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Tag 19 auf dem PCT

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Christian is on the Pacific Crest Trail and talks about a challenge called the McDonald's Challenge. After weeks of hiking, some hikers get bored and come up with challenges to entertain themselves. The McDonald's Challenge involves buying food from McDonald's and eating it while hiking. Christian plans to stop at McDonald's but realizes they might only serve breakfast until 11 am. He considers different options and decides to hike extra miles to reach McDonald's before it closes. He successfully completes the challenge and finds a campsite nearby. The next day, he continues his journey and reflects on his experience at McDonald's. Hallo, hier ist der Christian. Es ist der 19. Tag auf dem Pacific Crest Trail und es ist Zeit für einen neuen Podcast, eine kleine neue Erzählung. Ich bin heute Morgen am 19. Tag beim Deep Creek Staudamm aufgewacht. Der gestrige Tag ist ganz gut gelaufen und für heute stand eine etwa 22 Meilen lange Etappe auf dem Programm. Der Hintergrund für diese Erzählung heute ist die sogenannte McDonald's Challenge. Einleitung. Viele Wanderer sind nun zwei bis drei Wochen auf dem Trail hier unterwegs. Man hat sich daran gewöhnt, zu einer gewissen Zeit aufzustehen, den Rucksack zu schultern, loszugehen. Manche sind geübt darin, ihre Blasen zu verarzten, man hat sich an das Essen gewöhnt. Man weiß, dass man alle fünf Tage vielleicht erst einmal duschen kann, sonst nicht. Viele der kleinen Herausforderungen hier hat man bisher gemeistert. Man kann damit umgehen, mit weniger Wasserquellen am Tag zurecht zu kommen. Man lernt voraus zu planen, wann das nächste Wasser kommt, wo man zeltet. Man hat ein bisschen Gewissheit, wie viele Meilen man schafft etc. Nach so zwei, drei Wochen auf dem Trail, wenn für viele Leute das alles soweit ganz gut klappt, wenn man sich gewöhnt hat, dann kann im Kopf so ein bisschen Langeweile eintreten. Man wandert zehn Stunden am Tag und irgendwie hätte man gern ein bisschen Abwechslung, ein bisschen Entertainment. Irgendwas, was einen neben dem alltäglichen hier beschäftigt. Und so kommen Wanderer regelmäßig auf vielen langen Wanderwegen auf die Idee, sich gewisse Prüfungen, Herausforderungen zu stellen. Viele dieser Ideen sind aus Langeweile herausgeboren. Es kann sein, dass man sich irgendwie vornimmt, eine gewisse Zeit lang nur eine bestimmte Nahrungssorte zu essen oder auf irgendwas zu verzichten. Also manche Herausforderungen, Challenges drehen sich ums Essen. Natürlich gibt es auch welche, die mit Alkohol zu tun haben. Dass man irgendwie alle zwei Meilen ein Bier trinkt oder morgens ganz viel trinkt und dann danach noch versucht zu wandern. Also Sachen, die manchmal schief gehen können, die oftmals zur Belustigung anderer stattfinden. Es gibt Challenges, die sind an einen gewissen Ort gebunden. Das heißt, man soll von hier versuchen, bis dorthin in 24 Stunden zu kommen. Also Herausforderungen, die mit sehr, sehr viel Wandern zu tun haben. Wo man sich mal miteinander misst, ob man wirklich lange, lange Tagesetappen schaffen kann. Wer zuerst umfällt, verliert und sowas. Ja und diese Challenges sind manchmal jährlich. Das heißt, die verschwinden wieder, die geraten in Vergessenheit. Das sind ein paar Leute, die sich das spontan ausgedacht haben und dann war es das. Und es gibt Challenges, die werden überliefert. Die werden irgendwo an die Wand geschrieben, die stehen in einem Blog drin, in einem Video davon erzählt. Und dann finden die Jahr auf Jahr wieder an der gleichen Stelle statt. Und jedes Jahr versuchen sich erneut Wanderer dieser Challenge, diese Herausforderung zu stellen. Und so ist es hier bei der besagten McDonald's Challenge. Um was handelt es sich da? Ganz einfach. Man kreuzt beim