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04-06-2024 Josef Kaltner KBR  BGL gesch

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There has been severe flooding in Bavaria, with large areas being affected. Emergency services were called in to assist with flood defense efforts. The flooding is different from previous incidents, as the water is slow-moving and persistent. There is a need for better flood protection measures, as the current methods are insufficient. The firefighters involved in the rescue efforts were exhausted, and tragically, one firefighter lost their life. The media has a responsibility in not encouraging people to put themselves in danger by seeking photos of the flooding. Private drones are also a hazard for rescue operations. The water levels are slowly receding, but the situation is still being closely monitored. The presence of snow in the higher regions may have helped in preventing a more severe flood. The current conditions are similar to those experienced in 2013. Herr Kaltner, seit Tagen Hochwasser in Bayern, riesige Gebiete, also wirklich riesige Gebiete sind überschwemmt. Wir standen vor zwei Jahren hier in der Nähe, haben auch ein Interview geführt, kurz bevor uns es dann getroffen hat mit einem Jahrhunderthochwasser. Jetzt wartet ihr zur Unterstützung dort. Was war denn genau los, was habt ihr machen dürfen? Wir sind im Kreis Paffenhofen gerufen worden, um hier zu unterstützen. Die Alarmierung, oder der Anruf kam bei mir kurz nach 17 Uhr, 17.30 Uhr haben wir uns im Landratsamt getroffen, haben durchorganisiert, 20.30 Uhr ist das Feuerwehr-Hilgereitsschutz-Kontingent vom Landratsamt, das gerade am Landratsamt abgefahren ist, also das ist eine kurze Vorlaufzeit. Wir sind dann in den Marschgrane hochgefahren, im Landratspass Paffenhofen, wurden dann noch auf der Anfahrt in ein weiteres Einsatzgebiet umgeleitet und waren dann in einer Kommune tätig, um Deichverteidigung zu machen. Jetzt habt ihr zwar Nacht, aber ihr habt sehr viel trotzdem einfahren können von der Situation. Wir haben damals ja auch ein sehr starkes Hochwasser gehabt, auch hier, diese Flüsse waren ja sehr, sehr hoch, wie waren die Eindrücke? Ja, ich muss sagen, es ist ein ganz anderes Hochwasser wie bei uns, hier in Berchtesgadener Land kommt das Wasser schnell und geht auch wieder, dort kommt das Wasser langsam, scheinbar auch etwas gemütlicher, bleibt aber umso hartnäckiger. Wir waren in der Gemeinde Reichershofen eingesetzt, wir mussten da fünf, sechs Gebäude mit einem Damm, mit einem provisorischen Damm schützen, zusammen mit dem Kollegen aus Müller, die waren auch an der gleichen Einsatzstelle eingebaut, wir haben das alles rasch aufgestellt, wir hatten ja auch noch viele Elemente mit dabei, die wir die ganze Zeit vorhalten und wenn wir fertig waren, wurden wir dann nach Foburg abgezogen, um hier auch nochmal einen Deich an der Ilm zu erhöhen. Jetzt sind ja viele Deiche gebrochen in Bayern, also die worst-case-scenario, wenn es schlecht ging, hat man Hochwasserschutz in den Kommunen versäumt, oder hat man einfach nicht mit dieser Vehemenz das Wasser gerettet? Also das ist sicherlich ein außergewöhnliches Hochwasser gewesen, wir haben ja Ereignisse, die über die normalen Bemessungsstände hinausgehen, auch in Foburg haben wir jetzt noch Fotos im Nachgang bekommen, die hatten vor Jahren noch mal einen Hochwasserschutz bekommen, da