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We have recorded and published 8 episodes discussing the Mind-Body approach, but we haven't talked about Emotional Processing yet. In this episode, we will explore how we handle and have dealt with our emotions. It's a personal topic, and we will share our experiences and insights. We struggled with finding the right language to describe it, as there isn't a direct translation for "emotional processing" in German. We will use different terms that feel appropriate. We will also discuss strategies for avoiding emotions and how they can affect our well-being. One of us focused on intellectualizing emotions, while the other was more focused on achievement and avoiding feelings. We will share our individual journeys and how we have come to understand the importance of emotional processing. Jetzt haben wir bereits 8 Folgen aufgenommen und veröffentlicht und dabei aber ein ganz zentrales Thema vom Mind-Body-Ansatz bisher noch nicht besprochen. Darum soll es heute gehen, um das sogenannte Emotional Processing oder das Fühlen von unterdrückten Emotionen. Je nachdem, auf welche Art und Weise die, die hier gerade zuhören, auf den Mind-Body-Ansatz gestoßen sind, kann es sein, dass ihr sehr früh damit in Kontakt gekommen seid. Es ist zum Beispiel so, dass wenn Menschen die Curable-App nutzen, dort sehr oft am Anfang gesagt wird, ja, ihr könnt natürlich diese Emotionsarbeit immer versuchen, dem auszuweichen. Aber wir machen die Erfahrungen, die Leute, die wirklich auf ihrem Genesungsweg deutliche Fortschritte machen, die widmen sich irgendwann ihren Emotionen. Und warum es aber so ist, dass wir jetzt erst darüber sprechen, hat damit zu tun, dass das natürlich ein persönliches Thema ist, wenn wir jetzt darüber sprechen, wie wir mit unseren Emotionen so umgehen und wie wir umgegangen sind und umgegangen sind und was wir damit jetzt so für Wege gefunden haben. Und deswegen widmen wir uns auf jeden Fall in der heutigen Folge diesem Thema und werden euch Einblicke geben, in wie wir beide jeweils mit Emotionen umgegangen sind, als wir noch nicht so viel Erfahrung damit hatten und auch nicht vielleicht den Nährwert gespürt haben und wie wir uns dem langsam angenähert haben und welchen Platz heute in unserem Alltag sozusagen das Fühlen von Emotionen hat. Ich merke jetzt schon auch alleine bei diesem Einstieg, dass ich immer wieder über verschiedene Begrifflichkeiten stolpere. Das hat damit zu tun, dass es im Englischen den Begriff vom emotional processing gibt und der sich ins Deutsche nicht so elegant übersetzen lässt, weil Emotionen prozessieren. Zum einen sich niemand darunter vorstellen kann, was damit gemeint ist, aber das irgendwie auch nicht denselben Geschmack hat wie im Englischen. Emotionen verarbeiten, etwas verarbeiten, ist auch wieder in der deutschen Sprache was anderes oder ein bisschen anders konnotiert. Hat eher sowas wie ich habe das verarbeitet, ich bin darüber hinweg und so auch nicht ganz, was wir meinen. Emotionen fühlen geht schon auch wieder eher in die richtige Richtung. Aber genau ihr merkt es ist irgendwie nicht so einfach mit der Sprache. Deswegen werden wir wahrscheinlich im Laufe dieser Podcast Folge immer mal verschiedene Begriffe verwenden, die sich dann in dem Moment gerade besonders stimmig anfühlen. Aber es ist vielleicht gut, wenn ihr einmal am Anfang gehört habt, dass das eher erfahrbar wird durch wie wir gleich darüber sprechen, was wir damit meinen, anstatt durch die Worte selber. Samira, ich habe Lust dich direkt einmal zu fragen, wie, wenn du dich erinnerst an die Zeit bevor du mit emotional processing in Berührung kamst und das für dich in Betracht gezogen hast. Wie kann ich mir vorstellen, war da dein Umgang oder dein Erleben von und mit Emotionen? Ja, das ist eine gute Frage und ich will, glaube ich, gerade vorweg schicken. Du hast es jetzt auch schön eingeführt, dass wir heute wirklich, glaube ich, sehr stark auch von unseren persönlichen Geschichten oder zumindest Erfahrungen darüber berichten und dass wir aber beide, auch wenn wir hier jetzt vor dem Mikro sprechen und glaube ich schon auch einiges zu erzählen haben, natürlich die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen haben und dass das auch so ein Prozess ist. Und ich glaube nicht, dass ich da irgendwo schon an dem Ende angekommen bin. Und trotzdem freue ich mich richtig, heute diese Folge aufzunehmen, weil es eben, du hast es gesagt, es ist ein Kernstück. Und ich glaube auch, dass das halt ganz, ganz fest unterschätzt wird auch und auch wieder stigmatisiert. Also so dieses, was, was haben jetzt Emotionen mit meinen Schmerzen und Symptomen zu tun? Also mir ist das passiert und ich habe es echt lange weggeschoben und auch gedacht, ja, also ich weine und ich fühle ja Wut. Also was? Aber kennst du das, wenn Leute dir so sagen, dass du zu sehr im Kopf unterwegs bist oder wenn sie dich, wenn du irgendwie vor Entscheidungen stehst, zu fragen, ja, was sagt denn dein Herz oder wie ist denn dein Bauchgefühl dabei? Und ich war immer so, hä, ja, keine Ahnung. Das sind Gedanken und Ängste. Und ja, manchmal ist da Muskelkater in meinem Körper und vor allem sehr, sehr viele Symptome und Schmerzen. Aber ich habe mich immer so gefragt, so, ja, schön. Also ich merke irgendwie, dass ich sehr verkopft unterwegs bin, aber gleichzeitig habe ich ja Gefühle. Ich weine manchmal oder oft oder sehr schnell, meine ich. Und durch den Sport habe ich auch ein Körpergefühl. Aber ich habe wirklich nicht verstanden, was tatsächlich hinter dem steckt, von du bist zu sehr im Kopf unterwegs oder ja, genau. Was sagt denn dein Bauchgefühl? Das war für mich wie so eine Blackbox und aber auch so ein bisschen unangenehm, weil ich wie so gemerkt habe, okay, irgendetwas fehlt mir. Irgendwie, irgendwie habe ich ein Defizit, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich dieses beheben sollte oder was es genau war. Es war wie so eine Blackbox. Weißt du, was ich meine? Ja, voll. Ich frage mich gerade, ob du dich, also genau, ich habe jetzt einmal das Intellektualisieren rausgehört. Aber was würdest du sagen, waren so die Sachen oder die Strategien, die du entwickelt hast, um Dinge nicht zu fühlen? Also was hast du stattdessen gemacht? Keine Ahnung. Manche Leute essen dann viel Schokolade oder was auch immer. Hat sich da bei dir irgendwas gezeigt? Also du hast es jetzt angesprochen. Intellektualisieren ist ein schwieriges Wort. Aber ich glaube, davor, wo ich gar noch nicht, also ich habe es dann erst, als ich mich mit dem Mind-Body-Verständnis auseinandergesetzt habe und als ich wirklich auch die wissenschaftlichen Zusammenhänge ergriffen oder verstanden habe. Und da hat mir sehr das Buch von Gabor Mathé, Mythos des Normalen, geholfen. Das war für mich so ein Okay, wow. Weil er halt sehr viele Studien auch zitiert oder anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen zeigt, wie Emotionen mit unseren Schmerzen und Symptomen und unserer Gesundheit zusammenhängen. Und also vielleicht merkst du schon, das war schon eine Strategie. Und das ist ja auch, ich finde es auch immer, dass man das hervorhebt, ist auch eine Ressource. Ich habe natürlich das dann versucht anzugehen und versucht zu verstehen und habe mich dann wirklich sehr tief, gründig damit befasst und irgendwie alles gelesen und alles gehört und alles gesehen, was es dazu gibt. Aber noch immer nichts gefühlt, respektive Emotional Processing war das nicht. Aber um das noch mal vor, also noch mal einen Schritt zurück zu machen, als ich noch gar kein Konzept dafür hatte, war ich eigentlich immer sehr, sehr intensiv unterwegs und sehr grob, würde ich jetzt sagen. Also ich war immer so, also ich war wirklich immer so, dass okay, ich muss weiter und ich muss da noch und ich muss trainieren und ich muss