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Ad Astra 05 - Lieven Litaer der Klingonisch-Lehrer für Deutschland und die Welt

Ad Astra 05 - Lieven Litaer der Klingonisch-Lehrer für Deutschland und die Welt

Reiner KraussReiner Krauss

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Gastgeber Reiner Krauss präsentiert ihnen den Klingonisch-Lehrer Deutschlands und der Welt. Lieven L. Litaer. Er erzählt uns von seiner Lebensgeschichte und der Geschichte der Klingonen und ihrer Sprache, die eine echte Sprache geworden ist.

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Transcription

Tara, a Klingon language teacher, discusses his passion for languages and how he became a Klingon language teacher. He grew up in Germany, learning multiple languages from a young age. He discovered Klingon when he was already fluent in four languages. Tara's interest in science fiction, particularly Star Trek, led him to learn Klingon. He explains that Klingon is a constructed language that reflects the culture of the Klingon people. He became fascinated with Klingon and began writing his own practice materials. Tara also discusses the popularity of Klingons in Star Trek and how their presence in the series Deep Space Nine contributed to the growth of the Klingon language. Die Klingonen bei Star Trek sind ein besonderes Volk. Liebende Tara ist heute bei mir. Er erzählt uns von seinem Werdegang und wie er zu dem Klingonisch-Lehrer Deutschlands und der Welt wurde. Jetzt bei Ad Astra, der Podcast rund um Science-Fiction und Fantastik. Mit Rainer Krau Ja, hallo Lieben. Jetzt meine erste Frage natürlich. Wo kommst du eigentlich her und was machst du privat und beruflich? Ja, das ist eine gute Frage. Eigentlich ist es so, ich bin Architekt von Berufs wegen und viele Leute glauben auch, oh, der ist Klingonisch-Lehrer, der hat vielleicht was mit Sprachen zu tun, aber das ist nicht so. Sprachen zu lernen war immer schon mein Hobby. Privat komme ich ursprünglich aus Belgien. Ich bin geborener Belgier und bin als Kind mit meinen Eltern nach Deutschland umgezogen. Dann bin ich hier einfach aufgewachsen und hier irgendwann auch geblieben. Das heißt, du bist ja schon quasi zweisprachig angewandt, groß zu werden. Wie kam es dann auf mehrere Sprachen? Du kannst, glaube ich, einiges mehr als nur zwei, plus Klingonisch. Ja, ich kam ja als Sechsjähriger nach Deutschland und wurde dann wirklich ins kalte Wasser geworfen. Ohne jegliche Vorbereitung hat es geheißen, wir lernen jetzt Deutsch. Ich kam in die Schule, ohne wirklich viel Deutsch zu können. Also habe ich eigentlich von Kindheit an schon gelernt, wie man eine Sprache lernt. Das ist wirklich auch eine sehr krasse Methode. Ich glaube, dass mir das auch später geholfen hat, andere Sprachen zu lernen, weil ich gleich gelernt habe, was das Wichtigste ist einer Sprache. Später bin ich dann mit zehn Jahren aufs Gymnasium gekommen. Dann bin ich auf ein deutsch-französisches Gymnasium gekommen, hier in Saarbrücken. Dort wird ja das Französische sehr intensiv gelehrt. Das heißt, man lernt innerhalb von ein paar Jahren fast fließend Französisch. Dort habe ich dann noch Englisch gelernt. Als ich dann zum ersten Mal auf Klingonisch gestoßen bin, konnte ich schon vier Sprachen fast fließend sprechen. Das war schon eine gute Grundlage, um dann eben Klingonisch zu lernen. Wenn man sich die Klingonische Sprache so anhört, die ist ja recht hart. Vor allen Dingen ist sie eigentlich eine Kunstsprache. Das heißt, der Weg von einer echten, gelebten Sprache zu dieser Kunstsprache ist natürlich schon ein großer. Aber wir kommen einfach noch, bevor wir darauf eingehen wollen, zurück. Wie kam es denn überhaupt zu der Geschichte Klingonisch und vor allen Dingen zu Science Fiction? Wie ging das mit dem Thema Science Fiction los von Sprachen allein? Kommt man ja nicht zu diesem