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Mein zweiter Tagebucheintrag von meinem Praktikum bei Vokaribe Radio in Barranquilla (Kolumbien).
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Mein zweiter Tagebucheintrag von meinem Praktikum bei Vokaribe Radio in Barranquilla (Kolumbien).
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Mein zweiter Tagebucheintrag von meinem Praktikum bei Vokaribe Radio in Barranquilla (Kolumbien).
The speaker describes their surroundings in Barranquilla, Colombia. They mention the music playing in the background, the restaurant they often eat at, and the importance of football in the city. They also talk about the mango trees lining the streets and the popularity of women's football. The speaker observes the city's architecture and mentions the presence of car repair shops and DIY motorized bicycles. They discuss the street vendors and markets that contribute to the city's vibrant atmosphere. The speaker reflects on their week, including attending workshops on migration reporting. Die Musik, die ihr im Hintergrund hört, ist salsa, auch wenn meistens an einem Sonntag hier Vallenato gespielt wird, was sich wahrscheinlich in den nächsten Liedern schon wieder ändern wird. Ich sehe das Restaurant 76, bei dem ich, wie schon letzte Woche beschrieben, eigentlich fast täglich essen gehe. So auch heute stehe ich an der Straße 76. Wie ihr hört, fahren Busse, Taxis, Motorräder, noch ein Taxi hier vorbei. Ich dachte, ich mache heute mal eine Folge von Hindico Columbia mit Sonorenelementen, die ich gelernt habe bei mir in meinem Praktikum. Ich versuche ein bisschen einzubauen, was ich hier so sehe, weil ich viel Feedback von euch bekommen habe. Ich soll ein bisschen mehr das Stadtbild beschreiben. Ich versuche jetzt einfach mal, wie so viel beschrieben in diesem Podcast, das ganze Projekt hier so ein bisschen als ein Versuch zählt. Ich hoffe, das funktioniert und nehme euch so ein bisschen mit, beschreibe die Straße, beschreibe, was ich sehe und erkläre so ein bisschen über den Ort. Ich versuche mich dann an einen etwas ruhigeren Ort zu setzen. Ich laufe jetzt Richtung Park. Kleiner Park bei mir um die Ecke, um vielleicht die Woche nochmal Revue passieren zu lassen. Kurz zum Restaurant 76. Die Bäume um den Baum herum sind in gelb, blau, rot angestrichen. Ganz viele Kolumbien fahren an den Dächern des Restaurants, da diese Woche ein Länderspiel war im Fußball und das ein nationales Event im Land Kolumbien ist. Die Nationalspiele werden im größten Stadion des Landes hier in Barranquilla ausgetragen. Eigentlich fast jedes Spiel, was dazu führt, dass sich die ganze Stadt in die Nationalfarben kleidet. Es war ein sehr beeindruckendes Spektakel am vergangenen Donnerstag, als die Mannschaft gegen Uruguay gespielt hat hier in der Stadt. Das Spiel endete 2 zu 2 und mittags um 15.30 Uhr war Anpfiff. Die ganze Stadt stand quasi still. Alle saßen vor den Fernsehern. Auch hier vor dem Restaurant 76. Ich mag das Restaurant, ich mag die Leute. Ich lerne immer besser die Familie kennen, die das Restaurant betreibt. Meine Faszination für Fußball deckt sich mit der Faszination Südamerikas, Mittelamerikas, den ganzen Amerikas. Es ist wirklich sehr begeisternd. Die Stadt stand wirklich still und alle haben das Spiel gesehen. Ich habe mich dazu gesetzt. Es war wirklich eine schöne Atmosphäre. Woran man immer die Wichtigkeit eines Spiels erkennt, ist wie viele Fernseher aufgebaut werden. Ein