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Deutsch-arabisches Workshop-Radio: Zuhause, Heimat, Heimweh

Deutsch-arabisches Workshop-Radio: Zuhause, Heimat, Heimweh

Jenz SteinerJenz Steiner

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Was ist der Unterschied zwischen Zuhause und Heimat? Was ist Heimweh? Wie knüpft man Freundschaften, wenn man an einem neuen Ort komplett bei Null anfangen muss und nicht mehr 20 ist? Wie hält man die Verbindung zur Familie und wie verändert sich die Beziehung zu ihr, wenn man sich über lange Zeit hinweg nicht direkt sehen kann? Diesen Fragen ist eine Gruppe Radio-begeisterter arabische-Muttersprachler*innen aus Dresden und Leipzig im Rahmen eines Radio-Workshops auf den Grund gegangen. Außerdem

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Rundfunkkombinat Sachsen. Hier ist das Workshop-Radio zu unserem deutsch-arabischen Radio-Workshop heute hier bei KOLLO-Radio und Rundfunkkombinat Sachsen zu hören auf den Frequenzen 98,4 MHz und 99,3 MHz über DAB plus in ganz Ostsachsen und in ganz Sachsen im Rundfunkkombinat Sachsen. Wir tauchen rein in die deutsch-arabische Welt Dresdens und Sachsens und heute mit dem Workshop-Radio zum deutsch-arabischen Radio-Workshop. Bei uns zu Gast im Studio ist jetzt Lara, Lara Arabi. Sie ist Arabischlehrerin hier in Dresden und in Dresden gibt es eine syrische Community, die untereinander auch gut vernetzt ist und wenn ja, wie? Ja, es gibt viele syrische Gruppen, die sind sehr gut zusammen verbunden. Sie haben verschiedene Vereine, Gruppen, wo sie treffen können, arabische Musik hören und über verschiedene Themen sprechen und in den Vereinen werden auch viele Aktivitäten gemacht, wie Arabisch-Unterricht zum Beispiel oder diese interkulturelle Landsgruppen oder verschiedene interkulturelle Sachen gemacht wird. Und hilft man sich auch untereinander bei so zum Beispiel Behörden-Problemen, also deutsche Bürokratie ist ja nicht immer ganz ohne und nicht ganz leicht zu bewältigen. Gibt es da auch so Solidarität untereinander oder? Gibt es auch viele Leute, die uns unterstützen, auch Deutsche und gibt es viele von den Arabischen, zum Beispiel Leute, die als Ausländerbeirat zum Beispiel arbeiten oder im Ausländerrat oder die versuchen immer, auch wenn Probleme im Ausländerbehörde gibt es oder irgendwie zwischen Community so eine Lösung zu finden und gut miteinander einfach zu leben. Und wie groß ist so diese Community? Was schätzt du, wie viele Leute? Es ist verschiedene. Ich kann jetzt von dem Deutschen Sozialverband sprechen. Die sind viele Leute, die als Mitglieder und die haben auch verschiedene Aktivitäten und die Besucher sind auch viel. Das ist auch eine große sozusagen Community. Es gibt einen Ibla-EV, die haben auch verschiedene Aktivitäten und sie machen viel in der Stadt und mit Frauen, Arabisch-Kurse und auch interkulturelle Aktivitäten. Ja und es gibt auch viele, wie zum Beispiel Elbi Magazin. Ich schätze das als großartiges Ding, dass wir in Dresden zum Beispiel nach Hause so einen Zeitstrip bekommen, wo wir auf Deutsch und Arabisch gleichzeitig so lesen können und verschiedene auch Leute sehen, was haben die Araber hier gemacht, was arbeiten sie, was haben die für eine tolle Leistung hier gezeigt und vom Schüler und Schulen und verschiedene Themen, was Elbi Magazin behandelt, finde ich toll. Du hast ja vorhin im Vorgespräch schon berichtet, dass du nach wie vor mit deinen Eltern, mit deiner Verwandtschaft per Telefon oder WhatsApp Kontakt hältst. Wie ist es eigentlich für die, für deine Eltern, dich so jetzt aus der Ferne wahrzunehmen und deine Entwicklung? Verändert sich da was an dem Verhältnis zwischen