Fandom. Ja, genau. Es ist wirklich so. Ich kenne viele Leute, die wollen Klingonisch lernen, weil sie dreckig sind, aber haben nichts mit Sprachen zu tun. Und dann gibt es auch viele Leute, die Klingonisch lernen wollen und das aus rein linguistischer Sicht machen, aber dann eben auch nichts mit Star Trek zu tun haben. Und bei mir war das die richtige Kombination. Ich habe als Kind schon gerne, wie soll ich sagen, Science Fiction in jeder Form gesehen. Ich weiß noch, das allererste, was ich mich daran erinnern kann, das war Knight Rider. Also ich war total begeistert, wie man von einem Auto sprechen konnte und das quasi eine künstliche Intelligenz enthielt. Und dann noch diese ganzen Schallpulte mit den ganzen Knöpfen und so weiter und die ganzen Action-Szenen. Das war ja für ein Kind begeisternd. Wir hatten ja damals im Fernsehen wirklich nur ein paar Sender und man hat einfach dann eine geringe Auswahl gehabt. Und Knight Rider, obwohl das jetzt nicht direkt zu Science Fiction zählt, na gut, per Definition zählt es schon zu Science Fiction, wenn man es wörtlich nimmt. Es ist Science, es ist Wissenschaft und es ist Fiktion. Aus heutiger Sicht manchmal lächerlich, weil sprechende Autos gibt es ja inzwischen schon fast. Ich bin dann über die Jahre hinweg, wenn ich mal im Fernsehen was beim Rumzappen zufällig gefunden habe, in diesen drei Sendern, die wir hatten, bin ich dann gleich hängen geblieben, wenn es auch nur irgendeine Maschine war oder wenn es um Außerirdische ging. Ich erinnere mich noch an die Tripods. Ich glaube, das ist sowas von unbekannt inzwischen, das kennt keiner mehr. Irgendwelche Außerirdischen, die dann die Welt beherrscht haben und Außerirdische eben. Dann kam irgendwann Buck Rogers und dieser kleine Roboter mit seiner Keksdose auf dem Bauch, der auch durch die Zeit und durch den Weltraum geflogen war. Das hat mich total gefesselt. Irgendwann kam dann noch, was war das andere, Kampfstern Galactica. Das war so alles in der Zeit. Das war so, ich muss zugeben, ich erinnere mich kaum noch an etwas. Für mich war es einfach nur Weltraum, Außerirdische und Science Fiction. Das hat mich einfach gefesselt. Irgendwann, ich erinnere mich noch sehr genau, wie das war. Ich habe einfach den Fernseher eingeschaltet und wie gesagt, wir hatten nur drei Sender. Dann kam ich dann auf ZDF und dann sah ich etwas und dachte mir so, das sieht ja interessant aus, was machen die denn da? Oh, das ist ein Holodeck. Ich wusste nicht, was ein Holodeck ist, aber da war jemand, der erklärt, wie so ein Holodeck funktioniert. Dann habe ich gleich gemerkt, das muss ich gucken. Ich habe später erst herausgefunden, das war dann die erste Folge von The Next Generation. Damals hieß es noch Raumschiff Enterprise, das nächste Jahrhundert. Ich war sofort gefesselt und habe das in regelmäßigen Abständen mir angeschaut. Das war so mein Einstieg, mein erster Kontakt zu Star Trek und Raumschiff Enterprise. Das war witzig, wenn man so zurückblickt. Ich habe damals die allererste Folge von The Next Generation gesehen. Das war für mich fast wie ein Schicksal, dass man mich genau von Anfang an dort reingesetzt hat. Die Serie musst du jetzt gucken. Über die Jahre hinweg habe ich erst später festgestellt, dass es noch andere Sachen gibt. Damals war ja auch alles, was wir heute als klassische Serien sehen, damals neu. Dann kam plötzlich Deep Space Nine, eine neue Serie. Dann kam Voyager, wow. Das war alles neu zu der Zeit und ich bin damit aufgewachsen. Ich war als Trekkie etwas eigenartig, was Merchandise betrifft. Ich habe nie gerne Sachen gekauft, wo Star Trek draufsteht. Ich wollte keine Werbeanzeige in meinem Wohnzimmer hängen haben. Ich hatte nie Plakate oder T-Shirts, wo Star Trek draufsteht. Das war für mich nicht das, was ich wollte. Ich wollte Sachen haben, die aus der Serie kommen. Dinge zum Anfassen, zum