haben sie jetzt auf die Betonmauern auch nochmal Sanddecke aufgeteilt und deshalb der Wasserspiegel ist sehr kritisch. Hochwasserschutz ist generell eine Aufgabe des Freistaates Bayern an den Gewässern erster Ordnung und zweiter Ordnung, so wie wir hier die Saal aufsehen, auch bei den Wilddächern, der Gewässer dritter Ordnung ist der Freistaat Bayern gefordert, nur bei den Gewässern dritter Ordnung, die so als kleiner Bach am Land laufen, sind die Kommunen gefordert. Generell sehe ich einen sehr hohen Nachholbedarf an Hochwasserschutz, weil wir werden es nur dauerlich hinbekommen, wir werden es über Feuerwehrkräfte oder sonstige Einsatzkräfte nicht schaffen, die Bevölkerung ausreichend zu schützen. Sie sind ja auch ein mega anstrengender Einsatzgeber, gerade für die Feuerwehren im Einsatzgebiet selber, also die heimischen Feuerwehren, deswegen werden sie ja auch unterstützend angefordert, War ja für euch damals auch, 48 Stunden Non-Stop Arbeiten war ja fast übrig für alle Einsatzkräfte, die da waren. Was haben sie euch dort berichtet, die Kollegen, die Kameradinnen und Kameraden? Also die Kameraden hatten sich schon deutlich gespannt, waren komplett übermüdet, auch in den Führungspositionen wurde abgewechselt, also ich selber rede mit meinem Kommandant, den Kommandanten haben wir live mitbekommen, auch die Übergabegespräche haben wir live mitbekommen, das sind immer die Sachen, wo dann ein bisschen das Wissen immer verloren geht, das ist klar, ja die Übermüdung ist da, wobei die Hilfereinsicht-Kontingente, die der Freistaat Bayern vor Jahren mal eingeführt hat, ganz wichtig, dass wir entsprechend dann personell unterstützen, so hatten wir die ganze Nacht durchgearbeitet und die Kameraden vor Ort konnten nicht ausruhen. Jetzt ist ja eine richtige stolze Leistung, kann man sagen, in weniger als zwei Stunden einen Kontingent mit über 120 Einsatzkräften zusammenzustellen und die anderen Einspreiser haben es ja auch geschafft, also trotz Personalmangel immer mehr in den Feuerwehren, schon brutal gute Leistung. Ja es gibt Vorplanungen, es gibt Listen, die Feuerwehren wissen auch, dass wir da mit dabei sind, wir haben dann erst vor vier, fünf Monaten mal eine Alarmierung anlegen lassen, dass wir alle Kommandanten einzeln alarmieren können, das haben wir dann ausgenutzt, ich habe dann die Leitsteuergruppe in die Feuerwehren benannt, sage, da brauchen wir einen Alarm für die ersten 13 Kommandanten, die werden dann bei mir anrufen, dann habe ich die Kurse eingewiesen, wann und wo, wieviel Mann und Maus, und so ist es rasch gegangen. Es wurde ja auch keine Weiteralarme herausgelöst und die Feuerwehren haben das vor Ort selber gelöst, teilweise ja über ihre Handyalarmsysteme oder so. Ihr seid ja in dem Landkreis tätig gewesen oder in der Region, wo ja auch der Feuerwehrmann leider tödlich verunglückt ist, das ist für euch auch belastend oder wie ist das, also es ist tragisch, oder? Es ist sehr tragisch, es ist eigentlich das Schlimmste, was einem passieren kann. Wir haben jetzt am Funk mitbekommen, weil wir aus der gleichen Funkfrequenz gearbeitet haben wie der Landkreis Papenhofen, dass der Feuerwehrmann vermisst ist, dass er gesucht wird, dass er mit Hubschraubern gesucht wird, mit Drohnen gesucht wird, wir haben dann irgendwann in der Nacht einmal mitbekommen, dass er gesunden worden ist, dass er verstorben ist, haben wir erst in den frühen Morgenstunden