leisten. Und ich glaube, ich habe gar nie einen Raum zugelassen, wo irgendwas hätte gefühlt werden können, was so in die Richtung Emotional Processing geht, sondern immer weiter, immer mehr. Ja, mich sehr stark beschäftigt mit Sport und studieren und arbeiten, also leisten, leisten, leisten statt fühlen. So. Ja. Super interessant, weil ich dann wieso, kommen wir vielleicht später noch dazu, aber wieso raushöre, dass es ja, wenn wir uns gucken, was sind die Zusammenhänge mit Symptomen? Also wir wissen ja zum Beispiel so dieses, im Englischen sagt man, glaube ich, den Achiever-Type, also genau dieses über das leisten, ja quasi auch die chronischen Symptome zu verstärken durch dieses eben nicht auf seinen Körper hören. Und dass es aber gleichzeitig auch noch als Strategie fungiert, eben nicht mit den eigenen Gefühlen in Kontakt zu kommen, finde ich gerade irgendwie nochmal spannend, dass es so einen doppelten Effekt hat, die chronischen Symptome im Prinzip aufrecht zu halten. Was, was war es denn bei dir? Weil. Ja, sag mal. Nein, weil es ist nämlich sehr wunder, weil ich glaube, es sind ja oft, ich glaube, man findet sich sehr rasch wieder. Also diese Strategien sind wie verbreitet. Und ja, absolut. Ja, und genau ist wahrscheinlich auch immer wieder spannend, dass wir zwei Personen sind, die diesen Podcast machen, weil ich zum Beispiel nicht so der Achiever-Type war und nicht viel Sport gemacht habe und dann genau wie du sagst, bei mir dann eher andere Strategien sich gezeigt haben. Noch kurz zurück zu dem, wie würde ich meinen Emotionshaushalt oder so beschreiben? Ich weiß zum einen, dass ich ganz lange auch noch bis in die letzten Jahre so ein Narrativ hatte von Ich bin ja leicht berührbar. Also ich glaube, ich habe kein Problem mit Emotionen. Ich habe, wenn ich in einem Kino saß, auch schon als Jugendlicher und so, war ich immer einer der wenigen und ersten, die Tränen übers Gesicht rollen hatten. Natürlich in einem gesellschaftlich akzeptierten Maße. Ich habe nicht geschlucht oder so, aber ich konnte mich quasi kaum dagegen wehren, da intensiv mitzufühlen. Und ich erinnere mich auch so an Situationen in der Grundschule, wo irgendwie eine Klassenkameradin so Pfange mit ihr gespielt wurde, jemand an ihrem Pulli gezogen hat und dann ist irgendwie die Kapuze abgerissen und sie hat fürchterlich geweint, weil das ihr absoluter Lieblingspulli war. Und ich stand einfach nur daneben und habe geweint, weil sie so doll geweint hat, weil das ihr Lieblingspulli war. Also ich war so ganz leicht von anderen ergriffen. Und wenn es aber um meine eigenen Emotionen ging, hatte ich da quasi keinen dollen Zugang oder eher nur, wenn es wirklich schon ganz schlimm war und wieso das Fass übergelaufen ist und ich sehr niedergeschlagen war. Aber selbst dann war es manchmal so, dass ich mich dann zum Beispiel bei mir mit sehr viel Computerspielen und Fernsehgucken abgelenkt habe davon. Also ich weiß, das waren so die ersten Dinge, die ich immer gemacht habe, nachdem ich am Nachmittag aus der Schule zurückkam, war den Fernseher angemacht und danach an den Computer gesetzt und am besten noch zwei fette Toastscheiben mit Nutella geschmiert. Und das war dann so das, was bei mir dafür gesorgt hat, dass ich mir keinen Raum genommen habe, um einmal hinzuhören. Was brauche ich vielleicht eigentlich wirklich gerade? Und ich erinnere mich aber auch, dass so die großen, weiß nicht, die ersten Herzschmerzerfahrungen oder so, die ich auch als sehr intensiv erlebt habe, dass ich da auch teilweise Jahrzehnte später erst geschafft habe, mir wirklich Räume zu kreieren, in denen ich das betrauern konnte, was dort schmerzhaft war und währenddessen mich einfach dann viel abgelenkt habe oder versucht habe, irgendwie mich anmerken zu lassen gegenüber meinen Freunden und Freundinnen oder so, dass ich da gerade eigentlich ganz schön leide. Genau. Ja, mega spannend, was du was du sagst zum eben das. Ich bin leicht berührbar. Ich bin sehr sensitiv, gerade gegenüber den Emotionen anderer. Und das spricht mir aus dem Herzen, dass ich habe immer, also ich bin, man sagt, man hat das ja auch so nah am Wasser gebaut oder eben sehr, sehr sensibel auf oder empathisch oder eben auch, dass ich tatsächlich Emotionen, Gefühle von anderen aufnehme. Und das dann ganz, ganz lange konnte ich auch gar nicht unterscheiden. Was ist denn meins und was ist nicht meins? Und da muss ich nochmal wiederholen. Ich habe die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen, bin jetzt aber dran, wirklich diese Unterscheidung zu machen und auf meinem Weg. Und da wird noch einmal ganz deutlich. Nur weil du viel weinst oder rasch weinst oder oder zum Beispiel ganz schnell wütend wirst, heißt es noch lange nicht, dass du mit deinen Emotionen, die da sind, in gewissen Situationen oder bei gewissen Themen irgendwie in Kontakt bist. Und diese Erkenntnis, ja, das hat bei mir schon auch gedauert, bis ich das irgendwie verstanden habe, dass wir auch zum Teil Emotionen, die wir als nicht sicher einstufen oder wo wir halt in unserer Biografie gelernt haben, dass gewisse Emotionen nicht sicher sind oder auch gesellschaftlich. Also bei Männern ist es ja eigentlich so ein bisschen die Traurigkeit. Das Weinen, das ist nicht konform sozusagen. Und da ist eher die Wut, die irgendwie gesehen wird oder gern gesehen ist. Und bei Frauen ist es umgekehrt. Wütende Frauen, das ist irgendwie ein No-Go, aber traurige Frauen, die sind beschützenswert und so weiter und so fort. Und dass ich da auch gelernt habe, dass zum Beispiel es für einen, nein, ich möchte jetzt eben nicht bei den Stereotypen bleiben, sondern für mich, dass ich wütend bin, Wut wahrnehme. Und wenn ich aber eigentlich hinfühle, hinschaue, merke ich, hey, stopp, da drunter ist Traurigkeit oder Scham oder Schuld. Und ja, das ist wirklich so diese Differenzierung von von verschiedenen Ebenen. Und ja, man merkt vielleicht schon, ich finde es mega faszinierend und für mich war es wirklich ein Game Changer nochmal auf diesem Weg. Ja, ja, voll. Und ich finde einen Punkt, den Luca gesagt hat, nochmal total wichtig, nochmal zu betonen, dass wenn wir jetzt mit Emotionen oder emotional processing oder so assoziieren, dass damit gemeint ist, mal wütend zu sein oder so und dann sagen, hey, also ich bin ja immer mal wieder wütend oder ich, keine Ahnung, mir rollen mal Tränen über die Augen. Und bisher hat das keinen Unterschied gemacht, wie meine Symptome sind. Also was soll ich mit dem Scheiß da nochmal zu betonen? Und wir haben, als wir über diese Folge schon im Vorhinein gesprochen haben, gemerkt, dass wahrscheinlich einer der größten Herausforderungen wird sein, ganz spezifisch zu beschreiben, was der Unterschied ist zwischen solche Emotionen zeigen sich auf diese Weise, wie sie irgendwie im Alltag manchmal auftauchen und sie auf so eine Weise durch den Körper gehen zu lassen, dass tatsächlich ein Shift passiert und dass tatsächlich sich was verarbeitet. Genau, ich hoffe, uns wird es in den weiteren Abschnitten dann noch gelingen, das zu differenzieren. Aber für Leute, die jetzt denken, ich brauche mir die Folge nicht weiter anhören, das kenne ich alles schon. Genau, vielleicht noch mal ein bisschen mit quasi Neugierde dran zu bleiben, weil es da irgendwie feine Unterschiede gibt, die auch für mich definitiv auch eine Weile gedauert haben, bis ich die realisiert habe. Ja, und ich habe mir nach unserem Vorgespräch da auch nochmal Gedanken gemacht und da finde ich spannend, was die Wissenschaft sagt, weil da wirklich auch nochmal ein Unterschied ist in der messbaren körperlichen Stressreaktion, wenn wir bewusst Emotionen unterdrücken, weil wir vielleicht gerade in einer Situation sind, wo es gerade nicht so angenehm oder bequem ist, loszuheulen oder einen Wutanfall zu bekommen. Und Situationen, respektive