Eltern und Tochtern nach so einer langen Zeit mit so einem langen Abstand? Zwischen Tochter und Eltern ändert sich kaum, dass ich auch sozusagen eine besondere Tochter bin, als wenn ich jetzt von Heim wäre. Ich rufe meine Eltern jeden Tag oder jeden zwei Tagen an und die wissen alles, was ich hier mache und die verstehen alles, was ich auch hier vom Schmerzen habe und was ich hier nicht einfach leisten kann. Aber sie leiden darunter auch, dass sie auch lange Zeit nicht nach zu Hause sehen können. Aber unser Problem ist zwischen uns und unseren Kindern. Das ist jetzt zwischen unseren Kindern und unseren Eltern, dass wir nicht mehr, ich kann nicht sagen, dass ich deutsch geworden bin. Ich habe schon ein deutsches Programm bekommen, aber trotzdem ist unsere Kultur und unsere arabische Morale immer im Herzen. Und wir akzeptieren das, auch wenn wir mit unseren Eltern sprechen und wir halten an die Regeln. Aber unsere Kinder, zum Beispiel sagt mein Sohn jetzt schon zehn Jahre in Deutschland und er war vier Jahre, als wir hierher gekommen sind. Und es ist viele Sachen zwischen diesen beiden Kulturen sehr schwer zu erklären als Mutti. Und Vater auch und von Kindern auch sehr schwer zu verstehen, was ich meine, wenn ich sage, jetzt musst du das und das und das machen oder wie die neue Generation denkt und wie wir denken, es ist schwer. Zum Beispiel vom Heimweh, mein kleiner Sohn, er telefoniert mit dem Oma und Oma, aber er hat den Gedanken, nicht so Heimweh wie ich, er hatte dort kein Elternhaus. Er sagt, wir sind hier in Freiheit, in Sicherheit, ich bin so glücklich in der Schule, auf der Straße. Mama, warum weinst du? Warum willst du wieder nach Syrien oder willst du nach Syrien in Urlaub gehen, obwohl dort Krieg ist? Er versteht nicht, trotzdem bleibt dort mein Zuhause. Und er sagt, Deutschland ist unser Land und Dresden ist unsere Heimatstadt. Und ich bin auch glücklich als Mutti, dass meine Kinder diesen Schritt geschafft haben, um eine neue Stadt zu finden. Dass es für sie leichter ist auf die Art und Weise. Natürlich, weil ich bin auch glücklich, dass ich eine neue Heimat hier gefunden habe. Aber es zieht trotzdem so ein Riss durch euch, also zwischen deinen Kindern und dir wird immer dieser Riss sein. Ja, aber das kann man eigentlich nicht einfach lösen. Wir als Eltern müssen akzeptieren, dass unsere Kinder diese Chance geben, um hier glücklich zu leben. Dass unsere Schmerzen ein bisschen größer werden. Aber ich will auch nicht, dass meine Kinder meinen Schmerzen irgendwie sozusagen dran werden. Ich weiß nicht, wie das auf den Durchbruch wirkt. Ich denke das mal in eine andere Richtung. Du hast ja jetzt schon ganz schön viele Jahre in Dresden verbracht. Was sind vielleicht so Sachen in Dresden, wo du sagst, das will ich nicht mehr müssen, das finde ich schön. Das bereichert mein Leben. Viele Sachen zum Beispiel. Die Leute jetzt diskutieren untereinander. Dresden ist manchmal, jetzt fange ich an mit positiven Sachen. Dresden ist eine historische Stadt, ein schöner Ort, wo wir gehen können. Wir haben Schwierigkeiten, aber trotzdem haben wir es als arabische Community auch geschafft, Arbeit zu finden. Viele Beratungssteller arbeiten für uns. Von dieser Demokratie und von dieser Sicherheit würde ich sagen, hier in Dresden finde ich es toll. Ich sage immer, in unseren Ländern habe ich auch Heimweh. Aber ich wünsche mir nicht das Leben, das meine Schwester in Syrien erlebt. Kein Strom, kein Internet, kein Essen manchmal. Und dass ich kein Foto manchmal machen kann und schicken kann. Dass die Kinder, die dort gucken und die haben kein Schokolade zum Beispiel. Oder etwas, dass sie traurig sind. Ich