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Die Anderen mit Gottes Augen sehen

Die Anderen mit Gottes Augen sehen

00:00-31:38

Jakobus 2,1-13 2. Mose 33,15-23 2. Mose 34,4-8 Eine Predigt von Michael Jungwirth

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Ich habe dem Thema für heute die Überschrift gegeben: Den Anderen mit Gottes Augen sehen. Das würde ich mal sagen, guckt mal kurz nach links und rechts, so unbemerkt, und denkt dabei, Gott guckt mich an, also ich werde von Gott angeguckt, und wie sieht mich Gott? So sollen wir einander betrachten. Das ist die Botschaft für heute Morgen von Jakobus, wir sollen den anderen mit Gottes Augen sehen. Ich lese aus dem Jakobusbrief aus dem zweiten Kapitel die ersten 13 Verse. Jakobus Kapitel 2 von 1 bis 13. Meine Brüder, haltet den Glauben an Jesus den Messias, unseren herrlichen Herrn, frei von jeder Parteilichkeit. Nehmen wir an, es kommt ein Mann in eure Versammlung, der goldene Ringe an den Fingern hat und teure Sachen trägt, und dann kommt ein Armer in schmutzige Kleidung herein. Und ihr wendet euch dem gut gekleideten Mann zu und sagt, hier ist ein schöner Platz für dich. Zu dem Armen aber sagt ihr, du kannst dort stehen bleiben, oder setz dich hier an meine Fußstäbel. Seid ihr da nicht in Widerspruch mit euch selbst geraten und zu Richtern mit bösen Hintergedanken geworden? Hört zu, meine lieben Brüder, Gott hat Gott nicht gerade die, die in den Augen der Welt arm sind, ausgewählt, reich in Glauben und Erben jenes Reiches zu sein, das er denen versprochen hat, die ihn lieben. Aber ihr habt den Armen zurückgesetzt. Sind es nicht gerade die Reichen, die euch tyrannisieren? Ziehen nicht sie euch vor die Gerichte? Sind nicht sie es, die den guten Namen dessen, dem ihr gehört, in Verruf bringen? Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz in der Schrift erfüllt, liebt einen Nächsten wie dich selbst, dann tut ihr recht. Wenn ihr aber bestimmte Menschen bevorzugt, dann begebt ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt. Denn wer das ganze Gesetz hält, aber in einem Punkt dagegen verstößt, der ist am ganzen Gesetz schuldig geworden. Denn der, der gesagt hat, du sollst die Ehe nicht brechen, hat doch gesagt, du sollst nicht morden. Wenn du nun keinen Ehebuch begebst, aber jemanden umbringst, dann hast du das Gesetz übertreten. Redet und handelt als Menschen, die im Begriff stehen, durch das Gesetz der Freiheit gerichtet zu werden. Denn das Gericht wird erbarmungslos mit dem Verfahren, der kein Erbarmen gezeigt hat. Barmherzigkeit aber ist dem Gericht überlegen. Wir könnten jetzt meinen, ach das ist ja bei uns so ganz anders. Vielleicht sind das andere Kulturen und ich kenne zwar in Afrika ein paar Wochen und in Indien auch ein paar Wochen und da sind die Kulturen ganz anders. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz bei den Menschen, dass man bestimmte Menschen erniedrigen darf. Aber Jakobus spricht hier zu Christen. Jakobus spricht hier zu einer Gemeinde, denn wahrscheinlich war es damals in der Situation so, es kannte bestimmte Gemeinden, bei denen ist das so vorgekommen, dass die Menschen gedemütigt haben. Indem sie gesehen haben, wer ist schön gekleidet, wer hat die Ringe. Wir praktizieren es ja nicht mit vielen Ringen oder auch Armringe, was auch immer damals in der Kultur getragen wurde. Aber ich