unbewusst unterdrückte Emotionen und dass da wirklich die Stressreaktion, also der Herzschlag, die Schweißproduktion, die Produktion von Hormonen, Stresshormonen, dass die nochmal signifikant größer ist, wenn Emotionen unterdrückt sind, wo wir nicht mal wissen, dass wir sie unterdrücken. Und ich glaube, da geht es vor allem hin, dass es halt ganz, ganz viele Dinge gibt, die wir, ich habe es schon gesagt, im Laufe unserer Biografie gelernt haben, dass das nicht sicher ist und dass wir wie diese Emotionen aus unserem Repertoire verbannt haben, aus guten Gründen. Das hat damals unser Überleben gesichert, sozusagen. Es war eine wichtige Strategie. Aber heute produziert das unfassbaren Stress in unserem System. Und wenn dieser Stress chronisch ist, weil wir das chronisch unbewusst unterdrücken oder auch bewusst chronisch unterdrücken, schon auch nicht so toll, dann sind wir in chronischem Stress. Und chronischer Stress kann zu chronischen Schmerzen, Symptomen führen. Darum sind wir hier. Ja, voll. Das finde ich auch nochmal, ich habe die ganze Zeit nur, was du sagst. Aber ja, ich finde es auch voll den wichtigen Punkt, weil ich das oft kenne, dass wenn zum Beispiel, was wir bei den konditionierten Reaktionen so ein bisschen besprochen haben, dass es manchmal eben diesen Ansatz gibt von du zum Beispiel bei Chronic Fatigue, du hast einen Einbruch oder einen Crash nach einer Aktivität, weil du während der Aktivität Angst hattest oder Stress. Und es gibt viele, die dann sagen Nee, aber ich habe wirklich keinen Stress währenddessen gehabt, da waren keine Emotionen. Ich habe doch, ich habe extra gelächelt dabei und habe mir tolle Musik angemacht und habe total auf Sicherheit und alles geachtet. Das kann gar nicht sein, dass da Emotionen waren. Und eben nochmal der Hinweis, also ich glaube, Dr. Gionzane zum Beispiel hat auch immer wieder den Begriff von unbewussten Gefühlen verwendet, Emotionen. Also das ist, wieso der Punkt ist ja, dass du so gut darin geworden bist, diese Emotionen eben, wie du gerade gesagt hast, das Repertoire davon, die überhaupt als Möglichkeit zu sehen, so sehr verbannt hast, dass du natürlich nicht merkst, dass da eigentlich gerade Emotionen sind, die gefühlt werden möchten. Aber was dein Körper gelernt hat, ist eben, dir stattdessen andere Warnsignale zu geben, dass irgendwas gerade nicht stimmt. Genau. Schmerz. Zum Beispiel. Um da deutlich zu werden. Ja. Wie war denn das bei dir, als du dann angefangen hast, nach dem vielen Bücher lesen, wie kann ich mir vorstellen, die ersten Schritte oder vielleicht war es auch eine Zufallserfahrung, dass du gemerkt hast, oh hier, jetzt verstehe ich langsam, was damit gemeint sein könnte. Wie kann ich mir diese Phase bei dir vorstellen? Ja, genau, das war, also es war wahrscheinlich eine, auf eine Art eine Glückserfahrung, dass das da passiert ist. Und ich glaube, da werde ich mich wahrscheinlich auch noch wiederholen. Das muss auch so passieren. Also man muss es erleben einmal und irgendwie so dieses, diese Wirkung erleben, bevor man wirklich daran glaubt, sozusagen, oder wirklich so merkt, okay, da ist ja wirklich was dran. Und bei mir war das zum allerersten Mal, als ich beim Klettern war, draußen am Fels, und da gibt's bei Curable, gibt's eine Notfallübung, sozusagen, für so unter dem Panikbutton, und die heißt Identifying Emotions. Und ich erkläre dir nachher ganz kurz, was da passiert, für die, die das, die die nicht kennen. Genau, ich war da mit total starken Kopf-Nacken-Schmerzen, mit Übelkeit, und das war noch ziemlich zu Beginn meiner Mind-Body-Reise, Curable-Reise. Und da habe ich mir dann, habe ich mich so ein bisschen abseits, habe ich mich auf so eine Bank gelegt, mit Kopfhörern drin, und habe diese Meditation angemacht. Und ja, die Meditation ist irgendwie zehn Minuten lang, und man wird so durchgeführt, und sie soll eigentlich dabei helfen, eben die Emotionen im Körper wahrzunehmen, die da sind, und sie auch in Verbindung zu bringen mit dem Schmerz oder dem Symptom, das man gerade hat. Und ja, es ist wie so, meist bei Meditationen kommt so ein Check-In, und dann wirst du deine Aufmerksamkeit nach innen richten, und dann fragt dich die, also Laura Sego von Curable, fragt dann so ganz konkret, check mal in, und versuch wahrzunehmen, was da ist, ohne gleich eine rationale Antwort zu finden, sondern schau doch einfach mal, fühl doch einfach mal in dich rein. Und sie zählt dann die verschiedenen Emotionen auf, also sie fragt dann so, ist da vielleicht Wut, ist da Traurigkeit, ist da Scham, und man geht dann da so hin, und in einem zweiten Schritt geht es dann auch darum, noch eben, was ich vorhin angesprochen habe, noch eine Ebene tiefer zu gehen, zu schauen, ist da unter der Wut Traurigkeit, oder unter der Traurigkeit Wut, und das Ding ist halt, eben sie leitet einen da durch, und gibt wirklich auch so Vorschläge, und ich glaube, das ist das, was mir so sehr geholfen hat an der Übung, und ich muss immer so ein bisschen lachen, wenn ich das erzähle, aber es war halt so, ich habe ganz oft einfach so fake it until you make it gemacht, und hatte keine Ahnung, was ich fühle, aber als Laura Sego, ich muss auch lachen, als Laura Sego dann so irgendwie gesagt hat, Wut, Traurigkeit, habe ich mir einfach eines ausgesucht, und das klingt jetzt irgendwie absurd, aber vielleicht war das auch schon unbewusst gut ausgesucht, aber ich habe das dann ausgesucht und geschaut, ok, wo fühle ich, wie fühle ich die Wut, ok, da fühle ich Wut, und dann fühlte ich im Körper Wut, oder zumindest das, was ich mir darunter vorstellte, und ich glaube, das ist der Punkt, es geht nicht darum, dass wir es von Beginn weg super korrekt machen, und ganz richtig, sondern dass wir überhaupt dahin gehen, und für mich hat das funktioniert mit dieser Übung, ich lag dann da im Wald, irgendwie auch absurd, und habe da in mich reingefühlt, und bei mir, das ist heute noch so, sind das ganz, ganz oft eine sehr starke Energie, also ich fühle dann wirklich im Körper wie so Blitze, die mich durchzucken, nicht nur, wenn es irgendwie Wut oder Traurigkeit ist, ganz oft merke ich auch nur, da ist krasse Energie, da ist krasse Emotion, und heute benenne ich die gar nicht mehr unbedingt. Wenn Bilder kommen, wenn Geschichten kommen, ja, und manchmal nehme ich einfach diese krasse Energie wahr, und auch da, als ich auf dieser Bank gelegen habe, ist diese Energie so durch mich durchgeströmt, und eben das war so Kopf-Nacken-Schmerz, mega krass, und das ist wie so wellenartig durch mich durchgeströmt, und die Meditation ging dann so in 13 Minuten, und dann war das fertig, und dann lag ich da so, und das war so mein Erlebnis, so von, okay, wow, und nachher, also ich bin dann da noch ein bisschen gelegen, so okay, what just happened, und da bin ich aufgestanden, habe mir den Klettergurt übergezogen, und bin zu Adrian gelaufen, so okay, it's done, ich bin hier, lachen, klettern, und das war so voll krass, weil ich habe das schon ein paar Mal in diesem Podcast erzählt, das ist das Symptom, das hat mich zehn Tage ausgenockt, und da war es irgendwie ein paar Stunden, dann diese Meditation, und es war weg, da dachte ich so, okay, krass, voll, ich denke da auch immer wieder so, bei solchen Erfahrungen, dass man dann irgendwie, ich habe jetzt Dekaden damit verbracht, mir von diesen Symptomen quasi einreden zu lassen, genau was du sagst, oder nicht nur einreden zu lassen, sondern das ja auch wirklich so zu erleben, dass jetzt ganz wenig nur noch geht, und ich ganz viel Rückzug brauche, und was auch immer, und ganz viel ganz Schlimmes, und dann mache ich so eine blöde Zehn-Minuten-Übung, also das darf doch nicht wahr sein, überhaupt nicht unbedingt safe, sondern so, okay, ich mache es aber jetzt trotzdem, und wie du sagst, umso mehr dieses, das kann man nicht, also vielleicht, wenn