Cajon-Pass, wie immer er ausgesprochen wird, verschiedene Verkehrswege. Der Pass ist wahrscheinlich die niedrigste Verbindung zwischen mehreren Punkten, wo man günstig den Berg überqueren kann. Der Wanderweg führt da lang, mehrere Bahnlinien und Straßen. Und wegen der Autobahnausfahrt gibt es dort einen McDonald's, ein Subway-Restaurant, eine Tankstelle und ein Hotel. Tankstelle, Hotel und Subway spielen jetzt erstmal keine Rolle. Denn die McDonald's-Challenge besagt einfach, dass Wanderer, wenn sie wollen, sich der Herausforderung stellen, sich dort Essen kaufen und dieses mitnehmen. Und dann versuchen ein oder zwei Tage oder wer will noch länger unterwegs beim Wandern, sich von kaltem McDonald's-Essen zu ernähren. Das wird viele Leute erschrecken, würden das im normalen Leben natürlich nie tun. E, kaltes McDonald's-Essen. Aber hier ist man halt so sehr daran gewöhnt, Herausforderungen zu meistern, mit komischen Sachen klar zu kommen. Man ist in Bärung, gewöhnt wenig Komfort. Und ich glaube ganz ehrlich, wenn man hier irgendeinen Wanderer trifft und würde ihm einen kalten Hamburger anbieten, der würde sofort Ja sagen. Menschen sind hier dankbar für jede Art von Essen. Und so gibt es diese McDonald's-Challenge. Meine Tagsetappe war heute so geplant, dass ich bis sechs Meilen vor den McDonald's gehe. Das heißt, ich würde morgen früh gegen sieben Uhr loslaufen. Sechs Meilen brauche ich etwa zwei Stunden für. Dann wäre ich gegen neun Uhr bei McDonald's. Ich könnte mir ein bisschen Essen dort kaufen. Ich könnte die freien Refills für Getränke nutzen. Also man kauft einmal ein Getränk und man kriegt den Becher immer wieder aufgefüllt. Und dann könnte ich von dort gestärkt mit ein bisschen kaltem McDonald's-Essen als Unterwegsversicherung in die anschließende Steigung gehen. Denn es geht mehrere tausend Feet hinauf, direkt hinter dem McDonald's. Kleines Problem an der Sache. Wir haben eben bei der Besprechung mit ein paar anderen Wanderern herausgefunden, dass es vermutlich auch hier so ist, dass es bei McDonald's bis elf Uhr nur das Frühstücksangebot gibt. Also keine Hamburger, keine Chicken Nuggets, nur Rührei, Bagels und so ein Kram. Und dass die wahrscheinlich da auch keine Ausnahme machen vor elf Uhr. Also wenn ich da um neun Uhr hinkomme, dann gibt es nur Frühstück. Und ich müsste zwei Stunden warten, bis es Hamburger und Co. gibt. Diese Situation lässt mehrere Möglichkeiten zu. Option A. Ich schlafe einfach morgen länger, gehe später los. Weiß ich direkt, dass ich das nicht kann. Sobald es hell ist, will ich auch was tun. Ich habe zwar keinen Bock, bis um neun Uhr im Zelt zu liegen. Also scheitert das wahrscheinlich aus. Option B. Ich gehe wie gewohnt um sieben Uhr los, bin um neun Uhr bei McDonald's, hol mir ein Getränk und setze mich da zwei Stunden in die Ecke und warte. Wenn es dann um elf Uhr das normale Menü gibt, esse ich davon was, packe mir was ein und gehe los. Hier ist direkt der Stolperstrick. Es geht ja in die Steigung hoch und man gerät direkt in die Mittagshitze. Ich weiß nicht, wie die Temperaturen morgen werden, aber es könnte nervig sein, dann direkt da gegen elf Uhr, elf Uhr dreißig loszugehen in die große Steigung bei der Mittagshitze. Also mögliches Risiko, man bleibt noch länger bei McDonald's hängen. Option C. Ich lasse das einfach sein mit McDonald's und gehe da morgen um neun Uhr, sieben Uhr einfach dran vorbei und mache das Ganze nicht. Option D. Die Christian-Option. Ich lasse das morgen einfach sein mit McDonald's und mache das heute noch. Ich könnte ja die sechs Meilen heute noch an meinen 22-Meilen-Takt ranhängen, dann kämpfe ich ziemlich, ziemlich spät, schon in der Dunkelheit um 20 Uhr am besagten Pass bei McDonald's an, könnte von dem normalen Menü mir was auswählen, wird wahrscheinlich eine Stunde brauchen, bis ich dann selber was