weiß es ja, wie oft wir uns als junge Menschen unterhalten haben, wer welches Auto fährt. Jetzt interessiert es mich nicht mehr so. Ich möchte einen guten Motor haben, starke Karosse, aber die Schönheit des Autos, schön poliert oder Motorrad schön poliert. Aber vielleicht haben wir andere Vergleiche. Aber darum geht es noch nicht einmal dem Jakobus, ob jemand arm oder reich ist. Jakobus springt dann über uns und sagt, wenn ihr jemanden bewertet, dann tut ihr Unrecht. Wenn ihr jemanden bewertet, denn es könnte sein, dass diese Person in Gottes Augen eine andere Person ist. Wie du meinst. Wenn jemand immer schön angezogen ist und ich habe Menschen, die ich kenne und ich kenne ihre Seele, innerlich sind sie zermürbt und sind kaputt. Aber nach außen hin wollen sie auf keinen Fall, dass das gesehen wird. Das ist doch nicht unsere Sache. Ich muss ja nicht wissen, wem es immer wann wie geht. Aber im Jakobus geht es hier darum, seid vorsichtig, wenn ihr einen Menschen seht, der über ihn denkt. Ich habe eine kurze Botschaft gelesen in diesen Tagen und ich habe gedacht, ich kann es so nicht wieder bringen, es hat mein Herz berührt, was der Pastor Olaf Seger geschrieben hat. Ich möchte es vorlesen, nur ein kurzer Abschnitt. Wenn ich mit anderen Menschen zusammenkomme, dann gibt es da sympathischere und weniger sympathische Typen. Es gibt hübsche und weniger hübsche, Angesehene und Verachtete. Manche Menschen sind mir auch gleichgültig, da brauche ich keine leeren Kontakte. Wieder andere finde ich interessant und attraktiv. Meistens kann ich nicht einmal sagen, warum das so ist. Und dann stufe ich die Menschen ein, versehe sie mit einem Plus- oder Minuszeichen. Früher dachte ich, dass Gott es genauso macht, dass er ein Konto führt über wenige gute Taten, zum Beispiel Gott, der himmlische Kontoverwalter. Dann würde am Ende ein gesichertes Urteil über jeden von uns herauskommen. Ich glaube das mittlerweile nicht mehr. Ich glaube, dass Gottes Herz so groß ist, dass er keinen fallen lassen möchte, auch wenn er sich noch so verkorkst, durchs Leben schlägt. Ich könnte mir denken, dass er jedem Menschen immer wieder Zeichen und Hilfestellungen gibt, die auch seine Gnade und Freude an uns aufmerksam machen. Früher hat man geglaubt, dass Erfolg solche Zeichen sind, dass Wohlstand oder Zufriedenheit verdiente Geschenke sind, die Gottes Einverständnis zu unserem Tun und Lassen signalisieren. Auch das erscheint mir zweifelhaft und gar nicht logisch. Es gibt keine Verdienstmedaillen oder Pokale mit denen Gott unser Leben auszeichnet und mit denen er uns über andere, weniger erfolgreiche erhebt. Es ist kein Ansehen der Person von Gott, schreibt der Apostel Paulus in Römer 2,11. In einem meiner Gottesdienste stand einmal ein alter, etwas schmutziger Mann neben der Eingangstür. Und ich dachte, naja, wieder solch ein Penner, der nachher um Geld betteln wird, wenn die Kollekte gezählt ist. Es war ein Abendmahlgottesdienst und der schmutzige Mann kam auch nach vorn. Ich ahnte schon, dass viele Gottesdienstteilnehmer seine Nähe meiden würden, weil sie nicht mit ihm aus einem Becher trinken wollten. All diese Gedanken gingen mir durch den Kopf. Und dann reichte ich nach dem Empfang des Brotes den Kelcher um. Als der alte Mann an der Reihe war, nahm er plötzlich zärtlich meine Hand und flüsterte mir zu. Der Herr segne sie für