das jetzt jemand hört, hat das schon einen Effekt, aber das nicht selber erlebt zu haben, lässt es halt so ein bisschen unglaubwürdig dann auch manchmal scheinen, aber das sind halt so, das selber erlebt zu haben, ist halt, okay, ich habe gar keine Chance, diesen Symptomen ab diesem Moment überhaupt noch so viel Glauben zu schenken, und manchmal, natürlich kommen die wieder, und die haben auch ihre quasi Skills, die sorgenvollen Gedanken mitzubringen, und dann denkt man ja, okay, vielleicht war das jetzt auch mega der Zufall, dass ich da im Wald diese Erfahrung gemacht habe, aber es gibt so diese Stimme, die sagt, nee, irgendwas daran war signifikant, und jetzt ist irgendwas anders, und genau, deswegen super, danke, dass du diese Geschichte geteilt hast. Ja, und bevor ich dich frage, weil ich weiß, du hast auch solche mind-blowing-Geschichten oder Erfahrungen, ja, genau, ich weiß zum Beispiel, dass gerade diese Übung, oder überhaupt dieses, ja, okay, jetzt höre ich mir diesen Podcast an, und das heißt, es ist wichtig, also will ich da hingehen, und da zeigen sich auch wieder unsere Charakterstrukturen und unsere Strategien, okay, dann will ich da jetzt richtig hin, und ich will es gut machen, und da kann auch ganz, ganz schnell Frust und Wut aufkommen, und da ertappe ich mich, also heute nicht mehr, aber ich habe mich dann nach diesem Erlebnis, genau wie du es gesagt hast, auch dabei ertappt, so quasi, okay, okay, dann mache ich das jetzt immer so, und wenn es dann nicht geklappt hat, oder wenn ich irgendwie den Zugang nicht hatte, dann kam, dann kam dann Wut, aber das war dann wieder andere Wut, so, ach, wieso schaffe ich es jetzt nicht, und so weiter, ja, es ist ein Prozess, das kann man nicht zu wenig betonen, zu viel. Ja, total, und ich denke da auch wieder so an die Parallele zum, was wir auch in der ersten Folge oder so schon gesagt haben, und glaube ich immer wieder zwischendurch, dass der Genesungsprozess ist nicht geradlinig, und genauso nicht geradlinig ist auch dieser Prozess mit den Emotionen, und da wird es einmal klappen, und dann wieder nicht, und dann werde ich es zu doll probieren, dann werde ich es wieder vergessen, und zu wenig probieren, und eher über einen langen, teilweise mehrjährigen Zeitraum zeigt sich so wirklich, welchen Weg man selber gegangen ist, was das angeht. Ja, ja, ich finde, ich finde, das ist wirklich, wirklich wichtig, das zu betonen, weil ich glaube auch, gerade bei den Emotionen, das hat seinen Grund, also es hat seinen Grund, dass wir da den Zugang vielleicht wirklich langsam, dass wir uns da langsam rantasten, respektive, dass wir es nicht so beschleunigen können, wie wir das gerne hätten. Ich glaube, das hat auch einen guten Grund. Ja, ja, absolut, ja. Magst du mal teilen, wie das bei dir so die ersten Schritte waren, als du da dich hingewagt hast? Ja, mache ich gerne. Wenn ich so drüber nachdenke, glaube ich, dass es wie so zwei verschiedene Sachen gab. Ich glaube, es gab einmal wie so eine Neugierde, die sich über teilweise wahrscheinlich am Ende 15 Jahre oder so ganz langsam entwickelt hat. Also, dass ich dann irgendwann erste Psychotherapie-Erfahrungen gemacht habe, dass ich bei Seminaren war zu gewaltfreier Kommunikation, dass ich mir auch, wie du gesagt hast, Bücher durchgelesen habe, irgendwelche Videos angeschaut habe auf YouTube und wie so Stück für Stück jedes Jahr ein bisschen mehr überhaupt meine Kapazität erweitert habe, das im Rahmen des Möglichen zu sehen, mit meinen Gefühlen auf diese Weise in Kontakt zu kommen und mich darin sicher zu fühlen. Und ich glaube, dass das wie so den Boden bereitet hat, dass ich dann auch wie so intensivere, in Anführungszeichen, Zufallstreffer erleben konnte, die ich nicht unbedingt herbeigeführen wollte, aber die, glaube ich, in ihrer Intensität auch nur passieren konnten, weil ich irgendwie mich so ein bisschen darauf einlassen konnte oder so. Ja, ich möchte das ganz gerne unterstreichen, weil das bei mir genauso war. Und das Waldbeispiel, was ich jetzt erzählt habe, da nochmal deutlich zu machen, eben das kam nicht aus dem Nichts. Ich glaube, das ist ganz wichtig, auch wenn wir jetzt dir zuhören, dass wir da wirklich im Kopf behalten, ja, das kommt alles nicht aus dem Nichts. Das ist ein Prozess. Nochmal, wiederholt. Ja, genau. Und eine sehr einschlagende, ein sehr einschlagendes Erlebnis, was ich hatte, war, ich habe vor so fünf Jahren in einer Art Zölber-WG gewohnt, was viel zu viele Menschen für mich sind, um mich auf die täglich zu beziehen. Und ich hatte ganz viel, dass ich wie so Mikro-Konflikte mit immer mindestens drei, vier Leuten hatte. Und wenn ich das Gefühl habe, die habe ich jetzt irgendwie geschafft zu lösen, dann hatte ich sie plötzlich mit drei, vier anderen. Und genau, ihr könnt euch vorstellen, dass das unfassbar viel Stress auf meinen Körper ausgewirkt hat und ich da viel auch einfach mit Rainfog und Erschöpfung zu tun hatte. Und wir haben uns immer mal wieder so externe Seminarleiter und Seminarleiterinnen eingeladen und wir hatten tatsächlich einen zu gewaltfreier Kommunikation da. Und der hat schon auch eine Arbeit gemacht, die sehr emotionsfokussiert war und hat auch viel mit Mitgefühl gearbeitet und so. Und ich hatte die große Hoffnung, dass wie so ein großer Konflikt, den ich mit einer Person in der Gruppe habe, dort irgendwie Raum findet. Und dann haben wir uns außerhalb des Seminars quasi am Abend nach dem Programm verabredet. Und ich hatte das Bild, dass ich einmal teilen kann, was für mich in dem Kontakt gerade so schwer ist und dass ich Mitgefühl bekomme von diesem Seminarleiter. Und was dann aber passiert ist, ist, dass die andere Person doll angefangen hat zu weinen und der Fokus sich zu ihr geschifftet hat, weil eher der Trainer den Ansatz hatte, dort mit dem zu arbeiten, was sich halt gerade lebendig ist und zeigt. Und dass mir aber so ultra schwer fiel, vor anderen zu weinen, hatte ich quasi überhaupt keine Chance, dieses Mitgefühl zu bekommen, was ich brauchte. Ich hätte einfach viel mehr Zeit gebraucht, um da ranzukommen. Das heißt, ich saß da mit einem unglaublichen Wunsch eigentlich, gesehen zu werden und mache quasi genau die gegenteilige Erfahrung. Und ich weiß nicht, ob es dann vorbei war oder ich selbst entschieden habe, dann zu gehen. Aber ich habe wie so ein Gefühl von so voll benommen zu sein, weil das natürlich super schmerzhaft war in dem Moment, das so zu erleben. Und bin dann auf mein Zimmer gegangen und habe sehr schnell angefangen, dann dort zu weinen, weil, was ich vorhin gesagt habe, das Fass einfach übergelaufen ist. Also da hat dann kein Schutzmechanismus mehr funktioniert. Und ich habe in dieser Nacht dann so viel geweint, wie ich mich kaum erinnern konnte, jemals geweint zu haben. Und ich dachte irgendwann, oh Gott, das kann doch nicht gut sein für den Körper. Der muss ja irgendwann auch mal sich ausruhen können. Und irgendwann habe ich dann auch wieder geschafft, einzuschlafen und bin am nächsten Tag zurück in die Gruppe gekommen und im Seminar. Und das war so ganz strange, weil ich irgendwie gar nicht mehr die Sehnsucht hatte, jetzt gesehen zu werden oder diesen Konflikt noch zu lösen. Und ich habe mich irgendwie auch voll okay und sicher in der Gruppe gefühlt und habe dann am Ende irgendwie auch so nebenbei so ein Gedicht geschrieben, was so uns zwölf irgendwie versucht hat, so ein bisschen zu erfassen, wie so unser Zusammenleben ist und was so die Qualität ist, in der wir da irgendwie unterwegs sind. Was also genau für mich irgendwie bedeutsam war, weil ich viel auch immer Gedichte geschrieben habe die Jahre davor und eine ganze Weile nicht mehr. Und es war irgendwie schön, da wieder eins zu schreiben. Und dann war dieses Seminar vorbei und ich habe plötzlich über die nächsten zwei Wochen so viele Gedichte