schönes Detail bei meinem Mittagessen war, dass auch der Fernseher für Frauenfußball rausgeholt wurde. Wenn die Männer in der Länderspielpause sind, an den Wochenenden, dann meistens die Champions League. Hier in Südamerika stattfindet die Copa Libertadores. America de Cali, eine kolumbianische Mannschaft aus dem Südosten an der Pazifikküste, spielt gerade gegen Corinthians Sao Paulo. Warum erzähle ich das? Ich finde es sehr spannend, dass auch hier in Kolumbien, vor allem durch die vergangene Weltmeisterschaft, bei der Kolumbien sehr gut abgeschnitten hat, der Frauenfußball deutlich an Gewicht gewonnen hat. Und so anscheinend auch im Mannschaftssport, im Clubfußball. Was sicherlich auch mit einem Star hier im Land zu tun hat. Linda Cacheiro, ebenfalls aus Cali, die 18-jährige Shootingstar würde ich sie nennen, hängt hier an jeder Straßenecke. Wirklich nach der letzten Weltmeisterschaft zu einem nationalen Star herangewachsen. Ich denke, die Fußballverfolgenden in Deutschland erkennen sie vor allem durch das 1-0 gegen Deutschland. 1-0 gegen Deutschland, ein Tor, das jetzt für den Fußballklasse-Tor des Jahres im Frauenfußball zur Auswahl steht. Das finde ich ein schönes Detail. Aber ich will nicht nur über Fußball reden. Ich will alle hier mitnehmen und weiß, dass nicht jeder und jede meiner Zuhörerschaft sich für Fußball interessiert. Aber ich finde es zeigt ganz gut auch die Dynamiken hier in der Gesellschaft. Die Straße, in der ich jetzt laufe, ist wie die ganze Stadt geprägt von Mangobäumen. Die Straßen wirken sehr tropisch. Leider habe ich die Mangosaison anscheinend verpasst. Die war wohl so gegen August, Ende September. Mir wurde berichtet, dass sich die ganze Stadt tatsächlich in ein orangenes Wunder verwandelt und die Mangos einfach so von den Bäumen fallen, wenn sie reif sind und die Menschen sie aufsammeln und verkaufen oder zum eigenen Gebrauch benutzen. Das muss wohl ein ganz schönes Spektakel sein und einfach auch sehr, sehr schön. Manche Mangos werden wohl Babykopfgroß, nicht ganz wie eine Clementine, aber doch schon sehr beeindruckend, dieses ganze Spektakel hier. Und wie ich ja schon letzte Woche auch erzählt habe, schmecken alle Früchte, vor allem auch die Mangos, hier tatsächlich sehr, sehr gut. Und so hat auch letzten Mittwoch ein Taxifahrer zu mir den Witz gemacht, als ich mit einer Banane eingestiegen bin. Und er meinte, ob mir die hier besser schmecken als in Deutschland. Dann meinte ich, ja. Dann meinte er, ja, aber es sind die gleichen, nur dass sie die halt um die ganze Welt schiffen. Da unsere Bananen ja auch hier aus Kolumbien kommen, das fand ich irgendwie ein schönes Detail, weil er das sehr lustig fand. Oder ihn hat es schon ein bisschen auch mit Stolz gemacht, dass Bananen ein kolumbianisches Produkt ist und weltweit bekannt ist. Das fand ich irgendwie eine schöne Atmosphäre. Ja, was kann ich noch zum Stadtbild sagen? Ich bin jetzt an einem weiteren Kiosk. Die Sonntage hier sind sehr geprägt von Sandalen, Badelatschen. Ich glaube, beim letzten Mal habe ich euch ja von der Temperatur auch erzählt, was nicht dazu führt, dass man hier nur kurze Hose, Badehose und Badelatschen trägt, weil die Menschen natürlich im Alltag auch lange Hosen, Schuhe, was auch immer tragen. Ich glaube, der Sonntag ist dann immer so ein, also ich beobachte sehr viele Badelatschen. Es wird die Musik, die ihr hört, Vallenato gehört. Jetzt laufe ich an einem Tennisplatz vorbei hier, der ist bei mir