wünsche mir, dass wir von Dresden und von Deutschland auch viele schöne Sachen in unsere Länder nehmen können. Dass unsere arabische Welt zum Frieden kommt. Ohne diese Armut und ohne diese Schwierigkeit zu leben. Die Kinder meiner Schwester haben auch die gleiche Chance zu leben wie meine Kinder hier. Aber nicht alle können hierher kommen. Was wir hier von tollen Sachen bekommen, ist schwierig. Wie macht ihr das eigentlich bei so wichtigen Feiertagen, die eigentlich die ganze Familie angehen? Macht ihr dann so eine Videokonferenz oder telefoniert ihr? Wie kommt ihr an Tagen, an denen man sonst in deiner Heimat zusammen wäre? Und was für Feiertage wären das? Unser wichtigstes Feiertag ist der Opferfest. Zum Beispiel an diesem Tag, obwohl ich in Deutschland bin und hier keine große Familie habe. Trotzdem würde ich an diesem Tag einen großen Tisch vorbereiten. Oder sozusagen einen Kekse backen und einen arabischen Kaffee kochen. An diesem Tag rufe ich meine Eltern und wir machen auch Videocalls zusammen. Man versucht an diesen Feiertagen einfach immer mit Eltern und Cousinen in Kontakt zu bleiben. Wir machen auch hier unsere Community als Gruppe. An diesem Tag treffen wir uns in einem Restaurant und wir frühstücken zusammen. Wir essen Süßigkeiten und wir gratulieren einander. Das ist für uns zum Beispiel wichtig als Drusen. Drusen sind wir so eine Gruppe von Islam. Zum Beispiel gibt es im Islam dieses Zuckerfest. Alle gehen in die Moschee und beten. Wenn du auch Freunde besuchst, bekommst du so riesige Süßigkeiten. Wir haben viele Christen, die Weihnachten feiern. Sie machen auch Weihnachten. Wir sind eigentlich offen. Wir sind Menschen. Du hattest noch einen Musikwunsch. Und zwar war das Anabaschak mit Mayada El Hennawi. Ja. Kannst du dazu noch etwas sagen? Das ist ein Lied, das so bekannt ist. Als Lieblingslied. Das ist sehr besonders für mich. Ich habe gedacht, dass wir unbedingt mit Liebe weiterleben sollen. Okay. Dann danke ich dir für das Gespräch. Es war sehr interessant, sehr spannend und aufschlussreich. Danke. Ich wünsche dir und deiner gesamten Familie in allen Winkeln, wo sie auch verstreut sind, nur das Allerbeste. Danke. Viel Glück und Erfolg bei allem, was du anpackst. Dankeschön. Rundfunkkombinat Sachsen. Ihr hört Colorado, das freie Radio für Dresden mit Jens und Gästen. Bei mir sind jetzt Ouad, Amad und Nabil. Hallo erstmal. Hallo. Du kommst ursprünglich auch aus Syrien, oder? Ja, genau. Das ist mein Heimatland. Und jetzt führst du ein Doppelleben zwischen Leipzig und Dresden. Ja, genau. Ich wohne zwischen Leipzig und Dresden. In Leipzig ist meine Hauptwohnung, wo mein Mann auch wohnt. Ich bin Studentin an der HTW Dresden und ich arbeite auch in Dresden. Man, oh man. Ganz schön busy Leben. Ja, genau. Ich habe jetzt zwei Heimatstädte. Die erste ist in Syrien und die zweite ist jetzt in Deutschland. Das ist Leipzig. Und Dresden auch. Aber meine Heimatstadt in Deutschland ist eigentlich Leipzig. Amad, du wohnst auch in Dresden jetzt, oder? Ja, du hast recht. Ich komme aus dem Libanon. Ich bin Palästinenser. Wir hatten am Anfang auch ein Lied gespielt aus Libanon. Da ging es viel um die Tannenwälder. In Libanon gibt es viele Tannen, also Nadelbäume. Das ist ja auch die Flagge vermuten. Ja, das ist die einzige Flagge in dem Wald, die eine Bäume hat. Du hast recht. Genau. Am meisten der Singer sind nach Libanon eingekommen. Auch aus verschiedenen Ländern, aus Syrien, aus Palästina. Früher sind viele Singer nach Ägypten gegangen. Aber später nach dem Libanon. Auch wenn du Musik hörst, egal ob Syrien, Ägypten, Brasilien oder ein anderer, es kann sein, dass er in Libanon war. Er hat das zum