Leben der Serie. Ja, auch damit man sich in die Serie hineinversetzen kann. Wenn ich zum Beispiel ein Buch lese, wie die Enterprise aufgebaut ist, dann ist das so, als ob sie Enterprise wirklich gibt. Aber wenn ich ein Schild habe, wo Star Trek draufsteht, dann bin ich zufällig auf ein Paket gekommen. Das war ein Sammelpaket aus verschiedenen Sachen. Das war 1995 eine Mischung aus Deep Space Nine, eine VHS-Kassette war noch dabei, die ich nicht abspielen konnte, weil sie im NTSC-Format war, das amerikanische eben, und eine CD war dabei. Eine CD mit einem Sprachkurs. Conversational Klingon hieß das Ganze. Ein Audio-Sprachkurs, der etwa eine Stunde dauert, auf dem dann Klingonisch erklärt wird. Und da war für mich auch das Spannende, dass dieser Sprachkurs so aufgebaut ist, als ob man wirklich die klingonische Heimatwelt besucht. Das ist gesprochen von der Stimme von Mr. Worf. Das war dann auch schon schön, die Stimme von Mr. Worf in den Ohren zu haben. Und der dann erklärt so, wenn Sie eine klingonische Heimatwelt besuchen, denken Sie immer daran. So auf diese Art ist das dann aufgebaut. Und dort wurden auch diese klingonischen Wörter erklärt. Und ich habe das am Anfang aufgesogen wie ein Schwamm. Das war für mich einfach nur faszinierend, weil eben dort kamen dann die Kombinationen meiner beiden Hobbys zusammen. Zum einen war es etwas aus Star Trek und zum anderen war es auch noch eine Sprache. Und diese Kombination von beidem, dass ich eine Sprache lernen konnte, die aber auch mit Star Trek zu tun hat. Und ich fing dann wirklich an, mein eigenes Übungsheft zu schreiben. Ich habe alles mitgeschrieben, was da drin war, denn der Kurs ist ja auch schon ziemlich systematisch aufgebaut. Eine Lektion spricht über Pronomen, die nächste Lektion spricht über Zahlen und dann wird dann gezählt von 1 bis 10 und auch größere Zahlen. Das habe ich mir alles aufgeschrieben, so wie ich es schreiben konnte, denn ich wusste ja noch nicht, wie man das schreibt. Und das war das, was mich so wirklich gefesselt hat, Klingonisch eben zu lernen. Ich gebe zum Spaß manchmal auch zu, wenn es jetzt vulkanisch gewesen wäre, hätte ich es vielleicht auch gelernt. Aber man muss dazu sagen, dass gerade die Klingonen in Star Trek ja doch schon einen sehr besonderen Status hatten. Wenn man sich überlegt, die Klingonen kommen ja in fast allen Filmen vor. Sie kommen in wirklich jeder Serie vor. Überall kamen die Klingonen drin vor und gerade durch Deep Space Nine ist ja noch deren Popularität gestiegen, weil die ja quasi eine Hauptrolle in der Serie bekommen hatten. Deep Space Nine lebte eigentlich von den Klingonen oder ist erst seit die Klingonen dazu kam, wirklich gut geworden. Ich höre schon die Buhschreie im Hintergrund. Noch nicht, nein. Deep Space Nine war ja am Anfang doch ziemlich zäh. Die wussten noch nicht, wo es hingeht und erst als die Haare von Captain Sisko runtergerutscht sind. Commander Sisko, sorry. Da fängt das schon an. Eine Star Trek Serie, wo kein Käpt'n drin ist, da fehlt ja schon was. Und als dann in der vierten Staffel Mr. Worf auf das Schiff kam und die ganzen anderen Klingonen und dann Gowron und Machok und dann ging es erst richtig ab. Dadurch ist auch die klingonische Kultur gestiegen und deswegen war es auch so, dadurch ist ja auch die klingonische Sprache gewachsen zu dem, was sie heute ist. Und man muss dazu sagen, dass auch noch die Klingonen, ich finde, die waren immer sehr, ja, die klingonische Kultur hat mir auch immer schon sehr gut gefallen. Und die Kultur der Klingonen spiegelt sich auch in der Sprache wieder, weil die klingonische Sprache ist ja auch sehr kurz, sehr direkt und nicht unhöflich, aber eben sehr direkt. Die reden nicht um den heißen Brei, sondern die sagen direkt, was sie wollen. Und das ist schon auch das Faszinierende am Klingonischen. Was mich interessiert