auch in der Straße, in der Carrera 45, falls ihr euch noch an das Koordinatensystem erinnert. Vorhin war ich an der Calle 76, auch ein Name, den ich mir übrigens überlegt habe für diesen Podcast, da ich noch nicht so ganz zufrieden mit dem Titel bin. Und ja, ansonsten ist die Stadt sehr, sehr grün, sehr viele Pflanzen, gleichzeitig auch nicht besonders, ja, nicht wirklich schön, nicht wirklich einzigartig irgendwo. Es sieht alles sehr ähnlich aus, einfach geprägt von Häusern, von, ja, schon viel Grün, viele Pflanzen, aber einfach sehr, sehr zugebaut durch dieses Orthogonal-Aneinander-Versuch, zumindest Versuch, der Versuch, so dieses Koordinatensystem anzulegen. Mit den Straßen wirkt alles irgendwie sehr, ja, ähnlich, aber irgendwie auch spannend, irgendwie ein schönes Gefühl, irgendwie in der Stadt zu sein, die sich jetzt nicht durch diese eine Sache irgendwie prägt, sondern das ist vielmehr die Leute, die hier leben, irgendwie die Stadt ausmachen. Und ich würde überhaupt nicht kommen langsam rein, verstehe so ein bisschen den Rhythmus der Stadt und was es hier so ausmacht, unter anderem Musik. Tatsächlich ist die Geburtsstadt Shakiras eine Stadt sehr geprägt von unter anderem Salsa, auch wenn die Salsa-Hauptstadt ebenfalls die angesprochene Stadt Kali ist, ist Salsa hier sehr, sehr geliebt. Der angesprochene war hier Nato, aber auch, wie ich es beim letzten Mal ja auch erwähnt hatte, sehr, sehr viel Afro-Einfluss hat sich hier an der Küste über die historischen Einflüsse eingegliedert und dazu zählt auch Musik. Und ja, heute Abend ist ein Afro-Musik-Festival, auf das ich wahrscheinlich gehen werde an diesem lauen Oktober-Sonntag, da hier morgen gesetzlicher Feiertag ist. Und ja, jetzt sitze ich in dem Park, schaue hier auf den Tennisplatz und will so ein bisschen noch meine Woche Revue passieren lassen und erzählen, was ich hier noch gemacht habe. Und ja, gehe hier so ein bisschen durch meine Notizen durch, wichtig noch zu erwähnen, ich glaube vor allem meine Zuhörerschaft, die schon mal in Kolumbien oder ähnlichen Ländern war, weiß, was ich damit meine. Meine Nachbarschaft hier ist auf jeden Fall eine Schrauber-Gegend, sehr geprägt von Menschen, die an irgendwas rumschrauben und damit meine ich vor allem Autos. Kann man, glaube ich, auf jeden Fall auch noch sehr über das Stadtbild sagen, dadurch, dass es keine Züge oder Metro oder sonstiges in Transportmittel oder U-Bahnen gibt, ist alles sehr auf die Straßen und Autos fokussiert. Und meine Nachbarschaft ist sehr geprägt von Werkstätten und Tankstellen, dadurch riecht es sehr viel nach Motoröl. Wenn es nicht nach frittierten Adepas oder Kochbananen hier riecht, dann riecht es meistens nach Motoröl. Und man sieht sehr, sehr viele Männer unter Autos, vor allem Taxis, irgendwie rumschrauben. Ein Fahrzeug oder Verkehrsmittel, was mich auch sehr überrascht oder erstaunen lässt, ist eine Art Fahrrad. Vielleicht ist es so die kolumbianische Art von einem E-Bike, weil hier Fahrräder mit Motor ausgestattet wurden, aber es ist ein sehr spektakuläres Gebilde, da Dieselmotoren sind und die Fahrräder sehr, sehr einfach gestrickt sind. Die Fahrräder sind absolut selbst hergestellt, absolutes Do-It-Yourself-Projekt hier. Ich habe mir sagen lassen, dass es vor allem auch durch die venezolanische Migration kam und einfach durch Menschen, die im informellen Sektor, vor allem durch Lieferdienste und solche Sachen arbeiten. Und einfach auf der Straße arbeiten, jeden