ersten Mal gesehen. Naby, wo fühlst du dich am meisten zu Hause? Ich glaube, dass Dresden hier die beste ist. Dresden ist das, was du jetzt schon als dein Zuhause bezeichnen würdest. Gibt es für dich einen Unterschied zwischen Zuhause und Heimat? Ich komme auch aus Libanon. Ich bin Palästinenser. Es gibt viele verschiedene Sachen zwischen den beiden Ländern. Natürlich ist es hier so kalt. Wir haben auch vier Stationen in Libanon und Palästina. Ein Wort, das heute auch während unseres Workshops gefallen ist, war manchmal Heimweh. Wat, was ist Heimweh für dich als Gefühl? Hast du sowas? Ja, natürlich, aber nicht wie die meisten arabischen Menschen hier. Warum? Weil als ich nach Deutschland gekommen bin, hatte ich ein Studentenvisum. Das bedeutet, meine Stadt ist nicht kaputt. Ich habe niemanden aus meiner Familie verloren. Und ich konnte meine Familie jeden Sommer als Urlaub immer besuchen. Aber ja, ich hoffe, dass ich in Zukunft richtig in Deutschland meine Traumarbeit, kann man sagen, finden. Und dann meine Familie mehr besuchen als Besucher mit Visum von einem Monat. Das reicht. Das tut mir gar nicht weh. Ich habe mal eine Definition von Heimweh gelesen. Da war Heimweh beschrieben als eine Sehnsucht nach einem Ort, den es im jetzigen Leben nicht mehr gibt oder so, wie man sich daran erinnert, nie gegeben hat. Ja, genau. Ich fände das auch. Aber ja, ich könnte sagen, etwas tut mir weh. Elbisch zu sein, etwas tut mir weh. Aber warum? Letzte Woche habe ich mit einem Kommilitonen zusammengesprochen und habe gesagt, ich habe ein Gefühl, dass ich nicht zu meinem Heimatland Syrien gehöre und ich nicht zu Deutschland gehöre. Ich bin dazwischen. Ich weiß nicht, wo ich jetzt bin. Ich konnte keine richtige Definition geben. Wer ist was? Nein, es ist richtig schwer. Was macht das mit dir? Es ist nicht extrem schwer, hier zu integrieren. Was meine ich mit integrieren? Wenn ich eigentlich zu sage, ich konnte hier integrieren oder es ist richtig schwer, um eine Antwort zu finden. Aber bei mir ist es nicht so schlimm, weil ich konnte Freundschaft in Deutschland finden und auch in Syrien. Und auf jeden Fall, wenn jemand fragt, wie mein Gefühl ist, wenn man Arbeit in diesem Land hat, wenn man Traum und Freundschaft hat, das bedeutet, man kann die positive Seite sehen. Ich meine, die Menschen hier sind nicht einfach offen. Viele sind nicht einfach offen. Sie haben auch eine Meinung, was die arabische Frau ist und das ist in der meisten Zeit nicht richtig. Und viele, nicht alle auf jeden Fall, aber viele geben der Frau, der arabischen Frau meine ich, keine Chance zu sagen, was ihre Meinung ist. Was denkst du, Ahmad? Sie sagen, arabische Frau, dann ist das und das und das. Sie macht das, das ist verboten, fertig. Sie geben der Frau nicht die richtige Chance, die Meinung zu geben. Du hast recht. Es gibt 22 arabische Länder. Und es gibt ein paar Länder wie Libanon, Syrien, Jordanien und Palästina, die sind mehr mediterrane. Die Kultur ist mediterrane. Sie haben eine total andere Kultur als Katar oder Saudi-Arabien oder so. Dort hat es eine Kultur und wir haben unsere Kultur. Und haben immer, dass es die Leute hier, ich will das nicht allgemein sagen, aber am meisten haben sie arabische Leute recherchiert und denken, jeder Person spricht arabisch, hat die gleiche Kultur und so. Aber jeder Land hat eine einzige Kultur. Und auch manchmal in dem gleichen Land haben wir zum Beispiel, die Leute in den Küsten haben eine andere Tradition, andere Essen wie die Leute auf den Bergen oder so. Auf dem gleichen Land. Das ist, wenn jemand das macht, das ist allgemein, das finde ich ein bisschen unfair. Unfair. Ja, du hast recht. Ich