ihre schwere Aufgabe. Ich war wie vom Donner gerührt. Da sprach mir ein Mann den Segen Gottes zu, von dem ich das nie erwartet hätte. Überhaupt, sonst war ich ja immer derjenige, der ein Segenswort beim Abendmahl sprach. Jetzt war es umgekehrt und ich war der Empfangende. Gesegnet von einem alten, schmutzigen Mann. Da waren mir meine ganzen Bedenken plötzlich unendlich peinlich. Ich wusste mit einem Mal ziemlich genau, was da gemeint war mit der Zusicherung, dass es vor Gott kein ansehender Person gibt. Und mir fiel noch etwas ein. Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an. Lassen wir uns von ihm die Augen öffnen. Vielleicht haben wir ähnliche Situationen erlebt, wo wir Menschen falsch eingestuft haben. Sie waren nicht die Person, die ich gedacht habe. Und jetzt sagt Jakobus, ihr sollt nicht urteilen. Ihr könnt die Person ansehen, aber ihr sollt sie mit Gottes Augen sehen. Wie kann ich jemanden mit Gottes Augen sehen? Es gibt nur einen Weg, eine Möglichkeit. Wenn ich weiß, wer Gott ist, wenn ich weiß, wie Gott denkt und wenn ich weiß, wie Gott fühlt. Ich muss Gott so gut kennen, damit ich jemanden mit seinen Augen sehen kann. Ich habe beim Lesen dieses Textes auch daran gedacht, über Jonah. Der hatte ein riesen Problem, als Gott ihn schickte, der Stadt Nineveh das Evangelium zu verkündigen, auf das die Buße tun. Und Jonah hatte in seinem Herzen seine Gedanken über diese Menschen. Er wusste, das sind schlechte Menschen. Er wusste, dass in dieser Stadt so viel Unrecht getan wurde und die Menschen so gelitten haben unter diesem Unrecht. Aber Gott hat sie ja auch gesehen und Jonah hat es auch gesehen. Und jetzt sagt Gott zu Jonah, geh nach Nineveh und verkündige ihnen das, was ich dir sagen werde. Sag ihnen, in 40 Tagen wird diese Stadt untergehen. Und das war jetzt klar das Herz Gottes. Er wollte sie gewinnen und Jonah hat das unmissverständlich verstanden. Jonah hatte verstanden, dass Gott diese Stadt gewinnen wird. Was wäre, wenn Gott uns schickt zu einem Dorf oder zu einer Stadt oder zu einer einzelnen Person. Wir machen uns natürlich Gedanken, wie reagiert unser Nachbar, wie reagiert unser Mitmenschen, der Arbeitskollege. Und diese Gedanken können uns entweder noch mehr Eifer einflößen, dass wir motiviert sind. Wir denken, jetzt bete ich, vielleicht faste ich auch. Aber ich will die Botschaft diesen Menschen weitergeben. Ich will, dass diese Menschen reich wird. Oder ich zögere, bin ängstlich, wer weiß wie es ausgeht. Lass uns lesen die paar Verben aus Jonah, aus dem vierten Kapitel, aus dem Buch Jonah, Kapitel 4, Absatz 1. Jonah ärgerte sich sehr darüber, voller Zorn betete er zu Yahweh. Ach Yahweh, genau das habe ich mir gedacht, als ich noch zu Hause war. Deshalb wollte ich ja nach Tarchis fliehen. Ich wusste doch, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist. Dass du große Geduld hast und deine Güte keine Grenzen kennt. Und dass du einer bist, dem das angedrohte Unheil leid tut. Ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist. Und ich wollte nicht, dass du an meinen Mitmenschen Barmherzigkeit liebst. Ich glaube, das ist nicht so weit weg gegriffen. Wenn wir unser Leben zurückdenken, dann finden wir bestimmt Phasen, wo wir uns nicht mitfreuen konnten über Gottes Barmherzigkeit. Aber Gott liebt die Menschen. Johannes 3, Vers 16, so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, seinen einzigen Sohn gab, auf das jeder, der an ihn glaubt, nicht Verloren geht, sondern edles Leben hat. Das ist Gottes Herz. Er möchte, dass jeder gerettet wird. Was macht es mit mir? Im Jakobusbrief haben wir ja gelesen, wir wurden aufgerufen barmherzig zu sein. Barmherzigkeit aber ist dem Gericht überlegen. Es gibt ganz verschiedene Übersetzungen, die drücken es auch noch mal ein bisschen vielleicht besser aus. Barmherzigkeit ist dem Gericht überlegen. Ich war mal zu schnell gefahren in Deutschland und wurde dabei auch noch geblitzt, das ist nicht so gut. Aber jetzt war mein Führerschein auf der Kippe und dann tatsächlich. Ich war genau 40 zu viel und damals hat man mit 40 zu viel einen Monat den Führerschein entzogen. Dann bin ich zu einem Anwalt gegangen, von der ADAC hatte ich so einen Rechtsschutz und ich habe gesagt, ich möchte gerne Geld bezahlen, ich möchte gerne Führerschein nicht abgeben. Dann hat der Anwalt seinen Termin vereinbart beim Gericht und dann stand ich vor der Richterin und dann hat sie mir noch mal versucht zu erklären. Sie hat gesagt, Herr Judith, Sie haben keine Chance, ziehen Sie bitte Ihre Akte zurück, denn Sie werden die Anfechtung verlieren und Sie kriegen keine Last. Sie müssen wissen, in diesem Gebäude, hier ist Gericht, hier gibt es keine Gnade. Dann habe ich den Kopf gesenkt, habe mich schön bedankt und gesagt, okay, ich gebe den Führerschein im Monat ab. Habe ich den ganzen Weg von Wiesbaden bis nach Landau, eine Stunde lang Fahrt, habe ich gekämpft mit diesem Gedanken, wieso gibt es keine Gnade beim Gericht. Es gab keine Gnade. Sie haben keine Chance, nicht mit schönen Worten, nicht mit schöner Miene, mit gar nichts. Das ist eine Tat, hier ist das Gesetz und hier ist die Richterin. Und jetzt schreibt Jakobus, Barmherzigkeit ist stärker als das Gesetz und das Gericht. Und er hat sich hier angefühlt, wie er seinen Mitmenschen ansieht und beurteilt ihn falsch oder überhaupt. Man schätzt den anderen gering. Der macht sich zum Richter und wenn jemand auf nur den kleinsten Fehler begeht, dann soll er nicht denken, er kommt davon. Er hat ja nicht die Ehe gebrochen, er hat aber gemordet oder gestohlen oder hat gelogen oder hat begehrt oder was immer. Wenn wir in einem Punkt das Gesetz brechen, dann machen wir uns schuldig am Gesetz. Und das Gesetz kennt keine Gnade. Warum sollen wir dann Gnade üben, wenn wir selber nicht gegnadigt werden? Weil es Gotteswesen ist. Gotteswesen ist durch und durch Barmherzigkeit und Gnade. Und so sollen wir denken, so sollen wir fühlen, so sollen wir es wünschen unseren Mitmenschen. Ich habe auch noch an ein paar Wörter gedacht. Nahele hat es heute Morgen schon begonnen zu lesen. Danke, das hat sehr gut gepasst. Aus dem zweiten Buch Mose, 33 Kapitel. Ich lese von dort weiter, wo Nahele aufgehört hat. Ich lese das zweite Buch Mose, Kapitel 33 bis zum Schluss, Abwert 15 und dann im Kapitel 34, Abwert 6. Zweites Buch Mose, Kapitel 33, Abwert 15. Mose entgegnete, wenn du nicht mitgehst, dann bring uns Liebe nicht von hier weg. Woran soll man denn sonst erkennen, dass wir in deiner Gnade stehen, ich und dein Volk. Doch nur daran, dass du mit uns ziehst und uns dadurch vor allen anderen Völkern der Welt auszeichnest, mich und dein Volk. Jachwe erwiderte, auch diese Bitte werde ich dir erfüllen, wenn du stehst in meiner