterhin die normalen Schuhe tragen, die ich davor hatte, von 0 auf 100. Und ich erlebe auch gerade beim Thema, wo du sagst, zu kurz, ganz häufig, dass die Leute sich am Anfang fast immer die Schuhe eigentlich zu klein kaufen, weil sie ja eben über so und so viele Jahre diese Enge gewöhnt sind. Und diese labberige, zu empfunden Lange führt natürlich auch wieder zu einer Unsicherheit. Ich stolpere spätestens bei Treppen häufig, dann ist es natürlich doof und dann landen die Dinger in der Ecke. Und häufig erlebe ich es dann, die kaufen sich die erst mal zu klein, merken aber dann, wenn es gut läuft, irgendwann, ich glaube, ich habe so das Gefühl, ich könnte irgendwie, ich probiere mal eine Nummer größer. Und oh, auf einmal haben wir ein ganz anderes Gefühl, aber dann haben wir uns schon so ein bisschen dran gewöhnt. Also viele tasten sich wirklich an die richtige Größe, die sie in Wirklichkeit haben, und ich bin spürt, wie viele Größen zum Teil dazwischen liegen. Ich hatte eine Freundin, die hatte sich 14 Tage vor einem Workshop neue Schuhe gekauft bei Leguano. Ich sage es jetzt einfach mal so offen, ist da beraten worden, kam dann in den Workshop und am Ende des Workshops stellte sich raus, sie hat Schuhe in zwei Nummern zu klein verkauft bekommen. 14 Tage vorher. Der Schuh war am längeren Fuß 2 mm kürzer als ihr Fuß. Also da muss man wirklich ein bisschen drauf achten. Wie gesagt, wer jetzt bei dir zuhört und es noch nicht kennt, wir haben eine Podcast-Folge nur rund ums Thema richtige Maße, richtiges Messen gemacht, dürft ihr euch gerne mal reinhören. Trotz alledem ist es tatsächlich so, dass wir festgestellt haben, es ist auch ein gewisses gesellschaftliches Problem, weil dieses falsche Gefühl von der Fuß hat, die muss die und die Länge auf Kürze haben und so und so schmal sein. Das ist ein maximal gesellschaftliches Problem, denn wir haben gesellschaftlich festgelegt, dass eine schlanke Schuh-Silhouette als schön empfunden wird. Wir haben festgelegt, es wurde früher falsche Größen vermittelt. Es wird ja auch vermittelt, dass jede Größe bei jedem Hersteller gleich ist. Auch das ist falsch. Teilweise liegen bis zu einem Zentimeter bei der gleichen Schuhgröße zwischen den Herstellern. Da gibt es ganz viele Dinge, die man durchaus beachten sollte, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt und wenn man es sowieso aus zweierlei gesundheitlichen Gründen macht, nämlich aus dem Bereich körperliche Gesundheit und aus dem Bereich metale Gesundheit, dann sollten es doch von vornherein auch die richtigen Schuhe sein, mit denen man sich hervorragend wohlfühlt und auch noch was Gutes tut körperlich. Das war aus meiner Sicht schon das Wort zum Sonntag, würde ich sagen. Wir nähern uns langsam, aber unsicher der vollen Stunde. Das ist für uns immer so ungefähr die Grenze, wo wir dann sagen, es sollte Zeit sein, dass wir zum Ende kommen, sonst machen wir gern noch mal eine zweite Folge. Ich könnte mich tatsächlich über das Thema jetzt auch locker floggy noch weiter mit dir unterhalten, weil es wirklich spannend war. Ich würde unseren Hörern von Leichtfüßig auf jeden Fall sehr empfehlen, wenn ihr euch für das Thema weiter interessiert. Jetzt habe ich es bei authentisch autistisch. Wir werden es in den Shownotes bei uns natürlich vermerken, sich ein bisschen weiter zu informieren. Ich würde jetzt mal was ganz Lustiges sagen. Wir machen es immer so, am Ende unserer Podcast-Folge darf noch mal ein Schlussstatement unseres Gastes nicht fehlen. Reihe Worte von Grüß die Mutti bis Weisheiten der Welt. Da du jetzt bei uns Gast bist, liebe Janina, und wir ja im Endeffekt bei dir, würde ich das jetzt einfach vorschlagen, dass wir das genauso reihum einfach mal halten. Du hast jetzt als unser Gast für unseren Podcast auf jeden Fall schon mal das erste Statement für dich. Dann wollen wir mit etwas kürzeren, weil wir sind ja schließlich zwei. Vielen lieben Dank für die Einladung. Das schon mal direkt vorweg, das fand ich schon ganz großartig. Was toll ist, ich glaube, dass diese beiden Bereiche Barfuß und Autismus unglaublich eng zusammenhängen. Von daher auch dieses Schlusswort, was wir generell immer in sämtlichen Enden haben, bleibt neugierig. Und zwar aufeinander, auf euch, auf euer Erleben. Was ist schon normal? Wer ist Mann? Entscheidet wirklich für euch, was euch gut tut. Achtet da ganz genau drauf, seid ganz feinfühlig, lasst euch Zeit und beobachtet einfach mal. Manchmal tun einem Dinge gut, auf die man vorher gar nicht gekommen wäre. Ausprobieren. Super. Das ist auch das, was ich glaube ich ganz gerne zum Schluss nochmal aufgreifen möchte oder reflektieren möchte. Ich habe heute wieder mal die Bestätigung bekommen, dass Wahrnehmung einfach so wichtig ist, egal in welchem Bereich. Ich glaube, das ist auch so die Schnittmenge, die uns auch so verbindet. Von daher, liebe Leute da draußen, seid nicht scheu, was wahrzunehmen. Geht raus in die Welt und guckt, was ihr da zu fühlen, zu hören, zu riechen, zu ertasten bekommt. Ich glaube, das ist auch so der Schlüssel zu sich selbst und zur Freiheit, die wir tatsächlich haben. Mein Schlusswort wird jetzt mal ein bisschen mehr der Logik schulden. Schauen wir uns die Menschheitsgeschichte von ihrer Entstehung an. Stellen wir fest, dass wir Menschen schon immer Meister darin waren, Werkzeuge zu schaffen. Eines der am häufigsten verwendeten Werkzeuge ist der Schuh. Weil mehr als ein Werkzeug ist der Schuh nicht. Liebe Leute, lasst den Schuh wieder Werkzeug sein. Ihr braucht auch keinen Flaschenöffner, um den Drehverschluss zu öffnen. Ihr braucht den Schuh, um euch fortzubewegen. Das ist mein persönliches Schlusswort zum Thema Barfußschuhe und Barfußlehnen. Jetzt wünsche ich allen unseren Hörern von Leichtfüßig eine schöne Zeit. Wir hören uns in 14 Tagen wieder. Alle Informationen, alle Produkte und über alles, was wir hier gesprochen haben bei uns in den Shownotes werdet ihr es wieder finden. Bis dahin, gebt euch wohl eine schöne Zeit und tschüss. Du dürft's ruhig sagen. Tschüss. Ich glaube, das lasse ich genau so drehen. Bitte darum.

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