Tag. Davon ist auch das Stadtbild sehr geprägt von Straßenverkauf in jeglicher Form, Essen, Trinken. Es gibt sehr, sehr viele Märkte hier, die sich teilweise aus dem Nichts irgendwo an der Straßenecke aufbauen. Kleidung und da entstehen manchmal sehr eigene Dynamiken, auch oft sehr musikalisch immer untermalt. Es sind echt immer sehr interessante Gebilde. Zu meiner Woche würde ich noch kurz debüt passieren, dass ich wieder ein paar Workshops teilgenommen habe. Einer am Mittwoch ging tatsächlich direkt um Migrationsberichterstattung und wie Journalisten und Journalistinnen über Migration sprechen. Ein Thema, was hier in der Küstenstadt, die nicht sehr weit von der venezolanischen Grenze ist und eine der größten Metropolen hier, doch recht wichtig ist. Ich habe eine Organisation kennengelernt, die sich vor allem damit beschäftigt, also mit Berichterstattung über Migration. Rostro Caribe heißt die Organisation, mit der ich wahrscheinlich auch jetzt in meinen Podcast mit einbauen werde. Auch da habe ich viele neue Kontakte geschlossen, konnte viel lernen, auch für meinen Podcast, der sich um Migration handeln soll. Das hier so mein Projekt für die fünf Monate ist sehr, sehr hilfreich. Am Donnerstag hatte ich dann einen Homeoffice-Tag, ähnlich wie am Montag und Dienstag. Auf jeden Fall auch ein Lernprozess, viel von zu Hause oder aus Cafés hier arbeiten zu können. Zum Wissen teilweise auch, da das Studio im Barrio La Paz, wo Caribe ansässig ist, oft belegt ist, bin ich hier dann doch teilweise gezwungen, von zu Hause zu arbeiten, was vor allem am Donnerstag gar nicht so einfach war, da die Höhenfälle, die es hier immer wieder gibt, ganz schön heftig sind. Ich gebe hier an der Küste ein eigenes Wort dafür. Wenn die Straßen sich so füllen, dass wasserfallartig dann quasi das Wasser die Straßen runterläuft und dann stoppt auch eigentlich die ganze Stadt, was sich, wie eingangs erwähnt, dann tatsächlich auch noch mit dem Fußballspiel hier, mit dem Länderspiel Kolumbiens überschlagen hat. Und dann stand die Stadt absolut still und anscheinend gar nicht so untypisch ist dann auch der Strom hier ausgefallen. Und zu einem Überfluss habe ich mich dann noch aufgeschlossen. Ich bin mit meinem Handy-Laptop auf die Straße, weil ich so fasziniert war davon, wie wasserfallartig der Regen die Straße runterläuft, dass es hier nicht so ein ganz einheitliches Abwassersystem gibt. Abwassersystem gibt es immer wieder nur an Knotenpunkten, wo man halt topografisch sieht, dass die Straßen halt runterfließen und zueinander fließen, wird dann ein großer Gully aufgebaut und da läuft dann immer das Wasser ab. Aber das Wasser muss natürlich erst mal bis dahin hin fließen. Davon war ich sehr fasziniert und durch den starken Wind ist dann die Tür zugefallen und ich hatte meinen Schlüssel nicht mitgenommen und stand dann erst mal unten draußen. Ja, war eine blöde Situation und ich musste tatsächlich an ein argentinisches Gedicht denken. Jetzt wird es ein bisschen poetisch, aber ich weiß nicht, ob Leute, die hier zuhören mit Argentinien im Zusammenhang Fabian Casas kennen. Ist auch ein sehr moderner Autor und Journalist, der viel über Boca Juniors schreibt. Der hat mal ein Gedicht geschrieben, mit dem ich mich im Studium befasst habe, wo es darum ging, dass er sich den Tod so vorstellt, dass man aus seiner Wohnungstür rausgeht, um den Müll wegzubringen. Die Tür und das Licht ausgeht und man die Schlüssel vergessen hat und man steht im Dunkeln