ist, wie kam es überhaupt zur richtigen Sprache? Denn der Punkt ist, eine Sprache in einer Fernsehserie oder später in Kinofilmen ist ja noch nicht per se als vollständige Sprache da. Das heißt, die musste ja irgendwer und irgendwie entwickelt werden, damit man damit auch wirklich sich austauschen kann. Was kannst du dazu berichten? Ja, es stimmt. Gerade im allerersten Kinofilm wurde ja schon Klingonisch besprochen, wobei es schon klingt komisch, weil nämlich in der Serie wurde nie Klingonisch gesprochen. Komischerweise. Aber im ersten Kinofilm wurden ein paar Sätze Klingonisch gesprochen, die hatten aber keinerlei Bedeutung. Das hat damals der Schauspieler James Doohan hat die zusammen mit dem Produzenten James Purville, hat er die eigentlich quasi entwickelt und... Nein, entwickelt ist falsch. Er hat einfach ein paar Sätze aufgeschrieben Klingonisch, das können wir verwenden. Und erst als ein paar Jahre später dann für Star Trek 3 nochmal Klingonen kommen sollten, haben die Produzenten gesagt, sie wollen jemanden haben, die wollen, dass die Klingonen richtiges Klingonisch sprechen, was dem entspricht, was die im ersten Film gesagt hatten. Und dafür haben sie einen Linguisten beauftragt und das war ein Bekannter von Harv Bennett. Harv Bennett war ja der Produzent von dem Film und der kannte zufällig Mark Ockrent und Mark Ockrent war auch zufällig gerade in Los Angeles, also es klingt wirklich ein bisschen seltsam, aber er war wirklich nur zufällig dort und der hat ihn dann gefragt von wegen, kannst du uns vielleicht helfen hier mit dieser Sprache? Ob er diese entwickeln möchte und hat er gesagt, ja kein Problem, ich bin ja gerade hier, schaue ich sie dir nochmal an. Ja und so kam quasi dann dieser Auftrag für die Sprache zu entwickeln von Mark Ockrent und Mark Ockrent hat dann diese ersten Wörter, die James Doohan entwickelt hat, hat er genommen als Basis für seine Sprache und Mark Ockrent ist ja selbst ein Linguist, also er weiß, wie Sprachen aufgebaut sind und wie sie funktionieren. Er hat dann geschaut, was eine normale Sprache ausmacht, hat dann geschaut, welche Silben er schon hatte und hat dann gemerkt, hier fehlen ein paar, die hat er dann ergänzt und hat dann sich auch überlegt, was könnten diese Sätze heißen, die im ersten Film verwendet werden, wobei, was die heißen, war eigentlich schon bekannt. Es gab ja Untertitel im Film und er hat dann gesagt, okay, wenn dieser Satz jetzt das und das bedeutet, was bedeuten dann die einzelnen Silben in dem Satz? Darauf hat er sich dann quasi gestützt und hat dann aus diesen paar kleinen Wortfetzen, also es waren wirklich elf Silben, hat er dann etwas entwickelt und größtenteils einfach nur aus dem Nichts hat er einfach nur ein paar Silben und Wörter entwickelt, die er dann für die Filme verwenden konnte und hat dann erstmal, als er den Film bearbeiten musste, nur das übersetzt, was im Film vorkam und kurz danach kam dann die Idee, dass man das Ganze auch als Buch veröffentlichen könnte. Nur da das Buch dann nicht leben konnte mit 200 Wörtern, hat er dann angefangen, dort noch ein paar andere reinzuwerfen bis hin, also insgesamt 1800 Wörter hat er dann für dieses erste Buch entwickelt, eine komplette Grammatik für dieses Buch und daraus konnte er dann für später auch andere Dialoge übersetzen. Respekt, das muss man erstmal hinbekommen. Jetzt kommt es natürlich dazu, dass du das auch selber alles angeeignet hast und jetzt selber einen Klingonisch Kurs abhältst. Wo ist das und wo findet das statt und wer kann sich dazu anbilden? Da ich gemerkt habe, dass es schwierig ist, Klingonisch zu lernen, habe ich mir zur Aufgabe genommen, Klingonisch selbst zu unterrichten und dazu habe ich dann einen Klingonisch Kurs in Saarbrücken errichtet. Der findet einmal im Jahr statt, einmal im November, denn als ich damit anfing, muss ich zugeben, war die