Wunsch und ich kenne dich genau. Mose sagt, ich ziehe von hier nicht weg mit deinem Volk, denn woran soll man erkennen, da sind ja alle anderen Völker. Es macht nur Sinn, wenn du in unserer Mitte bist, dass die anderen Menschen sehen, wie gnädig du mit uns umgehst, aber wie oft wir es gelernt haben, gnädig miteinander umzugehen. Und dann sagt der Herr, dann sagt Gott, du hast uns gefunden in meinen Augen. Ich kenne dich genau, ich weiß, wie du denkst, Mose. Ich weiß, wie du denkst und weil ich weiß, wie du denkst, hast du uns gefunden in meinen Augen. Ich kenne dich genau. Doch er bat ihn weiter, lass mich doch deine Herrlichkeit sehen, Mose. Mose hat einen großen Wunsch. Vater im Himmel, lass mich deine Herrlichkeit sehen. Er antwortete, ich selbst werde all meine Güte an dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich entscheide, wie ich gnädig bin und schenke meiner Warmen, wem ich will. Dann sagte er, du kannst mein Gesicht nicht sehen, denn kein Mensch, der mich sieht, bleibt am Leben. Der Herr sagte weiter, pass auf, hier auf dem Felsen ist ein Platz bei mir, da kannst du stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorüberzieht, werde ich dich in einen Felsbad stellen und meine Hand als Schutz über dich halten, bis ich vorüber bin. Dann werde ich meine Hand wegnehmen und du kannst mich von hinten sehen, aber mein Gesicht darf nicht gesehen werden. Gott geht auf die Wünsche dieses Mose ein. Wir haben die letzten Tage gehört, Mose war der demütigste Mann der Erde für die damalige Zeit. Er war in seinem Seelen so was von demütig. Und ich habe noch weiter gedacht, als gepredigt wurde Mose hätte sich ja ausrufen können als König. Mose hätte nicht mehr in seinem hohen Alter mit fast 120 Jahren einfach mit seinem Stab ganz langsam gehen, mühevoll. Er hätte sich tragen lassen können, wie das die Pharaonen gemacht haben, wie das die Könige gemacht haben. Dass acht starke Männer einfach den Mose tragen durch die Gegend. Auf seinen Befehlen war er ein richtig großer Mann. Aber er hat es nicht gemacht. Er hat nicht Gebrauch gemacht von dieser Ehre bei Menschen. Denn Gott hat ihn geehrt. Und wer von Gott geehrt wird, wer von Gott begnadigt ist, der ist nicht mehr angewiesen an die Ehre von Menschen. Und es gefällt Gott. Und Gott sagt, sie stehen ja nebeneinander, sie haben gesprochen. Und Gott sagt, stell dich hier auf diesen Felsvorsprung. Dann will er an dir vorbeigehen. Mose hat ihn nur gehört. Er war in der Wolkensäule. Gott war versteckt in der Wolkensäule. Aber er hat mit Mose von Angesicht zu Angesicht geredet. Und er sagt, Gott stell dich hier auf den Felsvorsprung. Ich ziehe vorüber und ich halte meine Hand vor deinem Gesicht, das mir ließ. Weil jeder, der mich sieht, muss sterben. Aber Tafsin, ich will es dir gewähren. Ich will auf deine Bitte eingehen. Und ich will es dir zeigen. Ich lese Jahresvers 4 weiter. So hieb Mose zwei Tafeln aus Stein zurecht wie die ersten. Am nächsten Morgen stand er früh auf und stieg mit den Tafeln in der Hand auf den Berg, wie Yahweh es ihm befohlen hatte. In einer Wolke kam Yahweh auf den Berg herab. Er stellte sich neben ihm und rief den Namen des Herrn aus. Er ging an Mose vorüber und rief, Yahweh, Yahweh, Gott barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte und Treue, der Gnade über tausende Generationen hin erweist, der