mit dem Müll in der Hand und kann nicht mehr zurück und so stellt er sich ungefähr den Tod vor. Da muss ich dran denken, weil ich tatsächlich nicht mehr reinkam, weil alle meine sechs Mitbewohner, da sie Schulferien hatten oder Universitätsferien, die Stadt verlassen hatten und ich keinen Schlüssel dabei hatte. Und mir vor allem aufgefallen ist, wie sehr man heutzutage, aber auch ich jetzt hier als Journalist auf mein Handy bezogen bin und auch abhängig bin und wie viele Kontakte ich hier schließe. Da ist irgendwie das Handy auch jetzt zum Beispiel, um diese Aufnahmen hier zu machen, aber auch für die vielen Social Media Beiträge, die man ja dann irgendwie doch produzieren und produzieren muss, soll, wie abhängig man davon ist. Und glücklicherweise hatte ich es aber dabei, konnte meine Vermieterin kontaktieren, konnte auch die Nachbarn, die über uns wohnen, kontaktieren und bin dann relativ schnell auch wieder reingekommen. War aber trotzdem irgendwie erstmal ein sehr komisches Gefühl und die kleine Anekdote wollte ich euch jetzt hier nicht vorenthalten. Ansonsten ist wieder sehr, sehr viel passiert. Ich durfte freitags wieder an der Radiosendung von Markus teilnehmen. Diesmal war ich der einzige Gast und wir haben fast eine Stunde lang über Migrationsthemen geredet. Auch ein bisschen über meine Erfahrungen letztes Jahr in Mexiko an der Grenze zu Guatemala, wo ich auch ein Praktikum gemacht habe, wo ich teilweise auch im Kommunikationsbereich tätig war und viel Social Media Arbeit über Migrantenherberge dort gemacht habe, was auf jeden Fall auch ein sehr einprägendes Erlebnis war. Und genau, durfte ich ihn teilweise auch dann interviewen und danach auch nach der Live-Sendung haben wir dann noch eine kleine Aufnahme auch für meinen Podcast gemacht, wo ich darüber sehr froh bin, dass ich dadurch jetzt quasi direkt auch rein starten kann und mit verschiedenen Programmen mich jetzt so ein bisschen ausprobieren kann und wir fast eine gute knappe halbe bis dreiviertel Stunde geredet haben. Und genau, das ist jetzt so meine größere Aufgabe, die ich jetzt schon ein paar Mal erwähnt hatte, worüber ich auch sehr dankbar bin, weil ich auch durch Ivan, meinen Tutor hier, ja, nicht viel Druck empfinde in der Hinsicht, dass die halt alle zu mir sagen, ich habe so ein bisschen das Privileg, dass eigentlich kein Journalist aus der Welt hat, dass ich Zeit habe, mir dieses Projekt halt alles gut auszuarbeiten und mir auch bei vielen Sachen Zeit nehmen darf. Und kann. Und ja, darüber bin ich sehr dankbar. Sehr dankbar. Mit Ivan durfte ich dann am Samstag auch noch an einem Workshop teilnehmen, der er in dem Barrio de la Paz, wo der Sender ansässig ist, ja, organisiert, wo er Kindern aus der, oder ja, Jugendlichen aus der Gegend, die doch etwas prekärer ist als jetzt der Norden der Stadt, in dem ich lebe, Medien und auch irgendwie so Produktion an Medien näher bringt. Und ja, da war ich sehr begeistert, auch von Ivan als Person, weil er sich da wirklich, würde ich sagen, wie so ein Sozialarbeiter oder Pädagoge präsentiert und nicht irgendwie so als der Journalist, der von oben herab jetzt irgendwie Medien erklärt, sondern ihm geht es da viel mehr darum, dass die Kids einfach untereinander sich irgendwie austauschen, auch irgendwie debattieren lernen und irgendwie ihre Ideen wirklich lernen zu verteidigen. Und ja, das Projekt, was sie machen, ist ziemlich cool. Und niemand ist auch irgendwie verpflichtet, dazu zu kommen. Und