Nachfrage jetzt nicht so groß. Das ist schon verständlich, weil Klingonisch lernen, erstens, wer will das schon? Zweitens, wer kann das auch? Weil Klingonisch lernen ist ja jetzt nichts, was man so einfach macht. Ursprünglich wollte ich das jede Woche machen, jeden Monat, aber auch da kam niemand. Dann habe ich gesagt, wir machen das als Seminar an einem Wochenende. Dann lohnt sich ja auch die Anfahrt. Wenn man zwei, drei Stunden Auto fährt und dafür dann drei Tage irgendwo sitzt, das lohnt sich schon. Der findet jetzt im November jedes Jahr statt und das schon seit 20 Jahren. Also das Interesse ist groß, das Interesse ist gestiegen. Auch durch die Kinofilme und durch die neuen Serien ist das Interesse ja schon gewachsen. Du hast das Ganze natürlich ja auch dann schon auf Vorträgen präsentiert, beispielsweise bei der Star Trek Vorlesung von Hubert Zitt oder auch auf der großen FedCon in Bonn etc. Das heißt, damit hast du sicherlich auch schon mehr Bekanntheit errungen und die Leute kommen auf solche Vorlesungen oder besser gesagt auf solche Kurse dann zurück? Ja, ich bin sehr viel unterwegs im Lande. Auch auf Conventions, an Universitäten oder an Museen, an verschiedenen Veranstaltungen. Also neben der FedCon und den Star Trek Vorlesungen war ich auch schon auf der Fantastica oder auf der ComicCon und wo war man noch? Speyer zum Beispiel war ich auch viele Jahre anwesend und das war ich bin generell einfach wo auch immer es gefragt wird, bin ich gerne dabei um Klingonisch zu unterrichten. Der Hintergrund ist nämlich der, dass wenn ich dort einen Vortrag halte, dann ist das ja nicht pure Grammatik oder es ist ja nicht nur, dass ich einfach über die Sprache spreche, sondern ich erzähle was so drumherum, um das Klingonische herum alles besteht, weil es ist ja wirklich nicht nur eine Sprache, sondern es gibt sehr viele witzige Situationen, wo dann Klingonisch verwendet wird und wenn man da mal sieht, in welchen Kinofilmen, in welchen Hotspots, in Musikstücken, es gibt eine Klingonische Oper, inzwischen gibt es glaube ich schon drei Klingonische Opern, Theaterstücke, es gibt Spielsachen, es gibt Bücher, so viel, bei dem Klingonisch vorkommt und es ist schon eine witzige Sache und auch wenn man sich die Sprache selbst anschaut, die enthält auch sehr viele Wortspiele, die man auf den ersten Blick nicht erkennt, aber wenn man sie dann sieht, ist das wirklich faszinierend und schockierend, wie die Klingonische Sprache aufgebaut ist und genau das ist der Grund, warum es Spaß macht, Klingonisch zu lernen, eben weil es nicht nur eine trockene Grammatik ist, sondern es ist eine richtige Sprache. Tja, und diese Sprache, die hast du dir dann jetzt auch selber zu einem eigenen Buch dann gebracht, wenn man so will. Wie ging es denn damit los? Was war dein erstes Buch? Warum und worüber ging es? Ja, mein erstes Buch hat den Titel Klingonisch für Einsteiger, denn es ist so, ich sagte ja schon, dass es für viele... Sehr passend. Ja, ich sagte ja schon, dass es für viele Leute schwierig ist, Klingonisch zu lernen, denn das offizielle Wörterbuch von Mark Oakrins, das ist ja auch ein pures Wörterbuch. Dort stehen Wörter drin und dort stehen auch die Erklärungen zur Grammatik drin, aber das wäre so, als würde man sich den Duden in die Hand nehmen und versuchen, daraus Deutsch zu lernen. Da steht zwar alles drin, sogar die Grammatik steht ja da drin, aber daraus kann ich ja nicht lernen. Da steht ja nur drin, wie es funktioniert. Und deswegen habe ich diesen Sprachkurs erarbeitet, der aus zehn einzelnen Lektionen besteht, die aufeinander aufbauen, sodass man in der ersten Lektion erst mal so zehn Wörter kriegt und mit diesen zehn Wörtern dann einen Dialog führen kann. Und in der nächsten Lektion kommen zehn Wörter hinzu und man kann dann mit 20 Wörtern einen etwas größeren Dialog führen und man kann damit