geschrieben, wie in den drei Jahren davor nicht zusammen. Ich glaube, dass es tatsächlich für mich auch eine Strategie in dem Moment, also eine sehr gute geworden ist, um diese ganzen Konflikte zu verarbeiten, weil ich immer wieder Gedichte über mich und andere und unsere zwischenmenschliche Beziehung geschrieben habe und was ich dort quasi im Kern sehe. Und dann war das also, ich war wirklich, ich habe mich wie ausgewechselt gefühlt. Ich konnte irgendwie mit jedem Tag plötzlich was anfangen. Ich habe mich viel so tänzerischer im Kontakt gefühlt, also dass ich irgendwie nicht so immer erstarre und denke, oh Gott, hier ist wieder ein Konflikt, sondern es war irgendwie, es war so richtig gestaltend. Und dann habe ich auch in der Zeit angefangen zu denken, ich hätte eigentlich Lust mal so mit den Gedichten, die ich habe, so kleine Gedichtbändchen zu machen. Und dann habe ich innerhalb von 48 Stunden irgendwie die Idee gehabt, sie am Computer entworfen, drucken lassen, dann getackert und gebunden und angefangen, eine Webseite dazu zu erstellen. Also es war wirklich wie so, alle Dämme sind gebrochen. Und dann irgendwann, nach zwei, drei Monaten oder so, habe ich so richtig mitbekommen können, wie sich sozusagen dieser Schlamm ganz langsam wieder angesetzt hat, den ich da freigespült hatte. Und da das eben schon eher so ein bisschen so ein zufälliger Moment war und ich jetzt auch das nicht darauf anlegen wollte, alle drei Monate so eine schmerzhafte Erfahrung zu machen, hat es dann nochmal jetzt Jahre gedauert seitdem, bis ich sagen könnte, jetzt wüsste ich, was ich tun kann, sobald sich das wieder zeigt, dass es mal gut wäre und dass es auch nicht immer so heftig sein muss. Aber das war das allererste Mal, wo ich wirklich einen Bezug gemerkt habe, zwischen so meine Gefühle zu fühlen und mich durchspülen zu lassen und wie es mir danach geht und dass wirklich sich meine Symptome ganz doll reduziert haben plötzlich. Mega eindrücklich und du hast wieder so viele Dinge gesagt, auf die ich gerne eingehen möchte oder würde. Und ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Menschen, die jetzt dazuhören und vielleicht eben noch nicht so ein Bild oder Verständnis dazu haben, dass die gerade jetzt auch nach deiner Geschichte, wo wirklich nochmal deutlich geworden ist, und das würde ich sofort unterschreiben, was das eben für Kräfte freisetzt, wenn wir uns da mal, du hast es so schön das Wort benutzt, durchspülen. Und ja, ich würde gerne mit dir im nächsten Abschnitt mal schauen, hey, was können wir denn tun, um uns eben so durchzuspülen? Ich habe jetzt schon die Identifying Emotions, Meditation genannt, respektive wie die ein bisschen funktioniert. Es gibt ja noch andere Tools. Du hast jetzt auch gesagt, damals war es sozusagen ein Glückstreffer. Heute hast du Strategien. Magst du mal eine teilen oder anfangen? Ja, ich glaube, ich kann anfangen. Was mir eingefallen ist, was glaube ich ein ganz zentraler Punkt war, der mich unterstützt hat, mich mehr auch sicherer zu fühlen, waren Ansätze wie Focusing oder internes Familiensystem. Ich weiß nicht, ob man das in Deutsch überhaupt sagt, aber IFS heißt es im Englischen, inner family system. Und das sind jeweils für sich sehr durchdachte Therapiekonzepte. Aber das, was ich da besonders hilfreich fand, ist die Idee, dass wenn ich eine starke Emotion in mir fühle, dass ich sagen kann, das ist gerade ein Teil von mir, der das fühlt. Also ein Teil von mir ist gerade richtig, richtig traurig. Und was das ermöglicht, ist, dass ich eine sogenannte De-Identifikation habe von diesem Gefühl und weiß, es gibt immer noch eine Instanz in mir, die ist quasi größer als das. Die kann das beobachten, die ist eben nicht ausgeliefert. Und dann kann ich mich bewusst entscheiden, mit diesem Anteil in Kontakt zu gehen und zum Beispiel zu sagen, hey, jetzt ist gerade Raum, damit du dich fühlen kannst sozusagen. Und das heißt nicht, dass ich für immer diese Emotionen fühlen werde. Das heißt nicht, dass ich für immer so auf die Welt blicken werde, sondern es ist total berechtigt, dass dieser Teil das gerade braucht, das einmal fühlen zu können. Das war irgendwie wie so ein mentales Konzept, was ein richtig wichtiger Schritt für mich war, das so zu erfassen. Voll gut, dass du das auch gerade so zu Beginn ansprichst. Und das ist ja auch das, was ich von mir kenne und auch von meinen KlientInnen kenne, diese große, große Angst eben davor zu fühlen und davon überwältigt zu werden und das nicht mehr kontrollieren zu können. Und ja, das ist eine Strategie oder eine Hilfestellung. Ich weiß, du hast noch andere. Ich weiß nicht, ob wir jetzt einfach abwechselnd immer… Nein, aber was… Also, wenn du willst, kannst… Klar, wir haben darüber gesprochen, dass auch das, ja, das ist auch wieder der englische Begriff, Titration, Titration und Pendeln. Magst du da noch was sagen? Ja, genau. Das sind jeweils Begriffe, die habe ich persönlich im Zusammenhang mit Somatic Experiencing kennengelernt. Also genau, wir oder ich habe gerade den Impuls, diese verschiedenen Therapieformen einfach zu droppen, weil mir persönlich das voll geholfen hat, da so konkrete Orientierungspunkte einfach zu bekommen. Weil wir heute vor allen Dingen aus unserer Erfahrung berichten, aber es gibt viele Leute, die sich sehr viele, sehr schlaue Gedanken haben, was es für Container braucht, um diese Gefühle gut zu fühlen. Bei der Titration ist gemeint, dass ich einfach in kleinen Schritten vorangehe. Also, dass ich nicht direkt mir das schlimmste Thema aus meiner Kindheit raussuche, um zu fühlen, sondern etwas, wo ich weiß, da war ich irgendwie ein bisschen genervt von, dass das vorhin passiert ist. Oder ich weiß, es macht mich ein bisschen traurig, dass ich diesen Gegenstand verloren habe oder so. Und quasi auch dadurch zu merken, ich bestimme, ich darf entscheiden, ich bin dem nicht ausgeliefert, ich muss mich da nichts reinstürzen. Und dann kann es auch mal passieren, und das ist mir super oft passiert, dass ich da an gar keine Gefühle rankomme. Und auch das kann eine hilfreiche Erfahrung sein, zu merken, okay, das wird auch nicht von sich aus einfach passieren. Und das ist auch so, ich darf meinen Körper da langsam dran gewöhnen. Und Pendeln ist für mich tatsächlich eins der hilfreichsten Techniken gewesen, um mich sicher zu fühlen mit dem Fühlen. Und zwar geht es darum, dass wenn ich Intensität wahrnehme in meinem Körper oder einfach Unangenehmes wahrnehme, was diese Emotionen meistens sind, dass ich dann mich bewusst entscheiden kann, in was Angenehmes zurückzupendeln. Also dass ich mich quasi nicht überfordere und zwinge, bis zum Schluss jetzt diese Emotionen durchzufühlen. Sondern wenn ich merke, jetzt verliehe ich so ein bisschen den Kontakt zum Boden und mir wird ein bisschen schummrig und so, dass ich dann entscheiden kann, an was Angenehmes zu denken. Oder dass ich einfach mal aus dem Fenster schaue oder an was Witziges denke. Oder mir das eide Video auf Instagram angucke, bei dem ich immer lachen muss. Aber es kann auch sein, mich mit meinem Atem zu verbinden, um irgendwie was Neutrales wahrzunehmen. Oder was auch immer mich unterstützt, eben kurz einen Schritt rauszumachen. Mir da sozusagen wieder ein bisschen ein Gefühl von Halt zu geben. Und dann zu entscheiden, will ich nochmal zurückgehen, also wieder zurückpendeln in die Intensität oder reicht es für heute? Und beim nächsten Mal kann ich gucken, ob ich da nochmal hingehe oder nicht. Ja, voll gut. Du hast jetzt eben die Titration, also dieses wie so eine Pinsette, dass man da immer so ein bisschen Wasser abtröpfelt und dieses Pendeln genannt. Und was ich auch immer sehr spannend finde, ist, gerade Menschen wie ich, und ich weiß, dass es von denen ganz viele gibt, die halt wirklich eigentlich keinen guten oder einfachen Zugang zum Körper