ja, die haben jetzt quasi so eine kleine Audio-Geschichte, so ein Hörbuch selbst eingesprochen und entwickeln jetzt selbst irgendwie die Werbung dafür und irgendwie QR-Codes, die sie dann über das Internet verbreiten können. Und am Samstag dann haben sie sich irgendwie Gedanken darüber gemacht, wie man dafür Werbung macht und haben so Zettel, die man dann in der Schule irgendwie quasi an so ein schwarzes Brett oder so hängen kann, selbst erstellt. Das war wirklich eine coole Erfahrung, weil ich da sehr gemerkt habe, dass es Ivan da vor allem halt irgendwie um das Miteinander geht und auch irgendwie so dieses Heranführen an Selbstlernen, eigene Projekte organisieren. Da merke ich mehr und mehr, dass es auf jeden Fall eine sehr wichtige Aufgabe als Journalist ist, aber natürlich auch für viele andere Berufe. Und auch für die Entwicklung von den 14-, 15-, 16-Jährigen würde ich sie jetzt mal so alle einschätzen. Ansonsten durfte ich am Samstag dann noch Ivan so ein bisschen zuschauen, wie er auch in Live-Programmen arbeitet, aber auch wie er für eine Interview-Reihe mit der Deutschen Welle die Menschen hier, die an dem Wo-Karibe-Projekt teilnehmen, interviewt und so ein bisschen deren Entwicklung in dem Projekt selbst begleitet und hat sie einfach so danach gefragt, was diese Kooperation mit der Deutschen Welle jetzt für sie auch gebracht hat. Da dieses Kollektivradio, sagt man auf Spanisch, ich weiß nicht, ob man das so gut übersetzen kann, aber es ist halt wirklich so gedacht, dass dieses Radio, was quasi in Live-Sendungen aufgebaut ist, von Menschen aus dieser Gegend und so ein bisschen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft aufgebaut wird. Und es geht nicht darum, dass irgendwie Journalisten und Journalistinnen sich dort jetzt hinsetzen und irgendwie die Welt erklären, sondern da war eine Sozialarbeiterin dabei, die so ein bisschen über mentale Gesundheit und auch irgendwie Gewalt an Frauen in Familien redet. Dann ist Markus, der venezolanische Migrant dabei, der halt viel auch irgendwie über seine Arbeit als Dozent eigentlich in Venezuela, aber jetzt auch hier erzählt und vor allem auch viel darüber informiert für Migrierende aus Venezuela, aber auch aus anderen Gegenden, was hier so abgeht. Ich habe jetzt immer den Wahlaufruf für den 22. Oktober gemacht. Da finden hier die Primärwahlen für einen Gegenkandidaten oder Gegenkandidatin für das nächste Jahr in Venezuela statt und solche Prozesse finde ich einfach schön zu sehen, sehr, sehr wichtig. Viele Musiker haben ihre Sendungen, reden so ein bisschen über ihre Shows und irgendwie hat das einen sehr inklusiven Charakter und ich bin sehr froh hier zu sein und versuche immer mehr Vokalliebe zu verstehen und finde das eine ganz coole Sache, dass es sowas wie diese Kooperation mit der Deutschen Welle Akademie gibt. Da man auch merkt, dass es jetzt nicht nur in der Hinsicht um Medienentwicklungszusammenarbeit oder Medienentwicklungskooperation, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Deutsche Welle da jetzt großartig einmischt, wie das hier alles stattfindet und dass man sich hier irgendwie auch in den Vordergrund spielen will und das macht für mich bis jetzt einen ganz netten, ganz schönen Charakter. Diesmal habe ich viele M's und Ö's eingebaut, aber das kommt auf jeden Fall auch dadurch, dass ich versucht habe, hier so ein bisschen lockerer zu reden. Ich habe teilweise das Feedback bekommen, dass es sich sehr, oder nicht