schon einen Dialog führen. Also man kann quasi nach ein, zwei Lektionen schon was Richtiges sprechen. Und das war meine Absicht, dass man dann eben nicht nur zu sehr auf die Grammatik geht, sondern dass man wirklich Beispiele bringt und wenn man sich den Kurs durcharbeitet, doch relativ einfach und schnell klingonisch lernen kann, die Grundlagen versteht. Das Buch kommt auch noch mit einer Audio-CD. Man kann sich also die Dialoge anhören, die dort gesprochen werden und damit ist das eigentlich als Vereinsteiger das beste Buch, um überhaupt mal anzufangen. Dann hast du aber weitergemacht, denn mit dem Einstieg ist es ja nicht geschehen und es gibt jetzt richtige Übersetzungen ins Klingonische, wenn ich das richtig lese. Ja, nicht nur Übersetzungen, es gibt auch noch das Buch vom Kauderwelsch. Also Kauderwelsch ist eigentlich der Titel des Buches. Der Verlag heißt eigentlich Reise No Hope Verlag. Wenn man den Urlaub fährt, das ist ein Buch, wo dann eben grundlegende Sätze drin sind und das habe ich auch auf Klingonisch beschrieben. Es war eigentlich eine große Ehre, dass mich der Verlag dafür angefragt hat, weil die wollten das auf Klingonisch haben. Der Kauderwelsch ist eben auch so aufgebaut, dass am Anfang zwar Grammatik erklärt wird, aber in den folgenden Seiten stehen sehr viele Sätze, Beispielsätze, die man direkt übernehmen kann, und man daraus dann eben sagt, okay, ich will jetzt etwas wissen über, was weiß ich, ja, ich gehe ins Restaurant, ich brauche jetzt einen Satz, um mir was zu bestellen, dann schlage ich das auf und dann steht hier, ich möchte jetzt dies und das bestellen. Oder ich möchte ein Zimmer buchen. Oder ich muss zum Arzt. Ich habe Bauchschmerzen. Also solche Sachen sind doch thematisch zusammengefasst. Und auch dieses Buch ist sogar, einerseits ist es eine Ergänzung zum Buch für Einsteiger, aber andererseits kann man dieses Buch auch verwenden, wenn man überhaupt keine Ahnung hat, weil ja alles schon drinsteht. Man kann es aufschlagen und einen Satz daraus nehmen. Respekt. Jetzt gibt es weitere Veröffentlichungen. Und eine ganz neue habe ich jetzt genommen, eine neue Veröffentlichung gebracht, die heißt Alles im Wunderland auf Klingonisch. Wie kommt man denn auf diese Idee? Ja, da muss man eigentlich noch mal einen Schritt zurück gehen. Ich hatte ja schon, 2018 habe ich den kleinen Prinzen auf Klingonisch übersetzt. Und der kleine Prinz, das Buch war sehr erfolgreich, wurde sehr gern gelesen und es ist wirklich ein besonderes Buch. Ich habe mich damals für den kleinen Prinzen entschieden, weil ich gemerkt habe, damals als ich anfing mit der Übersetzung, was ungefähr zehn Jahre vorher schon war, habe ich gemerkt, dass der kleine Prinz durch die, wie soll ich sagen, von Planet zu Planet fliegt. Also in dieser Hinsicht ist sogar das eine Art Science Fiction Geschichte, weil er fliegt ja von Planet zu Planet. So absurd das klingt. Ganz korrekt. Und ich habe auch den kleinen Prinzen gewählt, weil er vom Text her relativ einfach zu lesen ist. Im Original ist es ja auch relativ simpel gehalten, einfach zu lesen. Es war ja sogar für Kinder eigentlich gedacht, auch wenn das sehr philosophische Ansätze hat. Und deswegen habe ich das ins Klingonisch übersetzt, weil man dann als Klingonisch Schüler auch etwas hat zum Lesen und zum Verstehen. Und das Buch kommt auch mit einer zweisprachigen Übersetzung. Damit, wenn man dann das Klingonische liest, kann man dann lesen, wie das im Deutschen steht. Und der deutsche Text ist eine Rückübersetzung aus dem Klingonischen, damit man auch gut vergleichen kann, was passiert. Also wenn der kleine Prinz auf Klingonisch dann Krapla sagt, dann steht dann auf Deutsch dort nicht Guten Tag, sondern dort steht dann auch Erfolg. Und als ich dann eben gemerkt habe, dass sehr viele Klingonisch Schüler dieses Buch verwenden, um Klingonisch zu