haben, respektive keine ausgeprägte Körperwahrnehmung. Und das ist wirklich so, bei mir war das einerseits eben der Sport, also ich hatte immer das Gefühl, hey doch, meinen Körper, den physischen Körper, ich kann den fühlen, ich habe ein gutes Körpergefühl. Gleichzeitig eben habe ich sehr viele Symptome und Schmerzen, aber das war es dann auch schon. Also ich hatte wie die Körperwahrnehmung, das Körperbewusstsein, das hat mir wie gefehlt. Und wer halt da Mühe hat, irgendwie da, ich sage manchmal so Halsabwärts zu gehen, das merkt man manchmal auch beim Atmen, wenn man so beobachtet bei sich selber oder ich kann das dann auch bei den KlientInnen beobachten, dass der Atem eigentlich nur bis zum Brustkorb geht. Da wird weder ins Zwerchfell noch in den Bauchraum geatmet, dass man wirklich so merkt, da ist eigentlich wenig Bewusstsein im Körper, Bewusstsein für den Körper. Und dann kann es umso schwieriger sein, Emotionen, Gefühle im Körper wahrzunehmen. Dann bleiben wir halt auf der mentalen Ebene. Und da hat sich, finde ich, bewährt sich immer auch, du hast jetzt gesagt, man kann ja mit einfachen Dingen starten, wir können aber auch starten mit überhaupt Körperwahrnehmungen. Also zum Beispiel, wo kann ich meinen Atem wahrnehmen? Wenn ich atme, kann ich fühlen, wie der Brustkorb sich hebt und senkt oder auch die Schultern. Kann ich wahrnehmen, wie die Luft bis in den Bauchraum strömt? Der Atem ist immer da, das ist ein guter Anker, zum da mal einen Zugang zu finden. Und dann kann man mega gut auch mit angenehmen Emotionen starten. Also, dass man sich entweder vorstellt, eine Situation, in der man viel Freude empfunden hat oder so Glücksgefühle hatte, sich da mal wieder hineinversetzt und dann mal eincheckt und mal so ganz bewusst den Körper wahrnimmt. Wie fühlt sich das jetzt an? Oder wenn man sich ein bisschen bewusst ist, achtsam durch den Alltag läuft und dann merkt, oh, das freut mich jetzt. Wie fühlt sich das körperlich an? Kann ich meine Hände wahrnehmen, meine Füße und so weiter? Dass wir wie nebst dem Titrieren und dem Pendeln auch wirklich irgendwie bei den Basics starten und da auch Sicherheit generieren und uns daran gewöhnen. Und dann, wie du sagst, dann kann man mal mit etwas harmloserem starten. Und ja, was mir tatsächlich auch geholfen hat, und das war aber, glaube ich, auch eher unbewusst. Heute mache ich das bewusster, mache ich das auch in der Praxis bewusster natürlich. Das haben wir zu Beginn gesagt, dass es halt Zeit braucht. Und in dieser Zeit, die es braucht, bauen wir Ressourcen auf. Also, wir erkennen, was stärkt uns, was gibt uns Sicherheit. Da wären wir wieder bei vorangegangenen Folgen. Dass wir da auch lernen, was unserem Hirn, unserem Nervensystem Sicherheit generiert. Das können Orte sein, das können Menschen sein. Eher so auf lange Sicht, dass man auch da so merkt, du hast es schön gesagt, ich entscheide und ich habe auch Strategien, wie ich, wenn es mir zu viel ist oder so, wie ich wieder zu Sicherheit komme, wie ich wieder auftanke. Ja, dann auch natürlich ganz klar Atemregulationsübungen. Also, mit dem Atemarbeiten zu lernen, ist nie eine schlechte Idee. Wenn man da mal auch eintaucht in dieses Emotionen, Prozessen und Wahrnehmen im Körper fühlen, dass man auch Strategien zur Hand hat, eben atmet und weiß, der Atem ist da und ich bin sicher und ich entscheide, wenn es auch wieder aufhören soll. Um konkret zu werden, gibt es auch noch ein ganz, ganz gutes Tool, wo Pierre und ich beide sehr Fan sind. Ich habe ja vorhin gesagt, dass ich über Curable, über die Identifying Emotions Meditation da meine ersten Gehversuche gemacht habe und die zweiten, dritten, vierten und fünftausendsten Versuche, die sind dann über das sogenannte Journal Speak passiert, wo ich wirklich das auch heute noch in meinen Alltag einbaue. Was ich finde, ist ein mega gutes Tool, um mit den Emotionen in Kontakt zu kommen und diese auch mit ein bisschen Übung und die auch wirklich im Körper wahrzunehmen. Also, ich mache dann manchmal wirklich unterdessen so Embodied Journal Speak und ja, Pierre, du magst das oder kannst das, glaube ich, ganz gut mal kurz erklären, was Journal Speak ist und was wir da machen. Ja, ich habe große Lust, einmal Journal Speak zu erklären. Vielleicht vorweg, der Begriff selbst wurde von Nicole Sachs geprägt oder entwickelt und die hat bei Dr. Jones-Harno mehrere Jahre auch gelernt, also der, der den MindBody-Ansatz quasi maßgeblich entwickelt hat, würde ich sagen. Und der hatte damals seinen Patientinnen immer gesagt, ja, schreibt halt mal über eure Emotionen und es ist ganz wichtig, dass ihr die nicht unterdrückt. Und hat viel mehr aber denen nicht mitgegeben. Und als Nicole Sachs dann angefangen hat, quasi mit ihm als Mentor zu arbeiten, hat sie festgestellt, dass dann eben auch ganz viele Patientinnen davon überfordert waren und nicht so richtig wussten, wo sie anfangen sollen. Deswegen hat sie das sehr spezifische Journal Speak entwickelt. Sie selbst hat einen Podcast, der heißt The Cue for Chronic Pain mit mehreren hundert Folgen, die sich alle um Journal Speak im weitesten Sinne drehen und die verschiedenen Nebenpfade, die es davon quasi gibt. Also da gibt es eine Menge zu berichten und trotzdem ist die Technik an sich im Kern sehr simpel und deswegen passt sie auch jetzt in diese Folge. Journal Speak ist eine Art Journaling-Technik, also wo ihr aufschreibt. Ich bevorzuge das mit Stift und Papier zu machen, um mich von nichts digital ablenken zu lassen. Aber es gibt auch Menschen, die das einfach an der Tastatur oder teilweise auf dem Smartphone machen. Und manche schicken sich einfach selbst Sprachnachrichten, indem sie Journal Speak machen. Aber die klassische Variante ist mit Stift und Papier. Und im Kern von Journal Speak steht, dass ihr etwas, wo ihr vermutet, dass da negative Emotionen dahinter stecken oder ihr Stress merkt, wenn ihr daran denkt, dass ihr dazu anfangt zu schreiben, um diese vielleicht unterdrückten Gefühle an die Oberfläche zu holen und sie tatsächlich zu fühlen. Wichtig ist, dass niemand es jemals lesen soll oder wird, was ihr da aufschreibt. Ganz oft wird sogar geraten, das nachdem man es geschrieben hat, zu zerreißen oder zu verbrennen, weil es wirklich nicht um das geht, was ihr da tatsächlich aufgeschrieben habt. Es ist eher ein Vehikel, was euch unterstützt, präsent zu bleiben mit dem, was in eurem Körper gerade dann emotionenlos ist. Angenommen, ich hatte eine blöde Erfahrung mit einem Arzt oder einer Ärztin, was für viele, die zuhören, vielleicht nicht unbekannt ist. Und ich habe mich nicht gehört und verstanden gefühlt und merke, dass ich jetzt so einen richtig dollen Frust habe. Und meine normale Reaktion darauf wäre, mir ein Eis aus dem Tiefkühlfach zu nehmen, irgendeine Serie auf Netflix anzumachen und dann eben nicht meine Emotionen tatsächlich zu fühlen. Wenn ich mich entscheiden würde, Journal speak zu machen, würde das so aussehen, dass ich mir ein Blatt raus suche, meinen Stift in die Hand nehme und anfange, darauf loszuschreiben, was ich vorhin gesagt habe, dieser innere Anteil, der das richtig kacke fand, so behandelt zu werden, am liebsten gerade sagen will. Oft gibt es auch noch die Empfehlung, was würdest du dich nicht mal trauen, weil du dich so schämen würdest oder weil es so nicht akzeptiert wäre, über die andere Person oder die Situation zu sagen. Es wird auch oft empfohlen, Schimpfsworte und Fluchworte zu verwenden. Also es kann sehr roh sein, was er aufschreibt. Und da könnte ich zum Beispiel schreiben, boah ey, mich kotzt es an, diese blöde Person, ich glaube es hackt und so weiter. Und eine Empfehlung dabei ist, möglichst auch immer wieder so eine Art Gefühlssprache einzuweben. Also ganz konkret zu schreiben, ich bin richtig angepisst oder ich fühle ganz starke Wut, wenn ich an diese