Schuld vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, der die Schuld der Väter an den Kindern und Enkeln bis in die dritte und vierte Generation verfolgt. Sofort warf sich Mose auf die Erde und betete an. Wow, das bist du! Herr, das bist du! Gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte und Treue, der Gnade über tausende Generationen hin erweist, aber wenn es um Bestrafen geht, dann sagt er, dritte, vierte Glied, dann will er auch vergessen. Vielleicht nicht einmal das. Denn wir lesen in Petrus, Gott befreit uns von dem Wandel nach väterlicher Weise. Gott befreit uns, wenn einer aus meiner Familie, aus meiner Dynastie Trinksucht hatte oder sonst eine andere Sucht, Geldgier oder sonst eine andere Begierde hatte. Ich muss nicht in seine See gehen, denn Gott befreit uns durch Jesus Christus von dem Wandel nach väterlicher Weise. Aber jetzt haben wir einen Blick getan in Gottes Herz. Und Mose, was macht er? Er kniet nieder und betet Gott an. Deshalb, was ist unsere Haltung, wenn ich einem Menschen begegne, der mir nicht sympathisch ist, der mir nicht so, ja, nicht nach meinem Geschmack ist. Was ist aber, wenn Gott genau diese Person nicht mit meinen Augen sieht, sondern mit seinen Augen sieht. Der Pastor Olaf Weber hier hatte die Gedanken, es kann ja sein, Gott hat Gedanken des Friedens und selbst wenn einer dreckig herumläuft und Schwierigkeiten ist, Gott hat immer noch Gedanken, wie hole ich diese Person heraus. Gott hat niemals die Gedanken, seit Jesus Christus auf dieser Erde ist, hat niemals die Gedanken, wie kann ich diesen Personen ein Heim zahlen. Wenn diese Person mich so viele Jahre verachtet hat, wie kann ich ihm jetzt eins reinholen. Nein, Gott ist so anders. Wie kann ich dieser Person helfen. Und der größte Beweis ist unser Herr am Kreuz. Als der Herr Jesus am Kreuz hing, da schaute Herr Jesus über die Menge, über die Soldaten, über die Pharisäer, Schrittgelehrten und über ganz wenige Jünger. Johannes Petrus, ein paar Frauen waren noch dabei. Er schaut sie an und sagt, Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Das ist Gottes Herz. So sieht Gott mich an, so sieht Gott mich an und so sieht Gott aber auch unsere Mitmenschen an, die uns nicht behagen. So sieht Gott die Menschen an, die nicht nach unserem Geschmack leben oder sich anziehen oder auch tun oder auch reden. Ich bin ja auch mit Menschen in Verbindung und arbeite oft zusammen mit Menschen, die Gott nicht kennen. Und wehe, es läuft dann was schief. Siehste, da gibt es so rumänische Flüche, Ausdrücke. Sogar unsere Sachsen, früher noch in der Kommunistenzeit in Dobrindt, unsere Sachsen, wenn sie geflucht haben oder etwas geschimpft haben, haben sie rumänisch geschimpft. Das war so ganz okay, wenn man hatte so ein paar Sprüche. Siehste, das ist der Unterschied. Wenn mir etwas misslingt, dann werde ich erst mal ruhig. Dann schaue ich mir die Situation nochmal an. Wie kann ich es gut machen? Wie kann ich das reparieren? Und ich freue mich über so, ich habe nicht viele Zeugnisse, zumindest nicht viele an meine Ohren gekommen, aber als ich Angestellte hatte in Deutschland, in dem Fensterbaugeschäft, da haben wir Fenster verteilt auf der Baustelle. Und da fiel ein größeres Fenster um und war plötzlich kaputt. Da waren 500 DM auf einen Schlag weg. Das war ja schon ein Viertelmonatslohn. Aber wer bezahlt? Natürlich