sehr, aber teilweise zu statisch angehört hat. Da ist gerade ein Labrador hier vorbeigelaufen, sitzt jetzt in dem Park. Der ist eigentlich echt cool, so ein kleiner Kunstrasenplatz, wo ich beim letzten Mal kicken war. Die Tennismatches hier laufen auch. Ich glaube, man hat viele Ballwette gehört, aber ja, ich bin sehr zufrieden mit meiner Nachbarschaft. Es wirkt alles wie ein ganz klassischer Sonntag hier. Der Sonntag ist wirklich heilig. Das hatte ich ja vorhin schon erzählt. Viel Bier trinken, Bade latschen und Fußball schauen. Hier ist tatsächlich, wie beispielsweise in Italien, glaube ich, der Sonntag deutlich mehr der Fußballtag als bei uns zum Beispiel der Samstag, da die Menschen Sonntags deutlich mehr frei haben als Samstag. Hier wird Samstags auch sehr viel gearbeitet, auch beim Radio zum Beispiel. Aber ja, ich glaube, ich komme jetzt langsam zum Ende. Ich wollte noch erzählen, dass ich gestern Abend bei einem Rockfestival war. Vielleicht nicht ganz meine Mucke, aber teilweise lief auch Reggae und so ein bisschen was mit spanischsprachigem Rock kann ich doch schon auch anfangen. Aber insgesamt war die ganze Organisation schon sehr cool. Man merkt auf jeden Fall, dass die Stadt versucht, viel Kulturangebote auch zu bringen. Das hat an einem alten Zollhaus, einem kolonialen Zollhaus am Hafen stattgefunden. Das war auf jeden Fall eine sehr, sehr coole Szenerie. Trotz Regen, der natürlich teilweise auch wieder eingesetzt wird, bin ich da mit einer Arbeitskollegin Laura, die mich hier, glaube ich, vor allem in die Musikszene bislang ganz gut einführt, hingegangen und viel auch ihrer Freunde kennengelernt. Das war eine schöne Aktion und gehört natürlich auch ein bisschen dazu, sich dann hier ab und zu mal abzulenken und solche Sachen zu machen. Dazu gehört auch jetzt für mich eigentlich schon dieser Tagebuch-Podcast. Ich möchte euch da vor allem für das ganze Feedback danken. Ich würde es nicht machen, wenn es nicht gut angekommen wäre letzte Woche und aus vielen Teilen Deutschlands Feedback bekommen. Ich grüße euch da alle. Ich freue mich sehr, dass ihr mich unterstützt. Ich bin sehr dankbar über diese Gelegenheit, die ich hier habe. Ich spann hier so ein bisschen zum Abschluss nochmal den Bogen. Ich wollte euch berichten, dass ich mich sehr wohl fühle, dass ich sehr viel über Selbstorganisation hier, glaube ich, lerne, was ein sehr, sehr wichtiger Part für die Arbeit hier ist. Ich bin weiterhin sehr, sehr beschäftigt mit dem Thema Migration und Migrationsberichterstattungen lernen da auch sehr, sehr viel dazu. Ich halte es weiterhin für eines der wichtigsten Themen hier und freue mich weiterhin über Feedback, Fragen auch, die ihr habt. Ich freue mich immer über Fragen und bin vor allem auch gespannt, was ihr diesmal jetzt zu der Audioqualität sagt, ob sowas draußen auch funktioniert. Ansonsten zu meiner nächsten Woche noch. Die wird wahrscheinlich relativ ähnlich. Es sind wieder ein, zwei Workshops. Mit Markus würde ich gerne nach Villa Caracas. Das ist hier so eine sehr informell gestaltete Besiedlung vor allem halt von Migrierenden, wo ich so ein bisschen Straßeninterviews mal ausprobieren würde, vor allem für den Podcast. Da kann man aber nur quasi, da muss man organisiert hin. Also da kann ich auch nur mit Markus hin und er wird dort mit so sozialen Figuren, also so Organisatoren von NGOs dort. Muss ich mich halt verabreden, weil es sonst so ein bisschen zu schwierig ist, für mich dort Zugang zu