gegessen habe, verlasse dann den McDonald's um 21 Uhr und muss mir irgendwo auf diesem Pass, wo riesiger LKW-Verkehrlärm ist, Zugverkehrlärm, müsste ich mir irgendwie notdürftig in der Dunkelheit noch einen Zeltplatz suchen. Das wäre sicherlich nicht bequem, das wäre die anstrengendste Lösung, aber ich könnte dann morgen bei Zeiten mit meinem kalten McDonald's-Essen in die Steigung gehen und hätte somit dieses eine Problem umgangen, in dem ich heute zwei Überstunden mache und fast 30 Meilen wandere. Jetzt zum Zeitpunkt der Aufnahme bin ich noch knapp 9 Meilen, vielleicht 8,5 Meilen vom McDonald's entfernt, also noch ist alles offen. Ich schaue mal, wie es mir geht, wenn ich bei der Campsite bin, die sechs Meilen vor dem McDonald's liegt. Wenn es mir bis dahin gut geht und ich in der Zeit liege, vielleicht ziehe ich wirklich noch die sechs Meilen durch und bin heute Abend schon bei McDonald's. Vielleicht werde ich mich dafür irgendwie mal selber ärgern, aber naja. Das jetzt zum Stand der Dinge, zur McDonald's-Challenge. Nachtrag Nummer 1, es ist jetzt 18 Uhr, ich habe die Campsite sechs Meilen vor McDonald's passiert, ich gehe weiter. Ich versuche wirklich heute noch die sechs Meilen dran zu hängen, damit ich heute Abend noch ein bisschen was ungesundes essen kann. So, und hier der zweite Nachtrag mittlerweile vom Folgetag. Jawohl, ich habe es gestern noch bis zum McDonald's, bis zum El Cajon-Pass geschafft und war echt ein bisschen platt über den Lärm und den Verkehr dort. Was ich nicht wusste, hier kreuzt der Wanderweg die Route 66, eine bekannte, ziemlich lange Straße in den USA. Der genaue Straßenverlauf hier wurde mehrfach verändert, weil die Straße natürlich immer breiter wurde. Und so wirkt es hier, ja teilweise noch die alte Route 66, auf der ich jetzt gerade gehe, die führt direkt zum Wanderweg, ist mittlerweile eine Sackgasse geworden. Es gibt hier einige historische Denkmäler zur Geschichte dieser Route 66 mit alten Fotos. Ja, und ich habe hier knapp 28, 29 Meilen gehabt, als ich gestern angekommen bin, es war mein bis dahin längster Tag auf dem Pacific Crest Trail. Es wurde gerade dunkel und als ich mich McDonald's genährt hatte, hingen da auch noch ein paar andere Gestalten rum, ebenso Wanderer wie ich. Das Lokal zum Reinsetzen war geschlossen, man musste den Drive-Thru-Schalter benutzen. Das heißt, ich musste mich wirklich da in die Autoschlange stellen und dann am Fensterchen meine Bestellung aufgeben. Aber ich war dann überglücklich, meine kleine Belohnung erhalten zu haben, habe mir was essen für den Folgetag eingepackt und habe mich dann auf die Suche nach einer Campsite gemacht. Zwei Wanderer, die hier waren, sind nochmal eine Meile zurückgegangen, um wieder in so einen Talkessel zu kommen, wo es etwas ruhiger war. Ich hatte keinen Bock, nochmal eine Meile zurückzugehen, ich bin dann praktisch am Trailhead geendet. Das ist so meistens der Start des Wanderweges an der Straße oder an einem Parkplatz. Mann, ist hier ein Lärm. Es muss immer leise sein. Und dann habe ich dort bei so einem kleinen Infokiost neben einer Parkbank mein Zelt sogar aufstellen können. Der Lärm war die ganze Nacht immer präsent. Zweimal Hubschrauber, andauerndes Zuglärm, LKW-Lärm, also es war echt eine krasse Nacht neben der Route 66 zu zelten. Aber es hat sich gelohnt. Mit Donalds Challenge abgeschlossen. Jetzt geht es in die nächste Etappe, 20 Meilen und stetig bergauf von knapp 3700 Füßen auf über 8000. Aber bei der Länge der Strecke scheinen die Höhenmeter gar nicht so schlimm zu sein. Ich glaube, das wird ein relativ gemächlicher Anstieg sein. Nichtsdestotrotz wird es den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Und damit endet die Erzählung zur McDonalds Challenge für den 19. Tag auf dem Pacific Crest Trail.

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