üben, habe ich dann gemerkt, dass es doch einen gewissen Bedarf gibt an Literatur. Und die Klingonische Literatur ist sehr klein. Es gibt nicht wirklich viel, aus dem man lernen oder lesen kann. Und deswegen habe ich mich dann irgendwann entschieden für Alice im Wunderland. Und Alice im Wunderland an sich ist ja schon eine sehr seltsame Geschichte. Als ich das zum ersten Mal gelesen hatte, dachte ich wirklich so oh, was hat denn der Autor da getrunken, um das zu schreiben. Eine wirklich schwierige Geschichte. Aber je mehr ich dort rein vertieft habe, habe ich gemerkt, das Buch hat ja auch sehr viele Wortspiele. Und sehr viele Absurditäten. Also das Wort Nonsense. Das Buch ist dafür bekannt, dass es eigentlich eine Nonsense-Geschichte ist. Und das war für mich eigentlich die Challenge, die Herausforderung, das ins Klingonische zu übersetzen. Denn ich hätte ja auch, was weiß ich, irgendwas ganz Normales jetzt übersetzen können. Oder ich meine, es gibt ja auch Geschichten von Hamlet, die übersetzt wurden. Oder ich könnte auch einfach nur irgendeinen stinknormalen Roman übersetzen. Aber Alice im Wunderland, das fand ich einfach so verdreht, diese Geschichte. So absurd oder so paradox stellenweise, dass ich dachte, das wäre bestimmt interessant zu versuchen, das ins Klingonische zu übersetzen. Und es gab noch einen anderen Reiz, den ich dabei hatte. Das war wirklich so der Trigger, sage ich mal. Denn ich hatte mal gelesen, dass bei Wikipedia stand, dass irgendein Linguist mal behauptet hatte, man könne Alice im Wunderland nicht ins Klingonische übersetzen, weil die Vokabeln dafür nicht ausreichen. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe dann für dich. Das war mir genügend mehr klar. Und ich muss zugeben, ja, Alice im Wunderland, ich habe das ja aus dem englischen Original gelesen, verwendet schon sehr, sehr viele Begriffe, die man nicht wörtlich übersetzen kann. Aber beim Übersetzen geht es ja um die Idee der Aussage und nicht um die Wörter. Also wenn ich sage, dass zum Beispiel ein Mann attraktiv ist und ich habe kein Wort attraktiv auf Klingonisch, dann sage ich einfach, dass er hübsch ist. Fertig. Man muss ja dafür nicht unbedingt dann die besonderen, speziellen Wörter benutzen, sondern es geht ja um die Aussage eines Satzes. Und dann habe ich eben gemerkt, dass das bei Alice eigentlich sehr gut geht. Und das Spannende war natürlich die Wortspiele. Viele Wortspiele, die es im Original, im Englischen gibt, kann man sogar nicht ins Deutsche übersetzen. Ich habe eine deutsche Übersetzung von Alice im Wunderland gelesen. Dort ist ein ganzer Absatz, der einfach fehlt. Die haben den übersprungen. Da war nicht wichtig für den Text, nicht wichtig für die Geschichte, aber die haben das einfach übersprungen, weil das Wortspiel so auf Englische Begriffe gestützt hat, dass es keinen Sinn ergeben hätte, das im Deutschen zu übersetzen. Ich habe es im Klingonischen auch geschafft, das zu übersetzen. Wobei ich stellenweise Wortspiele erfunden habe, die überhaupt nichts mit dem Original zu tun hatten, aber trotzdem im Klingonischen funktionieren. Und da muss man aber dazu sagen, die funktionieren nur im Klingonischen. Wenn man es auf Deutsch liest, ergibt es überhaupt keinen Sinn. Die deutsche Übersetzung von dem Wortspiel geht nicht. Alice im Wunderland ist auch auf Zweisprachen gehalten. Somit habe ich Alice im Wunderland eigentlich in zwei Sprachen übersetzt. Einmal ins Klingonische und dann aus dem Klingonischen zurück ins Deutsche. Da das Buch auf Englisch erscheint, habe ich es dann auch noch ins Englische übersetzt. Eigentlich habe ich Alice im Wunderland dreimal übersetzt. Respekt. Jetzt musst du nur noch erzählen, wo gibt es das zu kaufen und über welche Schiene kann man das lesen? Alice im Wunderland ist erhältlich in jedem ganz normalen Bücherladen, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Alice