Situation denke oder ich bin richtig traurig. Es geht nicht darum, ein Essay darüber zu schreiben, wo möglichst intellektuell und logisch aufgebaut erklärt wird, warum ihr im Recht seid und die Arztperson nicht im Recht ist, sondern es geht wirklich um den Kern, was fühlt ihr und was braucht auch von euch, dass ihr es fühlt. Ganz oft ist es auch so, dass ihr zwar vielleicht anfangt bei dieser Arztgeschichte, aber völlig woanders wieder rauskommt. Und ihr beim Schreiben merkt, dass ihr plötzlich darüber schreibt, dass ihr als Kind zum Geburtstag nicht die Geschenke bekommen habt, die ihr eigentlich bekommen wolltet. Und das ist auch voll okay. Das ist wie so eine weitere Befreiung, die ich gerne mit aussprechen würde. Es muss, wie gesagt, keinen Sinn ergeben, was ihr schreibt. Es muss nicht zusammenhängend sein. Es darf total viel hin und her springen. Nico Sachs verwendet da auch die Metapher vom Hasen, der Spuren im Schnee hinterlässt und so ganz wild hin und her hüpft und man wirklich nie weiß, in welche Richtung die Spuren als nächstes weitergehen. Genauso darf es auch beim Journalist-Speak sein. Ein anderes wichtiges Konzept, was sie beschreibt, ist das der temporären Wahrheit. Als sie erzählt hat, dass sie angefangen hat, diese Art von Journaling zu machen, hat sie sich den Tag freigenommen und ganz, ganz viel gejournalt über ganz viele Dinge. Und irgendwie ist sie aber nicht so richtig ins Fühlen gekommen und hatte nicht das Gefühl, wirklich ein Schiff zu erleben. Bis sie dann irgendwann zu sich selbst gesagt hat, okay, welche Wahrheit verstecke ich gerade vor mir? Was müsste ich eigentlich wirklich mal aufschreiben? Und dann hat sie aufgeschrieben, ich hasse es, Mutter zu sein. Und sie hatte, glaube ich, zu dem Zeitpunkt ein zweijähriges Kind oder so. Und es gab einen Teil in ihr, der war total schockiert, dass sie das aufgeschrieben hat. Weil ganz viel am Mutter sein sie total toll findet und ihre Tochter findet sie auch ganz, ganz toll. Aber das war quasi die Wahrheit, die sie sich nicht erlaubt hat, einmal an die Oberfläche zu holen. Und was sie dazu sagt, ist, dass es nur temporäre Wahrheiten sind. Nur weil ich im Journalspeak diesen Anteil in mir sprechen lasse, der sagt, ich hasse es, Mutter zu sein, heißt es nicht, dass alles in mir hasst, Mutter zu sein und dass ich deswegen jetzt ein schlechter Mensch bin, weil ich diesen Satz gedacht habe. Andersrum ist es aber so, wenn es tatsächlich irgendwo diesen Satz in uns gibt und wir den die ganze Zeit wegschieben, dann wird er sich auf unterbewusste Art und Weise trotzdem ausdrücken. Und ich werde mich zum Beispiel anders gegenüber oder sie wird sich anders gegenüber ihrer Tochter verhalten, weil dieser Teil sich nicht gesehen fühlt und er muss besonders doll auf sich aufmerksam machen, um anerkannt zu werden. Und deshalb kann es spannend sein, an diese Orte zu gehen, wo diese verbuddelten Wahrheiten liegen und sich zu vergewissern, dass das nichts darüber aussagt, wie man sonst auf die Situation blickt oder auf diese Menschen. Allerdings würde ich persönlich empfehlen, vielleicht nicht damit einzusteigen. Also wenn wir nochmal in Richtung Titration gehen. Mir hat es geholfen, wirklich über ganz banale Sachen zu schreiben am Anfang, um überhaupt ein Gefühl dafür zu bekommen, was da passiert. Es gibt verschiedene Richtungen, würde ich sagen, was dieses Schreiben angeht, wo dann manchmal auch gesagt wird, okay, mach fünf Sessions und schreib in jeder über deine allerschlimmste Kindheitserfahrung. Das wäre jetzt nicht unbedingt der Modus, den ich vorschlagen würde, vor allen Dingen, wenn ihr merkt, dass das einfach was ist, wo ihr euch noch nicht so sicher fühlt. Mittlerweile würde ich bei mir sagen, dass es eigentlich kein Thema gibt mehr, vor dem ich Angst habe, das zu fühlen oder anzugucken. Aber das hat auch einfach, wie gesagt, mit vielen Jahren zu tun, die ich angefangen habe, mir nach und nach Techniken und positive Erfahrungen zu sammeln, wie ich dann mit mir umgehen kann, wenn tatsächlich dollere Gefühle hochkommen. Zum Abschluss, und ich kann mir vorstellen, dass ich irgendwas vergessen habe, deswegen ergänze ich gleich noch gerne. Aber zum Abschluss würde ich noch sagen, was bei mir noch total wichtig war, war nach einer Journeyspeak-Session immer wieder mir irgendwas zu geben, was Selbstmitgefühl mit diesem Teil hat, der solche Schmerzen erlebt hat oder diese starken Emotionen gerade fühlt. Ich höre mir oft eine bestimmte Meditation dazu an, auf Curable, die auch so etwas wie Self-Compassion-Meditation heißt. Davon gibt es auch Tausende auf YouTube und sonst wo immer. Es gibt auch die Möglichkeit, einfach nochmal ein paar Minuten dazu zu schreiben aus einer mitführenden Perspektive und sagen, es gibt total Sinn, dass du diese Gefühle fühlst oder diese Emotionen hast. Es tut mir super leid, dass du dich damit alleine gefühlt hast. Ich bin gerade einfach nur da und es berührt mich, dass du dich damit zeigst, was immer es braucht, um diesem Teil das Gefühl zu geben, dass es sicher ist, mit dieser Intensität auch da zu sein. Und weil ich gerade Minuten gesagt habe, fällt mir auf, genau, das habe ich nicht gesagt. Das variiert, glaube ich, auch, je mehr Erfahrungen man dafür hat. Aber ich stelle mir meistens so einen 15-Minuten-Wecker und drehe dann alle Uhren weg, weil ich währenddessen nicht wissen will, wie viel Zeit schon vergangen ist. Und dann schreibe ich einfach so lange, bis der Wecker klingelt und dann habe ich meistens ein ganz gutes Gefühl, ob ich jetzt noch weiterschreiben will oder nicht. Aber es hilft meistens, um in Gang zu kommen und irgendwie eine äußere Orientierung zu haben. Vielen, vielen Dank. Das hast du sehr, sehr anschaulich und mega gut erklärt. Und was mir bleibt, ist, meine Erfahrung damit noch irgendwie deutlich zu machen. Respektive, das sind dann so ein, zwei Ergänzungen, weil mir auch total viel geholfen hat, du hast es gesagt, mit temporärer Wahrheit. Mir hat auch total geholfen, zu sagen, dass alles, alles, was ich schreibe, das muss keine Konsequenzen haben. Wenn ich schreibe, dass ich mich aus meiner Beziehung lösen möchte, heute, jetzt, muss das nicht heißen, dass ich meine Beziehung beende. Wenn ich schreibe, dass dieser Podcast total scheiße ist und ich morgen aufhören möchte, weil ich alles loslassen möchte, dann muss das nicht so sein. Und erst als ich das irgendwie erkannt habe, es geht nicht darum, Erkenntnisse zu generieren und weiterzukommen, es geht darum, wie duschen. Es ist wie, ich mache es 20 Minuten meist, es ist wie duschen. Es geht um das Schreiben selbst, darum, das Reservoir zu leeren. Ich habe es dir vorhin gesagt, ich habe heute mein Reservoir schon geleert und das war super gut. Es müssen keine Erkenntnisse daraus resultieren, es können. Es müssen keine Konsequenzen gezogen werden, es können. Es ist wie duschen. Wir spülen uns einmal durch und darum haben wir uns auch entschieden, Journal Speak hier zu nennen, weil es wirklich ein guter Startpunkt, wenn nicht sogar Wegbegleiter ist, mit den eigenen Emotionen in Kontakt zu kommen. Und bei mir war das wirklich so Schritt für Schritt, dass ich dann während des Schreibens auch immer besser den Zugang gefunden habe zum Körperlichen. Also, dass ich mich dann, wenn ich gemerkt habe, aha, okay, jetzt schreibe ich, ich schreibe über Wut. Moment mal, jetzt halte ich inne und fühle ich mich in mich rein. Und heute kann ich das tatsächlich fast schon gleichzeitig oder ich schreibe drei Minuten und die restlichen 17 fühle ich nur noch und mache das wie so im Kopf weiter. Und das ist auch so etwas, also da kann man schon auch darüber stolpern, dass man dann sich vielleicht dabei ertappt, zu mental, zu erkenntnisgierig zu schreiben oder dann auch wütend zu werden, wenn da nichts passiert. Das kenne ich auch