finden. Und da müssen wir noch so ein bisschen einen Termin finden, aber da bin ich sehr, sehr gespannt und halte sowas auch sehr, sehr wichtig, um ein bisschen die Dynamiken in der Stadt zu verstehen, weil sich ja doch schon große Unterschiede hier aufzeigen und Ungleichheit in Lateinamerika insgesamt, aber ich glaube vor allem auch hier in Kolumbien einfach ein sehr, sehr großes Problem ist und das Stadtbild sich schon sehr, sehr schnell verändern kann, wie beispielsweise auch in dem Barrio La Paz, in der Carrera 13, muss ich auch einen guten Titel für den Podcast hier finden würde, wo man doch schon merkt, dass es einfach viel mehr geprägt ist von informellem Charakter, Häusern, die halt selbst gebaut sind, aber auch einfach von Menschen, die halt auf der Straße arbeiten. So würde ich es, glaube ich, betiteln. Einfach sehr, sehr viele Märkte, einfach die Straßen sind sehr geprägt von Märkten, aber wo halt diese Bibliothek, die Biblio Paz, die halt dort gegründet wurde, das ist ja letztes Mal, glaube ich, erzählt von Katholiken und von so Priestern, die hier vor, glaube ich, 20 Jahren das gegründet hatten, so ein Kulturzentrum, wo halt auch dieser Sender ist und das hat schon sehr, ja, soziale, ein Charakter dort, einen sehr kommunitalen Charakter, dadurch funktioniert es da ziemlich gut und Bukarib ist da auch gut angesehen, wird gut angenommen, aber, ja, einfach eine andere Realität als jetzt beispielsweise hier im Norden oder auch ganz im Norden gibt es auch so eine richtig große Villa-Gegend und, ja, es ist schon sehr, sehr unterschiedliche Realitäten, die unter anderem auch mit Migration zu tun hatten, unter anderem aus dem Libanon im 20. Jahrhundert, viel auch aus Europa und man merkt, dass das Stadtbild nicht wirklich irgendwie so einen Charakter hat, sondern einfach ganz viel zusammengewürfelt ist und, ja, die Historie der Stadt völlig konfus ist, weil sie einfach nie richtig gegründet wurde, das hat mir Ivan auch unter der Woche erklärt, dass es nicht wie Cartagena zum Beispiel, was so als eine der größten, ja, erst Piratenbuchten und dann, ja, Sklaven, Sklaven, dann Menschenhandelhafen galt, ja, die Stadt wurde halt richtig gegründet von den Spaniern und hier halt nicht, hier haben sich immer nur Menschen halt angesiedelt, weil die, zur Nähe ist zum Fluss Magdalena und, ja, so ist die Stadt einfach irgendwie entstanden, dann sind vor den Kriegen, nach den Kriegen in Europa hier viele Menschen hergezogen, haben dann barocken Baustil hierhergebracht, viele sehr reiche Familien aus dem Libanon beispielsweise haben, ja, eher, ja, libanesische Architektur hierhergebracht, viele so gotischen, barocken Baustil von reichen Familien aus Frankreich und das sind heutzutage einfach große, einzelne Häuser, die jetzt irgendwie, viele wurden irgendwie Bildungszentren, Universitäten teilweise, aber es passt alles irgendwie nicht so richtig zusammen und, ja, ich finde, das beschreibt insgesamt diese Stadt ganz gut und ich glaube, damit beende ich jetzt mal hier diese Aufnahme, wollte so ein bisschen aufhören und anfangen mit Geschichte und Stadtbild von Barranquilla und, ja, danke euch wieder fürs Reinhören und hoffe, euch gefällt auch diese etwas längere, etwas andere Ausgabe und freue mich auch hier wieder über Feedback und wünsche euch allen eine schöne Woche und hoffe, dass ich das weiter machen kann und weiterhin in einem ganz guten Rhythmus. Ciao, ciao und liebe Grüße! Untertitel der Amara.org-Community