finde das auch verletzend, oder? Ich stelle mir das auch so respektlos vor. Als würde ich nicht für voll genommen werden als Mensch. Wenn ich so abgestempelt werde als hier die Araberin, der Araber, irgendwie so. Und fertig. Eigentlich letzten Sommer habe ich mit meinen Nachbarn in diesem Punkt genau diskutiert. Und habe gesagt, Deutschland ist mehr als doppelt so groß wie Syrien. In der Fläche, meine ich. Wie viel Quadratkilometer es ist. Aber Deutschland, die Gesellschaft in verschiedenen Städten ist richtig ähnlich. Kann man sagen. Nicht ein großer Unterschied mit der Meinung zum Beispiel. Aber in Syrien ist es richtig. Oder nicht nur Syrien, auch Heimatland von Ahmad. Libanon. Libanon ist noch kleiner als Syrien. In der Fläche. Und in diesem Land kann man bemerken, wie viele Unterschiede es gibt in der Gesellschaft. Was wir meinen, ich oder Ahmad, wir haben die gleiche Meinung in diesem Punkt. Die Menschen sind nicht richtig wie wir. Sie sind nicht schlimm oder falsch. Nein. Wir meinen, es gibt richtig einen großen Unterschied zwischen der Gesellschaft von Stadt nach Stadt. Z.B. zwischen Leipzig und Dresden. Der Unterschied ist nicht groß. Es gibt schon einen. Zwischen Leipzig und Dresden. Aber ich meine, kann man das nicht einfach aus dem ersten Blick bemerken. Vielleicht kann es sein. Als ausländische Frau könnte ich diese Meinung geben. Aber in meinem Heimatland, wenn ich meine Heimatstadt als Beispiel nehme. Und unsere Hauptstadt. Es gibt richtig einen Unterschied in der Meinung der Gesellschaft. In vielen kleinen Details kann man das einfach bemerken. Ehrlich gesagt gibt es vier kulturellen Gruppen in dem arabischen Land. Die Gruppen sind Libanon, Palästina, Kurdanien und Syrien. Das ist eine Gruppe. Die andere Gruppe ist die Golf, die arabische Peninsula. Und die dritte ist die Nordafrika. Das sind Marokko, Tunesien, Libyen. Das ist eine andere Kultur. Das ist die arabische Kultur auf Nordafrika. Und es gibt eine sehr alte Kultur. Das ist die ägyptische Kultur. Und sie sprechen verschiedene arabische Sprachen. Verschiedene arabische Akzente. Und wenn eine arabische Person von Syrien zum Beispiel geht zu Marokko. Vielleicht versteht er nicht, was die Leute in der Zwischenzeit sprechen. Wenn ein Marokkaner aus Tunesien zu Libanon geht. Vielleicht verstehen die Leute das nicht. Das ist schwerer als hier in Bayern. Also gibt es vier Gruppen, vier arabische Kulturen. Und das reicht. Das bedeutet, sie sind eine reiche Kultur. Also es gibt einige Bindeglieder, aber auch etliche Trennlinien. Variation. Variety is the spice of life. Sie sprechen auch arabisch. Aber manchmal sprechen sie auch Straßenarabisch. Und dieses Straßenarabisch. Manchmal spreche ich etwas Gutes zu jemandem. Aber zum Beispiel in Marokko oder so. Das ist eine Beleidigung. Das muss man nicht sagen. Manchmal hören wir komische Sachen. Was meinst du dann? Ich meine etwas Gutes. Aber ich verstehe das etwas anders. In der gleichen Sprache. Aber das ist, wenn wir die Straßensprache oder die Landssprache nutzen. Aber wenn wir die Hocharabisch nutzen. Nein, wir verstehen uns sehr klar. Ja, klassisch arabisch. Ja, genau. Also es ist einfach auch eine schöne Lingua Franca. Also eine Verkehrssprache, mit der man einfach durch weite Teile der Welt problemlos kommt. Oder problemarm. Mit wenig Problemen. Also ich finde das schon faszinierend. Also die arabische Welt und die Sprachkultur. Dass es einfach ganz viele Türen aufmacht. Wenn man Arabisch kann, stehen einem einfach so viele Türen offen gleich. Und man hat so Anknüpfungspunkte. Ich wollte noch auf ein anderes Thema zu sprechen kommen. Freundschaften. Wie ist das für euch