mitbekommen. Wir haben jetzt diese Woche noch, nicht erst seit März, sondern es war schon länger geplant, eine Videokonferenz, hier sind es auch in Großstadtenslagen, da hat sich ein Ackerl angespannt, man braucht da schnell schon Unterstützung und auch ich bin ausgebildeter Pier, also darum haben wir uns auch im Vorfeld aufgestellt, der mitfährt, also ich war ja sowieso als Konsistenzführer mit dabei und ich habe gesagt, wenn etwas eskaliert, dann lassen wir den Leuten nachkommen, das sind ja die Feuerwehren vor Ort. Jetzt ist ja zusätzlich noch ein weiterer Feuerwehrmann immer noch bei mich, da kann man ja auch nicht mehr davon ausgehen, dass er überlebt hat nach mehreren Tagen, es ist Gott sei Dank bei uns damals nur der schwere Unfall im Berchtesgaden gewesen, wo aber sie alle mit Verletzungen davongekommen sind, aber trotzdem ein bekämpftes Gefühl, oder wie war die Situation, als die Kameraden das mitbekommen haben? Ja, ich sage einmal, es ist der übliche Feuerwehrablauf, man kriegt es mit, man verdrängt es dann im ersten Augenblick, es ist immer, so schade ich das kenne, es ist nicht der eigene Kamerad, sondern halt einer der Feuerwehren, es ist immer der eigene Kamerad, den wir verkämpfen, so ist jetzt der persönliche Diskurs nicht so da, aber tragisch, die Feuerwehren in Bayern fahren jetzt auch wieder mit der Flachung rum, also mit Trauerflor auf den Funkantennen, alle füllen mit, aber das Feuerwehrgeschäft ist halt auch mit dieser Situation verbunden, dass wir auch nicht wirklich enden können, und leider haben wir das auch immer wieder bei vielen Einsätzen, sei es im Brandeinsatzkreis, eben am Gewässer. Jetzt haben wir es ja gerade mit diesem tragischen Unfall, oder diese tragischen Ereignisse, es sind ja jetzt immerhin schon drei Verstorbene gefunden worden, aber es gibt ja auch eine Mitverantwortung der Medien, die ja einerseits das Thema Gaffer immer aufgreifen und sagen Bilder wie die Gaffer, aber gleichzeitig in vielen, vielen Medien aufrufen werden, schicken sie uns doch die Fotos, die besten Fotos, wir veröffentlichen sie und so, animieren sie ja nicht massiv dazu, sich unnötig in Gefahr zu bringen? Ja, mit Sicherheit, das ist eine zweistellige Geschichte natürlich. Also generell sollten die Leute natürlich Einsatzstellen meiden, und wenn sie den betroffenen Gebieten sich selbst in Sicherheit gegeben, in höhere Geschosse, oder halt frühzeitig sich gegen Verlasten, irgendwelche höhere Gebiete aussuchen, dieser Aufruf hier Fotos zu schicken, ist sehr negativ. Wir haben ja auch schon beobachten können, dass da Drohnenbilder anzukommen, wenn ihr mit euren Drohnen steigt, dann wisst ihr, wir sind oben, können kommunizieren mit Hubschraubern oder so, private Drohnen sind dann zusätzlich eine massive Gefährdung für die Einsatzkräfte oder die nicht bestärkten, ist das? Ja, normalerweise schon, also wir warnen sie direkt mit der Einsatzleitung, wenn es bei uns so etwas ist, lassen wir über die Polizei eine Luftfahrtsperre, oder die Regierung Oberbayern kann eine Luftfahrtsperre aussprechen, dann sind private Drohnen in dem Gebiet verboten und können auch strafrechtlich belangwertende Kostprinzipien. Das Wasser geht zurück, aber wir schauen ja hinten auf die Saalach, ist doch important, was da jetzt an Wasser runterkommt, wir sind aber überhaupt nicht das Hauptgebiet, also bei uns ist es eigentlich normales Hochwasser. Bei uns ist es nicht