der Chef, auch wenn die Arbeiter das kaputt gemacht haben. Und dann sagte jemand zu mir, ich habe sie beobachtet, wie sie reagiert haben. Sie haben kein Tu gesagt, kein Ärger, die Scheiben zusammengelesen. Und ich hatte den Eindruck, ja, ok, ich wünsche noch mehr von dieser Natur. Möge Gott noch mehr gesehen werden. Und jeder hat ja seinen Bereich, wo er arbeitet. Wie reagierst du, wenn etwas schief läuft? Das ist wichtig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Beispiel schon mal hier erzählt habe, wo wir einen neuen T4 gekauft hatten, VW-Bus. Hat noch ziemlich gestrahlt und unsere älteste Tochter hatte frischen Führerschein, ist nach Heidelberg gefahren, hat sein Seminar. Ich war mit dabei. Und sie fragt, Papa, darf ich in die Stadt fahren mit ein paar Jugendlichen mit dem Bus? Ja, natürlich. Und beim Rausfahren aus dem Gemeindehof, fährte ich drack gegen die Wand. Und dann kam sie zu mir rein, ich war drin, nahm erzählen. Ich habe das Auto gegen die Wand gefahren, es ist verkeilt, ich kann noch nicht raus, jetzt kann es kommen. Bin rausgegangen und habe das Auto freigefahren und sind dann in die Stadt gefahren. Später haben die Jugendlichen in der Jugendgruppe gesagt, alle Augen waren auf dich gerichtet. Was machst du jetzt? Was wirst du der Tama sagen? Das war für mich nicht nur ein Haufen Blech, das ist ja nur ein Blechkasten. Es war am Anfang noch schön lackiert, aber es ist ja nur der erste Kratzer und der erste Blechschaden. Es ist ja nur ein bisschen Blech. Weil die Seele meines Tochters ist ja wertvoller. Jetzt sind wir ja zum Seminar gefahren, dass wir lernen, so zu denken, wie Gott denkt. Dass wir lernen, so zu fühlen, wie Gott fühlt. Und den anderen so zu beobachten. Und es hat mir auch gut getan als Mensch, wo die Jugendlichen später gesagt haben, kein Schimpfwort, kein böser Blick, es war alles so normal. Ich habe gesagt, ja Freunde, das ist für mich das Material. Es ist alles vergänglich. Und heute, ich möchte gar nicht nach Ukraine gehen, wo Menschen kaputt machen. Sondern wenn Gott ein Erdbeben schickt, oder zwei in einer Woche, zwei, drei, vier Erdbeben, oder dann noch ein Tsunami kommt, alles kaputt macht, was Menschen auf die Beine gestellt haben, mühevoll. Wie sehen wir damit, was für Augen sehen wir? Gott hat bestimmt eigene Sicht auf diese Sachen, wenn da alles kaputt geht. Aber Gott geht immer noch um die Menschen. Es geht Gott nicht um das Material. Was wir zum Teil einfach verehren. Ich habe den Eindruck, wir sind so in bestimmten Augen, so gefesselt von irgendeiner Schönheit eines Materials. Und wir haben den Eindruck, wir hängen unser Herz und Wissen daran. Sollten wir nicht machen. Der Mensch hat Vorrang. Jetzt zurück zu unserem Text ausgangspunkt. Jakobus legt uns sehr aufs Herz, wenn hier Jesus Christus klemmt. Eine andere Übersetzung schreibt die NGU, das ich gerne lese. Dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden. Wenn wir Jesus Christus kennen, der alle Macht hat im Himmel und auf Erden. Wenn er den Armen nicht verurteilt oder nicht gering schätzt, dann dürfen wir es auch nicht. Sondern wir sollen Barmherzigkeit üben. Den anderen mit Gottes Augen sehen. Das ist mein Wunsch für uns, für heute, für die nächste Woche, vielleicht für den Rest unseres Lebens. Der Herr segne uns. Amen.

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