hier? Habt ihr schnell Leute gefunden, denen ihr euer Herz öffnen konntet? Wo ihr sagen könnt, das ist meine beste Freundin oder mein bester Freund. Der Person vertraue ich das an, was mich bewegt? Naja, mit dem Vertrauen. Das mit mir persönlich nimmt mit mir viel Zeit. Das zu haben. Aber ich bin sozial. Ich kann mit jeder sprechen. Und ich habe Lust mit jeder zu sein und zu sprechen. Und verschiedene Themen. Das ist so. Mit Vertrauen, das nimmt mit mir viel Zeit. Freunde, ich habe hier Leute gefunden, die nett und freundlich sind. Und so und so und so. Aber wie ich das gesagt habe, das braucht viel Zeit für mich persönlich. Und am meisten sind Araber aus Syrien. Und so drei sind. Einer aus dem Libanon. Und einer aus dem Libanon. Und zwei aus Syrien. Und ich meine das, ich glaube das, wegen der Sprache. Ich habe mehrere Leute kennengelernt. Von verschiedenen Ländern. Aus Frankreich, Spanien und so. Aber mehr Vertrauen mit dem Araber. Weil ich glaube, dass es mit der Sprache. Ja, Englisch. Manchmal Englisch denken oder so. Das läuft. Gleicher Wille. Hoag, wie ist es für dich? Hast du hier eine beste Freundin oder einen besten Freund? Egal woher die herkommen? Es gibt richtig einen Unterschied zwischen den deutschen Menschen und den arabischen Menschen. Sie sind gar nicht ähnlich. Aber man kann immer etwas schön zwischen uns finden. Oder das Gefühl ist immer gleich. Ich meine Liebe oder Vertrauen. Das kommt nicht einfach. Besonders wenn man über 30 Jahre alt ist. Wie ich. Aber es ist nicht einfach. Wenn ich jetzt in meinem Heimatland bin. In einer neuen Stadt. Und ich muss eine Freundschaft finden. Es ist schwer. Nicht wie als ich 20 Jahre alt war. Das ist zuerst. Und auch, ich muss sagen, das ist nicht unser Land. Wir sollen den ersten Schritt nehmen. Um eine Freundschaft zu finden. Wir sollen den ersten und vielleicht auch den zweiten Schritt nehmen. Bei mir habe ich eine Freundschaft in Leipzig. Sie ist meine Nachbarin. Sie war eine Englischlehrerin. Und sie ist jetzt im Rente. Und wir haben uns vertraut. Und das richtige, feste und schöne Gefühl, dass wir zusammen sind. Das klingt gut. Aber ich soll euch sagen, das ist selten passiert. Ich habe mich mit dieser Freundin in einem Lebensmittelladen getroffen. Ich muss schon nicht den Namen von dem Lebensmittelladen nennen. Das ist nicht eine Werbung. Aber wir haben uns in einem Laden getroffen. Und einfach aus dem ersten Blick. Wie heißt du? Und du? Quatschen. Und dann einmal, zweimal. Die deutschen Menschen brauchen ein bisschen Zeit. Es ist nicht einfach. Das erste Mal treffen und dann nach einer Woche zusammen in der Wohnung. Das braucht Zeit. Aber mit meinen Freunden oder Nachbarn, Christiana, das dauert nicht viel. Das ist aber ein schönes Kompliment, oder? Ja, das ist richtig. Ich habe richtig Glück. Aber soll man sagen, das braucht Zeit? Das Problem bei der Freundschaft ist, man braucht Zeit, um mit Menschen zu treffen. Die meisten Menschen hier, sie arbeiten. Vollzeit oder Teilzeit und noch studieren. Wann hat man Zeit, eine Freundschaft zu finden? Das ist richtig schwer. Aber wenn man 20 Jahre alt ist, man hat einfach viel Zeit in den Neustart spazieren gehen. Aber bei uns ist es noch schwieriger. Und man ist noch offener anderen Menschen gegenüber. Ich weiß, dass du einen sehr großen Freundeskreis hast. Hast du auch jemanden, wo du sagst, das ist mein engster Freund, meine engste Freundin, dem ich mein Herz ausschütte, wenn ich Probleme habe? Ich möchte kommentieren über die Freundschaft zwischen Wad und Christina. Das ist eine Freundschaft auf den ersten Augenblick. Eigentlich soll ich sagen, das ist nicht auf den ersten Augenblick. Aber