einmal richtiges Hochwasser, das ist weit unter der Weltestufe 1 bei der Saalach, das ist ein bisschen mehr Wasser, Saalach-Salzach haben den Vorteil, die Einsatzgebiete liegen ja weit in Österreich, wer es mitgehört hat, die Glockenstrasse wurde wegen Schneefall gesperrt, das ist für die Hochwasserleute immer ein gutes Zeichen, weil alles was umschneit fließt nicht gleich runter, also es macht kein Hochwasser in der Salzach, bei der Saalach weiß ich es nicht, aber auch da sind ja die Einsatzgebiete weit über 3000 Meter Höhe, könnte es auch sein, dass natürlich auch Schnee was zurückhalten hat. Was wir zur Zeit haben ist eine wahnsinnige Vorfeuchte, wie wir es auch 2013 hatten, wo wir aufeinander gestanden sind und ich komme gerade von einer Baustelle, wenn wir was zur Wirtschaft haben, wir haben gerade diskutiert, welche Sicherungsmaßnahmen machbar, weil wir auch gerade an offenen Gewässerarmen arbeiten und wir haben gesagt, jetzt kommt eine kritische Zeit, es wird schönes Wetter, es ist freudig, es ist schön, abzocken wird man sehr langsam, die Luft erwärmt sich, sie nimmt mehr Wasserenergie auf wie vorher, das heißt, trotz schönem Wetter, mit stärkeren Regenquellen zu rechnen, die unter Umständen waren, wenn sie künstlerisch auftreten, ja auch zu einem katastrophenartigen Regen kommen können, wie 2019 war es, oder 2020 war es in der Vergangenheit. Wir haben jetzt letzte Nacht eine Eskalation der Situation, eigentlich in einem Nachbarlandkreis kann man fast sagen, es liegt nur noch ganz schön dazwischen, also sehr sehr in der Nähe, wo es ja richtig eskaliert hat und auch richtig große Schäden entstanden sind, da ist ja auch die Flüsse unheimlich schnell gestiegen, habt ihr da auch schon die Befürchtung gehabt, jetzt wieder in Einsatz gehen zu müssen? Ja, wir waren jetzt noch abgemeldet, bis heute Vormittag, wir sind langsam wieder gemeldet, dass wir nicht einsatzbereit sind, weil wir natürlich noch Nacharbeiten gehabt haben, wir haben tatsächlich heute Nacht, wir haben ja in der Stadt Bad Reichenau eigene Hofwasserwarentegel an verschiedenen Gästen, die haben alle allein ausgeschlagen, ich habe vorher noch mit unserem Klärmeister telefoniert, der hat die Bereitschaft drin, da lassen wir auf, also, ja, es ist so, wir waren jetzt am Rand, ich sage jetzt mal, es ist nicht passiert, aber man hat die Auswirkungen dieses Wegens auch in Reichenau gespürt. Hofwasserschutz in unseren Regionen, wird jetzt beschleunigt durch diese Ereignisse oder glaubst du eher, jetzt gibt es andere Regionen, jetzt wird da wieder, Madschenberg ist ja immer noch so ein Thema, hat immer noch keinen Hofwasserschutz und ich bin halt von 11 Jahren 2 mal komplett abgesoffen? Also ich sage mal, so die Schlagzeilen sind die gleichen, wie in jedem Ereignis, das politische Besprechen ist da, Planungen brauchen Vorlauf, Planungen dauern lange, wenn man mit der Wasserwirtschaft zum Beispiel spricht, wir haben eine Personalprobleme, die Leute weg, da gehen Leute auch in den Ruhestand, die fehlen dann, wir haben jetzt in der Stadt sogar die Bauherrschaft für ein Objekt übernommen, da nur was Vorwerk gibt, das kann eine kleine Kommune wie zum Beispiel Madschenberg gar nicht leisten, weil sie die Fachleute nicht haben, aber es ist eine Daueraufgabe, wir müssen dranbleiben. Ich sage danke für das Interview und viel Erfolg. Dankeschön.

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