im Wunderland erschien jetzt beim Verlag in Farbe und Bund. Genau bei dem Verlag wurde ja auch schon der kleine Prinz veröffentlicht. Ansonsten gibt es noch eine Informationsseite, wo man sich ein bisschen informieren kann, wie das aussieht, auch mit Vorschaubildern und auch die Hintergrundgeschichte, wie es überhaupt dazu kam. Die erzähle ich euch gleich noch. Aber die Seite heißt alice.klingonisch.de Ist eigentlich relativ gut zu merken. Also Alice, Wiedernahme, Alice, geschrieben, .klingonisch.de Ein Punkt, der sehr interessant wäre, ist nämlich der Bezug zwischen Alice im Wunderland und Star Trek. Jeder würde erstmal denken, das hat ja überhaupt nichts damit zu tun, aber auch da gibt es einen sehr deutlichen Bezug. Und zwar, wir wissen ja schon, ich habe ja mal eine Folge bei die alte Serie Star Trek. Da sind die auf irgendeinem Planeten gelandet und Dr. McCoy sagte schon, oh, das sieht ja hier aus wie bei Alice im Wunderland. Und dann ist ja plötzlich dort sogar ein Hase durchs Bild gehoppelt und man denkt so, ah, interessant, okay. Schöne Anspielung. Und auch in dem Film Star Trek The Voyage Home, also zurück in die Gegenwart, da gab es ja ganz zum Schluss die Szene, wo Dr. Julian Taylor nach Captain Kirk gesucht hat und irgendwie diesen unsichtbaren Bird of Prey gefunden hat und Captain Kirk beamt Dr. Taylor auf sein Schiff und sie steht dort und ist total schockiert von diesem Beamvorgang und Captain Kirk sagt, hallo Alice, willkommen im Wunderland. Unglaublich. Und dann aber noch viele Jahre später und jetzt sind wir wirklich schon bei der neuesten Serie, Star Trek Discovery. Dort gab es schon in der allerersten Staffel, und zwar in der dritten Folge, Kontext ist für Könige, eine Szene, wo Commander Burnham durch irgendwelche dunklen Tunnel gekrabbelt ist vor diesem komischen Monster. Ich glaube, das war dieser Tardigrade, der dort irgendwie drei Meter großer Käfer war. Und um sich zu beruhigen, hat sie ein Zitat aus Alice im Wunderland zitiert. Das war, als sie sagte von wegen, ja, jetzt bin ich groß genug, oder nee, sie war irgendwann groß genug, um durch die Tür zu kommen und in den Garten zu flüchten. Und das war zu sehen. Dazu gab es ja auch klingonische Untertitel. In der ersten Staffel gab es ja klingonische Untertitel. Und ich hatte ja die große Ehre, diese Untertitel zur Verfügung zu stellen und hatte damals quasi diesen einen Satz, der bei Alice quasi in Alice im Wunderland zitiert wurde, diesen Satz ins Klingonische zu übersetzen. Und genau dieser Satz steht jetzt auch in meiner fertigen Übersetzung von Alice im Wunderland und hat mich motiviert, eben Alice im Wunderland komplett ins Klingonische zu übersetzen. Die Michael Burnham hat das ja zitiert, weil sie von ihrer Mutter auch ein Buch geschenkt bekommen hat. Alice im Wunderland. Das hat sie von ihrer Mutter nach ihrer Abschlussfeier an der vulkanischen Akademie hat sie ja dieses Buch geschenkt bekommen, quasi als Geschenk für ihre bestandene Prüfung. Also Alice im Wunderland ist eindeutig auch ein Teil von Star Trek und somit hat man definitiv auch eine Verbindung gefunden zur klingonischen Aufgabe von Alice im Wunderland. Diese heißt übrigens Krelisch Bokharmey. In diesem Sinne jetzt natürlich alles Gute für sein Buch, für das neue Buch. Jetzt wissen wir auch, was Alice im Wunderland mit Klingonisch und mit Star Trek zu tun hat. Ein schöneres Schlusswort konnte es eigentlich nicht mehr geben. Ich danke dir herzlichen Dank. Ja, ich danke dir auch. Tschüss. Ciao. Ein Dank an die perleroten Fanzentrale für ihr Unterstützen. Ein weiteres Dankeschön an den Soundkünstler Christian Knair Soundaction.net für den Ad Astra Podcast Soundtrack. Bis zum nächsten Mal. Zu den Sternen. Oder wie es die Klingonen sagen würden. Auf Wiedersehen. 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