Christiana, man kann sagen, sie hat eine Social Intelligence. Und sie kann richtig die Menschen gut lesen, die einen scannen. Und dann hat sie bemerkt, dass sie ein Christes ähnlich ist. Ja, das ist unser Problem. Mein Mann ist mehr als 60 Jahre alt. Er hat einen Scanner. Und das ist vielleicht ein Obstakel, eine Schwierigkeit, um neue Freunde zu finden. Wie sie gesagt hat, 20 Jahre, 60 Jahre, noch ist es einfacher, wenn du 20 Jahre alt bist. Mein Mann spricht zu viel und bemerkt nicht so viel. Aber wenn du mehr als 60 Jahre alt bist, dann bemerkst du so viele Sachen. Dein Scanner, deine Standards zum Beispiel. Und Freundschaft bedeutet viel mehr als Familie manchmal. Weil Familie, wenn du 60 bist, ist ein bisschen sehr verbunden. Und dann zu einem Freund zu bringen, zu dieser Familie, ist auch schwer. Trotzdem, ich glaube, dass die Leute hier den gleichen Interesse haben wie wir. Die Leute, gleich wie wir zum Beispiel. So viel zu sprechen, so viel Common Sense und Common Interest. Und man kann hier so viele Freunde machen. Ich habe in den letzten 5 Jahren Freunde auf 13, dass ich stolz bin. Ich denke, es hängt davon ab, wie verantwortlich die Menschen sind. Wenn es zwischen 10, 20, 25, 30, 30 und 40 ist. Jeder Strich in deinem Leben hat eine andere Verantwortung. Am Anfang mit der Familie, dann später mit den Freunden, dann später mit den Kindern. Das hängt davon ab, wie verantwortlich diese Person ist. Manchmal, ich erinnere mich, viele Leute waren sehr nah und sehr freundlich von mir. Und wir hatten eine sehr gute Beziehung. Ich schaue jetzt, seit einem Jahr oder weniger oder mehr, wir haben kein Hallo geschrieben oder so. Aber trotzdem, wenn wir uns treffen, wir sprechen zusammen, wie genau wir uns gestern getroffen haben. Das ist Stress. Man hat viel Stress. Die deutschen Menschen haben jetzt Stress. Was passiert noch mit den ausländischen Menschen? Wir arbeiten noch, wir haben noch Stress wegen unserem Heimatland. Was passiert in unserem Heimatland? Wir sehen nicht nur die Nachrichten in Deutschland, sondern auch die Nachrichten in unserem Heimatland. Wir werden alle traurig. Ja, deswegen ist es richtig, Stress ist, ich denke, das große Problem in unserem Leben. Nicht nur als neue Menschen in dieser Gesellschaft, sondern auch für die Deutschen. Ja, wir leben in gleicher Villa. Ich habe zum Beispiel Freunde, wir haben immer getroffen und so. Jetzt zum Beispiel habe ich ein Baby. So habe ich ein total anderes Interesse. Wenn ich will gehen oder so. Manchmal so geht es, ich meine. Das ist besser für diese Leute, für diese Freunde. Dann wenn ich mich mit jemandem treffe, der auch ein Baby hat, nicht mit mir oder so. Aber wenn die Freundschaft richtig stark und fest ist, dann treffen sie immer. Aber das ist seltsam passiert. Ja, aber ich meine, im Allgemeinen ist es so leicht. Ja, wir kommen jetzt langsam schon zum Ende. Wir haben jetzt wirklich eine halbe Stunde gesprochen über Heimat, Heimweh, Zuhause sein und Freundschaften. Ich fand das sehr bereichernd, weil das einfach auch so Themen sind, die man oft als selbstverständlich betrachtet, aber die eigentlich was ganz Besonderes sind und über die man sich nie die Zeit nimmt, so lange auszutauschen. Deswegen fand ich die letzten 30 Minuten mit euch sehr bereichernd und schön. Danke. Sehr gerne. Bei mir im Studio waren Nabil, man kennt ihn vom Elbe Magazin, Ouad und Ahmad. Was immer eure nächsten Ziele sind, ich drücke euch die Daumen dafür, dass das alles klappt. Ich wünsche euch viel Erfolg bei allem und viele enge, nette Menschen um euch herum, die ihr auch als Freunde bezeichnen würdet.

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