aus verschiedenen Erzählungen, Erfahrungen, dass man wütend wird. Das funktioniert nicht. Schreibt weiter, schreibt weiter und seid ergebnisoffen. Das ist, glaube ich, ein zentraler Punkt. Ja, voll. Ich habe jetzt gerade noch gedacht, was für mich auch noch super wichtig ist, ist, wie so Langsamkeit darin zu erlauben. Also genau wie du vorhin über Identifying Emotions gesagt hast, dass es da erstmal darum geht, nicht rational mit einer Antwort zu kommen, von was ist gerade in mir los, sondern es wie so auftauchen zu lassen. Und das habe ich auch ganz oft beim Journalist-Speak, dass ich wie so erstmal die Seite aufschlage und dann innehalte und mir erlaube, dass das ein bisschen dauern darf, bis ich einen Zugang kriege, zu worum geht es eigentlich gerade oder wie starte ich überhaupt. Ja. Ja und am Ende ist es ja eben auch was, was Übung braucht und wo wir wie so den Zugang finden müssen. Und ich weiß, dass du mir auch erzählt hast, dass deine, wie sagt man, die Schwelle ist sozusagen gesunken, wo du wirklich deine Emotionen wahrnehmen und processen kannst, um wieder bei dem Begriff zu sein. Und bei mir ist es mittlerweile auch so, wenn ich so jetzt mir vorstelle, oder noch bevor wir diese Folge dann auch irgendwann wieder abschließen, wenn wir so noch vielleicht kurz teilen, wie wir das heute in unseren Alltag einbauen, dann gibt es schon die Situationen, wo ich vielleicht mit Kopfschmerzen aufwache oder sonst auch irgendwas isst. Zum Teil sind es nicht mal mehr körperliche Symptome, sondern irgendwie so eine Genervtheit. Und ich weiß aber, ich habe jetzt einen total anstrengenden Tag vor mir und das ist irgendwie nicht das, womit ich starten möchte. Und zum Teil bin ich schon so auf dem Weg aus dem Haus, schon total ready. Und dann denke ich so, okay nein, ich mache jetzt zehn Minuten Journalist-Speak. Ich muss das jetzt irgendwie einmal auch rauslassen. Und ja, dann setze ich mich hin und mache halt nur zehn Minuten, weil ich habe zu wenig Zeit, kann mir zu wenig Zeit nehmen. Und unterdessen funktioniert das für mich sehr gut. Dann mache ich das, dann spüle ich mich einmal durch. Und dann, ich weiß, Tja, du hast das so witzig gemacht, dann wische ich mir die Tränen weg. Du hast mich da letztes Mal imitiert. Wische ich mir die Tränen weg, kipp mir kaltes Wasser ins Gesicht und starte in den Tag. Und es ist halt echt crazy, was das für einen Unterschied macht zu früher, wo ich vielleicht eine Schmerztablette genommen hätte oder das in den Tag getragen hätte und so weiter und so fort. Ja, ich glaube, das ist so der Bogen zu dem, was ich am Anfang gesagt habe, dass das irgendwie so schwer ist, das wirklich in Worte zu fassen, wie das dann aussieht. Weil wenn ich mir jetzt vorstelle, jemand hätte mir vor zehn Jahren das so erzählt, ja, und dann kurz bevor ich das rauslasse, setze ich mich halt kurz hin, schreibe was auf, weine ein bisschen und dann atme ich einmal tief durch und dann geht es weiter. Und genau, die positiven Effekte, die das ja mit sich bringt, also dass ich, wieso ich kenne es von mir, dass ich danach viel klarer denken kann, dass ich dann viel sozialfähiger bin, dass ich ganz andere Lösungen plötzlich sehe, dass Dinge, die dramatisch scheinen, plötzlich gar nicht mehr so schlimm sind. Und wir, glaube ich, einfach, also sowas wird ja nicht in, keine Ahnung, Filmen oder so dargestellt, wie emotional processing funktioniert. Das ist ja so. Und auch jetzt in dieser Folge reden wir halt darüber. Aber genau, irgendwie so zu verdeutlichen, auch ich habe heute einmal Journalist-Speak gemacht, kurz, und auch da irgendwie, es ging um gar nichts Konkretes, sondern ich habe einfach gemerkt, okay, Folgeaufnahme ist aber ein bisschen Anspannung in mir. Und dann habe ich einfach darüber geschrieben, ich weiß auch nicht, was es gerade los ist, aber irgendwie ist gerade alles viel. Und dann habe ich, gab es einen anderen Teil, der hat geschrieben, ja, ich verstehe, da ist vieles. Und dann konnte ich da so ein bisschen weinen und dann war auch wieder gut. Und das ist so jenseits von dem, was auch ich vorgelebt bekommen habe oder was ich irgendwo anders sehe. Deswegen kann es immer noch sein, dass jetzt auch eine andere Folge, das noch nicht so richtig verständlich ist. Aber ja, wie gesagt, das ist eine Sache, vielleicht, wenn ihr, wenn ihr das dann auch erlebt habt oder vielleicht gibt es ja auch Leute, die das schon kennen, dass ihr dann einordnen könnt, was wir irgendwie mit Händen und Füßen versuchen zu erklären. Ja, und auch, was du jetzt gerade sehr Spannendes gesagt hast, manchmal müssen wir das gar nicht benennen können oder in Worte fassen können, was da gerade passiert. Klar, in Journal Speak brauchen wir Worte. Wenn uns in einer Meditation jemand quasi die Emotionen vorträgt, dann können wir eine auswählen, die gerade passt. Und manchmal, ich habe das gesagt, sind das auch einfach krasse Energien, die ich wahrnehme. Und wenn ich mir da kurz Zeit nehme und unterdessen geht das auch unterwegs, irgendwie bei einem Treffen oder irgendwie, dass ich da ganz kurz einchecken kann und so quasi die Energie durch mich durchzuckt. Ich hoffe dann manchmal, dass man das nicht unbedingt sieht, je nach Kontext. Aber das sind auch so wie, ich glaube, das ist dann so ein bisschen die Entwicklung, wo jede Person da durchgeht und für sich Möglichkeiten findet, das auch im Alltag einzubauen. Bei mir ist es auch, ich weiß es, wenn ich den Puls über 180 bringe und in der richtigen Verfassung mit der richtigen Intention dahin gehe, kann ich auch während dem Sport Emotionen processen. Also es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten. Und Pierre, du hast es gesagt, man kann das ganz, ganz gut sich da selbstständig hintasten, Ressourcen aufbauen, Regulationsstrategien mit dem Atem und so weiter sich aneignen. Und es gibt auch so viele Unterstützungsangebote, Therapierichtungen, die damit arbeiten. Körperpsychotherapien, wo die Arbeit mit den Emotionen tatsächlich viel normaler ist, als sie in der Gesellschaft gelebt wird. Ja, wenn ich das gerade höre, will ich noch eine letzte Sache mitgeben, was für mich so wichtig war, auch mit der Auseinandersetzung mit dem MindBody-Ansatz, ist diese ganz konkrete Verbindung zu sehen zwischen ich processe meine Emotionen und wie sich meine Symptome verändern. Auch was du gesagt hast über Identifying Emotions, dass sie quasi sagt, geh davon aus, dass es da einen Zusammenhang gibt. Und kannst du sehen, dass es da einen Zusammenhang gibt. Weil ich ganz, ich dachte so, hä, ich habe schon so viel Psychotherapie-Erfahrung und da schon auch mit meinen Emotionen gearbeitet. Und das hat irgendwie nicht den Unterschied gemacht. Und ich glaube, dieser Teil von der Psycho-Edukation, diese Zusammenhänge wirklich zu checken, also ich erinnere mich an einen YouTube-Kanal zu dem MindBody-Thema, die meinte, sie hat für sich irgendwann festgestellt, dass jedes Symptom, was sie hat, also nicht nur ein Hinweis ist, sondern einfach de facto sagt, dass es gerade unterdrückte Emotionen gibt, die ihre Aufmerksamkeit brauchen. Und hat sich dann dem jedes Mal gewidmet. Und das habe ich für ein paar Wochen quasi auch probiert und das fand es irgendwie sehr erstaunlich zu merken, welche Wahrheit darin gesteckt hat. Und genau, ja, dachte ich irgendwie gerade nochmal am Schluss, weil ich glaube da, dass manchmal so das fehlende Puzzleteil ist und warum eben der MindBody-Ansatz nochmal was eigenes ist, als Leute einfach nur in Psychotherapie zu schicken oder so. Genau, also da irgendwie das irgendwie noch auf dem Schirm zu haben. Unbedingt, unbedingt würde ich sofort unterstreichen. Und genau, Psychotherapie ist auch nicht Psychotherapie. Und wir wollen ja auch Emotionen, Prozesse normalisieren. Und wir hoffen, dass uns das ein Stückchen gelungen ist in dieser Folge.